DIY Schallplattenwaschmaschine mit Fadenabsaugung / Ultraschallreinigung mit Filteranlage

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tbc67
Stammgast
#1 erstellt: 11. Mai 2019, 14:53
Wegen einiger Nachfragen, stelle ich hier mal meine DIY-Plattenwaschmaschinen vor und beschreibe so detailliert wie möglich, welche Teile ich warum und wofür verwendet habe. Falls jemand Interesse am Nachbauen hat und aus meinen Geschreibsel nicht schlau wird, kann er gerne nochmal nachfragen.

Angefangen habe ich vor gut 5 Jahren mich für die Plattenwäsche zu interessieren. Nach Lektüre diverser Forumsbeiträge und dem Konsum dutzender YT-Videos, war mir schnell klar, dass ich eine Plattenwaschmaschine möchte, zumal ich mich zu diesem Zeitpunkt auch wieder deutlich mehr für Vinyl interessiert habe. Einige hundert Platten standen hier noch rum, die ich gerne sauber haben wollte.

Ich habe mich nach fertigen Lösungen aller damals am Markt befindlichen Hersteller umgeschaut. Die Modelle, die ich (mit Einschränkungen) interessant fand, fingen bei ca. 1.500€ an. Günstigere Modelle waren mir entweder zu laut, boten nicht alle mir wichtigen Features oder waren etwas windig und störanfällig konstruiert, soweit ich das aus den Usererfahrungen ableiten konnte.
Insbesondere die Fähigkeit alle Formate ohne teures Zubehör von Haus aus waschen zu können bot keines der Geräte.

Eine Absaugung war für mich Pflicht. Zur Auswahl standen die Flächenabsaugung oder die Fadenpunktabsaugung. Letztere fand ich für mich einfacher und günstiger zu konstruieren.

Ich habe zwar keine zwei linken Hände, aber von Elektronik z.B. gar keine Ahnung, daher musste alles irgendwie einfach für mich händel- und beherrschbar sein, wobei ich gleichzeitig auch für vieles kein oder nur wenig Geld ausgeben wollte.

Angefangen habe ich mit einer PWM nach dem Prinzip einer Loricraft/Keith Monks. Etwas später bin ich dann zur Ultraschallreinigung inkl. Filteranlage gekommen.

Ich will die Vorstellung meiner Geräte nicht als Bauanleitung verstanden wissen. Ich bin einfach meinem Basteldrang gefolgt und habe mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln, Materialien und Teilen losgelegt, die hier bei mir sowieso im Keller rumliegen. Dass das alles besser, schicker und schöner geht, ist mir bewusst. Die Optik interessierte mich aber quasi gar nicht. Eine funktionierende Konstruktion stand im Vordergrund. Für dieses Projekt extra kaufen musste ich den Plattenspieler, die Pumpe, die Ventilkappe, das Uniball-Gelenk und den Faden.

Hier die Teileliste meiner ersten PWM, die jetzt nur noch selten zur Vorreinigung sehr schmutziger Platten benutzt wird und sonst nur noch zum Absaugen dient (Produktlinks dienen nur als Bildbeispiel):
- Direct-Drive Plattenspieler Numark TT200
- ich wollte ein Modell, was 33, 45, und 78 rpm kann, sowie einen Rechts-Links-Lauf hat
- Vakuum-/Membranpumpe (ca. 60l/min) von Thomas
- die Pumpe verträgt Dauerbetrieb, ist öl- und wartungsfrei
- für die Flächenabsaugung braucht es eine Turbine, die, soll sie leise sein, mir viel zu teuer war
- daher die Entscheidung pro Vakuumpumpe, die ein guter Kompromiss bzgl. des Preis-Saugleistung-Verhältnis' ist
- eine schaltbare 2- oder 3-fach Steckdosenleiste
- MDF in 22mm Stärke für die Kiste, in die alles eingebaut werden sollte
- ich habe mich für den Bau einer Kiste entschieden, weil der Numark so häßlich ist, dass ich ihn mir nicht dauerhaft angucken wollte; außerdem war die Oberfläche so schmierig und klebrig, dass ich ihn hätte sowieso auseinandernehmen müssen, um zu schauen, ob das Innenleben auch so in Mitleidenschaft gezogen wurde
- in der Kiste ist dann auch Platz für den ganzen Waschkrempel
- 4 Klapp-Scharniere klick
- der Deckel der Kiste soll zu Wartungszwecken nach oben klappbar werden
- 2 Klappenbeschläge klick
- die Fronttür soll nach vorne klappbar werden, damit lässt sich das Aufklappen der Fronttür begrenzen
- 4 Rändelschrauben M8 oder M6 und passende Einschlagmuttern klick und klick
- das werden die Füße für die Kiste
- durch die Schrauben lässt sich die Kiste prima in die Waage bringen
- diverse Schrauben in unterschiedlichen Stärken und Längen für die Kiste und zur Befestigung der Numark-Platinen unter den Deckel
- Alu U-Profil 15mm breit klick
- aus dem U-Profil entsteht der Absaugarm und ein Teil der Bürstenhalterung
- Alu Rohr 8mm und 6mm Durchmesser
- das Alurohr 8mm wird der Arm für den Bürstenhalter
- aus dem Alurohr 6mm werden Abstandshalter von 3cm Länge für die Montage der Numark-Innereien gemacht
- Uniball-Gelenk 8mm Durchmesser klick
- das Uniball-Gelenk macht den Bürstenarm schwenkbar und ist wie der Name schon sagt in allen Dimensionen beweglich und drehbar
- Rändelmutter M3 klick plus Schraube
- die Rändelmutter mit passender Schraube braucht's zur Fixierung der Bürstenhalterung am Alurohr; zusätzlich lässt sie sich schnell lösen, um den Winkel der Bürstenhalterung für die verschieden Plattenformate anzupassen
- Faden Amann Serafil No 10 klick
- auf der Spule sind 300 Meter...das reicht ewig
- 3 Stück Fahrradventilaufnahme/-halterung plus Felgenmuttern - aus meinem Fundus
- habe ich aus alten Fahrradschläuchen herausgeschnitten
- 2 Stück für die Saugfalle, in der die abgesaugte Brühe aufgefangen wird und eins für die Konstruktion der Absaugspitze am Ende des Absaugarms
- diverse Schläuche - aus meinem Fundus
- ich bin im Krankenhaus tätig und habe Zugang zu allen möglichen Zu- und Ableitungen (Drainagen, Magensonden, Absaugschläuche, etc.)
- meine Wahl fiel auf: klick ; die Schläuche kann man auf die gewünschte Länge bringen und mit dem beiliegenden Fingertip wieder verbinden
- von der Ventilhalterung am Kopf des Absaugarms geht eine 16 Ch Magensonde klick ab, da sie leichter als der Absaugschlauch ist; das Ende großzügig abschneiden, da es geschlossen ist
- wichtig ist, dass die Durchmesser auf die Ventilhalterungen (7mm) und die Saugseite der Vakuumpumpe passen und sich mit der Waschlösung vertragen
- alternativ: Schläuche aus dem Aquariumsbedarf (knickfest!)
- die Längen richten sich nach den Dimensionen der Kiste; 2 Meter sollten aber genügen
- Fortgeschrittene basteln auch eine feste Verrohrung aus Messing oder Alu
- ein großes Gurken- oder Rotkohl- oder was-auch-immer-Glas mit Schraubverschluss
- dient als Saugfalle für die abgesaugte Brühe
- eine Ventilkappe und eine Bastelperle mit Loch klick und klick
- zusammen mit einem Stückchen Schlauch wird daraus die Absaugspitze "konstruiert"
- die Ventilkappe gibts in allen möglichen Farben
- die Bastelperle mit Lochdurchmesser ca. 2mm hatte meine Frau im Fundus,

Wie man eine Kiste zusammenbaut schreibe ich jetzt nicht. Die Außenmaße der fertigen Kiste ohne Deckel sind (BxHxT) 60x50x50cm. Der Deckel sollte vorne und hinten etwas überstehen und wird zum Schluss montiert, nachdem alle notwendigen Teile an ihm verbaut wurden und die Testläufe positiv waren. Die Frontklappe ganz zum Schluss montieren, weil man immer nochmal in die Kiste muss, bis alles fertig ist.

