Mark Reck - Fast, ein Versuch

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incarnate
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Jul 2025, 11:04
Hallo Forum,

nach knapp 15 Jahren habe ich mich wieder eingeloggt, da endlich wieder ein Projekt ansteht. Diesmal zum ersten mal in meinem Leben eine komplette Eigenentwicklung.

Die gesamte Vorgeschichte wird es zwischendrin mal geben. Ich habe leider durch ein Problem beim Bilderupload den gesamten bisherigen Text verloren. Ich kann auch noch keine Bilder uploaden, mag irgendwie nicht, bleibt hängen.

Bedingt durch zahlreiche Vorgaben des Pflichtenheftes (wie gesagt dazu später mehr) werden es sechs gleiche Lautsprecher bestehend aus justierbarem Breitbänder und integrierten Subwoofer. Das Projekt läuft seit ca. einem halben Jahr. Ich hab im Moment einen Test-Prototypen vor mir stehen. Ich werde aber die gesamte Entwicklung nun hier dokumentieren, da ich das Konzept ganz spannend und teilenswert finde.

Zum Titel:
Es wurden folgende Chassis gewählt:
Breitbänder: MarkAudio CHR-70 Gen.3
Tieftöner: Reckhorn D165i samt Reckhorn-Passivmembran

Ohne Bilder ist der Rest noch langweilig, deswegen eine kurze Vorstellung meinerseits: Lautsprecherbau betreibe ich seit knapp 30 Jahren. Die Hochphase war um 2000 herum mit Mitte 20. Da baute ich mehrere Bausätze aus K&T bzw. HH nach. Danach waren andere Dinge im Leben wichtiger, ich blieb seitdem beim reinen Lesen der beiden Zeitschriften. Vor ca. einem Jahr stolperte ich auf Youtube über einen damals schon sehr bekannten Selbstbaukanal. Dies hat mich motiviert und inspiriert und mir vor allem den Weg zu Eigenentwicklungen gezeigt.

Soft- und Hardware:
WinISD für das Konzept
REW mit Daytonaudio imm-6c für Frequenzgang
Daytonaudio dats v3 für Impedanz und TSP
VituixCAD für die FW-Entwicklung

LG, Peter
lonelybabe69
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2025, 11:36
Bilder Upload außer Betrieb
Lösungen sind wieder mal externe Uploader, wie in der Anfangszeit des Forums.
Also quasi zurück in die Steinzeit

incarnate
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Jul 2025, 16:55
Vorgaben:
* Lautsprecher sind für Sohn in Jugendzimmer zu integrieren, nicht freistehend aufgestellt
* 6.0-System mit Denon AVR3803 (Verstärker gleich alt wie Sohn)
* Situierung derzeit zwischen Trämen der Decke, daraus ergeben sich die maximalen Abmessungen Höhe bzw. Länge ca. 97cm, Breite bzw. Höhe ca. 19,5cm, Tiefe ist aus ästhetischen Gründen zu minimieren
* später maximale Freiheit bei Aufstellung (Sohn wird ja nicht ewig zuhause wohnen), Lautsprecher sollen stehend und liegend funktionieren und auch auf verschiedenen Höhen
* Kein getrennter Subwoofer (immer Probleme bei Abstimmung)
* derzeitige Aufstellung liegend auf 2,4m Höhe!!!
* reine passive Auslegung (Möglichkeit für aktiven / teilaktiven Betrieb vorsehen)

Raum:


Es handelt sich um einen Raum mit Galerieboden. Die "Hörplätze" sind immer außerhalb eines Sweetspots.

Treiberauswahl:
Wegen Vertikal/Horizontal fiel die Wahl auf einen Breitbänder. Zur Unterstützung dazu jeweils ein tief getrennter Bass. Eigentlich war ziemlich klar, dass es irgendwas von bpa werden würde, das war nur leider im Jänner nicht mehr möglich. Nach langem Studium meiner Zeitschriftensammlung entschieden wir uns für den MarkAudio. Die Idee war, dass der Frequenzgang wenig bearbeitet werden muss und die Überhöhung ab 10kHz unter Winkeln gerade wird.

Im HH 3/2012 ist der Frequenzgang etwas tragischer, aber trotzdem erst ab 10kHz.

Für den Bass wurde etwas mit Tiefgang in ca. 25 Liter gesucht. Mit dem Reckhorn D-165 war sogar eine Unterbringung auf der Front möglich und gemäß HH 4/2016 sollte f3 mit 25Hz möglich sein.

WinISD prognostizierte mir einen pegelreduzierten Tiefgang:


Die zweite, sauberere Kurve wären 20l gewesen. Der BR-Kanal wäre natürlich unrealistische 140cm lang geworden, aber dafür gab es ja die Passivmembran.
Der Breitbänder müsste dann im Pegel angepasst werden. In 2 Liter geschlossen fühlt sich der Markaudio sichtlich wohl

Die blaue Kurve wäre Güte 0,7 bei 8 Litern geschlossen. Den Tiefgang brauche ich bzw. will ich nicht.

Mit Optimismus ging es an die Gehäuseplanung.
incarnate
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Jul 2025, 21:36
Fotos der Chassis:



Was mir gefällt:
massiver Charakter vom Reckhorn D165
elegante Farbe und inverse Sicke des MarkAudio

Was mir nicht unbedingt gefällt:
Korbansicht und Sicke des Reckhorn wirken unelegant
Kunststoffkorb des MarkAudio (hatte bisher noch keinen Kunststoffkorb); die Beschriftungen mit der Typenbezeichnung gefallen mir nicht.
Die gesamte Passivmembran kann nicht als schön kategorisiert werden. Irgendwie hatte ich gehofft, dass Korb und Membrane der beiden Reckhorn eine Ähnlichkeit haben. Nicht mal der Durchmesser ist gleich.

Das sind ein paar gestalterische Herausforderungen.



Gehäuseentwurf:

Entwurf gesamtes Gehäuse, liegend oder stehend möglich.


Bauplan des Bassgehäuses, 18mm Multiplex. In den Sockel kann ein AM80 integriert werden.


Bauplan des drehbaren Breitbändergehäuses. Es ist in eine Achse eine Ausrichtung möglich


Blick auf die Innenversteifung
incarnate
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Jul 2025, 18:05
Nächster Schritt: Bau des Breitbändergehäuses.
Großer Aufschrei, das Gehäuse besteht im Prinzip aus KG-Kanalrohren. Genauer gesagt aus einer Überschiebmuffe DN150 und zwei Endkappen

Habe ich so auch noch nicht gemacht, aber es könnte funktionieren ... alle Plastikbomber haben nur ein paar Millimeter

Die Kunststoffteile werden besägt und an die benötigten Abmessungen angepasst. Mit Sperrholz 6,5mm werden Distanzstücke eingeklebt. Das gesamte Gehäuse erhält innen eine Lage Alubutyl und darauf eine Lage Filz, beides selbstklebend.


Die Schallwand besteht aus 3 Lagen je 6,5mm Sperrholz. Das benötigte Loch wird mittels Lochsäge ausgeschnitten.


Außen erfolgt ebenso eine Verkleidung mit Filz. Die aufgesetzte Schallwand besteht aus 2 Teilen aus dem 3D-Drucker. In diese wird der Breitbänder eingeschoben, was den Korb unsichtbar macht. Befestigung mit Schrauben an der Holz-Schallwand.






