Probleme mit Klangeinstellung/Optimierung meiner BOOMBOX

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Autor
Beitrag
Maximilian_H.
Neuling
#1 erstellt: 14. Apr 2019, 22:37
Liebes und wertgeschätztes hifi-forum,

ich benötige Hilfe bei der Klangeinstellung bzw. Klangoptimierung, meiner fast vor der Vollendung stehenden, mobilen Boombox. Ich habe mir sehr viel in diesem Forum durchgelesen und ca. im Oktober 2018 mit dem Projekt angefangen. Konzeption, Holzarbeiten, Materialbeschaffung etc.... Es ist mein erstes Projekt im Lautsprecherbau, daher für Kritik und Verbesserungen offen.

1. Einsatzgebiet:

"Mobile" PA-All-In-One-2.1-Anlage für Festivals, um eine Gruppe von 5-10 Personen auf einem Festival-Camping Ground ordentlich mit Pegel zu versorgen.

2. Problemerläuterung:

Nach den ersten dynamsichen Tests hat sich herausgestellt, dass mit meinen einfachen pi*Daumen Einstellungen schon ein ordentliches Ergebnis vorhanden war. Bei Hip/Hop, Rap, Trap (und diversen basshaltigen Subgenres) sowie Techno und härtere elektronsiche Musik wie Hardstyle usw., klingt das Ergebniss für die Verhältnisse wirklich richtig gut. Die Box sprengt auch alle Erwartungen an Pegel und Soundqualität die ich erwartet hatte. Nur....

Bei nicht/oder nur teilweise elektronisch produzierter Musik wie Punk/Rock/Metal, in der ich mich beheimatet fühle, klingt es nicht ganz optimal. Ich präferiere Musik mit viel Double Base und allem was dazugehört. Es kommt mir vor als würden sich meine Mitten und die niedrigen Höhen, wie mit einem Fingerschnipsen, plötzlich komplett selbstständig machen und es klingt gerade so genug blechernd und schief, dass es mich stört. Ich ziehe den Vergleich zu meiner Stereo-Hifi-Anlage ohne Sub von onkyo und meiner ab Werk CD70 Opel Anlage im Auto. Natürlich sind diese nicht wirklich auf Augenhöhe, aber leider meine einzigen Bezugspunkte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Produktionsqualität der Musik geschuldet ist.

Ich habe mal einen Forumeintrag gelesen, in dem die Problematik mit den Mitten/Höhen vom BG20 angesprochen wurde. Daher werfe ich hier mal Schlagwörter wie EQ-Einstellung und Sperrkreis in den Ring.

Im schlimmsten Fall liegt es doch ein meinem Setup und ich kann daran nichts ändern.
Aber da fehlt mir bisher die Expertise, um das zu bewerten.

3. Daten meiner Box + wichtige Details:

3.1 Gehäuse:

Orientiert an den Herstellerangaben von VISATON im Innenmaß:

Gesamtgröße in mm (HxLxT): 1000 x 500 x 250 (126 Liter)

2x Breitbänder in mm (HxLxT): 250 x 250 x 500 (31,25 Liter)

Tieftöner in mm (HxLxT): 250 x 500 x 500 (62.5 Liter)

Bassreflexrohr in der Tieftönerkammer:
https://www.lautsprechershop.de/index_google_de.htm

Bassreflexrohr HP50, 50x143mm, schwarz
Außendurchmesser: 72mm
Innendurchmesser: 69mm

Bisher ungekürzt. Mit dem Rohr eingesetzt habe ich schöne weiche Bässe. Ohne knallen die, ich glaube, Kickbässe richtig ordentlich. Gerade im Techno/Rap-Bereich klingt es eingekürzt auf die Bassreflexbohrung ohne Rohr richtig kräftig. Da bräuchte ich noch Hilfe, um die richtige Einstellung zu finden!

Ich hätte den Bassreflexkanal mal lieber nach vorne legen sollen....Fehlplanung!

