Meisterprojekt Vollverstärker

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Obes
Neuling
#1 erstellt: 30. Jan 2019, 23:49
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich hätte gerne eure Meinung zu folgendem:

Da ich nächstes Jahr für meine Werkmeisterarbeit ein Projekt verwirklichen muss und ich schon länger Hobbymäßig im Tontechnikbereich (PA) unterwegs bin möchte ich gerne einen Vollverstärker bauen.
Beruflich bin ich Mess und Regeltechniker und habe außerdem meine Matura (Abi) in Elektrotechnik absolviert.
Ziel des Projekts ist es, einen qualitativ hochwertigen Vollverstärker ohne viel schnick-schnack zu planen und zu bauen.

Ich habe mir Folgendes vorgestellt:

- Netzteil aus RKT + Brückengleichrichter + Siebung und Glättung, Selbstentwurf
- Endstufe auf Basis des IRAUDAMP7D ? , wird zugekauft z.B. L15D von audiocreative.de
- Den Vorverstärker möchte ich selber entwerfen, am besten mit OPV's
- Diverse Hilfsschaltungen wie z.B. Trafosanftanlauf, Zeitverzögertes Lautsprecher einschalten (Anti-Plopp) möchte ich selber mittels NE555 realisieren.


Der Preis für das ganze sollte sich im Bereich von +- 400€ abspielen, dabei sollte aber ein brauchbares und herzeigbares Ergebniss rauskommen.

Wäre das ein einigermaßen vernünftiges Projekt oder lauert hier ein riesiger Aufwand hinter meinen einfachen Vorstellungen?

Ich bin sehr froh über eure Meinungen !
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2019, 18:18

Werkmeisterarbeit

... und dann Zukauf des zentralen Teils?

Warum nicht analog?

Was soll deine Arbeit an Fähigkeiten aufzeigen?
Köter
Inventar
#3 erstellt: 31. Jan 2019, 18:33
Hi,

wenn ich das richtig sehe ist der "Werkmeister" eine Weiterbildung in Österreich - Analog zum deutschen Meister / Techniker, richtig?
Ich nehme an - Fachrichtung Elektrotechnik?

Generell ein sehr spannendes Projekt.
Zukaufteile würde ich mir auch sparen. Dann lieber darauf verzichten und einen Vorverstärker ODER eine Endstufe bauen.
Wenn es auf ähnlichem Niveau stattfinden soll wie ich es von den staatlich geprüften Technikern kenne, dann hast du auch alle Hände voll zu tun mit der Dokumentation. Oder ist das "drüben" anders?

[quote]Der Preis für das ganze sollte sich im Bereich von +- 400€ abspielen, dabei sollte aber ein brauchbares und herzeigbares Ergebniss rauskommen.

Wäre das ein einigermaßen vernünftiges Projekt oder lauert hier ein riesiger Aufwand hinter meinen einfachen Vorstellungen?[/quote]

Je nach Wissens- / Kenntnisstand...
Die mechanischen Arbeiten solltest du nicht unterschätzen - ebenfalls die Kosten.

Beispiel Netzteil: (ganz grob)
Trafo ~ 40 €
Gleichrichtung / Siebung ~ 20 €
Sonstiges (Sicherungen, Softstart, Leiterplatten / Montagematerial) ~ 20 €

Ein Gehäuse kostet auch schnell 100 € aufwärts...

Ein paar beispiele finden sich auch [url=http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=1&sort=lpost&forum_id=71&thread=10929]hier![/url]

Viel Spaß,
Köter

Edit: Warum funtioniert das Zitieren / Link einfügen nicht mehr?


