JBL LX9 Frequenzweiche reparieren

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Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 13. Dez 2018, 22:27

[thumb]906277

[/thumb]Hallo Gemeinde!
Ich nenne nun ein paar JBL LX 9 mein Eigen, die ich bei Abholung leider nur per 1,5V Batterie testen konnte. Sie reagierten positiv auf den Test, bis auf einen Bass. Reingeschaut, festgestellt, dass die Frequenzweiche leider beschädigt sind. Nun bin ich zwar am Lötkolben nicht unbegabt, aber halt kein E-Techniker. Komm auf den Punkt...
Auf den Weichen ist klar zu erkennen, dass dort ein Bauteil ( Widerstand?) gebrutzelt ist/ sind. Ich habe mal Fotos gemacht und hoffe, dass mir jemand helfen kann, um welches Teil es sich handelt. Ich hab um die Ecke einen Hifi- Partner, bei dem ich mir die Teile schnell holen könnte, wenn ich sie nur identifizieren könnte.
Bin für jeden hilfreichen Rat dankbar!
Gruß Klaus

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 14. Dez 2018, 00:14

Widerstände können durchaus mal so heiß werden, dass die Dämmwatte, wie hierbei, darauf schmilzen kann und er nun deswegen so aussieht, wie er aussieht. Da er auch mit Kleber auf der Platine fixiert ist, kann das auch verbrannter Kleber sein. Er muß deswegen aber nicht zwangsweise defekt sein..............kann er aber.
Um aber eine Gewissheit zu haben, kann man sich mal ein Multimeter zulegen und ihn durchmessen.
Um welchen Farbcode handelt es sich hier (orange/grau/silber/gold = 0,38 Ohm)? Der Widerstandswert scheint mir aber zumindest gering zu sein und du könntest mit ihm eine Reihenschaltung vornehmen (z.B.: Batterie, Lampe), um seine Funktion prüfen zu können.

Das aber nur der Widerstand defekt ist, scheint mir erstmal nicht plausibel und ich vermute noch einen Schaden an der Schwingspule.

[Beitrag von Rabia_sorda am 14. Dez 2018, 15:02 bearbeitet]

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 14. Dez 2018, 13:35

Hallo, erst einmal Danke für die Antwort.
Das Foto zeigt, wie die Weiche aussehen soll.
Ich schicke noch eines, wie die Weiche tatsächlich aussieht. Beide Widerstände sind abgebrochen und lagen in der Box. Die Töner funktionieren alle, sind meiner Meinung nach aber im Vergleich zu den LX8, die ich vorher dort betrieben habe, deutlich leiser.
Mag das an den Widerstände liegen?

Freue mich über Meinungen!

Gruß Klaus

PBienlein
Inventar

#4 erstellt: 14. Dez 2018, 13:54

Hallo Klaus,

besser wäre es, man könnte die Rückseite der Platine sehen um darauf schließen zu können, wie die Weiche verschaltet ist. Nach dem Foto zu urteilen hanelt es sich bei den Widerständen mit 0,2 Ohm (Rot, schwarz, silber, gold) um reine Sicherungswiderstände und es erstaunt mich daher, dass alle Chassis funktionieren sollen. Mit diesen Sicherungswiderständen dürften die Hoch- und Mittelhochtöner abgesichert sein. Aber ohne ein Foto der Rückseite der Weiche ist das alles rein spekulativ.

Gruß
PBienlein

[Beitrag von PBienlein am 14. Dez 2018, 13:56 bearbeitet]

Mechwerkandi
Inventar

#5 erstellt: 14. Dez 2018, 14:00

Kimi1234 (Beitrag #3) schrieb:

Beide Widerstände sind abgebrochen und lagen in der Box.

Die sind wohl nicht abgebrochen, sondern so heiß geworden, das sie sich ausgelötet haben.
Was im Himmel habt Ihr damit angestellt?

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#6 erstellt: 14. Dez 2018, 16:02

Hallo,
Ich hab die Biester leider ohne sie Probe zu hören gekauft. Nur mit Batterie getestet. Scheinen wohl Opfer einer Partylaune gewesen zu sein. Ich baue die mal aus und dann gibt es Fotos zur Diskussionsgrundlage...

Von außen sehen sie halt noch topp aus. Bin zwar auch etwas irritiert vom Innenleben, sollte aber machbar sein und lohnt sich für mich auf jeden Fall.

Grüße Klaus

Rabia_sorda
Inventar

#7 erstellt: 14. Dez 2018, 16:30

Nur mit Batterie getestet.

Mit "Batterie" ist das etwas "relativ" zu sehen. Eine Autobatterie war es ja wohl hoffentlich nicht

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#8 erstellt: 14. Dez 2018, 16:43

Wie oben im Text bereits erwähnt....
1,5V Monozelle.