*Bild in der Anlage

3.2 Lautsprecher:

Bretibänder:
http://vvv.visaton.d...-systeme/bg-20-8-ohm

VISATON BG 20
Nennbelastbarkeit: 40 W
Musikbelastbarkeit: 70 W
Nennimpedanz Z: 8 Ohm
Übertragungsbereich (-10 dB): fu–18000 Hz

Tieftöner:

VISTAON W200S
http://vvv.visaton.d...toener/w-200-s-4-ohm

Nennbelastbarkeit: 75 W
Musikbelastbarkeit: 115 W
Nennimpedanz Z: 4 Ohm
Übertragungsbereich (-10 dB): fu–6000 Hz

3.4 Verstärker:
http://www.acr.ch/uploads/media/A480-1390_DE_UK_FR.pdf

Die habe ich geschenkt bekommen, daher stellt sich die Frage der Auswahl nicht. Bin sehr zufrieden.

4 Kanal Endstufe

Sinusleistung (an 14.4V) an 4 Ohm (W RMS): min. 4 x 65
Sinusleistung (an 14.4V) an 2 Ohm (W RMS): min. 4 x 90
Sinusleistung gebr.(at 14.4V) an 4 Ohm (W RMS): 2 x 185

3.5 Betriebszustand bisher:

Als Signalquelle nutze ich ein SONY Autoradio:
https://www.amazon.de/Sony-DSX-A410BT-Autoradio-Bluetooth-beleuchtung/dp/B074DYNSKP/ref=asc_df_B074DYNSKP/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=310200611728&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=6117643520305137296&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043598&hvtargid=pla-384432583854&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=60571407966&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310200611728&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=6117643520305137296&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043598&hvtargid=pla-384432583854

Es sind die zwei Stereokanäle und Subwooferkanal an jeweils einem Kanal direkt angeschlossen.
Kein Brückenbetrieb. D.h. ein Kanal in der Endstufe ist frei.

Bedeutet die LS haben:
Breitbänder: 65W /2 = 32.5W (8 Ohm)
Tieftöner: 65W (4 Ohm)
maximal zur Verfügung.

Anzumerken ist, dass diese Werte natürlich erstmal nur theoretisch sind und ich diese im echten Betrieb gar nicht erreichen kann und will. Auf Ohrenschmerzbetrieb, was natürlich schon über alle Anforderungen geht, lässt der Tieftöner stark nach; was zu erwarten war.

3.5 Einstellungen an der Endstufe:

Breitbänder GAIN: 50% (Potistellung)
Tieftöner GAIN: 100% (Potistellung)

Low-Pass-Filter (Tieftöner): 150Hz
High-Pass-Filter (Breitbänder): 150Hz

Equalizer Einstellungen an den Signalquellen wie Handy und Radio sind auf Werkszustand.

4. Problemstellung:

Nun meine Frage:

Was kann ich an meinem bisherigen Setupeinstellungen ändern, dass es in "meiner" Musikrichtung (hier nochmal der Verweis auf vor allem auf "handgemachte" Musik wie Metal) besser klingt?
Ich habe versucht es so gut wie möglich beschreiben, ich hoffe ihr versteht mein Problem.
Es stellt kein Problem da, wenn die Qualität der Musik in den anderen Genrebereichen abnimmt. Die Quantität, also Pegel, ist bei allen gegeben.

5. Zusätzliche Infos, die mir wichtig waren:

Da gerade im mobilen Einsatz immer wieder die Frage hochkommt, wie groß den der Akku sein muss oder wie groß die Gesamtstromaufnahme einer Boombox etc. ist, möchte ich hier kurz mein Erfahrungen erläutern:

Genutzt wird eine 92 AH große AGM Batterie:
https://www.ebay.de/itm/382865815118?ul_noapp=true

Vorab: Die Batterie wird mit einer maximalen Restkapazität von 30% entladen, damit ich eine Tiefentladung vorbeuge. Auf dem Festival werde ich eine Solaranlage und wenn sein muss ein Notstromagregat verwenden.

Bei Leerlauf, sprich keine wenn Musik wird gespielt, haben Autoradio und Endstufe eine Leerlaufstromaufnahme von 1A.
Voraussichtlich werde ich noch die IC-integrierte Endstufe des Autoradio rauslöten, da diese im Hintergrund immer im Leerlauf mitläuft und ca 300mA zieht.

