passiven Bassregler bauen

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frizzer94
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jun 2012, 18:27
Hallo,

Ich möchte eine tragbare Box mit 2 frs8m und 2,5 Liter bauen. Die Grenzfrequenz ist 125 Hz. Jetzt wollte ich die Frequenzen darunter bzw. die Bässe regelbar machen, aber nicht dass man sie rausdreht, sondern reindreht. Ich hab jetzt schon viel rumexperimentiert, komme aber zu keinem Ergebnis :/
racer_j
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Jun 2012, 19:13
Vielleicht schau mal hier, ein Baustein zum Bassregeln (unteranderm)

HiFi-Stereo-Klangeinstellbaustein, Komplettbausatz
Artikel-Nr.: 68-01 78 06
Hochwertiger Klangeinstellbaustein mit hervorragenden technischen Daten. Der Aufbau ist schnell und einfach durchführbar.
11,95teuro
elv.de
georgy
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2012, 20:45
Passiv den Bass anheben geht nicht, irgendwoher muss die Mehrleistung herkommen.
frizzer94
Stammgast
#4 erstellt: 27. Jun 2012, 20:52
deswegen dachte ich dafür den Rest absenken :S
frizzer94
Stammgast
#5 erstellt: 27. Jun 2012, 23:17
Ich hab das jetzt mal so gemacht. Da kann ich dann die Höhen wegdrehen und kann ja dann einfach mehr Leistung draufgeben und hab den gleichen Effekt.klangregler
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 29. Jun 2012, 13:19
Hast Du Dir mal überlegt, was passiert, wenn das Poti am oberen Anschlag ist und was, wenn es am unteren steht?
Am oberen Anschlag hast Du zunächst mal die feste Höhenabsenkung (27k / 47n) mit der Grenzfrequenz von 125Hz. Dieses Signal kommt über 100k (Pot) und wird zum Original über 27k addiert. Der Klang ist fast original, die Bässe wirken etwas angehoben, weil die mittleren und hohen Töne um etwa 2dB abgesenkt werden.

Am unteren Anschlag ist das Poti elektrisch nicht mehr vorhanden! Es sind jetzt zwei 27k Widerstände, welche parallel auf die 47k einwirken. Dies ergibt eine Grenzfrequenz von 250Hz, aber die Höhen sind bis auf "Null"! weggedreht. 20kHz wären dann bei -38dB.
Bei einem passiven Bassregler musst Du zuerst die Stärke der Anhebung festlegen und danach den Bereich, in dem er wirken soll. Dann kannst Du z.B. zwei identische Filter hintereinander schalten und damit den Bass um 20dB bei 50Hz anheben, den Bereich oberhalb von etwa 180Hz würde dann linear bleiben (zumindest theoretisch). Dann fehlt Dir aber eine Verstärkung von 20dB (im Minimum) und damit ist vermutlich der Verstärker viel zu leise, also bräuchtest Du einen dem Bassregler nachgeschalteten Aufholverstärker.Soviel mal zum Ersten.

Jetzt hast Du zwei FRS8M verbaut. Falls diese in einem geschlossenen Gehäuse sitzen so kommst Du inkl. der Bassanhebung von 20dB auf eine Grenzfrequenz von 47Hz. Und bei maximaler Membranauslenkung und 60Hz bekommst Du 82.8dB Schalldruck. Das ist nun wirklich nur mässig, also Zimmerlautstärke!
In einem Bassreflexgehäuse bekommst Du ohne Entzerrung rund 80Hz hin, das dann aber mit etwas höherem Schalldruck von etwa 92dB. Das ist lautstärkemässig besser, aber da ist kein Tiefbass mehr. Also bräuchte es da einen Subwoofer.

Kurz, mit diesen Vorgaben vonwegen Lautsprecherchassis und Gehäuse ist wirklich kein Blumentopf zu gewinnen. Ich hatte im Schlafzimmer eine JVC-Anlage mit im Prinzip eben solchen Lautsprechern gehabt. Diese läft jetzt (für die Nutzung zum Hometrainer) mit zwei Zweiwegboxen und einem 60 Liter Subwoofer. Jetzt kann man sich das antun, vorher nicht!