Ursprünglich war noch Sonofill drinnen, aber die Messungen sowie die Probehörsessions haben keinen Unterschied ob mit oder ohne Sonofill gezeigt, deswegen wird nun darauf verzichtet.
Das Teil wiegt nun knapp über 2kg und funktioniert eigentlich auch als freistehender Satellit. Auf eine Frequenzweiche kann theoretisch verzichtet werden (wenn man mit dem gebotenen FG zufrieden ist).

Ich persönlich habe vorher noch nie ganze Gehäuse aus Kanalrohren gebaut
incarnate
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Jul 2025, 18:54
Erste Messungen

FREQUENZGANG
Die Pegel sind nicht kalibriert, also bitte nicht an dB aufhängen.

Der Lautsprecher freistehend auf ca. 1,3m Höhe, keine Freifeldmessung, kein Nahfeld, aber gefenstert.
Alles unter 300Hz wird trotzdem der Raum sein.

Erkenntnis 1: so glatt wie gewünscht ist es nicht, oh Wunder!
Erkenntnis 2: der Anstieg zu den Höhen beginnt schon bei 5kHz, nicht erst über 10kHz
Erkenntnis 3: unter 400Hz schwachbrüstig, wird denk ich mit der schmalen Schallwand zu tun haben
Der Pegel wird wohl auf die "57dB" gerichtet werden müssen. Vielleicht läuft der Bass bis 3-400Hz?
Erkenntnis4: wie erwartet passen die Höhen bis 30°. Die Frequenzweiche wird wohl wie geplant auf 15° gerichtet werden.

Eventuelle stehende Wellen im Gehäuse sollten bei ca. 950Hz (Höhe) oder bei ca. 1100/1700Hz (Breite) entstehen. Fällt mir aber im FG-Schrieb nichts besonderes auf.

IMPEDANZ

Einbauresonanz ~105Hz (laut WinISD 127Hz), scheint ein leicht vergrößertes Gehäuse zu sein.
Es gibt einen Höcker bei 1400-1600Hz - sollten das Gehäuseresonanzen sein? Doch diesen Höcker findet man auch im Datenblatt des Treibers.

GRUNDSÄTZLICH: wie in der Einleitung erwähnt ist das meine erste Eigenentwicklung und es sind auch meine ersten ernsthaften Messungen mit dem neuen Equipment. Also stehe ich Anregungen und Hinweisen sehr offen gegenüber.
MBU
Inventar
#7 erstellt: 23. Jul 2025, 01:51
Ich stelle hier mal meine Klappstuhl auf.

Das Rohr mit den "Arschbacken" finde ich extrem gut. Hast du diese selbst berechnet oder von einem Bauvorschlag "abgeguckt"?


[Beitrag von MBU am 23. Jul 2025, 03:58 bearbeitet]
incarnate
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Jul 2025, 11:48
Die Idee hinter den "Arschbacken":

Das zylinderförmige Gehäuse des Breitbänders hat einen mittigen Drehpunkt. Bei jedem Winkel sollte das Gehäuse nicht vor die Schallwand des restlichen Lautsprechers stehen, deswegen ist der Breitbänder im geraden Zustand zurückversetzt zur Gesamt-Schallwand.
Rein theoretisch sind Breitbänder und Tieftöner auf gleichem akustischen Nullpunkt. Theoretisch deswegen, da bei Drehung des Breitbändergehäuses Versätze entstehen.
Ich hatte große Angst, dass unschöne Reflexionen entstehen, wenn der Schall des zurückgesetzten Breitbänders seitlich knapp an rechtwinkelige Flächen stößt.
Deswegen der Versuch, mit der Ausrundung einen fließenden Übergang zur Gesamt-Schallwand zu schaffen. Funktioniert optimal natürlich nur, wenn der Breitbänder nicht gedreht ist.
Das akustische Verhalten werde ich in vielen Messungen dann eruieren. Berechnung zur Form gibt es keine, sie entstand aus den gegebenen Abmessungen.

Inspiriert wurde ich natürlich durch die 70er/80er JBL-Hochtöner.
incarnate
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Jul 2025, 23:15
Bassgehäuse Teil 1

Material: 18mm Multiplex, Kosten samt Zuschnitt beim örtlichen Baumarkt rund 100€ pro Lautsprecher.

Zuerst mittig im Boden das Loch für das Anschlussterminal. Ich habe ein rundes BiWiring-Terminal gesucht, das lässt sich leicht mit einer Lochsäge einbauen. Beide Wege können nun getrennt aktiv oder passiv angesteuert werden. Der Boden wird dann verleimt, die Vorderkante bündig.



Ein 20mm-Loch wird in die Mittelteile gebohrt. Dies ist das "Gelenk" zum Breitbandgehäuse. Die Bretter werden ebenfalls bündig mit der Seitenwandkante verleimt.



Der Teiler erhält die Löcher mit Lochsägen. Die Ränder werden noch gefast (für das ruhige Gewissen) und der Teiler wird verleimt an die drei vorherigen Bretter anstoßend.




Der Deckel kommt an den Teiler, die Vorderkante ebenfalls bündig mit der Seitenwand


Die Rückwand wird bündig mit der Bodenkante an Boden und Deckel anstoßend angeleimt


Die zweite Seitenwand wird mit der Bodenkante und mit den Teiler-Vorderkanten bündig verleimt.



Bei dieser Bauweise stehen die Seitenwände am Deckel und an der Rückseite um ein paar Millimeter über und können bündig gefräst werden.

Der Verbindungskanal hinter dem Breitbänder hat den gleichen Querschnitt wie die Tieftönermembran (~135cm²). Das ist für mich ein Experiment. Theoretisch sollte die Einschnürung des Gehäuses kein Problem sein. Ob dies auch praktisch so ist, werden die Messungen zeigen. Vielleicht hätte man sowas mit AJHorn o.ä. simulieren können.
incarnate
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Jul 2025, 23:43
Bassgehäuse Teil 2:

Bereich Ausschnitt für Breitbandgehäuse ... ein Distanzstück wird mit doppelseitigem Klebeband temporär eingeklebt


danach außen mit ein paar Millimeter Versatz den Grobschnitt anzeichnen


und mit der Stichsäge vorsägen


und dann bündig fräsen


Schallwände:
untere Schallwand mit Unterseite bündig anleimen. Obere Schallwand allseitig leicht überstehend anleimen



alle Seiten bündig fräsen (außer ganz unten)


Ausschnitte skizzieren...


damit der Leim an der richtigen Stelle nicht ist


Aufdoppelung Schallwand, allseitig überstehend


und wieder bündig gefräst


Alle Kanten allseitig leichte 45-Grad-Fase anbringen


Mittelpunkt Schallwandöffnungen ankörnen


und es kommt wieder eine Lochsäge zum Einsatz


Zwei Lochsägen später gibt es passende Öffnungen



Rohbau Bassgehäuse abgeschlossen
incarnate
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 28. Jul 2025, 10:36
Hallo wieder, heutiges Thema: HOCHZEIT

Es ist Zeit, das Breitbändergehäuse wird mit dem Bassgehäuse verbunden. Zuerst den Filz beim Loch ausschneiden


Dann das Gehäuse einschieben. Durch den Filz sitzt es fest, aber nicht knalleng.


