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CD-Preise nicht mehr haltbar??

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cr
Inventar
#1 erstellt: 18. Okt 2004, 16:39
In den USA will WalMart nur mehr CDs unter 10 Dollar anbieten. CD-Labels, die nicht bereit sind, die Preise entsprechend zu senken, sollen aus den Regalen fliegen.
Auch Universal France senkt CD-Preise.

mehr hier:
http://futurezone.or...&id=254307&tmp=74322
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Okt 2004, 00:16
Hallo,

gute Entscheidung.

Markus
dj_ddt
Inventar
#3 erstellt: 19. Okt 2004, 03:41
die deutschen labels ziehen da bestimmt mal wieder nicht nach. die checken es echt nicht mehr.
BassMan_69
Stammgast
#4 erstellt: 19. Okt 2004, 09:17
Hallo zusammen,

ich habe gehört, daß Sony CDs in 3 Varianten rausbringen will:

1.: Low-Budget -> CD ohne Booklet, Titel auf die CD gedruckt für ~10€,
2.: 'Normal' -> CDs wie gehabt, Preis ~13€,
3.: 'De luxe' -> Mit irgendwelchem Zusatzschnickschnack, Preis ~17€.

Wann das Ganze in die Tat umgesetzt werden wird, weiß ich nicht, finde ich aber ganz brauchbar, die Idee.
Die meisten Texte sind eh so erbärmlich, daß sich ein Booklet nicht lohnt, und das Cover-Art kam auf Schllplatten ohnehin besser rüber...
Und wer die Texte doch wissen will: 90% der aktuellen Chartmusik ist gecovert, da kann man ja in den Originalen Nachschauen (Hass)

Gruß,
BassMan_69
-Christian-
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Okt 2004, 09:39
Hm.. manch einer ist es aber auch selbst schuld.. Warum kauft man sich z.B diesen charts müll ? Man kann da wohl kaum von wirklicher Musik reden, die die sogenannten "Künstler" nichtmal selbst schreiben... Diesen ganzen kommerziellen Schrott sollte man sowieso nicht unterstützen .. Wenn ich MTV einschaltet und all diesen Müll sehe, dreht sich mir sowieso glatt der magen um !
MartinG
Stammgast
#6 erstellt: 19. Okt 2004, 09:45

BassMan_69 schrieb:
ich habe gehört, daß Sony CDs in 3 Varianten rausbringen will.


Wirklich Sony? BMG macht ja genau das bereits! Allerdings gehören die Musikabteilungen ja nun zusammen. 2Raumwohnung wäre ein Beispiel, das man sich in den Läden oder bei Amazon ansehen kann.

Mein Fall ist das nicht, für mich käme immer nur de DeLux-Variante in Frage. Weil ich in 20 Jahren noch nie eine CD wegen des Preises nicht gekauft habe, wenn sie mich interessiert. und wenn sie das tut, möchte ich auch die "beste" Version davon (was immer das nun im Detail heissen mag). Gebrannt habe ich mir praktisch noch nie etwas, weil ich feststellte, dass ich eine CD nicht höre, wenn es zum Kaufen qualitativ nicht reicht.

Martin
BassMan_69
Stammgast
#7 erstellt: 19. Okt 2004, 14:01
@MartinG: Kann gut sein, daß die 3-Varianten-Idee von BMG war, und Sony beabsichtigt, etwas Ähnliches zu machen. Jedenfalls ist mir die Idee im Gedächtnis geblieben, die Firmen habe ich dann wohl verdreht.

Ich glaube auf jeden Fall, daß diese Strategie an sich sehr gut ist. Es zeigt sich ja direkt in diesem Thread, daß es sowohl Abnehmer vür die Low-Cost, sowie die De-Luxe Variante gibt.

Leider scheint dieser Charts-Müll sehr gut zu laufen, und ich bin nicht der Meinung, daß man "die Musik von gestern nicht ehrt, wenn man die von heute nicht hört". Diejenigen, die heute die Musik von gestern derart verhunzen, ehren die Musik von gestern nicht wirklich, nicht wahr?

Gruß,
BassMan_69
dj_ddt
Inventar
#8 erstellt: 19. Okt 2004, 14:45
dann sollte die deluxe-version aber auch ohne kopierschutz sein. es kann ja nicht angehn, daß man sich so ne scheißteure CD kauft und dann kann man sie nicht oder nur fehlerhaft abspielen.
Flash
Stammgast
#9 erstellt: 19. Okt 2004, 17:59
Hallo zusammen...

Finde die Idee von BMG ist auf deutsch gesagt eine absolute Leut-Verarsche!
Was soll das?
Wollen die allen ernstes den Leuten weiss machen, dass eine CD ohne Booklet, nur mit durchsichtiger Hülle und mit Cover auf die CD gedrückt 10 Euro Wert ist?
Und warum kostet ein Booklet und eine anständige Papp-Klapp-Hülle 7Euro mehr?
Das sind doch in der Massenfertigung Cent beträge!
Wegen mir solls 1 Euro sein, auch gut!

Finde den Ansatz von dj-ddt nicht schlecht! Wenn schon die Deluxe-Version, dann auch ohne Kopierschutz!

Ansonsten sollte der Staat viel viel härter durchgreifen, beim Thema Internetpiraterie!
Ich kenne genügen Leute, die auchnoch Stolz sind, zig Gigabite MP3´s auf´m Rechner zu haben!

Da fängts ja schon an!

Viele Grüße

Sebastian
BassMan_69
Stammgast
#10 erstellt: 20. Okt 2004, 08:36
Hi Flash,
die 10€ sind ja nicht nur die Meterialkosten für CD und Hülle, sondern eben auch die Produktionskosten, was mindestens Maschinen, Angestellte und Vertrieb mit einschließt.
Wir alle wollen doch ständig steigende Löhne haben, nicht wahr? Das muß sich doch irgendwann auf die Preise durchschlagen. Ist doch klar, oder? Schlimm wirds nur, wenn die Löhne stagnieren und die Preise weiter steigen, so wie bei uns. Welche Folgen das hat, kann man an der Autobranche sehen: Keiner kann sich mehr neue Autos leisten.

Und wenn man fragt, ob die CD-Preise noch haltbar sind, dann muß man sich diese Frage eben auch vor diesem Hintergrund stellen. Mich wundert eher, daß die Preise über Jahre eher stabil geblieben sind.

Der ständige Ruf nach Staatsmacht, wenn irgendwas nicht klappt ist auch so ne typisch deutsche Marotte. Meiner Meinung nach hat die Musikindustrie es einfach verpennt, auf den Internet-Zug mit aufzuspringen und en akzeptables Angebot zu machen. Wie das geht, wird ja gerade von I-Tunes vorgemacht. Und die Leute sind bereit, Kohle für Downloads hinzulegen. Demnach waren es grob-fahrlässige Management-Fehler, und der Staat hat damit eher nichts zu tun.

Schließlich: Wie soll der Staat denn bitteschön das Internet kontrollieren/ reglementieren? Willst Du etwa eine "Informationsfreiheit" wie in China? [Kopfschüttel]

Gruß,
BassMan_69
MartinG
Stammgast
#11 erstellt: 20. Okt 2004, 09:36

BassMan_69 schrieb:
Hi Flash,
die 10€ sind ja nicht nur die Meterialkosten für CD und Hülle, sondern eben auch die Produktionskosten, was mindestens Maschinen, Angestellte und Vertrieb mit einschließt.
Wir alle wollen doch ständig steigende Löhne haben, nicht wahr? Das muß sich doch irgendwann auf die Preise durchschlagen. Ist doch klar, oder? Schlimm wirds nur, wenn die Löhne stagnieren und die Preise weiter steigen, so wie bei uns. Welche Folgen das hat, kann man an der Autobranche sehen: Keiner kann sich mehr neue Autos leisten.

Und wenn man fragt, ob die CD-Preise noch haltbar sind, dann muß man sich diese Frage eben auch vor diesem Hintergrund stellen. Mich wundert eher, daß die Preise über Jahre eher stabil geblieben sind.

Der ständige Ruf nach Staatsmacht, wenn irgendwas nicht klappt ist auch so ne typisch deutsche Marotte. Meiner Meinung nach hat die Musikindustrie es einfach verpennt, auf den Internet-Zug mit aufzuspringen und en akzeptables Angebot zu machen. Wie das geht, wird ja gerade von I-Tunes vorgemacht. Und die Leute sind bereit, Kohle für Downloads hinzulegen. Demnach waren es grob-fahrlässige Management-Fehler, und der Staat hat damit eher nichts zu tun.

