Nobsound MS-10D MKII Röhrenverstärker + NUMAN Retrospective 1978 MKII sinnvoll?

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Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jul 2022, 13:52
Hallo zusammen,

nach Jahren, in denen ich meinen TEAC Plattenspieler mit Aktivboxen und Kopfhörer betrieben habe möchte ich mir jetzt gerne eine Röhrenverstärker und passive Boxen zulegen. Ich bin blutiger Anfänger im Hi-Fi Bereich und lerne gerade erst Begriffe wie Impedanz und Kennschalldruck.

Das Zimmer in dem das Setup stehen soll hat ca 15m².

Da das Ganze natürlich optisch auch was hermachen soll, habe ich mir jetzt folgendes Setup rausgesucht:

Röhrenverstärker:
Nobsound MS-10D MKII
der laut Datenblatt eine maximale Ausgabeleistung von 2x 25W hat.
https://www.amazon.d...d%2Caps%2C88&sr=8-18

Passivboxen:
NUMAN Retrospective 1978 MKII Lautsprecher 3-Wege
mit einem Kennschalldruck von 86 dB und einer Dauerleistung von 100Watt.
https://www.amazon.d...sk_ql_qh_dp_hza?th=1

Und damit zur eigentlichen Frage: Kann ich beides miteinander kombinieren, ohne dass ich bei "normaler" Lautstärke (ich höre tendenziell eher leiser) Angst haben muss, dass mir entweder die Boxen oder der Verstärker abraucht?

Ich habe mir jetzt einige Videos zu dem Thema angesehen und verstehe es immernoch nicht so ganz. Viele sagen, man braucht nicht so viel Watt, andere wieder man soll einen leistungsstärkeren Verstärker nehmen im Verhältnis dazu was die Boxen abkönnen.

Da Röhrenverstärker ja eher schwächer sind (wie der Nobsound eben auch) frage ich mich, ob die Boxen zu wuchtig für mein Zimmer wären bzw. zu groß und leistungshungrig sind für den Röhrenverstärker.

Vielen Dank für jede Hilfe schon mal!
wolle_55
Stammgast
#2 erstellt: 18. Jul 2022, 14:11
Abrauchen wird wohl nichts, wenn du nicht allzu laut aufdrehst, aber viel geht bei 25W an 86dB/Wm wohl auch nicht. Zum Hören bei Zimmerlautstärke sollte es gerade reichen.

Darf ich fragen, wie du auf die Lautsprecher und den Verstärker kommst? Gerade zum Einstieg würde ich keinen Röhrenverstärker kaufen. (eigentlich würde ich gar keinen Röhrenverstärker kaufen )
DB
Inventar
#3 erstellt: 18. Jul 2022, 14:20
Hallo,


Melissen-Ghost (Beitrag #1) schrieb:

Röhrenverstärker:
Nobsound MS-10D MKII
der laut Datenblatt eine maximale Ausgabeleistung von 2x 25W hat.

mit einer 6P1 in der Endstufe wird die Leistung eher unter 5W bleiben.
https://frank.pocnet.net/sheets/095/6/6P1.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/113/6/6P1P.pdf

Da würde ich Dir eher entweder zu einem Röhrenklassiker (und zugehöriger Komplettüberholung) oder einem Dynavox VR70 sowie einem separaten Vorverstärker raten.


MfG
DB
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Jul 2022, 14:23
Erstmal Danke für die schnelle Antwort :).

Ich bin selbst und durch Zufall darauf gestoßen. Mein Budget sollte jeweils nicht 300€ übersteigen und das Auge hört natürlich auch mit, deshalb habe ich mich auch für einen Röhrenverstärker entschieden ;). Da nehm ich auch in Kauf, dass ich hin und wieder die Röhren tauschen muss.

Weshalb soll man als Anfänger auf einen Röhrenverstärker verzichten? Was wäre später, wenn man mehr Erfahrung hat dann anders?

