Verzerrungen bei hoher Poti-Einstellung des KHV-Verstärkers in Verbindung mit Soundkarte

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_ElBuzzD
Neuling
#1 erstellt: 16. Okt 2014, 02:05
Hi!

Ich bin neu im Forum, lese schon länger mit und baue auch schon länger Projekte nach (mehr dazu hier Vorstellung).

Ich hoffe, ich bin hier richtig. Ich habe folgendes Problem: aktuell beobachte (d. h. Höre ;)) ich Verzerrungen mit meiner neuen Soundkarte (Soundblaster-Z) und meinem DIY Natural-Crossfeed KHV von Jan Meier.

Warum ich das Thema nicht im Reparatur-KHV-Bereich poste? Der KHV funktioniert mit anderen Quellen eigentlich einwandfrei. Auch die Soundkarte funktioniert mit diversen Stereo-Verstärkern einwandfrei. Wenn ich das Poti vom KHV auf unter 40% eingestellt habe, sind auch keine Verzerrungen zu hören. Das Phänomen tritt erst dann auf, wenn ich das Poti höher (lauter) stelle. Bei meiner alten Onboard-Soundkarte trat das Problem nicht auf. Auch diverse MP3-Player und andere Quellen zeigen keine Probleme.

Meine Frage also: Wie kann man sich dieses Phänomen erklären? Welches Teil meines Setups erzeugt eigentlich die Verzerrungen? Für sich genommen scheinen ja beide Komponenten zu funktionieren. Mir ist klar, dass eine Ferndiagnose schwer fällt und hier eh nur spekuliert werden kann. Aber vielleicht hat ja jemand schon mal ein ähnliches Problem gehabt. Eine Lösung für das Problem wäre zwar interessant zu wissen, aber ich habe mich schon entschieden, die Karte zurückzugeben.

Noch ein paar Details:
Input-Poti im KHV: 10k Alps
KHV-Gain: niedrig, vermutlich 2 (ich müsste nochmal nachschauen)
KHV ist mit OPA 604 realisiert
Die Verzerrungen hören sich ähnlich wie Clipping an (bisher habe ich das erst bei einem stark überforderten Class T-Amp bei zu hohen Lautstärken gehört – ich hoffe, dass ist jetzt der richtige Begriff).

Warum ich mir überhaupt diese Effekt-überladene Soundkarte geholt habe? Der PC ist meine einzige Sound-Quelle und ich zocke auch gerne. Eigentlich bringt einem die Karte nichts (die verfügbaren „Sound-Verbesserungen“ sind IMHO Sound-Verschlechterungen, die ich auch nicht einsetze). Ich habe mir die Karte nur geholt, weil ich mit meiner OnBoard-Lösung neuerdings Datenströme hören kann (schlecht ). Als ich dann bei leise eingestellter Audiowiedergabe (Windows-Soundmixer steht bei mir immer auf Max) und laut eingestelltem KHV checken wollte, ob noch Datenströme zu hören sind, fiel mir das Verzerrungs-Problem auf.

Über die Soundkarte gibt es nicht nur Schlechtes zu berichten: im "Stereo-Direkt-Modus" bilde ich mir zumindest einen besseren Sound ein :D. Ich vermute, da wird der interne DAC mit Upsampling verwendet - oder es ist doch nur Einbildung . Für mein Problem werde ich mir kurzfristig wohl eine andere günstige Soundkarte bestellen. Langfristig wird es für ein DIY-DAC-Projekt Zeit.

VG
Sebastian
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2014, 00:15
An welchem Ausgang der SB betreibst du den KHV? Es wurde bei der Z/Zx schon mehrfach über Probleme mit Verzerrungen am hinteren KH-Ausgang berichtet, die bei seinem Frontpanel-Kollegen nicht auftreten. Außerdem kannst du es noch mit dem Line-Out Nummer 1 probieren.

Wenn du nur einen Ersatz für Onboardsound ohne viel Tamtam brauchst, kannst du auch die kleine Audigy FX nehmen (die hat dieses Problem übrigens nicht...).

Nachdem du sagst, daß du "neuerdings" "Datenströme hörst" - hat sich denn im oder am Rechner kürzlich irgendwas verändert, oder hast du den verwendeten Ausgang gewechselt?

Es wäre natürlich durchaus mal interessant, wie sich die Eingangsimpedanz deines KHV in Abhängigkeit von der Potistellung darstellt. Hast du die Eingangsbeschaltung 1:1 nachgebaut? Die Schaltung ist im übrigen DC-gekoppelt, ein nennenswerter Spannungsoffset seitens der Quelle könnte daher ohne weiteres die Schaltung oder doch wenigstens den KH ärgern. Miß vielleicht mal nach, was bei der SB rauskommt...