Überleg Dir, was es werden soll und was Du fürAnsprüche stellst. Auto-Lautstärke (von Disco reden wir nicht) ist nicht, und mit vollem Bass nicht mal Zimmerlautstärke. Zum Einschlafen reichts,aber da gibt es so viel billiges Zeug auf dem Markt, das keine Arbeit macht....
frizzer94
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jun 2012, 16:47
Also das soll ne tragbare Box für unsern Urlaub in Spanien werden. Ich dachte die Wahl der Lautsprecher wäre ok in der größe, weil 2,5 Liter natürlich wenig sind. In meinen Koffer passt eben kein Subwoofer mit 60 Litern rein. 125 Hz ist wenig, ich hab leider wenig Ahnung und dachte das wäre für eine kleine tragbare Box ok. :S Der Verstärker müsst an 8 Ohm ca. 10 Watt haben. Welche Lautsprecher wären denn bei der größe in Ordnung?
frizzer94
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jun 2012, 22:19
Der Frs8m hat doch bei 1 Watt 88dB. D.h. doch dass er mit 8 Watt auf 97dB auf einem Meter kommen müsste. Also mit 10 W ein bisschen mehr. ich habe es ausprobiert und Zimmerlautstärke ist das ganz sicher nicht mehr :S
3rd_Ear
Inventar
#9 erstellt: 30. Jun 2012, 00:25
Der Nenn-Pegel von 88dB/W/1m ist eigentlich nur quasi ein sozusagen gemittelt ermittelter durchschnittlicher Mittelwert für irgendeine mittlere Frequenz aus dem Datenblatt.

Dieser Wert wird allerdings vom FRS8M (beim Einbau in die 2,5-Liter-Box) nur im Frequenzbereich oberhalb von ca. 1000Hz erreicht.

Siehe beiliegende Simulation per "Boxsim":

Frequenzgang-Diagramm
(Für eine scharfe Darstellung bitte die Bilder mit Rechtsklick in einem neuem Fenster öffnen und die Aktion "Vollbild ansehen" anklicken.)

Man sieht hier die Frequenzgänge der einzelnen FRS8M und deren Summen-Frequenzgang bei Einbau in der gemeinsamen 2,5-Liter-Box.
Von tiefen zu hohen Frequenzen haben wir hier einen stark ansteigenden Frequenzgang. -> Der Lautsprecher klingt "dünn" und höhenbetont.

Bei 100Hz ergibt sich z.B. nur noch 72dB/W/m für den Einzel-Lautsprecher.

Laut weiterem Simulations-Ergebnis erlauben sich für den FRS8M bei 100Hz aber nur bis max. 0,5 Watt Verstärkerleistung, wenn die Auslenkung der Schwingspule noch im linearen Bereich liegen soll:

Maximalpegel

Demnach ist der hier maximal verzerrungsfrei erreichbare Schalldruck bei 100Hz sogar nur 69dB/1m !!! (bzw. 75dB/1m bei zwei parallel in dem Böxlein arbeitenden FRS8M).

Daran kann kein Verstärker und keine Frequenzweiche etwas ändern, weil dies die Belastungsgrenze des Lautsprecherchassis für lineare Wiedergabe ist.

Zwar könnte der Lautsprecher bei 100Hz rein elektrisch und mechanisch auch noch deutlich höhere Verstärkerleistungen als 0,5Watt verkraften, dann verzerrt er aber, weil die Membran dem Eingangssignal aufgrund verschiedener Effekte nicht mehr vollständig folgen kann. Ein sinusförmiges Eingangssignal würde z.B. mehr wie ein rundlich abgeplattetes Trapez wiedergegeben werden. So etwas hört man als einen Mischton der Grundfrequenz mit überlagerten Oberwellen höherer Frequenz. (OK, bei ordentlichen Verstärkern für elektrische Gitarren ist ein vergleichbarer Effekt sogar erwünscht, um einen volleren Sound zu erzielen. )

D.h. mit diesem Konzept ist im Sinne einer sauberen Wiedergabe kein Basswunder möglich, egal ob man eine aktive oder eine passive Klangregelung wählt.

