Cyrus One ähnlicher DIY Amp

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shorty28
Neuling
#1 erstellt: 21. Dez 2014, 04:44
Hallo,

ich heiße Simon und bin neu hier. Ich habe schon mal mit einem Freund zusammen einen 30 Watt Klasse A Verstärker gebaut und würde nun gerne etwas (eigenes) machen. Ich habe mir in den Kopf gesetzt meinen Cyrus One mehr oder weniger nachzubauen, allerdings mit einigen Änderungen. Dummerweise habe ich nicht wirklich viel Ahnung von der Materie. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier Unterstützung finden würde.

Es soll zunächst nur einen Eingang geben (CD) und auf den Phono-Teil soll komplett verzichtet werden. Die Kanäle sollen komplett getrennt werden (dual mono heißt das galub ich?).
Ich hab mal mit der Stromversorgung angefangen und diese Zeichnung gefunden.

cyrus1ps

Ich habe einige Änderungen eingefügt. Es soll die Umsetzung von verschiedenen Infos aus meiner Internetrecherche darstellen (Quelle, die ich noch wiedergefunden hab: TNT Audio). Die Leistung sollte mit dieser Stromversorgung etwas höher sein als beim Original. Was haltet Ihr davon? Ich vermute dass die Widerstände und evtl. auch die Sicherungen so nicht stimmen? Gibt es eine sinnvollere Stelle für den Netzschalter, als beim Original?

cyrus_new
Warf384#
Inventar
#2 erstellt: 21. Dez 2014, 04:56
Hallo Simon und herzlich willkommen im Forum!

Die Widerstände sind relativ unkritisch und können so beibehalten werden.
Was mir als erstes auffällt ist, dass der Trafo in deinem neuen Schaltplan nur 12V statt 22 abgibt. Soll das so sein?

Was die restliche Schaltung angeht ... du kannst die Mittelabgriffe vom Trafo zusammenschalten, dann braucht du nur einen Gleichrichter.
Die sinnvollste Position für den Netzschalter befindet sich vor dem Trafo, wo er die 230V Netzspannung her bekommt.

mfg
Warf384

PS: Welchen Leistungsvorteil möchtest du erreichen? Soll die Impuls-oder Dauerleistung gesteigert werden?


[Beitrag von Warf384# am 21. Dez 2014, 04:57 bearbeitet]
shorty28
Neuling
#3 erstellt: 21. Dez 2014, 05:17
Hallo Warf384, vielen Dank für deine Antwort.

Bezüglich der Spannung bin ich etwas verunsichert. Ich meine gelesen zu haben, dass sich alles um die Hälfte reduziert, wenn ich aus einer Stromversorgung für beide Kanäle zwei mach um sie zu trennen. Beim Original sind es ja ca. 40 V DC die am Ende "herauskommen". Ich dachte ich müsste nun auf ca. 20 V DC kommen (bin aber mit 2 x 12 V dann etwas höher). Die Formel die ich dazu gefunden habe: Wurzel aus (25 Watt x 2 x 8 ) = 20. Ich verstehe sie aber auch nich ganz.
Ich habe gelesen, dass zweich Gleichrichter sich positiv auf den Klang auswirken sollen. Da die Kosten ja eher gering sind, kanns ja nich schaden, dachte ich.
Im Wesentlichen sollte die Impulsleistung gesteigert werden ohne nur die Kondensatoren dafür zu nutzen.


[Beitrag von shorty28 am 21. Dez 2014, 05:18 bearbeitet]
shorty28
Neuling
#4 erstellt: 21. Dez 2014, 13:43
So sieht der Schaltplan des Verstärkers aus:

cyrus1pwr

Ich verstehe nicht ganz was es mit den beiden "nfb" auf sich hat. Müssen diese verbunden werden?
Auf der Seite von Paul Kemble habe ich noch diesen Mod gefunden:

cyrus1pamod

Was haltet Ihr davon?
Warf384#
Inventar
#5 erstellt: 21. Dez 2014, 14:32
Moin!