Vom OPAx604 halte ich übrigens nach dem Messungen von Samuel Groner nicht mehr allzuviel - bei normal hohen Versorgungsspannungen bis +/-15 V liefert der eine ziemlich mäßige und eher unterdurchschnittliche Performance ab, einigermaßen gut und damit sinnvoll wird er erst bei überdurchschnittlich hohen wie +/- 22 V, die außerhalb der Reichweite von Normalo-OPs liegen (wobei es dann mit Hinblick auf die Eigenerwärmung der Einzelgänger OPA604 sein sollte).


[Beitrag von audiophilanthrop am 18. Okt 2014, 00:36 bearbeitet]
_ElBuzzD
Neuling
#3 erstellt: 19. Okt 2014, 19:18
Hi,

es liegt in der Tat an der DC-Kopplung - Danke für den Wegweiser :hail. Ich habe gerade mal einen Kondensator vorgeschaltet und die Probleme sind vollkommen verschwunden. Ich dachte, dass ich schon damals Koppelkondensatoren eingebaut hatte (ich glaube das steht auch als Empfehlung irgendwo in der Beschreibung, besonders wenn man Quellen verwendet, bei denen man nicht weiß, ob sie DC-entkoppelt sind) - keine Ahnung, warum ich das damals nicht gemacht habe .


An welchem Ausgang der SB betreibst du den KHV?

Lustigerweise hatte ich die Probleme nicht mit dem KH-Ausgang sondern mit dem Lineout-1 Ausgang.


Wenn du nur einen Ersatz für Onboardsound ohne viel Tamtam brauchst, kannst du auch die kleine Audigy FX nehmen

Die hätte auf jeden Fall das bessere Preis/Leistungsverhältnis. Da jetzt alles geht und ich die günstige Bulk-Version der Z habe, bleibe ich jetzt doch erstmal dabei.


Es wäre natürlich durchaus mal interessant, wie sich die Eingangsimpedanz deines KHV in Abhängigkeit von der Potistellung darstellt.

Dafür habe ich leider noch nicht das passende Equipment. Prinzipiell sollte die Eingangsimpedanz doch unabhängig von der Potistellung sein, wenn man beim OpAmp eine unendliche Eingangsimpedanz annimmt. Das Poti stellt sich dann als einfacher Widerstand dar. Deshalb hat das Problem für mich auch erst keinen Sinn ergeben.


Vom OPAx604 halte ich übrigens nach dem Messungen von Samuel Groner nicht mehr allzuviel

Ich habe hier noch zwei ungenutzte OPA 627, vielleicht hole ich mir bei meinem nächsten Einkauf noch zwei dazu und verbaue die mal.


Nachdem du sagst, daß du "neuerdings" "Datenströme hörst" - hat sich denn im oder am Rechner kürzlich irgendwas verändert, oder hast du den verwendeten Ausgang gewechselt?

An der Hardware habe ich nichts geändert, allerdings hat sich das Spiele-Genre geändert: Bei Spielen mit vielen Explosionen und Mitspielern die über TeamSpeak dazwischenreden, fallen einem solche Störungen nicht auf. Wenn man dann aber 30 Minunten im Taktik-Menü in Dragon Age verbringt, wo es nur leise Hintergrundmusik gibt, fallen einem solche Fehler auf. Und wenn man dann weiß, dass solche Fehler vorhanden sind, sucht man auch förmlich danach, ohne das Spiel noch genießen zu können. Ob die Störgeräusche also schon länger da sind, oder erst seit kurzem Auftreten, lässt sich nicht sagen. Jedenfalls ist die neue Soundkarte besser davon entkoppelt.
_ElBuzzD
Neuling
#4 erstellt: 19. Okt 2014, 19:41
So, gemessen habe ich auch mal:

- KH-Ausgang hat keinen messbaren Offset.
- Lineout 1 hat auf beiden Kanälen einen Offset von -0.03 V

VG
Sebastian
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 21. Okt 2014, 15:13
30 mV ist eigentlich Kinderkram, das sollte bei einem Gain von 2 den KHV noch lange nicht stören. Was für einen Hörer hast du denn verwendet? Bei einem In-Ear oder so könnte ich mir durchaus vorstellen, daß es den ärgert.

Was die Störungen angeht: Du hast nicht zufällig beim KHV eine Ausführung nach Schutzklasse I gewählt und die Schaltungsmasse hart auf Schutzerde gelegt? Dann hast du nämlich bei Anschluß des PCs sofort 'ne Masseschleife drin.


[Beitrag von audiophilanthrop am 21. Okt 2014, 15:18 bearbeitet]
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