Allenfalls kann man mit einer Bedämpfung der höheren Frequenzen einen etwas glatteren Frequenzgang oberhalb von ca. 200Hz bewirken:

Weiche_für_2xFRS8M_in_2,5-Liter-Böxlein

F-Gang-2xFRS8M_mit_Weiche_in_2,5-Liter-Böxlein
Man beachte, daß hier absichtlich auf einen ausgeglichenen Verlauf des Energiefrequenzgangs optimiert wurde.

Das mag für eine angenehme Wiedergabe in Zimmerlautstärke wirklich ganz OK sein.

"Zimmerlautstärke" ist ja wohl als irgendwas zwischen 60dB(A) und 80dB(A) definiert, je nach Tagesform, Uhrzeit, Qualität von gestern gehabtem Sex und/oder/obwohl heute genossenem Mittagessen (oder jeweils auch nicht) und sonstigen beeinflussenden Maßnahmen auf die unbestechliche Meinung von Richtern und anderem Juristenvolk.

Edit: Noch schnell mal ein (nach-ihr-wisst.-schon-welcher-alten-DIN)-"HiFi"-Lautsprecher-Toleranzfeld für den Energiefrequenzgang in das Diagramm gezaubert, ergibt folgendes Bild:

f-gang_mit_toleranzfeld_fuer_-2xfrs8m-(mit-weiche)-in-25-liter-boexlein

Da man sich als Boxenhersteller seinerzeit, als die DIN noch was galt, durchaus gern die Freiheit nahm, den Frequenzgang irgendwo seitlich von der Box messen zu dürfen, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, habe ich mich hierbei am simulierten Energiefrequenzgang orientiert und definiere diese Box hiermit als fast-schon-beinahe-HiFi-tauglich.

Allerdings wird man mit dem Ding den geforderten Mindest-Maximalpegel (was für ein Begriff!) von 96dB in 1m Abstand im Bassbereich gewiß nie erreichen.

Fertigboxen in der gleichen Grössenordnung werden in punkto Basswiedergabe auch nicht viel besser sein.


[Beitrag von 3rd_Ear am 30. Jun 2012, 11:34 bearbeitet]
frizzer94
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2012, 14:50
Danke!
Ich hab einfach mal drauf los gebaut ohne mir da genaue Gedanken drüber zu machen
Ich hab die Box auch schon so gute wie fertig.
Was bewirkt denn die Spule und der Kondensator. Ich würde das lieber am Eingang machen, weil ich jetzt auf die Schnelle keine Spule mehr bekomme. Ich denke wie auch, dass man von einer tragbaren Box jetzt keine Tiefbass erwarten kann :S Zuhause bin ich schon gut genug versorgt
Was meintest du denn mit fast-schon-beinahe-HiFi-tauglich?
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Jun 2012, 16:16
In Beitrag 9 erwähnt 3rd Ear den Kennschalldruck von 88dB, ich habe in Beitrag 6 von einem maximalen Schalldruck von 82.8dB bei 60Hz gesprochen, wenn beide Chassis angesteuert sind. Und irgendwie war nicht klar, was welches bedeutet, weil es ja immer um den Schalldruck geht.

Für einen bestimmten Schalldruck bei einem bestimmten Ton (bestimmte Frequenz) braucht es eine bestimmte Luftmenge, die bewegt werden muss.Das ist Fakt.
Und für eine doppelt so hohe Frequenz darf die Luftmenge 1/4 sein, für die halbe Frequenz das vierfache. Auch das ist Fakt. Und weiter hast Du laut Visaton Katalog eine Membranfläche von 29 Quadratcm pro Chassis. Und ebenfalls da steht die maximale Auslenkung von +/- 2.5mm Das ergibt pro Chassis ein bewegtes Luftvolumen von 0.0145 Liter. Und da es wie gesagt den Zusammenhang zwischen Frequenz und bewegtem Luftvolumen gibt und genau so den Zusammenhang zwischen Schalldruck und Luftvolumen können wir in der Tabelle nachsehen (solche Tabellen gibt es im Netz) welchen Schalldruck wir bei welcher Frequenz mit diesem Luftvolumen bekommen.