Für die Verbindung gibt es ein Gelenkteil aus dem 3D-Drucker, welches 1x eine Torbandschraube hält und 1x die Kabeldurchführung darstellt. Dieses Teil wird vom Breitbandgehäuse aus eingeschoben und wird mit Plastic-Fermit "angeklebt".


Schraube kommt durch ...


... und wird mit Beilagscheibe, Mutter und Kontermutter montiert. Durch das Nicht-Festknallen bleibt das mittlere Gehäuse drehbar.



Auf der anderen Seite kommt das Kabel durch


Durch dieses kleine Loch wird vom Bass aber extrem Druck übertragen, die Breitbändermembran schwingt maximal mit. Deswegen muss auch dieses Loch noch mit Plastic-Fermit abgedichtet werden.


Zum Schluss noch die Schallwand anschrauben
incarnate
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 29. Jul 2025, 17:18
Einbauten in Bassgehäuse:

Start mit der Beschriftung des Anschlusserminals



ein bisschen Kabelmanagement (beim Test mit Sinustönen kam ein Gerappel der Kabel. Beim normalen Testen fiel einem das nicht auf


eingebautes Terminal


Dichtband in zwei Reihen. Das äußere Band kaschiert zum Schluss optisch die Fuge, welche durch zwei verschiedene Durchmesser auch verschieden breit ausfällt. Das innere Band ist zum Abichten.


Reckhorn Bass eingebaut


Reckhorn Passivmembran eingebaut. Dieses Ding hat leider keinerlei Symmetrie


Impressionen stehenderweise







Das Gehäuse wird voraussichtlich weiß lasiert werden.
Zu Messungen werde ich erst nächste Woche kommen.
trilos
Inventar
#13 erstellt: 29. Jul 2025, 22:46
Interessant....

Ich schau hier mal weiter zu.



Viele Grüße,
Alexander
scerms
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jul 2025, 07:03
Sehr interessant.
Das Konzept erinnert stark an die (floating) Synthese Lautsprecher von Audio Professional (?)


Bild aus dem Netz


Bin gespannt auf das fertige Produkt.

Gruß Sebi
incarnate
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Jul 2025, 21:02
Hallo Sebi,

danke für den Input, die kannte ich noch nicht. Bin ich doch nicht der einzige mit der Verdreh-Idee
scerms
Stammgast
#16 erstellt: 30. Jul 2025, 21:15
Die Idee und die oben gezeigten Lautsprecher stammen aus Mitte/Ende 80er, wenn ich mich Recht entsinne...die Idee ist also schon etwas älter.

Tut aber nichts zur Sache, ich finde es bemerkenswert, so einen Lautsprecher "von scratch" zu bauen.

Gruß Sebi
incarnate
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 30. Jul 2025, 21:20
Exkurs: Passivmembran

Zur Passivmembran von Reckhorn bekommt man keine Daten. Eine Simulation in z.B. WinISD ist somit nicht möglich. Es gibt jedoch bei Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik eine "Vorgehensweise"

Schritt 1: Tuningfrequenz von WinISD (Bassreflex): bei mir 25Hz
Schritt 2: Gehäuse bauen mit Passivmembran statt Bassreflex. Tatsächliche Tuningfrequenz durch Impedanzverlauf ermitteln. Dies waren bei mir 40Hz (Passivmembran ohne jegliches Zusatzgewicht).
Schritt 3: Die genannte "Weltformel" anwenden, welche als Ergebnis die bewegte Masse in Gramm ausspuckt. Bei mir sind das dann für die Reckhorn-Passivmembran 16 Gramm (alle drei Beilagscheiben entfernt). Wenn man die gewünschte Tuningfrequenz in die Formel einsetzt, erhält man das benötigte Gewicht, was bei meinen 25Hz dann 40 Gramm wären. Eine Beilagscheibe bei der Reckhorn-Passivmembran hat 20 Gramm.
Ich müsste also EINE Scheibe montieren und würde ca. 36 Gramm erhalten, was ca. 26...27Hz entspricht.
MBU
Inventar
#18 erstellt: 31. Jul 2025, 01:34
Skaladesign
Inventar
#19 erstellt: 31. Jul 2025, 10:20
Sehr schön. Ich nehme auch mal Platz.
Ezeqiel
Inventar
#20 erstellt: 01. Aug 2025, 13:16
Sehr schön.

Zwei Anmerkungen:
Die Passivmembranen müssen deutlich mehr Verschiebevolumen haben, als die aktiven Treiber, wenn man deren Xmax voll ausnutzen möchte, mindestens (!) doppelt so viel.

Und: die Blechbrücken am Terminal sind hoffentlich raus, oder?
incarnate
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 01. Aug 2025, 22:23
Danke für die Rückmeldungen zum Thema Passivmembran.
Ich habe mich bei der Dimensionierung an die Angaben von Reckhorn gehalten, welche diese PM als geeignet für den 165er einstufen. Ich hatte auch, wegen der Optik, an das Modifizieren eines 165ers gedacht. Das wären knapp 20€ mehr pro LS gewesen, und der Mehraufwand.
Auf der Webseite von Reckhorn habe ich eben gelesen, dass die bewegte Masse 20 Gramm beträgt (nicht die oben "ermittelten" 16 Gramm).

Zu den Kabelbrücken: in der Entwicklungsphase sehe ich das Thema sehr pragmatisch: sie leiten Strom
incarnate
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 04. Aug 2025, 17:31
Hallo wieder!
Heute habe ich viele Messungen erstellt ... einiges ist mir dabei unklar bzw. weil ich das ja zum ersten mal mache, bin ich mit der Durchführung nicht so vertraut. Darum gibts vor den vielen Grafen noch einen Theorieteil mit viel Prosa.

ERSTENS: Ich habe versucht pegelkalibriert zu messen. Diesbezüglich hat ein neues Gerät den Weg zu mir gefunden: PeakTech 8010 Schallpegelkalibrator.
Wenn ich das Gerät über mein Mikrofon stülpe, hat mir REW beim SPL-Meter ca. 3-4dB zuviel angezeigt. Ich habe den Pegel beim Mikrofon in den Windows-Einstellungen reduziert, so dass der SPL-Meter den richtigen dB-Wert anzeigte.
Der zweite Schritt zum pegelkalibrierten Messen war, den Verstärker auf 2,83V einzustellen (Der Lautsprecher wird eher ein 4Ohm-LS sein. Ich müsste also korrekterweise auf 2V einstellen. Ich habe jedoch das Gefühl, dass alle gerne bei 2,83V messen - möglicherweise um mehr Wirkungsgrad angezeigt zu bekommen?). Ich habe dazu REW einen Sinuston mit 1kHz abspielen lassen. Am linken Kanal hängt der Lautsprecher, am rechten Kanal habe ich ein Multimeter hängen. Den Lautstärkeregler habe ich dann ungefähr auf 12h bei ~2,8V gedreht.
Sollte ich das alles richtig gemacht haben, so sind die folgenden Messungen mit korrekten dB-Angaben.