[Beitrag von Köter am 31. Jan 2019, 18:37 bearbeitet]
Obes
Neuling
#4 erstellt: 31. Jan 2019, 19:01
Danke schonmal für eure Rückmeldungen,

@Kay:

Ja über den Zukauf der Endstufe bin ich mit mir selbst noch nicht im reinen. Er würde mir aber die Zeit geben mich auf die anderen Komponenten zu konzentrieren.
Analog möcht ich nicht gänzlich ausschließen, mir würde aber eine Class-D Endstufe schon vom Wirkungsgrad her besser gefallen.

Die Arbeit soll zum einen fachliche Fähigkeiten aufzeigen (Berechnung und Dimensionierung z.B. vom Ringkerntrafo mit Streuverlusten, Eisenverlusten usw....) aber auch praktische, organisatorische und wirtschaftliche.

@Köter:

Ja richtig, entschuldige dass ich den Begriff nicht weiter erklärt habe. Ob die Ausbildung analog zur deutschen ist kann ich nicht einschätzen, zumindest von der Anzahl der Unterrichtseinheiten ist sie gleich.

Wie oben schon gesagt würde ich einfach gerne etwas "Vollständiges bauen" darum der Zukauf der Endstufe.
Die Doku wird natürlich ein riesen Brocken, die Arbeit an sich soll ca. 30 Seiten umfassen exkl. den Schaltplänen, Danksagungen usw.


Ich würde meinen Kentnissstand nicht unbedingt als schlecht bezeichnen, im Bereich der Elektronik gibt es sicher dort und da noch Aufholbedarf speziell wenn es darum geht die Bauteile nicht nur in Rechnungen einzusetzen sonder auch real zu Betreiben.
Die mechanischen Arbeiten sind kein Problem, ich habe in meinem Betrieb auch Zugang zu den mechanischen Werkstätten.

Danke für den link, ich werd mir die Sachen mal genauer ansehen.
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 31. Jan 2019, 19:13

Zukauf ...mir würde aber eine Class-D Endstufe schon vom Wirkungsgrad her besser gefallen.

dann suche bitte nach Modulen mit dem TI TPA3255
Datenblatt lesen!
der TPA3255 ist erheblich besser als das "uralte" IRF-Design,
(insbesondere ist auch die Leistung gut skalierbar)
...
und du hast Stereo auf einem Board --> reduziert den Aufwand betr. Brummschleifen
MosFetPapa
Stammgast
#6 erstellt: 07. Feb 2019, 09:03
Hi,
ich denke, Deine Projektauswahl birgt einige Hürden und da solltest Du noch mal drüber nachdenken und auch mit Deinem Ausbilder drüber sprechen.

Als Hobby-Projekt finde ich Deine Projektauswahl auf jeden fall gut, allerdings für ein aktuelles Meisterstück eigentlich ungeeignet.
Zumindes nach dem was ich bisher darüber weiß.

Welche Punkte müssen denn in dem Projekt auf jeden Fall enthalten sein?
Welche Fragestellungen sind Prüfungsrelevant?

Meine Einschätzung zu Deinem Projekt
- sehr komplex und viele technische Detailüberlegungen - was Deinen Projektrahmen locker sprengen kann.
(nur bedingt zu reduzieren durch fertige Zukaufproduckte - auch die Auswahl und Kombination will gut überlegt sein)
- hoher mechanischer Anteil um vorzeigbar zu sein, was vermutlich ehr außerhalb Deines Fachgebietes liegt?
- grundsätzlich old school - wäre eine zeitgemäße Projetauswahl nicht vorteilhafter?
- Einhaltung von Vorschriften und Richtlinien für Bau und in Verkehr bringen elektrischer (240V) Geräte - Stichwort CE-Kennung
- wirschaftlicher und technischer Vergleich Deines Vollverstärkers mit marktüblichen Geräten?
- technische Besonderheiten oder Alleinstellungsmerkmale vorhanden?

