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Symmetrisch/Unsymmetrisch

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pelmazo
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 20. Aug 2007, 22:13
Am besten Du machst das Adapterkabel selbst. Nimm ein symmetrisches Kabel (geschirmt mit verdrilltem Adernpaar). Auf der XLR-Seite kommt das Adernpaar an die Pins 2 und 3, der Schirm an Pin 1. Auf der Cinch-Seite kommt die Ader, die am nicht-invertierten Verstärkereingang hängt, an den Innenleiter, und die andere Ader zusammen mit dem Schirm an den Außenleiter (Massekontakt).

Es kann sein daß es Pegelunterschiede zu den Cinch-Eingängen gibt, ich weiß nicht wie die Empfindlichkeiten der Accuphase-Eingänge sind.
luaner
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 20. Aug 2007, 22:28
Hallo pelmazo,

schönen Dank für diese Anleitung. Ich werde es ausprobieren.

Gruß

Werner
injexx
Neuling
#104 erstellt: 11. Okt 2007, 13:33
Hallo zusammen

Ich weiß ich bin ein Neuling (auf der ganzen Ebene!!). Ich habe ein Frage und hoffe hier Antworten zu finden.

Habe mir vor kurzer Zeit das Mitec 1642 gekauft. Nach dem Kauf mußte ich feststellen das dieses ein reines Mikrofon Mischpult ist (16 x XLR Eingang). Da ich aber keine Mikro´s einsetze sondern nur Line´s brauche , habe ich mir eine 16 Kanal DI-Box von Etek besorgt.

Nun zu meiner Frage.
Kann ich durch eine Zusatzplatine die ich dann selber löte den XLR Eingang zu eine Line Eingang umbauen und wenn ja wie????. Wenn jemand eine Schaltung für mich hätte, wie das auzusehen hat wäre ich sehr dankbar. .Meine Idee ist es, eine Klinkenbuchse einzusetzen und mit der neuen Platine ( die das Signal um -40 Db bedämpft) dann auf den Kanal anschliessen. Ich möchte den Anschluß für die Mikro´s nicht kappen sondern die Möglichkeit haben, auszuwählen ob Line oder Mic´s gebraucht werden.Ist sowas generell machbar , oder sollte man die Finger davon lassen.

Vielen Dank
Injexx


[Beitrag von injexx am 11. Okt 2007, 13:42 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 11. Okt 2007, 21:49
Der Mischer hat doch bestimmt einen Insert-Anschluß pro Kanal, an dem man ein Line-Signal einspeisen kann, wenn auch womöglich nur unsymmetrisch. Ansonsten müßte ein Abschwächer helfen, der den Line-Pegel so weit abschwächt daß der Mikrofoneingang damit umgehen kann.

Aber generell gehört das eher in den PA-Bereich und nicht hierher.
injexx
Neuling
#106 erstellt: 12. Okt 2007, 12:29
Genau das ist mein Problem. Wenn der Mischer Insert-Anschlüsse hätte, wäre das alles kein Problem. Ich bin nun auf der Suche nach einem Schaltung um mir so einen Insert pro Kanal selbst zu bauen.

Da ich mir nicht sicher war ,habe ich es in diesen Bereich geschrieben.

MFG
Injexx
forty-two
Ist häufiger hier
#107 erstellt: 03. Nov 2007, 13:07
Hallo,
ich habe vor den diskreten Vorverstärker hier aus dem Forum zu bauen, bräuchte aber (auch) symmetrische Eingänge.

Ich würde diese Schaltung verwenden (Mit der von pelmazo angemerkten geänderten Massenführung, versteht sich). Spricht etwas dagegen, den Impedanz-Wandlungsteil wegzulassen (Also quasi die Schaltung hinter C1 kappen) und stattdessen die zweite Hälfte des NE5532 für den zweiten Kanal zu benutzen?

Und, um mich mal schnell als nicht-so-der-Schaltungsversteher zu outen (dieses Bauvorhaben wird, was die Theorie der Schaltungen betrifft, very much eine Learning-by-doing-Angelegenheit ): Was tun die Kondensatoren?

Was symmetrische Ausgänge betrifft: Wie sieht es mit diesen aus (Insbesondere der unter "Hey! That's cheating!" - das ist ein impedanzsymmetrischer Ausgang, oder)?


Andere Frage: Könnte pelmazo oder jemand anderes die Bilder hieraus nochmal irgendwo hochladen?


[edit: Kann ich zur Spannungsversorgung des Einganges direkt das VV-NT (das hier im Forum beschriebene für den diskreten VV) verwenden?]


[Beitrag von forty-two am 03. Nov 2007, 13:14 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#108 erstellt: 04. Nov 2007, 01:01

forty-two schrieb:
Spricht etwas dagegen, den Impedanz-Wandlungsteil wegzulassen (Also quasi die Schaltung hinter C1 kappen) und stattdessen die zweite Hälfte des NE5532 für den zweiten Kanal zu benutzen?


Nichts, so lange die Eingangsimpedanz der nachfolgenden Schaltung hoch genug ist, was in Deinem Fall anscheinend zutrifft. Das Lautstärkepoti sollte nicht zu stark belastet werden, sonst ändert sich die Kennlinie merklich.


Was tun die Kondensatoren?


Gleichspannungsoffsets abtrennen.


Was symmetrische Ausgänge betrifft: Wie sieht es mit diesen aus (Insbesondere der unter "Hey! That's cheating!" - das ist ein impedanzsymmetrischer Ausgang, oder)?


Das ist ein impedanzsymmetrischer Ausgang, richtig. Der im Bild 3 darüber ist ein kreuzgekoppelter Ausgang (auch manchmal servosymmetrisch genannt). Man kann wie gezeigt den kreuzgekoppelten Ausgang auch selbst konstruieren, in den meisten Fällen dürfte man als Hobbyist aber besser dran sein das fertig integriert als IC zu kaufen (z.B. von Burr Brown oder von That).


Könnte pelmazo oder jemand anderes die Bilder hieraus nochmal irgendwo hochladen?


Mal nachgraben ob ich die hier noch aufgetrieben kriege...
forty-two
Ist häufiger hier
#109 erstellt: 04. Nov 2007, 13:32

Man kann wie gezeigt den kreuzgekoppelten Ausgang auch selbst konstruieren, in den meisten Fällen dürfte man als Hobbyist aber besser dran sein das fertig integriert als IC zu kaufen (z.B. von Burr Brown oder von That).


Hmm, vielleicht mache ich auch einfach das, da könnte ich dann auch eigentlich gleich einen integrierten Receiver verwenden ... naja, mal sehen.


Mal nachgraben ob ich die hier noch aufgetrieben kriege...


Fänd ich toll. Ansonsten danke für den großartigen Artikel. Die Idee hinter der symmetrischen Audioverkabelung finde ich faszinierend und es ist schön, die technischen Aspekte hier mal so vollständig und leicht verständlich präsentiert zu bekommen.
Gene_Frenkle
Inventar
#110 erstellt: 24. Jan 2008, 17:14
Leider habe ich nicht den technischen Hintergrund um alles nachzuvollziehen, was Pelmazzo hier am Anfang sehr schön erläutert hat, daher noch einmal eine Frage:
Bei vollsymetrischem Aufbau wird das Signal zweimal verstärkt. Insofern braucht man wohl schon recht gut selektierte Bauteile. Dies dürfte doch schon ein gewisser Kostenfaktor sein. Wie wirken sich Unterschiede (worst Case) bei der Verstärkung von Hot und Cold aus, insbesondere, wenn unsymetrische Geräte dazukommen?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#111 erstellt: 24. Jan 2008, 23:20
Ich weiß nicht worauf Du genau hinaus willst. Falls es darum geht ob die beiden zueinander inversen Verstärker genau die gleiche Verstärkung haben: Das spielt praktisch keine Rolle. Die symmetrische Übertragung erfordert gleiche Impedanzen beider Seiten, aber nicht die gleichen (zueinander inversen) Pegel gegen Masse. Wie man am impedanzsymmetrischen Ausgang sieht kann auch alles Signal nur auf einer Seite rauskommen, ohne daß die Sache wesentlich schlechter würde.

