Auflösung Sammlung 6-10000 Tontr. Vinyl und CD

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Schülli
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Sep 2021, 17:04
Hallo zusammen,

meine Tante besitzt eine nicht unerheblich große Sammlung von größtenteils Jazz Tonträgern. Leider geht`s der Guten mit 80 nicht mehr dolle und mein Onkelchen ist auch nicht mehr fit.

Bedeutet ein Auftrag für mich die Sammlung zu veräußern, da das Haus verkauft werden soll. (nähe München).

Meine Frage an euch:

Gibt es in der Richtung einen Gutachter o.Ä.?
Ich bin mir sehr sicher, dass da einige Schätze dabei sind und die Knete wird vermutlich als Pflegegeld gebraucht.

Ich bin über jeden Tipp dankbar!

LG


[Beitrag von Schülli am 11. Sep 2021, 17:05 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#2 erstellt: 11. Sep 2021, 22:14
Was meinst Du mit Gutachter ? Wenn ich es richtig verstehe, benötigst Du einen Ankäufer, der möglichst viel davon nimmt. Die möglichen Schätze wird er als Kompensation für die weniger gängigen Platten nehmen. Kannst Du mal etwas genauer sagen, um welche Richtungen im Jazz es geht (ich nehme an, eher Swing und ähnliches als moderner Jazz ?) und wie sich LP und CD verteilen. Zustand der Platten ? Evtl. kann ich etwas vermitteln. Gruss - Michael aus Nürnberg.
dan_oldb
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2021, 22:51

Schülli (Beitrag #1) schrieb:
Ich bin mir sehr sicher, dass da einige Schätze dabei sind


Wieso bist du dir da sicher, hast du diese Schätze schon gefunden? Nicht falsch verstehen, aber in meinen Augen überschätzen die meisten den Wert einer solchen Sammlung, teilweise dramatisch.

Nehmen wir mal an da sind 100 "Schätze" dabei: Ein Aufkäufer müsste 10.000 Platten sichten um sie zu finden, das kann er nicht vor dem Kauf. Also muss er davon ausgehen das keine oder nur wenige Schätze dabei sind.
Dann schau dir an wie 08/15 Platten auf dem Flohmarkt gehandelt werden. Dann überlege wie lange der Verkäufer braucht um sie zu verkaufen, einen Grossteil wird er gar nicht los, die meisten wird er zigfach durch die Gegend fahren und lagern und aufbauen müssen.
Und jetzt überlege mal was man dir für die Sammlung bieten wird ...

Ich denke die einzige Möglichkeit um signifikant Geld aus der Sammlung zu holen (sofern möglich) ist sie selbst zu sichten und die "Schätze" herauszuholen. Das wiederum setzt vorraus das du Zeit investierst und viel, vermutlich sehr viel recherchierst; der Ausgang ist aber leider ungewiss.
laminin
Inventar
#4 erstellt: 12. Sep 2021, 01:08
Vielleicht hilft eine Kontaktaufnahme mit einem der Muenchener Jazz Clubs, z.B.:
Jazz Club München e.V.
Förderkreis Jazz und Malerei München e.V
Da sollte aber eine detailierte Uebersicht der Sammlung beigefuegt werden.

Solche Clubs werden sicherlich kein Geld geben (sie bitten selbst immer um Spenden), koennten aber Leute kennen/vermitteln, die daran Interesse haben koennten.


[Beitrag von laminin am 12. Sep 2021, 01:11 bearbeitet]
Schülli
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Sep 2021, 22:23
Vielen Dank für eure Antworten,

ich werde wenn es akut wird auf die Angebote zurück kommen. Leider läuft das Momentan auf Distanz.

@dan_oldb Ich habe so eine Reaktion erwartet. Ob nun Ankäufer oder Gutachter. Sie war in Sachen Jazz ein absoluter Profi. Jetzt leider kaum noch kommunikationsfähig. Ich selbst habe keinen blassen Dunst und kann mir momentan noch kein Bild der Sammlung machen.
Wahrscheinlich werde ich ganz einfach alles abfilmen während ich Platten durchblättere und mit den CDs in ähnlicher Art. Können sich Interessenten dann anschauen.

Die günstige Abnahme damit zu begründen, dass der Rest vielleicht nicht an den Mann zu bringen ist, ist für mich eine typische Händlereinstellung. Ich habe da eine andere Meinung. Verschenken oder verramschen kann man den Rest immer noch.
Sicherlich gibt es Viele die meinen so eine Sammlung sei ordentlich was wert. Sicherlich ist es oft nicht so.

Ich bleibe da aber erstmal positiv.

