VHS Rkorder Grundig GV 420 VPT Netzteil

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atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Jan 2018, 23:00
Hallo, nach längerer Pause wieder hier und wünsche allen ein gesundes 2018.
Bin beim Wechseln aller Elkos im Netzteil des genannten Rekorders.Die Symbolik (ELKO) auf der Platine:
ein schwarz ausgefülltes und ein leeres Rechteck. Leider habe ich mir beim Auslöten nicht gemerkt, wie die Elkos eingelötet waren, da für mich das schwarze Rechteck für minus am Elko stand? Nach dem Umlöten geht aber gar nichts mehr und ich werde unsicher. Auf der Schaltung steht unten für das bekannte Erdungssymbol: "HOT GND" und für den dicken Massestrich: "COLD GND". Zumindest finde ich in der Schaltung einen Elko, der mit dem schwarz ausgefüllten Rechteck am Massesymbol ("HOT GND") hängt.
Habe ich sie alle falsch eingelötet?
Gruß martin
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2018, 03:36
Diese Bezng. steht aber eigentlich nicht für die Polung eines Elkos.
Hot GND bezeichnet den high voltage-, und Cold GND den low voltage-Bereich.
Also Primär und sekundär.

Oft ist der Minuspol mit einem schwarzen Rechteck gekennzeichnet, muss aber nicht. Dazu liesse sich aber auch einfach mal das Platinen-Layout ansehen, um es genau zu wissen.
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Jan 2018, 10:18
Vielen Dank, Rabia! Habe die Platine und Schaltung dazu aus der Gesamtbeschreibung als ein pdf-Dokument extrahiert (96 kb groß), wollte es hier anhängen, geht aber wohl nicht. Wahrscheinlich muß ich jpg daraus machen? An dem "fettesten" Elke dort müßte man (bei Ahnung) die Polarität festmachen können.
Vorerst Gruß martin
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 04. Jan 2018, 12:10
so, hier hab ich es

Platine (2)Platine (1)

bitte den Elko 2112 anschauen, es ist der "fetteste". Er geht in der Schaltung mit seinem schwarzen Rechteck auf "HOT GND". Sollte er auf der Platine mit minus auf das schwarze Rechteck gelötet werden? Offensichtlich wird in der Schaltungstechnik das schwarze Rechteck nicht einheitlich für minus verwendet. In der Umgebung des Schaltkreises TDA4605-3 ist die Platine sehr dunkel gefärbt, das könnte auf große Hitze hindeuten. Eventuell war der große Elko schuld.
Falls die Qualität zu schlecht ist, muß ich nacharbeiten. Weiß nicht wie groß die JPGs sein dürfen.

Gruß martin
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 04. Jan 2018, 20:03
OK, jetzt wird mir einiges klar (das kann zu Verwirrungen führen, wenn man es nicht so oft macht).

Der Elko 2112 und 2114 (Layout-Ausschnitt!) werden mit dem Minuspol an das schwarze Rechteck gelötet.


Offensichtlich wird in der Schaltungstechnik das schwarze Rechteck nicht einheitlich für minus verwendet.


Richtig, da hier zwischen dem Massepotential des Hot GND und des Cold GND unterschieden werden muss. Beide sind zwar "negative" Potentiale, aber dennoch ist hier hauptsächlich der Hot GND, bei Berührung, tödlich.

Achtung!:
Die andere Kondensatorenbezeichnung sieht danach aus, als ob sie als Bi-/Non-polar ausgeführt werden (müssen).
Wenn hier gepolte Elkos eingesetzt werden, können sie demnach einen Kurzschluß erzeugen, dadurch andere Bauteile zerstören und durchaus auch explodieren. Dies geschieht auch bei einer zu geringen Spannungsfestigkeit.
Wurden dort evtl. vorher Folien-Kondensatoren eingesetzt?
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 05. Jan 2018, 10:23
vielen Dank Rabia und auweia, eventuell hab ich da etwas falsch gemacht. Zuerst meine Frage zu HOT und COLD GND. OK, bei sind negativ, aber ich dachte, daß dann COLD GND der Negativere ist. COLD GND muß in diesem Falle der positivere sein, weil der negative Pol des Akkus auf HOT GND geht? Nun zu den nicht bipolaren Kondensatoren. Das wußte ich nicht. Alle "Töpfe", die auf der Platine mit dem Elko-Symbol (schwarzes und leeres Rechteck) gekennzeichnet waren, habe ich durch neue Elkos, entsprechender Spannung und Kapazität, ersetzt. Wenn da trotz dieser Kennzeichnung andere hingehören, kann ich das Netzteil und damit den Rekorder wahrscheinlich der "Tonne" übergeben.
Gruß martin
Ich war vor vielen Jahren (zu Röhrenzeiten) ein Bastler, dann kam eine große Pause.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 05. Jan 2018, 19:01

Zuerst meine Frage zu HOT und COLD GND. OK, bei sind negativ, aber ich dachte, daß dann COLD GND der Negativere ist


Ein "negativeres" Massepotential gibt es nicht. Hier gibt es nur 2 unterschiedliche Massepotentiale.