ZWEITENS: Bisher habe ich in einem (großzügigen) Kellerraum Frequenzgangmessungen durchgeführt. Decke und Wände Stahlbeton, Boden mit Teppich. Ein bisschen Möblierung.
Ich habe interessehalber viele verschiedene Lautsprecher grob gemessen, und es fiel mir auf, dass bei sämtlichen Messungen die Höhen ab ca. 5 kHz überpräsent waren. Selbst bei absoluten Billigheimern gab es eine Höhen-Überbetonung. In dieser Situation hatte ich auch den Prototypen gemessen und es wollte der Messschrieb irgendwie nicht mit dem Gehörten übereinstimmen. (Nun gut, über 12 kHz ist bei meinen Ohren mittlerweile sowieso Schluss. Das musste ich im Zuge der Messungen leider feststellen.)
Ich habe deswegen sämtliche neue Messungen in einer anderen Umgebung durchgeführt. Dies hat spannenderweise einen deutlich schöneren Frequenzgang beim Breitbänder ergeben.

DRITTENS: Um das Thema "Raum" besser ausblenden zu können, habe ich für Breitbänder, Tieftöner und Passivmembran getrennte Nahfeldmessungen durchgeführt. Das Mikrofon war einige mm vor der Membran. Ich kann nur leider das Ergebnis nicht recht deuten, da der Frequenzgang vom Breitbänder schlechter ist, als bei 1m Abstand.

Mit dieser Grundlageninfo geht es zur Bilderflut ...
falls jemand noch dezitierte Messungen erwartet, bitte einfach Info an mich.
incarnate
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 04. Aug 2025, 18:06
Sämtliche Messungen sind OHNE Frequenzweiche (weil die gibts noch nicht)

Impedanzmessungen:



Die Messung des Breitbänders unterscheidet sich nicht zur alten, oben gezeigten Messung. Ein astreines 8-Ohm-Chassis.


Das Bassabteil zeigt die Abstimmfrequenz von 40Hz. Die Impedanz liegt knapp über 4 Ohm. Ein Zucker bei rund 130Hz - woher kann der kommen?


Mit beiden Chassis parallel geschalten ergibt sich diese Situation mit einem Minimum von 3,6 Ohm.
incarnate
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 04. Aug 2025, 19:21
Frequenzgang (wie gesagt - ohne Frequenzweiche). Die Chassis sind bereits eingespielt.


Ein Bild ohne viel Aussagekraft. Pegel Breitbänder muss ja reduziert werden. Die Reise wird irgendwo in Richtung 82dB gehen. Tieftöner und Breitbänder kämpfen hier noch in einem breiten Frequenzband gegeneinander.
erste Erkenntnisse trotzdem:
* Breitbänder spielt doch sauberer als bisher angenommen. Die Höhen sind nicht mehr so problematisch.
* Der Tieftöner ist weeeeit von 25 Hz unterer Grenzfrequenz entfernt!! Ist das ein Resultat der Gehäuse-Geometrie??

Vergleich mit den jeweiligen Typenblättern:
Tieftöner (+Passivmembran)

Lila: Messung
Braun: Datenblatt Reckhorn
Das "Loch" bei 50-60 Hz wird scheinbar durch die Passivmembran etwas aufgefüllt. Die Resonanz bei ca. 3,5kHz ist prägnant vorhanden. Pegel deckungsgleich (was meine Messmethode bestätigen würde).

Breitbänder

Blau: Messung (gefenstert)
Rot: Datenblatt MarkAudio
Der höher angezeigte Pegel sollte sich aus den 2,83V statt 2V ergeben?
Unter 1000 Hz vermute ich den BaffleStep?
Ein Einbruch bei 4 KHz, sonst eigentlich nahezu gemäß Datenblatt

Nun der Vergleich 1-m-Messung zu Nahfeld (Nahfeldmessungen natürlich nicht mehr pegelkalibriert)
Tieftöner+Passivmembran

Lila: 1m Abstand
Braun: Tieftöner Nahfeld
Blau: Passivmembran Nahfeld
Passivmembran unterstützt bei Tiefbass und bei "Hochbass". Dies ergibt einen Peak bei ca. 130Hz. Vielleicht nicht schlecht zur Unterstützung des Breitbänders? Wird aber durch eine Subwoofer-Trennung möglicherweise schon abfallend sein.

Thema Passivmembran:
Die sollte doch auf 25Hz abgestimmt sein?
Eine alte Mess-Serie zeigt den Vergleich

Braun: Passivmembran ohne Zusatzgewicht
Blau: +20Gramm
Lila: +40Gramm
Rot: +60Gramm
Ja, es tut sich minimal mehr bei 30Hz, dafür deutlich weniger zwischen 35 und 70 Hz. Doch was ist beim Hören relevanter? Eher 40-70 Hz, oder?

Thema Dämmung/Bedämpfung (bitte keine Diskussion über die richtige Verwendung der Begriffe) :
Ursprünglich wollte ich am oberen und unteren Ende des Bassgehäuses einen "Sumpf" aus Polyestervlies machen.

Lila: Bassgehäuse ohne Dämmung
Rot: Bassgehäuse mit halber Matte oben und unten
Braun: Bassgehäuse mit ganzer Matte oben und unten
Resultat: Dämmung frisst Bass
Beim Zusammenbau ist mir dann ein Fehler passiert. Ich hatte bei der Messung ohne Dämmung vergessen, die Passivmembran wieder einzubauen.

Somit gab es kurz eine Bassreflexabstimmung Durchmesser 15cm, Länge 2,5cm. DAS wäre mal ordentlicher Effektbass!
incarnate
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 04. Aug 2025, 19:29
Noch vergessen:

Vergleich Nahfeldmessung Breitbänder - gefenstert (Pegel passen natürlich wieder nicht)

Türkis: Messung 1m
Blau: Nahfeld (unmittelbat vor Membran)
Ich bitte um eine Erklärung des Nahfeld-Frequenzganges ???
incarnate
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 04. Aug 2025, 20:01
Rundumstrahlverhalten Breitbänder

Bringt zwar noch nicht so viel ohne Frequenzweiche, aber für die Entwicklung natürlich interessant

Stehend mit gerade ausgerichtetem Breitbänder (dreht sich also mit)
von 0 bis 90 Grad in 15-Grad-Schritten


Liegend mit gerade ausgerichtetem Breitbänder
von 0 bis 90 Grad in 15-Grad-Schritten


Stehend, der Breitbänder wird immer auf Null (Gerade in Richtung Mikrofon) gedreht

Geringe Einflüsse zwischen 400 und 500 Hz und dann über 10 kHz.
Rot ist übrigens die 90-Grad-Situation. Da steht der Breitbänder quasi seitlich am Holz an

Vergleich Liegend / Stehend 0 Grad

Blau: stehend
Grün: liegend
Wholefish
Inventar
#27 erstellt: 04. Aug 2025, 20:43
So wie eine Messung im Raum im Bassbereich wenig Gültigkeit hat, hat eine Messung im Nahfeld im oberen Frequenzbereich keine Gültigkeit. Wenn du mit Abstand misst, hast du die Reflektionen mit drin, also einmal von der Membran selbst und natürlich vom Gehäuse.
Gefensterte Messungen im Raum sind auch nicht hundertprozentig genau. Hast du ja in deinem Keller ebenfalls gemerkt. Daher ist das mit dem Messen immer so eine Sache.... Ein absolutes Ergebnis hat man zu Hause praktisch nie.

