Problem mit Gleichrichter/Trafo

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:tom:
Stammgast
#1 erstellt: 24. Nov 2005, 22:11
Hallo
Ich habe mir ein Netzteil mit einem 80VA/12V Trafo, 4 Gleichrichterdioden, Siebung(2x4700,1x2200) und Spannungsregler(5A, 1-15V regelbar) aufgebaut.
Wenn ich nun die Spannung im unbelasteteten Zustand hinter der Gleichrichtung (noch vor der Siebung) messe, habe ich dort so um die 16V.
Wird das NT aber belastet (ca.4A), bricht die Spg. dort bis auf ungefähr 12V ein und die Gleichrichterdioden werden unglaublich heiß. Dioden sind HFA08TB60 und laut Datenblatt bis 8A geeignet.
Ein bisschen merkwürdig ist dass die positive Spg. laut Datenblatt eigentlich an den beiden Kathoden hängt. Müsste aber richtig sein, da ich es vorher andersrum hatte und mir dabei ein Elko geschmort ist.
Kann mir da vielleicht irgendwer weiterhelfen?

Schonmal vielen Dank,
Tom
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2005, 23:33
Mach mal eine Zeichnung oder ein paar Fotos.

Hast Du die Dioden denn gekühlt ? 8 A nur mit Kühlung, sonst weniger.

"Positive Spannung an beiden Katoden lt. Datenblatt", das sehe ich da nicht.
:tom:
Stammgast
#3 erstellt: 26. Nov 2005, 16:34
Nein, Dioden sind nicht gekühlt, dachte dass sie bis 4 o. 5A auch so laufen würden. Ausserdem werden sie ja wie gesagt bei so 4A wirklich sehr heiß.
Hier mal die Zeichnung:
http://img432.imageshack.us/img432/2649/nt1gh.jpg
In der Zeichnung ist am Gleichrichter allerdings + u. - noch vertauscht und der letzte C vorm Ausgang stimmt auch nicht, hat nur 2.200 statt 4.700uF.

Hatte beim ersten Versuch ach mal die Sekundärspule des Trafos aus Versehen für ein par Sekunden kurzgeschlossen. Könnte es auch etwas damit zu tun haben?

thx Tom
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 26. Nov 2005, 18:19
Im Bild ist alles richtig gemacht (zumindestens, wenn Du wie Du schreibst, die Dioden genau anders rum drin hast)

Bleiben eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten:
a) Die Dioden zu Kühlen. Enweder jede einzeln oder isoliert auf einen gemeinsamen Kühlkörper montieren.
b) Ich vermute der Trafo ist sehr großzügig mit seiner Leistung angegeben. Wahrscheinlich hat er weniger Watt und deshalb bricht die Spannuung bei Belastung so stark zusammen.

Damit dürftest Du doch auch mit den Regler Schwiergkeiten bekommen, den Der braucht doch eine gewisse Mindestspannung von 1 Volt über sich, um richtig zu arbeiten. Und wenn man dann noch die Welligkeit der Eingangsspannung in Betracht zieht, wird es bestimmt knapp.

Hmmmm. Entweder neuer Trafo oder neue Dioden und zwar dann Schottky Dioden. Die haben weniger Spannungsabfall über ihren PN-Übergang, werden somit auch weniger heiß und eventuell reicht der Trafo dann auch mit seiner Spannung aus.

Schau dir mal bei reichelt die SB540 an. Da fallen bei 4 A 0,5 Volt drüber ab.
:tom:
Stammgast
#5 erstellt: 26. Nov 2005, 20:38
Du meinst also, dass die Angabe am Trafo falsch ist, steht ja 2x3,33A drauf?
Die Dioden kühlen wird schwer. Ist das denn normal das die so extrem heiß werden, die Shottky-Dioden bräuchte ich ja dann nicht kühlen?
Denke ich werde mal schauen ob ich noch irgendwo so einen standard Brückengleichrichter hab um mal zu schauen obs an den Dioden liegt...

thx Tom
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Nov 2005, 23:07

:tom: schrieb:
Ist das denn normal das die so extrem heiß werden, die Shottky-Dioden bräuchte ich ja dann nicht kühlen?


Ein guter Anlaß, mal ein wenig thermisches Rechnen zu üben

Das Datenblatt der Diode spricht von einem thermischen Widerstand von 80 K/W (Junction to Ambient). Das ist der maßgebliche Wert, wenn Du die Dioden frei, ohne Kühlkörper montierst. Also in Worten: Wenn in der Diode 1 Watt Hitze anfällt, dann wird die Silizium-Pille innen drin um 80 Grad wärmer als die Umgebung in direkter Nähe des Dioden-Gehäuses.

Da die Maximaltemperatur der Silizium-Pille lt. Datenblatt 150 °C ist, ergibt sich bei 1 Watt eine maximale Umgebungstemperatur von 70°C, das ist noch ok. Man sollte schon mit 50 °C Umgebungstemperatur rechnen, weil in einem elektronischen Gerät wird die Luft schnell mal wesentlich wärmer als im Zimmer. Folglich kannst Du nicht viel mehr als 1 Watt Verlustleistung bei der Diode verkraften. Da die Diode einen typischen Spannungsabfall von 1.4V hat kann der durchschnittliche Strom kaum mehr als 800mA betragen. Da jede Diode nur während einer Netzhalbwelle leitet, und während der anderen sperrt, ist der mittlere maximale Strom durch den ganzen Gleichrichter aus 4 Dioden etwa 1,6A.

Konntest Du folgen? Dein Gleichrichter braucht also mehr Kühlfläche. Oder: bei Verwendung von Schottky-Dioden entsteht nur etwa 1/3 der Wärme, wodurch zusätzliche Kühlfläche wahrscheinlich vermieden werden kann (die Berechnung machst diesmal Du!).
Ultraschall
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2005, 23:29
Gute Idee von Pelmazo.
Das Datenblatt der Dioden findest Du hier: http://www.datasheetcatalog.com/
In den mittleren freien Kasten "SB 540" eingeben und dann suchen.
Im Datenblatt geben die einen maximalen Strom an ,wenn man die Anschlußdrähte in mindestens den Abstand x von der Diode auf Raumtemperatur hält. Praktisch macht man das dann durch große sehr breite Leiterbahnen die als Kühlfläche wirken.
:tom:
Stammgast
#8 erstellt: 27. Nov 2005, 16:40
@pelmazo:
Danke! Ich habe halt mal auf der Thel HP gelesen, dass die Kühlung von deren Dioden bis 800W verstärker nicht nötig sei (k.A. welche) und darauf halt blind vertraut ohne mir das näher anzuschauen (obwohl ich die Berechnung eh wahrscheinlich so nicht hinbekommen hätte)
Ich hatte die ja zum Testen jetzt schon so 1 o. 2 Minuten unter 4A laufen bis ich gemerkt habe, woher der "warme" Geruch kam . Haben die denn jetzt dadurch Schaden genommen, wenn ja wie kann man das feststellen?

thx Tom
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