Schließlich: Wie soll der Staat denn bitteschön das Internet kontrollieren/ reglementieren? Willst Du etwa eine "Informationsfreiheit" wie in China? [Kopfschüttel]

Gruß,
BassMan_69


Im Grunde bin ich genau deiner Meinung.
Nur die Frage, warum die Version mit Booklet/Inlaycard/Jewelcase soviel teurer ist, stellt sich mir ebenfalls. Denn alle Vorarbeiten müssen ja eh für die Standarversion gemacht werden. Und der EK für ein 8-seitiges, 4/1-farbiges Booklet liegt bei höchstens 12 cent, 4-farbige Inlaycard 4 cent. Und das Jewelcase ist nicht teurer als das Slimcase. Wären 16 cent, die einige Euro Preisunterschied rechtfertigen sollen. Und die genannten Preise sind noch nicht einmal die, die ein Majorlabel vermutlich bekommt. Ausserdem für eine 1000er Auflage, was ja noch recht wenig wäre.

Gruß,
Martin
cr
Inventar
#12 erstellt: 20. Okt 2004, 12:05
CD-Preise außerhalb Deutschlands:

Beim Suchen ist mir aufgefallen: Bei Amazon.com (nicht de) findet man etliche Popneuerscheinungen um 11,99 Dollar, was bereits unter Nichtbeachtung des tiefen Dollarkurses, also mit 1:1-Umrechnung, deutlich unter den Preisen in D liegt (man schaue mal die deutschen Versender an). Zum aktuellen Kurs sind das unter 10 Euro.

CD-Singles: In Schweizer Plattenläden findet man viele in Papp-Hülle um 4,- CHF, das sind 2,60 Euro!!!
Zieht man die höhere Kaufkraft in der Schweiz in Betracht, liegen somit die Preise für Singles bei unter 2 Euro!!
Hier lohnt sich kein Download mehr.
Flash
Stammgast
#13 erstellt: 20. Okt 2004, 18:23
Hallo zusammen,


Hi Flash,
die 10€ sind ja nicht nur die Meterialkosten für CD und Hülle, sondern eben auch die Produktionskosten, was mindestens Maschinen, Angestellte und Vertrieb mit einschließt.
Wir alle wollen doch ständig steigende Löhne haben, nicht wahr? Das muß sich doch irgendwann auf die Preise durchschlagen. Ist doch klar, oder? Schlimm wirds nur, wenn die Löhne stagnieren und die Preise weiter steigen, so wie bei uns. Welche Folgen das hat, kann man an der Autobranche sehen: Keiner kann sich mehr neue Autos leisten.

Und wenn man fragt, ob die CD-Preise noch haltbar sind, dann muß man sich diese Frage eben auch vor diesem Hintergrund stellen. Mich wundert eher, daß die Preise über Jahre eher stabil geblieben sind.

Der ständige Ruf nach Staatsmacht, wenn irgendwas nicht klappt ist auch so ne typisch deutsche Marotte. Meiner Meinung nach hat die Musikindustrie es einfach verpennt, auf den Internet-Zug mit aufzuspringen und en akzeptables Angebot zu machen. Wie das geht, wird ja gerade von I-Tunes vorgemacht. Und die Leute sind bereit, Kohle für Downloads hinzulegen. Demnach waren es grob-fahrlässige Management-Fehler, und der Staat hat damit eher nichts zu tun.

Schließlich: Wie soll der Staat denn bitteschön das Internet kontrollieren/ reglementieren? Willst Du etwa eine "Informationsfreiheit" wie in China? [Kopfschüttel]

Gruß,
BassMan_69


@ bassman_69:
Das sich jeder Schritt (Herstellung,Vertrieb, Händler usw.) auf den Preis auswirkt, ist klar.
Ich denke aber trotzdem nicht, dass eine "normale" CD ohne Inlay, Booklet usw. im Slim-Case 10 Euro kosten soll!
Zumal der Produktionsaufwand ja 3 mal so hoch ist!Und die Stückzahl etwa 1/3.

Kann schon sein, dass die Musikindustrie den Sprung auf den Internet-Zug verpennt hat, aber was wäre in deinen Augen eine sinnvolle Maßnahme gewesen, um auf diesen aufzuspringen?

Das Beispiel i-tunes zieht in meinen Augen nicht, da man sich einfach mal vor Augen halten sollte, wieviel Täglich illegal (umsonst!) aus dem Net runtergeladen wird, und wieviele Leute tatsächlich dafür bezahlen um es downloaden zu können!
Außerdem wird es auch in Zukunft so aussehen, dass die Leute lieber etwas materielles in der Hand haben, als eine Datei auf dem PC.


Meines Erachtens hätte man schon von Anfang an einen Riegel vorschieben müssen, als diese ganze Tauschbörsen Geschichte (Napster und co.) losgegangen ist!
Und der Riegel sollte in meinen Augen natürlich von staatlicher Seite kommen, und zwar mit empfindlichen Geldstrafen!
Was hilft sonst? Die Leute spüren nur durch den Geldbeutel!

Viele Grüße

Sebastian
BassMan_69
Stammgast
#14 erstellt: 21. Okt 2004, 09:26

Flash schrieb:
Hallo zusammen,


@ bassman_69:
Das sich jeder Schritt (Herstellung,Vertrieb, Händler usw.) auf den Preis auswirkt, ist klar.
Ich denke aber trotzdem nicht, dass eine "normale" CD ohne Inlay, Booklet usw. im Slim-Case 10 Euro kosten soll!
Zumal der Produktionsaufwand ja 3 mal so hoch ist!Und die Stückzahl etwa 1/3.

Kann schon sein, dass die Musikindustrie den Sprung auf den Internet-Zug verpennt hat, aber was wäre in deinen Augen eine sinnvolle Maßnahme gewesen, um auf diesen aufzuspringen?

Das Beispiel i-tunes zieht in meinen Augen nicht, da man sich einfach mal vor Augen halten sollte, wieviel Täglich illegal (umsonst!) aus dem Net runtergeladen wird, und wieviele Leute tatsächlich dafür bezahlen um es downloaden zu können!
Außerdem wird es auch in Zukunft so aussehen, dass die Leute lieber etwas materielles in der Hand haben, als eine Datei auf dem PC.


Meines Erachtens hätte man schon von Anfang an einen Riegel vorschieben müssen, als diese ganze Tauschbörsen Geschichte (Napster und co.) losgegangen ist!
Und der Riegel sollte in meinen Augen natürlich von staatlicher Seite kommen, und zwar mit empfindlichen Geldstrafen!
Was hilft sonst? Die Leute spüren nur durch den Geldbeutel!

Viele Grüße

Sebastian :prost


Hallo Flash,
in meiner Aufzählung habe ich natürlich noch die Künstler vergessen, die auch bezahlt werden wollen. Ist auch nicht so billig. Und dann noch das Suchen/ Promoten von neuen Bands, auch wenn ich sicher nicht mit der Art der zur Zeit hautsächlich geförderten Musik einverstanden bin.

Das, was eine CD kostet, ist halt nicht nur der Materialwert.

Warum zieht das Beispiel Itunes nicht? Oder MusicLoad? Dein Argument finde ich nicht einleuchtend, zumal diese beiden Dienste ja erst kamen, *nachdem* das Kind schon in den Brunnen gefallen war. Klar wird weiterhin umsonst aus dem Netz heruntergeladen, aber die Musikindustrie scheint nun zu begreifen, *daß* es eben auch alternative, akzeptierte, bezahlte Konzepte gibt. Und das hätte sie auch schon viel früher sehen können/ müssen. Einfach einen Dienst wie Music-Load aufziehen, als das Downloaden per Napster virulent wurde. Daß das nicht wirklich einfach ist, ist klar.
Aber so lange zu pennen, wie die gesamte Musikbranche, das gehört schon fast bestraft.

Auch Dein Ruf nach Staatsmacht ist ja nicht ungehört verhallt. DVD-Piraterie wird schwer bestraft, P2P-Börsen werden ebenfalls bekämpft, von rechtlicher Seite, sowie z.B. durch das flooden mit nicht funktionierenden Downlads. Ist ja nicht so, als würde nichts passieren.
Bloß: Immer direkt nach dem Staat zu rufen, wenn was nicht klappt ist so urdeutsch wie irgendwie auch unerwachsen.

