aktive 12" Tops

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Simon
Inventar
#1 erstellt: 12. Dez 2022, 00:00
Hallo,

in unserem Verein werden gelegentlich Veranstaltungen für 100 bis 300 Personen abgehalten.

Begonnen haben wir mit einem Paar recht günstiger, aktiver 12" von Behringer für Durchsagen und Hintergrundbeschallung.

Als wir dann öfter Musik abgespielt haben, habe ich zwei 15" Subwoofer dazu gebaut. RCF L15P200AK in einem Gehäuse nach Bauplan von Jobst Audio. Antrieb ist eine Proline 3000.
Das war in Ordnung. Bis einer der Subs sind in Einzelteile zerlegt hat.
Der Klang der Behringer könnte aber ehrlich gesagt auch gefälliger sein. Gerade wenn es lauter wird, nerven die Tops.

Da es bei Partymusik etwas an Tiefgang gefehlt hat, habe ich die alten Gehäuse nicht weiter verwendet sondern viere neue 18" Gehäuse bestückt mit Faital Pro 18XL1800 gebaut. (Die hatte ich aus einem Wohnzimmer-Projekt übrig.)
Die Behringer kommen mit den Subs gar nicht zurecht. Ich finde einfach nicht die ideale Trennfrequenz und der max. Pegel ist weit entfernt von dem, was die Subs können.

Ich habe mir dann mal von einem anderen Verein in der Gegend ein Paar JBL EON 715 ausgeborgt.
Da klappt das Zusammenspiel mit den Subs und auch der Pegel kommt gut hin.
Allerdings auch hier ein ähnliches Verhalten bei gehobenem Pegel wie bei den Behringer. Der Mittel-Hochton nervt.


Jetzt zur eigentlichen Suche:
Ich suche aktive Speaker, die mit dem Pegel von den vier 18" an der Proline gut mithalten können. (15" 3-Wege wären hier wohl das Richtige.)
Gleichzeitig werden die Tops aber immer wieder solo (ohne Pult und Subs) mit einem Mikro aufgestellt. Aber auch zur Hintergrundbeschallung. (Durch die Erfahrung mit den JBL würde ich sagen, dass die 15" 2-Wege schon zu unhandlich sind.)
Klanglich sollte es vor allem im oberen Mittelton deutlich sauberer und klarer werden als mit den Behringer oder JBL. (Muss dafür ein dezidierter Mitteltöner her oder gibt es 2-Wege, die das wesentlich besser können als die Behringer und JBL?)
Am liebsten wäre mir ein 2-Wege 12", der bei gemäßigten Pegel fullrange gut klingt und bei eine Trennung um ca. 60Hz richtig Pegel bringt und trotzdem sauber bleibt. Gibt es so etwas?

Und freundlich grüßt
der Simon
TobiasKammerer
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Dez 2022, 00:13
Hallo,

ja so etwas gibt es wie Sand am Meer. Allerdings ist halt auch die Frage, was das kosten darf. Nur so zur Abschreckung: Eine Meyer Sound UPA kostet etwa 6500 Euro.
Jetzt aber ein wahrscheinlich besserer Hinweis: Ich finde die Yamaha DZR 12 eine unfassbar gute Box für das Geld. Wir haben durchaus teureres Material, da braucht sich die Yamaha nicht zu verstecken. Mir ist ehrlich gesagt zumindest für den Preis kein Konkurrent bekannt und ich kenne im Grunde nahezu alles, was es am Markt gibt.

Viele Grüße
Tobias Kammerer
Dipl. Audio Engineer
Donsiox
Moderator
#3 erstellt: 12. Dez 2022, 00:16
Wenn euch die EON bei höherem Pegel nicht mehr passt, grundsätzlich aber ok ist, dann sollte jedes stärkere 12" Tops soweit passen.
Ob da dann Yamaha draufsteht, RCF, QSC, JBL (PRX/SRX) oder Seeburg sollte dann mehr oder minder eine Geschmacksfrage sein
Simon
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2022, 08:11
Vielen Dank für die schnellen Antworten.