Wenn ich also die Tabelle konsultiere, so sagt sie mir, dass ich bei 60Hz mit diesem bewegten Luftvolumen 82.832dB Schalldruck bei zwei Chassis bekomme. Drehe ich den Verstärker weiter auf (ich bin noch nicht an seiner Leistungsgrenze) so wird es nicht unbedingt lauter, sondern es zerreisst den Lautsprecher.
Und wenn ich z.B. einen Schalldruck von 98dB möchte, so dürfen es keine tieferen Töne als 145Hz sein. Sonst ist der Lautsprecher hinüber! Und wenn ich mir vorstelle, dass Du mit einem Bassregler eine Anhebung der Bässe von 10dB willst (10fache Leistung) dann wird der Bass nicht lauter, weil es nicht möglich ist ohne den Lautsprecher zu zerstören. Aber die Mitten und Höhen werden wniger, weil Du die Lautstärke entsprechend zurücknehmen musst und zwar um genau die 10dB die Du angehoben hast. Das bedeutet, dass Du nur noch 88dB für Mitten und Höhen hast und die Wiedergabe bei rund 80Hz enden MUSS, sonst sind die Chassis hin!

Also, es ist mit der Bassanhebung keineswegs so, dass Du ein kleines bassschwaches Chassis zu mehr Lautstärke zwingen kannst, sondern nur dazu, sich in Einzelteile zu zerlegen. Das was 3rd Ear erwähnte ist die Lautstärke, die das Chassis bei Zuführung einer Leistung von 1W bei mittleren Frequenzen zwischen etwa 300Hz und 5kHz in etwa abgibt. Und da ist die Auslenkung noch so klein, dass da deutlich lauter möglich ist. Im Mitteltonbereich würde die Membran nicht zerstört, auch wenn man dem Lautsprecher 100W zuführt. Dann brennt er aber lichterloh. Und im Bass wird er nicht mal richtig warm, aber die Membrane ist zerfetzt.
So gemein ist die Physik...
frizzer94
Stammgast
#12 erstellt: 30. Jun 2012, 16:33
Wie kann ich dann die Klangregelung bauen, damit das alles nicht passiert? Wenn ich doch die Mitten und Höhen rausdrehe, dann hab ich doch weniger Leistung, aber ein relativ gutes Verhältnis zwischen Tiefen und Höhen. Da das alles passiv funktioniert, kann ja wenig durchfliegen oder?
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 30. Jun 2012, 17:13
Bei 50Hz beispielsweise und 1W macht das Chassis eine Auslenkung von den maximal zulässigen +/- 2.5mm. DAS ist der springende Punkt und NICHT die Leistung!!
Und dabei hast Du noch eine recht magere Wiedergabe, also nix von laut.
Solche Lautsprecher sind in Kirchen für Beschallung eingesetzt (im Dutzend!), damit man den Pfarrer besser hört, also Sprache. Und da ist nix unter 100Hz. Und wenn es um Sprache geht wie beim Telefon reicht auch 300Hz als tiefsten Punkt. Da gibt es selbst bei hohen Leistungen nur kleine Auslenkungen, aber das habe ich Dir schon erklärt.

Also, es ist nicht möglich, mit solchen Lautsprecherchen tiefe Töne mit entsprechendem Schalldruck wiederzugeben. Das, was Du da hast entspricht dem, was in einem Handtaschen-Super platz hat. http://wegavision.pytalhost.com/loewe73/73-46.jpg Somit kannst Du in etwa den Krach machen und auch etwa das klanglich erwarten, was damals üblich war. Dass gelegentlich anderes behauptet und angepriesen wird hat nichts mit der Realität zu tun.
frizzer94
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jun 2012, 18:13
Was wäre dann für eine solche Anwendung besser?
frizzer94
Stammgast
#15 erstellt: 30. Jun 2012, 18:39
Bei mobilen Lautsprechern in der größe ist es doch klar, dass man wenig Bass hat. Oder gibt es jetzt in dieser Größenordnung einen Lautsprecher, der Wunder bewirkt?
Garak359
Stammgast
#16 erstellt: 30. Jun 2012, 18:43
Hallo,

