Hochtöner simulieren

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Mikrofasertuch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Okt 2019, 11:25
Hey,
Ich habe mir das Programm boxsim heruntergeladen, um eine Weiche für eine TMT/HT Box zu entwickeln. Ich stehe nun aber Leider vor einem Problem...
Den Mittentöner kann man mit den TSP über das Programm simulieren, den Hochtöner offensichtlich nicht, da keine TSP gegeben werden ( Ist ja üblich bei HT ).
Alle gegebenen Daten zu dem HT wurden eingetragen, das letzte noch gegebene ist eine relativ ungenaue Grafik, auf der ein Graph zur Frequency response (bei 1W und 1 meter abstand) zu sehen ist.

Muss ich hier versuchen die Werte abzulesen und in die Chassisdaten eintragen? Phasengang ist ja nicht gegeben, also wird die Fehlermeldung:
"Fehler: Chassis 2: fs, Rdc, Qes, Qms, Vas, Sd müssen > 0 sein oder Frequenz- und Impedanzgang incl. Phase vollständig aus Messdaten entnommen werden. Linearer Hub muss > 0 sein. Le, Re2, Le2, Re3 und Le3 müssen > 0 sein."
Weiterhin erscheinen, richig?
Der Hochtöner ist ein Monacor HT-30 ( sollte einfach ziemlich günstig sein, aber trotzdem kein Kernschrott )

Ich möchte unbedingt simulieren, da ich einerseits kein Messequipment habe und irgendwie davon überzeugt bin, dass eine Simulation genauer als eine Messung ist, die nicht mit (gefühlt) 10.000€ equimpent gemacht wurde.

Danke im Voraus
Gruß
MK_Sounds
Stammgast
#2 erstellt: 19. Okt 2019, 12:34

Mikrofasertuch (Beitrag #1) schrieb:
Ich möchte unbedingt simulieren, da ich einerseits kein Messequipment habe und irgendwie davon überzeugt bin, dass eine Simulation genauer als eine Messung ist, die nicht mit (gefühlt) 10.000€ equimpent gemacht wurde.

Das ist schlicht und ergreifend falsch. Mit einem von HSB kalibrierten Behringer ECM8000 und einem vernünftigen USB-Interface kann man schon ausreichend präzise messen.
Eine Frequenzweichenentwicklung ist ohne Messdaten des unbeschalteten Chassis im Endgehäuse unmöglich!
Mikrofasertuch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Okt 2019, 12:52
Bei dem Tiefmittentöner muss man aber nicht messen, richtig?
Da ist die daraus resultierende Abweichung von der Realität abschaubar, da man im unteren bereich noch viel mit den TSP machen kann.

Ich möchte nur Lautsprecher finden, mit denen ich ca 115 bis 117 db schalldruck erreiche (sub hat ca 120db, also für ein +3db bis +5db bass ) , möchte jedoch keine Teureren lautsprecher kaufen die zu mehr fähig wären und ich dann mit widerständen in ner Weiche leiser machen muss...
Kann ich dann davon ausgehen, dass der Hochtöner das hinbekommt ( ist ein Monacor HT-30 , 98db @1w/1m )? Pro verdoppelung der Leistung +3db, richtig? Das wären dann bei 50w rms statt 1w rms
ca 114,5 db statt 98db bei 1 meter abstand, oder? Falls der Hochtöner dafür nicht ausreichen sollte und mir sowas erst nach den Messungen auffallen kann, da da die weiche erst fertig werden kann, ergibt das ganze konzept doch gar keinen Sinn oder?
Oder wie macht ihr das, rechnet ihr, wie ich die db aus und kauft dann den lautsprecher oder habt ihr da ein paar tricks?

In welchen frequenz abständen misst man da die werte? Ich kann den hochtöner ja schlecht mit 20hz belasten, also wo fängt man da an und mit welcher leistung belastet man den?
Danke wieder im Voraus
Gruß
MK_Sounds
Stammgast
#4 erstellt: 19. Okt 2019, 13:05

Mikrofasertuch (Beitrag #3) schrieb:
Bei dem Tiefmittentöner muss man aber nicht messen, richtig?
Da ist die daraus resultierende Abweichung von der Realität abschaubar, da man im unteren bereich noch viel mit den TSP machen kann.

Selbstredend muss man beim TMT genauso messen.
Recherchiere mal was die TSPs überhaupt sind...
Die TSPs sind Kleinsignalparameter, die im Bereich der Resonanzfrequenz gültig sind. Die sind logischerweise nur dazu da, für TTs und TMTs ein passendes Gehäuse zu simulieren. Für Crossovers sind die unbrauchbar und sagen nichts über den tatsächlichen Amplitudenfrequenzgang des Chassis aus.


möchte jedoch keine Teureren lautsprecher kaufen die zu mehr fähig wären und ich dann mit widerständen in ner Weiche leiser machen muss...

Das macht doch keinen Sinn was du da schreibst. Du kannst den Gain doch einfach in der Frequenzweiche zwischen Sub und Top anpassen...



Kann ich dann davon ausgehen, dass der Hochtöner das hinbekommt ( ist ein Monacor HT-30 , 98db @1w/1m )? Pro verdoppelung der Leistung +3db, richtig? Das wären dann bei 50w rms statt 1w rms
ca 114,5 db statt 98db bei 1 meter abstand, oder?