Schließlich ist es etwas realitätsfern, schon nach einem Verbot zu rufen, bevor es mit einer Technik "richtig losgeht". Das wird nicht funktionieren, weil damit so ziemlich jegliche Innovation behindert würde: Das Dynamit wäre nie erfunden worden, Atomenergie nie nutzbar. Auch wenn ich kein Freund der Atomenergie bin, so ist sie nicht ausschließlich zu verdammen. Ich bin auch keine freund hemmungsloser Innovation ohne grenzen, dazu sind Dinge wie Gen-Technik zu weitgehend. Aber man muß sich halt damit auseinandersetzen, und nicht nur nach Verboten rufen.

Noch etwas anderes: Klar müssen die 3 Varianten unterschiedlich teuer esin, da sie sich sonst kannibalisieren würden: Wer würde die Low-Budget-Variante kaufen, wenn die normale für 11 € zu haben wäre? Wer würde die normale Variante kaufen, wenn es die De-Luxe-Ausgabe für 14€ gäbe? Ist halt Marketing.
Ob die Varianten ihren Preis wert sind, wird der Markt schließlich zeigen: Wenn es genügend Käufer gibt, sind die Produkte ihren Preis wert, und damit preiswert.

Cheers
BassMan_69


[Beitrag von BassMan_69 am 21. Okt 2004, 09:27 bearbeitet]
Heinrich
Inventar
#15 erstellt: 21. Okt 2004, 10:29
Um kurz mal als Insider zu plaudern:

Ein CD-Preis von 10 Euro läßt sich NUR bei absoluten Massenprodukten realisieren. Der Grund: umso kleiner die verkaufte Anzahl an CDs, umso mehr muß logischerweise mit einer einzelnen CD zurückverdient werden, um die trotzdem einigermaßen gleich hohen Produktionskosten wieder hereinzuwirtschaften.

In meinem konkreten Fall heißt das:

Eine Produktion kostet mich ca. 20.000 - 30.000 Euro bis zur Fertigstellung des Masters. Der Herstellungspreis unserer (zugegeben aufwendigen) Verpackung plus CD liegt inkl. der von uns zu entrichtenden mechanischen Schutzgebühr bei ca. 2,80 Euro/Stück. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von ca. 17 Euro bleiben ca. 7-8 Euro pro CD bei uns als Label. Von dieser Einnnahme sind dann die gesamte Produktion, die Werbung, und (hoffentlich) auch wir zu bezahlen.

Und versucht mal im Jazz (ich weiß: wer hört das schon ?) 5000 verkaufte Exemplare zu erreichen...


Dazu kommt noch eines:

Als ich vor ca 20 Jahren angefangen habe, LPs zu sammeln, haben diese mich im Schnitt 20DM gekostet. Nun rechnet das bei der üblichen Inflation einfach mal hoch...



Ich glaube viel eher, daß die Musikindustrie (und ich als Teil davon) es nicht geschafft hat, dem Konsumenten Musik als "Wert" zu vermitteln. Was bei dem Geschäftsgebaren und bei der "künstlerischen" Auswahl der Majors nicht sonderlich verwundert...


Gruß aus Wien,

Heinrich


[Beitrag von Heinrich am 21. Okt 2004, 11:10 bearbeitet]
incocnitoo
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 21. Okt 2004, 10:48
Heinrich,

endlich hats mal einer realistisch gerechnet, die meisten wissen garnicht was dahinter steckt und welche Kosten getragen werden müssen.

Der ein oder andere sollte sich mal Gedanken machen was eine Reinraumproduktion kostet, bevor die erste CD Produziert ist sind Investitionen in Millionenhöhe erforderlich.

Mann kann dieses Genöle über zu hohe CD-Preise nicht mehr hören, wer sich's nicht leisten kann oder möchte könnte ja auch Radio hören, ist vergleichsweise preiswert.

Gruß
I.
cr
Inventar
#17 erstellt: 21. Okt 2004, 16:10

Der ein oder andere sollte sich mal Gedanken machen was eine Reinraumproduktion kostet, bevor die erste CD Produziert ist sind Investitionen in Millionenhöhe erforderlich.


Dieser Hinweis ist nicht zielführend. Die Errichtung einer Produktionsanlage ist in den Stückkosten schon inkludiert, wer nur die variablen Kosten rechnet wäre ein Schelm, aber kein Kaufmann.
Die reinen Produktionskosten je CD (ohne Kosten der darauf gespeicherten Software/Musik) sind unter Berücksichtung der Abschreibungen (dort stecken nämlich die Investitionskosten drinnen, mehr oder minder aufgeteilt auf die Nutzungszeit) trotzdem nur Bruchteile eines Euros.

Selbstverständlich sind die CD-Preise zu hoch, schau dir doch die Preise in den USA an.
Und trotz der hohen Preise wird man als Konsument noch verschaukelt und dürfte sich nicht mal mehr digitale Sampler zusammenstellen, obwohl einem die Originale gehören. Bzw. kann man seine CDs nicht abspielen auf vielen DVDPs, im Auto usw. Denk mal darüber nach.

PS: Ich rede hier nicht von irgendwelchen Kleinserien, wo ein hoher Preis durchaus gerechtfertigt sein kann, sondern vom üblichen 08/15 Mainstream. Ferner ist nicht zu vergessen, dass mit tieferen Preisen die verkauften Stückzahlen zu steigen pflegen. Somit ist überhaupt nicht gesagt, dass ein hoher Preis für den Hersteller gewinnmaximierend sein muß.


[Beitrag von cr am 21. Okt 2004, 16:19 bearbeitet]
Hubert789
Inventar
#18 erstellt: 21. Okt 2004, 16:47
Hallo zusammen,

vorab: ich halte lieber eine Original-CD in der Hand oder hör' sie in meinem CD-Player als eine gebrannte. Trotzdem erreichen die Preise von CD's lichte Höhen, die einen zumindest nachdenklich machen müssen.

In anderen Ländern, z.B. den USA wird intensiv darüber nachgedacht, wie die Preispolitik der fünf major companys, die sich rund 85% des Weltmarktes teilen (Universal, Warner, Sony, BMG und EMI), so gestaltet werden können, dass die Nachfrage auf dem Markt sie akzeptiert.

Die Nachfrage hat sich nämlich schon längst dahin orientiert, wo Preis und Leistung für die meisten in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen: in Richtung Internet.

Wiewohl das nicht meine erste Wahl wäre, ist doch daran ablesbar, dass die Plattenindustrie wesentliche Vertriebswege schlicht verschlafen hat. Nur als Beispiele: funktionierende Musikbörsen werden nicht von Plattenlabeln betrieben, Lizenzabgaben auf Handyklingeltöne werden erst jetzt angedacht und einiges andere mehr. Das zeigt, dass die großen Label schlicht Marktentwicklungen verkannt haben.

Insofern halte ich es auch durchaus nicht für "Genöle", wenn die in Deutschland hohen Preise für CD's von vielen angeprangert werden. Vielmehr ist es nach meinem Eindruck ein hübsches Schwarze-Peter-Spiel, wenn die Vielzahl an Raubkopierer für die schlechter werdenden Umsätze der großen Plattenfirmen verantwortlich gemacht werden. Die wirklichen Ursachen dürften doch erheblich vielschichtiger sein.

Statt konstruktiv mit neuen Herausforderungen umzugehen, werden eher Blockadestartegien entwickelt, indem Kopierschutzmechanismen entwickelt werden, die sich letztlich im Preis niederschlagen und deren Nutzen doch wohl höchst zweifelhaft erscheint. Schließlich wissen die Meisten, wie das Rennen zwischen Hase und Igel ausgegangen ist.

Daher mein Plädoyer zum Schluss: nachfragegerechte Preise (und damit sind letztlich günstige Preise gemeint) sind das beste Mittel für stabile Plattenumsätze. Die Nutzung innovativer Absatzwege kann dazu beitragen, Preise für herkömmliche Tonträger in günstigerer Weise zu gestalten. Die Plattenindustrie sollte lieber nachdenken, statt in Blockadepositionen zu verharren.

Beste Grüße
Hubert
Heinrich
Inventar
#19 erstellt: 21. Okt 2004, 17:01
Hallo cr,.