ich habe ausdrücklich wenig Erfahrung im LS Selbstbau, aber ich habe schon kleine Kisten mit FRS8 und FR10 4Ohm gebaut. Denau dieser würde wohl etwas mehr im Bass bringen. Aber jeder 1/2 Liter mehr tut gut. Ich hab den als CT 247 gebaut, da bekommt der ca. 6 Liter. Wenn du lust hats, dich mit Boxsim zu befassen, kannst du selber etwas probieren. Ich hab den gerade mal in 3,5 Litern simuliert, auf 78Hz abgestimmt erreicht man 75Hz bei -6dB. Laut Boxsim auch bis 90 dB Pegel innerhalb der Belastbarkeit.
Zu den Kosten für den FR10 kommen aber noch ein paar Euro, weil du für Mitten/Höhen noch einen kleinen Sperrkreis brauchst.
Im CT 247 finde ich den für die geringen Kosten wirklich gut.

Gruß Christoph
frizzer94
Stammgast
#17 erstellt: 30. Jun 2012, 19:01
Dann mach ich das Teil erstmal zu und guck dann vllt ob ich das ändere. Ich bin da jetzt schon zu weit, um etwas zu ändern. Dann hab ich jetzt wohl ins Klo gegriffen, aber aus Fehlern lernt man immer.
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 01. Jul 2012, 10:32
Wenn Ferrari einen Smart baut kommt nix gescheites bei raus!
Du kannst eine recht gute Box mit dem kleinen Visaton bauen, das hast Du ja gemacht. Aber Du kannst die Physik nicht überlisten. Also gibt es zwar Bass aber keine Lautstärke (weil die Membran zu klein ist) oder es gibt Lautstärke, aber kein Bass, beides zusammen geht nicht.
Oder Du nimmst grössere Lautsprecher. Diese haben eine grössere Membranfläche und wenn möglich einen grösseren Hub. Dann ist Bass bei vernünftiger Lautstärke möglich. Weil wir dann mit diesem Lautsprecher ein grösseres Luftvolumen bewegen können. Aber der grössere Lautsprecher braucht ein grösseres Gehäuse!
Oder wir nehmen einen grösseren Lautsprecher, der trotzdem mit einem kleineren Gehäuse funktioniert und Bass kann (das gibt es auch). Nur hat dieser Lautsprecher einen schlechten Wirkungsgrad (kleiner Kennschalldruck von ev. 83dB). Dieser Lautsprecher bringt es bei einem 10W Verstärker auf die gleiche Lautstärke wie ein 93dB-Lautsprecher (der ein viel grösseres Gehäuse braucht) bei 1W.
Und zu guter letzt ist es eine Frage des Geldes. Nehme ich das letzte Beispiel mit dem Lautsprecher, der in einem mittleren Gehäuse Bass kann und laut genug geht, der aber durch diese beiden (kaum zu vereinbarenden) Auflagen eine schwere Membran braucht. Dieses Chassis braucht wegen der schweren Membran noch einen Mittel- und einen Hochtöner. Und durch den schlechten Wirkungsgrad brauchen wir eine höhere Verstärkerleistung.
http://www.lautsprechershop.de/pdf/wavecor/wavecor_sw182bd01.pdf Dieser Tieftöner kostet rund 115€/Stück, der Mitteltöner
http://www.monacor.d...eite/?artikelid=8807
kostet rund 25€ und der Hochtöner http://www.monacor.d...eite/?artikelid=2128 rund 27€. Kommt noch die Weiche dazu und logischerweise der Verstärker. Und der muss mehr als das doppelte leisten als bei den kleinen Visatönern um gleich laut zu spielen wie jene.
Das Gehäuse kannst Du als Bassreflex bauen mit einem Volumen von 15 Liter (nur das Tieftongehäuse gerechnet) und einer Grenzfrequenz von 27Hz oder als geschlossene Box mit 6 Liter und 54 Hz.