5.1 Stromaufnahme im Betrieb bei sehr hohem Pegel:

Betriebsspannung: 12,6V

Ich habe die Anlage getestet und bin bei Ohrenschmerz-Pegeln (2m Abstand) auf folgende Stromaufnahme Resultate gekommen (Mittelwert):

Rap: 3A + 6A (Bass Spitzen)
Techno: 4A + 6A (Bass Spitzen)
Metal: 2A + 4A (Bass Spitzen)

Zur Verfügung an Akkukapazität von 92Ah - Restkapazität hätte ich 64Ah zu Verfügung.

Je nach EQ-Einstellung und der dynamischem Stromaufnahme rechne ich mit:

Autonome Laufzeit bei Metal (4A RMS:) 16 Stunden Spielzeit.
Das deckt sich etwas mit den "Langzeit" Tests die ich durchgeführt habe.


Ich erhoffe mir viele Tipps und Verbesserungsvorschläge für künftige Projekte.
Liebe Grüße

Boxgehäuse ohne Topteil für Elektronik etc.
Boxgehäuse ohne Topteil für Elektronik etc

* Ich weiß nicht ob sowas gewünscht ist, aber ich poste hier mal nen Link rein, welches Stück gerade so schade schief in dem Setup klingt:
https://www.youtube.com/watch?v=JrlzvJ7WON8
DjDump
Inventar
#2 erstellt: 19. Apr 2019, 20:02
Hi,
schön, dass du dir so viel Mühe beim Beitrag gibst und auch insbesondere deine Erfahrungen bezüglich Laufzeit teilst.. So viel hätte es aber gar nicht sein müssen.

Ich sehe bei deinem Projekt drei Probleme:
1: Der BG20 hat keinen Sperrkreis.
2: Der Subwoofer ist viel zu klein.
3: Die BG20 haben ein zu großes Gehäuse. Akustisch in dem Fall nicht schlimm, aber du schleppst unnötig viel Volumen und Gewicht mit.

Da du von keinen Problemen im Bassbereich berichtest, würde ich Problem 2 erstmal hinten anstellen.

Schau dir mal den Frequenzgang vom BG20 auf der Seite von Visaton an. Im finalen Lautsprecher verändert sich der nochmal vorallem im Bass, aber man kann da schon sehr schön Probleme erkennen. Das ist eine komplette Berg und Talfahrt. Ein guter Hifi Lautsprecher hat im Einsatzbereich Unterschiede von 3db. Mit einem Sperrkreis kann man breite Buckel gut glätten, wenn es aber viele kleine gibt wird das schnell teuer. Das Chassis ist dann einfach nicht so gut.
Der BG20 muss durch seine Größe viele Kompromisse eingehen und ist zudem noch sehr günstig. Für Audiophile Anwendungen ist er ein eher schlechtes Chassis. Nichts deto trotz kann man mit einem Sperrkreis deutlich mehr rausholen. Das ist auch mein Rat an dich, da die Bauteile recht günstig sind und die Verbesserung stark.
Die Sperrkreisbauteile hängen vom Chassis und den Außenmaßen der Schallwand ab. Du kannst also einfach einen ähnlich großen Bauvorschlag raussuchen und den Sperrkeis übernehmen. Da du ja mobil unterwegs bist, sind die Ansprüche ja eh nicht so hoch, dann reichts wenn die Gehäusegröße grob übereinstimmt. Am wichtigsten ist aber der Abstand zu den nächsten Kanten.


Nochmal kurz zu Problem 2: Die BG20 haben durch ihre Größe einen sehr guten Wirkungsgrad. Der W200S kann da nicht mithalten. Kein 8" Subwoofer kann da mithalten. Der Subwoofer sollte immer deutlich mehr Membranfläche haben als die Mittel/Hochtonabteilung. Ich würde mindestens einen 12" nehmen, wenns Bassreich werden soll auch mehrere oder größere.


Aber insgesamt bist du ja doch angetan von deiner Box, deshalb würde ich erstmal nicht zu viel ändern und einfach mal den Sperrkreis einbauen.
Maximilian_H.
Neuling
#3 erstellt: 21. Apr 2019, 03:58
Lieber DjDump,

Danke für die Antwort und danke für für deine Zeit, die du dir fürs Durchlesen genommen hast. Ich hab mir etwas "Zeit" für die Antwort gelassen, da ich die letzen 2 Tage mit dem Finish der Box beschäftigt war und mir heute den ganzen Vormittag für die (rein digitale) Klangeinstellung Zeit genommen habe. Bilder im Anhang.