Worauf's ankommt ist die Balance der Impedanzen und die Gleichtaktunterdrückung des Empfängers. Dadurch entscheidet sich wie gut Störungen unterdrückt werden. Dazu braucht's entweder einen Abgleich per Poti oder entsprechend genaue Widerstandsverhältnisse (die absolute Genauigkeit ist weniger wichtig). 1% sollte es schon mindestens sein, gerne auch besser. 1% ist allerdings noch sehr billig, bei 0,1% werden die Preise schon deutlich spürbar.
Gene_Frenkle
Inventar
#112 erstellt: 24. Jan 2008, 23:57
Danke für die Antwort!


pelmazo schrieb:
Ich weiß nicht worauf Du genau hinaus willst.

Könnte es sein, dass beide Signale (Hot/Cold) bei der Verstärkung unterschiedliche Störungen verursachen könnten (Klirr/Verzerrungen). Wenn ja könnten sich diese an irgendeinem Punkt irgendwie addieren?
Folge wäre, dass ein wirklich puristisches High-End-Arrangement (d.h. ohne Antennen- Video- usw. -anschluss) im Idealfall besser vollkommen unsymetrisch laufen sollte, da die (wenn das obige stimmt) theoretischen Nachteile der symetrischen Beschaltung die Vorteile (Störsicherheit wird bei einem entsprechend puristischen System nicht gebraucht und große Kabelstrecken werden ja auch nicht zurückgelegt) überwiegen.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#113 erstellt: 25. Jan 2008, 23:41

Gene_Frenkle schrieb:
Könnte es sein, dass beide Signale (Hot/Cold) bei der Verstärkung unterschiedliche Störungen verursachen könnten (Klirr/Verzerrungen). Wenn ja könnten sich diese an irgendeinem Punkt irgendwie addieren?


Alles was nicht in gleicher Weise auf beiden Zweigen passiert wird sich natürlich addieren. Das symmetrische Prinzip setzt daher darauf daß die wesentlichen Störeinflüsse sich auf beide Zweige möglichst gleich auswirken. Durch diverse Maßnahmen versucht man das in der Praxis so weit als möglich sicher zu stellen. Die Gleichheit der Impedanzen auf beiden Zweigen ist dabei eine der Wichtigsten. Eine Andere ist das Verdrillen der beiden Leitungen. Auch die beiden Verstärker für die beiden Zweige wird man daher möglichst gleich aufbauen.

Beim Vergleich mit der unsymmetrischen Übertragung muß man sich vergegenwärtigen daß die ebenfalls zwei Leitungen benötigt, wobei die zweite Leitung die Masseleitung ist. Man gewinnt nichts indem man so tut als sei diese zweite Leitung "perfekt". Je perfekter sie ist desto besser schneidet die unsymmetrische Übertragung ab, und sie hat den Vorteil geringeren technischen Aufwandes. Die Frage ist aber wo der "Break-Even-Point" ist, und welche Kriterien dafür gelten.


Folge wäre, dass ein wirklich puristisches High-End-Arrangement (d.h. ohne Antennen- Video- usw. -anschluss) im Idealfall besser vollkommen unsymetrisch laufen sollte, da die (wenn das obige stimmt) theoretischen Nachteile der symetrischen Beschaltung die Vorteile (Störsicherheit wird bei einem entsprechend puristischen System nicht gebraucht und große Kabelstrecken werden ja auch nicht zurückgelegt) überwiegen.


Was im Einzelfall hier besser abschneidet kann nur eine konkrete Untersuchung herausfinden. Jeder hat eine andere Störsituation, andere Empfindlichkeiten etc.

Auch die Gewichte in der individuellen Beurteilung werden da unweigerlich verschieden sein. Das Problem scheint mir eher darin zu liegen, daß die Wenigsten für diese Entscheidung genug faktische Grundlagen haben dürften, da sie weder über die Meßmittel verfügen werden um die Alternativen in ihrer Performance miteinander vergleichen zu können, noch über die Motivation das überhaupt auf Meßwerte zurückzuführen.

Es wird daher auf eine Entscheidung nach Gefühl hinauslaufen, und dieses Gefühl ist leicht manipulierbar.

Ich will die Entscheidung auch keinem abnehmen. Fakt ist daß man auch unsymmetrisch verbundene Anlagen dazu bringen kann einwandfrei zu spielen. Meine "Mission" sehe ich nicht in der unbedingten Durchsetzung symmetrischer Technik, sondern darin, Bewußtsein für die Tatsache zu schaffen daß die Masse die Achillesferse der unsymmetrischen Verbindungstechnik ist, und zwar so sehr daß die hierüber eingefangenen Probleme die eventuellen Nachteile der komplexeren symmetrischen Technik sehr schnell in den Schatten stellen können.
kptools
Hat sich gelöscht
#114 erstellt: 26. Jan 2008, 00:37
Hallo,
pelmazo schrieb:
Fakt ist daß man auch unsymmetrisch verbundene Anlagen dazu bringen kann einwandfrei zu spielen.

Und die Allermeisten tun es auch.

Grüsse aus OWL

kp
Gene_Frenkle
Inventar
#115 erstellt: 26. Jan 2008, 01:07

kptools schrieb:

pelmazo schrieb:
Fakt ist daß man auch unsymmetrisch verbundene Anlagen dazu bringen kann einwandfrei zu spielen.

Und die Allermeisten tun es auch.


Das sehe ich genauso. Es geht mir auch nur um das theoretisch beste (so wie bei einem, der keinen Kabelklang hört aber trotzdem etwas bessere nimmt als nötig wäre).


pelmazo schrieb:

Alles was nicht in gleicher Weise auf beiden Zweigen passiert wird sich natürlich addieren. Das symmetrische Prinzip setzt daher darauf daß die wesentlichen Störeinflüsse sich auf beide Zweige möglichst gleich auswirken. Durch diverse Maßnahmen versucht man das in der Praxis so weit als möglich sicher zu stellen. Die Gleichheit der Impedanzen auf beiden Zweigen ist dabei eine der Wichtigsten. Eine Andere ist das Verdrillen der beiden Leitungen. Auch die beiden Verstärker für die beiden Zweige wird man daher möglichst gleich aufbauen.


Das die Störeinflüsse auf beiden Seiten gleich sind scheint wohl sehr leicht zu bewerkstelligen sein. Nur eben beide Verstärker gleich aufzubauen ist doch wohl ein vergleichsweise erheblicher Aufwand.


pelmazo schrieb:

Man gewinnt nichts indem man so tut als sei diese zweite Leitung "perfekt". Je perfekter sie ist desto besser schneidet die unsymmetrische Übertragung ab, und sie hat den Vorteil geringeren technischen Aufwandes.


Wie bekommt man die Masseleitung perfekt (oder zumindest besser)? Ist das ganze auch relevant, wenn nur Geräte mit Schutzklasse II benutzt werden und auch sonst keine Verbindung zur Erde besteht?


pelmazo schrieb:

Es wird daher auf eine Entscheidung nach Gefühl hinauslaufen, und dieses Gefühl ist leicht manipulierbar.