So sieht's aus, wenn es fertig ist:

bersicht


Anhand einiger Bilder erläutere ich jetzt was ich gemacht habe.


1.Ausschnitte für die Motorplatine (20x12,5cm, Position: 20cm von der hinteren Kante, mittig zu beiden Seiten)und die Tonarmabasis (9,5cm Durchmesser, Pivot-Position: 11cm von der rechten Kante, 16,5cm von der hinteren Kante, Distanz Spindel-Armachse 21,5cm) in den Deckel sägen.

2.Den Numark auseinander nehmen und sich dabei merken welcher Stecker auf welche Platine gehört, damit man anschließend wieder alles funktionierend unter den Deckel der Kiste schrauben kann. Die Schalter für die Geschwindigkeit zusammenlassen, lediglich das komplette Teil entnehmen, nachdem man von oben die kleinen Schräubchen am Pitchregler entfernt hat.

3.Das Innenleben des Numark mit den Abstandshaltern aus Alurohr (6mm, Länge 3cm) unter den Deckel schrauben. Die Platinen haben außen bereits Löcher, daher geht das recht zügig und einfach. Dazu die Teile zunächst so legen, dass es es passen könnte. Den Ein-Aus-Schalter des Numark habe ich abgezwackt (das wird der Ein-Aus-Schalter für die Vakuumpumpe) und die Enden neu verbunden. Eingeschaltet wird später über die Steckdosenleiste.

deckel_beschriftet

4.Da sich die Bedienelemente jetzt alle unter dem Deckel befinden, muss man dafür sorgen, dass sie von oben zugänglich sind. Dazu bohrt man von oben direkt über diesen Bedienelementen kleine Löcher. Für meine neuen Bedienknöpfe habe ich diese silbernen Endkappen von Kugelschreibern genommen. In diese habe ich jeweils ein Ohrstäbchen gesteckt und nach unten so gekürzt, dass es passt. Für diese "Schalter" habe ich jeweils ein 6mm Loch gebohrt und ein Stück passendes Alurohr zur Führung eingesteckt. Dadurch liegen die Kuliendkappen auf und können nicht durchfallen. Beim Drucknopf für den Recht-Links-Lauf gestaltet sich das etwas schwieriger, daher habe ich einen Nagel (Kopf nach unten) wegen der größeren Fläche genommen. Für den Ein-Aus-Schalter der Pumpe (der abgezwackte vom Numark) braucht es ein 20mm Loch und von unten eine Ausparung für die Flügelhalterung, damit der Schalter hoch genug aus dem Deckel kommt.

knöpfe

5.Nun zum Absaugarm: Den Tonarm komplett demontieren (die Lagerschrauben gut aufheben, die braucht man später noch) und in ca. 5mm Abstand vor dem Drehpunkt ein durchgehendes Loch (8mm) bohren. Das wird die Durchtrittsöffnung für den Absaugschlauch Richtung Saugfalle. Sollte dabei die Arretierung für die Höhenverstellung und die Liftfunktion unbrauchbar werden, kann man das ignorieren. Mit zwei kurzen Stücken des Alu U-Profils auf der Unterseite des Deckels kann die Tonarmabasis jetzt in die Aussparung montiert werden. Dabei die Schrauben aus dem Numark verwenden.

befestigung_armbasis

6.Weiter geht's mit dem Absaugarm: Ein Stück Alu U-Profil auf eine Länge von 26cm bringen. Das vordere Ende schräg abschleifen, damit die Montage der Absaugspitze einfacher von der Hand geht. In das vordere Ende ein Loch bohren (7mm), durch das die Fahrradventilaufnahme passt. Vom hinteren Ende 7,5cm nach innen 2 Löcher (8mm)direkt nebeneinander für die Durchtrittsöffnung für den Absaugschlauch Richtung Saugfalle bohren und zu einem Langloch feilen.

armbasis mit garnrolle

7.Die Absaugspitze: Eine Felgenmutter auf die Ventilhalterung schrauben und diese von oben in das vordere Loch des Absaugarms stecken. Die Spitze der Ventilkappe wegfeilen oder ein großes (min. 2mm) Loch bohren und von unten auf die Ventilhalterung schrauben. Sollte die Ventilkappe die Ventilaufnahme nicht ausreichend von unten gegen den Arm fixieren, sollte vorher noch eine zusätzliche Felgenmutter von unten auf die Ventilhalterung geschraubt werden. Über die Ventilkappe ein Stückchen Schlauch (ca. 1,5cm) stülpen, so dass noch genügend Platz für die Aufnahme der Bastelperle bleibt. Das mit der Bastelperle war Zufall, da ich in der Ventilkappe nach einigen Versuchen ein viel zu großes Loch hatte und die Saugleistung nicht befriedigend war. Die Bastelperle im Schlauch hat aber jetzt den Vorteil, dass man deren Öffnung prima parallel zur Plattenoberfäche einstellen kann, da sie im Schlauch in alle Richtungen beweglich ist.

absaugspitze

8.Den Absaugarm in die Basis einbauen: Im Abstand von 6,6cm vom hinteren Ende und 4mm von der Unterseite des Armes rechts und links außen 2 Punkte ankörnen. Das kann man mit einem Nagel machen. Den Arm einsetzen und mit den Lagerschrauben fixieren. Zusätzlich hat sich noch Sekundenkleber für die Fixierung der Schrauben bewährt. Der Kleber wird außen auf die Schrauben gegeben.

absaugarm lager

9.Der Faden: Da die 300m Rolle viel zu ausladend ist, wurde der Faden mit Hilfe des Akkuschraubers auf eine kleinere Garnrolle gebracht. Der Durchmesser des Lochs der kleineren Garnrolle beträgt knapp 7mm und passt somit prima auf den Lifthebel und macht jede Bewegung des Armes mit. Die Führung des Fadens zur Absaugspitze erfolgt über Litzenaufnahmen aus einer Lüsterklemme, die ich im Abstand von ca. 8cm unter den Absaugarm montiert habe. Der Faden wird in die Absaugspitze eingeführt und mitgesaugt. Meine Rolle wickelt sich nicht von selbst ab, daher gebe ich händisch immer etwas Garn nach.

fadenführung

10.Der Wascharm mit Bürstenhalterung (Wer lieber die Bürste in der Hand hat, kann den Arm auch weglassen): Alu Rohr (8mm) auf eine Länge von 21,5cm bringen. Das Rohr mit sanften Hammerschlägen im Uniball-Gelenk fixieren. Am vorderen Ende das Rohr auf einer Länge von ca. 1,6cm auf die Hälfte des Durchmessers feilen. Mittig in das halbe Rohr ein Loch für die M3 Schraube bohren.

wascharm1

Bürstenhalterung Variante 1: Alu U-Profil auf 12,5 cm Länge bringen und mittig etwas Richtung Alurohr ein Loch für die M3 Schraube bohren. Das Tonarmgegengewicht des Numark über das Rohr stecken. Damit kann man später beim Waschen den Bürstendruck durch Verschieben justieren. Rohr und Bürstenhalterung zusammenstecken und dabei etwas Abstand zum vollen Rohrdurchmesser lassen, damit man den Winkel noch verändern kann. Die Schraube von unten durchführen und von oben mit der Rändelmutter festschrauben. Diese Variante eignet sich zur Aufnahme fertiger Bürsten (z.B. Clearaudio Pure Groove oder die Ziegenhaarbürste von Loricraft, oder oder oder). Ein Stück Schaumstoff zusätzlich in das viel zu breite Profil gesteckt hat auch die Pure Groove sicher gehalten. Für die Loricraft Ziegenhaarbürste reichte ein dünner zusätzlicher Papierstreifen.