Was mir noch aufgefallen ist, lass dir mal im SPL Fenster auf der Y Achse nur 50dB anzeigen. Klassich von 60 bis 110dB. Da sieht die Messung oft gleich mal viel schlechter aus, aber letztlich gehts ja darum die Fehler durchs Messen zu finden, statt für die Außenwirkung einen möglichst glatten Verlauf darzustellen.

Deine Herangehensweise finde ich aber wirklich top, ich stell gerne meinen Stuhl auf.
stoneeh
Inventar
#28 erstellt: 04. Aug 2025, 21:44

incarnate (Beitrag #22) schrieb:
Der zweite Schritt zum pegelkalibrierten Messen war, den Verstärker auf 2,83V einzustellen (Der Lautsprecher wird eher ein 4Ohm-LS sein. Ich müsste also korrekterweise auf 2V einstellen. Ich habe jedoch das Gefühl, dass alle gerne bei 2,83V messen - möglicherweise um mehr Wirkungsgrad angezeigt zu bekommen?). Ich habe dazu REW einen Sinuston mit 1kHz abspielen lassen. Am linken Kanal hängt der Lautsprecher, am rechten Kanal habe ich ein Multimeter hängen.


In den geposteten Diagrammen decken sich, wie du selbst anmerkst, deine Kurven vom Level her gut mit denen der Hersteller, was suggeriert dass die Pegelkalibrierung bzw. Leistungszufuhr passt - sofern die Messbedingungen (insb. Raumwinkel, Abstand) ident oder vergleichbar sind, als auch die gleiche Eingangsspannung gewählt worden ist.

Aber, Anmerkung: Multimeter, insb. die billigen, sind hauptsächlich darauf ausgelegt, Wechselspannung bei 50 Hz korrekt zu messen. Bei höheren Frequenzen verlieren die teilweise drastisch die Genauigkeit. Ich würde daher die Verstärkerspannung mit einem 50 Hz Sinus messen.

Weiters muss man noch darauf aufpassen, ob das Messignal in der Messsoftware mit dem gleichen Pegel wie der Sinus abgespielt wird, mit dem man die Spannung misst. In REW beträgt die standardmäßige Absenkung des Messsignals -12 dBFS. In ARTA beträgt der maximale Output, selbst wenn bei "Output Volume" 0 (d.h. offiziell -0 dBFS) eingestellt ist, -3 dBFS; das ist noch nichtmal dokumentiert, und bin ich selbst nur durch Verdacht und eigenes überprüfen draufgekommen.

Es gibt also verdammt viele Fallen am Weg zur korrekten pegelkalibrierten Messung. An einer derartigen Messung ist nichts trivial. Man muss sehr viel beachten, um eine belastbare pegelkalibrierte Messung zu gewährleisten.


incarnate (Beitrag #24) schrieb:
Das "Loch" bei 50-60 Hz wird scheinbar durch die Passivmembran etwas aufgefüllt.


Die Welligkeit im unteren Bassbereich der Herstellermessung ist, nehme ich stark an, ein Messfehler. Herstellermessungen werden oft bis meist in reflexionsarmen Räumen erstellt. Letztere sind, je nach Dimensionen des Raumes und der absorbierenden Elemente, nur bis zu einer gewissen unteren Frequenz tatsächlich reflexionsarm. Darunter verhält sich der Raum wie ein normaler, d.h. inkl. Raummoden / stehenden Wellen, die sich dementsprechend in der Messung äußern.


incarnate (Beitrag #22) schrieb:
Um das Thema "Raum" besser ausblenden zu können, habe ich für Breitbänder, Tieftöner und Passivmembran getrennte Nahfeldmessungen durchgeführt. Das Mikrofon war einige mm vor der Membran. Ich kann nur leider das Ergebnis nicht recht deuten, da der Frequenzgang vom Breitbänder schlechter ist, als bei 1m Abstand.


Durch den kleinen Messabstand ist die Nahfeldmessung bei höheren Frequenzen und der Bündelung, Interferenzen etc. dort eigtl. nur noch eine Messung eines Punkts der Membran. Das Verhalten der gesamten Membran kann man zu höheren Frequenzen im Nahfeld nicht mehr korrekt darstellen. Daher verwendet man Nahfeldmessungen ausschließlich zur Bestimmung des Tieftonverhaltens eines Lautsprechers, da im Nahfeld der Raumeinfluss gut ausgeblendet wird - durch die relative Nähe der Membran zum Mikro vs. der Umgebung (stehende Wellen von den Wänden) ist der Direktschall viel lauter als der Diffusschall, wodurch letzterer übertönt wird.


incarnate (Beitrag #26) schrieb:
Stehend mit gerade ausgerichtetem Breitbänder (dreht sich also mit)
von 0 bis 90 Grad in 15-Grad-Schritten


Cool! Wärst du noch so nett, die Messdaten als (normalisiertes) Isobarendiagramm darzustellen? Einfach aus persönlicher Vorliebe - ich lese Abstrahlungsdaten so dargestellt am liebsten. Gerne auch die rohen Messdaten, oder ASCII Exporte davon, als .zip hochladen - dann mach ich mir das Diagramm schnell selbst.


Wholefish (Beitrag #27) schrieb:
Gefensterte Messungen im Raum sind auch nicht hundertprozentig genau. Hast du ja in deinem Keller ebenfalls gemerkt. Daher ist das mit dem Messen immer so eine Sache.... Ein absolutes Ergebnis hat man zu Hause praktisch nie.


Eine "100% genaue" Messung, ohne Toleranzen, gibt es nicht. Es sind jedoch sehr wohl akustische Messungen mit einer zu vernachlässigenden Ungenauigkeit möglich - und das, innerhalb des gefensterten Frequenzbereichs, in so ziemlich jeder üblichen Messumgebung.

Bei der gefensterten Messung zuhause hängt die Genauigkeit vor allem von der Aufstellung des DUTs und des Mikrofons auf. Fehlerquellen sind oft Diffraktionseffekte von Lautsprecher- und Mikrofonständern. Selbst die Mikrofonhalterung am Stativ kann nennenswert reflektieren - siehe zB hier ab Seite 35.

Auch der Bassbereich ist mittels (kombinierten) Bafflestep-korrigierten Nahfeldmessungen relativ präzise im Wohnraum messbar; wobei auch hier wieder nichts an der Messung trivial ist. Eine Herausforderung dabei ist, die Nahfeldmessung nach oben hin so weit gültig zu kriegen, und bei der Fernfeldmessung ein Messfenster zu schaffen, das eine ausreichend niedrige untere Grenzfrequenz ermöglicht, um einen überlappenden Bereich der beiden Messungen zur Verfügung zu haben, innerhalb dessen man mergen kann. Wenn eine Messung in Raummitte aufgrund zu geringer Deckenhöhe das nicht erlaubt, kann man sich zB mit einer GPM im Wohnraum, mit ausreichend Abstand zu den Wänden (üblicherweise einfacher als zur Decke) helfen.
incarnate
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 04. Aug 2025, 23:57
Herzlichen Dank für das umfangreiche Feedback.