Mein Gefühl ist auf jeden Fall leicht manipulierbar, am besten fühle ich mich aber, wenn ich das "Wieso" verstanden habe.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#116 erstellt: 26. Jan 2008, 14:10

Gene_Frenkle schrieb:
Das sehe ich genauso. Es geht mir auch nur um das theoretisch beste (so wie bei einem, der keinen Kabelklang hört aber trotzdem etwas bessere nimmt als nötig wäre).


Das Problem ist hier, daß es das "theoretisch beste" nicht gibt. Für die Bewertung was theoretisch besser ist muß man irgendwelche Annahmen darüber treffen, welche Umgebungsbedingungen herrschen und welche Kriterien wie wichtig sind. Das geht nicht ohne eine gewisse Willkür.

Die symmetrische Übertragungstechnik ist aufwändiger, und damit in der Tendenz teurer, denn man braucht mehr Drähte in den Leitungen, mehr Pins in den Steckverbindern, und mehr Bauteile in den Geräten. Das kann man als Nachteil sehen, besonders wenn es um knapp kalkulierte Geräte und Gewinnspannen geht. Zumal man ja auch Mindestanforderungen an die Qualität hat, damit sich der Zusatzaufwand klangneutral verhält.

Man bekommt aber dadurch ein wesentlich störunempfindlicheres System, und damit mittelbar auch (potenziell) besseren Klang.

Wie soll ich da eine allgemeine Bewertung nach besser/schlechter machen?


Das die Störeinflüsse auf beiden Seiten gleich sind scheint wohl sehr leicht zu bewerkstelligen sein. Nur eben beide Verstärker gleich aufzubauen ist doch wohl ein vergleichsweise erheblicher Aufwand.


Nein, der Meinung bin ich nicht. Zum Einen kommt es nicht auf völlige Gleichheit an, denn wie schon geschrieben ist es harmlos wenn die beiden Verstärker nicht genau die gleiche Verstärkung haben. Sie brauchen einen übereinstimmenden Frequenzgang, und gleiche Ausgangsimpedanzen. Sie sollten auch in der Empfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen gleich sein, und zwar solchen aus der Stromversorgung wie solchen aus der "Umgebung".

Dazu reicht es in der Regel wenn die beiden Verstärker gleich aufgebaut sind (auch im Platinenlayout) und nahe beieinander sind. Besonders günstig ist wenn man beide auf dem gleichen Siliziumchip vereinigt hat, also als Doppel-Operationsverstärker oder speziellen symmetrischen Treiberchip. Das ist auch nicht teuer, denn geeignete Doppel-OP's gibt's schon für Cent-Beträge.

Eine Preisfrage ist es also eigentlich nicht, eher schon eine Frage ob man weiß was man tut. Aber wo gilt das nicht?


Wie bekommt man die Masseleitung perfekt (oder zumindest besser)? Ist das ganze auch relevant, wenn nur Geräte mit Schutzklasse II benutzt werden und auch sonst keine Verbindung zur Erde besteht?


Es ist auch dann noch relevant, aber um Größenordnungen weniger. Auch ohne explizite Erdverbindung gibt es immer noch Stromflüsse über Kapazitäten, die entweder parasitär oder zur Entstörung da sein können.

Eine perfekte Masse führt keine Ströme, die nicht aus dem Nutzsignal herrühren. Das ist höchstens näherungsweise erreichbar. Die Einflüsse aus den Störströmen kann man auch verringern indem man die Masseverbindungen niederohmig macht, und Schleifen vermeidet.


Mein Gefühl ist auf jeden Fall leicht manipulierbar, am besten fühle ich mich aber, wenn ich das "Wieso" verstanden habe.


Das geht mir genauso. Das ist aber auch das große Problem bei den massegebundenen Störungen: Sie sind teilweise sogar für Fachleute nur schwer durchschaubar, und für den Laien nicht selten komplett mysteriös. Man konnte das hier im Forum schon öfter beobachten, wenn Leute mit solchen Störproblemen kommen. Warum die Antennenleitung eines Fernsehers stören soll, obwohl der an die Anlage angeschlossene Fernseher gar nicht eingeschaltet und als Quelle ausgewählt ist, ist nicht auf Anhieb begreiflich.

Das ist der Grund warum ich längliche Abhandlungen über solche Themen geschrieben habe. Solche Probleme kann man nur erfolgreich lösen wenn man eine Ahnung dafür entwickelt was da eigentlich vor sich geht und wie das zusammenhängt.
Gene_Frenkle
Inventar
#117 erstellt: 26. Jan 2008, 15:09

pelmazo schrieb:

Dazu reicht es in der Regel wenn die beiden Verstärker gleich aufgebaut sind (auch im Platinenlayout) und nahe beieinander sind. Besonders günstig ist wenn man beide auf dem gleichen Siliziumchip vereinigt hat, also als Doppel-Operationsverstärker oder speziellen symmetrischen Treiberchip. Das ist auch nicht teuer, denn geeignete Doppel-OP's gibt's schon für Cent-Beträge.

Diese Aussage hilft mir weiter, ich hätte ansonsten geschrieben:

pelmazo schrieb:

Die symmetrische Übertragungstechnik ist aufwändiger, und damit in der Tendenz teurer, denn man braucht mehr Drähte in den Leitungen, mehr Pins in den Steckverbindern, und mehr Bauteile in den Geräten. Das kann man als Nachteil sehen, besonders wenn es um knapp kalkulierte Geräte und Gewinnspannen geht. Zumal man ja auch Mindestanforderungen an die Qualität hat, damit sich der Zusatzaufwand klangneutral verhält.
Man bekommt aber dadurch ein wesentlich störunempfindlicheres System, und damit mittelbar auch (potenziell) besseren Klang.
Wie soll ich da eine allgemeine Bewertung nach besser/schlechter machen?

"Zumindest scheint dann ein gewisses Misstrauen gegenüber massenproduzierten Geräten aus Billiglohnländern mit vollsymetrischen Anschlüssen nicht ganz unberechtigt. Zumal wenn Röhren verbaut sind."



pelmazo schrieb:

Das ist aber auch das große Problem bei den massegebundenen Störungen: Sie sind teilweise sogar für Fachleute nur schwer durchschaubar, und für den Laien nicht selten komplett mysteriös. Man konnte das hier im Forum schon öfter beobachten, wenn Leute mit solchen Störproblemen kommen. Warum die Antennenleitung eines Fernsehers stören soll, obwohl der an die Anlage angeschlossene Fernseher gar nicht eingeschaltet und als Quelle ausgewählt ist, ist nicht auf Anhieb begreiflich.


Wenn ich das richtig verstanden habe würde selbst ich als Laie solche Probleme -sofern ich sie hätte- in Form von Störgeräuschen (Brummen, Rauschen) hören, zumindest wenn ich (ohne Musik) extrem laut aufdrehe.


pelmazo schrieb:

Das ist der Grund warum ich längliche Abhandlungen über solche Themen geschrieben habe.


Dafür mein Dank


[Beitrag von Gene_Frenkle am 26. Jan 2008, 15:10 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#118 erstellt: 26. Jan 2008, 16:40

Gene_Frenkle schrieb:
"Zumindest scheint dann ein gewisses Misstrauen gegenüber massenproduzierten Geräten aus Billiglohnländern mit vollsymetrischen Anschlüssen nicht ganz unberechtigt. Zumal wenn Röhren verbaut sind."


Ein "gewisses Mißtrauen" ist da womöglich auch unabhängig von der Frage "symmetrisch/unsymmetrisch" angebracht.