@TobiasKammerer
Oh, ich wusste nicht, dass es so teure 2-Wege 12" Tops gibt.
Bei meiner kurzen Recherche war bei ca. 2000€ Ende. Das ist eigentlich auch das Limit.
Schön wäre natürlich, wenn wir nicht mehr als 1000€ ausgeben müssen. Allerdings befürchte ich, dass es dann nur eine Verschlimmbesserung und kein echtes Upgrade wird.

Wenn ich es richtig sehe, hat die Yamaha keinen Microphon-Eingang. Damit würde sie leider raus fallen.

@Donsiox
Hast du vielleicht noch konkrete Modell-Tipps?
Die Hersteller bieten ja unterschiedliche Modelle an.

Ein Händler in meine Nähe hat Yamaha, RCF und JBL im Sortiment.
Wenn ich weiß, welche Modelle in Frage kommen, würde ich dort um einen Vergleich bitten. Ein Kauf vor Ort ist mir so und so am liebsten.
Um die Option der QSC und Seeburg falle ich dann leider um. Wenn es nur eine Geschmacksfrage ist, macht es aber hoffentlich nichts.

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 12. Dez 2022, 10:24
https://gebrauchte-v...-Meyer+Sound+UPA-1P+
https://gebrauchte-v...-Meyer+Sound+UPA-1P+

Aber mal Butter bei de Fisch: die ganzen Direktstrahler-12"-Tops aller Hersteller sind vom Grundaufbau eigtl. der gleiche Einheitsbrei. Die Mittelklasseversionen haben nen 2,5-3" VC TMT und 1" VC HT verbaut, die besseren / teureren einen 3-4" VC TMT und 1,4" HT. Erstere sind Spielzeug und setz ich persönlich für nicht mehr als Monitoring oder kleine Privatparties ein; mit letzteren kann man schon mit Anspruch vll. 100 PAX machen, mit sehr wenig Anspruch und viel Klirr vll. auch ein paar hundert. Keines der Tops spielt tief, im Sinne von vollwertig Fullrange-fähig; alle haben ne recht hohe Abstimmung mit Mini-Schlitz- oder Eckport(s). Wirklich Wahl hat man eher noch bei der Abstrahlung - entweder 90x60 oder 60x40. Und bei den Aktivtops kann die Elektronik bzw. Software stark unterschiedlich sein - darauf würd ich eher achten.

Sehr viel Output fürs Geld bekommt man, wie üblich, bei Thomann. Das Achat 112M kann wirklich laut - zmd. in der passiven Variante, wie von mir dieses Jahr, nebst einer Reihe von Mitbewerbern, vermessen. Ich nehme mal stark an das wird bei der aktiven Variante ebenso der Fall sein.

Aja, aktiv und passiv mischen? Wer tut das, und was soll das bringen? DSP is eh schon da, Trennung ist sowieso nicht plug & play und muss entweder eingemessen oder aufwendig per Gehör / Trial & Error eingestellt werden; da erspart man sich mit aktiv nichts; zweiter Amp ins Rack für die Tops und gut is.

Falls Motivation fürs probehören da ist, was immer gut ist, um einen Marktüberblick zu erlangen, und herauszufinden wieviel Material man für eine Beschallungsaufgabe braucht, kann ich auf eine Reihe von Verleihern in Wien und NÖ verweisen, die zusammen entsprechende Produkte quasi aller relevanten Marken auf Lager haben, und mit denen ich auf irgendeine Art und Weise im Kontakt stehe oder stand und die ich für seriös und preislich fair befinde.
Donsiox
Moderator
#6 erstellt: 12. Dez 2022, 11:03

Erstere sind Spielzeug und setz ich persönlich für nicht mehr als Monitoring oder kleine Privatparties ein; mit letzteren kann man schon mit Anspruch vll. 100 PAX machen, mit sehr wenig Anspruch und viel Klirr vll. auch ein paar hundert.