Wir spielen da in einer anderen Liga, was die Tonwiedergabe betrifft, aber auch vom Preis her. Es hängt also davon ab, was es werden soll und ob es ein Mercedes oder Ferrari sein muss oder halt nur ein Trabi...
frizzer94
Stammgast
#19 erstellt: 01. Jul 2012, 14:09
Ich glaub dann war das ein klares Missverständnis. Ok, Meine Klangregelung war echt voll für den Arsch xD.
Wenn ich jetzt die Höhen und Mitteltöne rausdrehbar machen will. Sollte das doch ungefähr so aussehen:

klangregler

Der Widerstand mit dem Fragezeichen ist dafür da, um die Lautstärke anzupassen. Die Box dient nicht als Box für zu Hause, um damit Filme zu gucken oder so, sondern nur um beispielsweise im Park relativ gut Musik zu hören. Mir ging es eben darum es so klein wie möglich zu halten.
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Jul 2012, 15:57
Aber es macht doch keinen Sinn, wenn Du einfach die Höhen und Mitteltöne raus drehst. Das ist dann keine Musik mehr.
Wenn schon dann mach es nach diesem Muster:
+Bass
Da hast Du aber einen Pegelverlust von 90% und eine maximale Bassanhebung von 20dB.
Die Musik bleibt erhalten, nur mit mehr Bass. Aber die Lautsprecher bringen immer noch nicht einen Bass UND Lautstärke, aber das hab ich Dir schon mindestens drei mal erklärt.

Gute Musik im Park in beliebiger Lautstärke geht am besten mit Kopfhörer. UND GEHT DEN ANDEREN NICHT AUF DEN KEKS!
3rd_Ear
Inventar
#21 erstellt: 01. Jul 2012, 19:00

"Was bewirkt denn die Spule und der Kondensator. Ich würde das lieber am Eingang machen, weil ich jetzt auf die Schnelle keine Spule mehr bekomme."

Tja, im Grunde bewirken diese Teile etwas ganz Ähnliches, wie Deine Idee mit der Klangregelung vor dem Verstärker. - Das kann ich aber nicht mit Boxsim simulieren. Und einen

richi44 hat da ja auch schon eine verbesserte Möglichkeit vorgeschlagen. Für das Ergebnis ist es fast egal, wo und wie Du die Klangregelung bewerkstelligst. (Bei der Methode mit der Frequenzweiche aus Spule und Kondensator bekommt man im Bereich der elektrischen Resonanz des Lautsprechers - zwischen ca. 125Hz und 300Hz - noch etwas mehr Pegel dazugeschenkt.)


"Was meintest du denn mit fast-schon-beinahe-HiFi-tauglich?"

Im Prinzip könnte man mit dem FRS8M eine ganz offiziell HiFi-taugliche Satelliten-Box (tauglich für ca. 100-200Hz an aufwärts) für ein 2.1-Lautsprechersystem realisieren.
Oder ein sogenanntes F.A.S.T.-System (=Fullrange and Subwoofer Technology). Es fehlt eben nur am Tiefbass unterhalb von ca. 100Hz. Ein klein wenig besser gelingt so ein FAST-Projekt noch mit dem FRS8 (ohne M = Mittelton-Anhebung), wie in dem Visaton-Bauvorschlag zur "Stella Light".

(Zuerst wollte ich das "fast-schon-beinahe-HiFi-tauglich" lästerlicherweise als "F.A.S.T-schon-beinahe-HiFi-tauglich" schreiben, habe es mir dann aber doch verkniffen, weil ein FAST-Lautsprecher eben nicht nur fast sondern 100%-Hifi-tauglich ist. )

Mir ist aber noch etwas eingefallen, wie wir dem FRS8M bassmässig ein klein wenig unter die Arme greifen können, OHNE ihn mechanisch oder elektrisch zu überlasten.

Laut der Produktbeschreibung bei Visaton ist der kleine FRS8M nämlich recht gut für kleine Bassreflex-Boxen geeignet.



Grundsätzliches zu Bassreflex-Boxen:

Das Schöne am Bassreflex-Konzept ist nun nicht nur, daß man innerhalb eines (begrenzten) Bass-Frequenzbereiches eine grössere Lautstärke erreicht. Gleichzeitig wird die Membran-Auslenkung in diesem Frequenzbereich geringer, weil darin der Schall zum grossen Teil von der Bassreflex-Öffnung abgestrahlt wird, wodurch sich teilweise eine erhöhte Belastbarkeit im Bass-Frequenzbereich ergibt.

