Gleichrichter: Benötigte Sperrspannung der Dioden?

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Dominique
Stammgast
#1 erstellt: 18. Feb 2006, 23:03
Hallo!
Ich habe zwar Infos daruber gesucht, aber keine Antwort auf meine Frage gefunden.
Mein Kopf brummt und eigentlich will nix mehr hinein, aber ich will doch endlich meine Fahrradrücklichtschaltung (vorerst in Simulation mit LTSpice) zu Ende bringen!

Folgende Empfehlung habe ich mehrmals gefunden:
Bei einem Vollbrücken-Gleichrichter sollte die Diodensperrspannung mindestens 2 mal so groß sein wie die Spitzenspannung (1,41 x Veff + eventuelle Toleranzen etc.).
Allerdings kann ich das "2 mal" nicht recht nachvollziehen. In einem Forum gab es einen Hinweis, daß dies für den Fall ausgelegt ist, daß die Dioden große Toleranzen in den Kennwerten haben, mehr stand da nicht.

Kann man diese Unsicherheit nicht etwas besser eingrenzen? Für Fälle, wo es auf's Energiesparen ankommt, kann es schon lohnen zu Schottky-Dioden zu greifen, die nicht diese übliche großzügige Sicherheitsmarge haben, sondern die etwas genauer auf den ungünstigsten Fall ausgelegt sind. Denn je geringer die Sperrspannung, desto niedriger ist ja auch der Spannungsabfall...

Wenn mir jemand weiterhelfen könnte, wäre das toll!
Viele Grüße,
Dominique
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Feb 2006, 00:50
Hmmm...
Sperrspannung ist die,wenn sie an die Kathode angelegt wird,einen Strom rückwärts duch die Diode zur Folge hat.Wird eine bestimmte Leistung überschritten ist es mit ihr zu Ende.Also ist doch eine hohe Sperrspannungsfestigkeit von Vorteil!
In Flussrichtung fallen prinzipbedingt bei z.B. Si-Dioden immer ca. 0,7V ab,wenn weniger erwünscht ist bleibt tatsächlich nur der Griff zu Schottky-Dioden.
Genaueres verraten dir evtl. die downloadbaren Datenblätter dieser Seite.
Ultraschall
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2006, 13:08
Gehen wir mal geistig von der Einweggleichrichtung (Fall1) aus. Also eine Trafowicklung, eine Diode , ein Elko dahinter.
Der Elko lädt sich auf eine Spannung von ca. (Wurzel aus 2) x effektiv Spannung des Trafos auf. Die maximale Spannungsdifferenz tritt dann auf, wenn die Eingangsspannung ihren genau entgegengesetzten Wert hat (also bei positiver Spannung am Elko, gerade die Eingangsspannung ihren negeativen Spitzenwert hat) Dieser maximal negative Wert ist gegenüber Masse, auch wieder (Wurzel aus 2) x eff. Trafospannuung.

Die maximale Differenzspannung über der Diode beträgt damit :
(Wurzel aus 2) x effektiv Spannung PLUS (Wurzel aus 2) x effektiv Spannung = 2 x (Wurzel aus 2) x effektiv Spannung

Diese Spannungsfestigkeit muß die Diode mindestens haben. Jetzt kommt in der Praxis noch ein Sicherheitszuschlag von mind. 10 % hinzu. (Das Netz kann mal Überspannung haben, bei sehr viel höheren Temperaturen sinkt die Sperrspnnung der Dioden)

Fall2:
Bei einer Trafowicklung und einer Graetzbrücke teilt sich die Sperrspannung auf zwei Dioden auf. Da man da aber nicht so sicher sein kann, daß sich die Spannung gleichmäßig auf beide aufteilt (hängt von der Gleichheit ihres Speerstromes ab) reicht "(Wurzel aus 2) x effektiv Spannung" nicht ganz, wenn man sicher sein will. Da würde ich mind. 50 % Sicherheitszuschlag zugeben. Besser 100 %. Das ist dann ganz sicher.

Bei zwei Trafowicklungen und einer Graetzbrücke- sogennate doppelte Einweggleichrichtung, gelten wieder die Formeln von Fall 1.

