Sony SS-G5: "teildefekte" Mitteltöner

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bernnbaer
Inventar
#1 erstellt: 30. Jun 2012, 19:27
Hallo zusammen,

ich habe ein verbasteltes Paar SS-G5 Lautsprecher überlassen bekommen.
Verbastelt dahingehend, dass die Hochtöner nicht mehr original sind.
Auf dem Etikett, das noch auf einem Hochtöner klebt und lesbar ist, steht "Braun 461 701"
Wer sich ein Bild machen will, kann ja mal die Bildersuche nach "braun 461 701 hochtöner" anschmeißen.
Bei Gelegenheit (und falls erwünscht) mache ich ein Bild und setze es rein.

Prinzipiell klingt's glaub ich gar nicht mal so schlecht; ich habe natürlich keinen Vergleich zu den Originalhochtönern.
Allerdings habe ich irgendwo gelesen, dass bei den SS-G5 vor allem der Mitteltöner den "Ton macht"
Und genau da liegt mein Problem.
Die Mitteltöner sind "teildefekt"
Soll heißen, dass aus beiden kein Ton kam.
Jetzt habe ich beide ausgebaut und mit dem Multimeter durchgemessen.
Zuerst habe ich direkt an den Lautsprecherkontakten (ich meine diese beiden "plus-minus-Laschen") gemessen: kein Durchgang.
Um ein Problem mit der Lötstelle, wo die Anschlusslaschen mit den dünnen Kabeln, die zu der Schwingspule führen, verbunden sind, auszuschließen, habe ich dann mal direkt an den dünnen Kabeln gemessen.
Zuerst ist nichts passiert, plötzlich hatte ich aber einen Durchgang.
An einer Stelle muss wohl ein Kabelbruch vorliegen; wahrscheinlich ist dadurch, dass ich die Kabel bewegt habe, ein Kontakt entstanden.
Je nachdem, wie ich die Kabel bewege, ändert sich auch der Widerstand.
Da sich der Stromkreislauf durch das Hantieren und Zupfen an den kleinen Kabeln schließen ließ, hege ich die Hoffnung, dass der Defekt nicht tief im Inneren der Spule liegt, sondern in einem Bereich, wo man drankommen und eventuell noch was retten könnte.

(Allerdings ließ sich leider nur an einem der Mitteltöner der Stromkreislauf durch "Zuppeln" an den Kabeln schließen)


Hättet Ihr eine Idee, wie ich weiterverfahren könnte/sollte?

Danke schon mal im Voraus


[Beitrag von bernnbaer am 30. Jun 2012, 19:28 bearbeitet]
qawa
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2012, 12:24
"Zuppeln" an den Kabeln kann auch Kontaktschwierigkeiten beim Multimeter beseitigen.
Ich weiß nicht, was du für Meßzeug hast, aber bei billigen, älteren Geräten kann das vorkommen - oder auf alten Lötstellen.
Vielleicht kannst du mal versuchen, leise ein Musiksignal drauf zu geben.
Ein Mitteltöner sollte das auch ohne Weiche vertragen. Große Kalotten haben große Schwingspulen die elektrisch recht belastbat sind. Kleine Konusse sind sowas wie Breitbänder mit Einschränkungen.
Übrigens wären Bilder für alle nett. Is ne Kalotte, oder?
Gruß, Norbert.
Detsi_Bell
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jul 2012, 10:43
Es ist wohl ein 80er Konus mit einer sehr großen Staubkalotte.

Die flexiblen Abführungen von der Membran zum Lötstützpunkt könnte man ersetzen, falls da ein Problem wäre. Falls es eine Unterbrechung auf dem weiteren (starren) Weg zu Spule hin ist, sollte man wissen was man tut.

Best: Detsi
bernnbaer
Inventar
#4 erstellt: 02. Jul 2012, 22:33
Hallo,
hier wie gewünscht ein Bilder der Montageplatte mit Mitteltöner und dem ominösen Hochtöner.
1
Die Staubkalotte ist bei dem Mitteltöner hier etwas eingedrückt, sieht aber auf dem Foto schlimmer aus, als es tatsächlich ist.

Das "Zuppeln" an den markierten Kabeln beeinflußt nicht das Meßgerät sondern definitiv die Kabel selbst.
2 .

@Detsi Bell: ich nehme an, Du meinst diese Kabel mit "flexible Abführungen". Das ist doch richtig?
(Ich hab übrigens Stuss geschrieben, mit "die zu den Schwingspulen führen". Die Kabel führen naürlich zur Membran. (OK, indirekt geht es dann natürlich zur Spule weiter, denn irgendwo muss die ja ihren Strom herkriegen)

Was müsste ich denn genau machen, um diese Abführungen zu ersetzen? Ohne Anleitung mag ich mich nicht so recht rantrauen.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 02. Jul 2012, 23:41
Hi,
bernnbaer schrieb:
...und dem ominösen Hochtöner...