Zuerst die gewünschten Grafiken (mit VituixCAD erstellt)
stehend


liegend


stehend (BB auf 0 gedreht)

trotz feinster Einstellung für mich wenig aussagekräftig
Ezeqiel
Inventar
#30 erstellt: 05. Aug 2025, 08:51

incarnate (Beitrag #21) schrieb:
Danke für die Rückmeldungen zum Thema Passivmembran.
Ich habe mich bei der Dimensionierung an die Angaben von Reckhorn gehalten, welche diese PM als geeignet für den 165er einstufen.

Vielleicht, wenn man zwei davon pro D-165 benutzt? Die Membranfläche SD der PM scheint ungefähr gleich zu sein mit der des D-165, allerdings sieht mir die PM nicht so aus, als könne sie unfallfrei doppelt bis dreimal so viel huben, wie der aktive Treiber.


incarnate (Beitrag #21) schrieb:
Zu den Kabelbrücken: in der Entwicklungsphase sehe ich das Thema sehr pragmatisch: sie leiten Strom :D

Sorry, aus irgendeinem Grund hatte ich gedacht, dass die Frequenzweiche extern sein würde. Vielleicht kam diese Vermutung wegen der Beschriftung des Terminals. Wenn die Weiche intern ist dann müssen die Blechbrücken natürlich drin bleiben, wenn nicht so Zeugs wie Bi-Amping verwendet werden soll (was IMHO überflüssig wäre, außer bei aktiver Beweichung).

Bei deinen gefensterten Messungen im Raum würde mich deine Fensterung interessieren, denn es sieht zumindest für mich so aus, als wenn das Messfenster zu groß war. Könntest du einen Screenshot der Impulsantwort (in %, nicht in dBFS) zeigen, der das Messfenster zeigt?

Es gibt noch ein weiteres potentielles Problem, wenn es darum geht, Messdaten zu generieren, die eine zuverlässige Simulation insbesondere des Verhaltens um die Trennfrequenz herum ermöglichen: wenn ich das richtig gesehen habe, verwendest du ein USB-Mikrofon, was eine elektrisch hergestellte Timing-Referenz praktisch ausschließt. Wenn du bei so einem Mikrofon bleiben möchtest, müsste so eine Timing-Referenz akustisch hergestellt werden, was mit REW zwar auch geht, in meinen Augen aber frickelig und damit IMHO auch fehleranfälliger als eine elektrisch hergestellte Timing-Referenz ist.

Dieses Dokument könnte für dich hilfreich sein.


[Beitrag von Ezeqiel am 05. Aug 2025, 09:02 bearbeitet]
incarnate
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 05. Aug 2025, 18:27
Hallo Ezeqiel, danke für die gezielten Hinweise auf die Membranfläche der Passivmembran.
Grundsätzlich teile ich deine Meinung, dass eine größere PM besser sein würde.
Dass nur eine PM angewendet wird, ist zum Teil natürlich eine Designentscheidung. Jedoch wird auf der Webseite von Reckhorn 2x darauf hingewiesen, dass diese PM mit diesem TT zusammenpasst.
Vor vielen Jahren habe ich den Peerless XLS10 mit der baugleichen gleich großen PM gebaut. Auch dort funktioniert die Kombo gleich großer Membrane.
Im Moment habe ich drei Gehäuse fertig. Es sollen ja noch drei folgen. Ich könnte mir vorstellen, dass ich beim nächsten Gehäuse eine Schallwand noch nicht fix verleime und dann probeweise zwei PM verbaue und messe. Das wird aber noch dauern ...

Mit den neuen Messergebnissen stecke ich nun tief in der Frequenzweichenentwicklung
incarnate
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 06. Aug 2025, 08:45
Guten Tag!
Heutiges Thema des Workshops: der Weg zum Frequenzgang der Tieftonabteilung

Basis:
Orange: Frequenzgang 2,83V 1m
Rot: gleicher Frequenzgang, jedoch gefenstert (bis 200Hz - ohne signifikanten Unterschied zu bis 300 Hz)

Dient als Basis, um zu wissen auf welchen Pegel man die Nahfeldmessungen anpassen muss.

Blau: Nahfeld Tieftöner PEGEL NICHT PASSEND
Grün: Nahfeld Passivmembran PEGEL NICHT PASSEND

Hier habe ich mein erstes gedankliches Problem. Grundsätzlich habe ich beide Membranen mit gleichem Abstand und gleichem Pegel gemessen. Darum denke ich, dass diese Kurven addiert werden können. Mit Bassreflexöffnungen soll man den Pegel im unteren Bereich anpassen, dies würde in diesem Fall bedeuten, dass der Pegel des Tieftöners reduziert werden müsste oder der Pegel der Passivmembran angehoben wird. Das ist in meiner Gedankenwelt aber falsch. Bitte um Hinweise und Input!

Ich habe nun die beiden Nahfeldmessungen addiert ...
Blau und Grün wie oben
Türkis: Addition


... und den Pegel an die Kurve über 200 Hz angepasst (zumindest so wie ich es mir vorstellen würde)
Rot: Frequenzgang ab 200 Hz wie erstes Bild
Türkis: Addition gemäß vorigem Bild
Braun: angepasster Pegel

Auch hier wieder die Frage, ob ich nicht zu weit absenke.
PRO: "Anschluss" an rote Kurve; Pegel im Bassbereich "realistisch" leicht erhöht
KONTRA: Wenn ich den Frequenzgang ab 2 kHz betrachte, müsste ich nur ca. halb so viel absenken. Aber nach der Info, dass Nahfeld im höheren Frequenzbereich nicht stimmt, bleibe ich bei pro.

Es ergibt sich nun folgender Frequenzgang:

Mit dieser Kurve gehe ich in VituixCAD
Ezeqiel
Inventar
#33 erstellt: 06. Aug 2025, 09:24
Vorab: beim Zusammenführen von ungefensterten Nahfeldmessungen und gefensterten Nahfeldmessungen innerhalb von REW kann ich leider nicht groß weiterhelfen, ich mache das ausschließlich im Merging-Tool von VituixCAD. Dort kann ich in die Nahfeldmessungen auch den zu erwartenden Bafflestep hineinrechnen lassen.

Aber mal eine Frage: wie nah warst du mit der Mikrofonspitze dran an an den Membranen? Der FG des aktiven Treibers sollte im Bereich der Tuning-Frequenz einen tieferen Einbruch zeigen, normalerweise steht die Membran dort fast still, während die PM maximal hubt.

Diese Grafik hier zeigt das zu erwartende Verhalten, allerdings mit einem herkömmlichen Port. Eigentlich hatte ich sie erstellt, um eine Methode zur Pegelanpassung Port und Treiber zu zeigen, aber ich glaube, man kann es trotzdem gut erkennen:

Nahfeldmessungen mit Pegelangleichung BR

Bei der PM finde ich den doppelten Höcker sehr seltsam.

Benutzt du irgendeine Glättung?


incarnate (Beitrag #31) schrieb:
Jedoch wird auf der Webseite von Reckhorn 2x darauf hingewiesen, dass diese PM mit diesem TT zusammenpasst.
Vor vielen Jahren habe ich den Peerless XLS10 mit der baugleichen gleich großen PM gebaut. Auch dort funktioniert die Kombo gleich großer Membrane.

Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht funktioniert, ich denke nur, dass sich die Hubfähigkeit des aktiven Treibers so nicht vollständig nutzen lässt, ohne dass die PM heftig um Hilfe schreit. Es ist ja auch die Frage, ob man das braucht.


[Beitrag von Ezeqiel am 06. Aug 2025, 09:39 bearbeitet]
incarnate
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 06. Aug 2025, 09:47
Ich war so knapp unter einem cm an der Membran dran.
Eine Senke beim aktiven Treiber erkenne ich, aber nicht sonderlich ausgeprägt, das stimmt.
Der doppelte Höcker irritiert mich auch. Noch dazu, dass der aktive Treiber darauf keine Reaktion zeigt. Im Impedanzschrieb gibt es eine Zuckung bei 130Hz. Wäre spannend, wo die Resonanz herkommt. Ich benutze beim Frequenzgang der Passivmembran keine Glättung, die kommt so glatt daher.

Gehäuseabmessungen / stehende Wellen:
H=84cm ... 200 Hz
B=16cm ... 1070 Hz
T=26cm ... 660 Hz
130 Hz wären 130cm, die habe ich nirgends.

Bzg. BaffleStep einrechnen lassen: das möchte ich nicht softwareseitig machen, da ich ja die Messung vom tatsächlichen Gehäuse habe.

Zu deiner Grafik: ja, so hätte ich es mir auch erhofft. BR/PM lauter und dann anpassen. Leider sind bei mir die Kurven weder parallel, noch ist die PM im Tiefbass lauter.


[Beitrag von incarnate am 06. Aug 2025, 09:49 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#35 erstellt: 06. Aug 2025, 11:37

incarnate (Beitrag #34) schrieb:
Bzg. BaffleStep einrechnen lassen: das möchte ich nicht softwareseitig machen, da ich ja die Messung vom tatsächlichen Gehäuse habe.

Ja, die Fernfeldmessungen enthalten den Schallwandeinfluss. Die Nahfeldmessungen (so nah wie irgend möglich, ggf. Pegel absenken, um das Mikro nicht zu übersteuern) von aktivem Treiber und PM enhalten den prinzipiell nicht. Darum lasse ich diesen Einfluss in die Nahfeldmessungen hineinrechnen, bevor ich sie mit den Fernfeldmessungen merge.


[Beitrag von Ezeqiel am 06. Aug 2025, 11:39 bearbeitet]
incarnate
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 06. Aug 2025, 22:22
Danke nochmal für dein Mitdenken. Nahfeld hat keinen BaffleStep, das ist natürlich richtig.
Wenn ich mir meine Schallwandabmessungen ansehe, so sollte der BaffleStep irgendwo zwischen ~850 Hz (Schallwandbreite) und 400 Hz (Schallwandhöhe) sein. Also beides weit von den 200 Hz (Wechsel zu Nahfeld) entfernt. Da die Nahfeldkurve pegelmäßig angepasst wurde, sollte doch der BaffleStep berücksichtigt sein, oder?
Also bitte nicht als ignorant interpretieren, wenn ich mit der Kurve in eine erste Frequenzweichenentwicklung gehe.
Ezeqiel
Inventar
#37 erstellt: 06. Aug 2025, 23:01
Ich beschwere mich nicht. Am Ende muss ja nicht ich mich mit diesen Lautsprechern umgeben.
Thessis
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 06. Aug 2025, 23:07
Ein ähnliches Prinzip hatte ich damals bei der Raduno verbaut .
Mein MittelHochtonteil war zwischen 2 Spikes eingeklemmt.




incarnate
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 06. Aug 2025, 23:07
FREQUENZWEICHENENTWICKLUNG - V1

Natürlich habe ich in den letzten Wochen schon zahlreiche Probe-FW mit meinem kleinen Fundus aufgebaut. Ich war sehr erstaunt, dass sich in der Wühlkiste in den Jahrzehnten soviel angesammelt hatte. Dank DATS kann ich ja nun Spulen messen (ist sehr praktisch, da diese meist nicht beschriftet sind). Auch die Elkos habe ich alle durchgemessen, ein Teil davon wanderte dann direkt in die Tonne. Der Rest erhielt eine Beschriftung mit den tatsächlichen Werten. Wie man sieht bin ich begeistert von meinen nun technischen Möglichkeiten!

Meine bisherige Messungen waren ja ohne Nahfeld im Bass und vor allem mit dem Höhenproblem. Deswegen starte ich nun mit den aktuellen Messungen von Null weg neu, kann aber ein paar Erfahrenswerte bereits mitnehmen.



Ausgangsbasis:

Welche Probleme glaube ich zu erkennen:
* Tieftöner stört massiv bis 4,5 kHz
* Breitbänder (und Bass) soll bei 150-200 Hz getrennt werden
* Breitbänder muss vom Pegel an Tieftöner angepasst werden
* Senke bei 5 kHz beobachten
* ev. Höhen ab 10 kHz zügeln - wegen Abstimmung auf 15° möglicherweise nicht notwendig (für mich sowieso schwer beurteilbar, weil ab 12 kHz unhörbar)
* derzeitiges Impedanzminimum 3,6 Ohm - unter 3,2 will ich nicht kommen!



Schritt 1: Impedanzkorrektur

Ich hatte eine Imp.korr. bisher eher als nicht notwendig oder veralteten Entwicklungsschritt eingestuft. Bei diesem Projekt hat sich aber gezeigt, dass ich dem Gezappel des Tieftöners nicht Herr werde und die unnötigen Resonanzen über 200 Hz sich mit Imp.korr. leichter bändigen lassen.
Für einen ersten Ansatz verwende ich hierzu gerne die Online-Rechner von Jobst-Audio.



Schritt 2: Trennfrequenz 150 Hz 2.Ordnung

Auch hier wieder für einen ersten Ansatz Jobst-Audio.
Welche Probleme glaube ich zu erkennen:
* Senke bei 100 Hz. Ist vom Tieftöner vorgegeben und nachdem der Breitbänder nicht mehr mitspielt bzw. mitspielen soll, sehe ich noch keine Lösung.
* Senke bei 4,5 kHz. Geht aber nur bis zum gewünschten Pegel.
* PHASE!!! Noch laufen beide Chassis gleichphasig. Ein Invertieren bringt keinen Einbruch bei der Trennfrequenz. Ganz im Gegenteil, die Phase scheint beim Verpolen deutlich besser.
* Impedanzminimum bei ~80 Hz auf 3,1 Ohm gefallen. Ich versuche über den Parallel-Kondensator des Tiefpasses noch Basspegel zu generieren. In diesem Fall wohl übertrieben.



Schritt 3: Pegel Breitbänder anpassen - Versuch mit einem Sperrkreis

Zuerst Anpassung Tiefpass um über 3,2Ohm zu kommen.
Invertieren des Breitbänders.
Danach einen Sperrkreis beim Breitbänder - versucht waren 150-4500 Hz, aber unter 500 Hz runter ging nichts mehr. Stattdessen Impedanz auf 2 Ohm bei 250 Hz
Ein Fan von Sperrkreisen bin ich nicht, will den Breitbänder eigentlich relativ ungeschalten anspeisen.