PS: Ich rede hier nicht von irgendwelchen Kleinserien, wo ein hoher Preis durchaus gerechtfertigt sein kann, sondern vom üblichen 08/15 Mainstream. Ferner ist nicht zu vergessen, dass mit tieferen Preisen die verkauften Stückzahlen zu steigen pflegen. Somit ist überhaupt nicht gesagt, dass ein hoher Preis für den Hersteller gewinnmaximierend sein muß.


Es gibt eben so sonderbare Randmusik, in der das allermeiste - unabhängig vom Verkaufspreis - bei Kleinserien bleibt. Und eine dieser Nischen bediene ich

Trotzdem wird eines mE NIE berücksichtigt: eine LP hat vor 20 Jahren 20,- DM gekostet. Selbst wenn man die geringeren CD-Herstellungskosten berücksichtigt, ist ein CD-Preis von max. 10 Euro nur schwer argumentierbar. Man beachte auch die Preissteigerungen von anderen Produkten im selben Zeitraum...

Ich glaube eher, daß der Unmut hauptsächlich aus anderen Gründen entstanden ist (und nun möglicherweis nur über einen niedrigeren Preis wieder die Nachfrage anzukurbeln ist...):

a) Kopierschutz, und die damit einhergehende "Kriminalisierung" JEDES Endkonsumenten.

b) Permanente Remasterings von Klassikern, die sich klanglich zwar nur minimal unterscheiden, aber den "Fan" jedesmal auf's neue Geld kosten (sollen).

c) Eine nicht stattfindene Vermittlung des (Kultur-)Wertes Musik an sich (durch immer stärker werdende Konzentration auf schnell zu vermaktende Produkte).

d) Unsinnige Formatkriege wie CD versus DVD-Audio versus SACD (versus Internet).

e) Das Internet wurde von den Majors sehr lang mit Argwohn betrachtet anstatt die darin liegenden (Vermarktungs-)Chancen zu erkennen. Erst i-tunes hat es geschafft, eine legale, labelübergreifende Internet Plattform zu etablieren.

f) Die immer stärker werdende Marktkonzentration der Majors (Beispiel Zusammenschluß Sony - BMG), die zu einer zunehmenden "Verödung" der Musiklandschaft führt (die Chance für alle "Kleinen" wie mich).




Gruß aus Wien,

Heinrich
cr
Inventar
#20 erstellt: 21. Okt 2004, 17:33
Ich gebe dir völlig recht, dass der Unmut entstand durch insb.

Kopierschutz und damit zusammenhängend die Unterstellung, alle Konsumenten seien Verbrecher (man denke auch an eine in D laufende PR-Kampagne, die alles andere als dem Image der Tonträger/Filmindustrie förderlich ist)

Remasterings und dass man sich alles dreifach kaufen soll: LP, dann CD, dann SACD (wenn wenigstens die Remasterings immer gut wären, aber auch hier gibt es ja grauenhafte Sachen)

Formatkriege

Viele CDs, die nur 2-3 brauchbare Songs, und dann 10 Titel Müll drauf haben

der schwer zu widerlegende Eindruck, dass die großen Labels von den 80ern verwöhnte unbewegliche Absahner sind, die statt abzuschlanken weiter ihren überdimensionierten Verwaltungsapparat durchfüttern wollen und am Markt vorbei produzieren und neue Vertriebsformen verschlafen.
RealHendrik
Inventar
#21 erstellt: 21. Okt 2004, 22:02

Eine Produktion kostet mich ca. 20.000 - 30.000 Euro bis zur Fertigstellung des Masters.


Holla! Was hast Du denn da alles 'reingerechnet? Die Reisespesen des notwendigen Sinfonieorchesters?

Bei üblichen Produktionen einer CD kostet die ganze Technik von vorne bis hinten (sprich: Tontechniker, Tonmeister, Studiobenutzung, gutes (!) Mastering, Überspielung) inclusive aller Kosten maximal (!) 10.000 Euro, und das ist schon die Luxusversion (es sei denn, der Aufwand ist umständehalber sehr hoch). Bei kleineren Ensembles kann es auch deutlich weniger als 5.000 Euro werden. (Die günstigste Produktion, die ich je gemacht habe - eine Live-Choraufnahme - kostete gerade mal DM 1.500 - man achte bitte auf die Währung!)

Gruss,

Hendrik
Heinrich
Inventar
#22 erstellt: 21. Okt 2004, 23:38
Hallo Hendrik,

wenn's denn so billig wäre - ich wäre der Lezte, der sich nicht freute...



Bei üblichen Produktionen einer CD kostet die ganze Technik von vorne bis hinten (sprich: Tontechniker, Tonmeister, Studiobenutzung, gutes (!) Mastering, Überspielung) inclusive aller Kosten maximal (!) 10.000 Euro


Bitte definiere "übliche" Produktion...

Im Jazz kannst Du von zwei bis drei Aufnahmetagen, einem Tag Edit, zwei Tagen Mixdown und einem Tag Mastering ausgehen. Macht in Summe im Schnitt um die sechs Tage, fünf davon echte Studiotage. Ein Studiotag in einem vernünftig ausgestatteten Studio kostet ca. 800 Euro (hier in Wien). Wenn die Aufnahmen in N.Y. stattfinden, kann man trotz günstigen Dollarkurses locker 1200 Euro am Tag veranschlagen.

Dazu kommen die Flüge der Beteiligten: entweder wir dorthin wo die Musik ist, oder die Musik zu uns. Dies läßt sich u.U. umgehen, wenn die Musiker auf einer Tournee sind, so daß sie bereits hier in Wien sind.

Musikergagen:


Holla! Was hast Du denn da alles 'reingerechnet? Die Reisespesen des notwendigen Sinfonieorchesters?


Selbst ohne Reisekosten - Du kannst ja mal bei den Wiener Philharmonikern anfragen, was sie am Tag für eine Aufnahme verlangen. Da kommt dann nur noch die Miete für den großen Musikvereinssaal plus die Diregentengage dazu.


Bei üblichen Produktionen einer CD kostet die ganze Technik von vorne bis hinten (sprich: Tontechniker, Tonmeister, Studiobenutzung, gutes (!) Mastering, Überspielung) inclusive aller Kosten maximal (!) 10.000 Euro



Wie gesagt - ich lasse Dir gerne alle notwendigen Nummern der Wiener Philharmoniker zukommen - mal sehen, wie weit Du da mit Deiner Kalkulation kommst

Zurück zum Thema Musikergagen: Du kannst davon ausgehen, daß ein wirklich hochkarätiger Jazzmusiker eine Tagesgage von ca. $1000 - $1500 für einen echten Freundschaftsdeal hält (i.d.R. sind die Gagen deutlich höher, wir haben mittlerweile aber einen ganz guten Ruf...). In der Klassik sind die Gagen übrigens nicht geringer - nur um evtl. Gerüchten vorzubeugen.


Und ich weiß nicht, welche Tagessätze Du von "guten" Masteringstudios im Kopf hast, i.d.R werden Dir diese ca. $2000 - $4000 berechnen. Zum Glück können wir uns dieses Geld sparen, da wir selbsr mastern...


Ich weiß nun wirklich nicht so ganz genau, welche Preise Du für welches Tonstudio und welchen Tontechniker im Kopf hast - bitte um Aufklärung! Wenn möglich, mit entsprechender Equipment-Liste. Und da möchte ich dann sicher nicht Yamaha O2R lesen...

Live-Choraufnahme: Ich kenne hier in Wien nur eine Handvoll Räume, in denen ich wirklich guten Gewissens Chor aufnehmen würde (nämlich mit dem unbearbeiteten Klang des Raumes). Und die kosten am Tag mehr als 1500,- DM (auch hier beachte man die Währung) - bereits ganz ohne Chor... Und bei 1500,- DM hast Du aber noch kein Mikrophon, kein Equipment o.a. hineinkalkuliert. Denn Du weißt vermutlich selber, was eine Handvoll Neumann oder Schoeps Mikrophone und ein Studer 962 kosten. Der DAT ist dann direkt ein Sonderangebot. Und schneiden solltest Du bei 1500 DM auch nicht wirklich wollen. Ich kenne Dein Schnittsystem nicht - wir verwenden Merging Technologies Pyramix. Für 1500,- DM sind die gerade mal nett zu Dir...