Uff, da setzt du aber, wie ich finde, sehr hohe Ansprüche an.
Mit einem Lautsprecher wie den Yamaha DZR 12 würde ich schmerzfrei 200-300 Personen angehen - entsprechende Sub-Unterstützung vorausgesetzt.


Aja, aktiv und passiv mischen? Wer tut das, und was soll das bringen?

Kombination verschiedener Einsatzzwecke.
Die Aktivtops tuns für Sprachbeschallung, Vorträge, kleine VAs auch und das Rack kann im Lager bleiben.

Nachtrag zur Rückfrage:

@Donsiox
Hast du vielleicht noch konkrete Modell-Tipps?

Wie Stoneeh schon schrieb: am Ende des Tages kochen alle mit Wasser.
Von den genannten Marken haben alle was in der 1.000€-Klasse im Sortiment.
Ob das dann eine QSC K/KW, eine RCF-ART/NX, eine JBL PRX/SRX, EV ETX (oder die genannte Yamaha) ist sollte mehr oder minder aufs gleiche rauskommen. Audio Zenit, PL-Audio oder Harmonic Design würde ich mal noch als Marken ohne Präsenz in Online-Shops in den Ring werfen


[Beitrag von Donsiox am 12. Dez 2022, 11:20 bearbeitet]
JoPeMUC
Stammgast
#7 erstellt: 12. Dez 2022, 11:03

stoneeh (Beitrag #5) schrieb:
Aja, aktiv und passiv mischen? Wer tut das, und was soll das bringen?

Zumindest das kann ich vermutlich beantworten: Das Top soll auch mal alleine (vermutlich für Durchsagen) betrieben werden. Daher ist die Anforderung, ein Mikro direkt daran anschließen zu können, ohne noch ein Case mit Geraffel mitnehmen zu müssen.

Jochen
stoneeh
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2022, 11:32
Das würd ich dann vermutlich aufteilen: 1 Fullrange-fähiges Aktivtop ala 15er Eons für Sprachbeschallung und Hintergrundgedudel, und zwei reine passive Topteile, welche durch hohe Abstimmung entsprechend Wirkungsgrad in den Tiefmitten mitbringen, für die größeren Beschallungsaufgaben mit Subs und Rack. Die eierlegende Wollmilchsau für beides gibt's prinzipbedingt nicht.


Donsiox (Beitrag #6) schrieb:
Uff, da setzt du aber, wie ich finde, sehr hohe Ansprüche an.
Mit einem Lautsprecher wie den Yamaha DZR 12 würde ich schmerzfrei 200-300 Personen angehen - entsprechende Sub-Unterstützung vorausgesetzt


Gut - wie immer muss man da, und habe ich einhergehend unterlassen (mein Fehler) qualifizieren / differenzieren. Bei "stumpfer" elektronischer Mucke, wo 90% des Energiegehalts zwischen 40 und 60 Hz sitzt, wird das gehn. Bei Rock o.ä., allem mittelhochtonlastigen halt, imo weniger - aber wie gesagt, vollkommen nach Anspruch - rein elektrisch-thermisch kann PA-Material ja einiges ab - kann sehr laut ohne kaputt zu gehen, weist dann aber gemessen wie gehört sehr hohe Verzerrungsgrade auf. Ein Kompressionstreiber am Horn zB macht bei 1 Watt Pegel, bei denen er sich nach konventionellen Klirr-Limits (3 bis 10% THD) schon an seinem Maximalpegel befindet - ist aber trotzdem gerne mal bis ein paar hundert Watt AES belastbar.

