Einschalten eines Verstärker automatisieren

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Macalberto
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Mrz 2013, 19:48
Hallo zusammen,

ich benutzte seit kurzem einen Verstärker Onkyo A 5VL, der 2 externe Lautsprecher zur Verbesserung der Tonqualität unseres Fernsehers betreiben soll. Der Verstärker hat zwar eine Fernbedienung, mit der man aber nur die Lautstärke einstellen kann. Ich würde gern das Ein- und Ausschalten automatisieren.

Dazu möchte ich eine „Servoschalter“ bauen, der von der Ausgangsspannung am KH-Ausgang gesteuert wird. Dort steht eine Wechselspannung im NF-Bereich von einigen mV bis 1 V und mehr zur Verfügung. Je nach Programm-Ton ist die Spannung zwischendurch immer wieder für Sekundenbruchteile bis einige Sekunden nahezu Null.

Daraus ergeben sich folgende Forderungen für den Servoschalter:

• Ein Schaltrelais, das einen Verstärker mit 230 V / 1 A schalten kann.
• Eine Schaltschwelle von etwa 100 mV.
• Das Relais sollte ansprechen, wenn die KH-Spannung da ist, aber erst nach einer Verzögerung von etwa 1 Minute nach dem Rückgang der KH-Spannung wieder abfallen.

Kennt ihr so ein Gerät? Oder hat jemand einen Schalplan für so eine Gerät?

Macalberto
Jockel100
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Mrz 2013, 20:03
Moin,

wuerde da nicht einfach eine masterslave steckdosenleiste reichen?
duerfte wesentlich einfacher zu realisieren sein.

bid dann

Jochen
Kay*
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2013, 22:26
Schaltung wäre kein Problem, Comparator + NE555,
aber auf Scart vom TV liegt +12V, könnte man nutzen,
allerdings nicht direkt für ein Relais
Macalberto
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Mrz 2013, 13:51
Ganz schön pfiffig von dir, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Allerdings stört mich der hässliche Scart-Stecker. Unser Fernseher steht frei, er ist auch von hinten zu sehen. Ich werde darüber nachdenken.

Erste Idee: Ich könnte mir die 12 V mit zwei einzelnen Kontakten aus der Scart-Buchse holen, die fallen kaum auf.

Frage, die sich anschließt: Wie hoch kann ich diesen Anschluss belasten? Reicht das, um ein Relais zu schalten, mit dem ich dann den Verstärker schalte? Dann bräuchte ich keinen Netzanschluss für meinen Servoschalter.


[Beitrag von Macalberto am 02. Mrz 2013, 13:54 bearbeitet]
VanAy
Inventar
#5 erstellt: 02. Mrz 2013, 13:52

Jockel100 (Beitrag #2) schrieb:
Moin,

wuerde da nicht einfach eine masterslave steckdosenleiste reichen?
duerfte wesentlich einfacher zu realisieren sein.

bid dann

Jochen
Macalberto
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Mrz 2013, 14:10
Hallo Kay*, ich sehe gerade, dass du die Frage nach Leistung der 12 V an der Scart-Buchse schon beantwortet hast.

Dann die einfache Frage: An welchem Kontakt finde ich die 12 V?
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 02. Mrz 2013, 17:47
http://www.google.de...ial&client=firefox-a

http://www.google.de...TtHOwhf4DbNb6OyHPLeQ

ggf. einen NE555 monostabil beschalten (Delay) und damit das Relais betreiben

SCartstecker kann man auch "umbauen"


[Beitrag von Kay* am 02. Mrz 2013, 18:06 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Mrz 2013, 17:56
Die habe ich beide gesehen. Aber wo liegen da 12 V?

@Jockel100 und VanAy: Ich habe diese Dinger noch nie benutzt, deshalb habe ich an die auch nicht gedacht.. Es scheint aber eine einfache Lösung zu sein, ich informiere mich gerade. Danke für den Tipp.


[Beitrag von Macalberto am 02. Mrz 2013, 18:04 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 02. Mrz 2013, 18:09
Pin 8 = STATUS/SW_12V
Pin 14 = DGND

erst messen, dann bauen
Macalberto
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Mrz 2013, 18:50
Tut mir leid, Kay, aber bei mir messe ich an Pin 8 nur 0 V. Und auf der Beschreibung in Wikipedia steht der folgende Text zu Pin 8:

8 – TV/AV-Umschaltung/Seitenverhältnis (Schaltspannung): 0..2 V– = TV (Standard), 4,5..8 V– = AV (16:9), 9..12 V– = AV (4:3) @ Ri > 10k Ohm

Also, warum sollten da 12 V anliegen? Oder verstehe ich die Funktion dieser Schaltspannung falsch?
VanAy
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2013, 19:15

Macalberto (Beitrag #8) schrieb:
Ich habe diese Dinger noch nie benutzt, deshalb habe ich an die auch nicht gedacht.. Es scheint aber eine einfache Lösung zu sein....


