GEPRESSTE CDs lösen sich auf - das war dann wohl eine Ente, oder?

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Sal
Inventar
#1 erstellt: Gestern, 19:01
Erinnert ihr euch noch, dass müsste inzwischen 18 Jahre her sein, als das Deutsche Rundfunkarchiv Alarm schlug,
dass gepresste CDs sich zersetzten und nicht die versprochenen (mindestens) 50 Jahre halten.
Kommt mir in den Sinn, als ich eine Pressung von Genesis`"Trick of a Tail" ins CD-Rom Laufwerk schiebe, um sie mir aufs iphone zu schieben - discogs sagt mir, sie ist 41 Jahre alt, Erstauflage, eine Polygram-Pressungen der Anfangszeit, vollständig versilbert, mit rauem Rand.
Sogar vom blauen Label ist ein Stückchen abgerieben, man sieht darunter den klaren Schutzlack und die Aluschicht.
Schon ziemlich verkratzt, die Kunststoffhüllen - Sünde der Anfangszeit.
Und sie wird ohne Mucks von XLD fehlerlos ausgelesen,..
Und vom DRA hört man ni der Beziehung auch nichts mehr. Da würde ich mal sagen, das war eine News-Ente, oder?
Bis auf die Fälle, wo sich der aggressive Label-lack durch die Schutzschicht gefressen haben soll...
Wie sind eure Erfahrungen mit uralt - CDs?


[Beitrag von Sal am 29. Dez 2025, 19:04 bearbeitet]
mroemer1
Inventar
#2 erstellt: Gestern, 19:17
Bei alten CDs (ab 1986) hatte ich bis heute nur einen einzigen Ausfall, diese CD ist Goldfarben angelaufen und war nicht mehr abspielbar.

Bei Blu-ray dagegen schon einige, optisch absolut einwandfrei aber nicht mehr abspielbar oder werden nicht mehr erkannt.


[Beitrag von mroemer1 am 29. Dez 2025, 19:17 bearbeitet]
Padang_Bai_
Stammgast
#3 erstellt: Gestern, 19:35
Meine Original CDs aus 1985 aufwärts werden noch einwandfrei abgespielt. Wobei ich die Meisten seit Jahren nicht mehr gehört habe.
Ausnahmen: Suzanne Vega - Nine Objects of Desire, A&M 1996 und Mozart Klavierkonzerte 20 und 23 Mitsuko Uchida, Philips 1990. Beide konnten noch am PC ausgelesen werden und ich habe Kopien auf CDR.
VG
Sal
Inventar
#4 erstellt: Gestern, 21:41
Meine ältesten sind von 1984 - Lou Reed, Transformer, Keith Jarrett - Köln Concert, die erwähnte Genesis. Auch sonst keine Ausfälle. Gebt ruhig an, wie groß eure Sammlung ist - meine müsste bei 700 CDs liegen, und auch 2025 sind noch Neupressungen hinzu gekommen.
mroemer1
Inventar
#5 erstellt: Gestern, 23:03
Bei mir CD plus SACD, DVD, Blu-ray und Sonstige insgesamt so knapp unter 4000 Stück.


[Beitrag von mroemer1 am 29. Dez 2025, 23:04 bearbeitet]
trilos
Inventar
#6 erstellt: Gestern, 23:46
Bei gut 1.500 CDs und SACDs hatte ich seit 1985 bisher zwei CD-Ausfälle:
Beides in den späteren 1980er Jahren von Nimbus, UK, gepresste Scheiben, die angelaufen sind, quasi von innen korrodiert waren.

Damals berichtete die Fachpresse darüber, dass es über Monate hinweg bei Nimbus Produktionsprobleme/Qualitätsprobleme gegeben hatte, eine finale Lackschicht nicht komplett die CD versiegelt hatte, so dass sich nach und nach der Luftsauerstoff über die silbrige Informationsschicht "hergemacht" hat...

Bei aktuell gut 500 BRs und UHDs kein Ausfall.

Bei DVDs, früher, da hatte ich bei Star Trek TNG und bei Star Trek Deep Space 9 so einige Ausfälle:
Ausdünstungen der Verpackung "benebelten" die DVDs, die dann nach und nach unspielbar wurden.

Bei TNG war es kein Problem, da ich ohnehin auf die bildseitig herausragend remasterten Blu-rays umgestiegen bin.
Bei DS9 sah ich die Serie ein zweites Mal über einen Streaming-Anbieter.... und warte auf die Blu-ray-Edition, falls diese jemals kommen sollte...
flexiJazzfan
Inventar
#7 erstellt: Gestern, 23:55
CDs werden kontinuierlich schlechter in dem Sinne als sie nicht lesbare Pits enthalten. Die meisten CD Audioplayer haben eine gute Fehlerkorrektur, die selbst relative starke Beschädigungen unhörbar werden lässt. (Da hilft auch die Topologie und Struktur der Audiodaten auf der CD).