Bei zwei Trafowicklungen und zwei Graetzbrücken gilt die Formel von Fall 2.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Feb 2006, 23:48
Bei der Brückengleichrichtung sind beide Pole der Eingangsspannung (praktisch)immer durch zwei leitende Dioden mit dem entsprechenden Pol des Elkos verbunden.
Die Sperrspannung kann daher unmöglich auf den doppelten Spitze-Wert ansteigen - auch nicht bei unterschiedlichen Sperrströmen - auch nicht, wenn eine Diode einen Kurzschluss hat, denn dann würde die Eingangsspannung kurzgeschlossen und nicht die Sperrspg. erhöht. Erst in dem Fall, dass eine der Dioden eine Unterbrechung hat (Lötstellen prüfen!), können sich die Sperrspannungen verschieben. Dann gibt es nur noch eine Halbwelle am Ausgang, aber selbst dann müßte die Sperrstromleistung der betroffenen(und unzulässigerweise) als Z-Diode betriebenen Diode überschritten werden.
Eine Diode müsste also unterbrochen sein und die rechtwinklig dazu liegende einen Kurzschluss haben, damit - tja - damit noch eine Diode kaputt geht . Vorsichtshalber habe ich aber mal nachgemessen; auch ich bin nicht imstande, mir einen Knoten in die Synapsen zu drehen .
Ein Fahrraddynamo hat übrigens im Leerlauf ca. 20 Vs.
Ultraschall
Inventar
#5 erstellt: 20. Feb 2006, 00:14
nein, nein ,nein... Tss,tsss

Fall 1 war die einfache Gleichrichtung. Dort tritt die doppelte Sperrspannung auf. Nicht bei der Graetzbrücke.

Bei der Brückengleichrichtung leiten nicht immer zwei Dioden sondern nur dann, wenn die Eingangsspannung höher ist als die Spannuung am Elko, deshalb gibt es immer diesen pulsierenden Ladestrom, der nur während einer relativ kurzen Zeit fließt. Wenn zwei Dioden leiten bekommen die anderen zwei die "falschgepolte Spannung"- sperren also. Bei der Annahme das sie völig gleich sind, teilt sich diese Sperrspannung gleichmäßig über beide auf. Deshalb wird aus der doppelten Spitzenspannung -(Spannungsteilerregel)- pro Diode die einfache Spitzenspannung.

Nun der Rest war Sicherheitszuschlag, da ideale Bauelemente sehr selten sind und man mit Ungleichheiten einfach rechnen muß. Da es heute auch gute Bauelemente gibt, würde ich einfach bei der Dimenionierung "auf der sicheren Seite bleiben".
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Feb 2006, 18:23
ja, ja, ja, ts tss...

Fall 1 ist klar.


Bei der Brückengleichrichtung leiten nicht immer zwei Dioden sondern nur dann, wenn die Eingangsspannung höher ist als die Spannuung am Elko, deshalb gibt es immer diesen pulsierenden Ladestrom, der nur während einer relativ kurzen Zeit fließt. Wenn zwei Dioden leiten bekommen die anderen zwei die "falschgepolte Spannung"- sperren also


bis dahin ist auch das klar (daran hatte ich in dem Moment nichtmal gedacht, bzw. mich schlecht ausgedrückt aber das spielt keine Rolle).

Versuche gedanklich oder auch praktisch eine Sperrspg. an eine der Dioden zu schalten, die die Elkospg. um mehr als 0,6V überschreitet. Sofort wird die nächste Diode leitend und lädt den Elko auf die angelegte Spg. auf .

Die Sperrspg. kann nicht Us überschreiten, sonst muss man eine Brückengleichrichterkaskade bauen.

Erst dort können höhere Spgn. als die Us auftreten unter folgenden Bedingungen:
1. mind. eine Diode ist defekt
2. Das Gerät wird im Leerlauf betrieben.

Nochmal genauer: Die Spannungen können sich unter keinen Umständen ungleichmäßig aufteilen UND Us überschreiten.