COLD GND muß in diesem Falle der positivere sein, weil der negative Pol des Akkus auf HOT GND geht?


Daher auch hier ein Nein.
Der Unterschied liegt darin, das am Hot GND ein Massepotential anliegt, der bei Berührung tödlich enden kann. Man kann zu "Hot GND" auch -frei übersetzt- "Gefährlicher Minus" sagen. Auch das Achtungssymbol deutet schon auf die Gefährlichkeit hin.
Aus dem Schaltplan kann man sich das schon selbst zusammenreimen, da der Elko 2112 nach dem Brückengleichrichter geschaltet wird.


Alle "Töpfe", die auf der Platine mit dem Elko-Symbol (schwarzes und leeres Rechteck) gekennzeichnet waren, habe ich durch neue Elkos, entsprechender Spannung und Kapazität, ersetzt.


Dies sollten dann gepolte Elkos sein, ja.


Wenn da trotz dieser Kennzeichnung andere hingehören, kann ich das Netzteil und damit den Rekorder wahrscheinlich der "Tonne" übergeben.


Damit meinte ich die anderen Kondensatoren ("Töpfe" rund und oval, mit 2 schwarzen Balken). Dort sollten demnach Bipolare Kondensatoren verbaut werden. Sehr wahrscheinlich sind dort Folien-Kondensatoren verbaut (gewesen), anstatt Elektrolyt-Kondensatoren.
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 05. Jan 2018, 20:09
nochmals danke! Deine Begriffe verstehe ich teilweise nicht. Ein Elko ist doch ein bipolarer Kondensator, denn er muß gepolt eingebaut werden, hat also zwei Pole. Folienkondensatoren hingegen nicht, man benutzt sie teilweise als Vor"widerstand" im Wechselstrombereich. Aber egal, grundsätzlich habe ich nur Kondensatoren gewechselt, bei denen auf der Platine das bipolare Zeichen für Elko, also schwarzer und leerer Balken. Alle anderen, meist Keramik wurden nicht angerührt. Insgesamt aus meiner Sicht 9 Elkos. Die Netzteilsicherung ist bei meiner Bauerei nicht einmal gekommen und trotzdem muß irgend etwas falsch sein, denn vorher funktionierte wenigstens noch das Display. Nun habe ich mir die Kondensatorliste von Grundig ausgedruckt. Oberhalb der Schaltpläne sind ja die Nummern angegeben und in der Liste müßte ich die Zuordnung finden. Auf der Platine wirds schwierig werden.
Deshalb ziehe ich mich erstmal zurück, denn dabei kannst Du mir nicht helfen. Danach melde ich mich nocheinmal und bis dahin erstmal ein großes Dankeschön und schönes Wochenende (bei uns draußen ziemlich feucht)
gruß martin
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2018, 20:23

Ein Elko ist doch ein bipolarer Kondensator, denn er muß gepolt eingebaut werden, hat also zwei Pole


Es gibt polare- und auch Bi-/Non-polare Elkos.

Polar = gepolt (für Gleichspannung).
Bi-/Nonpolar = zweipolig/nicht gepolt, da hier "beidseitige" Polungen verwendet werden dürfen (für Wechselspannung).

Viel Erfolg!
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 06. Jan 2018, 12:02
alles klar, polar kannte ich nicht. Wir hatten die Wechselspannungskondensatoren damals nach ihren Eigenschaften benannt, also Styroflex, Tantal, Keramik, Wickel- oder Metallbecherkondensatoren, usw.
Das liegt aber über 60 Jahre zurück.
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 06. Jan 2018, 21:25
Zwischen-Raport: Die 9 Elkos auf der Netzteil-Platine konnte ich in der Stückliste identifizieren und hatte sie auch alle richtig ausgewechselt, wenn das mit der Polarität so stimmt, aber ich denke schon.
Die geben ja an einer Stelle an, wie die Elkos anzuschließen sind, allerdings blöderweise nicht mit dem Platinen- oder Schaltungssymbol, sondern mit einer dritten Variante, eigentlich unglaublich.
Nun wollte ich einige angegebene Spannungen nachmessen. Weißt Du ob die gegen HOT- oder COLD GND gemessen werden?
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 07. Jan 2018, 01:23

Nun wollte ich einige angegebene Spannungen nachmessen. Weißt Du ob die gegen HOT- oder COLD GND gemessen werden?