Ich könnte meine Antwort auch kurz halten, nur mir persönlich haben die, hier im Forum nebenbei gefallene Anmerkungen zu Klang / Akkubetrieb und dergleichen, Erfahrungen immer echt weiter geholfen also nicht wundern, warum ich hier gerne nochmal etwas ausführlicher werde. Gerade für Anfänger sind mir die Erfahrungsberichte zu wenige/ oder zu kurz.

Ich nehme noch mal kurz Bezug zu deinen Problemerläuterungen. Das ist keine Kritik, ich möchte kurz nur meine Gedankengänge dazu äußern.

1: Der BG20 hat keinen Sperrkreis.

Ich war doch leider so naiv zu glauben, dass ein 10-Band-EQ meines Radios reichen würde, um den Frequenzgang glatt zu bügeln. Da es mein erstes Projekt ist, wollte ich vorerst auf diese Feinheiten verzichten; war jedenfalls die Überlegung vor ein paar Monaten, als ich noch in der Planungsphase war. Bin also heute mit der digitalen Variante herangegangen. Ich sage mal, es hat semi-optimal funktioniert, für meine Musikrichtung.
Ich denke aber bisher, dass die digitale Lösung doch ganz gut einen Trend wiedergeben hat, was sich noch an Qualität rausholen lässt. Ich bin glücklicherweise in der Lage mir einen qualitativen Sperrkreis auf der Arbeit zusammenzubasteln und zu testen. Eventuell lässt sich sogar ein eigener entwickeln.

2: Der Subwoofer ist viel zu klein.

Da war ich in der Beschreibung schon so genau und vergesse sowas. Die Wahl des zu kleinen Subwoofers war bewusst gewählt. Da mir die Möglichkeiten der Holzverarbeitung zu dem Zeitpunkt des Projektes noch zu fremd war und ich 0 Plan hatte wie, wo und warum ein Selbstbau-Lautsprecher so klingt wie er eben in einem selbst zusammengebastelten System klingt, wollte ich es "schlicht und einfach" halten. Ein großes Towergehäuse mit "günstigen" 3 Treibern war der Plan. Am besten alle gleich groß. Zuerst dachte ich an einen BG17 mit dem W200. Hätte meiner Meinung nun auch völlig gereicht, nur hab ich mich da leider etwas verleiten, eher gesagt, verunsichern lassen, von Forenbeiträgen, Testvideos etc. Da bringt man als Neuling doch so einiges durcheinander. Der Sub passte mir aber super mit dem Werten und ist in meinem Setup auch echt das stärkste Glied!

3: Die BG20 haben ein zu großes Gehäuse. Akustisch in dem Fall nicht schlimm, aber du schleppst unnötig viel Volumen und Gewicht mit.

Ja das stimmt. Da ich im HiFi-Forum noch nicht ganz unterscheiden konnte, wo nun Tipps für PA anfangen und für HiFi aufhören, dachte ich mir im Endeffekt, kombinierst du ein paar Bauvorschläge zu deiner Größe die passen und gut ist.
Das Viech ist scheiße schwer und riesig.

Verbesserungen die noch kommen:

1. Sperrkreis:

Erstmal werde ich einen Bauvorschlag testen und danach eine Eigenentwicklung, wenn sich dies ergibt.

2. Bassreflexkanal:

Ich weiß nicht warum ich den Bassreflexkanal auf die Rückseite geplant habe. Den werde ich aber nun durch 2 kleine Kanäle an der Front ersetzen. Im bisherigen Setup klingt er super. Aber leider auf der Rückseite. Suboptimal. Mit der Resonanzfrequenz bin ich mir noch nicht ganz sicher. Versuche da eine Gradwanderung zwischen elektronischer und "analoger" Musik zu probieren.