Beispiel, subjektiver Eindruck: die Tage habe ich ein JL-Sat12 (Mittelklasse 12" Top mit 1" HT; danke nochmal Peter) im ~10m² Lagerraum bzw. auf ~2m Hördistanz (für mein empfinden) ausgefahren. Also soll heißen mir wurde nicht rein der Pegel, sondern der Anteil an Verzerrungen beim erreichten Pegel, zu viel. Bei "amtlichen" 12" Tops geht das nicht - da wird's mir auf eine solche Distanz eindeutig zu laut / potentiell gehörschädigend, während das Top noch sauber spielt.
Simon
Inventar
#9 erstellt: 12. Dez 2022, 15:57
"Gleicher Einheitsbrei" kann es nicht sein.
Klar, mehr Membranfläche oder ein völlig anderes Abstrahlverhalten gibt in der Klasse nicht.
Die Unterschiede liegen wohl in der Qualität.
Pegel untenrum kann nur durch Hub kommen. Dafür braucht es eine hohe Belastbarkeit und viel Leistung. Durch die Qualitäten im Tiefton leidet der Mittelton und der Hochtöner muss tiefer getrennt werden. Da kommen dann z.B. 3" Hochtöner an einem 1,4" Horn zum Einsatz.
Alles Dinge, die im unteren Preisbereich nicht drin sind.

The Box pro Achat 112 M scheint solide.
The Box pro Achat 112 MA MKII ist anders bestückt und scheint bei weitem nicht die selbe Qualität zu haben.

Der Mix aus Aktiv und passiv wurde richtig begründet.
Es muss auch für Noobs einfach und sicher sein.
Die Tops und ein Mikro kann fast jeder aufstellen und in Betrieb nehmen. Ich bin da nicht immer dabei.


Das Aufteilen auf zwei Systeme wollte ich eigentlich vermeiden.
Ja, DSP ist vorhanden und hat auch freie Kanäle. HT-Amp hätte ich auch liegen.
Vermutlich würde das aber ausarten.
Wenn ich weiß, dass ein aktives 12" 2-Wege Top nicht langt, würde ich selbst bauen.
Dann werden es in jedem Fall 3 Wege. Entweder mit einem 15" oder 2 12".
Dann ist aber die Frage, ob die vier 18er hinterher kommen. Also noch vier Stück inkl. Gehäuse und Amp dazu.

Ich denke, das schießt über's Ziel hinaus.
Wir hatten auch schon größere Events. Da wird dann so und so alles gemietet.

Und freundlich grüßt
der Simon
Donsiox
Moderator
#10 erstellt: 12. Dez 2022, 16:22

Dann werden es in jedem Fall 3 Wege. Entweder mit einem 15" oder 2 12".

Ein Top mit drei Treibern (2x10" / 2x12") muss noch lange kein 3-Wege-Top sein.
Aber ja, wenn euch selbst potente 12/2er Tops wie die vorgeschlagenen nicht ausreichen sollten, kann über solche nachgedacht werden.

Ganz so günstig ist das dann aber nicht mehr
https://www.huss-lic...vbox/info/25105.html


"Gleicher Einheitsbrei" kann es nicht sein.
Klar, mehr Membranfläche oder ein völlig anderes Abstrahlverhalten gibt in der Klasse nicht.
Die Unterschiede liegen wohl in der Qualität.

Absolut. Die Klassenunterschiede wird hier auch keiner bestreiten. Ob auf einem 12" Top der Profi-Klasse jetzt L'Acoustic, d&b, TW-, KS- oder PL-Audio steht, sollte keine allzu großen Unterschiede machen. Hier kommt es dann eher auf Kompatibilität der Systeme etc. an.
Simon
Inventar
#11 erstellt: 12. Dez 2022, 16:57
Das verlinkte Seeburg-Teil würde ich als 2-Wege Array-Element bezeichnen.
Ob das Solo um so viel besser ist?