Und noch eines: Selbst 30.000 Euro sind nichts im Vergleich einer POPproduktion (zumindest einer anerkannten Band/eines anerkannten Künstlers). Da geht's um ganz andere Summen.


Gruß aus Wien,

Heinrich
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 22. Okt 2004, 13:56
Ich bin gerne bereit für richtig gute musik 15 euro auszugeben.
Da nur alle sechs monate ein richtig cooles album rauskommt macht das alle 6 monate ne neue cd.

Wenn die musik industrie mit den daraus resultierenden einnahmen zufrieden ist, ist das ok.

Damit ich für eine CD die mir ein freund empfohlen hat, einfach nur aus neugierde geld ausgeben würde, müssten die preise schon leicht fallen.

Wenn man die neue eminem CD die in ca 4 wochen rauskommen würde sagen wir mal 8 euro verlangen würde, währen die verkaufszahlen bombastisch, jede wette. Man würde damit vermutlich auch viel geld machen, da nur wenige 16 euro cds regelmäßig kaufen (können). Das geld gibt man halt nur für sehr gute cds aus. Um viele finden eminem musik nicht sehr gut, sondern nur ziemlich nett. Und das ist keine 16 euro wert.
Mit einer moderaten preispolitik hätten bestimmt auch no name bands eine gute chance. die vorgeschlagenen 8 euro würde ich für ein neues album fürs probieren gerne ausgeben.
kübelblöck, britney spears und die randfichten mal ausgenommen

Und die sony bmg idee abgespeckte cds für 10 euro zu verkaufen, wo noch nicht einmal alle lieder draufsind finde ich peinlich.
Heinrich
Inventar
#24 erstellt: 22. Okt 2004, 14:54
Hallo,


Wenn man die neue eminem CD die in ca 4 wochen rauskommen würde sagen wir mal 8 euro verlangen würde, währen die verkaufszahlen bombastisch, jede wette. Man würde damit vermutlich auch viel geld machen, da nur wenige 16 euro cds regelmäßig kaufen (können). Das geld gibt man halt nur für sehr gute cds aus. Um viele finden eminem musik nicht sehr gut, sondern nur ziemlich nett. Und das ist keine 16 euro wert.


Überlege mal, welche Promotion nötig ist, damit Du jetzt bereits weißt, daß das neue Album in vier Wochen erscheint. Das läßt sich mit 8Euro/CD nicht bewerkstelligen. Und damit möchte ich nicht der Hochpreispolitik den Mund reden, trotzdem: auch der Musikindustrie sollte man nicht NUR Böses und Geschäftemacherei unterstellen (auch wenn man sich des Eindrucks oft genug nicht erwehren kann)...

Gruß aus Wien,

Heinrich
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 22. Okt 2004, 15:21
Hab bei meinem plattenladen nachgefragt
Der Verkäufer musste auch erst im Rechner nachgucken.
Daher schätze ich die bisherigen kosten als recht gering ein

Heinrich
Inventar
#26 erstellt: 22. Okt 2004, 15:32
An sich ebenfalls

Allerdings läuft durchaus eine beachtliche PR-Kampagne - möglicherweise ist Dein Plattenhändler bekennender Nicht-Eminem Hörer


Gruß aus Wien,

Heinrich
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 22. Okt 2004, 16:17
Kann sein. Aber er verdient gerne Geld. (unglaublich aber wahr) daher sollte er über sowas eigentlich bescheid wissen - wenn es denn eine PR Kampange im größerem ausmaße geben würde.

Ich glaub übrigends, dass das album auch ohne in charts kommen würde.

dass das.... war das jetzt gramatisch richtig? nach irgendeiner rechtschreibung...? ach egal, hier gehts um musik...
BassMan_69
Stammgast
#28 erstellt: 25. Okt 2004, 16:25

MusikGurke schrieb:

Und die sony bmg idee abgespeckte cds für 10 euro zu verkaufen, wo noch nicht einmal alle lieder draufsind finde ich peinlich.


Wer sagt denn, daß da nicht alle Lieder drauf sind? Habe ich noch nichts von gehört.
Meines Wissens nach sind "nur" die Cover/ Innersleeves nicht dabei, und die Musiktitel auf die CD gedruckt. Da finde ich nichts Peinliches bei.
Und das Nicht-Vorhandensein der Bonus-Tracks kann man schwerlich als Nichtvorhandensein aller Lieder bezeichnen, nicht wahr?

Gruß,
BassMan_69
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 25. Okt 2004, 20:15
auf der luxusausführung sind meist bonustracks. Wer will da noch die 10 euro billigpackung
Abzocke.
10 Euro für alle lieder würd ich aber zahlen.
Björn_SZ
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 26. Okt 2004, 17:03
Die Produktionskosten in allen Ehren, aber viele CDs sind einfach zu teuer. Es wundert mich z. B., wenn ich für ein Beatles-Album heute noch 15 € und mehr hinlegen muss, wenn ich mir das Ding als CD kaufe. Die Produktinskosten sind schon bezahlt gewesen, als ich noch nicht geboren war.

Bei Kleinserien verstehe ich höhere Preise natürlich, aber dann muss auch der Klang stimmen. Viele CDs klingen für meine Ansprüche nicht so gut, wie es die Technik zulässt.

Größtes Ärgernis für mich ist der Kopierschutz und auch der Grund, warum ich kopiergeschütze Sachen nicht kaufe. Ich sehe es einfach nicht ein, dass ich eine CD, die ich erworben habe, nicht mal mehr für den Eigenbedarf kopieren darf. Analoges Überspielen ist zwar noch rechtens, aber wie lange wird es noch Geräte mit analogen Anschlüssen geben? Spätestens bei der nächsten Format-Umstellung wird man dann auch seine teuren Schätze umkopieren wollen. Das mache ich bestimmt nicht analog. Neukauf kommt für mich auch nicht in Frage: Ich bin nicht der Dukatenscheißer der Musik-Industrie.

Copy kills Music - Homefucking kills prostitition.
Denonfreaker
Inventar
#31 erstellt: 26. Okt 2004, 17:17
In holland sind die preise zum gluck bereits gesunken, musste aber auch weil mann sonnst ja kaum noch eine orginale cd verkaufte (preise lagen zwischen 18,00 ud 22,00 fur einen einzige cd!0

Naturlich nicht alle preise sind gesunken , die meiste neue cd's sind immer noch erheblich teuerer als bei euch

DF
BassMan_69
Stammgast
#32 erstellt: 27. Okt 2004, 09:00
Hallo zusammen,

bin gestern mal wieder im Geiz-Saturn gewesen, und habe mich nach CDs umgeschaut. Was soll ich sagen? De-Luxe-Varianten überall, schön zwischen 19 und 25€ ausgezeichnet, aber von Low-budget keine Spur.

Der Erotic Lounge Sampler (Ja, is mussik), den ich mir angeschaut hatte, gab es in der Normalo-Variante, sowie de-luxe. Was mich verwirrt hatte, war, daß die de-luxe-version völlig andere Titel drauf hatte als die normale. Welche jetzt nun wirklich besser ist, kann ich nicht sagen.

Wenn das die Art und Weise ist, wie dieses an sich erstmal gut klingenden Konzepts ist, dann muß ich mich dem Ärger der MusikGurke anschließen.
Es zeigt aber auch, daß nicht nur die Plattenindustrie die Preistreiber sind: Wenn es die Low-Budgets wirklich gibt, dann waren sie im Geiz-Saturn wirklich gut versteckt, denn gefunden habe ich keine. Sollte es etwa so sein wie mit den Billigflügen Tokyo für 25 €, von denen es 2 in 50 Jahren gibt?

Auf jeden Fall bin ich erstmal ziemlich enttäuscht, und gekauft habe ich die De-Luxe-Edition dann auch nicht.

Gruß,
BassMan_69
PIWI
Inventar
#33 erstellt: 27. Okt 2004, 11:28
Hallo Bassman !

Eventuell war das mit Deinem Beispiel nur eine Ausnahme.
Bei Samplern gibt es zudem häufig verschiedene Ausgaben (Vol 1, Vol. 2, etc.)

Völlig verschiedene Titel sollten bei einer De-Luxe Version nicht drauf sein, sondern nur zusätzliche Bonus-Tracks.
(Habe an anderer Stelle auch schon geschrieben, dass ich die Grundidee nicht schlecht finde.)