Wenn Röhren verbaut sind dann bedeutet das bei symmetrischer Übertragung fast unweigerlich daß Übertrager benutzt werden. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn hier stellt sich die nötige Symmetrie praktisch von selber ein, und man hat dazu noch galvanische Trennung. Dafür kann man aber Frequenzgangprobleme und Klirr kriegen, gerade auch wenn am Übertrager gespart wird. Es ist jedenfalls um Größenordnungen teurer als die Silizium-Variante.

Wie ich schon im Eröffnungsbeitrag schrieb ist die symmetrische Technik auch nicht frei von Fehlern bei der Implementierung, denn auch bei reputierlichen Firmen findet man Produkte bei der die Masse verkehrt verdrahtet ist, was einen Teil der Vorteile wieder zunichte machen kann. Das Vorhandensein eines XLR-Anschlusses ist für sich gesehen also noch kein Garant für irgendwas. Leider.


Wenn ich das richtig verstanden habe würde selbst ich als Laie solche Probleme -sofern ich sie hätte- in Form von Störgeräuschen (Brummen, Rauschen) hören, zumindest wenn ich (ohne Musik) extrem laut aufdrehe.


Nicht immer. Es ist aber schon ein guter Test, der noch ohne Hilfsmittel auskommt. Wenn der gut ausgeht stehen die Chancen schon sehr gut daß kein Problem vorhanden ist.


Dafür mein Dank :prost


Shahab
Neuling
#119 erstellt: 28. Apr 2008, 17:28
man danke aber zuviel text ich ich machs kurtz:

Worin liegt der Unterschied zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Leitungsführung?
Unsymmetrische Kabelverbindungen

Bei unsymmetrischer Leitungsführung werden einadrige Audiokabel, bestehend aus einem inneren Leiter und einem umhüllenden Drahtgeflecht, verwendet. Die Stecker benötigen nur zwei Kontakte (Phase und Schirm).

Die Phase, auch gerne "heiß" oder "Hot" genannt, überträgt das Audiosignal von der Quelle zum Verbraucher. Der Schirm dient als Abschirmung und Signalrückführung.

Verwendung:

Unsymmetrische Ausgänge
Unsymmetrische Eingänge

Elektrische Gitarren und Bässe

Keyboards, Verstärker Line-Outs

Lautsprecheranschlüsse

Aux-Send-Wege (meistens)

Direct-Outs (meistens)
Instrumentenverstärker

Mischpult Line-Ins (meistens)

D.I.-Boxen

Effektpedale

Da unsymmetrische Kabelverbindungen sehr empfindlich auf elektromagnetische Felder sind, sollten diese immer möglichst kurz ausgeführt sein, um Einstreuungen und Brummschleifen zu vermeiden. Vorteil der unsymmetrischen Leitungsführung liegt in der Einfachheit des Aufbaus und der Kostenersparnis.

Symmetrische Kabelverbindungen

Bei Symmetrischer Leitungsführung werden zweiadrige Kabel plus Schirm verwendet. Die Signalübertragung verläuft ausschließlich über die beiden inneren Leiter ("Hot" und "Cold") wobei die Ummantelung nur als Abschirmung dient. Als Stecker kommen hier XLR oder Stereo-Klinkenstecker zum Einsatz.

Verwendung:


Symmetrische Ausgänge
Symmetrische Eingänge

DI-Boxen

Bühnenmikrofone

Mischpult L/R Summen Outs

Mischpult-Subgruppen

Mischpult-Matrix

Mischpult-Monitorwege

Aux-Wege
Mischpult XLR Inputs

Mischpult Line-Ins

Mischpult-Returns

Mikrofon-Vorverstärker

Effektgeräte

Symmetrische Leitungen sind sehr sicher gegen elektromagnetische Einstreuungen und Brummschleifen, auch bei längeren Wegstrecken. Der einzige Nachteil liegt hier bei den höheren Kosten.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#120 erstellt: 22. Sep 2008, 21:16
Hallo. Ich habe mich nun durch den ganzen Thread durchgewühlt (danke für die Infos!!!) und muß eine Frage loswerden. Ich betreibe einen DAC von Aqvox. Der ist sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch an einer Vorstufe vom Typ AVM V2 angeschlossen. Von dort geht es symmetrisch in meine Acurus Endstufe. Wenn ich an der Vorstufe zwischen dem symmetrischen und dem unsymmetrischen Eingang hin- und herschalte, so sind doch deutliche Unterschiede hörbar (beide Eingänge sind in etwa gleichlaut eingepegelt). Je nach Klangqualität der CD kann dieser Unterschied sogar beträchtlich sein. Für die symmetrische XLR-Verbindung gilt:

- Bühne etwas breiter
- Klang etwas dunkler
- etwas mehr Bass
- Stimme nicht so weit im Vordergrund
- Stimme weniger mittig

Im Umkehrschluß gilt für die unsymmetrische Verbindung:

- Bühne etwas schmaler
- Klang heller bzw. klarer
- etwas weniger Bass
- Stimme steht mehr im Vordergrund
- Stimme sehr mittig

Woher kommen diese Unterschiede?

Gruß, Heiko
pelmazo
Hat sich gelöscht
#121 erstellt: 22. Sep 2008, 23:31

Acurus-Heiko schrieb:
Woher kommen diese Unterschiede?


Das kann ich nicht aus der Distanz sagen.

Für einen sinnvollen Vergleich wäre aber nötig daß die Pegel auf 0,1 dB genau abgeglichen sind. Ist das mit den verwendeten Komponenten überhaupt möglich?
Acurus_
Hat sich gelöscht
#122 erstellt: 22. Sep 2008, 23:39

pelmazo schrieb:

Acurus-Heiko schrieb:
Woher kommen diese Unterschiede?


Das kann ich nicht aus der Distanz sagen.

Für einen sinnvollen Vergleich wäre aber nötig daß die Pegel auf 0,1 dB genau abgeglichen sind. Ist das mit den verwendeten Komponenten überhaupt möglich?


Die AVM läßt das feste Einpegeln aller Eingänge zu. Das habe ich natürlich nur nach Gehör gemacht. Aber der Unterschied ist wirklich da.
Master_J
Inventar
#123 erstellt: 23. Sep 2008, 00:11

Acurus-Heiko schrieb:
Aber der Unterschied ist wirklich da.

Das kann Mensch ohne Pegelabgleich nicht beurteilen. Keiner. "Etwa" reicht nirgends hin.

Hole das nach, dann sieht man weiter.

Gruss
Jochen
Schmelli
Inventar
#124 erstellt: 18. Jan 2010, 16:45
also der beitrag ist ja gut und schön und sehr informativ aber wenn man müde ist versteht man den mal so gar nicht-so wie ich grade. kann einer vielleciht leichtverständlich sagen wo jetzt der unterschied im klanglichen bereich ist? bzw ob einer vorhanden ist.

und mal so ne frage: ich habe vor direkt vom pc in die endstufe zu gehen( mit dem signal)und w+rde dann von klinke auf xlr wechseln mit vorhanden kabeln. wie soll ich das jetzt machen? symmetrisch oder unsymmetrisch?
cr
Inventar
#125 erstellt: 20. Feb 2010, 04:44
Ich habe bisher mit sym. Geräte-Eingängen wenig zu tun gehabt. Nur mein KH-Verstärker ist sym. aufgebaut.
Angesteuert wird er bei mir mit einem Cinch auf Klinke-Mono-6.3mm-Adapter. Somit sind also, wenn ich das richtig verstanden habe, cold (Ring) und Masse (Schaft) zusammengeschaltet, was zu Brummstörungen führen kann. In diesem Falle könnte man das Problem beheben, indem man den Schaft abklebt. Ist das korrekt? Solange es aber keine Brummstörungen gibt, ist es egal, oder bestehen trotzdem Auswirkungen auf die Klangqualität?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#126 erstellt: 20. Feb 2010, 13:18

cr schrieb:
Ich habe bisher mit sym. Geräte-Eingängen wenig zu tun gehabt. Nur mein KH-Verstärker ist sym. aufgebaut.
Angesteuert wird er bei mir mit einem Cinch auf Klinke-Mono-6.3mm-Adapter. Somit sind also, wenn ich das richtig verstanden habe, cold (Ring) und Masse (Schaft) zusammengeschaltet, was zu Brummstörungen führen kann.