Den Grad der Beschädigung bemerke ich in der Regel, wenn ich CDs rippe, um sie auf eine Festplatte zu speichern. Ich benutze dazu EAC mit variabler Lesegeschwindigkeit. Anders als fabrikneue CDs werden alte schadhafte CDs sehr langsam gelesen und die Fehlerkorrekturanzeige meldet sich ständig. Manchmal werden auch nach mehreren Versuchen noch schadhafte Stellen in der Kopie gemeldet, die in der Regel aber nicht hörbar sind.

Es gibt allerdings Exemplare, die nicht mehr abspielbar und nicht zu rippen sind. In der Regel sind es sehr alte CDs mit altem Kopierschutz.

Gründe für diese Alterung gibt es mehrere : In den Anfängen der CD Herstellung wurden Experimente mit verschiedenen Metallen als Beschichtung gemacht, die sich z.T. als korrosionsempfindlich erwiesen. Ebenso wurde mit Lacken, Labels und Beschriftungen experimentiert ohne die Dauerhaftigkeit der Lösungen wirklich zu untersuchen. In der späteren Massenproduktion wurde dann offenbar die Dicke der Metallbeschichtung als auch der Schutzlacke minimiert, was die Haltbarkeit jüngerer Exemplare auch nicht gerade verbessert. Ich hatte zweimal fabrikneue Exemplare, die unspielbar und stellenweise durchsichtig waren.

Im Übrigen werden CDs nicht gepresst wie Schallplatten, sondern spritzgegossen, d.h. es wird flüssiger Kunststoff mit hohem Druck in die geschlossene Form gespritzt. Der Kunststoff Polycarbonat ist äußerst hochwertig und dauerhaft. Schäden im Kunststoff selbst sind mir auch nicht bekannt. Sie wären, ebenso wie oberflächliche Kratzer, auch außerhalb des Laserfokus und deshalb geringer in ihren Auswirkungen.

Sammler und Archivare haben jetzt ein Problem – das bereits mit der Erfindung der Keilschrift in Stein gut gelöst war, aber …
Gruß
Rainer
Sal
Inventar
#8 erstellt: Heute, 13:21

CDs werden kontinuierlich schlechter in dem Sinne als sie nicht lesbare Pits enthalten.

Bitte belegen, dieser Thread belegt das Gegenteil.


Den Grad der Beschädigung bemerke ich in der Regel, wenn ich CDs rippe, um sie auf eine Festplatte zu speichern. Ich benutze dazu EAC mit variabler Lesegeschwindigkeit. Anders als fabrikneue CDs werden alte schadhafte CDs sehr langsam gelesen und die Fehlerkorrekturanzeige meldet sich ständig. Manchmal werden auch nach mehreren Versuchen noch schadhafte Stellen in der Kopie gemeldet, die in der Regel aber nicht hörbar sind.

Ich habe erwähnte Genesis von 1984 noch einmal mit CD-Paranoia gerippt, was mit EAC vergleichbar ist. Ein einziger Fehler wird angezeigt.
Der kann schon immer da gewesen sein:

Track 06
Filename : /Volumes/MEDIA 2/Genesis-Trick of a Tail/EAC-Test/1- 06 - Unknown Title.wav
Pre-gap length : 00:01:17

CRC32 hash : C79CA731
CRC32 hash (skip zero) : 5A13AAD9
AccurateRip v1 signature : C72B77B5
AccurateRip v2 signature : 8D632979
->Rip may not be accurate (total 267 submissions).
Statistics
Read error : 0
Skipped (treated as error) : 0
Edge jitter error (maybe fixed) : 2
Atom jitter error (maybe fixed) : 1
Drift error (maybe fixed) : 0
Dropped bytes error (maybe fixed) : 0
Duplicated bytes error (maybe fixed) : 1



Gründe für diese Alterung gibt es mehrere : In den Anfängen der CD Herstellung wurden Experimente mit verschiedenen Metallen als Beschichtung gemacht, die sich z.T. als korrosionsempfindlich erwiesen.

Falsch. Es war immer Aluminium. Später kam Gold als Gimmick dazu. Ist chemisch nicht reaktiv, reflektiert aber nicht so gut.


Ebenso wurde mit Lacken, Labels und Beschriftungen experimentiert ohne die Dauerhaftigkeit der Lösungen wirklich zu untersuchen.

Auch das solltest du belegen. Fakt ist, der klare Schutzlack auf der Labelseite ist ein UV-Lack. Denn der musste ja in einer Sauerstoff-freien Umgebung aushärten schnell können. Diese Lacke werden heute im Karosseriebau eingesetzt - also für Umgebungen, wo es rauher als im heimischen Wohnzimmer zugeht. Nach meiner Erinnerung wurden/werden CDs in einer Stickstoffumgebung hergestellt. Nur das Sputten - der Auftrag der Aluschicht - erfolgt im Vakuum.


Sammler und Archivare haben jetzt ein Problem – das bereits mit der Erfindung der Keilschrift in Stein gut gelöst war, aber …

Auch das ist von dir nicht belegt und noch Gerede von 2007. Es wird zwar fleissig digitalisiert, aber aus Platzgründen. Es scheinen keine Daten zu existieren, die belegen, dass sich CDs aus den Achtzigern seit 2007 weiterhin verschlechtert haben.
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