Also bei dem Verstärker würde ich gerne bleiben. Welche Boxen wären dann geeigneter, wenn nicht diese?
Kunibert63
Inventar
#5 erstellt: 18. Jul 2022, 14:29
Dein Plattenspieler hat hoffentlich einen Phonovorverstärker?

Die Kombination wird funktionieren. Wie gut es in deinem Hörzimmer geht wirst du erst wissen wenn alles läuft.

Meine erste "Anlage" war 15Watt an vergleichbaren Boxen. Hat gereicht mich mit HIFI anzustecken. Böser Virus dieses HIFI.
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 18. Jul 2022, 14:33

DB (Beitrag #3) schrieb:

mit einer 6P1 in der Endstufe wird die Leistung eher unter 5W bleiben.


Danke auch dir für die schnelle Antwort.

Wie gesagt bin ich blutiger Anfänger, aber soviel ich gelesen habe hat der Röhrenverstärker einen eher harten Sound laut Rezensionen, da nur ein Teil über die Röhren läuft und das meiste über einen Transistor/Transistoren kommt. Ist also mehr eine Fake-Röhre. In erster Linie gehts mir nur darum, dass das Ding seinen Job macht und nett aussieht. Ich brauch nicht unbedingt den weichen Röhrensound.

Wichtig wäre mir eben nur zu wissen, ob ich den Verstärker oder die Boxen watt-technisch unter/überfordere und damit die Langlebigkeit gefährdet ist.
Brunello09
Stammgast
#7 erstellt: 18. Jul 2022, 14:41
Hallo,
wenn ich es richtig sehe, ist das ein Hybrid Amp, die Röhren sitzen nur in der Vorstufe. Also ist es nicht ganz so kritisch mit der Leistung. Trotzdem sollte man bei den Boxen auf höheren Wirkungsgrad und nicht allzu wildem Impedanzverlauf achten.
Gruß Klaus

PS. Da war ich zu langsam....


[Beitrag von Brunello09 am 18. Jul 2022, 14:42 bearbeitet]
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Jul 2022, 14:49

Kunibert63 (Beitrag #5) schrieb:
Dein Plattenspieler hat hoffentlich einen Phonovorverstärker?


Ja hat er. Also er hat einen eingebauten Vorverstärker..ist das dann ein Phonovorverstärker?
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Jul 2022, 15:36

Kunibert63 (Beitrag #5) schrieb:
Die Kombination wird funktionieren. Wie gut es in deinem Hörzimmer geht wirst du erst wissen wenn alles läuft.

Meine erste "Anlage" war 15Watt an vergleichbaren Boxen. Hat gereicht mich mit HIFI anzustecken. Böser Virus dieses HIFI.


Danke dir! Ok, wie gesagt höre ich tendenziell eher leise bis "normal"-laut. Ist natürlich sehr subjektiv. Du hattest dann aber auch nicht das Problem, dass dein Verstärker recht schnell heißgelaufen ist? Er kann ruhig mal heißer werden, wenn ich die Lautstärke mal richtig laut aufdrehe, was eben nicht so oft passieren wird, also nicht im täglichen Gebrauch. In der Regel habe ich gelesen würden die meisten Amps bei Überhitzungsgefahr automatisch abschalten, richtig?
RoA
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2022, 16:10

Brunello09 (Beitrag #7) schrieb:
ein Hybrid Amp, die Röhren sitzen nur in der Vorstufe


Ganz genau, die Röhren sind nur ein Gimmik. Am Ende sitzt eine supergünstige 08/15-Digital-Endstufe, deren angegebene Leistungen (hier 25 Watt) sich vielfach als optimistisch erwiesen haben (freundlich ausgedrückt). Wenn ich mir dann noch die kritischen Rezensionen ansehe, würde ich von einem solchen Arrangement abraten, auch wenn anzunehmen ist, daß Verstärker und Boxen technisch miteinander harmonieren. Bei einem Budget von rund 500€ gibt es v.a. unter Einbezug des Gebrauchtmarktes interessantere Kombinationen.
Skaladesign
Inventar
#11 erstellt: 18. Jul 2022, 16:36
Ich kann wärmstens den Hybrid empfehlen.
Hat sogar eine aufgetrennte Vor-Endstufe.
Hat genig Leistung und ist sehr wertig verarbeitet.
wolle_55
Stammgast
#12 erstellt: 18. Jul 2022, 18:33

Melissen-Ghost (Beitrag #4) schrieb:
Weshalb soll man als Anfänger auf einen Röhrenverstärker verzichten? Was wäre später, wenn man mehr Erfahrung hat dann anders?