Jetziger Stand:

Das Ding liefert Pegel ohne Ende. Da ich plane es auf einem Campingground zu benutzen und um eventuell die Nachbarn zu nerven reicht mir ein Box-Personen-Abstand von 5m; maximal 10m. Ab da geht der Sub natürlich an seine Grenzen. Aber bisher alles an im Rahmen.

Hier mal meine Erfahrungen nach der EQ-Anpassung bei verschieden Genres:
(wenn gewünscht würde ich nochmal ne Grafik nachliefern, wie ich diese verändert habe.)

Rock/Metal/und härteres:

80/90er-Classics /Heavy/Nu-/ und Power klingt es unerwartet hammer gut. Mitten und Gesang ist super.

Moderner Punk-Rock lässt den Bass fast kalt und die Höhen dringen noch zu krass in den Vordergrund.

Death Metal sowie alles mit Shred-Riffs und schneller Doublebase klingt erst gut, nachdem man die Tiefen ordentlich anhebt. Jedoch eskaliert der Bass manchmal bei harten Passagen, sodass es alles überschattet. Vor allem bei Base Drops und wenn schnelle Drums / Bass synchron spielen.

Beobachtung: Je stärker die original Aufnahme, ab Werk, digitale Bearbeitung erfahren hat, desto besser klingt es.

Hip-Hop/Rap:

Klingt auch echt hammer. Wenn man auf modernen (und deutschen / bisher nur getestet) Gangsterrap abfährt ballern, die Bässe hart und der Sprechgesang kommt gut rüber. Wenn man genauer hinhört, lässt sich aber ein schwacher Spalt zwischen Sprache und Beat feststellen, gerade bei sehr melodischen Beats.

Hardstyle/Hardcore/minimal Techno:

Hier kommt der Teil, der mich am meisten beeindruckt.

Alle "elektronisch generierte" Musikrichtungen gibt die Box, wie von der Heimanlage gewohnt wieder, nur mit ordentlichem Pegel.

Die Höhen zum Bass und der Pegel stimmen sofort. Der, ich nenne ihn den Gänsehaut-Effekt, ist bei den Drops sofort gegeben. Ich hab manchmal das Gefühl, dass mir es mein Bassreflexrohr rausschlägt (bei 6A Stromaufnahme / und das ist scheiße laut) :D!

Da die Anlage wahrscheinlich in ihrem vollem Umfang, d.h. mit adäquater Stromversorgung, dieses Jahres ihre Primäre auf dem Airbeat One in guten Händen haben wird, verspreche ich mir gute eigentlich gute Feedback-Resultate. Dort konkuriert sie nämlich mit dem bisherigen verwendeten System des Soundboks 2.
https://www.amazon.d...ufzeit/dp/B077XFYQ6F

Einen direkten Vergleich habe ich leider nicht.

In eigener Sache:

Ich war etwas überrascht, als ich gesehen habe, wer diesem Beitrag kommentiert hat.
Ich habe für mein Projekt viele deiner Videos hinzugezogen und mich inspirieren lassen.
Gerade dadurch habe mich in die Welt des Lautsprecherbau ziehen lassen!
Das Boxsim-Video hat mir echt geholfen.

Daher, danke für den Kanal, deine Webseite, und vor allem deine Tipps.

IMG_20190420_153038

LG
DjDump
Inventar
#4 erstellt: 21. Apr 2019, 12:08
Hi,
neue Leute motivieren ist auch mein Hauptziel. Schön, dass es bei dir geklappt hat.

Zum Sperrkeisentwickeln braucht man zum eine Messequipment und zum anderen Erfahrung. Das Prozedere an sich ist nicht so schwierig, aber es reicht nicht zu hören, dass etwas falsch ist, man muss auch hören was falsch ist. Und das ist schwierig. Aber mit einem Messmikrofon geht das relativ zielgerichtet.