Schritt 3A: Pegel Breitbänder anpassen - Variante Spannungsteiler

Vorschlag wieder - wie überall bisher - von Jobst-Audio.
Gefällt mir auf den erste Blick deutlich besser als die Sperrkreis-Variante. Natürlich ist die Senke bei 4,5 kHz nun ausgeprägter.
Die Trennfrequenz wurde in Richtung 200 Hz angehoben, um die Überhöhung bei 200 Hz zu verbessern, die Senke bei 100 Hz bleibt aber natürlich. Bei dieser Variante entsteht beim Invertieren des Breitbänders eine deutliche Senke. Phasenlage nicht 100%, aber bisher die beste Lösung.
EINE FRAGE ERGIBT SICH ZUR IMPEDANZKORREKTUR: der Widerstand ergibt keinerlei Änderung und ich habe ihn bei dieser Variante kurzgeschlossen. Für mein Verständnis würde sich ja nun eine Parallelschaltung der beiden Kondensatoren auf Masse ergeben, dem ist aber scheinbar nicht so ???



Schritt 4: Versuch Dämpfung des Superhochtons

Grundsätzlich ein bisschen Feintuning bei der Trennfrequenz um die Senke bei 100Hz etwas aufzufüllen. Bin nun schon bei 225 Hz. Das ist, wenn man die Möglichkeit für ein Subwoofer-Aktivteil beibehalten möchte, eigentlich schon zu hoch.
Dann der Versuch den Peak ab 9 kHz zu bändigen, mit einem Sperrkreis. Aber außer vielen zusätzlichen Bauteilen in Serie zum Breitbänder bringt es nicht das gewünschte Ergebnis - wird wieder weggelassen. Unter 15° passt es ja.



Schritt 5: Feintuning

Die Trennfrequenz konnte auf ca. 190Hz abgesenkt werden, das würde sich m.M.n. nun mit einem AM80 ausgehen.
Zweiter Schritt ist ein Saugkreis gegen den Peak bei 1,5 kHz, vor dem hatte ich etwas Angst.
Die Impedanzkorrektur habe ich vorsichtshalber wieder mit Widerstand ausgeführt, wenn auch leicht modifiziert. Impedanzminimum 3,2 Ohm bei 80 Hz. Auch der Saugkreis geht nicht unter 3,4 Ohm.
Mit dieser Version bin ich im Moment zufrieden und werde einen Probeaufbau aus der Restekiste probieren.




Grundsätzlich möchte ich nochmal einen Versuch mit der Passivmembran machen, die Abstimmfrequenz um ca. 5 Hz absenken und mal die Lehrbuchmeinung Doppelhöcker in der Impedanz gleich hoch ausprobieren.
Vielleicht finde ich auch den Grund für den Peak bei 130 Hz. Dieser war bei vorherigen Messungen nicht so ausgeprägt.


[Beitrag von incarnate am 07. Aug 2025, 09:06 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#40 erstellt: 07. Aug 2025, 08:18
Wow! Lange nicht mehr ein so interessantes und gut dokumentiertes Projekt hier gesehen. Das Handwerkliche beeindruckt mich auch.

Warum legst Du die Trennfrequenz mit 150 Hertz so niedrig für einen kleinen Breitbänder? Welche Nachteile würdest Du sehen, wenn Du die Trennfrequenz höher legen würdest? Was spräche aus Deiner Sicht dafür?

Herzliche Grüße, Andreas
incarnate
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 07. Aug 2025, 09:27
@Ezeqiel: Danke für die politisch höchst korrekte Rückmeldung

@Thessis: Danke für die Fotos von deinem Projekt. Gibt es dazu auch eine Doku? Hast du akustische Probleme bei der Drehung? Woher die Idee für die Anordnung des MHT-Abteils? Die ist mir in letzter Zeit bei einem Hersteller mal aufgefallen (Elac?). Du hast aber scheinbar 3 Bässe in getrennten Gehäusen, das umgeht natürlich mein Problem mit dem Schlauch als Verbindung.

@S04-Hotspur: Danke für die Rückmeldung. Ich habe den vorherigen Beitrag noch ergänzt, da wird auch auf die Trennfrequenz eingegangen. Grundsätzlich bin ich vom Breitbänder begeistert. Er läuft bei mir seit einem Monat auf Fullrange (ohne Trennung von unten) und auch auf gehobener Lautstärke. Grundsätzlich verträgt er einiges. In diesem Zusammenhang ein Foto von der Thermokamera:

Bei einer Hörsession mit guter Lautstärke habe ich mal mit der Flir draufgehalten. Man merkt schön, wie die Temperatur von der Schwingspule über die Alu-Membran abgeleitet wird. Das gleiche übrigens - wenn auch abgemildert - beim Alu-Bass. Bei der Passivmembran merkt man, dass die Sicke auch warm wird (Stichwort für Ezeqiel )
Grundsätzlich glaube ich, dass eine Trennung von tiefen Frequenzen, und dadurch weniger Membranhub, der Wiedergabequalität guttut.
Ezeqiel
Inventar
#42 erstellt: 07. Aug 2025, 09:37

incarnate (Beitrag #41) schrieb:
@Thessis: Danke für die Fotos von deinem Projekt. Gibt es dazu auch eine Doku? Hast du akustische Probleme bei der Drehung? Woher die Idee für die Anordnung des MHT-Abteils? Die ist mir in letzter Zeit bei einem Hersteller mal aufgefallen (Elac?).

Diese Konstruktion ist m.W.n. älter, es ist die Monacor Raduno, die von Frank Kuhl entwickelt worden ist. Siehe hier.
Thessis
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 07. Aug 2025, 20:43
@incanate

ich hatte die Raduno damals nachgebaut mit einignen kleinen Veränderungen die auf meinen Mist gewachsen sind aber F.Kuhl der die entwickelt hatte, gab sein Ok.
Messungen hatte ich keine .Ein Bekannter meinte damals es war der beste in Kombi Mittel/Hochton den er je gehört hatte..
incarnate
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 25. Aug 2025, 10:06
Ich melde mich mal wieder zum aktuellen Stand:
Die letztgültige Frequenzweiche konnte ich mit Bauteilen aus meiner Kiste nicht vernünftig nachbauen, hätte immer zuviel Widerstand bei den Spulen gehabt, was den Bassverlauf total verfälscht hätte.
Zwischenzeitlich ließ ich wieder Sinustöne drüberlaufen und bin draufgekommen, dass ich bei ~110-130 Hz Resonanzen im Gehäuse habe. Entweder rappelt irgendwas drinnen oder es ist eine Undichtigkeit ... genau weiß ich es noch nicht, jedoch weiß ich nun, dass meine bisherigen Messungen in diesem heiklen Frequenzbereich (sehr nahe an der Trennfrequenz, Grundtonbereich) hinfällig sind und nicht als Basis für eine FW-Entwicklung herangezogen werden können.
Gut zum Einen, da ich nun möglicherweise eine Antwort auf den eigenartigen Frequenz-Verlauf der Passivmembran habe. Schlecht für den Entwicklungsfortschritt.
Frequenzweichenbauteile sind vom Preis stark angezogen, seitdem ich (vor 15 Jahren) das letzte mal Teile gekauft hatte. Deswegen habe ich einen "Respekt" vor einer finalen Entscheidung. Einfach so mal probeweise etwas kaufen ist eine finanzielle Herausforderung für das Gesamtbudget.
So long.
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