Ja. Das Problem ist in diesem Fall daß ein eventueller Störstrom in der gleichen Leitung fließt, die auch die Massereferenz für das übertragene Audiosignal darstellt. Jeder Spannungsabfall auf dieser Leitung addiert sich zum Nutzsignal. Der Störstrom "nutzt" also den (kleinen, aber nicht verschwindenden) Widerstand dieser Masseverbindung und das ohmsche Gesetz. Damit kann man auch abschätzen, wie groß ggf. der Störeffekt ist.


In diesem Falle könnte man das Problem beheben, indem man den Schaft abklebt. Ist das korrekt?


Ja. Wie gut das hilft hängt allerdings von der Gleichtaktunterdrückung des empfangenden Gerätes ab. Mit ein bißchen Glück erfährt man die aus den technischen Daten. Ist die Gleichtaktunterdrückung schlecht, dann kann es im Extremfall sogar schlechter werden als zuvor. Das liegt daran daß nun evtl. gar keine Masseverbindung mehr zwischen den Geräten existiert, und die Störquelle starke Spannungsunterschiede zwischen den Massen beider Geräte verursacht, die als Gleichtaktsignal erscheinen.

Deswegen sollte man zusätzlich dafür sorgen, daß die Massen der beiden Geräte miteinander verbunden bleiben, bloß eben nicht mit derselben Leitung die auch die Referenz für das Audiosignal darstellt.

Manchmal ergibt sich diese Verbindung über die Schutzleiter von selbst, in vielen Fällen muß man die Massen aber explizit verbinden. Eine Möglichkeit ist durch ein separates Massekabel von Gehäuse zu Gehäuse, eine andere Möglichkeit ist, ein symmetrisches Kabel zu verwenden (mit Masse auf dem Schirm und Cold in einem Innenleiter), bei dem im Cinch-Stecker Masse und Cold miteinander verbunden sind.

Ich habe in einem solchen Fall auch schon eine Konstruktion benutzt, die ein normales symmetrisches Kabel nimmt, und auf der Cinch-Seite habe ich Cold auf die Cinch-Masse gelegt, und den Kabelschirm separat davon auf einen kleinen Kabelschuh, den ich in der Nähe mit einer der sowieso vorhandenen Gehäuseschrauben am Gerät festgeschraubt habe.


Solange es aber keine Brummstörungen gibt, ist es egal, oder bestehen trotzdem Auswirkungen auf die Klangqualität?


Die Störungen sind nicht immer ein Brummen, und sie sind nicht immer auffällig laut. Ob es wirklich keine Störungen gibt stellt man daher am besten meßtechnisch fest.
cr
Inventar
#127 erstellt: 20. Feb 2010, 14:37
Danke
Uwe_Mettmann
Inventar
#128 erstellt: 20. Feb 2010, 17:07
Hallo cr,

der Störproblematik kann man auch durch einen kleinen Umbau der Cinch-6,3mm-Klinkeverbindung entgegenwirken. Durch diesen Umbau sind dann auch die Massen beider Geräte lose (über 33 Ohm) miteinander verbunden. Einerseits haben die Massen der Geräte dadurch etwa das gleiche Potential und andrerseits wird Erdschleifen, durch die Brummen entstehen kann, entgegengewirkt. Der Kondensator sorgt für eine hochfrequente Anbindung des Schirms, so dass der Schirm weiterhin gegenüber hochfrequenten Einstrahlungen/Einkopplungen wirksam ist.

In der Regel funktioniert diese Lösung völlig problemlos.


Gruß

Uwe
TheWhiteNoise
Ist häufiger hier
#129 erstellt: 02. Okt 2010, 16:46
Hallo zusammen!

Trotz intensiver Recherche zum Thread-Thema hab ich ein Problem, dass ich hier mal schilder:

Ich besitze u. a. das Mischpult Xone 92 von Allen+Heath, das normalerweise an zwei Aktivboxen per XLR angeschlossen ist. Hier alles paletto.

Nun baue ich grade um und muss daher das Pult ersatzweise woanders an einer Hifi-Anlage betreiben. Amplifier von Yamaha, Typ AX-550, Baujahr um ´92, der lediglich Cinch-Eingänge besitzt. Bei denen sind (bis auf die RIAA-Phono, logo) alle vollkommen gleich beschaffen (Aux, CD, Tape 1 u 2 sowie Line, Dat), auch hinsichtlich der Impedanz. Von daher kann man das Pult also an einen dieser Eingänge hängen.

Das Pult hat nun mehrere Ausgänge, von denen vor allem die ersten beiden interessant sind:

MIX OUT 1: L,R (XLR) Servosymmetriert XLR männlich, 47 Ohm,

+4dBu Nominalpegel mit einer Verstärkung von 0 dB bei Maximalanschlag des entsprechenden Pultreglers,

max. Ausgangspegel: +22dBu

MIX OUT 2: L,R (Klinke) Impedanz-symmetriert Stereoklinke, 47 Ohm

-2dBu Nominalpegel mit einer Verstärkung von + 10 dB bei Maximalanschlag,

max. Ausgangpegel: +20dBu an 47 Ohm

(wenn die ‘0’ im Master-LED aufleuchtet, sind +4dBu an
den MIX 1 XLR Ausgängen und -2dBu an den MIX 2
LINE Ausgängen erreicht.)

(Daneben noch folgende Ausgänge:

RECORD OUT Cinch 600 Ohm -10dBV

AUX OUT 1 & 2 L,R Impedanz-symmetriert Stereoklinke 47 Ohm -2dBu

BOOTH OUT Impedanz-symmetriert Stereoklinke 47 Ohm -2dBu )

Der Yamaha akzeptiert logischerweise nur unbalanced. Bisher hatte ich nur ein symm-Klinke-unsymm-Cinch-Stereokabel aus Mix 2 an Ampli-Aux gehängt. Guter Sound, keine Boxenmätzchen.

Jetzt habe ich ein XLR-Female auf Cinch-Kabel gefunden (unbenutztes Cordialkabel mit Neutrikstecker aus dem Handel) und es über Mix 1 an einen der Ampli-Eingänge angeschlossen und spaßeshalber in beiden Fällen verglichen (die sonstigen Einstellungen natürlich beide Male absolut identisch).

Der Sound über Mix 1 ist ganz leicht verwaschener und um (gehörte bzw. nach schnellem Umschalten des Amplifier-Eingangsreglers geschätzte) 2 dB leiser als der Sound über Mix 2, so dass ich bei gleichen Einstellungen der beiden Master am Pult den Volume am Ampli um ca. 2 dB nach Skala mehr aufdrehen muss, um die gleiche Lautstärke wie bei Mix 2 zu erhalten.

Ein Brumm oder ein Phasendreher ist nicht hörbar.

Da ich davon ausgehe, dass das Kabel korrekt ist, Pin 1 und 3 also intern gekoppelt sind, dürfte doch eigentlich kein Pegelverlust bei Betrieb über Mix 1 auftreten, zumal ja Mix 2 auf Cinch auch eine balanced-unbalanced-Verbindung ist.