Man bekommt die Bassanhebung also quasi noch mit einem kleinen Sahnehäubchen obendrauf verziert geschenkt.

Wie immer im Leben gibt's aber auch hier nichts umsonst, und man erhält unterhalb der Resonanzfrequenz einen noch geringeren Lautstärkepegel und noch weniger Belastbarkeit als mit der geschlossenen Box. - Sinnvoll wäre es daher, die Box irgendwie vor allzu tiefen Frequenzen zu schützen, damit sie nicht überlaster werden kann

Das ist nun aber halb so wild, weil ja auch schon bei der geschlossenen Box unterhalb 100Hz ja sowieso weder Schalldruck noch Belastbarkeit verfügbar sind.



Ausführung:

Dafür wäre es also notwendig, ein ca. 35mm-Loch in die Box zu praktzieren und ein passendes Kunststoffrohr mit ca 65mm Länge (=Maße des BR6.8) darin zu versenken. Bitte nur recht wenig Dämmaterial (Synthesewolle oder Schafwolle) in die Box stopfen und den Bereich um die Bassreflexrohr-Öffnung im Inneren völlig von Dämmwolle frei lassen.


Simulation:

Ich hab das mal mit einem Bassreflexrohr "BR6.8" in dem (gemeinsamen (?)) 2,5-Liter-Volumen für meine oben bereits angegebene Frequenzweichen-Konstruktion simuliert.


Den Vergleich der Belastbarkeit der Bassreflex-Box mit der geschlossenen Box zeigt folgendes Bild:

Maximalpegel-2xFRS8M_in_2,5-Liter-Bassflex(mit_1xBR6.8-100HzReso)



Vergleich der Frequenzgänge:

Frequenzgang_2xFRS8M_in_2,5-Liter-Bassreflexbox(100Hz)

So ab etwa 80Hz darf man bei der Bassreflex-Box mit hörbar mehr Bass-Lautstärke rechnen.

Die obere Frequenzgangkurve ist der Direktschall frontal auf die Mittelachse des Lautsprechers gesehen/gehört. Die untere ist der "Energie-Frequenzgang, der den insgesamt in alle Raumrichtungen abgestrahlten Schalldruck zusammenfasst.
(Die entsprechenden Frequenzgänge der geschlossenen Boxen-Version sind gestrichelt dargestellt)

Da diese Box zum Nebenbei-Hinstellen im Park gedacht ist, man also nie frontal direkt davor sitzt, halte ich hierfür die insgesamt abgegebene Schallenenergie und damit den Energiefrequenzgang für den wichtigeren. (Für einen fast linearen Frequenzgang "auf Achse" würde ich hingegen ein 0,47mH-Spule und einen 1,5µF-Kondensator wählen.)
frizzer94
Stammgast
#22 erstellt: 01. Jul 2012, 20:21
Ich hätte nicht gedacht, dass eine 2,5 Liter so auf so viel Diskussion auslöst xD.
Ja leider gemeinsamen 2,5 Liter Gehäuse. Ich habe auf Hinweis eines anderen ein Loch von 3cm und 3 cm länge reingemacht. Hab das ganze aus Holz gemacht, kann ich also noch verlängern. Ich stehe leider unter Zeitdruck, sonst könnte ich das besser ausführen.
geist4711
Inventar
#23 erstellt: 02. Jul 2012, 13:51
man könnte dem kleinen auch ein entsprechend ausgelegtes backloadet-horn geben um den schalldruck im unteren bereich zu erhöhen, mit dem effekt das durch die luftlast des hornes auch die belastbarkeit ein wenig zunimmt, aber das kollidiert dann wahrscheinlich mit der geplanten baugrösse des ganzen :-)