Ansonsten kann ich einige Argumentationen nicht verstehen.
--> Ich höre mir eine Scheibe an, und entscheide dann ob sie mir den Preis Wert ist.
--> Wenn nicht, wird halt nicht gekauft.

Man muss eine Scheibe auch nicht sofort nach Erscheinen kaufen.
Viele werden nach einiger Zeit doch billiger.
In "meinem" MM habe ich beim Stöbern durchaus schon für mich interessante Titel für unter 10 Euro entdeckt.

Ansonsten zum Thema Rippen :
Gester Abend war ein sehr interessanter Bericht über Zeitungsautomaten im TV.
Zum Teil über 50% Verlust für den Händler durch Diebstahl.
Bei einer Zeitung für 50 Cent.
Geklaut haben nicht nur "arme" Leute.
(Schien eher umgekehrt zu sein.)

Die ertappten Diebe hatten zum Teil wirklich abenteuerlustige Argumente/Ausreden parat.

Kannst auch gerne mal mit Hoteliers über den dortigen Handtuch- und Bademantelschwund reden.

Eine Jazzveranstaltung inklusive kulinarischem Mehr-Gänge-Menü hat mir, was CD-Preise angeht, den Rest gegeben.
--> Zum Teil hatten die Leute dort über 200 Euro für Getränke ausgegeben.
--> Aber die CDs der Künstler, welche ich mir für je 10 Euros dort gekauft hatte, sollte ich ihnen brennen.
--> Da hörts doch wohl auf.

MfG
PIWI


[Beitrag von PIWI am 27. Okt 2004, 11:58 bearbeitet]
bothfelder
Inventar
#34 erstellt: 27. Okt 2004, 11:33
Hi PIWI!

Genau so ist es...

Deine letzten vier Zeilen bringen's wieder mal auf den Punkt.

Andre
PIWI
Inventar
#35 erstellt: 27. Okt 2004, 11:47
Hi !


bothfelder schrieb:
Hi PIWI!

Genau so ist es...

Deine letzten vier Zeilen bringen's wieder mal auf den Punkt.

Andre


Von den Dieben, welche ständig mit ihren bereits runtergeladenen Filmen angeben, will ich erst gar nicht anfangen.

Gruß
PIWI
bothfelder
Inventar
#36 erstellt: 27. Okt 2004, 12:04
Hi PIWI!

Bleib gelassen... Glückwunsch zum 1000!

Andre
PIWI
Inventar
#37 erstellt: 27. Okt 2004, 13:05

bothfelder schrieb:
Hi PIWI!

Bleib gelassen... Glückwunsch zum 1000!

Andre


Hehe !
Danke.

Hatte ich jetzt für Heute zwar erwartet, aber erst nicht drauf geachtet.
Kam ja sogar ne nette Nachricht vom Forum.

Macht mir weiterhin viel Spaß hier.


So long
PIWI
bothfelder
Inventar
#38 erstellt: 27. Okt 2004, 13:11
Hi PIWI!

Bist jetzt auch wieder ein "nackiger" Einsterner...
Weiterhin viel Freude.

Andre
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 29. Okt 2004, 16:11
Ich persönlich habe noch nie in meinem leben 200 euro für getränke ausgegeben, und mir sind auch die 50 euro, die man teilweise für live konzerte ausgibt etwas zu teuer. Ebenso wie 18 euro, die man für ne orginal cd auf den tisch legen darf.
Da es auf dieser welt nicht nur bonzen gibt, nehme ich an das viele so denken wie ich.
Daher sollte es niemanden wundern, wenn nur cds gekauft werden, die man wirklich mag. Und das sind nicht sehr viele.

Ansonsten kann man sich ja auch mit Radio höhren, oder aus dem Radio legal aufgenommenen (und PC zurechtgeschnittenen) Liedern aushelfen, ohne einen grund zu sehen mehr geld auszugeben.
Da es für live konzerte keinen ersatz gibt, bleiben die wohl gut besucht (zumindest bei guten bands).
Und mein beileid (oder neid???) an alle, die an einem abend 200 für drinks locker machen (können).
PIWI
Inventar
#40 erstellt: 29. Okt 2004, 17:52
Hallo MusikGurke !

Ich versuche mal zu klären.

1.
War Deine Person direkt nicht gemeint.
--> Das war mein persönliches Beispiel, dass wohl etliche Leute, obwohl anscheinend genügend Geld vorhanden zu sein scheint, trotzdem nichts bezahlen wollen.
Das von Dir in diesem Zusammenhang benutzte Wort "Bonze", erscheint mir auch etwas fehl am Platze zu sein.
(Mit einem Schmunzeln auf den Lippen nehme ich das einfach mal hin.)

2.
Wie Du die CD-Käufe handhabst überlasse ich Dir.
--> Ich kaufe auch nur CDs die mir gut genug für den jeweiligen Preis erscheinen.
(Hätte ich noch mehr Geld für mein Hobby zur Verfügung, würde ich eventuell auch noch mehr CDs kaufen.)
--> Soll man doch ganz darauf verzichten, um niedrigere Preise zu erzwingen.
Für mich der konsequenteste Weg.
Und vor allen Dingen legal.

--> Das Alles hat mit Neid/Beileid doch nichts zu tun.
(Ich freue mich für Jeden, der für sein Hobby noch Geld zur Verfügung hat.)
--> Man sollte/muss an der Stelle nur akzeptieren, dass nunmal unterschiedliche Einkommensverhältnisse vorhanden sind.

3.
Das legale Aufnehmen von Liedern.
--> Du sprichst da einen für mich wichtigen Punkt an.
--> Es ist durchaus möglich, wenn man will.
--> Wieso nur immer Digital und von CD, geht doch wohl auch Analog oder von anderen Quellen.

Etwas mehr Zeit für analoges Kopieren, wollen viele User anscheinend auch nicht aufwenden.
Als wenn es im Discman oder im Auto so auf Klangqualität ankommen würde.
(Thema "Sicherungskopie" kann ich schon garnicht mehr hören.)

4.
Ich war auch mal Schüler.
(Bzw. hatte früher weniger Geld als heute zur Verfügung.)
LP Preis damals (70er Jahre) oft 15 bis zu 20 DM.
Das ist hochgerechnet eventuell teurer, als heute eine CD.
Mir ist es durchaus gelungen so zu planen, dass ab und an ein Datenträger gekauft werden konnte.
--> Hing allerdings von den Prioritäten ab, für was ich mein Geld ausgeben wollte.
--> An anderer Stelle wurden dafür auch mal Einsparungen in Kauf genommen.
--> Zusätzlich habe ich mit kleinen Jobs versucht den Geldbeutel etwas zu füllen.

Mein Fazit :
Anstatt ständig über Preise zu nölen,
--> Sollten sich einige Leute mal Gedanken machen, wo ihr Einkommen oder das Taschengeld sonst noch so "verschwinden".
--> Dann bemerken sie auch, wo ihre Prioritäten wirklich liegen.

Es wäre zusätzlich von Vorteil, sich rechtzeitig daran zu gewöhnen, dass manche Dinge im Leben nunmal Geld kosten.

Klaue ich ständig Dinge, welche ich mir nicht leisten kann ?
--> Entweder spare ich für den Urlaub, ein Auto oder was auch immer.
--> Oder ich sage mir, dass es nicht genügend Priorität hat.
Und leiste mir irgendwas Anderes, welche mir wichtiger erscheint.

Sorry :
Aber bei nicht wenigen Menschen ensteht bei mir oft der Eindruck, dass es in erster Linie um Besitz - für möglichst umsonst und dann sofort - zu gehen scheint.

--> Zu diesem Personenkreis zähle ich Dich jetzt ausdrücklich nicht hinzu.
--> Es sollte sich allerdings Jeder mal ganz ehrlich selbst einordnen.

--> Es wäre zudem hilfreicher sich für die Sachen zu freuen, welche man hat.
--> Anstatt sich ständig drüber aufzuregen, was man nicht hat.