Könnte es daran liegen, dass bei Mix 1 das Signal von sagen wir 0dBu durch die Symmetrie (ist ja geteiltes Signal) halbiert wird, also nicht mehr 0,775 V Spannung anliegen, sondern nur noch 0,6 V und dass im Kabel trotz Zusammenführung im Ampli dennoch keine Desymmetrierung erreicht wird durch Addition der beiden Signale?

Außerdem ist der Mix 1 ein kreuzgekoppelter Servoausgang, und meines Wissen müsste der dann doch erkennen, ob das Signal halbiert werden muss oder nicht. Und da der Ampli ja unbalanced ist, dürfte dann auch kein halbiertes Pult-Signal rausgehen und auch kein Verlust entstehen.

Wäre Mix 1 rein symmetrisch, würde es logisch sein, da ja eine Ader nix übertragen würde bzw. die „Hälfte“ des Signals auf die Masse geschickt wird.

Zerbrech mir da grad den Kopf, und außerdem möchte ich ja keine Verluste haben, um den Ampli nicht unnötig hochschrauben zu müssen.

Wer hat ´ne Idee oder Lösung? Für ausführliche Erklärung THX schon mal.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#130 erstellt: 02. Okt 2010, 17:10
Du schreibst doch selbst daß zwischen Mix 1 und Mix 2 die Nominalpegel unterschiedlich sind, allerdings sogar um 6dB. Man würde also 6dB Unterschied erwarten. Hast Du Dich irgendwo verschrieben?

Und ist sicher daß das XLR-Kabel intern Pin 1 und 3 brückt?
Uwe_Mettmann
Inventar
#131 erstellt: 02. Okt 2010, 17:22
Der Ausgang Mix 2 scheint wohl doch kein kreuzgekoppelter Ausgang zu sein. Löte die Masse/Schirm des Kabels nur an PIN 1 des XLR-Steckers an. Eine eventuelle Verbindung zwischen PIN 1 und PIN 3 musst du auftrennen.

Mit dem Klinkenstecker an Mix 1 funktioniert es vermutlich deswegen, weil das Kabel 6,3 Klinke auf zweimal Cinch wohl eigentlich für den Anschluss von den Cincheingängen an einen unsymmetrischen Kopfhöreranschluss gedacht ist. Dieses Kabel ist somit zufällig richtig verdrahtet.


Gruß

Uwe
Uwe_Mettmann
Inventar
#132 erstellt: 02. Okt 2010, 17:44
Ich habe gerade nachgeschaut. Laut Blockschaltbild ist der Mix 2 Ausgang entgegen der Angabe in den technischen Daten nicht symmetrisch sondern unsymmetrisch.




Gruß

Uwe
pelmazo
Hat sich gelöscht
#133 erstellt: 02. Okt 2010, 19:59
Der zweite Ausgang ist impedanzsymmetrisch, das hat The_White_Noise schon ganz richtig geschrieben. Die Differenz der Nennpegel von 6 dB ist damit auch ganz folgerichtig, die Leitungsverstärker im Pult haben damit die gleiche Verstärkung.

Bei impedanzsymmetrischen Ausgängen ist es unerheblich ob zwischen Pin 1 und Pin 3 eine Verbindung besteht oder nicht, wenn man auf Cinch-Anschlüsse damit geht. Auftrennen ist unnötig. Nicht umsonst wird dieser Ausgangstyp gern bei Klinkensteckern benutzt, denn es ist nicht unüblich daß man Monoklinken einstöpselt.
TheWhiteNoise
Ist häufiger hier
#134 erstellt: 04. Okt 2010, 19:40
Hi und danke erstmal für die Antworten.

Pelmazo: Bin mir sicher, dass das Kabel brückt (hatte das mal vom Händler für den Fall das Falles mitbekommen bei was andrem, aber nie gebraucht).
Also Mix 1 hat ja eine Verstärkung von 4 dBU, müsste ja eigentlich lauter sein als Mix 2. Ich denke, dass bezieht sich aber auf den sym-sym-Betrieb. Ist aber eben andersrum, weil auf Mix 1 zur Zeit eben keine rein symmetrische Verbindung läuft. und Mix 2 ist eben lauter, das ist das Seltsame.

Uwe: Du schreibst: Mix 1 Klinke auf Cinch. Ist aber Mix 2 Klinke auf Cinch, und zwar zwei mal Klinke auf zweimal Cinch Stereo, also LR auf LR. Ist kein Kabel für Kopfhörer.
purzel80
Neuling
#135 erstellt: 19. Okt 2010, 19:35
Ich hätte da auch mal eine (für viele wohl einfache), theoretische Frage zum Thema symmetrische Übertragung bzw. bipolarer Spannungsversorgung, die möglicherweise auch gar nicht Praxisrelevant ist, jedoch bei mir mal in einer Prüfung gefragt wurde.

-- Was für eine Spannung würde ich zwischen Hot - und Cold - Leiter messen?

a) Im Prinzip betrachte ich bei der Messung ja eine Reihenschaltung von Spannungsquellen. Das heißt, die gemessene Spannung ist gleich der Summe der Einzelspannungen in Abhängigkeit ihrer Polarität.
So würde ich bei Gleichstrom und einer Spannung von z.B. 15V (hot) und -15V (colt) eine Spannung von 30V messen, da ja laut Maschenregel 15 - (-15V) = 30V ergeben... richtig?
b) Bei einer Phantomspeisung, bei der die identische Spannung (also kein invertiertes Signal) auf beide Signalleiter gelegt wird, dürfte ich ja keine Spannung messen, da 15V - (+15V) = 0V... richtig?
c) Wie verhält sich das ganze bei Wechselstrom?
Welche Spannung würde ich messen, wenn ich die Spannung zwischen Hot und Cold - Leiter bei einer bipolaren Spannungsversorgung bzw. symmetrischen Signalübertragung messen würde? Verhält es sich hier so wie bei der Gleichspannung, dass sich die Spannungswerte addieren (was bedeuten würde, dass sich bei einem invertierten Signal die Spitzenspannung verdoppelt)? und welche Spannung würde ich messen, wenn ich den Hot - und Cold - Leiter verbinden (kurzschließen) und eine Spannungsmessung im Bezug auf ein Massepotential vornehmen würde? (Ich setze dabei einfachmal voraus das die Schaltung gegen Kurzschluss gesichert ist).

Wenn meine Frage schon in der Einführung auf der ersten Seite beantwortet wurde, hab ich es leider übersehen oder nicht verstanden.

Vielen Dank im Voraus
Gruß J.
Daumal
Schaut ab und zu mal vorbei
#136 erstellt: 14. Jan 2011, 15:54
Dank!
Jetzt wird einiges klarer!
Tinaso
Schaut ab und zu mal vorbei
#137 erstellt: 19. Okt 2011, 11:52
Hallo!

Würde sowas hier funktionieren?




Wenn ich PC und TV an habe. Würde ich beide sachen aus die LS hören? Oder führt das zu Probleme?


Seite 12: http://www.rcc.ryerson.ca/media/manualyamahahs80m.pdf

"Do NOT use both the XLR and Phone type connector at the same
time. Please connect to only one of these connectors."



Danke im Voraus

Tino


[Beitrag von Tinaso am 19. Okt 2011, 13:53 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#138 erstellt: 20. Okt 2011, 16:58
Man muß davon ausgehen daß die beiden Eingänge am Yamaha intern miteinander verbunden sind, und nicht unabhängig. Das heißt es wirkt so wie wenn man zwei Quellen miteinander verbindet. Das kann dazu führen daß man beide hört, möglicherweise sehr unterschiedlich laut, möglicherweise auch verzerrt. Es könnte auch so wirken wie ein Kurzschluß. Egal wie, man sollte es nicht so machen. Den Text bei Yamaha sollte man ernst nehmen.

