Raummoden von Wohnzimmer messen

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GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mai 2020, 17:00
Hallo, ich bin mit einem Wohnzimmerkino bald fertig. Nun wollte ich mal fragen, wie man die Raummoden und den Nachhall von Räumen am Besten misst. Der Ofen wird dort platziert, wo der Sessel steht und der Subwoofer neben dem Sofa weiter ins rechte Eck. Aktuell habe ich ein 5.2 System, da ich für die vier Höhenlautsprecher noch die Halterungen konstruieren muss. Der Center wird noch etwas mehr angewinckelt, sobald ich von Ikea meine Schränke habe. Hatte eigentlich vor an der Decke ein Deckensegel mir Basotect oder PUR Schaumstoff zu machen und links neben dem Beamer ums Ecke rum 3-4 längliche Absorber an die Wand.

Eckdaten:

- Raum größe: 4,60 x 3,98 x 2,30 (l x b x h)
- 5.2 Lautsprecher: Heco Celan GT902, GT42, GT302, Magnat Quantum 7230 SUB,
- Höhenlautsprecher: 4 x Heco Celan GT102f
- AVR: Denon X4400
- Leinwand 110 Zoll
- Sofa steht ungefähr 1 m von der Rückwand weg.
- Kurzflorteppich von Ikea
- Stereodreieck ca. 2,5 x 2,3 x 2,3

Meine Frage ist macht es schon Sinn den Raum zu messen, wenn noch nicht alles am Rechten Platz steht von den Schränken und dem Ofen her? Ebenso wollte ich wissen, ob das mit der Erstreflektion bei so einem kleinen Stereodreieck wahrnehmbar ist?

P1000979P1000980P1000981

Vielen Dank im Voraus.

Michael
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Mai 2020, 21:28
Du hast das Equipment denn Bildern nach zu urteilen in der Breite aufgestellt, nicht der Länge, korrekt?
Durch die Tür ist die Aufstellung unsymmetrisch, muss aber kein Problem sein.
Nachhall messen macht erst Sinn, wenn Möblierung komplett, Moden kann man im Prinzip sofort ermitteln, da jegliches PUR für Reflexionen/Nachhallbearbeitung da keine Wirkung zeigt. Moden müssen aber auch mit endgültigem Standort und Hörposition ermittelt werden, da die Anregung und Wahrnehmbarkeit derselben davon abhängig sind. Ein einzelner Sub in der Ecke aufgestellt verspricht auf jeden Fall einige davon 😉
GAREA
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2020, 14:01
Wie weit stehen die LS vor der Leinwand?
Wenn im Film ein Objekt aus der Mitte seitlich nach rechts gepannt wird, klingt das nicht so, als würde es nach vorne rechts fliegen?


[Beitrag von GAREA am 11. Mai 2020, 14:03 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 11. Mai 2020, 14:24
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Mai 2020, 14:52
Die Rechner sind ganz gut, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Grundmoden liegen (könnten, wenn es schallharte Wände sind, wovon man jetzt erstmal ausgehen muss).
Wenn man aber sowieso messen will/kann, dann bekommt man damit am Hörplatz ein deutlich besseres Gefühl dafür, welche Moden sich überhaupt "schädlich" auswirken. Nur weil es eine Mode gibt, stört sie ja nicht grundsätzlich an diesem einen Ort.
Messungen scheinen ja sowieso gemacht zu werden, wenn ich das nicht falsch verstanden habe
AusdemOff
Inventar
#6 erstellt: 11. Mai 2020, 15:08
Das Kind ist sowieso schon in den Brunnen gefallen.
Akustische Optimierungen macht man zuerst, bevor irgend etwas in den Raum hineingestellt wird.
Der geplante Ofen ist da schon fast zu vernachlässigen.
Alles andere ist jetzt nur noch Symptomkorrektur.

Ist so ähnlich wie mit dem Projektor. Dieser produziert aufgrund seiner nicht optimalen Aufstellung
eine gehörige Trapezverzerrung die intern korrigiert werden muß. Damit verliert das Bild an Auflösung.