Sicherheitsaufschlag kommt also nur in Betracht, wenn man den Grenzwerten nicht traut.
Dominique
Stammgast
#7 erstellt: 21. Feb 2006, 03:36
Ich war leider zwei Tage nicht hier, aber ich freue mich sehr über Eure Antworten! Morgen mache ich mal ne kleine Zeichnung und versuche Mülleimers Aussage nachzuvollziehen!
In jedem Falle müssten aber (nach Eurer beider Aussagen) 40V Dioden ausreichend sein... Weiter runter brauche ich garnicht zu gehen, da gibt's schon welche mit sehr sehr niedriger Durchlaßspannung!

Fahrraddynamos können im Leerlauf sogar noch mehr Spannung liefern, 25V (Spitze) und etwas mehr, ich überlege noch, ob ich Schutzdioden einbaue oder was ich für den Fall, daß die Frontlampe mal ausfällt mache (damit nicht gleich auch das hochohmige RÜcklicht wegen der plötzlich viel höheren Spannung gleich den Geist aufgibt, oder der Goldcap durchschmort...)

Im Moment habe ich zwei Schaltungen, die in der Simalation gut funktionieren und zwischen denen ich mich noch entscheiden will.

Danke für Eure Hilfe!
Viele Grüße,
Dominique
Ultraschall
Inventar
#8 erstellt: 21. Feb 2006, 10:45
Ich war auch zwei Tage nicht hier.
Kannst auch einen Varistor einbauen.

Mülleimer, ist Us die Spitzenspannung?

Zur Graetzbrücke nochmal. Ich will mich noch etwas deutlicher ausdrücken. Wenn zwei Dioden leiten, fallen über diese zwei Dioden zweimal Uf=2x0,7 Volt = 1,4 Volt ab. Dazwischen liegt aber noch der (auf Wurzel 2 mal Ueff)aufgeladene Kondensator.
Die Summe daraus ist der Sperrspannungsbetrag. der in diesen Moment (gut bei perfekt passsenden Dioden-)hälftig an den beiden anderen Sperrenden abfällt.

Aber ich bin eben vorsichtig und rechne mit einen Sicherheitszuschlag, weil ich aus Erfahrung besser nicht von perfekt passenden Dioden (bzw. Halbleitern im allgemeinen) ausgehe.
Wenn Du das nicht unbedingt machen willst, ist okay. Aber der Preis von Dioden ist heute so niedrig, das einen dieser Sicherheitszuschlag eigentlich nicht weh tut. Und oft sind die mit der nächsthöheren Spannunugsfestigkeit, nicht teurer. Also ist der Steit um die Höhe des Sicherheitszuschlages und ob überhaupt, eher akademisch und wir sollten ihn beenden.
tede
Inventar
#9 erstellt: 21. Feb 2006, 15:19
Hallo,

den Spannungsverlauf an einer Diode in einem Brückengleichrichter siehst du hier: http://home.s-planet.de/t.dauner/7293/MESS-BYW29.PDF

Die max. priodisch anliegende Sperrspannung entspricht der Spitzenspannung. Berücksichtigen sollte man zusäzlich:
Netzspannungsschwankungen nach IEC60038 +-10% ergibt +-14% vom Spitzenwert
Erhöhte Leerlaufspannung des Trafo
Störspannungsspitzen.........

daher find ich den Richtwert: Sperrspannung der Dioden = min. 2x Spitzenspannung der max. anliegenden Spannung, nicht übertrieben.

Die Toleranzen der Dioden brauchen nicht berücksichtigt werden, da die Angabe der Sperrspannung ein mindestwert ist, der von seriösen Herstellern auch eingehalten wird.

grüße
Thomas
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Feb 2006, 19:11
Mit Us meine ich die Spitzenspannung, Us = Ueff * 1,414.
Mit Uss meine ich U- Spitze-Spitze; Uss = Ueff * 1,414 * 2

1) Bei der Einweggleichrichtung liegt an der Diode, wenn sie sperrt, die Elkospannung in Reihe zur maximalen umgepolten Eingangsspannung. Die Sperrspannung an der Diode beträgt also

Uss = 2* Ueff *1,414 (Durchflußspannungen nicht mitgerechnet)


2a) Bei der Graetz- Brücke liegen zwei Dioden in Reihe zu Uss.
Betrachten wir einmal zuerst nur diese zwei Dioden:

Eingangsspannung - Diode - Kondensator - noch eine Diode - Eingangsspannung. Nun liegt Uss an den Sperrwiderständen zweier Dioden und teilt sich nach der Spannungsteilerregel auf. Es fließt genau ein Sperrstrom.

