Denon 1610, Jamo 606 HC3 + Sub 550 recht schlapp?

Autor

Beitrag

woolfinator
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 02. Mrz 2010, 23:00

Ich grüße euch,
Nach gut vier Tagen Komplettumstellung und Restrukturierung habe ich meine kleine Medienhölle endlich fertigstellen können.

Bestehend aus Denon AVR 1610, einem Jamo S606 HC3 und einem Jamo Sub 550 habe ich mich erstmal an die Feinjustierung gewagt, nachdem ich mit dem Ergebnis des Audissey nicht voll zufrieden war. Nach anfänglichen Unpässlichkeiten habe ich den Sub so positionieren können, dass er den gesamten Raum wundervoll gleichmäßig erfüllt.
Obwohl der Denon mit 110 Watt Sinus pro Kanal die 130 Watt starken Jamos ausreichend treiben dürfte, finde ich das Ergebnis eher ernüchternd.
Der Subbass des 550er ist subtil und enorm kraftvoll. Die Dynamik lässt meines Erachtens etwas zu wünschen übrig, was ich aber einem Frequenzloch der FrontLS im unteren Bereich zuschreiben würde. Ich habe schon irgendwo gelesen, dass die Jamos einen eher dürftigen Wirkungsgrad haben, aber so gravierend? Selbst wenn ich dem Subwoofer den Pass ab 150 Hz gewähren lasse, fehlt immernoch ein ganzes Stück satter Mitteltöne und Bässe darüber. Gibt es irgendeinen Kniff/Tip (Equalizer eventuell? Und wenn ja, wo finde ich den?) um der Lücke gerecht zu werden, oder ist der 1610 einfach zu schwach für die Jamos?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Triplets
Inventar

#2 erstellt: 03. Mrz 2010, 17:33

Hast Du Audyssey deaktiviert u. manuell eingepegelt?

woolfinator
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 03. Mrz 2010, 17:47

Triplets schrieb:

Hast Du Audyssey deaktiviert u. manuell eingepegelt?

Jain. Ich habe Audissey zunächst alle Einstellungen vornehmen lassen und anschließend die automatisch konfigurierten Channel-Pegel manuell nachjustiert. An Übergangsfrequenzen dürfte sich dabei doch nichts verändert haben oder?

Haiopai
Inventar

#4 erstellt: 03. Mrz 2010, 17:59

Moin , das hört sich eher nach einem Aufstellungsproblem an .

Die seitlichen Bässe der S606 laufen laut Tests bis fast 300 Hz hoch ,was zu bösen Problemen in genau dem von dir genannten Bereich führen kann .

Schalte mal den Subwoofer ab und probiere es im Stereo Modus ohne irgendwelche Audissey Geschichten aus .
Sollte ich richtig liegen , müsste das Problem in dieser Form genauso vorliegen .
Dann anfangen mit verschiedenen Einwinkelungen der Lautsprecher zu testen , auch durchaus mal die unterschiedlichen Varianten Bass nach innen ,oder Bass nach außen .

Was du beschreibst hört sich nach Auslöschungen im Arbeitsbereich der beiden Seitenbässe an .
Wäre dein Denon generell zu schwach auf der Brust , müsste der gesamte Bassbereich schwächeln , nicht nur Teile davon .

Gruß Haiopai

woolfinator
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 05. Mrz 2010, 09:41

Danke für deine Antwort. Da die Bassteller der vorderen LS voneinander wegzeigen war das mit der Aufhebung für mich nicht ganz schlüssig - aber du hast mich auf eine gute Idee gebracht. Ich habe ein bisschen mit der Phase gespielt (und zuvor, so wie du vorgeschlagen hattest, den Sub deaktiviert) und siehe da - die unteren Frequenzen kommen jetzt viel besser zur Geltung. Nach einem Frequenztest habe ich zwar insgesammt zwischen 100 und 200 Hz noch ein/zwei Löcher feststellen können, aber das liegt lt. diversen Tests an der Inhomogenität der Jamos. Jetzt lasse ich meine Musik über Neo6 laufen und bin begeistert

Danke für deine Hilfe!

Haiopai
Inventar

#6 erstellt: 05. Mrz 2010, 11:13

Moin , keine Ursache ,Hauptsache da hat sich was verbessert .

Nur noch mal ergänzend ,weil dir das mit den Seitenbässen nicht schlüssig erschien .

Völlig richtig ist die Gefahr von Auslöschungen eher bei zueinander zeigenden Bässen gegeben ,weil hier der Anteil des Direktschalls betroffen ist .
Problem bleibt aber auch bei der anderen Variante , das Jamo mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Kostengründen eine zu hohe Übergangsfrequenz der Bässe gewählt hat .

Wenn diese Geschichte konstruktiv hochwertig gemacht wird , dann arbeitet man mit einer Trennfrequenz um oder kurz unter 100 Hz und wenigstens 12 dB Flankensteilheit .
Sowas ist aber in dieser Preisklasse wegen des Bauteilaufwandes auf der Frequenzweiche , der dafür nötig wäre kaum machbar .

Das Problem was sich bei der Jamo Konstruktion ergibt ist einfach das ,das sich ab ca. 80 Hz eine nach oben hin zunehmende Schallbündelung ergibt ,sprich man kann diese Anteile orten , es ist keine 380 ° Abstrahlung mehr gegeben.

Was praktisch bedeutet , das du im Bereich grob 100-300 Hz mit einem hohen Anteil an Reflexionsschall hörst ,was wiederum Probleme mit dem Schalldruck und dem Zeit richtigem ankommen bedeutet .

Ergebnis , die Jamo hat hier naturgemäß sowieso eine Senke im Frequenzbereich .
Wenn dann noch rechts und links neben den Lautsprechern Materialien vorhanden sind die Schall schlucken oder dämpfen , verstärkt sich diese Senke weiter auch wenn die Bässe nach außen strahlen .

Das sich über diese Probleme nicht mehr User beschweren wird wohl daran liegen , das viele so eine Senke als angenehm empfinden ,es entsteht ein gewisser Loudness Effekt , der die Jamo im ersten Moment satt im Bass und sehr Detailreich im Hochton erscheinen lässt .

Je nach Raum und Aufstellung wird das aber zuviel des Guten , wie du ja selber festgestellt hast .

Gruß Haiopai