Wie gesagt, würde ich mich dann eher beim Selbstbau austoben.
Ralf Limmer baut sehr gute Hörner. Ein Limmer 042 mit einem 15" oder ein Limmer 636 mit zwei 12" würde mich reizen.
So groß sollte es aber eigentlich nicht werden.

Bei den Veranstaltungen mit ca. 300 Personen geht es eher um Sprachdurchsagen. Einmal im Jahr ein Comedian open Air, ...
Zu späterer Stunde dann etwas Musik vom Tonträger. Da sind aber Kinder und ältere Leute dabei.
Die Partys, bei denen laut Musik abgespielt wird sind eigentlich immer <100 PAX.

Und freundlich grüßt
der Simon
Donsiox
Moderator
#12 erstellt: 12. Dez 2022, 17:53
Hier mal ein Eindruck, welche Art von Veranstaltung man mit einem Doppel 12" Top (hier Fohhn) und passenden Subs so beschallen kann:
https://www.stimme.d...ckarsulm-art-4221666

fohhn 12

Edit:
Die Auflösung ist so mittelmäßig - neben dem 2x12er Top gibt es zusätzliche In- und Outfills.


[Beitrag von Donsiox am 12. Dez 2022, 17:55 bearbeitet]
Simon
Inventar
#13 erstellt: 12. Dez 2022, 18:11
So hatte ich es mir gedacht.
Das tut nicht Not.
Wenn es so groß wird, wird gemietet.

Ich werde versuchen, beim Händler um die Ecke verschiedene aktive 12" Tops Probe zu hören.
Ich denke, das wird reichen.


Wie viele Subs stellst du denn für so eine Veranstaltung?

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2022, 04:28

Simon (Beitrag #9) schrieb:
"Gleicher Einheitsbrei" kann es nicht sein.
Die Unterschiede liegen wohl in der Qualität.


Hat auch niemand behauptet. Vom Grundaufbau bei Direktstrahler-Tops wie gesagt ja; die restlichen relevanten Unterschiede wurden gelistet. Gelistet wurden auch die Leistungsunterschiede - und da braucht man sich nicht allzu viel erhoffen - ein 4"/1,4" TMT/HT VC Spitzenklasse-Top geht zB keinesfalls doppelt so laut wie ein 3/1" VC Consumer-Top. Was die sonstige Qualität angeht kann man sich von der teureren Ware einen lineareren Frequenzgang auf und abseits der Achse erwarten


Simon (Beitrag #9) schrieb:
Klar, mehr Membranfläche oder ein völlig anderes Abstrahlverhalten gibt in der Klasse nicht.


Zumal ich mich bei meinem Statement, wenn du genau liest, rein auf 12" Tops bezogen hatte, was ja dein ursprünglicher Wunsch war, definitiv nicht mehr Membranfläche


Simon (Beitrag #9) schrieb:
Pegel untenrum kann nur durch Hub kommen. Dafür braucht es eine hohe Belastbarkeit und viel Leistung. Durch die Qualitäten im Tiefton leidet der Mittelton und der Hochtöner muss tiefer getrennt werden. Da kommen dann z.B. 3" Hochtöner an einem 1,4" Horn zum Einsatz.


Falsch - in allen drei Punkten.

1. Pegel untenrum wird man bei einer solchen Konstruktion in der Praxis durch ein Resonatordesign mit entsprechend großer Querschnittsfläche erreichen. Da der Resonator um seine Abstimmfrequenz den Membranhub bedämpft, kommt es dort hauptsächlich nicht auf die Hubfähigkeit des Chassis, sondern dessen elektrisch-thermische Belastbarkeit an.

2. durch niedrige Abstimmung leidet nicht prinzipbedingt das Mitteltonverhalten, und keinesfalls muss deswegen die Ankoppelung zum Hochtöner anders ausgeführt werden. Als Baustelle könnte man bei Resonatoren die Eigenresonanz nennen, die bei größerem Querschnitt und tieferer Abstimmung entsprechend tiefer rutscht - die lässt sich aber via zB Helmholzabsorber o.ä. Maßnahmen effektiv bekämpfen - auch rückwärtige Platzierung des Ports hilft.

