Bausätze oder fertige Layouts für KT88 Röhrenverstärker?

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Crix1990
Stammgast
#1 erstellt: 23. Feb 2014, 05:31
Vorweg: Sollte ein Mod der meinung sein, dass das hier eher in den Röhrenverstärker-Bereich passt, darf er das Thema gern verschieben.

Nachdem ich jetzt mehre low voltage Röhrenverstärker und eine Nixie Uhr gebaut habe, will ich mich jetzt an die "großen Kalieber" wagen.
Daher möchte ich mich gern an eine Gegentakt Endstufe auf Basis der KT88/100/120 wagen.
Auch wenn einige jetzt sagen, ich solle doch lieber erstmal nen simplen Verstärker zum üben bauen, möchte ich mir lieber etwas bauen, das ich auch wirklich brauche.

Da ich leider ein paar Platzprobleme habe (Der Verstärker muss auf einer Grundfläche von 34cm Breite und 50cm Tiefe Platz finden (wobei in den 50cm auch noch alle Anschlüsse + Stecker untergebracht werden müssen)), möchte ich das ganze auf Platine aufbauen, da ich mir auf solch engen Platz keine perfekte Freiverdratung zutraue.

Der Verstärker muss kein esoterik-HighEnd Gerät werden, er soll aber trotzdem sehr gut klingen und vom Qualitätsmaß zu meinen Nubert nuVero 10 passen. (Ich meine damit, dass ich mit dem Teil auch locker 20 Jahre glücklich sein will (wenn er gewartet wird) und falls ich mir doch mal Lautsprecher für 4000€ das Stück hol, soll der Amp dagegen auch nicht schlecht wirken).

Preislich sollte der Gesammte Verstärker die 1500€ nicht überschreiten.

Ich stehe jetzt nur vor der Wahl, welchen Bausatz, bzw. welches Platinenlayout ich verwenden soll.
Ich habe jetzt drei Platinensätze gefunden, die ich für am viel versprechendsten halte:

J.D.S.-JA30
Der J.D.S.-JA30 ist ein Klon der Jadis JA30 Monoblöcke

Verstärker:
http://www.ebay.de/i...&hash=item58aafcddc5

Netzteil (gibts auch mit Diodengleichrichter):
http://www.ebay.de/i...&hash=item58aa70948a

Schaltung:
http://pic.hifidiy.n...527205fe7eecfb26.jpg

Ich finde leider nicht viele Kommentare zu den Platinen oder dem Original Jadis. Er ist wohl im Original mit EL34 bestückt.
Zu den Platinen hab ich nur gefunden, dass sie sehr hochwertig sind, die Schaltung selbst wurde aber als "wired" also etwas merkwürdig bezeichnet. U.A. sollen die Amps von Jadis sehr speziell auf deren Ausgangsübertrager ausgelegt sein.

Pro:
Viel Platz für hochwertige Bestückeung

Con:
Beschaffung der Trafos fragwürdig (ich habe nur ein Komplettset bei nem Chinesen für ca. 450$ gefunden).
Kaum erfahrungswerte zum Verstärker
Platinen evtl. etwas lang


Ritter V100 GT2

Link:
http://www.roehrenendstufen.de/system/v100_gt2_s.html

Preis:
Als Bausatz mit den Studio übertragern ohne Röhren: 629€

Ritter gilt als sehr guter Trafo Hersteller (besonders für AÜs), die Bausätze sollen sehr hochwertig sein.
Leider habe ich keine Berichte über die V100 gefunden.
Ich sollte klären, wie man den erwähnten Auto-Bias umsetzt.

Pro:
Sehr gute AÜs (von den Wehrten her) direkt mitbestellbar.
Sehr kompakte Platinenabmessung

Con:
Keine Schaltpläne auffindbar
Die "überkreutz" Anordnung der Röhren sagt mir nicht sonderlich zu
Recht enge Bauteilbestückung


HB-AmpDesign PP25

Links:
http://www.ampdesign.de/Datenblatt%20P25.htm
http://www.ampdesign.de/SE25.htm

Schaltplan:
http://www.ampdesign.de/Schaltplan%20PP25.htm

Netzteile (Silizium (vom Anbieter empfohlen) oder Röhre):
http://www.ampdesign.de/Datenblatt%20A25-DI.htm
http://www.ampdesign.de/Datenblatt%20A25-GZ.htm

Wäre super, wenn ihr mir eure Meinung zum Dargestellten Vorteil der Siliziumgleichrichtung nennen könnt.

Ich würde den Bausatz mit Gleichstromheitzung für die Vorstufe nehmen.

Pro:
Mehr Platz für die Bestückung als der Ritter
Gute Bewertungen im Netz

Con:
Mit der Breite wirds langsam eng
AÜs den Wehrten nach schlechter als die von Ritter


Im Moment tendiere ich etwas mehr zum PP25

Allgemeine Fragen:
Der PP25 und der V100 Bausatz setzen auf WIMA Kondensatoren. Lohnt sich da ein Upgrade auf andere? Z.B. Mundorf.