Es ist auch eine Masseschleife drin, nämlich über den Schutzleiter der Yamaha-Box und dem TV-Gerät. Das könnte brummen.
amplitudenknut
Neuling
#139 erstellt: 09. Mrz 2012, 15:23
Nach erfolglosem herumprobieren, bin ich jetzt auf die Hilfe von euch angewiesen...

Ich habe eine Soundkarte mit 2 symmetrischen XLR Mikrofon-Eingängen/Verstärkern (M-Audio Delta 1010LT)
Nun wollte ich ein handelsübliches Mikrofon (ZALMAN ZM-MIC1) anschließen... Geht natürlich nicht, weil Mikrofon unsymmetrisch/Eingang symmetrisch.

Also eine DI-Box dazwischengesteckt (Behringer Ultra-DI DI20) und nun sollte es doch eigentlich funktionieren?

Nein, bleibt leider stumm.

Was mache ich falsch? Was habe ich vergessen?
Bitte um Hilfe!
pelmazo
Hat sich gelöscht
#140 erstellt: 09. Mrz 2012, 15:45
Das Mikrofon braucht eine Stromversorgung.

Details siehe hier.
amplitudenknut
Neuling
#141 erstellt: 09. Mrz 2012, 16:54
aha...

bedeutet das, dass ich das mikrofon gar nicht anschließen kann?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#142 erstellt: 09. Mrz 2012, 19:17
Genau. Es ist das falsche "System" für Deine Soundkarte. Normale (Mainboard-)Soundkarten haben aber normalerweise die richtige Art Anschluß.
amplitudenknut
Neuling
#143 erstellt: 18. Mrz 2012, 21:38
mit einer solchen Box gehts dann wohl:
OMNITRONIC LH-068 DI-Box

Sehe ich das richtig?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#144 erstellt: 18. Mrz 2012, 22:24
Ich glaube nicht. Ich sehe nicht beschrieben ob die Kiste das Mikro versorgt, und fürchte daß das nicht gemacht wird. Es ist auf die Phantomspeisung aus dem Mischpult für seine eigene Versorgung angewiesen.
Guido64
Stammgast
#145 erstellt: 08. Aug 2012, 18:02
Hallo,

ich habe da mal eine Frage zur Verkabelung meines Plattenspielers. Ich habe eine Neuverkabelung mit einem symmetrischen Kabel (Sommer Albedo) durchgeführt. Die Signale habe ich auf die Innenleiter gelegt und am Cinchstecker mit Pin und Ring verbunden. Den Schirm habe ich einseitig (Plattenspieler) an die Masse angeschlossen.

Sommer gibt Kapazitäten von 65pF (Leiter/Leiter) und 110pF (Leiter/Schirm) an. Mit welcher Kapazität muss ich rechnen?

Gruß
Guido
pelmazo
Hat sich gelöscht
#146 erstellt: 08. Aug 2012, 20:33
Zwischen 110 und 175 pF. Genaueres müßte man nachmessen.
hriase1
Neuling
#147 erstellt: 08. Okt 2012, 22:56
Hallo zusammen,

ich möchte vom Hochpassausgang meines Subwoofers (Focal Sub 6)
an eine (noch nicht vorhandene) Endstufe gehen, welche dann
die normalen Lautsprecher versorgt.

Der Subwoofer hat allerdings nur symmetrische XLR-Ausgänge. Sollte ich
nun keine Endstufe mit symmetrischen Eingängen finden, die meinem Geschmack
entspricht, müsste ich also symmetrisch->unsymmetrisch adaptieren.
Der XLR-Ausgang des Subwoofers ist laut Handbuch
"Electronically balanced / 50 Ohms".

Ich habe nun vorab schon mal ein paar Varianten durchprobiert
(mit meinen PC-Aktivboxen als Ziel):

1. XLR Hot -> Cinch Signal, XLR Masse -> Cinch Masse. XLR Cold offen.
Hat nicht funktioniert. Offenbar sind im Subwoofer Signalmasse und
Gehäusemasse sauber getrennt und am XLR liegt korrekt die Gehäusemasse.

2. XLR Hot -> Cinch Signal, XLR Masse und XLR Cold -> Cinch Masse.
Hat auch nicht funktioniert und ist bei elektronisch symmetrischen
Ausgängen ja auch nicht zu empfehlen (Kurzschluss).

3. XLR Hot -> Cinch Signal, XLR Cold -> Cinch Masse, XLR Masse offen.
Hat funktioniert, allerdings mit starkem Brummen (wohl weil die Aktivboxen
geerdet sind).

4. Symmetrische Verbindung zu den Aktivboxen hat natürlich funktioniert.

Die Frage ist nun ob 3. eine gute Idee ist (vorausgesetzt das Brummen
wäre mit einer nicht geerdeten Endstufe weg), da der Cold-Ausgang des XLR
ja dann u.U. die gesamte Masse der Endstufe treiben würde.

Meinungen, Ideen?


Horst
pelmazo
Hat sich gelöscht
#148 erstellt: 10. Okt 2012, 03:05

hriase1 schrieb:
Die Frage ist nun ob 3. eine gute Idee ist (vorausgesetzt das Brummen
wäre mit einer nicht geerdeten Endstufe weg), da der Cold-Ausgang des XLR
ja dann u.U. die gesamte Masse der Endstufe treiben würde.


Focal sagt leider nicht welche exakte Schaltungsvariante im Ausgang verwendet wurde, die man für eine Beantwortung dieser Frage aber wissen müßte. Bei einer kreuzgekoppelten Ausgangsstufe (wird auch servo-symmetrisch genannt) käme Variante 3 in Frage, bei anderen wäre davon abzuraten.

Ein Übertrager kann hier auf einfache Weise helfen, falls die Zusatzausgabe nicht das Budget sprengt.
hriase1
Neuling
#149 erstellt: 10. Okt 2012, 06:52
Was ich nicht ganz verstehe: 1 sagt mir eigentlich, dass Signalverarbeitung und Gehäusemasse galvanisch (oder zumindest sehr hochohmig) getrennt sind. Warum funktioniert dann aber 2 nicht?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#150 erstellt: 15. Okt 2012, 02:06
Kann ich aus der Distanz nicht sagen. Ich weiß zu wenig über die Implementierung des Gerätes und über die genaue Situation um dazu etwas hilfreiches sagen zu können.
audiophilanthrop
Inventar
#151 erstellt: 12. Okt 2014, 18:42
Da sich inzwischen gefühlt die Hälfte meiner Beiträge um das Thema "wie bekomme ich einen unsymmetrischen Ausgang ohne Störgeräusche an einen symmetrischen Eingang?" dreht, will ich die Problematik hier mal zusammenfassen:

Studio-Gerät nimmt i.d.R. keine Rücksicht auf die Besonderheiten unsymmetrischer Verbindungen. Da wird meistens knallhart die Schaltungsmasse auf Schutzerde gehängt. Ein handelsüblicher PC macht das gleiche. Bei Verbindung der zwei auf unsymmetrische Art und Weise ergibt das die wunderbarstmögliche Masseschleife, und man darf sich mit Störgeräuschen herumplagen. "Broken by design" sozusagen.

Dabei steckt der eigentliche Clou der symmetrischen Verbindung im Eingang, man muß diesen Vorteil nur nutzbar machen.

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, unsymmetrische Ausgänge und symmetrische Eingänge zu verkuppeln, Impedanzsymmetrierung und Trafosymmetrierung.