3. die Größe des Kompressionstreibers und der Spule dahinter hat nicht prinzipbedingt viel mit dessen Tiefgang bzw. unterer Grenzfrequenz zu tun. Diese, und auch dessen relative Pegelfestigkeit untenrum, wird hauptsächlich von den Parametern des Treibers und der Größe und den sonstigen Qualitäten des Horns davor bestimmt.


Simon (Beitrag #9) schrieb:
Wenn ich weiß, dass ein aktives 12" 2-Wege Top nicht langt


Die wie von dir eingangs genannt gewünschten 60Hz Tiefgang in Kombination mit für alle Musikrichtungen ausreichend Pegel für Betrieb ober vier potenten 18ern gibt's in dem Packmaß, zmd. bei Fertigkauf, nicht. Punkt.

Wenn du dir was findest, das dir subjektiv reicht, dann wird's mit Einschränkungen im Tiefgang verbunden sein; bzw. bestenfalls noch, wie von mir zuletzt in eigenem Thread messtechnisch dokumentiert, ein Aktivtop mit dynamischem EQing, das dir bei Kleinsignal recht viel Bass vorgaukelt, und selbigen bei höherem Input progressiv rauszieht. Einen Filter bzw. EQ, der den Maximalpegel eines Lautsprechers ändert, gibt's nämlich leider nicht.


Simon (Beitrag #9) schrieb:
würde ich selbst bauen.
Dann werden es in jedem Fall 3 Wege. Entweder mit einem 15" oder 2 12".
Dann ist aber die Frage, ob die vier 18er hinterher kommen. Also noch vier Stück inkl. Gehäuse und Amp dazu.


Angesichts dessen, was ich bis jetzt lese: viel Glück.

Mit dem bereits genannten prinzipbedingten Kompromiss, dass Tiefgang Wirkungsgrad im Frequenzbereich darüber kostet, wirst du so oder so auch bei DIY leben müssen. 3 Wege hat den Vorteil geringerer IMD - siehe zB hier (ab Seite 13) Dokumentation zum Thema von Neumann -> https://de-de.neumann.com/product_files/7954/download - ist aber noch schwieriger / komplexer zu entwickeln, bauen, und (sicher) zu betreiben.

Viel Erfolg.
Simon
Inventar
#15 erstellt: 13. Dez 2022, 10:18
Was würdest du mir konkret empfehlen, stoneeh?

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#16 erstellt: 13. Dez 2022, 19:58
Bei Fertigkauf wie in Beitrag #8 - aufteilen auf zwei Systeme / Produkte.

Bei den Tops hast du da die Qual der Wahl - gibt vieles das taugt.
Für Fullrange für Kleinbeschallung ist mein Standardtipp die JBL EON 615 - die geht mit 50 Hz flat (bestätigt durch Messung im Datenblatt, statt bei anderen Herstellern meist durch bloße, meist falsche, Behauptung) deutlich tiefer als zB die 715. Es gibt sehr wenig am Markt, das vergleichbares bietet. In handlicher, d.h. 12", macht die 612er zmd. 60 Hz flat.

Alternativ erreichst du beide Ziele mit Selbstbau mit sehr leistungsfähigen Komponenten mit den Designparametern, wie ich sie im letzten Beitrag genannt habe - BR mit entsprechend tiefer Abstimmung mit großem Port, bei dem die Eigenreso via Absorber abgesaugt wird o.ä. (im DIY-HiFi-Forum wurde das zuletzt mehrfach gut dokumentiert und ist eigtl. gar nicht so aufwendig). Wie gesagt kostet tiefe Abstimmung immer Wirkungsgrad darüber, weswegen wie gesagt leistungsfähige Komponenten (insb. TMT) fällig werden - sowas wie 12W750 fällt mir grad aus dem Stegreif ein.
Aber DIY wolltest du ja nicht, weil's fix und fertig und für den Betrieb bei, ich zitiere, "Noobs", deppensicher sein soll. Zudem erfordert so ein Projekt / eine Entwicklung, wenn's in jedem Aspekt sehr gut werden soll, wirklich nicht wenig Knowhow und Zeit / Aufwand.. man unterschätzt leicht, wie viel.