Vieleicht auch noch mal Deine Sichtweise auf die Projektauswahl etwas verändern.
Stell Dir doch einfach mal vor, mit was für einer Problemstellung ein Kunde heutzutage in Deine Werkstatt (in der Du dann der Werkstattmeister bist) kommen würde um Dich damit zu beauftragen. Und Deine Lösung muß dann in allen Belangen - technisch, wirtschaftlich, rechtlich, optisch ... die Kundenanforderungen erfüllen und bedenkenlos veräußerbar sowie am Markt konkurenzfähig sein.

Die üblichen Stichworte für Zeitgemäße Technilk sind z.B.
WLan, Bluetooth, µ-Controler, Schaltnetzteil, Smarthome .....

Dein Projekt bedient Stichworte wie
NE555 (aus 1972), Ringkerntrafo, Vollverstärker mit dem Highlight Class-D als Zukaufprodukt?

Das ganze bitte nicht falsch verstehen, ich will Dein Projekt nicht schlecht reden, sonden betrachte das einfach als Denkanstoß.
Evtl. sehen Deine Ausbilder das ja auch ganz anders.

Viel Bass beim Spaßteln
MosFetPapa
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 07. Feb 2019, 09:49
Im Fachpraxiskurs Elektrotechnik am Fachgymnasium Technik, an dem ich 83 mein Abi machte, habe wir einen Vollverstärker gebaut. Schaltung entworfen, Platine selbst geätzt, Trafo gewickelt, Gehäuse hergestellt etc.
Finde ich als Projekt besser als erstmal Fertigmodule zu assemblieren.
jonath
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2019, 20:18
Mess- und Regeltechnik, da würde ich eher weniger einen Audioverstärker bauen, denn selbiger ist doch eher ein Randgebiet der Mess- und Regelungstechnik.

Zumal das schon viele gemacht haben, irgendwelche Vorverstärker anhand von Application Notes hinzupinseln hat da mit Regelungstechnik in meinen Augen inzwischen nichts besonderes mehr. Hat jeder Prüfer garantiert 10x schon gesehen und gerade für PA baut man inzwischen eigentlich kaum noch Endstufen, fertige Class D Endstufen sind da wesentlich günstiger und besser.

Im Audiobereich könntest du z.B. einen Symmetrierer sauber konstruiert als Teil der Messtechnik aufbauen. Verstärker ist einfach zu sehr ausgelutscht.

Wieso drehst du das ganze nicht einfach um? Sprich Messaufbau zum vermessen eines Verstärkers, ggf. mit steuerbarer Last? Wäre dann in meinen Augen deutlich eher im Bereich der Messtechnik und je nach Messung (z.B. Bestimmung der Systemantwort) im Bereich der Regelungstechnik.


[Beitrag von jonath am 07. Feb 2019, 20:21 bearbeitet]
Obes
Neuling
#9 erstellt: 07. Feb 2019, 20:57
Danke schonmal an alle die mir hier geantwortet haben.

Ich muss schon gestehen, das Thema ist schon mehr als ausgelutscht.

Ich hab nach längerer Überlegung jetzt beschlossen dass ich das vielleicht mal als Hobbyprojekt angehe, aber nicht als Projektarbeit.
Auch aus den von euch erwähnten Gründen: soll es professionell und von A-Z selbstgebaut sein dann wird dass ein ziemlich unüberschaubares Projekt, denn neben der reinen Funktion kommen auch noch allerlei Sicherheitsbestimmungen usw hinzu.

Danke aber für eure Hilfe
MosFetPapa
Stammgast
#10 erstellt: 14. Feb 2019, 04:18
Und .... hast Dich schon für ein Meisterprojekt entschieden?
Ok ... ich gebs zu :-) bin neugierig, wie es weiter geht.
Obes
Neuling
#11 erstellt: 25. Feb 2019, 23:30
Nein momentan bin ich noch immer unentschlossen und suche nach vernünftigen Projekten.
Abgeben muss ich da ganze ja sowiso erst Mai 2020 also hab ich noch ein bisschen Zeit
Ich werd euch aber am laufenden halten wenns so richtig losgeht
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