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 02. Jul 2012, 13:51 bearbeitet]
Mr.SNT
Stammgast
#24 erstellt: 06. Jul 2012, 22:15
Hallo zusammen,

ich hätte nicht die geringsten Bedenken preisgünstige kleine Lautsprecher auch bei 'unpassenden' Gütewerten im Bassreflexgehäuse oder in irgend einem anderen Gehäuse 'mit Loch' arbeiten zu lassen. Dann kommt wenigstens ein bisserl Bass raus. Der FRS8 ist zwar ein verhältnismäßig guter Breitbänder, allerdings wird wohl der Lautsprecher trotz elektronische Korrekturen plus 'Loch in der Kiste' nicht über Zimmerlautstärke kommen.
Ich habe selber einige Korrekturmaßnahmen passiv und aktiv an einem FRS8 vorgenommen. Wie schon öfters erwähnt, ist der Lautsprecher hubmäßig schnell am Ende. Ich würde keine Wissenschaft draus machen!

Grüße
frizzer94
Stammgast
#25 erstellt: 16. Jul 2012, 12:05
Jetzt hab ich es sowieso gebaut

IMG_1182[1]
Garak359
Stammgast
#26 erstellt: 16. Jul 2012, 12:48
Hallo.

Ich denke, dass es deine optischen Ansprüche erfüllt. Ich finds ganz ordentlich. Ein wenig retro.
Wie gefällt es dir denn klanglich so?
richi44
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 16. Jul 2012, 13:31

Mr.SNT schrieb:
Hallo zusammen,

ich hätte nicht die geringsten Bedenken preisgünstige kleine Lautsprecher auch bei 'unpassenden' Gütewerten im Bassreflexgehäuse oder in irgend einem anderen Gehäuse 'mit Loch' arbeiten zu lassen. Dann kommt wenigstens ein bisserl Bass raus. Der FRS8 ist zwar ein verhältnismäßig guter Breitbänder, allerdings wird wohl der Lautsprecher trotz elektronische Korrekturen plus 'Loch in der Kiste' nicht über Zimmerlautstärke kommen.
Ich habe selber einige Korrekturmaßnahmen passiv und aktiv an einem FRS8 vorgenommen. Wie schon öfters erwähnt, ist der Lautsprecher hubmäßig schnell am Ende. Ich würde keine Wissenschaft draus machen!

Grüße

Ich erinnere mich an die Zeit um 1950. Da gab es bereits "Bassreflexboxen", allerdnigs ohne Berechnung. Das waren irgendwelche zufälligen Kisten mit einem "Bassschlitz". Und da war üblicherweise wesentlich weniger Bass vorhanden als bei geschlossenen Boxen, ganz einfach weil nichts berechnet wurde. Es war der akustische Kurzschluss in Reinkultur.
Im Klartext: "Dann kommt wenigstens ein bisserl Bass raus" ist reines Wunschdenken. Eine kleine geschlossene Box bringt mehr Bass als eine falsche Kiste mit Loch!! Aber jeder wie ers mag
Mr.SNT
Stammgast
#28 erstellt: 16. Jul 2012, 21:04
Hallo Richi,

ich meine natürlich in jedem Falle ein berechntetes Bassreflexgehäuse (z.B. mit AJ-Horn).

Mehr Basspegel ist dabei schon rauszuholen, auch wenn die Lautsprechergüte nicht ideal, also zu hoch ist ist. Das ergibt zwar ohne mechanische Dämpfungsmaßnahmen oder auch über BR- 4. Ordung also mit Hochpasskondensator gewisse Pegelüberhöhungen nahe der Abstimmfrequenz, aber wie gesagt, in jedem Falle bässer als Geschlossen.

Das sagt natürlich nichts über die Qualität des Basses (Klirr) und das ist wahrscheinlich indirekt die Kritik die Du zurecht anbringst.

Grüße
frizzer94
Stammgast
#29 erstellt: 16. Jul 2012, 21:35
Ich habe mal als kleine Bastelei einen Zigarettenschachtel ähnlichen LAutsprecher gebaut. Drin ist ein Visaton FRS 7-8. Ca 150 ml. Ja ich weiß das ist nicht im Sinne von guter Qualität. Jetzt wollte ich das Teil nochmal für einen Freund bauen. Habe nichts Simuliert. Kann man da mit einem anderen Lautsprecher iwie noch n Stück mehr rausholen?
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