[Beitrag von stoneeh am 14. Dez 2022, 06:07 bearbeitet]
Simon
Inventar
#17 erstellt: 14. Dez 2023, 19:12
Hier noch ein kurzes Feedback nach einem Jahr:

Wir haben Anfang des Jahres bei einem Alleinunterhalter in der Nähe ein gebrauchtes System aus EV ELX200-12P und zwei EV EKX-18SP ergattert.
Inklusive Hüllen, Stative, ...
Dank Corona hatte er keine Aufträge und wollte die Sachen los werden.

Die Tops klingen gut.
Für reine Sprache und Hintergrundgedüdel ist der Tiefgang kein Thema.
Für kleine Partys oder wenn es doch etwas lauter werden soll, machen die zwei 18" reichlich Alarm.
Das System ist sehr einfach in der Handhabung und ist auch für Laien gut handzuhaben.


Für privat baue ich gerade noch etwas größere 3-Wege Tops. 1"+2x6"+2x12".
Wenn die vier vorhandenen 18er nicht reichen, bau ich nochmal vier dazu.
Dann ist für privat auch wirklich Ende.

Und freundlich grüßt
der Simon
Donsiox
Moderator
#18 erstellt: 15. Dez 2023, 13:36
Das klingt doch ordentlich
Zwei EV ZLX12p habe ich hier auch im Lager stehen. Sind als Monitore bei Musikern sehr beliebt!

Mit einer 2.2-PA aus 12" Tops und 18" Subs geht schon eine gute Feier. Freut mich, dass du ein gutes System finden konntest.

Auf die Tops bin ich gespannt, kannst du gerne auch hier im Forum teilen, dann im Selbstbau-Unterforum
Gurke28
Stammgast
#19 erstellt: 17. Dez 2023, 15:29
Hallo,


also für das was da vorne raus kommt ist zu 70% der Techniker verantwortlich und liegt in meinen Augen nur zu 30% am Material.

Einfach nur Zeusg für viel Geld kaufen ist nicht die Lösung ! Schon oft gehört. PA für 100k da stehen und Müll Sound.


Da musst sich sowohl mit Aufstellung und Zusammenspiel von Subs zum Tops beschäftigen.
Oftmals hilft es eben auch mal 2 Sub weniger zu nehmen. Dann musst die Tops nicht so weit aufreißen um die Subs zu übertrumpfen.

Ebenso sind halt dann 4 Tops besser als eines auf Vollgas laufen zu lassen. Auch wenn es 4 preiswertere Tops sind.

Persönlich find ich das QSC und Yamaha sehr rund und nie spitz klingen. Aber nimm dir nen Tag mit 2 Freunden Zeit fahr in ein Fachgeschäft oder Verleiher und hört euch das an.
Donsiox
Moderator
#20 erstellt: 17. Dez 2023, 21:21

Ebenso sind halt dann 4 Tops besser als eines auf Vollgas laufen zu lassen. Auch wenn es 4 preiswertere Tops sind.

Bei Subs würde ich da noch mitgehen - wenn wir von einer gewissen Mindestqualität ausgehen.
Bei Tops sind zwei gute aber fast immer besser als mehrere schlechte.

Abgesehen von 4-Punkt-Beschallung, die je nach Location sinnvoll sein kann, hast du bei mehreren Tops mehr Probleme als Vorteile.
Clusterfähige Tops, Line-Arrays, Infills, Outfills und Delay-Lines sind hiervon natürlich ausgenommen.