Davon habe ich leider kein Bild

Bürstenhalterung Variante 2: Da die Pure Groove irgendwann ihren Samtstreifen verlor und ich ihn ums verrecken nicht wieder fixiert bekam und mir die Ersatzstreifen mit 9€ unverschämt teuer vorkamen, habe ich mir die Bürsten selbst gebastelt. Die Seiten des Alu U-Profils werden dazu entfernt (sägen und schleifen). Rechts und links außen wird unten auf der verbliebenen Aluplatte eine Kabelschelle von oben mit einer Schraube fixiert. Die Kabelschellen dienen zur Aufnahme eines Alurohres (10mm) mit 13,5cm Länge.

wascharm3

Um dieses Alurohr kann in der Breite der gängigen Vinylformate Samtstoff (gibt es für kleines Geld in jedem Stoffmarkt) gelegt und oben mit Stecknadeln fixiert werden. Also ein Rohr jeweils für 7", 10" und 12". Ein Wechsel der Rohre ist durch das Klicksystem der Kabelschellen schnell und einfach.

wascharm4
10" brauchte ich noch nicht.

11.Die Saugfalle: In den Deckel des Glases 2 Löcher (7mm) mit möglichst weitem Abstand bohren. Von unten die Ventilaufnahmen durchstecken und von oben mit den Felgenmuttern fixieren. Hier ist Dichtigkeit sehr sehr wichtig. Eventuell oben und unten am Deckel zusätzlich O-Ringe verwenden.

saugfalle


12.Die Vakuumpumpe: Hier gibt's nicht viel zu sagen. Die steht unten in der Kiste rum und macht was sie soll. Da diese Pumpen vibrieren, sollten sie auf Federn oder Gummifüßen stehen. Wer will, kann zur Reduzierung des Schalls noch einen extra Kasten drum rum bauen. Da die Pumpen nicht nur eine Saug- sondern auch eine Druckseite haben, aus der manchmal etwas Kondensat spuckt, lohnt sich hier ebenfalls ein Glas, in dem dieses aufgefangen werden kann. Gefüllt mit Watte oder Küchenpapier übernimmt es dabei gleichzeitig die Funktion eines Schalldämpfers. Das Glas kann kleiner sein und braucht nur einen Schlauchdurchgang im Deckel, der natürlich nicht dicht sein darf, außer man macht in den Deckel noch ein zweites Loch. Bei mir steckt alles in einer weiteren Kiste, daher kein Bild.


Jetzt gilt es alles oberhalb des Deckels zu positionieren und auszurichten. Der größte Augenmerk liegt dabei auf der Position des Wascharms sowie der Funktionalität der Absaugung. Schließlich muss dann auch noch der Absaugarm irgendwie geführt werden
Wer auf den Wascharm verzichtet und die Bürste lieber von Hand führt, kann sich nätürlich gleich der Absaugung widmen.

Die Position des Wascharms wurde ermittelt, indem ich zunächst viel rumprobiert habe. Das Uniball-Gelenk habe ich dazu in eine dickere Leiste gesteckt, die ich mit einer Schraubzwinge an beliebigen Positionen des Deckels fixieren konnte. Im Verlauf wurden sämtlich Vinylformate durchprobiert. Der Bürstenwinkel, die Umdrehungsgeschwindigkeit, die Menge der Waschlösung sowie das Vinylformat mussten aufeinander abgestimmt werden. Die Fliehkräfte drücken die Waschlösung nach außen, der Winkel der Bürste stellt dabei sicher, dass die Lösung gleichmäßig auf der Platte verteilt wird und auch dort bleibt. Lange Rede kurzer Sinn, hier die Maße, für die es für alle Formate passen sollte. Von der linken Seite des Deckels 19cm nach innen und von der hinteren Kante des Deckels 7,5cm nach innen. Der Abstand zum Dorn beträgt dabei 22,5cm. Die Höhe des Wascharms sollte so gewählt sein, dass er zur Platte hin leicht abfallend ist. Ich habe, weil das M8-Gewinde des Uniball-Gelenks zu kurz war, ein Stück Alurohr (10mm) in passender Höhe in das Loch gesteckt und das Uniball-Gelenk einfach oben in das Rohr gesteckt. Man könnte auch einen Sockel mit passender Einschlagmutter machen.

Jetzt die Justage der Absaugspitze. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle und müssen zueinander passen. Ich empfehle dringend für die ersten Absaugversuche eine Platte zu nehmen, auf die zur Not verzichtet werden kann.
Die Faktoren, die den Erfolg des Absaugens maßgeblich beeinflussen sind die Saugleistung der Pumpe, der Abstand der Absaugspitze zur Plattenoberfläche und der Durchmesser der Absaugspitze (hier: das Loch in der Perle).
Am einfachsten ist es zunächst die Bastelperle in dem Schlauch so zu platzieren, dass deren Loch parallel zur Plattenoberfläche ist. Dabei kann man jetzt mit der Ventilaufnahme und der Position der Felgenmutter(n) die Höhe variieren. Dabei aber immer wieder die Parallelität des Perlenlochs zur Plattenoberfläche kontrollieren. Der Abstand zur Plattenoberfäche ist durch den Faden vorgegeben. Sollte es Probleme bei der Fadenführung in das Loch geben, kann man eine minimale Nut an den Lochrand der Perle feilen und dem Faden so mehr Führung geben. Unbedingt den dabei entstandenen Grat entfernen. Dadurch verringert sich dann aber wieder der Abstand zur Platte, also Obacht geben.
Ob die Saugung gut funktioniert, zeigt ein erster Test. Dabei wird der Arm von innen nach außen geführt. Die Fliehkräfte drücken die Waschlösung nach außen, der Arm muss also nur noch hinterhersaugen. Quasi wie Laubfegen mit Rückenwind. Umgekehrt wär blöd. Die Rückführung läuft manuell mittels eines Fadens (vorne am Absaugarm befestigt), der auf eine Schraube (M8) aufgewickelt wird, die in einem Alurohr steckt. Für die Geschwindigkeit, mit der der Faden aufgewickelt wird, entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl. Nicht zuletzt hängt das auch von der Umdrehungsgeschwindigkeit des Plattentellers ab (ich nehme 45 rpm). Ich brauche etwas mehr als eine Minute pro Seite.
Woran erkennt man jetzt, ob die Absaugung gut funktioniert?
Am besten an einer Platte mit sehr breitem Auslauf. Wird der Auslaufbereich rückstandslos trocken, hat man alles richtig gemacht.

Mit dieser PWM habe ich über knapp ein Jahr bestimmt 400 Platten gewaschen.
Mein Fazit:
Pro:
- es funktioniert und zwar sehr gut
- Kosten: ca. 150-200€
Contra (Jammern auf sehr hohem Niveau aka Luxusprobleme):
- immer noch viel Handarbeit (Auftragen der Flüssigkeit, Winkel der Bürste einstellen)
- manchmal (selten) will der Wascharm doch die Platte verlassen oder driftet nach innen, daher nur unter Aufsicht machbar * (ich wollte etwas konstruieren, aber da habe ich mich schon mit Ultraschall angefreundet)
- manchmal gerät die Waschlösung auf die Unterseite der Platte (blöd, wenn die schon sauber ist)
- man kann nur eine Seite waschen

* Hier die zwei einzigen Klopper, die mir noch während des Testens passiert sind, weil ich vergessen habe, dass der Wascharm auf der Platte ist, ihn also für längere Zeit (ca. 10 Minuten) unbeobachtet gelassen habe:
1.Der Arm driftet nach innen und wäscht das Label. Und zwar so gründlich, dass der Papierrand sich aufgelöst hat.
2.Die Platte ist trocken gelaufen, weil die Waschlösung verdunstet ist. Die noch nasse Bürste wirkte dann wie eine Bremse. Dabei ist der Plattenteller stehen geblieben und die Platine/der Motor abgeraucht. Das laste ich aber dem Numark an.