1. Impedanzsymmetrierung

Auch "Pseudosymmetrische Übertragung" genannt. Die Störunanfälligkeit der symmetrischen Übertragung beruht auf möglichst gleichen Impedanzverhältnissen auf den Signalleitungen "hot" und "cold". Genaugenommen muß das Verhältnis von Zin/(Zout+Zin) möglichst genau übereinstimmen, und das im gesamten relevanten Frequenzbereich. Dann verursachen im Gleichtakt (also auf beiden Leitungen identisch) auftauchende Störsignale am Eingang eine Spannungsdifferenz von 0 - und da sich der nur für Spannungsdifferenzen interessiert, werden sie unterdrückt. Nun haben wir bei der unsymmetrischen Übertragung einmal Zout anzubieten (sagen wir mal näherungsweise einen Widerstand zu 100 Ohm) und einmal "sehr niederohmig". Es ist aber recht einfach, das zu symmetrieren - hängen wir nochmal ~Zout in Reihe zur Cold-Leitung hin.

Das ergibt dann folgende Verbindungen:
Signal --> Hot
Masse --> Widerstand (= Ausgangsimpedanz Signal) --> Cold
Masse --> Schirm

Damit hat man dann die unsymmetrischen Seite erfolgreich an ein geschirmtes zweiadriges (symmetrisches) Kabel adaptiert, das auf der anderen Seite z.B. in XLR mit Standardbelegung endet. Sollte man einen Eingang mit "pin 1 problem" haben (sprich, Pin 1 liegt auf lokaler Schaltungsmasse statt am Gehäuse), kann man die Verbindung von Schirm zu XLR-Pin 1 auch weglassen, sie sollte aber auf der unsymmetrischen Seite bestehen bleiben, damit die Hochfrequenz einigermaßen draußenbleibt und die Eingangsstufe nicht ärgert.

Ist die Ausgangsimpedanz übrigens sehr viel kleiner als die Eingangsimpedanz (also z.B. 22 Ohm vs. 10 kOhm), so funktioniert die Unterdrückung von Gleichtaktstörungen auch dann schon recht gut, wenn man statt des Widerstand in der Cold-Leitung eine direkte Verbindung verwendet (die Variante nach Bill Whitlock). Entsprechend belegte XLR-Adapter kann man auch kaufen, z.B. von Neutrik.

Warum funktioniert dann eigentlich das mit der rein unsymmetrischen Verbindung nicht? Nun, in diesem Fall laufen die Ausgleichsströme der Masseschleife auf der ganzen Länge des Kabels über den Schirm = Rückleitung, da hier erst die symmetrische Seite eine Aufteilung in Cold und Schirm vornimmt. Der resultierende Spannungsabfall über dem nicht unendlich kleinen Widerstand des Schirms wird direkt hörbar.
Bei einer Aufteilung schon auf der unsymmetrischen Seite und Verwendung eines geschirmten zweiadrigen Kabels hat dagegen die Cold-Leitung quasi den direkten Draht zum Massepotential am Ausgang. Da der Eingang hinter der Cold-Leitung sehr hochohmig ist, fließt dort kein Strom lang, der müht sich stattdessen wieder über den Schirm zu XLR-Pin 1. Und wenn Pin 1 ordnungsgemäß mit dem Gehäuse verbunden ist, geht er da weiter und über den Sternpunkt in Richtung Schutzerde, brav an der Schaltung vorbei.

2. Trafosymmetrierung

Man kann auch explizit mit einem Trennübertrager unsymmetrisch --> symmetrisch wandeln. Der ist galvanisch getrennt (die Kopplung ist rein magnetisch) und es ist ihm grundsätzlich ziemlich egal, ob man da jetzt symmetrisch oder unsymmetrisch rangeht - ihn interessieren Differenzspannung und Strom. Naja, zumindest näherungsweise, denn real gibt es Koppelkapazitäten zwischen den Windungen, die seine Wirkung bei höheren Frequenzen schmälern. Außerdem gibt es diverse andere Fußangeln - so sind sog. Ausgangsübertrager mit typisch 600:600 Ohm relativ niederohmig und können damit auch noch größere Kabellängen treiben, ohne daß sich gleich große Resonanzpeaks im Ultraschallbereich oder gar noch im hörbaren Bereich einstellen, dafür lassen sich sog. Eingangsübertrager (typisch 10 kOhm : 10 kOhm) mit Schirmwicklung und damit sehr guter Gleichtaktunterdrückung bauen. Preiswerte Übertrager lassen auch im Tiefton bei höheren Ausgangswiderständen verzerrungstechnisch deutlich nach, und man sollte es sich tunlichst nicht einfallen lassen, sie mit Gleichspannung zu beaufschlagen, dann sind nämlich Frequenzgang und Verzerrungen ganz schnell hundsmiserabel.

Eine typische Zusammenstellung von Kabeln und Übertrager insbesondere für den Einsatz an Aktivlautsprechern oder Endstufen sähe z.B. so aus:
* 3,5 mm oder Cinch (je nach Ausgang) auf 2x große Klinke
* Behringer HD400 (preisgünstig und schlägt sich recht wacker)
* 2x symmetrisches Kabel TRS auf XLR-Männchen
Diese Komponenten kann man alle fertig kaufen.

Der Clou bei dieser Kombination liegt gar nicht einmal darin, daß der Übertrager selbst so aufregend wäre - setzt man den HD400 auf einer rein unsymmetrischen Verbindung ein, so liegt die Unterdrückung von Masseschleifenstörungen Richtung 20 kHz bei kaum mehr als 20 dB. Zusätzlich aber ist der Schirm nicht durchverbunden, ausgangsseitig kümmert sich der Übertrager also nur um "hot" und "cold". Damit addiert sich quasi seine Wirkung zu der eines Adapterkabels Signal --> Hot und Masse --> Cold, das ja auch schon deutliche Vorteile gegenüber einem rein unsymmetrischen Kabel bietet (siehe Punkt 1 - typische Gleichtaktunterdrückung 30-50 dB). Nachdem die zu bekämpfenden Störungen normalerweise zwar störend, aber nicht ohrenbetäubend laut sind, sind sie damit komplett weg. Eine Verbindung zur Endstufe fällt ja gottlob noch in den Bereich "Hochpegel", im Mikrofonbetrieb wären die Anforderungen deutlich höher.
audiophilanthrop
Inventar
#152 erstellt: 01. Feb 2015, 20:35
PS: Es scheint so, als wären die beliebten KRK Rokits vom "pin 1 problem" betroffen, selbst die G3 noch - wie sonst ist zu erklären, daß Störungen auftreten können, deren Pegel nicht vom Eingangspegelsteller beeinflußt wird (ein HD400 behob diese übrigens, da er den Schirm nicht durchverbindet)? Für ein 8 Jahre nach AES48-2005 vorgestelltes Produkt ein Armutszeugnis. Dem just anno 2005 eingeführten Behringer A500 (Schaltung) mag man das noch eher nachsehen, bei entsprechenden Ansprüchen wäre es aber operativ zu korrigieren.

Alternativ zum einfachen Weglassen der Verbindung Kabelschirm-Pin 1 ist übrigens auch ein Parallel-RC-Glied dazwischen denkbar, typisch vielleicht 10-22 Ohm und 10-100 nF. Dann können im NF-Bereich keine größeren Ströme über die Schirmung fließen, die HF bleibt aber trotzdem draußen (vorausgesetzt natürlich, Pin 1 liegt brav - vorzugsweise niederinduktiv - an Gehäusemasse, sonst würde man sich die HF wieder über die gebildete Masseschleife einfangen, was z.B. im Fall naher Blitzeinschläge kritisch werden kann).


[Beitrag von audiophilanthrop am 01. Feb 2015, 20:42 bearbeitet]
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