Hifi-Funde in (allgemeinen) Second-Hand-Läden?

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volumeknob
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Feb 2023, 21:47
Hallo liebe Gemeinde,

ich gucke im Netz viele Videos über Vintage-Hifi und ähnlichen Kram. Die meisten sind US-amerikanische Videos, und oft berichten dort Leute über "thrift store finds", also Zeugs, das sie (oft zum Spottpreis) in Second-Hand-Läden (Goodwill, Salvation Army etc.), die es dort in jeder Kleinstadt zu geben scheint, gefunden haben.
Da werde ich regelmäßig ziemlich neidisch. Mir sind hier (Süddeutschland) praktisch keine "allgemeinen" Second-Hand-Läden bekannt, die (auch) irgendwelche nennenswerte Elektronik führen würden. Immer nur derselbe Klamotten- und Nippesm*st. Ähnliche Second-Hand-"Ketten" scheint es hier gar nicht zu geben.

Wer hat sich schon mal näher mit diesem Thema beschäftigt?
Gibt es irgendwelche Gründe (rechtlich etc.) für den Mangel an solchen Angeboten?
Hat jemand ein paar gute Tips, die er teilen würde?
Oder möchte jemand über irgendwelche Glücksgriffe berichten?

Spezialisierte Hifi-Second-Hand-Läden (wie sie schon ein paarmal diskutiert wurden) sollen hier nicht das Thema sein.

Grüße
Alex
kempi
Inventar
#2 erstellt: 14. Feb 2023, 22:12
Viele Second-Hand-Läden nehmen keine Elektrogeräte an, weil sie nicht prüfen können ob sie einwandfrei funktionieren und die Haftung scheuen wenn die Geräte beim Käufer nicht funktionieren oder der gar zu Schaden kommt.


[Beitrag von kempi am 14. Feb 2023, 22:13 bearbeitet]
volumeknob
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Feb 2023, 22:23
Ja, sowas dachte ich mir auch schon. Aber vielleicht gibt es doch noch eine Alternative.
Einen CD-Player habe ich mal aus einem "Soziale Arbeit"- (oder so) -Laden gezogen, aber das war wimre auch über *bay, und ist außerdem schon ewig her.
DJ_Bummbumm
Inventar
#4 erstellt: 14. Feb 2023, 23:20
Ich bin kein "Jäger", aber hin und wieder entsorge ich Elektrogeräte, die zu gut für den Betriebshof sind.
Oxfam und die Diakonie nehmen die nicht, aus den von Kempi genannten Gründen. Für "die Bucht" bin ich nicht geschäftstüchtig genug.
Bleibt nur die Sozialistische Selbsthilfe. Die haben keine Elektroängste und 2nd-Hand-Hifi.
Natürlich nix, was für einen Leser dieses Forum interessant wäre.

BB
volumeknob
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Feb 2023, 23:35
Sozialistische Selbsthilfe? Wo gibt's die?
DJ_Bummbumm
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2023, 23:40
In Köln.
volumeknob
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Feb 2023, 00:57
Interessanter Laden. Ziemlich genau so was habe ich gemeint. Für mich ist Köln natürlich eher nichts.
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 15. Feb 2023, 08:18

volumeknob (Beitrag #5) schrieb:
Sozialistische Selbsthilfe? Wo gibt's die?


Auf Kuba. *scnr*

Apalone
Inventar
#9 erstellt: 26. Feb 2023, 16:43

kempi (Beitrag #2) schrieb:
Viele Second-Hand-Läden nehmen keine Elektrogeräte an, weil sie nicht prüfen können ob sie einwandfrei funktionieren und die Haftung scheuen wenn die Geräte beim Käufer nicht funktionieren oder der gar zu Schaden kommt.
:.


Und das wird eher schlimmer werden, jetzt wo die "Von Anfang an Vermutung" für ein Jahr gilt (vorher nur ein halbes).

Ich kenne nicht nur keine SH-Läden mehr, die ab und zu HiFi anbieten, sondern auch keine spezialisierten mehr. Ich vermute mal die Umsatzmöglichkeiten sind einfach zu gering (neben dem oben gesagten).