Meine Waschlösung für eine Spritzflasche (500ml):
- Zwei Drittel Aqua dest. klick
- Ein Drittel Isopropanol 99,9% klick
- Netzmittel Ilfotol von Ilford (1:200) klick
- Ein Spritzer sonett Geschirrspülmittel neutral klick (hab irgendwo gelesen, dass es in der Zusammensetzung der wirksamen Bestandteile exakt so sein soll wie dieses teure L'Art du Son)


Die Ultraschallreinigung

In einigen Foren bin ich über die Reinigung mit Ultraschall gestolpert. Die Berichte waren überzeugend. Am Markt umgeschaut und rechechiert, stieß ich aber wieder auf die gleichen Defizite: Zu teuer, bzw. nicht bereit dafür soviel Geld auszugeben und fehlende Features. Also das nächste DIY-Projekt geplant. Man findet einige YT-Videos zum Thema.
Mein Augenmerk ging zunächst Richtung passendes Ultraschallgerät. Zur Auswahl standen die günstigen China-Importe oder die "besseren" Geräte, weil leistungsstärker und trotzdem geräuschärmer, aus heimischer Produktion. Meine Wahl fiel auf das Gerät von EMAG (Emmi 60HC), weil ich es in meiner Männerhöhle unterbringen musste. Berichte über die China-Importe, dass man sich während des Betriebs nicht im selben Raum aufhalten kann, hielt ich zwar für übertrieben, aber da war mir die Geräuschkulisse, die ein solches Gerät macht oder besser nicht macht, wichtiger. Der Zufall wollte, dass ich ein Messe-/Vorführgerät mit voller Garantie direkt vom Hersteller aus der großen Bucht fischen konnte. 300€ anstatt des Straßenpreises von 700-800€ fand ich super.
Nachdem das Gerät bei mir eintraf, machte ich mir Gedanken über die Halterung und den Antrieb. Da ich von meiner Fadenpunktabsaugung weiterhin überzeugt bin, war klar, dass ich nur eine Platte auf einmal waschen möchte. Fünf oder gar sechs Platten gleichzeitig zu waschen, machte für mich keinen Sinn. Während ich eine Platte absauge, sind die anderen schon soweit trocken, dass ich sie hätte neu befeuchten müssen. Den Platz zum Abstellen des Stapels habe ich auch nicht wirklich. Auch finde ich den Aufwand den Stapel zusammen- und wieder auseinanderbauen zu müssen für mich zu aufwändig und zu fuckelig.

Von meiner ersten PWM hatte ich noch den defekten Motor übrig. Neben dem Ultraschallgerät musste ich noch den Grillmotor, die Wellenkupplung und die Sterngriffschraube mit Muttern kaufen. Der Rest war schon vorhanden.
Was zunächst nur als Prototyp gedacht war, funktioniert nun bereits seit mehr als 3 Jahren als Dauerlösung. Lediglich optisch könnte man noch etwas machen.
Ich fand einen Absenkmechanismus für mich passend, damit ich wirklich alle Plattenformate waschen kann. Das erlaubt das exakte Absenken bis kurz über die Wasserlinie, ohne dass ich auf den Wasserstand achten oder ihn anpassen muss, wenn ich unterschiedliche Formate reinigen möchte. Ein kurioses Beispiel ist z.B. diese Platte: https://www.discogs.com/Various-Sieben-Siebzig/release/501527
Die Platte ist 12", hat aber ein Label in der Größe von 7". Wie will man die mit den handelsüblichen Maschinen oder On-Top-Halterungen waschen? Allenfalls mit der Bürste von Hand (Cheap Thrill) taugt hier was.
Bei meinem begrenzten Platz, sollte das ganze Teil noch an die Wand über meine erste PWM.
Holzreste liegen hier immer bei mir rum und so fing ich an zu basteln.

Teileliste (Produktlinks dienen nur als Bildbeispiel):
- Holzreste - OSB, MDF, Multiplex, was so da ist
- Montagewinkel - als Wandhalterung, Schenkellänge mindestens 14cm, eher mehr
- diverse Schrauben
- Grillmotor - als Antrieb (3 rpm) klick
- Wellenkupllung - zur Verlängerung der Achse mit einem Holzdübel (8mm) klick
- Motor, Lager und Montageplatte aus dem Numark TT200 - zur Aufnahme der Platte
- Sterngriffschraube M12 mit passender Sicherungsmutter plus Einschlagmutter - zur Bedienung des Absenkmechanismus' klick
- Maurerschnur klick
- Umlenkrolle
- ich hatte hier noch Lager und Hülsen von Inlineskatern rumliegen und habe mir die Rolle selbst gebastelt
- aufgesteckt auf eine M10 Schraube und von hinten befestigt hält das bestens
- alternativ: klick
- 2 Schubladenauszüge - zur Absenkung des Antriebs samt Schallplatte klick
- Clearaudio Clever Clamp - zur Fixierung der Platte klick

So sieht's aus, wenn es fertig ist:

ultraschall übersicht

1.Der Antrieb: Als erstes wurden der Motor, das Lager und die Montageplatte von der Platine des Numark demontiert. Ein Brett mit 42x10cm nimmt am unteren Ende den Motor und das Lager mit Hilfe der Montageplatte auf und am oberen den Grillmotor. Für das Lager muss das Loch mind. 25mm Durchmesser haben. Für die Achse des Grillmotors oben reichen 20mm. Den Abstand zum oberen und unteren Ende so wählen, dass noch genügend Platz zur Befestigung vorhanden ist. Das Gehäuse des Grillmotors habe ich aus Platz- und Befestigungsgründen entfernt. Bei mir sind das oben 6cm und unten knapp 4cm bis zum Rand. Der Abstand zwischen den beiden Achsen wird letztlich durch die Länge des Antriebsriemens bestimmt. Dieser sollte nicht zu stramm und nicht zu locker sitzen. Ich hatte noch einen alten Antriebsriemen vom Thorens. Mit einem kürzeren Riemen ließe sich das auch noch kompakter bauen.

Die Achse des Grillmotors wird mit Hilfe der Wellenkupplung und des Holzdübels (8mm) verlängert, auf dem ein Pulley zur besseren Übersetzung befestigt wird. Ansonsten dreht sich die Platte zu langsam auf der Achse. Dazu ein kleiner Ausflug in die Mathematik der Technik/Mechanik: Der Antrieb läuft mit 3 rpm. Will man, dass die Platte sich mit 1 rpm dreht, muss der Durchmesser des Pulley ein Drittel (31,66mm) des Durchmessers des Numark-Motors (95mm) betragen. Je nachdem wie schnell die Platte sich drehen soll (ich halte 0,33 bis 0,66 rpm für optimal), muss man die gewünschte Geschwindigkeit mit der Größe des Pulley (31,66mm) für 1 rpm multiplizieren. Ohne Pulley (8mm Achsdurchmesser) dreht sich die Platte mit nur etwas mehr als 0,25 rpm. Die Formel für den Numark-Motor und den Grillmotor lautet also: Pulleydurchmesser = 95mm / (3rpm / gewünschte rpm). Das Pulley habe ich mit einer Lochsäge (Durchmesser 42mm) aus einer MDF-Platte (12mm) gesägt. Anschließend mit einer Schraube fixiert, um sie in das Bohrfutter meiner Bohrmaschine einzuspannen. Bei maximaler Umdrehung habe ich dann die Lauffläche mit einer Feile "gefräst" und dabei vorn und hinten etwas Rand gelassen, damit der Riemen später im Betrieb nicht abspringen kann. Hat man probeweise alles montiert und zum laufen gebracht, kann man den überstehenden Teil der Montageplatte des Motorlagers an den Seiten und unten absägen. Zusätzlich habe ich noch die Krempe des Motors entfernen lassen (das Einzige, für das ich nicht das passende Werkzeug hatte), da diese sonst mit in die Waschlösung eintaucht und bei Betrieb ein sehr unangenehmes metallisches Klingelgräusch verursacht. Wer eine Standbohrmaschine und einen Winkelschleifer mit Fächerscheibe hat, kann das auch selbst machen.

antrieb platte

2.Der Absenkmechanismus: Dieses Brett muss nun auf den Absenkmechanismus montiert werden. Dazu braucht es zunächst ein Grundgerüst (bei mir aus OSB, 22mm stark) aus einer Bodenplatte (32cm x 27cm) und einem Rückenteil (16cm x 72cm). Das Rückenteil wird hinten mittig und bündig zur Außenkante montiert. Ich habe dazu noch einen 7cm breiten Montagewinkel benutzt, damit alles im rechten Winkel ist. Zwei ausrangierte Schubladenschienen sollen die sanfte und sichere Rauf-Runter-Bewegung gewährleisten. Bevor diese am Rückenteil fixiert werden können, muss man zunächst prüfen in welche Richtung der maximale Auszug möglich ist. Auf jeden Auszug muss ein Brett hochkant von hinten unten bündig mit der Innenschiene montiert werden, damit das Antriebsbrett fixiert und somit rauf und runter bewegt werden kann.