Wenn du allerdings selbst entwickeln willst, würde ich ein DSP einsetzen, z.B. das Sure DSP für 25€ (zzgl 5-25€ für den Programmer). Da hast du dann einen Unendlich-Band Equalizer und noch viele weitere Möglichkeiten, wie Kompression (interessant für hohe Lautstärken) und Dynamischer Bassboost (mehr Bass bei niedrigen Lautstärken). Das Sure DSP ist zwar billig, aber nicht so anwenderfreundlich. Besonders bis die Treiber installiert sind, kann das viele Nerven kosten. Einen Sperrkreis bräuchtest du dann nicht mehr. Aber du musst selbst entwickeln, dafür brauchst du zumindest ein Messmikrofon wie das Umik-1. Wenn du Lust hast tiefer einzusteigen, ist das DSP super, weil du ausprobieren kannst, ohne Bauteile zu kaufen, wenn du einfach nur ein gutes und schnelles Ergebnis willst, nimm den Sperrkreis.
Maximilian_H.
Neuling
#5 erstellt: 24. Apr 2019, 10:11
Moin nochmal,

Ich habe nun mal in Boxsim eine Sperr / Saukreis - Kombination entwickelt und mich dabei an der BG20 - Partybox orientiert und nochmal etwas auf meinen Frequenzgang angepasst sowie geglättet.

Bilder im Anhang.

Ich frag mich nur, ob die Werte so plausibel sind. Bei der Leistungsauslegung kann ich mir beim besten Willen keine Werte aus den Fingern saugen, die tatsächlich an meinen 8 Ohm-Treiber abfallen.
Daher habe ich diese so großzügig wie möglich ausgelegt.

Für die Richtigkeit habe ich dem ich W200S bei Boxsim einen aktiven -12dB Tiefpass nach den Werten der Endstufe verpasst, mit fg bei 120Hz. Klingt so in der Realität bisher am besten.

Um den Gesamtpegel der Breitbänder zu drücken, müsste doch eine händische Anpassung vom GAIN reichen und mir das Gehörrichtig einstellen.

Beim F-Gang ist die grüne Kennlinie die neue, und die blaue ohne die RCL-Kombination.

Vorerst werde ich die analoge Variante ausprobieren, aber auf jeden Fall mir noch einen DSP und Programmer besorgen und damit ein bisschen rumexperimentieren.

Gesamt F-Gang:
Frequenzgang

Stromlaufplan Sperr/Saugkreis:
Sperr und Saugkreis

Bauteilvorschlag:
Bauteile
Bananensplit12
Stammgast
#6 erstellt: 24. Apr 2019, 10:55
Zu deinem Eingangspost


Bei nicht/oder nur teilweise elektronisch produzierter Musik wie Punk/Rock/Metal, in der ich mich beheimatet fühle, klingt es nicht ganz optimal. Ich präferiere Musik mit viel Double Base und allem was dazugehört.



Low-Pass-Filter (Tieftöner): 150Hz
High-Pass-Filter (Breitbänder): 150Hz


Das ist nicht optimal. Normalerweise sollten die Regler da nie die gleiche Position haben. Also Tiefpass etwas niedriger und Hochpass etwas höher. Da solltest du nochmal dran herumspielen und ausprobieren, wo du am besten trennst, nur halt nicht mehr mit gleicher Stellung, sondern kleinem Versatz.
In dem Bereich, in dem beide Lautsprecher/Wege die gleiche Frequenz spielen, kann es zu Auslöschungen kommen. Evtl ist das genau der Bereich in dem deine Punk/Rock/Metal Double Base Lines normalerweise kommen, durch die Einstellung ausgelöscht werden und dadurch dein Problem entsteht.
Maximilian_H.
Neuling
#7 erstellt: 05. Mai 2019, 21:21
Liebes Hifi-Forum,

nach den Tipps von euch habe ich nun mein Projekt, jedenfalls soundtechnisch, zu Ende gebracht und unter Realbedingungen getestet. Das Finish der Box ist im Gange, also Lautsprecherschutz, Kantenschutz und Tragegriffe sind teilweise montiert.

Bevor ich aber mit meinen Optimierungen anfange, nochmal ein paar persönliche Worte:

Ich danke den wenigen die diesen Thread kommentiert haben; ich danke dem Admin der diesen Thread in die richtige Kategorie verschoben hat; ich danke Visaton für ihre preiswerten Chassis, die man sich als otttonormal Verbraucher und Azubi auch leisten kann; und DjDump für seine tollen Videos.