Die benötigte Spannung halbiert sich nicht, nur die Stromstärke.
Bei beidem wäre die Leistung ja nurnoch ein Viertel

Zu den Formeln reicht das Ohmsche Gesetz: U = R * I

Und:
P = R * I²

Es gilt desweiteren zu beachten, dass man mit der Sinusleistung rechnet, die Spitzenleistung beträgt den doppelten Wert.

Für 25 Watt an 8 Ohm geht das so:

50 = 8 * I²

I = Wurzel(50/8 ) = 2,5 A

U = 8 * 2,5 = 20 V

Du benötigst pro Stufe also +- 20V und 2,5 Ampere am Ausgang (!).

Da über jedem Endstufen- und Treibertransistor noch mindesten 0,7 Volt abfallen (ich sehe drei Stück pro Zweig= 3* 0,7) und bei Belastung sogar noch mehr, sollte die Spannung noch weitere 3 - 5 Volt darüber liegen.
Also zwischen 23 - 25 Volt.

Die "nfb" gehören verbunden und sind sehr wichtig, denn sie sind für die Gegenkopplung zuständig. Ohne Gegenkopplung wird der Verstärker starke Verzerrungen produzieren und an jedem Lautsprecher anders klingen. Die Gegenkopplung steuert sozusagen den "Fehlern" des Verstärkers entgegen und macht diese im besten Falle sogar unhörbar.
Damit kommen wir auch schon zum Gleichrichter, denn das ist kompletter Unsinn. Da über jeder Diode eine Spannung von 0,7 Volt abfällt, verringert sich auch noch die abgegebene Spannung um 1,4 Volt.

Die Modifikation von Paul Kemble ist sinnvoll und hilft, die Verzerrungen weiter zu verringern.

Um die Leistung zu steigern, kannst du die Versorgungsspannung auf 25 - 28 Volt anheben, pro Kanal einen Trafo mit 80 - 100 VA verwenden und die Kondensatoren auf 10 mF (10000 µF) vergrößern.
Der Ruhestrom sollte dann durch eine Vergrößerung von R81 angepasst werden (Trimmpoti ?).


Theoretisch kannst du die Versorgungsspannung noch weiter anheben, um die Leistung zu steigern, allerdings müssen dann noch weitere Widerstände verändert werden.


[Beitrag von Warf384# am 21. Dez 2014, 14:42 bearbeitet]
shorty28
Neuling
#6 erstellt: 21. Dez 2014, 15:55
Moin,

jetzt bringst Du bei mir endlich etwas Licht ins Dunkel, vielen Dank!

Dann würde die Stromversorgung nun also so aussehen?:

cyrus_new2

Und was für einen Transformator würdest Du hier empfehlen? 100 VA, welche handelsübliche Sekundärspannung?
Warf384#
Inventar
#7 erstellt: 21. Dez 2014, 16:11
Welcher wurde im Original verwendet?

So ohne Vorabinfo sind 80 VA mit 2 x 18 Volt geeignet, abgesichert mit je 2 A Träge VOR dem Gleichrichter.
(Die nächsthöhere Stufe wären 120 VA und bringt außer ansteigenden Kosten nicht wirklich was ohne weitere Erhöhung der Betriebsspannung)

So hast du ca. 26 VDC nach der Gleichrichtung.
shorty28
Neuling
#8 erstellt: 21. Dez 2014, 16:20
Im Original ist ein 22.3 0 22.3 100VA
Warf384#
Inventar
#9 erstellt: 22. Dez 2014, 00:07
Was ich noch vergaß, 4 Ohm oder 8 Ohm?
shorty28
Neuling
#10 erstellt: 22. Dez 2014, 00:29
Sorry, ich verstehe nich ganz was Du meinst? 25 Watt an 8 Ohm ist auf das Original zutreffend.

Meinst Du es wäre ein großer Nachteil zwei 22000uF statt vier 10000uF Kondensatoren pro Kanal einzusetzen? Umso größer umso langsamer soweit ich weiß?

Welches Poti für das Eingangssignal wäre zu empfehlen? 10k? Marke Alps?

Vielen Dank für deine Hilfe!
Warf384#
Inventar
#11 erstellt: 22. Dez 2014, 01:13
Ein üblicher Verstärker besitzt 47 kOhm Eingangsimpedanz (Norm), daher wäre ein Poti mit dieser Impedanz zu empfehlen, wenn du keinen Vorverstärker dazu bauen willst. Alps wäre gut, ein Billigteil tuts aber auch (wenn Stereopoti dann aber ungenauer!)


