Bestimmung eines unbekannten Peerless Tieftöners / Sickenreparatur

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georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Apr 2020, 11:21
Hallo zusammen,

Anbei Fotos eines Peerless Lautsprechers der leider keine Typenbezeichnung aufgedruckt hat. Stammt aus einem altem Aktiv Monitor der beim Rundfunk im Einsatz war. Ich habe hier 4 Stück bei denen Ich die Sicken erneuern will.

Erkennt hier jemand das Chassis?

Ich bin mir nicht sicher welche Art Sicke ich besorgen soll, Gummi /Schaumstoff... würde mich freuen wenn jemand mit mehr Erfahrung einen Tip geben könnte.

Dankeschön,

Georg

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electronride
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2020, 12:46
Hi, es sieht doch recht eindeutig nach Schaumstoff aus, oder? Welchen Durchmesser hat das Chassis und kannst Du den Widerstand der Schwingspule mit Multimeter messen?
Du kannst auch mal die einschlägigen Betriebe fragen, z.B. Peiter in Pforzheim ...


[Beitrag von electronride am 07. Apr 2020, 12:49 bearbeitet]
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 07. Apr 2020, 13:39
Danke für deine Antwort - Ich habe die genannte Firma mal angeschrieben.

DCR = 6,7 Ohm

Treiber hat 6,5"

Habe bisher mit ganzen Recone Kits gebarbeitet und musste mich daher noch nie mit dem Material der Sicke beschäftigen - deswegen möchte Ich auf Nummer sicher gehen und frage um Rat.

Falsche Sicke verändert ja die TS Parameter komplett - besagt zumindest meine kurze Internet Recherche.
electronride
Inventar
#4 erstellt: 07. Apr 2020, 15:58
Gerne - es ist i.d.R. am besten, am Original zu bleiben.
Die T/S Parameter werden durch eine veränderte Sicke nicht alle geändert; bestimmte bleiben geich, bspw. Re, Xmax, Vd. Andere werden aber variiert, bspw. steigt i.d.R. der mechanische Verlustwiderstand Rms.
Viel Glück!
Mechwerkandi
Inventar
#5 erstellt: 07. Apr 2020, 16:56
Das ist ein Peerless PT 165.
Sickenkits kann man googeln.
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 07. Apr 2020, 17:09
Vielen Dank für die Bezeichnung!

Konnte so auch schon ein altes Datenblatt finden.

georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 07. Apr 2020, 17:50
hat jemand eine Empfehlung für einen zeitgemäßen Ersatz... ?

Ich überlege einfach mal laut ob ich Refoamen soll oder neue Chassis besorgen.

Ich durchforste gerade die Visaton Homepage und finde auf anhieb nichts passendes.

habe das datenblattt angehängt falls jemand lust hat sich das anzusehen.

der verbaute Hochtöner ist ein Peerless SKO 10 DT-N in einem geschlossenem Gehäuse mit 11L.


13104


[Beitrag von georg.h am 07. Apr 2020, 17:52 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 07. Apr 2020, 17:56
Die Reparatursets sind doch relativ gesehen preiswert. Ich würde es zunächst mit der Reparatur versuchen. Tauschen kannst Du im Falle, dass es nicht zufriedenstellend gelingt, immer noch. Jeder Tausch ist doch mehr oder weniger ein Kompromis.
shabbel
Inventar
#9 erstellt: 07. Apr 2020, 22:38
Es ist alles im grünen Bereich. Da sind 4 Tieftöner, die reconed werden wollen. Wenn das ein Aktivmonitor beim Rundfunk war, wäre es das falscheste, an andere Chassis zu denken. Du brauchst nur zwei Maße. Einmal den Innendurchmesser von Rand zu Rand der Schwingeinheit und dann den Außendurchmesser von Rand zu Rand des Korbes. Die Abmessungen der runden Wulst der neuen Sicke sollten den Spalt zwischen Schwingkörper und Korb nämlich möglichst genau ausfüllen. Über das Sickenmaterial würde ich mir keine Sorgen machen. Hauptsache es passt.

Physikalisch gesehen kann allerhöchstens eine zu harte Sicke einen negativen Einfluss auf den Frequenzgang haben. Sowas ist nur in Ausnahmefällen relevant. Das hier vorliegende Chassis fällt nach meiner Erfahrung nicht darunter. Einzig die Haltbarkeit wäre ein Kriterium für eine Kunststoffsicke. Audiofriends ist in solchen Fällen immer die beste Adresse.
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 31. Mai 2020, 10:57
Danke für eure Beiträge.

Habe passende recone Kits bekommen und werden nun diesen Weg gehen.

Grüße,

Georg
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 15. Jun 2020, 16:44
Ich melde mich nochmal hier mit einer weiteren Frage: Betrifft zwar nicht die Treiber aber so muss nicht ein eigener Thread eröffnet werden - danke das macht sinn.