Folgende Verbesserungen habe ich nun vorgenommen:

1. Bassreflexkanal

Da dieser auf der Rückwand falsch geplant war, habe ich ihn nun auf die Schallwand/ die Subwooferkammer verlegt.
Aufgrund von persönlichen optischen Präferenzen habe ich mich dafür entschieden das HP 50 Rohr einfacher Ausführung d=69mm x l=16mm durch eine 4-fache Variante in den Maßen d=30mm x l=60mm auszutauschen. Bestimmt nicht optimal, aber ich kann damit super leben.

Abstimmfrequenz ist mit 41 Hz festgelegt, um auch die tiefste Bassgitarrenfrequenz richtig schon wiederzugeben. Muss dabei sagen, dass das nicht für jeden Soundgeschmack zutreffen mag.
Aber für meine Musik war mir das wichtig und ich bereue es nicht. Fürs nächste bzw. 2. Projekt werde ich mich auf alle Fälle nochmal intensiv mit der Auslegung eines BR auseinandersetzen.

Die Bassreflexrohre sind 1/6 des Subwoofer Durchmessers. Orientiert nach dem Tipp vom Strassacker-Shop.

Vierfach Bassreflexrohr

Die Bassreflexkanäle habe ich 3D-gedruckt, weil es diese so nicht zu kaufen gibt. Das rückseitige Loch habe ich mit einem 3D-Druck Taler wieder verschlossen.

2. Tief/Hochpass-Einstellung:

Wie nach Idee von Bananensplit12 habe ich nun meine Einstellung nach Hören so gewählt:

Tiefpasss: 125 Hz
Hochpass: 170 Hz

Ich muss zugeben, dass ich im vorhinein nicht gedacht hätte, dass die simple Potieinstellung so genau sein kann, um Auslösungen hervorzurufen. Mit dieser Einstellung ist der merkwürdige Klang bei synchronen Spiel von Bass und Drums gemildert. Das Sounderlebnis ist nicht "perfekt" aber nun gut überhörbar.

3. Sperrkreis:

Nach Input und Orientierung anhand der Sperrkreis und Saugkreis Kombination von der BG20 Partybox von Lautpsprecher Berlin habe ich an meiner Box mit Boxsim folgende Frequenzweiche entwickelt:

Sperrkreis Saugkreis BG20

Ich habe mich ganz stark an dem Fequenzgangebener von Strassacker orientiert.

Bauteile erörtere ich nun nicht, die Leitungsauslegung ist ja je nach Bedarf zu dimensionieren.
Ich habe dafür diese eigen-entwickelte geätzte Platine genutzt:
(Habe leider vergessen ein Foto von der fertigen Platine zu machen)

Frequenzweiche Platine

Der Frequenzgang sieht nach der Boxsim Simulation wie folgt aus:

BG20 im Vergleich zwischen keine Frequenzweiche (rot), Eigenentwicklung (blau) und BG20 Partybox Vorschlag (grün):

Frequenzgang BG20

Frequenzgang gesamt, Vergleich zwischen keine Frequenzweiche (grün) und Eigenentwicklung (blau):

Frequenzgang gesamt

3. Klangeinstellung:

Nach dem Simplen messen mit einem Dezibelmeter und dem Durchfahren einzelner Frequenzen habe ich die BG20-Kanäle und den W200S Kanal bei dieser Einstellung gewählt (also an der Kfz-Endstufe):

2 x BG20: 35% - 45% Potistellung
1 x W200S: 100% Potistellung

Alles ohne EQ vom Autoradio.

Danach habe ich aus Erfahrung dessen "BASSBOST"-Einstellung auf 1 von 2 gestellt. Den 10-Band-EQ habe ich erstmal in Ruhe gelassen. Bei Bedarf werde ich damit noch rumspielen :D.
Im Vorraus muss ich erwähnen, dass ich mit Sperrkreis und der pi*Daumen Einstellung einen Volltreffer gelandet habe!

Bei meiner einfachen Messung habe ich das Messgerät auf 5m Entfernung aufgestellt , also so wie ich meinen Einsatzbereich eingeschätzt habe.

Die Messung fand grob-eingeschätzt bei halber Lautstärke statt und draußen, jedoch auf einer komplett freien Wiese, also nicht ganz Festivalbedingung.