Die exakte Position zur Fixierung der Auszüge (jeweils oben und unten eine Schraube) am Rückenteil lässt sich nur durch Probieren herausfinden. Dazu das Ultraschallbecken auf die Grundplatte stellen. Eine Testplatte, am besten eine Single (die tauchen am tiefsten ein), auf die Plattenhalterung stecken und das gesamte Konstrukt mit Hilfsmitteln (in und/oder hinter das Gerät) so unterstützen, dass die Unterkante des Motorlagers ruhen kann. Das Gerät mit Wasser bis zur vom Hersteller angegebenen Füllhöhe füllen. Die Labelunterkante der Single soll jetzt knapp über der Wasserlinie stehen. Sollte dabei der Antriebsriemen etwas unter die Wasserlinie geraten, ist das auch für den späteren Betrieb nicht schlimm und kann ignoriert werden. Einen Auszug jetzt vorsichtig so positionieren, dass man ihn oben fixieren kann. Evtl. auch erst nur anzeichnen. Hat man diesen einen Punkt, ergeben sich die anderen drei Punkte von selbst. Dabei auf Parallelität und leichten Lauf achten.

absenkung

Um das Auf und Ab des Antriebs bequemer zu machen, habe ich mir eine Lösung überlegt. Hinten rechts außen auf der Grundplatte wird ein Holzklotz montiert, in den ich vorher die M12 Einschlagmutter fixiert habe. Hinter dem Klotz wird die passende Sicherungsmutter mit 2 Schrauben fixiert, damit sie sich nicht mitdrehen kann. Die Sicherungsmutter ist wichtig, da sie dafür sorgt, dass der Antrieb in seiner Position bleibt und nicht ungebremst nach unten saust. Nah am Griff des Sterngriffs habe ich ein Loch durch die Achse gebohrt, durch das ich die Maurerschnur gefädelt und fixiert wird. Die Umlenkrolle möglichst oben am Rückenteil fixieren. Je höher die Umlenkrolle, desto höher kann man den Antrieb hochfahren. Seitlich am auf dem Auszug montierten Brett eine Schraube oder einen Haken möglichst weit unten eindrehen und die vom Sterngriff kommende Schnur über die Umlenkrolle führen und an der Schraube/am Haken befestigen.

antrieb absenkung

3.Vor dem ersten Waschen: Die Waschlösung ist quasi unverändert, lediglich der Isopropanolanteil wurde von 1/3 auf 1/4 reduziert. Von dem Spülmittel kommt jetzt ein sehr kräftiger Spritzer hinzu. Manchmal gebe ich etwas Netzmittel nach. Gerät mit der Waschlösung füllen und ohne Platte 10 Minuten laufen lassen, damit auch feinste Luftbläschen in der Lösung verschwinden (Degas-Funktion). Dieser Vorgang ist nach jedem (Nach-)Füllen erforderlich, da sonst die Reinigungsleistung (die Kavitation) reduziert wird. Auf den Dorn der Plattenaufnahme habe ich für besseren Grip noch einen kleinen O-Ring gesteckt. In die Clever Clamp habe ich ebenfalls für besseren Grip ein passendes Gummi eingeklebt.

plattenaufnahme hinten

plattenaufnahme vorne

4.Waschen: Die Platte aufstecken und mit der Clever Clamp fixieren. Über den Sterngriff die Platte soweit herunterlassen, dass das Label 2-3mm über der Wasserlinie ist. Gerät einschalten. Die Waschdauer hängt von der Umdrehungsgeschwindigkeit ab. Ich wasche bei knapp 0,66 rpm gut 4,5 Minuten. Das entspricht 3 Umdrehungen der Platte. Würde die Platte noch langsamer drehen, wäre der Anteil der Platte außerhalb der Waschlösung beinahe schon zu trocken für das anschließende Absaugen. Ein Labelschutz ist bei dieser langsamen Umdrehungsgeschwindigkeit nicht nötig. Ist der Waschvorgang beendet, wird die Platte über den Sterngriff nach oben gefahren, die Clever Clamp entfernt und die Platte abgenommen.

5.Absaugen: Weil jetzt beide Seiten der Platte nach der Wäsche nass sind, musste meine erste PWM eine klitzekleine Modifikation erfahren. Die Gummimatte wurde entfernt und ich habe den Deckel einer Tabaksdose mit eingeklebten V-Ring als Abstandhalter zum Plattenteller mittig platziert. Das Absaugen funktioniert weiterhin problemlos. Danach wandert die Platte ab auf den Plattenteller oder in eine neue gefütterte Innenhülle.

DSC02005


Mein Fazit nach ca. 1000 Plattenwäschen:
Pro:
- einfachste und schnellste Bedienung ohne irgendetwas zusammen- und wieder auseinanderbauen zu müssen (kein Labelschutz nötig)
- sehr sehr gutes Waschergebnis
- out-of-the-box für wirklich alle (auch Sonder-)Formate geeignet
- Reinigung ohne Aufsicht möglich
- beide Seiten werden gleichzeitig gewaschen
- Kosten: ca: 350-400€
- das Gerät kann auch zur Reinigung anderer Dinge benutzt werden
Contra (bezieht sich nur auf das Gerät):
- die Zeitschaltuhr hat nur einen ungenauen Drehregler, daher benutze ich den Timer meines Handys
- empfindliche Ohren können das Geräusch nervig finden (mich nervt es nicht, trotzdem überlege ich mir einen Deckel mit passender Aussparung zu machen, dann wird's leiser; geht man etwas über die vom Herrsteller angegebene Füllhöhe, hat man bereits eine enorme Geräuschreduzierung)
- eigentlich kein Contra, aber der Hinweis, dass sich die Waschlösung im Betrieb aufheizt; wer viel am Stück wäscht, sollte daher die Temperatur im Auge behalten; ich hab's mal auf 45°C gebracht und dann besser eine Pause gemacht


Die Filteranlage

Obwohl ich der Meinung bin, dass man auch mit dreckiger Waschlösung weiterhin waschen kann und der Schmutz sich gut löst und die Platte nach dem Absaugen top ist, wird die Waschlösung nach spätestens 10 Platten unansehnlich. Der Dreck setzt sich am Boden ab und wird von alleine nicht weniger. Anfangs habe ich Kaffeefilter benutzt. Das funktioniert aber nur, wenn man die komplette Lösung ablässt. Das war mir irgendwann auch zu umständlich, also habe ich zu Filteranlagen recherchiert.

Zu meinem Erstaunen gibt es mittlerweile auch zu diesem Thema fertige Lösungen zu kaufen:
Der Preis ist amtlich. Ebenso hinterfrage ich diese Im-Becken-Lösung kritisch, da ich vermute, dass das Gerät die Reinigungsleistung beeinträchtigen könnte. Hängt aber davon ab, wo die Ultraschalltaktgeber am Becken plaziert sind.

Hier die Teileliste meiner externen Filteranlage:
- ein 2-Stufen-Filtergehäuse plus Filterkerzen (5µ und 1µ) klick
- eine Pumpe klick
- ein Netzteil 12 Volt klick
- am besten regelbar, die Pumpe muss nicht immer Vollast haben
- eine Klebemuffe klick
- Schlauchtüllen klick
- diverse Schläuche - siehe oben zur Absaugung
- Teflonband klick

Der Ablaufhahn hat ein 1/4 Zoll Gewinde, ebenso der Ein- und Auslauf des Filtergehäuses. In diese werden die Schlauchtüllen geschraubt. Die Gewinde vorher mit ein paar Lagen Teflonband einwickeln. Vom Ablaufhahn geht ein Schlauch zum Einlauf des Filtergehäuses. Ein Schlauch geht vom Auslauf des Filtergehäuses zur Pumpe (Saugseite). Bei meiner Pumpe war der Ansatz der Saugseite für den Schlauch zu dick. Eine Klebemuffe mit 1/4 Zoll Innengewinde auf der anderen Seite schafft hier Abhilfe. Die Muffe entweder mit PVC-Kleber kleben oder den Ansatz der Saugseite mit Teflonband umwickeln bis es passt und trotzdem dicht ist. Ein Schlauch geht von der Pumpe (Druckseite) zurück ins Becken.

