PCM von einer DVD-Video

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diedoktoren
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2012, 21:26
Hallo liebe Gemeinschaft,

ich habe ein etwas diffuses Problem, bei dem ich mir nicht sicher bin wo ich es am besten einstellen sollte. Ich hoffe hier bin ich richtig und ihr könnt mir dabei helfen.

Ich bin seit einiger Zeit Besitzer einer Logitech Squeezebox Touch. Ich habe inzwischen all meine Musik als FLAC gerippt und kann diese nun auch anhören.
Nun habe ich eine Möglichkeit gefunden auch den Mehrkanal-Ton einer DVD-Video als DTS oder DD zu speichern und mithilfe der Squeezebox abzuspielen. Ich verweise hier mal auf das Squeezebox-Forum und folgenden (englischsprachigen) Thread
Playing AC3/DTS tracks sourced from DVD
und das zugehörige Python-Skript spdifconvert.py.

Nun dachte ich mir aber, das reicht mir noch nicht. Der PCM-Ton einiger DVDs wäre auch noch toll. Hier ist nun auch mein Problem angesiedelt. Ich kann mithilfe einschlägiger Software die PCM-Tonspur rippen und habe dann eine Datei, die aus den rohen PCM-Daten besteht.
Diese muss jetzt noch in eine WAV- bzw. eine AIFF-Datei (ich nutze Mac OS X) wandeln um sie dann ins FLAC-Format konvertieren zu können – denn die rohen PCM-Daten kann die Squeezebox ja nicht abspielen.

Diese Wandlung gestaltet sich aber schwierig. Mein erster Ansatz war ein Importieren in Audacity. Gebe ich hier die Parameter wie Abtastrate, Bitrate, Kanalzahl und Kodierung/Bitreihenfolge ein, erhalte ich auch irgendwas – das ist allerdings kein hörbares Audio.
Dem eigentlichen Nutzsignal ist hier ein furchtbares, lautes Rauschen überlagert. Gebe ich beim Import bei der Kanalszahl statt zwei, aber vier ein, so erhalte ich vier Spuren von den zwei das Rauschen beinhalten und zwei die eigentlichen Rechts-Links-Informationen. Hier kann ich ja nun das Rauschen löschen und die anderen Kanäle wie gewollt verwenden.

Abgesehen davon, dass der Ton jetzt noch etwas dumpf ist, ist also alles dufte. Diese Dumpfheit könnte ich sicherlich mithilfe des Offset-Parameters und etwas Probieren beseitigen.
Der Weg ist mir aber etwas zu umständlich, eine Automatisierung wäre schon toll.

Hierfür würde ich nun gerne SoX nutzen, jedoch habe ich hier dasselbe Problem. Die extrahierte Stereo-Datei ist von Rauschen durchsetzt.

Nun also meine Frage, was gibt es beim Import/bei der Verarbeitung von rohen PCM-Daten von einer DVD-Video genau zu beachten und einzustellen?
Abtastrate und Bittiefe muss ich aus der Tonspur ableiten das ist mir klar. Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass ich beim Import in Audacity die halbe Abstastrate verwenden muss, damit der Ton nicht doppelt so schnell läuft wie gewollt. Aber vor allem das Rauschen macht mir zu schaffen – was ist das und bekomme ich es weg?

Danke für die Studie meines Problems und im Voraus schon einmal danke für eure Hilfe.
––Tom
Wu
Inventar
#2 erstellt: 06. Feb 2012, 14:35
Hm, ich hätte jetzt einfach die resultierende PCM-Datei in .wav umbenannt und auf die Squeezebox gegeben, denn sie kann ja alle gängigen PCM-Formate abpielen. Wenn sie die Daten nicht erkennt, stimmt was mit dem Rip nicht. Sollen die Dateien auch vertaggt werden, macht natürlich die Konvertierung in FLAC Sinn - dazu würde ich auf dem Mac "Max" benutzen


[Beitrag von Wu am 06. Feb 2012, 14:36 bearbeitet]
diedoktoren
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Feb 2012, 18:53
Hallo Wu,

vielen Dank für Deinen Hirnschmalz, aber das klappt so leider nicht. Der Unterschied zwischen WAV bzw. AIFF und einer Raw-PCM ist der fehlende Dateikopf bei letzterem. Bei den beiden erst genannten stehen wohl die Informationen zu Abtastfrequenz, Samplerate und solche Sachen im Dateikopf, während rohes PCM nur eine lose Aneinanderreihung von Bits ist. Deswegen müssen beim Import auch diese Parameter angegeben werden.

Hänge ich an die Datei nun einfach ein *.wav oder *.aiff kann das kein Programm abspielen. Und auch Max – das ich sonst ebenfalls nutze – erkannt die Datei nicht, genauso wenig wie die rohe PCM-Datei.
Das Programm XLD kann die rohe PCM-Datei allerdings konvertieren, allerdings habe ich dann wieder dieses Rauschen drauf. Diese Probleme gelten auch für die Squeezebox – hab's probiert.

Das der Rip nicht glatt gegangen ist, möchte ich ausschließen, da ich dieses Verhalten schon bei mehreren DVDs beobachtet habe – wenn also das Programm kein grundsätzliches Problem hat, was ich nicht glaube, dann liegt es daran nicht.
Und in den Tiefen des Internets habe ich dieses Phänomen mit dem Rauschen und den vier Kanälen auch gefunden – finde den Thread nur leider nicht mehr, der allerdings auch keine Lösung lieferte.