Man muss ja schon so sechs bis 10.000,- € Umsatz pro Monat mindestens (!!) machen, um seine was weiß ich 2.000,- netto Einkommen zu haben. Und das bedeutet:
auch in den Sommerferien, auch zu Corona-Zeiten usw. usf.

Rechnet sich halt nicht.
volumeknob
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Feb 2023, 22:35

Apalone (Beitrag #9) schrieb:
Ich kenne nicht nur keine SH-Läden mehr, die ab und zu HiFi anbieten, sondern auch keine spezialisierten mehr. Ich vermute mal die Umsatzmöglichkeiten sind einfach zu gering (neben dem oben gesagten).

Stimmt, das wollte ich ursprünglich auch im Ausgangpost schreiben. Ich bin öfters in München und Ulm unterwegs, und von drei guten Läden, die ich kannte, haben zwei schon länger dichtgemacht und vom dritten weiß ich nicht, ob er noch existiert (war schon eine ganze Weile nicht mehr in der Ecke).

Was ist denn mit der "Von Anfang an Vermutung" (für ein Jahr) gemeint? Die Gewährleistung?
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2023, 00:13

volumeknob (Beitrag #10) schrieb:
....Was ist denn mit der "Von Anfang an Vermutung" (für ein Jahr) gemeint? Die Gewährleistung?


Jeder Händler muss zwei Jahre Gewährleistung (auch Mängelhaftung genannt) auf Neuwaren und zwölf Monate auf Gebrauchtwaren einräumen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet (§§ 437, 438 BGB). Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die das Produkt bereits zum Zeit­punkt des Kaufs hatte.

Bis 31.12.21 galt die gesetzliche Vermutung, dass der Mangel innerhalb v sechs Monaten nach dem Kauf bereits zum Zeitpunkt des Kaufes vorhanden war. War der Verkäufer anderer Meinung, musste ER das beweisen. Was faktisch so gut wie unmöglich ist.
NACH sechs Monaten muss der Käufer (= der Anspruchsteller im Mangelfall) das beweisen (= gesetzliche Beweislastumkehr). Was logischerweise faktisch gleichfalls so gut wie unmöglich ist.

Was gemeinhin zur Folge hatte:
bis sechs Monaten war die Abwicklung eines Gewährleistungsfalls häufig ohne Probleme.
Schwarze Schafe unter den Händlern pochten nach Ablauf v sechs Monaten auf die Beweislastumkehr und hebelten so quasi die gesetzlichen zwei Jahre aus!

Ist der Verkäufer der Ansicht, der Mangel sei erst nach dem Kauf entstanden, muss er das seit dem 1. Januar 2022 in den ersten zwölf Monaten beweisen.

Deshalb ist es für einen Händler gerade bei recht geringwertigen Artikeln mittlerweile unwirtschaftlich, gebrauchte Waren zu verkaufen, da er recht lange Zeit für Defekte einstehen muss.

Selbst nach altem Recht:
Kunde kauft einen CD-P (10 Jahre alt) für 50,- und nach 5 Monaten stellt das Gerät den Dienst ein. Jeglicher (egal welcher) Schritt kostet den Händler mehr als alles andere. Eine Reparatur ist f den Händler sowieso wirtschaftlicher Selbstmord, also wird er das Ding idR zurücknehmen (aka juristsich "Wandlung") und die 50,- zurückzahlen.

Den CD-P schmeißt er weg, weil jeder weitere Schritt nur noch mehr Verluste bedeutet.

Wie lange halten Händler sowas durch?!?
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 01. Mrz 2023, 08:17

Apalone (Beitrag #11) schrieb:
Deshalb ist es für einen Händler gerade bei recht geringwertigen Artikeln mittlerweile unwirtschaftlich, gebrauchte Waren zu verkaufen, da er recht lange Zeit für Defekte einstehen muss.


Bin seit > 30 Jahren in der IT Einzelhandel, aber seit 20 Jahren Dienstleistung für KMUs.
Gebraucht? Nogo! Leider.
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