Im Falle unterschiedlicher Sperrwiderstände kann es also sein, daß nach wie vor eine der Dioden (die mit dem höheren, besseren Sperrwiderstand) fast die ganze Uss abkriegt und entsprechend dimensioniert werden muß (noch vor allen Netzspannungsschwankungen). Wenn man die "schlechtere" Diode jetzt einfach kurzschließt, passiert eigentlich garnichts, denn die andere erfüllt ja nach wie vor ihre Funktion.

2b) Nun hat der Graetz- Brückengleichrichter aber noch zwei Dioden. Hat dies irgendeinen Einfluß auf den eben beschriebenen Vorgang (wärend der einen, hier betrachteten Halbwelle)?

Einerseits: "Nein, denn diese anderen beiden Dioden leiten im Zweifel nur kurz, am Scheitelpunkt der Eingangsspannung - wenn überhaupt - denn ohne Laststrom wäre der Stromflußwinkel sogar theoretisch gleich null. Sie kann also garnicht leiten!"

Andererseits: "Wenn die Sperrspannung der "gefährdeten" aber "guten" Diode Us + 0,7V überschreitet, dann würde doch die 3. bzw. 4. Diode den Elko höher als Us aufladen und das geht doch garnicht. Sie muß also leiten, nur fließt der Strom eben nicht über den Elko!"

"Sie kann doch aber nicht!" - "Sie muß aber!" "Sie kann nicht!" - "Sie muß!" "Nein!" - "Doch!" nein doch nein doch....
-
Vielleicht leitet sie ja nur ein ganz ganz kleines bißchen, vielleicht fließt ja nur ein winziger kleiner Sperrstrom von der schlechteren Diode - nicht über den Elko und über die bessere Diode - nein - sondern über die Eingangsquelle, gerade soviel, daß daß "Zuviel" an Sperrstrom eben nicht am Sperrwiderstand der vermeintlich überspannungsgefährdeten guten Diode abfällt, sondern an ihr vorbeigeleitet wird, nämlich solange, bis tatsächlich auch an der bösen, niederohmigeren Diode die andere Hälfte der doppelten Sperrspannung abfällt.
-
Nun hat Tede es ja gesagt, aber einigen wir uns darauf, daß es eine knifflige Angelegenheit ist, über Kreuz zu denken ohne sich an Masse festhalten zu können und daß es eh egal ist, weil Silizium uns gnädig gesonnen ist. Ich gebe zu, daß ich ersteinmal ein paar Stunden darüber nachdenken mußte, und ,klar, zur Sicherheit nehme ich natürlich auch lieber das Doppelte, wenns irgend geht.
-
@Ghosthifi: Inzwischen gibt es neben Goldcaps neuartige Superkondensatoren, die für Autos zum Anfahren entwickelt wurden, sind aber noch ein bißchen teuer. Ich habe bei mir garkeinen Dynamo mehr dran, sondern einen Akku und im Keller ein Ladegerät. Hast Du Lust, Deine Schaltung hier mal zu posten? Es ist ja keine Hifitechnik, aber ein paar Takte läßt man uns vielleicht durchgehen. Ansonsten viel Spaß noch & gern geschehen.

Viele Grüße - Olaf


[Beitrag von Mülleimer am 21. Feb 2006, 19:30 bearbeitet]
Dominique
Stammgast
#11 erstellt: 22. Feb 2006, 15:53
Hey, Mülleimer, wie kommst Du darauf, daß ich "Ghosthifi" heiße?

