Röhrenverstärker PP KT88

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tsven
Neuling
#1 erstellt: 04. Nov 2007, 12:40
Hallo zusammen

ich will mir zu meinem Röhrenvorverstärker einen Röhrenendverstärker zusammenbauen. Ich habe zwar schon ein paar Bücher mit verschiedenen Vorschlägen. Aber irgendwie passen die nicht so recht zu meinen Vorstellungen. Ich würde gern die KT88 benutzen.

Allerdings bin ich erst ganz am Anfang dieses Projektes. Ich sitze zur Zeit in China und habe extrem viel Zeit, weil es hier nix weiter zu tun gibt. Also plane ich meinen neuen Verstärker. Deswegen bräuchte ich mal ein paar Schaltpläne, wie man das Ganze realisieren könnte.

Mir würden aber auch schon ein paar handfeste Aussagen zur Berechnung folgender Widerstände genügen:

1. Widerstand zwischen Kathode und Masse (evtl mit parallelem Kondensator?)
2. Widerstand zwischen Übertrageranzapfung und Gitter

Ein paar Gedanken habe ich mir aber auch schon gemacht:

lt. Datenblatt könnte man das Ganze mit 560 V und fester Gittervorspannung ultralinear betreiben. Damit liessen sich sogar bis zu 100W erzeugen. Bei 460V wären das dann so um die 70W, was mir eigentlich genügen würde.

Also, falls ihr euch so etwas auch schon mal gebaut habt und das dann auch noch ordentlich funktioniert hat, wäre ich auf alle Fälle interessiert.
Dorsai!
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2007, 14:46
Also den ersten, berechnest du indem du auf der Eingangskennlinie (also die Ug zu Ia Kennlinie) einen Arbeitspunk auswählst, auf den deine Eingangsspannung gelegt werden soll.

Dann Zeichnest du eine Linie von diesem Arbeitspunk auf den Nullpunkt (schnittpunkt von x,y)
Die entstehende Gerade ist dein Widerstand (also Ug / Ia im Abeitspunkt). Bedenke aber, dass sich ohne Verwendung eines Kondensators an der Kathode die Aussteuerung deiner Röhre durch die Gegenkopplung stark verringert.

Was den anderen Widerstand angeht:

Konntest du mal einen Schaltplan zeigen. Bin mir gerade nicht sicher wie das aussehen soll. Evtl. eine Art gegenkopplung über den Übertrager oder so?


[Beitrag von Dorsai! am 04. Nov 2007, 14:47 bearbeitet]
_Preamp_
Stammgast
#3 erstellt: 04. Nov 2007, 20:10
Moin!

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Black-Cat-Amp_TU-Berlin/Black_Cat.htm. Die Gitterstopper nicht vergessen (sind nicht dokumentiert).


Gruss, Lasse
tsven
Neuling
#4 erstellt: 05. Nov 2007, 05:19
Danke für eure Hilfe

G.A.Thrawn:

ich hänge hier mal einen Schaltplan mit 2 EL84 (Raphael Audio) an. Da sind die Widerstände zwischen der Ultralinearanzapfung und dem 2. Gitter der Endröhre eingezeichnet. Ich habe auch noch gelesen, dass diese Widerstände die Schwingungsneigung der Endröhren unterdrücken sollen. Bisher waren die Widerstände immer so um die 100Ohm. Ich denke dass ich damit dann auch ganz gut hinkomme.

hier der Link: http://img225.imageshack.us/img225/9789/endstufepw9.gif

Zur Berechnung von dem Kathodenwiderstand (zwischen Kathode und Masse, siehe auch Link von Lasse) habe ich aber nun doch noch eine Frage. Lt. Datenblatt sollten Ug ungefähr bei -70V und Ia bei 100mA (Ua=560V)liegen. Nach deiner Berechnung müsste der Widerstand nun 700Ohm betragen. In den meisten Schaltungen, die ich bisher gesehen habe, bewegt er sich aber zwischen 0 und 22 Ohm. Nur nochmal zur Info: ich will das Ding mit fester Gittervorspannung betreiben.

Lasse:

Danke für den Link! Was meinst du denn mit Gitterstoppern? Handelt es sich da vielleicht um die Widerstände zwischen Ultralinearanzapfung und Gitter?
_Preamp_
Stammgast
#5 erstellt: 05. Nov 2007, 09:38
Moin!

Gitterstopper sind die Widerstaende (meist 1k), die direkt in Reihe vor jedem Gitter einer jeden Roehre sitzen. In deinem Schaltplan duerften die R3, R15 und R16 heissen, wenn ich's richtig entziffert habe. Die bilden zusammen mit der Gitterkapazitaet der Roehren einen Tiefpass, um Schwingneigungen zu unterdruecken.

Deine 700 Ohm hoeren sich realistisch an, ohne das jetzt nachgerechnet zu haben. Wenn du so einen (grossen) Widerstand in die Kathodenleitung legst, verursacht er einen Spannungsabfall, wodurch sich deine negative Gittervorspannung ergibt. Wenn du aber mit einer festen Spannung arbeitest, brauchst du in der Kathode keinen (!) Widerstand. In der Praxis baut man welche kleiner 1 Ohm ein, um darueber den tatsaechlichen Anodenstrom messen zu koennen. Die 1-2V Spannungsabfall sind dabei vernachlaessigbar. Alternativ kommt noch ein Elko (1000uF aufwaerts) parallel zu dem Widerstand, dann ist der Spannungsabfall fuer die Signalspannung nicht existent und die Gegenkopplung durch den Widerstand faellt auch weg.


Gruss, Lasse
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