Messe alles so wie es der Schaltplan aufzeigt. Die Zeichen für H/C-GND ist ja überall angeben und muss dann dementsprechend zugeordnet werden.
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 07. Jan 2018, 13:27
nein, sind leider nicht! Wie geschieht das Zuordnen von HOT- und COLD GND zu angegebenen Spannungen? Oder meine Augen täuschen mich, auch das wäre nicht das erste mal. Da steht einfach bspw. 1,3 V, aber gegen was, ist mir unklar, wie auch vieles Andere heute. Wie kann z.B. das Erdesymbol, was ja ursprünglich und bis heute in der Elektrotechnik das Potential unserer Erde angibt, also immer und überall auf dieser Erde "NULL" ist, mit HOT GND bezeichnet werden? Nö, damit bin ich nicht einverstanden und werde es auch nie sein! Den Facharbeiterbrief "Elektromechaniker" nach einer ausgezeichneten Lehre (vor 60 Jahren im Elektroappartewerk "J.W. Stalin" vormals AEG in Berlin Treptow) besitze ich.
gruß martin
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 07. Jan 2018, 15:27
aus meiner Sicht ist die Angabe von Spannungswerten nur sinnvoll, wenn der Bezugspunkt bekannt ist. Also würde ich auf den 144 Seiten der Beschreibung irgendwo die Bemerkung: "für sämtliche angegebenen Spannungen gilt als Bezugspunkt: COLD- bzw. HOT GND" für sinnvoll halten. Falls es unterschiedliche Bezugspunkte gibt, sind diese bei jeder Spannungsangabe zu nennen. Allerdings möchte ich meinen dummen Kopf noch nicht verpfänden, falls ich nach dreimaligem Lesen diese Bemerkung überlesen habe.
gruß martin
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 07. Jan 2018, 15:45
Du beisst dich zu sehr an die Bezeichnungen fest. Nehme es einfach so hin, dass "Hot" einfach eine "Gefährlichkeit" bezeichnen soll.

Wenn man mit dem Schaltplan nicht klarkommt, dann muss man irgendwann auch mal improvisieren.
Das Messgerät sollte eigentlich hochohmig genug sein, dass hier Messungen auch gegen den falschen GND vorgenommen werden können. Wenn nun die Messwerte total daneben liegen, würde ich dann einen anderen GND nehmen und die Werte vergleichen. So sollte eigentlich irgendwann mal ein plausibler Messwert zu messen sein. Wenn nicht, dann liegt noch ein Defekt vor.


[Beitrag von Rabia_sorda am 07. Jan 2018, 15:46 bearbeitet]
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 07. Jan 2018, 15:55
ok, verstanden, ich improvisiere. Ja, hochohmig ist klar und bei Spannungsmessungen kann man wenig kaputt machen, allerdings auch viel Mist messen.

danke und Grüße von martin
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 09. Jan 2018, 13:13
inzwischen habe ich alle 9 neuen ELKO-Lötstellen mit der Lupe untersucht, drei nachgelötet, ansonsten alle ok. Bei den Spannungsmessungen bin ich nicht so erfolgreich, weil die Bezugspunkte in der Schaltung fehlen. Allerdings liegen am größten Elko wirklich über 300 V.
So schnell gebe ich nicht auf und habe nochmal in die Tasche gegriffen, mir ein ESR 1 zum Ausmessen aller Elkos im eingebauten Zustand bzgl. ihres Ersatzinnenwiderstandes bestellt. Der im Netzteil befindliche Siemens SPH 4690 könnte auch defekt sein. Bei eBay konnte ich einen SPH 4692 erhaschen und such nun nach Kompatibilitätsaussagen.
gruß martin
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 09. Jan 2018, 21:07
Bei dem SPH 4690 kann ich nun leider nicht mehr weiter helfen.
atlas39
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 09. Jan 2018, 21:48
ist auch momentan nicht nötig, bei Neuigkeiten melde ich mich wieder. Habe alle Daten mit dem SPH4692 verglichen und ziemliche Kompatibilität festgestellt. Werde ihn demnächst einlöten. Ist halt der vorletzte Versuch. Dann noch die Widerstände der neuen Elkos messen, die können ja auch schon eine Macke haben.
gruß martin
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