Also poste ich mal eben meine beiden Rücklichtschaltungen. In die zweite Schaltung gehört noch ein Überspannungsschutz.
Im Hinterkopf habe ich immer, daß bei Minimalspannung (4 bis 4,5Veff je nach Dynamo beim Langsamfahren) noch genügend Licht abgegeben wird und bei Normalbetrieb nicht allzu viel Energie verschwendet wird. Daß das Standlicht nach 2min noch ordentlich Licht gibt und bei Überspannung (hier nehme ich 25V Spitze an) nix kaputt geht.
Ach, die Goldcaps sollen 1F groß sein! Weil die Simulation mir dann zu lange dauerte, habe ich einfach 1/10 bzw. 1/100 davon genommen und dort, wo mich Zeiten interessiert haben (z.B. wie lange die LED noch nachleuchtet oder wie lange der Strom beim anfänglichen Aufladen hoch bleibt) einfach mal 10 bzw. mal 100 gerechnet.
Ich weiß nicht genau, wie groß der Goldcap-Innenwiderstand ist (muß mir erst noch welche besorgen). Weil in der Simulation dieser Speicherkondensator erst mal den ganzen Strom wegnimmt, habe ich einen Widerstand davorgesetzt, den ich in der Praxis vielleicht weglassen/verringern kann, je nach Innenwiderstand des Goldcaps.

***************************************

Hier wollte ich den Strom durch die LEDs begrenzen und hab's mit einer Stromquelle versucht...
Auch der Goldcap bekommt immer nur die LED Spannung plus der Regler-Referenz (1,25V) ab, was ihn ziemlich genau bei 5V (bei 15mA bleiben die meisten roten LEDs unter 2V) halten sollte. Oder ist das schon zu dicht an den für Goldcaps maximal zulässigen 5,5V?
Mir gefällt, daß, wenn ich den LT1086 und 50V Schottkys (40V sollten auch reichen) nehme, die eventuellen 25V Spitzenspannung bei Frontlichtausfall verkraftet werden müssten. Schlecht sieht's nur aus, wenn der Goldcap in diesem Fall noch nicht aufgeladen ist.



***************************************

Hier wollt' ich's möglichst einfach machen bei trotzdem guter Funktion.
Eine Phase der Wechselspannung wird dazu benutzt, daß beim Fahren sofort und immer Licht da ist (Linker LED Strang), die andere beinhaltet den Goldcap. Dieser Strang leuchtet beim Losfahren nicht sofort hell, weil der dicke Kondensator ja erst geladen werden muß.
Allerdings muß ich noch etwas einbauen, was eine Überspannung begrenzt/ableitet.



So, nun sinds 640...

***************************************

Die Dynamo-Daten habe ich aus der "Gebetsmühle" auf www.enhydralutris.de
Ist eine PDF Datei (Beleuchtung.pdf) mit sehr vielen Infos zu Theorie und auch praktischen Messungen von Fahrradbeleuchtungskomponenten.

Viele Grüße,
Dominique


[Beitrag von Dominique am 23. Feb 2006, 02:56 bearbeitet]
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 23. Feb 2006, 01:10
hops! Hey Dominique da habe ich wohl die Namen etwas durcheinandergeworfen, sorry.

Das Bild darf nur 640*480 Pixel groß sein, um direkt angezeigt zu werden, so viel ich weiß.

Die superhellen Leuchdioden können wesentlich mehr Sperrspannung ab, als die normalen. Vielleicht kann man die günstigerweise ohne Gleichrichter betreiben, mal sehen. Der Goldcap muß 5,5V abkönnen, denn das ist Nennspannung. Die Konstantstromquelle gibt es auch mit nur 0,6V Spannungsverlust, diskret aufgebaut. So, und das ganze muß ich jetzt nur noch in meinen Gehirnknochen infiltrieren, zwei Tage warten und dann melde ich mich wieder

Viele Grüße,
Olaf
Dominique
Stammgast
#13 erstellt: 23. Feb 2006, 03:20
Ja, so eine diskrete Version habe ich auch (in der Simulation) mal probiert, aber ich habe keine Stelle gefunden, um den Speicherkondensator so elegant anzuschließen. Mir hat's hier besonders gefallen, daß hinter dem Regler so ziemlich genau 5V rauskommen um den Goldcap nicht zu überlasten und er gleichzeitig den Strom für die LEDs reguliert.

Meinst Du mit "superhellen Leuchtdioden" Luxeons und Superflux LEDs? Ich kann mich erinnern, in irgendwelchen LED Datenblättern auch 10V Sperrspannung gesehen zu haben.