Der Zusammenbau ist kein Hexenwerk, daher nur ein Bild der kompletten Anlage:
DSC02004

Die Lösung wird über den Bodenablauf des Beckens abgesaugt. Das ist nicht optimal, da der meiste Dreck sich während des Waschens auf der Oberfläche befindet. Für die Zukunft ist ein Skimmer geplant, der die Partikel direkt von der Oberfläche saugt. Ideen habe ich schon, muss aber schauen, ob und wie sich das umsetzen lässt.

Ein Fazit zu ziehen, ist mir noch nicht wirklich möglich, da ich die Anlage erst ca. 4 Wochen im Einsatz habe. Ich kann aber schon soviel sagen, dass sie macht, was sie soll. Einzig diese mittgelieferten Plastikverbinder taugen für den Anschluss an die Pumpe nicht. Daher habe ich mir lieber die Tüllen besorgt, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten. Die Pumpe ist leise und erst ab 12 Volt hörbar. Aktuell steht die Anlage noch neben der Kiste, wird aber bald in der Kiste verschwinden.

Das war's. Ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen geben.


[Beitrag von tbc67 am 12. Mai 2019, 08:24 bearbeitet]
Papoi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 11. Mai 2019, 16:16
Wirklich gut und nachvollziehbar beschrieben!
Mit der Optik sehe ich es nicht ganz so eng!
Funktionieren muss es und das macht es, wie wir wissen!

Vielen Dank für ALLES mein lieber Vinyl Freak!


[Beitrag von Papoi am 11. Mai 2019, 16:16 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2019, 17:28
Super !

und viel spannender etwas selbst zu konstruieren (und zu bauen) wofür man sonst 2000 € zahlen müsste
RESPEKT
tbc67
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jun 2019, 18:21
Bin gerade über dieses relativ günstige Angebot gestolpert: https://www.ebay.de/...Washing/264228310861
Preislich etwa auf meinem DIY-Niveau und mal was mit Absenkmechanismus.....immerhin. Leider keine Angaben zur Leistung des Ultraschallbads selbst.
Fehlt nur noch die Absaugung.
Steffen_Schultz
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Okt 2019, 19:15
Ich habe mit Begeisterung Ihren Beitrag gelesen und wollte mal nachfragen ob sich schon was in Richtung Skimmer getan hat . Ich reinige schon länger mit Ultraschall und denke das die Absaugung der Oberfläche die bessere Variante ist und die gereinigte Flüssigkeit durch den Ablasshahn zurückzuführen !( wenn es machbar ist )

Grüsse Steffen
tbc67
Stammgast
#6 erstellt: 28. Okt 2019, 19:28
Danke für die Begeisterung!
In Sachen Skimmer hat sich noch nichts getan....das Wetter war zu gut. Jetzt in der dunklen Jahreszeit werde ich mich an einer Lösung probieren. Wenn erfolgreich, melde ich mich.
Steffen_Schultz
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Okt 2019, 19:31
Das wäre Klasse , ich komme da nicht so weiter . Habe mir in letzter Zeit auch so meine Gedanken gemacht. Mit der Filtergeschichte, bin ich auch drüber gestolpert bei dem Preis den der Gute aufruft allerdings auch . Habe da echt schon gedacht mir einen 3D Drucker zuzulegen , der wäre locker mit drin bei dem Preis

Grüsse Steffen
marleaux
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Feb 2020, 17:56
Hallo tbc67,
da mir dein Bericht über deine Plattenwaschmaschine so gut gefallen hat, habe ich versucht, mir die Filteranlage ähnlich nachzubauen. Statt zwei 10 Zoll habe ich nur ein 5 Zoll Filtergehäuse genommen, aber vom restlichen Aufbau ist es prinzipiell gleich. Als Pumpe habe ich die folgende verwendet (https://www.amazon.de/HSEAMALL-Brushless-Wasserpumpe-Amphibienpumpe-Gartenteich/dp/B07L89V1N6/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=12v+wasserpumpe&qid=1580566885&s=garden&sr=1-4). Also von den Werten recht ähnlich zu der von Pollin.
Nur leider habe ich 2 Probleme und wollte Dich fragen, ob du weißt, woran das eventuell liegen könnte. Zum einen kommt durch den Filter kein Wasser (die Pumpe hat also nichts zum ansaugen). Verbaut habe ich einen 1 Mikron Filter. Muss man da noch was beachten? Ist der zu fein und dauert es dementsprechend sehr lange, bis das Wasser da durchläuft?
Zum anderen saugt meine Pumpe nur Wasser an, wenn es direkt am Pumpeneingang steht. Sie erzeugt also nicht genügend Unterdruck, um z.B. das ganze Filtergehäuse leer zu ziehen (auch nicht, wenn gar keine Filterkerze eingesetzt ist und demnach auch kein Widerstand vorhanden ist). Ist das bei deiner Pumpe auch so oder wie funktioniert das genau? Wie lange brauchst du um den gesamten Inhalt an Reinigungsflüssigkeit einmal komplett durch den Filter laufen zu lassen?
Schonmal besten Dank. Bin hier gerade etwas ratlos, wie ich das hier einigermaßen zum Laufen bekommen kann.
Schöne Grüße,
Steven
tbc67
Stammgast
#9 erstellt: 01. Feb 2020, 19:36

marleaux (Beitrag #8) schrieb:
Nur leider habe ich 2 Probleme und wollte Dich fragen, ob du weißt, woran das eventuell liegen könnte.
Zum einen kommt durch den Filter kein Wasser (die Pumpe hat also nichts zum ansaugen). Verbaut habe ich einen 1 Mikron Filter. Muss man da noch was beachten? Ist der zu fein und dauert es dementsprechend sehr lange, bis das Wasser da durchläuft?

Zum anderen saugt meine Pumpe nur Wasser an, wenn es direkt am Pumpeneingang steht. Sie erzeugt also nicht genügend Unterdruck, um z.B. das ganze Filtergehäuse leer zu ziehen (auch nicht, wenn gar keine Filterkerze eingesetzt ist und demnach auch kein Widerstand vorhanden ist). Ist das bei deiner Pumpe auch so oder wie funktioniert das genau? Wie lange brauchst du um den gesamten Inhalt an Reinigungsflüssigkeit einmal komplett durch den Filter laufen zu lassen?


Saug- und Druckseite verwechselt?
Die Pumpe ist nicht selbstansaugend. Nicht selbstansaugende Pumpen mögen "Leerlauf" mit nur Luft/wenig Wasser nicht. Die funktionieren dann schlicht nicht. Wenn man Pech hat, beschädigt man sogar die Pumpe. Möglich, dass das bei deinen Versuchen schon passiert ist. Tauch die mal ins Becken und schau, ob sie überhaupt noch funktioniert. Mir ist meine Pumpe auch erst letzte Woche genau aus diesem Grund abgeraucht. Wie der Zufall es will, habe ich mir exakt deine Pumpe auch bestellt. Die sollte nächste Woche kommen. Dann kann ich dir mehr speziell zu dieser Pumpe sagen. Abhilfe schafft hier ein Entlüftungsventil hinter der Pumpe. Du kannst auch mal mit dem Mund das Ende vom Rücklauf ins Becken bei ausgeschalteter Pumpe ansaugen. Da muss irgendwann Wasser kommen. Ist das System luftfrei, sollte es auch bei eingeschalteter Pumpe zirkulieren, bzw. durch den Filter abgelassen werden können. Als letzte Fehlerquelle bleibt nur noch das Filtergehäuse selbst. Das hat üblicherweise auch eine Laufrichtung an den Anschlüssen (Ein-/Ausgang). Die Filterkerzen könnten auch nicht richtig eingesetzt worden sein und blockieren etwas.
marleaux
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Feb 2020, 21:52
Also die Pumpe funktioniert noch einwandfrei. Die Seiten passen sowohl beim Filtergehäuse als auch bei der Pumpe. Wenn ich keine Filterkerze eingesetzt habe und ich Wasser in das Filtergehäuse lasse, füllt es sich bis zum Ausgang und die Pumpe zieht dann das Wasser an und befördert es weiter. So weit so gut. Das Problem ist eben nur, dass beim Einsatz der Filterkerze kein Wasser in diese Mittelröhre durch kommt, die zum Filterausgang führt und somit auch kein Wasser oben an der Pumpe ankommt. Und sie schafft es eben auch nicht von alleine das gesamte Filtergehäuse leer zu saugen.
Demnach die falsche Pumpe? Lieber sowas hier? https://www.amazon.d...=AVMSIFC2T0ADU&psc=1
tbc67
Stammgast
#11 erstellt: 01. Feb 2020, 22:33
Die Pumpe kann nur bis zur Höhe vom "Ausgang" des Filtergehäuses saugen. Bei mir ist der "Ausgang" oben, also bleibt das Filtergehäuse voll. Willst du das Gehäuse mit der Pumpe leeren, müsste der "Ausgang" entweder unten am Gehäuse sein oder innen ein Rohr bis zum Boden gehen. Da mach ich mir aber kein Kopp. Das Filtergehäuse würde ich evtl. leeren, falls ich mal die Filterkerzen wechseln muss. Das dauert aber noch ein paar 100 oder 1000 Platten. Da kann auch nichts gammeln.