Praxisbeispiel Subwoofer:
Für 280€ gibt es bei Kirstein einen 15" Subwoofer mit 30kg und 124dB Maximalpegel.

Beim "ETX" 15" Subwoofer von EV sollen es 134dB bei 42kg sein.
Um den gleichen Maximalpegel zu erreichen, bräuchte ich in diesem Beispiel vier der günstigen Subs - das steigert das Transportvolumen von VW Polo zu VW T5, kostet fast gleich viel und klingt vermutlich auch noch schlechter.
stoneeh
Inventar
#21 erstellt: 18. Dez 2023, 01:40
Pauschalaussagen dazu sind schwierig. Ein bekannter Dienstleister steckt zB grad in einer Odyssee zum Thema, da er grad in Veranstaltungsgrößen kommt, die mit einem Top nur noch schlecht gehen. Er hatte nun als Miete mal pro Seite zwei Danley SH46 hier, dann ein 3er Array Martin Audio Torus. Die sind für Clustering bzw. Arraying entwickelt, und selbst bei denen geht's nicht ganz ohne Interferenzen bzw. sonstige Probleme. Wer's genauer wissen will, es gibt ausführliche Messberichte in der Production Partner für viele derartige Systeme.
Simon
Inventar
#22 erstellt: 18. Dez 2023, 10:45
Das Schöne bei der EV Kombi ist, dass es wieder sehr einfach in der Handhabung ist.
Wenn die Tops auf den Subs stehen gibt es eben kein Herumspielen, bis es passt.
Das kann schnell mal wer aufbauen und in Betrieb nehmen.


Weniger Subs nehmen, damit man die Tops nicht so weit aufreißen muss?
Es gibt einen gewünschten Pegel, der zu erreichen ist. Den muss das ganze System können. Und das ohne große Verzerrungen und mit etwas Reserve.
Mit mehreren Subs + ausreichend Verstärker- und Prozessorkanälen lässt sich die zu beschallende Fläche auch besser abdecken.
Dass dazu auch Messequipment erforderlich ist und man die Ergebnisse interpretieren können muss, stimmt aber.

Für mehrere Tops braucht es einen konkreten Bedarf und ein gutes Konzept.
Ich baue gerade ein Top, das horizontal bis 10kHz sauber eine 90° Abstrahlung hat. Das ist genau das, was ich brauche.
Mit je zwei hochbelastbaren 12" bestückt, wird es auch jenen Pegel liefern, den eine herkömmliche 1"/12" nicht kann.

Für weit werfende Ĺine Arrays habe ich persönlich keine Verwendung.
Das sollen die Profis machen.

Und freundlich grüßt
der Simon
Donsiox
Moderator
#23 erstellt: 18. Dez 2023, 19:37

Wenn die Tops auf den Subs stehen gibt es eben kein Herumspielen, bis es passt.

Dazu noch der Tipp:
Zwei Subs auf der einen Seite ergeben eine homogenere Abstrahlung im Bass, als die klassische Links/Rechts Aufstellung.

Sieht nicht so super aus, aber mit zwei Bässen, einer kurzen Distanzstangen und auf der anderen Seite einem (Teller)Stativ fahre ich sehr gerne, gerade wenn für ein Mono-Cluster vor der Bühne kein Platz ist.
Simon
Inventar
#24 erstellt: 18. Dez 2023, 20:44

Donsiox (Beitrag #23) schrieb:
Dazu noch der Tipp:
Zwei Subs auf der einen Seite ergeben eine homogenere Abstrahlung im Bass, als die klassische Links/Rechts Aufstellung.

Vielen Dank für den Tipp!
Total einfach und absolut nachvollziehbar.
Werde ich auf alle Fälle umsetzen.

Und freundlich grüßt
der Simon
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