Zu diesem Thema: Neulich wollte mal messen, wie sich zwei 5mm LEDs (5V Sperrspannung war angegeben) in Reihe mit einer Diode zum Schutz in Sperrrichtung verhalten. Wollte mal messen, wieviel Spannung denn an welcher Diode abfällt. Soweit ich mich erinnern kann, konnte ich nix richtig messen, oder war ich zu ungeduldig? Ich hatte erst so etwa 7V angelegt, dann auf 12V erhöht und schon war's um die LEDs geschehen: Ich hätte nicht gedacht, daß die zusätzliche Diode überhaupt nix bewirkt und die LEDs nicht etwas besser als ihre Spezifikation sind... naja, vielleicht waren die Kennlinien unterschiedlich.
Ich versuch's demnächst nochmal, mit etwas mehr Ruhe!

Gut, laß es erstmal sacken. Ich drängel auch bestimmt nicht. Bin heilfroh, daß einem hier so sehr geholfen wird!
Dominique
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Feb 2006, 18:42


Das mit den LED- Sperrspanungen hat sich erstmal erledigt. Ich habe mir bis jetzt noch keine Hyperhellen Emitter- LED´s gekauft, da sie mir noch zu teuer waren. Eine normal superhelle gelbe LED hatte eine Sperrspannung von 24V, gemessen über 10MOhm.
Die Schaltung ist zur Probe für 20mA ausgelegt, kann aber noch weiter hoch getrimmt werden. Die Goldcaps sind wohl eher hochohmig, allerdings rechne ich zukunftssicher mit niederohmigeren Kondensatoren, daher hat die Schaltung eine Strombegrenzung im Spannungsstabilisator. Die LED selber wird mit einer einfachen Konstantstromquelle betrieben.
Die Zweiwegversion mit je nur einer Halbwelle von Dir war sehr trickreich, ich habe sie letztenendes aber aufgegeben, weil
1. der Strom durch den Kondensator sowieso begrenzt werden muß, weil der Regler sonst durchbrennt
2. weil der Dynamo sonst überladen wird und Verluste macht, wenn er nur einpolig belastet wird (=Trafo)
3. theoretisch könnte sich der Dynamomagnet einpolig auf die Dauer entladen
4. liefert der Dynamo sowieso keine 5,5A, um den Goldcap z.B. in 1s aufzuladen
5. Wenn im Stand nur eine LED leuchtet, dann führt das im Straßenverkehr evtl. zu Irritierungen, weil beim Bremsen normalerweise die Bremslichter zusätzlich leuchten und nicht noch weniger.

Die Schaltung könnte man natürlich weiterentwickeln. Sag einfach, ob sie Dir gefällt oder was nicht. Wieviel Strom u. Spannung haben denn Deine LED´s überhaupt?

Bliebe noch zu sagen, daß die gezeigte Konstantstromquelle auch ideal für Hifi- Endstufen ist, zum Betrieb der eigentlichen Stromstabilisator-LED´s.


[Beitrag von Mülleimer am 25. Feb 2006, 19:02 bearbeitet]
Dominique
Stammgast
#15 erstellt: 26. Feb 2006, 03:21
Oh super,
bin jetzt schon etwas müde, aber morgen probiere ich die Schaltung gleich mal in der Simulation aus!
Ich sehe die Probleme der Schlatung mit den aufgeteilten Phasen nicht so stark. Der Strom wird durch den Widerstand begrenzt und die ungleiche Belastung dauert auch nicht so lange. Außerdem ist sie garnicht so stark, weil das Frontlicht ja auch nimmt was es kriegen kann... vielleicht könnte man den Widerstand vor dem Goldcap dem Widerstand des Frontlichts ein wenig anpassen (bei der üblichen Halogenlampe sind's glaube ich 15 Ohm) ...

Habe mal einige superhelle rote LEDs in mein Rücklichtgehäuse gehalten und muß sagen, daß so 20-30mA ganz sicher hell genug sind, bestimmt heller als die (zumindest früher) übliche Glühbirne, die sogar 100mA schluckt! Wenn ich zwei LEDs hintereinanderschalte, brauche ich ja statt 30mA nur 15mA. Muß natürlich nicht unbedingt Sinn machen... ob nun für's Frontlicht 15mA mehr abfallen, macht wahrscheinlich keinen sichtbaren Unterschied.
Ich denke, daß ich am Ende zwei verschiedene Versionen baue, da ich auch zwei Räder bestücken will. Vielleicht sehe ich dann, ob sich im Praxiseinsatz eine Schaltung besser bewährt...

