Antimode vs. Helmholz-Resonator

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Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 16. Okt 2015, 02:18
Hallo,


ich würde gerne anstelle des Antimode einen Helmholzresonator zur Bekämpfung der Raummoden verwenden.
Das Antimode ist ja im Grunde ein Equalizer der das Signal beliebig stark absenkt. Jetzt frage ich mich nur, um wieviel db kann ein handelsübliger Helmholzresonator mit etwa 100liter Innenvolumen die Raummoden unter 100hz absenken ?

Ich habe meinen Raum (4,5m*5,5m) allerdings noch nie eingemessen, aber ich vermute, dass man die Moden bestimmt um die 7-8db absenken müsste, oder?


Besten Dank & Schöne Grüße,
Olaf


[Beitrag von Klangfreak am 16. Okt 2015, 02:22 bearbeitet]
avh0
Inventar
#2 erstellt: 16. Okt 2015, 07:38
Als ersten Schritt empfehle ich eine Messung, um die genaue Ausgangslage zu kennen.
Resonatoren sind nur auf eine Frequenz optimiert, das muss passen.
Wenn man alle Parameter hat, kann man das Rechnen anfangen.
In vielen Räumen hat man aber nicht nur eine Raummode mit seinen vielfachen,
sondern mehrere.
Klangfreak
Inventar
#3 erstellt: 16. Okt 2015, 13:39
Da gebe ich dir Recht....
Aber ich ziehe erst noch in die neue Wohnung um und kann jetzt noch nichts messen, aber ich möchte mich schon mal vorab informieren
Ich besitze keinen Subwoofer und mein Stereoverstärker ist auch nicht in Vor- und Endstufe auftrennbar, daher kann ich derzeit eh kein Antimode bzw. DSP einschleifen. Deshalb würde ich die Moden gerne ohne Elektronik bekämpfen...
Das ein Helmholz-Resonator nur eine einzige Mode unterdrücken kann ist mir bewusst. Ich würde auch 2-3 Stück einsetzten wenn nötig....

Nur wüsste ich einfach gerne, wie effektiv diese Lösung in etwa ist
Es wird doch bestimmt Erfahrungen geben, um wieviel db ein HHR mit etwa 100liter Volumen eine Mode senken kann!?
avh0
Inventar
#4 erstellt: 16. Okt 2015, 15:13
Ich pers. habe mich mit Resonatoren nicht eingehend beschäftigt, da meine eingebaute Akustikwand mit Knauf Cleaneo Platten keinen weiteren Bedarf erkennen lies. Ich hatte jedoch Acourate im Einsatz, Umzug messen und habe auch mit Convolving einige Versiche gemacht.
Du kannst, wenn Du die Raummaße kennst mit dem Hinecke Rau Rechner mal etwas simulieren, um ein Gefühl für die zu erwartenden Moden zu bekommen.
Mysterion
Stammgast
#5 erstellt: 16. Okt 2015, 15:28

Klangfreak (Beitrag #3) schrieb:
Da gebe ich dir Recht....
Aber ich ziehe erst noch in die neue Wohnung um und kann jetzt noch nichts messen, aber ich möchte mich schon mal vorab informieren
Ich besitze keinen Subwoofer und mein Stereoverstärker ist auch nicht in Vor- und Endstufe auftrennbar, daher kann ich derzeit eh kein Antimode bzw. DSP einschleifen. Deshalb würde ich die Moden gerne ohne Elektronik bekämpfen...
Das ein Helmholz-Resonator nur eine einzige Mode unterdrücken kann ist mir bewusst. Ich würde auch 2-3 Stück einsetzten wenn nötig....

Nur wüsste ich einfach gerne, wie effektiv diese Lösung in etwa ist
Es wird doch bestimmt Erfahrungen geben, um wieviel db ein HHR mit etwa 100liter Volumen eine Mode senken kann!?


Die Effektivität von einem HHR hängt stark vom Raum ab. Nicht selten müssen diese Absorber noch vor Ort feinoptimiert werden.

Ich würde wie folgt differenzieren:

Ein Anti-Mode kann idealerweise 50% der Tieftonprobleme kompensieren, d.h. Überhöhungen normalisieren. Relevante Senken werden nur innerhalb der Messtoleranz korrigiert (nicht hörbar), grundsätzlich nicht im Tiefbassbereich, wo einfach der Bedarf an Leistung und Membranfläche exponentiell ansteigt.

In jedem Fall bleibt es ein elektronischer Eingriff, was einer weiteren Veränderung, einem Eingriff entspricht. Der Purist beklagt, sich immer weiter von der eigentlichen Information zu entfernen.

Ein HHR oder eine raumakustische Optimierung behandelt die Ursache und nicht nur eines der Symptome und nur dadurch ist authentisches Hörerlebnis möglich. Ich würde aber zunächst versuchen, die Moden entsprechend anzuregen, bevor ich den Schritt mit einem HRR gehe(n) (muss).