Definitiv! Stecker rein - fertig!
Macalberto
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Mrz 2013, 19:59
Hallo VanAy,

ich habe im Internet gestöbert und mir dann Geräte "angesehen", auch die namhafter Hersteller wie Brennenstuhl. Und dann habe ich mir die Kundenrezenzionen in Amazon angeschaut.

Da scheint ja eine Menge Chinamist darunter zu sein. Das Ergebnis ist summa summarum "ernüchternd": Funktioniert nicht, nach wenigen Monaten Ausfall, umgetauscht und wieder nach wenigen Monaten defekt, brummt, viel mehr Leistungsaufnahme als angegeben u.a. Ich habe selten ein Gerät mit im Durchschnittl so schlechten Bewertungen gesehen.

Und was für Maße! Bei uns steht der Fernsehr nicht an einer Wand, wo man das Ding verstecken könnte.

Kannst Du ein Gerät empfehlen? Viel diese Dinger sind irre lang. Ich brauche ein oder zwei Slavedosen, die meisten enthalten 6 bis 8 davon und haben dementsprechend "ausladend".

Macalberto
VanAy
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2013, 20:06
Ich habe so eine. Funktioniert sehr gut! Ohne Probleme!
Kleiner kenne ich die aber auch nicht.
Macalberto
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 02. Mrz 2013, 20:11
Danke für deine Hilfe, ich muss erstmal nachdenken.
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 02. Mrz 2013, 21:57


Also, warum sollten da 12 V anliegen?
Oder verstehe ich die Funktion dieser Schaltspannung falsch?

nein, das Problem liegt woanders,

Scart ist genormt, wird jedoch keinesfalls immer so
beschaltet, dass man es nutzen könnte,
mal nur Ein- oder Ausgang, oder auch beides auf einem Scart.

Eigentlich ist Scart bidirektional. So sind dann die Pins
funktionsabhängig, z.B. per FB umschaltbar.

Sollte dein TV nur Scart als Eingang haben, so wird mein
Gedanke nicht realisierbar sein.
...
oder gibt's da auch einen Scart für aufnehmende Geräte?

(deshalb auch, zuerst messen, dann bauen )


Definitiv! Stecker rein - fertig!



Achte beim Einkauf einer Schaltsteckdosenleiste (masterslave )
auf einen geringen Ruhe-/Eigenverbauch
(wenn die Abzocke von Politik und Versorgern für dich
ein Thema ist)
Da soll es richtig böse Dinger geben
Mimamau
Inventar
#16 erstellt: 02. Mrz 2013, 22:07
Ich habe mal eine nur mit einer Master- und einer Slavesteckdose aus einem Bausatz von Conrad o. ä. gebaut. Die verwende ich, um mit dem Schwingschleifer den daran angeschlossenen Staubsauger einzuschalten.

Bei ELV gibt es welche mit Funk, die sind etwas kompakter.
Macalberto
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 05. Mrz 2013, 21:56
So, ich habe mich entschieden.

Ich habe Lust, wieder mal was zu bauen, und werde einen Schalter mit Relais bauen, der den Verstärker ein- und ausschaltet. Angesteuert wird er von einem Signal an der Scart-Steckdose. An den Pins 14 (Masse) und 19 liegt bei eingeschaltetem Fernseher eine Gleichspannung von 1,7 V, gut geignet für meine Zwecke.

Ich brauche nur noch einen Transistor, der das Signal zum Schalten des Relais umsetzt, und ein paar passive Bauteile. Zur Stromversorgung verwende ich ein vorhandenes Stecker-Netzgerät, das die 12 V Versorgungsspannung für die Transistorschaltstufe und das Relais liefert.

Das Signal von der Scart-Steckdose hole ich mir ohne einen klobigen Scart-Stecker. Ich nehme nur zwei dünne Leitungen, an die ich zwei "Zungen" eines zerlegten Scart-Steckers löte.

Ich werde berichten, wenn das Ding läuft.