ABER: Ich habe mir die Schaltung nun einmal gründlich angeschaut, viel mehr als ~37 W lassen sich da so nicht rausholen. (Lohnt sich imho. nicht wirklich)
Die Spannungserhöhung sowie eine Vergrößerung der Pufferelkos sind für eine höhere Impulsleistung von Bedeutung. Die Transistortypen im Treiberteil sind für max. 34 mA ausgelegt, diese sollten durch alternative Typen ersetzt werden, da der Strom bei sinnvoller Spannungserhöhung bei Last auf über 40 mA ansteigen könnte (!). Diese müssten dann eine gleichartige Stromverstärkung und Kennlinie aufweisen, und ich hab momentan keine Zeit, lange nach solchen zu suchen.

Muss es denn dieser Schaltplan sein? Ich sehe gerade, der Amp ist von '88, der Schaltplan nicht gerade übersichtlich und heutzutage gibt es vielerort Einfacheres und Besseres. (zb. Google nach SymAsym fragen)


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Du kannst es natürlich ausprobieren, aber ich kann dir nicht garantieren, dass es funktioniert:
Trafo 80 VA; 24V; Sicherung 1,6 A - Träge.
R81 ist zu ersetzen durch ein Trimmpoti mit ~500 Ohm, beim Einschalten auf höchsten Widerstand gestellt.
pelowski
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Dez 2014, 01:22

shorty28 (Beitrag #10) schrieb:
...Meinst Du es wäre ein großer Nachteil zwei 22000uF statt vier 10000uF Kondensatoren pro Kanal einzusetzen? Umso größer umso langsamer soweit ich weiß?

Hallo,

bitte nimm das nicht übel, aber deinen Fragen nach zu urteilen, reicht dein Wissen (noch) nicht für ein solches Projekt.

Du scheiterst doch schon bei der Frage, nach welchen Kriterien man den Widerstandswert eines LS-Reglers auswählt.
Und wenn ich mir den Unsinn mit "langsamer" ansehe, bestärkt das meine Ansicht.
Ich glaube, dass es besser und erfolgversprechender für dich wäre, vielleicht fertige Module (man findet im Netz die unterschiedlichsten; je nach Anspruch) in ein schönes Gehäuse zu bauen und das Ganze zur Zufriedenheit zum Laufen zu bringen. Auch da kann man schon ´ne Menge falsch machen.

Wenn du aber unbedingt an deiner Idee festhalten willst, welche Messmittel stehen dir zur Verfügung?
Welche Erfahrung hast du mit dem Selbstbau elektronischer Geräte?
Dass 230V tödlich sein können, ist dir bekannt?
Und welchen besonderen Grund gibt es für dich, ausgerechnet einen Cyrus One ähnlichen Verstärker bauen zu wollen?

Ach so, wegen der Elkos: 2x10000µF sind ausreichend.

Grüße - Manfred
shorty28
Neuling
#13 erstellt: 22. Dez 2014, 02:19
Hallo Manfred,

ja Du hast recht. Ich würde deshalb auch grundsätzlich gern mehr lernen und verstehen. Bin dabei mich zu "bilden".

Hab schon bei einem Braun Verstärker Elkos erneuert und bei diversen Geräten kalte Lötstellen bearbeitet. Also tatsächlich nichts wo man großes Wissen zu benötigt . Einem Freund habe ich im Grunde fast nur über die Schulter gesehen bei einem DIY Amp Bau. Leider haben wir keinen Kontakt mehr.

Trotzdem bin ich so unvernünftig an der Idee festzuhalten. Mir würden auch 30 oder 25 Watt reichen. Also falls Ihr mich trotzdem noch unterstützen wollt:

Dann sollte ich also die Spannung gar nicht erhöhen? Dann bliebe es bei max. 23 - 25 V? Also würde dann ja 2 x 15 V reichen? Oder wenn es nich so viel Power sein soll ginge doch auch 2 x 12 V?

Ich bin wirklich Danbar für eure Geduld und Hilfe.
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