Vorweg, Lautsprecher funktionieren wieder einwandfrei mit den neuen Sicken. Klanglich wirklich gut, war vor allem überrascht wie klar der Hochtöner auflöst. Erinnern ein wenig an meine KH120, im Vergleich natürlich mit viel zu "wenig" Bass durch die geschlossene Bauform und die eindeutig auf das abhören von TV Programm material abgestimmten Komponenten.

Nun zu meiner Frage:

Möchte gerne die Kondensatoren der passiven Frequenzweiche ersetzen die dem Aktiv Verstärkermodul nachgeschalten ist.

Dazu brauche ich pro Box je einen Typen 8,2uF und 12uf /100V

Habe mir jetzt das Angebot von Intertechnik und ähnlichen Händlern angesehen und bin unschlüssig in welcher Preiskategorie ich einkaufen soll.

Ziel wäre klanglich noch etwas rauszuholen ohne dabei zu "esoterisch" zu werden und 50€ / Kondensator auszugeben.

Was macht eurer Meinung nach hier sinn?

Anbei Fotos der original verbauten Typen aus 2 der 4 Lautsprechern (dürften aus unterschiedlichen Chargen sein)

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Mechwerkandi
Inventar
#12 erstellt: 16. Jun 2020, 08:38

georg.h (Beitrag #11) schrieb:

Ziel wäre klanglich noch etwas rauszuholen ohne dabei zu "esoterisch" zu werden und 50€ / Kondensator auszugeben.

Klanglich holst Du mit den unterschiedlichen Bauarten/-formen von Kondensatoren genau > gar nichts < heraus.
Sicher wirst du jemanden finden, der da einen Unterschied hört, aber das geht nur bei denen, in Besitz der reinen Lehre sind.
Das muss natürlich sinnvoll mechanisch passen (>> Abstand Lötpunkte), und es gibt wohl Unterschiede in der Langzeitstabilität hier und da, wenn Du über Nutzungszeiten > 30 Jahre nachdenkst.
Es gibt darüber aber keine final begründeten Betrachtungen, mehr solitäre Fälle, was vor dem Hintergrund des langen Zeitraumes auch nachvollziehbar erscheint.
Dazu kommt der Umstand, das sich auch andere Komponenten der Übertragungskette über die Zeit verändern.
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 16. Jun 2020, 09:29
Mein Gedanklicher Ansatz ist ganz einfach der, das die Bauteile nach langer Nutzung und mit zunehmenden Alter die Werte verändern. Deswegen die Idee des Tauschs.

Ich habe das eindrucksvoll bei einem Studer Mischpult erleben dürfen bei dem alle goldenen Frako Elkos's (lustigerweise sind bei genau diesen Lautsprechern auch die Siebelkos aus dieser Serie von Frako) ersetzt wurden, das da tatsächlich eine Verbesserung zu hören war. Von dumpf/matt/wenig Tiefe zu mehr Brillianz usw... das war weit weg von Vodoo sondern für mehrere Menschen tatsächlich hörbar
Dafür mussten auch nicht Nichicon "fine gold" rein, die Ersatztypen waren auch nur Panasonic FR's.

Wie dem auch sei.... mit den Kondensatoren in passiven Frequenzweichen kenne Ich mich nicht aus, gehe aber von einem ähnlichen Szenario aus. Vlt. passiert die Alterung hier langsamer oder anders und spielt keine so große Rolle weil die Bauteile nicht auch noch ständig eine Betriebsspannung zusätzlich zum Musiksignal anliegen haben.

Ich lass mich da gerne korrigieren - deswegen frage Ich hier nach.

Vlt. hol Ich heute mal zwei aus einem Speaker raus und messe Kapazität und den ESR. Hatte Ich bis jetzt nicht getan weil Ich denke das sich die Ko's unter Last anders verhalten und Ich das mit meinem Atlas Tester so nicht simulieren kann.
Mechwerkandi
Inventar
#14 erstellt: 16. Jun 2020, 09:36

georg.h (Beitrag #13) schrieb:

Von dumpf/matt/wenig Tiefe zu mehr Brillianz usw... das war weit weg von Vodoo sondern für mehrere Menschen tatsächlich hörbar

In einem Mixer geht es um hochohmige Kleinsignalführung.
Da sind die Verhältnisse etwas anders.
Aber mach, was Du willst. Man muss dran glauben, das ist wichtig.
georg.h
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 16. Jun 2020, 10:30
ich denke die Formulierung meines Beitrags macht den Sarkasmus nicht wirklich notwendig.

Wenn hier kein Handlungsbedarf besteht find Ich das super weils nix kostet!

Danke für deine Einschätzung.
Mechwerkandi
Inventar
#16 erstellt: 16. Jun 2020, 12:58
Wie kann die Wahrheit sarkastisch sein?
Geht schon klar.
shabbel
Inventar
#17 erstellt: 16. Jun 2020, 20:01
Meine Erfahrung geht in folgende Richtung. Wenn die Boxen richtig sensibel hochauflösend spielen, lohnen sich schon Ölpapierkondensatoren/Pio`s. Es gibt ja Studio Monitore die gnadenlos offen und scharf spielen.
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