Das hängt vom gesetzten Filter und dessen Steilheit ab. Wie viel Leistung man dem Hochtöner sinnvoll zuführen kann, ermittelt man mit einer Klirrmessung bei verschiedenen Pegeln.


ergibt das ganze konzept doch gar keinen Sinn oder?

Korrekt.


Oder wie macht ihr das, rechnet ihr, wie ich die db aus und kauft dann den lautsprecher oder habt ihr da ein paar tricks?

Eine Mischung aus Erfahrung, Testberichten und ausprobieren/vermessen.


In welchen frequenz abständen misst man da die werte? Ich kann den hochtöner ja schlecht mit 20hz belasten, also wo fängt man da an und mit welcher leistung belastet man den?

Ließ mal das komplette ARTA Manual inklusive dem zu LIMP.


[Beitrag von MK_Sounds am 19. Okt 2019, 13:06 bearbeitet]
BjoernMZ
Inventar
#5 erstellt: 19. Okt 2019, 13:21
Da gab es doch die Faustregel Übernahmefrequenz = Wellenlänge vom Abstand der Chassismittelpunkte von TMT und HT oder der Membrandurchmesser des TMT, kann einem da helfen.
Für den HT spielt am ehesten die Schallwand und der Abstand zum TMT eine Rolle.
Korrektur des HT wird nur durch messen oder nachträglich mit hören möglich sein..Kannst du eine Schallwandsimulation mit Boxsim und dem HT machen?da würdest du zb die Gehäusekannte sehen im Frequenzgang...Kenne mich mit den Sims aber nicht so gut aus.
Einfach mal mit 2000, 2500 und 3000 Herz trennen und hören wie es klingt.Das kann dir keine Sim sagen😉darüber hinaus wird der TMT zu sehr bündeln und dann bekomnst du zwei Punktschallquellen pro LS.
Pollton
Inventar
#6 erstellt: 19. Okt 2019, 15:43
Hallo,

Mikrofasertuch (Beitrag #1) schrieb:

Ich möchte unbedingt simulieren, da ich einerseits kein Messequipment habe und irgendwie davon überzeugt bin, dass eine Simulation genauer als eine Messung ist, die nicht mit (gefühlt) 10.000€ equimpent gemacht wurde.

du glaubst, dass eine Simulation genauer ist als die Realität? Für Boxsim existieren ja nur Visaton Datensätze, mit denen man einigermaßen genau simulieren kann. Hundertprozentig stimmt das Ergebnis auch nicht mit der Realität überein.
Du kannst auch mit Chassis von anderen Marken simulieren, nur dann musst du Frequenzgang, Impedanzgang und Phase des Chassis im Gehäuse messen und die Daten kannst du dann in Boxsim importieren. Ohne eigene Messung, wirst du keine Lautsprecher entwickeln können, so oder so. Je nach Datensatz ist so eine Simulation ca. 70-95 % genau, man muss das Ergebnis sowieso immer wieder überprüfen.
Brauchbares Messequipment kostet ungefähr 150 Euro.

Mikrofasertuch (Beitrag #3) schrieb:
Ich möchte nur Lautsprecher finden, mit denen ich ca 115 bis 117 db schalldruck erreiche

Wofür brauchst du so viel Wirkungsgrad. Möchtest du eine Party beschallen? Welche Tiefmitteltöner sollen da mitspielen?
Mikrofasertuch
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Okt 2019, 16:03

Wofür brauchst du so viel Wirkungsgrad


ups meine natürlich einfach nur Lautstärke nicht wirkungsgrad. Also Lautsprecher bei denen ich mit 50W ca 115-117db erreiche. Das ganze werden Pa boxen, der Subwoofer ist nämlich schon fertig ( ist aktiv getrennt).

Das Geld für messequipment habe ich nicht, das heißt ich kann entweder ein Visaton chassis suchen, dass meinen wünschen entspricht, um alles nur auf simulationen basieren zu lassen, oder ich kaufe mir eine fertige box...

Danke trotzdem
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 19. Okt 2019, 16:16

Das Geld für messequipment habe ich nicht

... aber Geld für ein zweifelhaftes Ergebnis haste schon?

Wenn ich sparen muss, greife ich zu erprobten (u.a. Betriebssicherheit) Bauvorschlägen
....
und da gibt's 'ne Menge, auch für PA
Mikrofasertuch
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Okt 2019, 17:03
Das ist tatsächlich eine sehr gute idee

Welchen Bausätzen kann man da trauen, dass die kein kompletter müll sind?
Oder kennt ihr Bausätze für solche Pa boxen wie ich sie beschrieben hab? ( Die ganze box soll z = 4 ohm sein und wie gesagt ca 115db [oder mehr] hinbringen )
Es muss ja kein Hifi teil werden... Ich sag mal so, jemandem der sich nicht auskennt sollte nicht auffallen dass das kein auf Fidelity geplanter Lautsprecher ist.
Der Lautsprecher kann passiv sein, die Endstufe bau ich selber, nur bei der Weiche brauch ich halt eben die Infos.

Danke für die Idee
Gruß
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 19. Okt 2019, 17:25
mal abgesehen davon, dass hier alle 14Tage eine derartige Anfrage beahndelt wird,
http://www.traumboxen.de/
unter Eigenentwicklungen
https://www.lautsprechershop.de/
Liste mit Bausätzen nach Wirkungsgrad

ADM
Intertechnik
Jobst
usw.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#11 erstellt: 20. Okt 2019, 09:51
BS-TEK
h-audio
LSV-Achenbach
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