Gemessen (Umgebungsrauschen bei ca 60db):

Konstanter Pegel im groben Frequenzgang von: 80dB

Wenn der Sub eingesetzt hat und zusätzlich auch die Resonatoren ihre Arbeit aufgenommen haben ging der Pegel bei

<60Hz auch gerne mal auf >90db.

Zur völligen Zufriedenheit meiner Seits. Mein gewolltes Klangerlebnis war gegeben.

Beim Hochton

>10kHz ging das natürlich auch mal >90dB,

aber bei dynamischer Messung, also bei Musik, war das nicht mehr relevant. Jedenfalls nach meinem Gehör.

4. Qualitätsbeurteilung der Musik:

Nun zum wichtigsten. Wie klingt das Biest eigentlich?

Das größte Problem, die deutliche Überhöhung der Mitten, ist weg.

Es ist nun ein sauberes Klangerlebnis.

Es ist nicht so kristallin wie ich es von meiner Heimanlage ohne Sub kenne, aber mit dieser 2.1-PA-Variante doch höchst interessant, wie so ein Eigenbau mit Subunterstützung klingt.

Obwohl erwartet, war ich doch sehr überrascht wie stark der Sub nachlässt, wenn die Anlage mal in freier Umgebung in Gange ist.

ABER:

In der mir angepeilten Umgebung von 5-10m Entfernung auf einem Festivalground rasiert die Box alles weg.
Der Bass ist da, die Mitten sind wunderbar stark, die Höhen passen.
Wenn ich den Vergleich zu einer Brühlwürfelanlage, die auf Pegel ausgelegt ist, ziehen müsste, würde ich sagen, das Biest klingt auf den gewählten Metern wie eine HiFi-Anlage.

Nun also: Lautstärkeeinstellung am Autoradio auf 30/40. Der BG20 ordentlich am arbeiten und der TT gibt alles war er kann. Gerade so an der Klirrgrenze. Stromaufnahme ist über jeglicher Vernunft auf 6-8A angestiegen.

Ich habe mich dann mal 20, 30 und 50m weit wegbewegt und teilweise auch mal seitlich neben die Scheune gestellt und kein optischen Blick mehr auf die Box gehabt.

Bass ist natürlich nicht mehr viel da, aber auch auf weitere Entfernungen hört man deutlich die "gute" Musik Qualität. Ein blechender Anteil ist da, aber nach dem ersten Eindruck deutlich besser als so manche PA-Anlagen, die einen morgens so auf einem Festival weckt.

In moderater bis hoher Lautstärke ist der Klang nun meinen Ansprüchen nach optimal, es versorgt die unmittelbare Umgebung weitaus genug und die Stromaufnahme liegt weiterhin bei rund 4A.

Weiterhin zeichnet sich trotzdem der Trend ab:

Je schlechter produzierte Musik, desto schlechter klingt es. Je besser die Musik produziert ist. umso besser klingt es auch.

5. Fazit:

Ich habe bei dem Projekt viel gelernt, vor allem weil es mein Erstes war.
Es ist besser als ich erwartet hatte. Vielleicht spiele ich noch mit einem DSP rum. Mal sehen.
Ich bin echt fasziniert was so ein 30€-BB alles leisten kann, wenn man ihm die Chance gibt.
Hier muss erwähnen, dass ich natürlich weiterhin noch so gut wie 0-Ahnung vom LS-Bau habe und der BG20, sowie W200S eine Preis-Leistung-Entscheidung war. Die hohe Stromverschwendung beim Tieftöner im Rahmen einer PA-Anlage ist mir bewusst. Das hätte doch optimaler laufen können.

Gesamtkosten (bei Neuteilen, Kosten der Holzverarbeitung, 92AH-AGM-Akku, Endstufe, Leitungen und Steckverbindern): ca. 600€.
Denke das ist doch etwas teuer, aber der Lerneffekt ist nicht mit Geld aufzuwiegen.
Vor allem, weil ich doch sehr zufrieden bin.

Daher vielen dank an die vielen Einträge aus dem Hifi-Forum, die Antworten aus diesem Thread und hoffe ich konnte mal den Standpunkt eines Neulings vermitteln.


[Beitrag von Maximilian_H. am 05. Mai 2019, 21:30 bearbeitet]
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