Was ist da ominös?
Solche 19mm-Kalottensysteme wurden in den 70/80er Jahren, auch in D, millionenfach gebaut...

Schwächen vieler HiFi-Oldies:
Nicht wirklich Hochlast-fest, nicht Party-geeignet,
z.B. gebrochene Zuleitungsdrähte
...nach Murphy natürlich genau dort, wo man schlecht /nicht hinkommt,
und wo die mechanische Belastung am höchsten ist (Knickstelle),
d.h. einfaches Nach-Löten geht gerade dort nicht...

Gruss,
Michael
Detsi_Bell
Stammgast
#6 erstellt: 03. Jul 2012, 08:50
Hoppla! Kreatives Herangehen. Mit etwas mehr Mühe hätte man den HT vielleicht auch hinter die Platte montieren können. Naja, ich nehme an, damit ist auch das Streben nach einem Originalzustand Vergangenheit.

Die Litzen: Du kannst welche aus einem übrig gebliebenen x-beliebigen Chassis transplantieren. Aufpassen, daß nicht zuviel Lötzinn hineinläuft, sonst werden sie steif und brechen. Normale Litze taugt aus diesem Grund übrigens nicht, aber bei so einem Mitteltöner mit wenig Bewegungsbedarf könnte es eine Notlösung sein.

Best: Detsi
bernnbaer
Inventar
#7 erstellt: 03. Jul 2012, 10:42
Danke
Leider habe ich hier ein Problem: wie komme ich überhaupt an die Litzen ran?
Ich vermute, ich müsste das Ganze soweit auseinanderbauen, dass ich gut rankomme.
Ich wüsste nicht, wie ich sie sonst bearbeiten soll.
Dazu müsste ich vermutlich erst mal den Magneten entfernen.
Der ist mit 4 Schrauben, wie der rot gekennzeichneten, am Chassis befestigt.5
Jedoch, von der Seite oder von unten komme ich nicht dran. Ich müsste die Schrauben von oben, also von der Membranseite aus, herausdrehen. Und da ist mir dieser braune Ring, den man auf dem Foto im Startbeitrag sieht, im Weg. Dieser Ring ist sowas wie eine Blende, die in das Gehäuse reingepresst ist. Der blaue Pfeil zeigt auf die Unterseite dieser Blende.
Ich sehe keine Möglichkeit, diese rauszuhebeln, ohne sie komplett zu verbiegen.
Oder gibt es für solche Fälle speziell abgewinkelte Schaubendreher, mit dem von unten rankommt? (so eng, wie das ist hier ist, kann mich mir das aber nicht vorstellen):
4
Detsi_Bell
Stammgast
#8 erstellt: 03. Jul 2012, 12:15
Auf keinen Fall den Magneten losschrauben! Erstens bringt Dich das nicht weiter und zweitens hast Du dann ein neues Problem, denn Du mußt das Ding dann wieder zentrieren. Wahrscheinlich geht aber was kaputt.

Die Membran ist ja auch oben am Flansch eingeklebt, das geht so nicht auseinander. Sieht so aus, als ob die Zentrierung direkt auf die Polplatte geklebt ist, es gibt keinen geschlossenen Korb. Ist ja auch sehr wenig Platz.

Tja, an dieser Stelle enden die Möglichkeiten des "Fernsteuerns". Im Film quatscht ein alter Mann einen Passagier mit dem Flieger zur Landung, ich kann das nicht. Da müssen erfahrene Frauenhände ran, die haben's ja auch zusammengebaut. Ich wüßte welche die das könnten, die machens aber nicht für umme....

Grad noch eingefallen: Im Prinzip kannst Du natürlich den Original-Töner aufgeben und nach dem Muster des Hochtöners einen neuen Konusmitteltöner in das Loch montieren. Das bleibt Deiner Phantasie überlassen.

Gruß: Detsi


[Beitrag von Detsi_Bell am 03. Jul 2012, 12:34 bearbeitet]
bernnbaer
Inventar
#9 erstellt: 03. Jul 2012, 12:54

Detsi_Bell schrieb:

Tja, an dieser Stelle enden die Möglichkeiten des "Fernsteuerns".

Ehrlich gesagt, habe ich das schon in dem Moment, als ich mir den Aufbau genauer angeschaut habe, befürchtet.
Da ist einfach kein Rankommen, an die Innereien.

Hab mir deshalb auch schon ein paar Ausweichszenarien überlegt.
Entweder: mal zum Profi gehen und einen Preisvorschlag einholen, was eine Reparatur, so sie denn möglich wäre, kosten würde. Die "Originaltröten" wiederverwenden wäre natürlich die eleganteste Lösung, da diese Mitteltöner sehr gut sein sollen. Ich hab halt überhaupt keine Vorstellung, was sowas kosten würde.