Weil man ohne Erfahrung oft Sachen kauft, die man nach ein paar Jahren nicht mehr kaufen würde und ein Röhrenamp schon etwas Exotischeres ist, bei dem man wissen sollte, wo die Grenzen liegen und auf was man achten sollte. M.E. sind das reine Liebhaberstücke ohne großen Nutzwert im Vergleich zu modernen Amps.

Falls es um die Optik geht, würde ich echte Klassiker, v.a. bei Lautsprechern, den neuen Retro-Modellen vorziehen. Gerade die Retrospective schauen in meinen Augen sehr billig aus.
Ein Tipp mit ähnlicher Optik sind die Heco PSM800 oder PSM1000. Ähnliche Modelle aus den 1980ern gibt es von Canton, Braun, Grundig uvm.
Habe vor ein paar Jahren ein Paar PSM800 in sehr gutem Zustand füt 20€ bekommen.
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Jul 2022, 13:50
Danke an alle für die vielen Tipps!

Eine andere Frage die etwas Off-Topic ist, aber indirekt wohl meine Kaufentscheidung beeinflussen wird:
Ich möchte meinen Plattenspieler mit meinem Kassettendeck verbinden.

Mein Plattenspieler (Pre-Amp ist eingebaut) hat nur einen Cinch-Ausgang (also 1x jeweils L und R) mein Kassettendeck ebenso 1x Cinch-Ausgang und 1x Cinch Eingang.

Wie verbinde ich beide Elemente am schlausten, wenn ich Mix-Tapes von meinen Platten erstellen möchte?

Woanders habe ich gelesen, dass beides separat zuerst am Verstärker angeschlossen werden muss…aber reicht das aus? Muss ich nicht vom Verstärker dann wieder zurück gehen? Bei vielen Röhrenverstärkern gibt es ja nur einen bis 2 Eingänge und dann nur die Ausgänge für die passiven Lautsprecher.

Danke schon mal für jede Hilfe!
DB
Inventar
#14 erstellt: 19. Jul 2022, 16:00
Was Du bräuchtest, wäre entweder ein Vorverstärker oder ein Vollverstärker.
Bitte darauf achten, daß es vollwertige Geräte mit 1-3 Tapeschleife(n) sind und nicht so ein neumodischer Plunder, der nix kann (gerade manche Röhrenkisten sind nur Leistungsverstärker, an die man einen Eingangsumschalter rangestrickt hat).
Die Tapeschleife braucht man, um mit dem Kassettendeck etwas von einer auswählbaren Quelle aufzunehmen und auch vom Kassettendeck wiedergeben zu können.
Kunibert63
Inventar
#15 erstellt: 19. Jul 2022, 16:06
Der Verstärker sollte dann dafür RecOut bieten. Ansonsten Platte zum Kassettenrec. und dort per Ausgang zum Verstärker. Kann aber dann sein, dass Du, ohne die Aufnahme zu drücken, am Verstärker nichts hörst. Also üblich ist durch den Verstärker zu gehen.

Da Du noch alle Möglichkeiten hast, also noch keinen Verstärker gekauft hast, suche einen mit Cinch-Ausgang. Der kann dann Line oder Rec beschriftet sein. Nur nicht Pre. Pre ist ein in der Lautstärke geregelter Ausgang. Der läuft paralell mit der Lautstärke der Lautsprecher mit. Es gibt auch Pre-Ausgänge die sich auf Line umschalten lassen. Dann also eine feste Lautstärke bieten.
Sockenpuppe
Gesperrt
#16 erstellt: 20. Jul 2022, 09:40

Skaladesign (Beitrag #11) schrieb:
Ich kann wärmstens den Hybrid empfehlen.
Hat sogar eine aufgetrennte Vor-Endstufe.
Hat genig Leistung und ist sehr wertig verarbeitet.