Macalberto
Kay*
Inventar
#18 erstellt: 06. Mrz 2013, 16:28
wenn du ernsthaft/verantwortungsbewusst basteln möchtest:
die Bauteile finden sich fast alle bei www.pollin.de
- Steckernetzteile mit nur 0,2W Ruhestromverbrauch, 2,95€
- Leistungsrelais 12V mit Flachsteckeranschluss
(günstig zum sicheren 230V Anschluss, wenn man denn
Flachstecker korrekt verpressen kann)
- Schrumpfschlauch zur zusätzlichen Isolation
(vollständiger Berührungsschutz ist zwingend!)
- Kabelbinder zur Sicherung der Leitungen
- Kunststoffgehäuse, Netzdose

p.s.
Pin 19 ist normalerweise der Video-Out!
Der liefert kein DC mit 1,7V.
Du brauchst neben Transen + Widerständen auch noch wenigstens
'ne Diode und einen Kondensator.
(Normalerweise verwendet man den LM1881, www.national.com)
Wenn der Video-Out ein Signal liefert,
erscheint es mir unsinnig, dass Pin8=0V ist


[Beitrag von Kay* am 06. Mrz 2013, 17:28 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Mrz 2013, 18:10
Hallo Kay,

erklären kann ich mir das auch nicht. Ich war auch sehr skeptisch und habe deshalb die Spannung nicht nur mit einem sehr guten Vielfachmessinstrument in Gleichstpannungsmessbereich gemessen, sondern sie auch am Oszi angesehen. Es ist tatsächlich eine Gleichspannung von 1,69 bis 1,73 V:

Und das tut sie in allen Betriebsarten, egal ob Fernsehen oder Recorderbetrieb über den HDMI-Eingang. Ich kann bloß den alten Spruch heranziehen: "Praxis ist, frag nicht so dumm, wenns geht, und keiner weiß warum.

Macalberto
Macalberto
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 06. Mrz 2013, 20:06
Hallo Kay,

deine Ausführungen haben mich etwas verunsichert, und ich habe nochmal das Signal an Pin 14/19 bzw. Pin 17/19 gemssen, es sind und bleiben gut 1,7 V. Zur Sicherheit habe ich nochmal den Oszi drangehängt, habe das Signal über den Wechselspannungseingang stark vergrößert angeschaut, aber es ist nur eine geringe Brummspannung von wenigen mV drauf, wahrscheinlich durch meinen fliegenden Aufbau verursacht. Es sind tatsächlich 1,7 V Gleichspannung.

Danke für den Tipp zum Bezug der Bauteile, aber ich bin hier in Berlin-Steglitz in 15 Minuten bei Conrad, da finde ich fast alles.

Macalberto
Kay*
Inventar
#21 erstellt: 07. Mrz 2013, 03:05

Es sind tatsächlich 1,7 V Gleichspannung.

ich bedanke mich für diese Info,
...
letztlich machen die Hersteller offenbar die unsinnigsten Dinge
...
oder grau ist alle Theorie
Macalberto
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 08. Mrz 2013, 14:56
Hallo Kay,

als ich heute nacht aufwachte, schoss mit augenblicklich der Gedanke durch den Kopf, das Relais in meiner Schaltung braucht natürlich eine Freilaufdiode, um den Transistor zu schützen. Daran hatte ich noch nicht gedacht. Wie man so schön sagt: Den Seinen gibts der Herr im Schlaf.

Da kam natürlich eine andere Frage auf: Muss ich auch etwas dagegen tun, dass beim Abschalten des Verstärkers vom Netz größere Spannungsspitzen entstehen? Ist natürlich nicht so einfach, denn da wird Wechselspannung geschaltet.

In Wikipedia findet man Vorschläge, ein RC-Glied parallel zu schalten, dass aber schwer richtig zu dimensionieren ist. Was sagst du dazu? Oder mache ich hier aus der Mücke einen Elefanten?

Grüße aus dem grauen Berlin

Macalberto


[Beitrag von Macalberto am 08. Mrz 2013, 14:57 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#23 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:04

Den Seinen gibts der Herr im Schlaf.

der Profi nimmt gleich 'nen ULN2003 o.ä.


Abschalten des Verstärkers vom Netz größere Spannungsspitzen

erstmal nicht
Kay*
Inventar
#24 erstellt: 10. Mrz 2013, 16:41
Macalberto
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 10. Mrz 2013, 17:05
Danke für den Link.

Ich habe die Schaltung gleich im ersten Bild links geplant, ich schalte ja nur eine kleine Last von 150 mA.

Grüße aus dem wieder völlig verschneiten Berlin.

Macalberto
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