Nette Grüße
––Tom
Wu
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2012, 19:59
Audio-Tracks habe ich bisher nur auf Windows-PCs ausgelesen, da konnte man dann direkt eine Wave-Datei als Ziel festlegen. Das ist aber schon etwa her und die Software gibt es glaube ich gar nicht mehr - zumindest habe ich ihren Namen vergessen. Jedenfalls hätte ich gedacht, das eine Mac-Software das auch so macht, das war wohl ein Irrtum
Wu
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2012, 21:33
So, ein bisschen experimentiert und das Gekackse/Rauschen kann ich nachvollziehen (Macbook). Die erzeugten Tonspuren sind nicht zu gebrauchen. Hm...

Mit einer kommerziellen Software (Demo) kommt der Ton dann heil als Flac raus. Muss also eigentlich irgendwie gehen.


[Beitrag von Wu am 06. Feb 2012, 21:51 bearbeitet]
diedoktoren
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Feb 2012, 22:24
Also ich könnte den Ton auch unmittelbar als AIFF extrahieren – das geht z. B. mit MPEG Streamclip. Bisher habe ich aber immer nur Dateien mit einer Bitrate von 16 bit erhalten, selbst wenn die PCM-Spur 20 oder gar 24 bit anbietet.

Dann sind die resultierenden Audiodateien auch frei vom Rauschen. Jetzt verstehe ich halt nicht was dieses Rauschen ist, ob das evtl. Nutzdaten sind, die die notwendigen Parameter liefert. Irgendwo her muss der Dekoder im AV-Receiver ja wissen was er da vorgesetzt bekommt.

Dennoch habe ich das Problem die Daten sauber in Audacity zu importieren, da ich diese Parameter ja nicht sicher kenne – vor allem eben nicht den Offset.

Nette Grüße
––Tom
diedoktoren
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Feb 2012, 15:26
Hallo Wu,

handelt es sich bei dem Programm um Soundconverter? Das konnte ich nämlich noch nicht ausprobieren, weil meine Dateien alle zu groß waren.
Wenn Du aber sagst, dass es damit geht, dann wäre der Kauf ja eine Überlegung wert, obwohl es nicht gerade günstig ist.
Was hast Du für eine Tonspur konvertiert? War die 24bit oder nur 16bit – das sollte nämlich schon ordentlich funktionieren.

Nette Grüße
––Tom
Wu
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2012, 22:33
Da die Software den Kopierschutz umgehen kann, werde ich das nicht hier posten, da dies in Deutschland nicht legal ist. Ich bin über Google auf eine Demo gestoßen


[Beitrag von Wu am 07. Feb 2012, 22:34 bearbeitet]
diedoktoren
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Feb 2012, 13:53
Also ich habe das Problem für mich zufrieden stellend gelöst bzw. umgangen. Ich habe die PCM-Spur direkt aus den *.VOB-Dateien extrahiert, wie ja auch schon vorgeschlagen wurde, mir bisher aufgrund eines fehlenden Programms aber nicht möglich war.
Ich habe dazu jetzt den MPlayer genutzt. Der hat die Spur zwar dekodiert und anschließend in eine *.WAV-Datei geschrieben, was aber bei PCM m. M. n. kein Problem darstellt.

Wer sein Glück auch mal probieren möchte und vor dem Terminal nicht zurückschreckt, dem biete ich hier mal einen passenden Kode-Schnipsel an.

mplayer -vo null -aid *** -ao pcm:file=*.wav -af format= *.VOB

-aid übergibt hier die Audio-ID der gewünschten Tonspur, die man wie folgt bestimmen kann:

mplayer VTS_02_2.VOB -v | grep "audio stream"

zeigt erstmal alle verfügbaren Tonspuren an, anschließend muss man sein Glück probieren, welche Spur den gewünschten Codec enthält. Die PCM-Spur, die ich wollte, lag unter der ID 160 vor.

mplayer -identify -aid 160 VTS_02_1.VOB

bestätigt mir das und zeigt mir die Parameter an, die ich fürs Auslesen brauche. „VTS_02_1.VOB“ ist hier nur eine von vielen Dateien, es ist natürlich der für euch richtige Dateiname anzugeben.

Wenn man nun also alles weiß, was man braucht, geht es ans Eingemachte.

mplayer -vo null -aid 160 -ao pcm:file=Teil_1.wav -af format=s24le VTS_02_1.VOB

dekodiert nun die Spur 160 und schreibt das in eine WAVE-Datei namens „Teil_1.wav“ – ich musste ihn zu seinem Glück zwingen und explizit angeben, dass es eine Datei mit s24le (Signed 24bit Little Endian) werden sollte, die Samplingfrequenz hat gepasst.
Das macht man nun für alle betreffenden *.VOB-Dateien und fügt diese anschließend mithilfe von SoX zusammen.

sox Teil_1.wav Teil_2.wav Teil_3.wav … Ausgabe_gesamt.wav

Nun kann man die gesamte Spur in Audacity laden und schneiden.

Ich hoffe ich kann damit noch irgendjemand helfen. Obwohl ich trotzdem gern wüsste warum die *.pcm-Dateien nicht funktionieren.

Nette Grüße
––Tom

Links:
SoX
Audacity
MPlayer
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