Mit "Mittelröhre" kann ich nix anfangen. Ich kenne dein Filtergehäuse nicht.
marleaux
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Feb 2020, 02:11
Ich gehe davon aus, dass es ein ähnliches Filtergehäuse ist, wie bei dir (https://www.wasserfilter-experten.de/Wasserfilter/wasserfilter-gehaeuse/groesse-5-zoll/Wasserfiltergehaeuse-Set-5-Zoll.html?language=de). Die Filterkerzen bzw. -patronen haben in der Mitte ja eine Art Röhre bzw. Mittelloch, was ich mit Mittelröhre meine (hier rot markiert: https://ibb.co/jTJM7mN).
Die ungefilterte Flüssigkeit wird an der Filterkerze ja von außen nach innen gefiltert, d.h. in dem Mittelloch befindet sich das gefilterte Wasser, steigt nach oben und kann oben durch den Ausgang des Filtergehäuses wieder raus. Dort ist meine Pumpe angeschlossen. So zumindest die Theorie, wie ich sie verstehe.
Bei mir ist jetzt eben nur das Problem, dass die Flüssigkeit gar nicht bis ins Mittelloch kommt, weil der Filter zu fein ist (wobei du ja auch geschrieben hast, dass du einen 1 und 5 Mikron Filter verwendest) oder die Ansaugkraft (Unterdruck) durch die Pumpe fehlt und somit kein ausreichender Unterdruck entsteht, der die Flüssigkeit durch die Filterpatrone zieht, oder oder oder.
Funktioniert der Filter bei dir grundsätzlich anders?
Immerhin weiß ich jetzt, dass auch deine Pumpe das Filtergehäuse nicht leer ziehen kann und somit immer was drin bleibt. Das ist schonmal gut zu wissen.
tbc67
Stammgast
#13 erstellt: 02. Feb 2020, 10:54
In der Tat klingt das merkwürdig. Ich bin bei der Erstinbetriebnahme folgendermaßen vorgegangen:

Filtergehäuse mit Filterkerze(n) (Folie entfernen, falls in Folie eingepackt) zusammenbauen.
Schlauch vom Ablaufhahn des Beckens mit Filtereinlass verbinden.
Schlauch an Filterauslass anschließen.
Filtereinlass unterhalb des Ablaufhahns vom Ultraschallbecken plazieren.
Ablaufhahn des Beckens öffnen. Jetzt sollte die Lösung nur mit der Schwerkraft ins Filtergehäuse laufen. Das kann dauern. Auf Knicke im Schlauch achten.
Evtl. das Schlauchende vom Filterauslass mit dem Mund ansaugen bis das Filtergehäuse luftleer und komplett mit Lösung gefüllt ist.
(Das Becken müsste sich jetzt auch ohne Pumpe nur durch die Schwerkraft leeren.)
Wenn der Auslassschlauch gefüllt ist, Pumpe (Saugseite) anschließen.
Für den Rücklauf ins Becken einen Schlauch an der Druckseite der Pumpe anschließen.
Pumpe entlüften. (Schwerkraft oder am Rücklaufschlauch saugen)
Rücklaufschlauch ins Becken und Pumpe einschalten.
marleaux
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 02. Feb 2020, 18:02
Ok, vielen Dank . Jetzt weiß ich, wie es funktionieren muss. Mit manueller Ansaugung per Mund hat es jetzt geklappt. Der restliche Aufbau war genau so, wie du es auch beschreibst, es hat nur die Ansaugung gefehlt. Bin davon ausgegangen, dass es auch so funktionieren sollte, was wohl nicht der Fall war.
Werde trotzdem mal eine Ansaugpumpe probieren, ist vielleicht etwas komfortabler (https://www.amazon.de/gp/product/B07Z8465VF/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A31JE9OJKRZNGY&psc=1).
Der_Neuling?
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Mai 2020, 23:39
Hallo tbc 67 und alle anderen,

aufmerksam laß ich Deine Anleitung tbc, hierfür VIELEN DANK für Deine Mühe.

Ich habe mir eine Waschanlage ähnlich gebaut wie Michael Höbel (YouTube) es tat. Am Ende war mein Gestell etwas Schlanker. Wenn jemand möchte, kann ich ja auch mal ein Paar Bilder einstellen.

Nun möchte ich meine Erfahrungen nach drei Testläufen darstellen. Vielleicht hilft es den ein oder anderen und/oder bekomme noch hilfreiche Tipps.

Nun denn....

Angefangen habe ich, nach dem die Konstruktion stand, mit einer Platte. Sie drehte sich mit 1 UPM durch 5L Destilliertem Wasser, 500ml Isopropanol und 10ml Antistat-Flüssigkeit, bei 20°C 15min bei 40kHz. Nach Beendigung des Durchlaufes war ich sehr zufrieden.

Aaaalllsooo... noch ein Paar HT Endrohrstücke besorgt und auf Labelgröße zugeschnitten, auf beiden Seiten dann noch son Filzzeug aus dem Bastelkorb meines Kleinen geklaut und aufgeklebt.

Zweiter Testlauf mit 8 Platten; Dreck löst sich fabelhaft. Die Schmutzpartikel lösen sich dann aber auch fabelhaft von der rechten Seite und setzen sich dann wieder auf der linken Seite der Platte ab. Kurz der gelöste Dreck ist dann auf der Oberfläche.

3 Durchgang; Die Platten vom zweiten Durchgang wollte ich so nicht in die Hülle packen. Also alles bestellt was tbc67 in seiner Filteranleitung schrieb. Versand läuft zur Zeit noch. Ich bin aber etwas Hippelig, also ging ich zu Trixie und besorge mir kurzerhand eine kompakte Eintauchpumpe mit zwei Filterkammern. Am Ende hatte ich dann die Abschminkpads meiner Frau geklaut und entsprechend die Kammern der Pumpe damit befüllt. Ergebnis nach 2-3min laufen lassen, SAUBERES Wasser. Nun gut, Charge vom vorherigem Versuch noch einmal durchlaufen lassen. Jedoch gleiches Phänomen. Dreck wandert von einer Seite zur anderen. Besser wurde es, als ich die Pumpe im Becken belies, durch das herausnehmen, gehen die gesammelten Partikel wieder zurück in dieses.

Ich habe es dann mal drauf ankommen lassen. Platten in den Trockenständer. Nach dem Trocknen, sahen die Platten wirklich gut aus. Ich meine fas, man kann richtig in die Rillen reinschauen. Die rest Staubkörnchen habe ich dann weggewischt, mit nem Microtuch.

Das soll aber nicht mein Anspruch sein, daher hoffe ich, dass ich mit dem Untertischfilter und weniger Platten bessere Ergebnisse erzielen kann. Was ich nun aber eher in Frage stelle. Die Idee mit dem Skimmer wäre vielleicht besser. Dann müssen die Schmutzpartikel aber zu den Skimmer, da sehe ich dann nur die Möglichkeit per Pumpe, die mit ihrem Wasserstrahl an der Oberfläche die Schmutzpartikel zum Skimmer drückt????!!! UND wirkt dann noch der Ultraschall in Gänze?