MfG
PIWI


[Beitrag von PIWI am 29. Okt 2004, 18:36 bearbeitet]
revolver
Stammgast
#41 erstellt: 31. Okt 2004, 01:46
guten abend!
die fragen, welche sich musikhörer stellen müssen, sind doch: "was will ich?" und "zu welchem preis?" sobald diese fragen geklärt sind, müssen musiker, produzenten und plattenfirma sehen, ob sie die gewünschte leistung zum gewünschten preis anbieten können. besteht die nachfrage nach preisgünstigen aber mittelmässigen produktionen lässt sich bestimmt eine lösung finden. falls 1A produktionen nachgefragt werden, die preise aber dementsprechend hoch sein dürfen, so lässt sich bestimmt auch eine lösung finden. schwieriger wirds, wenn a) wie heute üblich schlechte produktionen zu überrissenen preisen abgesetzt werden. da haben die produzenten ein glaubwürdigkeitsproblem. noch schlimmer ist, wenn b) die konsumenten top qualität zu schleuderpreisen verlangen. in diesem fall lässt sich wohl kein konsens zwischen verkäufer und käufer finden. das wäre das wahre ende der heutigen musikindustrie.

soviel zum thema ökonomie und musik
grüsse
george
Stammgast
#42 erstellt: 05. Nov 2004, 00:31
Die richtige Frage wurde doch schon gestellt:

Wie oft habt ihr eine interessante CD NICHT gekauft, WEIL Sie euch zu teuer war?

Seit doch mal ehrlich, wenn ich meine Eltern frage, wieviel eine LP damals gekostet hat und mir dann den entsprechenden Lohnstreifen ansehe, war das mächtig viel Geld!

Ein gutes Album ist 18€ wert, oder nicht? Wenn es nicht gut ist kaufe ich es nicht, auch nicht wenn es 10€ kostet!

Das Problem ist die Qualität der Titel, da wird mäßige bis schlechte Musik extrem gepusht und dabei Millionen in PR-Aktionen gesteckt, die Kosten der Aufnahme sind dagegen doch nix, egal ob es nun 5000€ oder 50000€ sind!
Allerdings bezweifle ich auch, ob die Qualität der Musik wirklich gesunken ist, auch vor 30 Jahren gab es Pseudo-Künstler, primitive Geldmacherhits, Retortenbands und One-Hit-Wonder.

Gerade in Zeiten des Internets und der leichten Verbreitung von Musik zahlt sich Qualität schnell aus, Mundpropaganda des 21. Jahrhunderts - es kommt nur nicht in die Köpfe der Manager!
Björn_SZ
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 07. Nov 2004, 21:59
Da PIWI das Thema Analoges Kopieren und Sicherungskopie anspricht: Ich war so froh, dass ich mit DAT und Co. endlich in der Lage war, von meinen CDs exakte Kopien zu machen, der Kopierschutz versaut es einem. Am liebsten würde ich von der Musik-Industrie die Kohle, die ich in digitale Rekorder-Technik gesteckt habe, zurückfordern. Aber was soll's, Kopiergeschütztes kaufe ich nicht mehr. Für mich ist es inakzeptabel, wenn ich aus meiner gekauften Musik nicht mal mehr für den Eigenbedarf einen Sampler auf digitalem Wege machen kann. Analogtechnik habe ich nie gemocht und ich habe schon als 6jähriger von sowas wie 'ner CD-R geträumt, da war die CD-ROM gerade in Ankündigung.
Und in einem anderen Thread klagte gerade jemand, dass sich seine gekauften CDs auflösen. Ist doch logisch, dass man sich das Ganze als Sicherungskopie ziehen möchte - natürlich digital.
Natürlich gibt es Leute, die das alles missbrauchen, aber eigentlich ist unser Urheberrecht eine Ohrfeige an den Verbraucher. Ich stelle mir vor, dass im Mittelalter eine Truppe Musikanten in ein Dorf kommt und einige Lieder trällert. Ein Jahr später kommen sie wieder, die Dörfler singen die Lieder selber und die Musikanten verlangen Geld für's Nachsingen. Man hätte denen ein paar aufs Maul gehauen. Heute wird man von der Industrie zu Raubkopierer gestempelt. Hoffentlich "hauen" die Verbraucher der Musikindustrie ebenso aufs Maul - in dem sie den Kram nicht mehr kaufen.


[Beitrag von Björn_SZ am 08. Nov 2004, 00:05 bearbeitet]
dj_ddt
Inventar
#44 erstellt: 08. Nov 2004, 00:17
ich kaufe schon seit einiger zeit keine neuen CDs mehr, wegen dem kopierschutz. wenn möglich hole ich mir die singles und alben auf vinyl. und wenns das nicht auf vinyl gibt...tja, pech gehabt. sollte sich unter den neuen CDs doch mal eine ohne kopierschutz befinden, die mir gefällt, würde ich sie mir eventuell holen, aber keine MIT kopierschutz. ich hatte mal 2 solche un-CDs...nie wieder...nein danke.
PIWI
Inventar
#45 erstellt: 08. Nov 2004, 13:53
Hallo Björn !

Nur zur Richtigstellung :
Den Kopierschutzt mag ich ja auch nicht.
Allerdings darf man bei diesem nunmal nicht Ursache und Wirkung vertauschen.
Er kam erst, als Viele nicht mehr bereit waren, für Musik Geld auszugeben.
Ob der Weg der Industrie richtig war, sehe ich ebenfalls als zweifelhaft an.
(Man vergrätzt nur die ehrlichen Musik-Fans.)

Aber :
--> Meine "Haupt-Gegner" in dieser leidigen Angelegenheit, sind und bleiben nachwievor die Leute, die glauben, sie müssten/könnten etwas besitzen, ohne dafür zu bezahlen.

Nochwas :
--> Unbedingt schlechter klingen meine analogen Kopien auf meinen CD-Rs (Sampler) nun auch wieder nicht.
--> Wenn neuere CDs sich zersetzen sollten, würde ich erst mal versuchen, sie direkt zu reklamieren.
--> Der CD-Fraß kommt wohl eher bei sehr alten CDs, aufgrund von damaligen Fabrikationsfehlern zum Tragen.
Und diese sind ja wohl nicht kopiergeschützt.

Thema Un-CDs :
Ich kaufe sie.
Wenn die Dinger bei mir nicht laufen, oder die Fehler beim Hören zum Tragen kommen, tausche ich sie um.
Mein Händler hat mir deswegen noch nie Probleme gemacht.
(Er wäre ja auch dumm, einen guten Kunden zu verärgern.)

Schallplatte ?
Nein nie mehr.
Für mich als Viel-Hörer ein unzulängliches Medium.


MfG
PIWI


[Beitrag von PIWI am 08. Nov 2004, 20:31 bearbeitet]
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 08. Nov 2004, 21:37
Eine interessante möglichkeit sind auch radio aufnahmen. Klingen gut, und sind gratis.

Eigentlich bin ich ja gerne bereit für musik geld zu zahlen (ist eine dienstleistung wie jede andere). Die künstler machen geile mucke, ich zahle einen kleinen obulus. klingt fair.

Wenn ich für 18 euro aber noch nicht mal die cd abspielen kann wo ich will.... naja.... radio ruft.... legal, gut, günstig. und dank rechnern mit tv karte auch sehr einfach....
Björn_SZ
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 09. Nov 2004, 00:12
Naja, ich glaube, ich muss zu den letzten beiden Beiträgen mal folgendes sagen, denn ich bin angesichts der Gängelung des Verbrauchers stinkwütend.

Radiosendungen habe ich früher ganz gern mitgeschnitten, und auf diese Weise wohl locker 2.000 Musikstücke in mein Archiv auf Spulentonband und DAT gebracht. Aber vor 10 Jahren habe ich meinen Tuner verkauft. Die Radiosprecher labern in die Titel rein, Titel werden ineinander übergeblendet, Optimod versaut den Klang, der Frequenzgang wird mit Equalizern verbogen... Radiospaß ade. DSR war leider nur kurz verfügbar, DAB vergessen wir mal. Inzwischen kommt auch bei den Sendern alles aus der datenkomprimierten Konserve.