Oder: passende Fremd-Chassis ausfindig machen (ich weiß ja "zum Glück" nicht, wie es klingen muss Hauptsache, es klingt auch mit Fremd-Chassis gut) und bevor ich die Mitteltöner total zerstöre, lieber über die Bucht verkaufen. Natürlich mit Beschreibung des Defekts. Es gibt sicherlich versierte Bastler, die sowas eher reparieren können.

Oder: bei Gelegenheit aus den vorhanden funktionierenden Bass-Treibern (sollen ja auch nicht ganz schlecht sein) etwas neues (evtl 'nen Subwoofer?) basteln.
Rummsundfiep
Inventar
#10 erstellt: 03. Jul 2012, 13:11
Also, ich repariere schon seit Jahren Vintage-Boxen und kann bei dem IST-Zustand (Mitteltöner elektrisch und physisch beschädigt, Hochtöner fehlen) nur sagen:

Entweder nach original Ersatzteilen suchen oder irgendetwas zurechtzurpeln, denn der Mitteltöner ist ja auch noch deformiert, und das bliebe er ja auch, wenn die Zuleitung wieder repariert würde. Meiner Meinung nach lohnt sich die Reparatur des MT nicht mehr und da ja der Hochtöner auch nicht mehr original ist...

Bei mir wird sowas in Teilen verscheuert -wenn ein Interessent nicht extreme Barmittel aufbringen will, was sich eigentlich nicht mehr lohnt...
Der original Hochtöner ist übrigens eine 25 mm Titan-Kalotte von MB Quart - die 19er Braun passt da nicht mal ansatzweise...

LG Jörg
bernnbaer
Inventar
#11 erstellt: 03. Jul 2012, 14:48
danke

Der original Hochtöner ist übrigens eine 25 mm Titan-Kalotte von MB Quart - die 19er Braun passt da nicht mal ansatzweise...

Ist das der MB Quart MCD 25, der im "Nachbau Sony SS-G5 oder SS-G7-Thread" erwähnt wird?

Leider sind die auch nur sehr schwer zu finden. Meinst Du, man könnte stattdessen auch die "MB Quart MCD 26" nehmen?
Oder vielleicht sogar, sehr günstig, sowas: http://www.ebay.de/i...&hash=item1c18743198
Sieht ja fast wie ein Nachbau der MCD 25 aus.

Die wichtigste Frage wäre aber immer noch, was ich als Ersatz für den Mitteltöner nehmen könnte.
Denn wenn ich rekapituliere, was ich bisher über die SS-G5 im Netz gefunden habe, sind es vor allem die Mitteltöner, die den Charakter dieser Boxen ausmachen. Irgendwo hat auch jemand geschrieben, dass dieser Mitteltöner einer der besten je gebauten Miteltöner mit Papiermembran wäre und fast schon sowas wie ein Full-Range-Speaker wäre ...
Und woanders las ich, dass beim SS-G5 der HOchtöner nicht so entscheidend sei, weil er eh erst ab 5kHz einsteigt.
Wenn das alles einigermaßen richtig ist, müsste man halt einen Mitteltöner finden, der dem Original sehr nahe kommt.
Vielleicht hat da ja jemand eine Idee?!?
Rummsundfiep
Inventar
#12 erstellt: 03. Jul 2012, 15:42
Ich weiß leider nicht, was da genau im Original verbaut wurde. Von den Schrottschräpen, wie die in dem Link kann ich nur dringendst abraten!
Die sehen so ähnlich aus - aber damit hat es sich auch schon.
Leider kenne ich den Hersteller des MT nicht - Sony hat früher oft Seas - Teile benutzt, aber das ist kein Seas.
Aussagen, wie "Die Hochtöner laufen eh´erst ab 5 Kilohertz zeugen von "Nullahnung", und sonst von garnichts. Dann lass lieber die Braun drin, ab 5 kHz ist nicht zwingend eine 25er vonnöten. Allerdings dürften die Originale einen erheblich höheren Wirkungsgrad haben! Die MCD 26
Aktuelles Bucht-Angebot
sind Ferrofluid - gekühlt und müssten somit leiser sein, als die 25er.

Für mich gibt`s immer nur 2 Möglichkeiten:

1. Boxen in den Originalzustand zurückversetzen
2. Ausschlachten und in Teilen verkaufen

Einfach defekte Teile durch irgendwelche anderen Teile ersetzen funktioniert nicht! Es kommt dann zwar irgendetwas aus den Boxen heraus - aber das trifft auch für 95% der Brüllwürfel am Markt zu -da kann man sich die Arbeit besser sparen...
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