Wie gesagt im getrocknetem Zustand sehen die Platten aus wie neu, fast mehr als das.

Nun ja, vielleicht hat sich bei euch ja was getan. Lasst es uns wissen.

tbc67
Stammgast
#16 erstellt: 16. Mai 2020, 08:19
Der Hauptgrund für die Anschaffung der Filteranlage war für mich die deutliche Verlängerung der Standzeit der Waschlösung und die einfachere Handhabung des Filterns. Vorher hatte ich das mit Kaffeeefiltern gemacht, die sich aber schnell zusetzten. Auch konnte immer nur ein Teil der Lösung in den Kaffeefilter... danach warten... dann wieder nachkippen...dann wieder warten... dann wieder nachkippen...usw..
Wenn ich dich richtig verstanden habe, lässt du deine Platten nach dem Ultraschallbad an der Luft trocknen. Aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung die denkbar schlechteste aller Trocknungsmethoden. Auch ich sehe bei mir nach dem Bad Schmutz auf der Platte. Da ich jedoch die Platte absauge, wird der Schmutz gleich mitabgesaugt.

Die Skimmerinstallation verfolge ich aktuell nicht mehr, da ich nichts "von der Stange" gefunden habe. Man müsste da wohl etwas aus dem 3D-Drucker konstruieren. Selbst habe ich keinen und ich kenne auch niemanden, der einen hat.
Zu deinen Überlegungen zum Skimmer kann ich dir sagen, dass wenn die Saugleistung der Pumpe ausreichend ist, automatisch eine Bewegung der Wasseroberfläche Richtung Skimmer entsteht (Sog). Der Wasserstrahl könnte evtl. als Unterstützung dienen, ist aber eigtl. nicht notwendig. Klar ist, dass der Wasserstrahl so ausgerichtet werden muss, dass er der Bewegung der Wasseroberfläche nicht entgegen wirkt und den Sog aufhebt. Auf die Ultraschallwirkung hat so ein Konstrukt nur dann Auswirkung, wenn durch den Wasserstrahl Luftbläschen in die Lösung gelangen.

Meine Vorgehensweise bei zuviel Schmutz auf der Platte nach dem Bad ist die Lösung einmal komplett durch den Filter in den Kanister abzulassen, Becken auswischen, Lösung wieder einfüllen. Dauert keine 5 Minuten.
Steffen_Schultz
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 16. Mai 2020, 09:55
Hallo, ich habe mich auch mit der Absaugung angefreundet da sämtliche Ablagerungen im Sauger verschwinden .

Ich ziehe da einen Punktsauger in Betracht , der einen modifizierten Teller hat also etwas in der Grösse des Labels . Die Platte ist ja bekanntlich von beiden Seiten feucht .Leider stockt das im Moment da ich noch keinen Dreher gefunden habe ( Dual Direktdrive ) da ja mit Flohmarkt momentan Ebbe ist Leider.

Die Teile die zum Aufbau nötig sind , stehen schon hier nebst Pumpe usw. Die Programmierund des Arduinos ist auch soweit . Es fehlt lediglich der Dual der sich dreht , der Modifizierte Teller und ein Tonarm der sich bewegt ( ohne Headshell ) !

Eine FRage beschäftigt mich aber noch ! Welche Ultraschall Geräte habt Ihr , da gibt es ja auch verschiedene Modelle ?
Liebe Grüsse
Steffen
tbc67
Stammgast
#18 erstellt: 16. Mai 2020, 10:04

Steffen_Schultz (Beitrag #17) schrieb:
Eine FRage beschäftigt mich aber noch ! Welche Ultraschall Geräte habt Ihr , da gibt es ja auch verschiedene Modelle ?

Dieses. Es lohnt sich aber immer die Augen offen zu halten, um es deutlich günstiger zu bekommen.
Steffen_Schultz
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 16. Mai 2020, 10:40
Danke aber der Preis ist schon sehr flott. Da wäre ich nicht bereit den zu zahlen ! Aber Ausschau halten ist eine gute Alternative

Grüsse Steffen
tbc67
Stammgast
#20 erstellt: 16. Mai 2020, 11:16
Anbieter in der Bucht ist der Hersteller selbst. Oft gibt's auch Gebrauchtgeräte mit geringer Laufzeit für einen sehr guten Kurs.
Steffen_Schultz
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 16. Mai 2020, 11:27
Ja das hab ich gesehen , die langen dann zu Mal sehen ich habe ja eine , irgendwann wird sich mal was auftun . Geduld ist bekanntlich eine Tugend !
Grüsse Steffen
Der_Neuling?
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 18. Mai 2020, 22:10
Sooo,

einige Durchläufe habe ich wieder gemacht, seit dem letzten Bericht von mir.

Ja, ich wollte die Platten dann einfach trocknen lassen. Naja, bekanntermaßen nicht die beste Lösung. Auch Wasserfiltern bei, oder unmittelbar nach vorherigem Reinigungsdurchlauf, nicht zufriedenstellend. Ich habe mir dann ein seeehr fluffiges Mikrofasertuch aus Rewe geholt. Sieht optisch top aus. Nach ca. 10 LP war die Reinigung dann optisch immer noch nicht "klinisch" rein.

Zu dem Skimmer, da habe ich überhaubt noch nicht näher nachgedacht. Sollte aber jemand zeichnerisch versiert sein und eine clevere Lösung haben; ich habe einen Kumpel der freut sich über solche Aufträge für seinen 3D Drucker. Vielleicht würden wir da zusammenkommen.

Dennoch tendiere ich zur Absaugung. Fadenabsaugung kommt leider nicht in Frage, da wenig Platz. Wir haben einen Fenstersauger von Kärcher. Habe mir also die kleine Düse gekauft, mal sehen wie ich das am besten angehen kann.

Das mit dem Arduino klingt auch richtig gut. Da wäre ich sehr gespannt wie die Lösung aussieht. Ich habe Plattenteller ohne Ende, ich kann ein, zwei gerne zu Versandkosten abgeben.

Ich habe nicht mehr die Chassis, aber DUAL CS 741 Q Motor mit Platinen hätte ich noch da.

Ich berichte dann mal über meine Lösung mit dem Fenstersauger.

:-)

Grüße an alle.
Der_Neuling?
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 18. Mai 2020, 22:21
Achso, noch ein Link zu der genutzen US Maschine,

https://www.ebay.de/...p2057872.m2749.l2649

soweit kommt der Staub runter jedoch keine Fettflecken etc. Das wäre eher bei der US Maschine für 700 takken der Fall. Preisvorschläge zu der kleinen US Maschine werden eher abgelehnt, es sei denn man bestellt mehr.

Denke der Preis ist OK. Wenn das Gerät im Betrieb ist, vibriert die ganze Platte. Auch die Seite, die nicht im Wasser ist. Man kann beim Ein und Aus schalten einen deutlichen Unterschied an der benetzten Platte erkennen.


[Beitrag von Der_Neuling? am 18. Mai 2020, 22:22 bearbeitet]
Der_Neuling?
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 20. Mai 2020, 17:26
Heute kam der kleine Aufsatz für den Kärcher. Kurzerhand mal eingesetzt. Die Absaugung ist mit der Düse besser als erwartet und die Größe passt hervorragend zu einer LP. Habe die nasse Platte auf einem Plattenteller mit grob geriffelter Gummimatte gelegt. Diese blieb sogar trocken, so dass ich die gesaugte Seite auf den selben Teller umdrehen konnte. Wie in anderen Beiträgen zu lesen, kommt natürlich nicht die komplette Flüssigkeit runter. Ich musste nur wenig mit einem Tuch nachwischen und konnte die Platte wieder zurück in die Hülle packen.

Erst einmal bleibt dieses Vorgehen meine erste Wahl. Wenn ich mal mehr Platz habe, könnte ich mir vorstellen eine Punkt- , Fadenabsaugung oder andere Lösungen zu verwenden.
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