Rabia_sorda
Inventar

#9 erstellt: 14. Dez 2018, 16:58

Stimmt

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#10 erstellt: 14. Dez 2018, 22:00

Hallo noch einmal,
Ich habe nun die Weiche gelöst und umgedreht. Sieht sauber aus, bis auf die stelle mit dem durch Hitze ausgelöteten Wiederstand. Sieht laut Schaltungen nach R3 aus mit 5W 3,3Ohm. Siehe Fotos.
Ist es ratsam, um Folge-Schäden zu vermeiden, die Lautsprecher erst wieder nach Ersetzen der Widerstände zu betreiben? Zimmerlautstärke ging ohne Probleme, klingen halt ungewöhnlich schlapp...
Tipps für mich bzw Erklärungen, die mir Hoffnung machen können?
Grüße Klaus

Rabia_sorda
Inventar

#11 erstellt: 15. Dez 2018, 04:08

Sieht laut Schaltungen nach R3 aus mit 5W 3,3Ohm. Siehe Fotos.

Dann sieht es für mich immer noch so aus, als wären die TT-Treiber schon defekt. Wenn deren Schwingspulen verbrannt sind (teilweise Kurzschluß), wird der anliegende Strom frequenzabhängig über C6 und R3 gegen Masse abgeleitet. Einen reinen Kurzschluß der Schwingspulen würde nicht an C6/R3 zerren. Dies erklärt auch:

Zimmerlautstärke ging ohne Probleme, klingen halt ungewöhnlich schlapp...

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#12 erstellt: 15. Dez 2018, 12:02

Hallo,
Danke für deine hilfreiche Antwort. Ergo heißt das wohl Schwingspule L4 ersetzen und den R3.
Hm, L4 mit 2,2mH... kann mir jemand passendes empfehlen? Ich habe nicht allzuviel Lust, mir da Murks einzubauen und später wieder zu tauschen. Komplette Weichen werde ich wohl kaum passend zu annehmbaren Preisen finden...

Mechwerkandi
Inventar

#13 erstellt: 15. Dez 2018, 14:08

Halt, so funktioniert das nicht.
Die Schwingspule ist ein Teil eines Lautsprecherchassis, die Spule "L4" ist ein Teil der Frequenzweiche.

Das sich R3 wg. Überlast ausgelötet hat, ist unstrittig.
Damit hängt aber der kapazitive Teil des -12dB/Okt Tieftonzweiges quasi "in der Luft".
Der Weichenzweig mutiert damit zu einem -6 dB/Okt Tiefpass mit allen Folgen wie Verschiebung der Trennfrequenz, Phasensauereien und so fort.

Den Ansatz, das die Tieftöner komplett hin sind, teile ich absolut nicht. Das würde eher schnarrende Störgeräusche verursachen.

Erneuere R3 und berichte.

[Beitrag von Mechwerkandi am 15. Dez 2018, 14:30 bearbeitet]

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#14 erstellt: 15. Dez 2018, 14:14

Hallo Andi,
Danke für deine Antwort!
Dann könnte der ausgelötete R3 durch sein Fehlen also die Verwirrung stiften. Eine Erneuerung könnte damit die Frequenzweiche wieder ans Arbeiten bringen?
Sorry für laienhafte Sprache meinerseits. Bin ja gern lernfähig und mit Spaß bei der Sache😁

Mechwerkandi
Inventar

#15 erstellt: 15. Dez 2018, 14:21

Kimi1234 (Beitrag #14) schrieb:

Eine Erneuerung könnte damit die Frequenzweiche wieder ans Arbeiten bringen?

Jepp.
Die arbeitet auch so, aber halt mit teilweise falschen Parametern.

Wie bei vielen amerikanischen Systemen, ist das Weichenkonstrukt in der Sache simpel, aber im Detail manchmal tricky.
Da lohnt sich schon mal der 2te Blick.

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#16 erstellt: 15. Dez 2018, 15:22

Hallo Andi,
vielen Dank für die Hilfe!
Ersatz ist beim Hifi-Shop meines Vertrauens gekauft,
wenn nur Frauchen nicht mit Weihnachtsmarkt

nerven würde, wäre ich schon an der Lötstation.
Bericht über Erfolg/Nichterfolg folgt...

Gruß Klaus

Kimi1234
Schaut ab und zu mal vorbei

#17 erstellt: 19. Dez 2018, 13:14

Hallo Gemeinde,
Abschließend der Bericht zu den Weichen.

R3 ausgetauscht und der Sound hat sich total verändert und vor allem seeeehr verbessert! Unglaublich, wie sich das Fehlen des R3 ausgewirkt hat. Bei der Reparatur noch einen 2. R3 in der Box gefunden🤔 ich denke mal, die LS wurden total falsch betrieben. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, sich mal dem Innenleben zu widmen. Bin nun total begeistert von der Performance bei Vinyl. JBL mit 20 Jahren klingen immer noch unglaublich...
Vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung!

Schöne Weihnachten !

Rabia_sorda
Inventar

#18 erstellt: 19. Dez 2018, 14:23

Klasse Sache - dann ist ja Weihnachten gerettet