Die Kiste würde ich gerne mal zerlegt sehen. Die Leistungsaufnahme hat man/n sich auch gleich mal geschenkt, wahrscheinlich um die 200 Watt ( ja wie gemessen) nicht infrage zu stellen. Das würde ich keinesfalls für bare Münze nehmen... Inwiefern ist die Kiste hochwertig, wenn der Hersteller sich Kühlkörper spart und stattdessen auf einen Lüfter setzt? Die beiden seltsam anmutenden Deckel dürften auch nur Show sein, wurde der Kiste doch mit Sicherheit keine Übertrager spendiert. Ich meine mich auch zu erinnern, dass sich im Inneren nur zwei piepslige Bauteile (Miniaturtrafo?) befinden.

Es wäre ja noch nachvollziehbar, wenn die Kiste schon seit Jahren auf dem Markt ist und durch Langlebigkeit glänzt, aber auch das wage ich zu bezweifeln. Geht die über'n Jordan, dürfte das ein Fall für die Tonne sein.

Du kannst mich aber auch gerne eines Besseren belehren und Überzeugungsarbeit in Bezug auf die Innereien leisten, denn hochwertig beginnt aus meiner Sicht im Inneren und definiert sich nicht durch irgendwelches pling pling.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 20. Jul 2022, 09:45 bearbeitet]
Melissen-Ghost
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 20. Jul 2022, 09:42
Danke für eure Hilfe!

Es hat tatsächlich so funktioniert, dass ich den Plattenspieler an das Kassettendeck anschließen konnte. Wohl dank Vorverstärker im Plattenspieler war alles kein Problem. Aber ja, ich dachte zuerst es funktioniert nicht, weil ich erst beim direkten Aufnehmen der Kassette den Ton über die Lautsprecher höre und die Meter ausschlagen.
DB
Inventar
#18 erstellt: 20. Jul 2022, 09:44
Also ein Lüfter in einem Nicht-PA-Verstärker wäre für mich ein klares Ausschlußkriterium.
Skaladesign
Inventar
#19 erstellt: 20. Jul 2022, 12:38

DB (Beitrag #18) schrieb:
Also ein Lüfter in einem Nicht-PA-Verstärker wäre für mich ein klares Ausschlußkriterium.


Ich habe den Lüfter an meinem Hybriden noch nie gehört, denke , das der nur ab einer bestimmten Leistung anspringt.

Ich hatte vorher mal einen kleineren Hybriden, da sprang der Lüfter immer an, wenn er verstärken musste. Also Musik an Lüfter an Aber auch hier musstest du schon gaaaanz nah ran um etwas zu hören.

Bei mir ist es der Zweitverstärker und eigentlich nur zum Filme schauen. Passt gut in mein Vintage Musikzimmer
13mart
Inventar
#20 erstellt: 20. Jul 2022, 17:33

Melissen-Ghost (Beitrag #4) schrieb:
Weshalb soll man als Anfänger auf einen Röhrenverstärker verzichten? Was wäre später, wenn man mehr Erfahrung hat dann anders?


Mit mehr 'Erfahrung', eigentlich mit mehr Wissen, kann man zwischen Verstärkern unterscheiden, die eine Röhrenendstufe haben und solche, die das nur vorspiegeln. Hier sind kleine Endstufenröhren verbaut, deren Funktion aber unklar bleibt. Tragen sie überhaupt zur Verstärkung bei? Das Vorstufenröhrenpaar würde ausreichen, um eine Class D Endstufe anzusteuern, die verborgen im Innern werkelt.

Gruß Mart


[Beitrag von 13mart am 20. Jul 2022, 17:34 bearbeitet]
urania_
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 15. Dez 2022, 23:57
Machs! Ich habe es nicht bereut, auf jeden Fall Röhrenverstärker mit den Retro´s, super! Da kann man viel probieren mit besseren Röhren!
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