[Beitrag von Mysterion am 16. Okt 2015, 15:31 bearbeitet]
Klangfreak
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2015, 23:32

avh0 (Beitrag #4) schrieb:

Du kannst, wenn Du die Raummaße kennst mit dem Hinecke Rau Rechner mal etwas simulieren, um ein Gefühl für die zu erwartenden Moden zu bekommen.


Danke für den Tipp



Mysterion (Beitrag #5) schrieb:

Ein HHR oder eine raumakustische Optimierung behandelt die Ursache und nicht nur eines der Symptome und nur dadurch ist authentisches Hörerlebnis möglich. Ich würde aber zunächst versuchen, die Moden entsprechend anzuregen, bevor ich den Schritt mit einem HRR gehe(n) (muss).


Ich bin noch Laie auf dem Gebiet, aber wieso soll ich die Mode anregen ?
Sollte ich das nicht gerade vermeiden...!?
Klaus-R.
Inventar
#7 erstellt: 17. Okt 2015, 07:08
Moin,


Klangfreak (Beitrag #6) schrieb:
Ich bin noch Laie auf dem Gebiet, aber wieso soll ich die Mode anregen ? Sollte ich das nicht gerade vermeiden ...!?


Ob und in welchem Maße (d.h. mit welchem Pegel) Raummoden angeregt werden hängt ausschließlich von der Position des Lautsprechers im Raum ab. Ob und in welchem Maße Du diese angeregten Moden dann wahrnimmst, hängt ausschließlich von Deiner Position im Raum ab. Ob die Moden überhaupt angeregt werden, hängt weiterhin von der Musik ab, die gerade läuft.

Sich das Ganze in einem Modenrechner anzuschauen, ist relativ nutzlos, da dieser davon ausgeht, daß der Raum leer ist, d.h. unmöbliert, perfekt reflektierende Begrenzungsflächen hat, und keine Türen und Fenster. Weiterhin werden die Positionen von Lautsprechern und Hörer nicht berücksichtigt.

Nur weil jeder Raum physikalisch bedingt Modenfrequenzen hat, heißt das noch lange nicht, daß diese ein Problem darstellen. Daher der Rat, die Moden erstmal anzuregen, d.h. Raum einrichten, Lautsprecher und Hörsofa aufzustellen, Musik abzuspielen und schauen, ob was störend auffällt. In unserm Wohnzimmer habe ich bisher nur eine Handvoll Lieder entdeckt, bei denen eine Quermode auf dem Hörsofa wahrnehmbar angeregt wird. Deswegen akustische oder elektronische Maßnahmen zu ergreifen halte ich für nicht angemessen.

Klaus
Klangfreak
Inventar
#8 erstellt: 18. Okt 2015, 13:28
Dein Ansatz klingt logisch
Ich werde auch noch nichts basteln, bevor ich gemessen habe ob dieses überhaupt notwendig ist...

Wenn man das ganze noch mal aus einer anderen Perspektive betrachtet;
selbst wenn ich die Raummoden nicht störend an meinem Hörplatz wahrnehme, existieren sie ja...
Also irgendwo anders im Raum gibt es immer noch deutliche Überhöhungen bei bestimmten Bassfrequenzen. Sind es nicht gerade diese Peaks bzw. Raummoden, die zu den Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus durchdringen?
Wäre es damit nicht am effektivsten, um sorgenfrei etwas lauter Musik hören zu können, die Raummoden zu senken? Und man würde quasi ja auf keinen Bass verzichten, da man ja nur den "falschen Bass" reduziert...!?
Klaus-R.
Inventar
#9 erstellt: 18. Okt 2015, 16:35

Klangfreak (Beitrag #8) schrieb:
Wenn man das ganze noch mal aus einer anderen Perspektive betrachtet; selbst wenn ich die Raummoden nicht störend an meinem Hörplatz wahrnehme, existieren sie ja...
Also irgendwo anders im Raum gibt es immer noch deutliche Überhöhungen bei bestimmten Bassfrequenzen. Sind es nicht gerade diese Peaks bzw. Raummoden, die zu den Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus durchdringen?


Raummoden existieren erstmal nur auf dem Papier. Mit reinen Sinustönen einer Test-CD kann man sie prima anregen, ob das aber auch mit Musik gelingt hängt von der Musik ab sowie von der Aufstellung der Lautsprecher. Ob und welchem Maße lauter Baß zu den Nachbarn durchdringt, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab bzw. von den akustischen Übertragungseigenschaften von Wänden und Decke/Fußboden. Ob akustische Raummodenbehandlung auch dafür sorgt, daß kein Baß mehr über z.B. die Wände nach außen dringt, wüßte ich nicht zu sagen.

Klaus
Klangfreak
Inventar
#10 erstellt: 20. Okt 2015, 01:18
Ok, vielen Dank!
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