Bei jedem Amp steht, dass ohne Bauteileanpassung/Tausch EL34, KT88, KT100 und sonst was für Röhren reingehen.
Die EL34 und KT88 sind ja aber nicht so identisch, dass man sie mal eben Austauschen kann, ohne dass der AMP damit anders Läuft als geplant.
Ist die Tatsache, dass die Amps so universell gebaut sind nicht eher ein Nachteil?
Wenn der Amp für KT88 ausgelegt ist wird eine EL34 nicht so gut klingen und umgekehrt. Ist er als Mittelding entworfen wird wohl beides nicht so toll klingen, oder?


hat jemand Erfahrung mit den Geräten? Oder vorschläge für andere Layouts?

Danke,
Felix
Crix1990
Stammgast
#2 erstellt: 23. Feb 2014, 18:06
Was ich gestern Nacht vergessen habe:

Der Verstärker soll einen Yaquin MC10l ersetzen. Ich hatte zwar überlegt, ihn noch zu Tunen, aber ich glaube, an dem werd ich nicht glücklich, da einfach die Substanz nicht stimmt.

Zu meinen Möglichkeiten:
Grundlegende Werkzeuge wie Lötstation und Multimeter sind vorhanden, und ich weiß, wie damit umzugehen ist.

Oszilloskop und Frequenzgenerator, sowie Kentnisse im Verstärkerbau (für Fehlersuche, etc.) sind im Bekanntenkreis vorhanden.

Ich weiß, mit welchen Spannungen ich hier arbeite, und wie mit ihnen sicher umgegangen wird.

Ebenso weiß ich, wie und wofür ein Schutzleiter installiert wird.
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Feb 2014, 21:03
Hallo Felix


Leider habe ich keine Berichte über die V100 gefunden.


Ich habe zwei Verstärker mit Ritterbauteilen gebaut:

V40GT2

V100GT2

Die Bauteilbestückung finde ich persönlich nicht zu eng.
Ich habe die V40 umgelötet auf fixed Bias, hatte auch mal da anstelle der EL34 die KT88 drauf.
Da ist genug platz zum Löten.

Es lassen sich auf den Platinen schon verschiedene Röhren betreiben,
es müssen aber fast immer Wiederstände angepasst werden,
und meistens stimmt dann der Raa vom Aü nicht, mit den anderen Röhren überein.

Die V100 gibt es mit fixed Bias, auf Wunsch aber auch mit auto Bias,
wobei du bei auto Bias keine 100 Watt raus bekommst.
Bei solchen großen Röhren ist fixed Bias eigentlich Pflicht, die Röhren lassen sich besser auf den Ruhestrom einstellen, es müssen auch keine gematchten genommen werden.

Bis jetzt kann ich nichts negatives über die Ritterbauteile sagen, die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch.


Gruß Richard
Crix1990
Stammgast
#4 erstellt: 26. Feb 2014, 18:26
Genau solche Antworten suche ich

Wundert mich nur, dass ich deinen Beitrag zum v100 nicht gefunden hatte.

Deine Erfahrungen klingen ja schon mal gut.
Legt Ritter eigentlich Wima MKP oder MKS dazu?

Kannst du mir evtl. den Schaltplan per PM zukommen lassen?
Sehe ich das Richtig, dass jede Endstufe sein eigenes Netzteil onboard hat?

Wiegesagt, leider find ich die Röhrenanordnung (optisch) etwas misslungen.

Felix


[Beitrag von Crix1990 am 26. Feb 2014, 18:27 bearbeitet]
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Feb 2014, 21:15
Hallo Felix


Legt Ritter eigentlich Wima MKP oder MKS dazu?

MKS
Die Platinen sind fertig bestückt. (und getestet)


Sehe ich das Richtig, dass jede Endstufe sein eigenes Netzteil onboard hat?

Nein, jede Endstufe benötigt U Vorstufe, U Endstufe, -Ug2, Heizspannung.


Wiegesagt, leider find ich die Röhrenanordnung (optisch) etwas misslungen.

Ist Geschmacksache.


Gruß Richard
Crix1990
Stammgast
#6 erstellt: 27. Feb 2014, 18:20
Sind eigentlich die unterschiedlichen Wiederstandswerte für die Röhrentypen mit angegeben, oder müsste man sich die selbst erarbeiten?
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Feb 2014, 23:07
Wenn ich das richtig sehe, sind die Werte für Rg2 z.B. bei der EL34 angegeben mit 1000 Ohm,
bei 40 Watt Ausgangsleistung, oder bei KT77 Rg2=22 Ohm bei 67 Watt Ausgangsleistung.

Zu finden unter:
Service & Daten > Endröhren > NF-Endstufen A/AB/B/ > Pent.Push-Pull A/AB > E-Serie.

Gruß Richard
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Mrz 2014, 14:51
Fail, wie komm ich eigentlich auf -Ug2?
Ich meinte -Ug1, g2 ist ja das Schirmgitter.

Gruß Richard
chancenvergeber
Stammgast
#9 erstellt: 31. Mrz 2014, 22:37
Den PP25 hab ich bei mir zu Hause - kann nicht klagen. Klingt gut.

EL34 und KT88 ist auch keine Problem. Man muss nur den Ruhestrom einstellen und ab geht's
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