Also erstmal vielen Dank,
ich melde mich morgen nachdem Ausprobieren wieder!
Grüße,
Dominique
Dominique
Stammgast
#16 erstellt: 26. Feb 2006, 15:33
Hallo,

Deine Schaltung ist bis jetzt die beste, was die Funktion angeht! Alles prima geregelt!
Ein bißchen wurmt mich noch, daß nur 2V von den 6Veff des Dynamos zum Licht-Erzeugen genutzt werden.
Ich muß mich noch entscheiden, ob ich lieber konstantes Licht bei Fahrt und Stand haben will, oder mir die Hälfte im Stand reicht, ich dafür nur den halben Strom im Betrieb brauche. (Denn zwei LEDs in Reihe können schlecht vom Goldcap versorgt werden, wenn noch ein paar Halbleiterspannungsabfälle dazwischenliegen)
Dazu könnte ich Deine Schaltung leicht modifizieren, siehe unten.



Prinzipiell stimme ich Dir zu: Gleichbleibende Lichtstärke wäre besser. Bremslicht beim Fahrrad muß nicht sein, weil eine Geschwindigkeitsdifferenz von Fahrrad zu Auto normalerweise eher groß ist und es deswegen nicht so in's Gewicht fällt, ob ein Fahrrad jetzt steht oder fährt, zwischen Autos eher nicht und sie fahren ja oft dicht auf, darum ist ein Bremslicht wichtig. Das Standlicht ist wahrscheinlich zumeist ein Sicherheitsbonus an der Ampel, damit Rechtsabbieger mich auch sehen, ansonsten halte ich eigentlich kaum mal an oder gehe dann auch von der Straße. So viel dunkler ist es auch garnicht, wenn man den Strom halbiert - na gut: halb so hell :-) - aber wahrscheinlich immer noch so hell wie mein voriges Glühlampenrücklicht.
Also ich bin mir da noch unsicher, ich bin lange nicht mehr im Dunkeln gefahren, aber ich werde mal auf die Situationen achten, die so auftreten.

Gibt es nicht Transistoren, die einen niedrigeren Spannungsabfall haben? (Bei Dioden gibt es das doch auch) Ich gebe zu, ich habe meine Transistor-Hausaufgaben leider noch nicht gemacht!

Na gut, ich werde meine Fragefreudigkeit mal langsam zurücknehmen, schließlich hast Du und auch die anderen ja noch andere Beschäftigungen als im Audioforum Fragen zu Fahrradbeleuchtung zu beantworten! :-)
Hab' schonmal vielen Dank!
Viele Grüße,
Dominique
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 28. Feb 2006, 01:24
Ich würd´s dann nochmal eiskalt so probieren:


Mehr als 7,5V sollte der Dynamo ja sowieso nicht machen, jedenfalls wird jetzt alles über 10,6V kurzgeschlossen. Die Transistoren sind ganz unschuldig, sie haben, wenn sie voll übersteuert werden, nur 0,2V CE- Spg. Ein paar 100 mV braucht aber der Meßwiderstand an dem der Strom gemessen wird. Ich poste jetzt mal lieber hier nicht weiter, um die Hifihörer nicht überzustrapazieren. Falls Du noch Fragen hast, maile ich Dich einfach direkt an, o.k? Hat Spaß gemacht .

Viele Grüße
Olaf
Dominique
Stammgast
#18 erstellt: 01. Mrz 2006, 00:05
Vielen Dank nochmal, Mülleimer!
Ich werde die Sache im Auge behalten und und irgendwann demnächst zur Tat schreiten, d.h. zwei der Schaltungen aussuchen, testen in zwei Räder einbauen. Vielleicht teste ich zum Spaß auch alle Schaltungen, wenn ich dann die Muße habe. Falls mir noch was tolles einfallen sollte, poste ich vielleicht noch ein letztes Mal

Na gut, zurück zu Audio...

Viele Grüße,
Dominique
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