Mein Wunsch als Rekorder-System war immer das verlustfreie digitale Kopieren. Als Schüler hatte ich schon meinen ersten DAT. Bei Digitalkopien von CD zu CD kann ich, sofern ich Kopfhörer benutze, Klangunterschiede je nach CD-Rohling wahrmehmen. Das klappt im Blindtest. Auf einmal darf ich aber nicht mal mehr digital kopieren, sondern muss den noch verluststärkeren analogen Weg hinnehmen, wenn ich kopiere. Für mich ist das eine Katastrophe und auch ein Witz: Wozu gibt es dann überhaut Digitalrekorder?
Überhaupt bin ich ja durch das Aufnehmen von Musik an mein High-End-Hobby gekommen. CDs habe ich selten gekauft. Meinen ersten CD-Player hatte ich 1986 erworben, in der Zeit bis heute aber nur etwa 100 CDs gekauft. Das Radio war zwar qualitativ nicht so gut CD, aber dafür billig.
Ob ein Koppierschutz es verhindert, dass die Leute MP3s ins Netz stellen, wage ich zu bezweifeln. Denn ob die nun auf digitalem Wege oder analogem Wege entstanden sind, ist den meisten wohl egal. Schlecht genug klingen sie eh. Der Witz ist nur, dass diverse Studien belegen, dass ausgerechnet die Vieltauscher auch die meisten CDs kaufen. Ist ja auch simpel: Wenn einem eine Gruppe gefällt, dann kauft man auch am ehesten mal was, wenn über eine neue Scheibe von denen im Plattenladen stolpert. War bei mir ja auch so. Als ich noch aus dem Radio mitgeschnitten habe, habe ich eher viele CDs gekauft. In den letzen 10 Jahren habe ich aber höchstens noch 20 CDs erworben.
Und der analoge Weg zum Kopieren ist für mich erst recht inakzeptabel, wenn ich in vielleicht 20 Jahren gezwungen bin, meine Sammlung auf einen neuen Datenträger zu überspielen, welches Medium es dann auch immer geben wird. Spätestens dann werde ich vermutlich meine Geräte nutzen, die jeden Kopierschutz ignorieren, und alle meine gekauften Sachen digital kopieren, auch wenn sich was Kopiergeschützetes untergemogelt hat.

Eigentlich hat der Gesetzgeber eine große Chance verpasst, die Regelungen der 60er Jahre zu verbessern, die damals für alle von Nutzen waren. Da ein Kopierschutz mit der Analogtechnik unmöglich war, wurde eine GEMA-Gebühr auf Geräte und Bänder erhoben. Auf Geräte wird die ja immer noch erhoben, aber warum nicht generell auch auf jeden DVD- oder CD-Rohling? Die Gebühr liegt ja bei nur einigen Cent. Man könnte damit die Künsteler entlohnen.
Vielleicht hätte man auch speziell mit dem Aufdruck "GEMA" gelabelte Rohlinge in Umlauf bringen können, die von mir aus 1 oder 2 € Aufpreis kosten dürften, worauf der Kunde jede beliebige Art von Musik hätte brennen können. Natürlich müsste man dann jedem, der Musik auf nicht gelabelte Scheiben brennt, richtig hart drannehmen. Da bieten sich ja Verkehrskontrollen an, denn in vielen Autos spielen ja heute CDs. Sicher eine interesante Fundgrube für Polizisten, denn eine Hausdurchsuchung ist ja nicht so leicht zu erreichen.

Wenn mich einer vor einem Jahr gefragt hätte, wie ich über Tauschbörsen denke, dann hätte ich gesagt: "Scheiß Raubkopierer!" Fragt mich heute jemand - nun, die Musikindustrie finde ich noch unsympatischer.
cr
Inventar
#48 erstellt: 09. Nov 2004, 03:09

Bei Digitalkopien von CD zu CD kann ich, sofern ich Kopfhörer benutze, Klangunterschiede je nach CD-Rohling wahrmehmen

Wie sollte das möglich sein? Widerspricht meiner Erfahrung (habe noch nie Unterschied zwischen Original und Kopie gehört) und ich höre fast nur mit KH. Wäre nur erklärbar, wenn einige Brennungen so schlecht sind, dass sie der CDP permanent interpoliert.

ad Radio/TV: In Zukunft sind nur mehr Aufnahmen zum zeitversetzten Hören/Anschauen das Ziel der Industrie. Das Dauerkonservieren soll unterbunden werden.
Björn_SZ
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 09. Nov 2004, 13:37
Zu der ersten Frage:
Das mit dem Klangunterschied hat mich selbst verblüfft, die Kopien sind aber ok. Ich teste jeden Rohling, ob die Kopie bitgenau geworden ist und schmeiße ihn weg, wenn auch nur 1 byte abweicht. Fehlerraten sind auch OK.

Die Erklärung ist aber ganz einfach: Je nachdem, wie sauber die Pits in den Rohling gebrannt werden, entstehen Jitter. Auch wenn beim D/A-Wandler ein Signal ohne Bitfehler ankommt, verursachen die Jitter messbare Störungen im Analogsignal. Die stereoplay hat das vor Jahren mal ausprobiert. Deswegen sind auch optische Digitalkabel wegen der starken Lichtreflexionen viel problematischer als elektrische Verbindungen.

Würde man von der verjitterten CD eine Digitalkopie auf einen guten anderen Rohling machen, fallen die Jitter ja raus, weil die Daten z. B. auf dem Weg in den RAM eines Computers neu getaktet werden und jitterfrei zum Brenner kommen, der ja auch einen kleinen Puffer hat. DAT hat übrigens auch einen Datenpuffer, weshalb sich unter Umständen eine Digitalkopie auf DAT lohnen kann.

Dass ich bei Rohlingen tatsächlich was hören konnte, habe ich anfangs selbst nicht geglaubt. Als dann aber einige Wochen später die stereoplay zufällig einen Rohlings-Test gemacht hat, haben deren Messungen und Hörtests meinen Eindruck bestätigt.

Die Klangunterschiede sind aber extrem klein. Ich kann das nur feststellen, wenn ich ein Musikstück gut kenne, den Titel auf meiner Anlage und mit meinem gewohnten Kopfhörer höre. Daher kaufe ich Rohlinge auch eher nach der zu erwartenden Lebensdauer.

Zu dem Punkt 2 der letzten Eintrags: Wenn die Industrie tatsächlich das Dauerkonservieren unterbinden will, dann ist ja endgültig bewiesen, dass die nur geldgeil sind und die angeblich so schlimme Raubkopiererei nur ein vorgeschobener Grund ist. Ich hoffe, dass der Verbraucher wenigstens dann die Konsequenzen zieht und nichts mehr kauft. Ein solcher Boykott hätte auch den Kopierschutz bei CDs zunichte gemacht. Man stelle sich nur mal vor, dass die Plattenbosse ein halbes Jahr keine kopiergeschützte Scheibe an den Mann bringen könnten. Aber die meisten Verbraucher sind eben dumm: Ganz schnell die neue Scheibe haben wollen, auch wenn sie kopiergeschützt ist. Langfristige Konsequenzen werden nicht beachtet.

Und wie jemand sich zum Förderer und Bewahrer von Kulturgut (Film und Musik) erklären kann, wenn der Kunde die Sachen nicht dauerhaft archivieren kann, ist mir ein Rätsel. Schöne neue Zeit: Früher konnte man Musik kaufen, heute muss man sie kaufen und in Zukunft muss man bei jedem Hören nochmal zahlen. Diese (Tiername einsetzen)!
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 10. Nov 2004, 21:02
Ich glaub nicht so ganz an den rohling klang... aber wir sind uns wohl einig: was der "ausgereifte" kopierschutz in manchen (allen?) cd playern an musik entstehen lässt, hat so wenig mit den orginalaufnahmen zu tun, das selbst eine analogkopie im mp3 format einer aus dem radio (inklusive moderator dazwischengesülze) aufgenommenen single besser klingt.
So viel zum: die technik entwickelt sich immer weiter (zurück)

Naja... einige bands (ärzte...?) machen ja mitlerweile cds ohne kopierschutz... Das ist ein anfang... aber 18 euro würd ich trotzdem nur für sehr wenige bands ausgeben... apropos... bald kommt ja ein neues eminem album. Eine dieser ausnahmen...
Björn_SZ
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 11. Nov 2004, 00:50
@ Musikgurke:
Wie gesagt, die Klangunterschiede sind extrem klein. Ich habe es eigentlich auch erst geglaubt, als ich meinen Höreindruck von einer externen Quelle bestätigt sah. Und auf einer fremden Anlage könnte ich das nicht raushören, genauso wie ich Rohlinge mit gleicher Beschichtung, aber von verschiedenen Herstellern stammend, praktisch nicht unterscheiden kann.
Blau (Verbatim) klingt neutral, Phtalocyanin (haben inzwischen fast alle) eher seidig-warm.
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