LG
EW_76
Stammgast
#6 erstellt: 12. Sep 2021, 22:36

dan_oldb (Beitrag #3) schrieb:

Ich denke die einzige Möglichkeit um signifikant Geld aus der Sammlung zu holen (sofern möglich) ist sie selbst zu sichten und die "Schätze" herauszuholen. Das wiederum setzt vorraus das du Zeit investierst und viel, vermutlich sehr viel recherchierst; der Ausgang ist aber leider ungewiss.

Genau so sehe ich das auch.

Grüße aus Dachau
Elmar
Mr._Lovegrove
Inventar
#7 erstellt: 14. Sep 2021, 06:35
Dem pflichte ich bei. Eine Sammlung von diese Dimension mit maximalem Gewinnstreben zu verkaufen, wird wahrscheinlich Wochen an Arbeit verschlingen. Erst grobe Sichtung, dann Sortierung nach Labels oder Interpreten, Aussortierung des wertlosen Zeugs (dazu muß man das aber beurteilen können), Sichtung der Zustände etc. Und dann? Einzelverkäufe lohnen sich mit der Erreichung einer möglichst weitgespannten Klientel eher über Ebay. Was einen weiteren enormen Zeitaufwand bedeutet. Fotos machen, Anzeigen einstellen, etc. Das hört sich bei der Masse nach einem Fulltimejob an.

Ich würde wahrscheinlich nur den ersten Schritt machen und nach Labels aussortieren. ECM und Blue Note z.B. sind durchaus manchmal was wert, aber das ist kein Versprechen. Sampler, Best ofs und irgendwelche Drittverwertungen kannst du gleich aussortieren. Und dann stellt sich bei den guten halt auch die Frage nach der Art der Pressung. First Press oder nicht, aus welchem Land kommt die Pressung, etc.

Bei CDs ist das ein bißchen was anderes. Da kann ich aus Erfahrung sagen, dass all die Klassiker, die wir Jazzer im Regal stehen haben, wenig wert sind, eben weil die schon jeder hat. Hier ist aber insgesamt der Zustand ein wichtiges Kriterium. Zustände von Mint bis very Good+ sind gut, sind die CDs arg zerkratzt, dann ist das schon schwieriger und extrem wertmindernd. Auch hier gilt, dass Sampler, Best ofs und Zusammenstellungen nix wert sind (Ausnahmen bestätigen die Regel).


Schülli (Beitrag #5) schrieb:

Die günstige Abnahme damit zu begründen, dass der Rest vielleicht nicht an den Mann zu bringen ist, ist für mich eine typische Händlereinstellung. Ich habe da eine andere Meinung. Verschenken oder verramschen kann man den Rest immer noch.
Sicherlich gibt es Viele die meinen so eine Sammlung sei ordentlich was wert. Sicherlich ist es oft nicht so.


Ja sicher ist das eine typische Händlereinstellung. Ist denen ja auch gar nicht zu verübeln, denn die kennen ihr Klientel und oft auch die Platten selbst.
Und ob es "viele" gibt, die meinen, dass so eine Sammlung was wert sei, ist Spekulation. Bedenke, dass es zwar einige Sammler und Jazzfans da draußen gibt, aber die kaufen oft auch selektiv und nicht in Konvoluten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es einen Jazzfan gibt, der zu einem Endkundenpreis eine Sammlung oder große Teile derer in dieser Dimension kaufen wird. Das halte ich für unrealistisch.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 14. Sep 2021, 06:40 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 14. Sep 2021, 10:56
Bei einem Wiederverkäufer kann man vielleicht 0,5-1 EUR pro Scheibe rechnen.
Die Perlen herauszusuchen bedarf Expertise und Zeit und die Scheiben dann noch zu deren "Wert" zu veräußern erfordert wiederum Zeit und Reputation (als Verkäufer). Ohne Renommee (Discogs- oder ebay-Profil) wird man (anfangs) Abschläge hinnehmen müssen.

Und: selbst bei Realisation von 10 TEUR reichte das für die (stationäre) Pflege nicht allzu lang...

arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 14. Sep 2021, 15:09
Ich glaube wir können hier jetzt mal einen Punkt machen. Der TE weiss weder wieviel genau oder was genau in der Sammlung ist noch wann das Ganze überhaupt zum Tragen kommt. Klingt alles sehr vage. Die gefühlt einhundertfünfzigste Anfrage hier im Forum von jemandem, der "keinen blassen Dunst" von der Materie hat, aber den grösstmöglichen Reibach machen will (ok, in dubio pro reo für seine Tante ...)

Das einzige was wir sicher feststellen können: Ja, Frank (Hüb), für ein Pflegeheim in München (ich nehme mal an, die Herrschaften wollen auch dort bleiben) reichen EUR 10k vielleicht vier bis fünf Monate. Traurig, aber wahr.
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