Ähnlich wird es sich mit der Akustik verhalten. Entsprechende Verhinderungsmaßnahmen die vermutlich
von Nöten gewesen wären, werden im Nachgang über den AVR oder unschöne Akustikmatten, Segel
und ähnliches versucht zu kaschieren.

Schade eigentlich, da der vorliegende Designansatz gar nicht mal so schlecht ist.
Ich hoffe für den Themenersteller das sich der Raum akustisch wohlwollend verhält, ansonsten
wird das Design am Ende womöglich nicht mehr zu erkennen sein.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#7 erstellt: 11. Mai 2020, 15:21
Es gibt auch Projektoren, die nicht nur in eine vertikale Richtung aus ihrer Linsen-Achse heraus projizieren, sondern in Beide.
Etwa im Verhältnis 70/30.
Vielleicht hat der TE ja so ein Modell.
Das wäre dann in der Tat korrekt aufgestellt.
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Mai 2020, 15:25

GAM3L3DER (Beitrag #1) schrieb:
Meine Frage ist macht es schon Sinn den Raum zu messen, wenn noch nicht alles am Rechten Platz steht von den Schränken und dem Ofen her?

Im Bass ist eher das grosse Loch in der Wand links neben der Anlage relevant
GAREA
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2020, 15:46

Tobiii2 (Beitrag #8) schrieb:

GAM3L3DER (Beitrag #1) schrieb:
Meine Frage ist macht es schon Sinn den Raum zu messen, wenn noch nicht alles am Rechten Platz steht von den Schränken und dem Ofen her?

Im Bass ist eher das grosse Loch in der Wand links neben der Anlage relevant ;)


Fungiert als gute Bassfalle
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Mai 2020, 14:15

sakly (Beitrag #2) schrieb:
Du hast das Equipment denn Bildern nach zu urteilen in der Breite aufgestellt, nicht der Länge, korrekt?
Ein einzelner Sub in der Ecke aufgestellt verspricht auf jeden Fall einige davon 😉


Ja ist in der Breite aufgestellt. Ich habe ja zwei SUBs auf einer Diagonale, den vorn rechts neben dem Standlautsprecher und den hinten links neben dem Sofa. Bis jetzt klingts noch gut ohne Raummoden. Aber wenn der Ofen steht wird der Sub höchstwarscheinlich zu nah dran stehen. War wohl nicht so gut zu erkennen auf den Bildern.

P1000984


GAREA (Beitrag #3) schrieb:
Wie weit stehen die LS vor der Leinwand?
Wenn im Film ein Objekt aus der Mitte seitlich nach rechts gepannt wird, klingt das nicht so, als würde es nach vorne rechts fliegen?

Die Lautsprecher stehen 40 cm vor der Leinwand. Was meinst du mit "gepannt" gespannt? Und der rechte 35 von der seitlichen Wand weg.


AusdemOff (Beitrag #6) schrieb:
Das Kind ist sowieso schon in den Brunnen gefallen.
Akustische Optimierungen macht man zuerst, bevor irgend etwas in den Raum hineingestellt wird.
Der geplante Ofen ist da schon fast zu vernachlässigen.
Alles andere ist jetzt nur noch Symptomkorrektur.

Ist so ähnlich wie mit dem Projektor. Dieser produziert aufgrund seiner nicht optimalen Aufstellung
eine gehörige Trapezverzerrung die intern korrigiert werden muß. Damit verliert das Bild an Auflösung.

Ähnlich wird es sich mit der Akustik verhalten. Entsprechende Verhinderungsmaßnahmen die vermutlich
von Nöten gewesen wären, werden im Nachgang über den AVR oder unschöne Akustikmatten, Segel
und ähnliches versucht zu kaschieren.

Schade eigentlich, da der vorliegende Designansatz gar nicht mal so schlecht ist.
Ich hoffe für den Themenersteller das sich der Raum akustisch wohlwollend verhält, ansonsten
wird das Design am Ende womöglich nicht mehr zu erkennen sein.


Aber was oder mit was macht man dann die Optimierungen vor dem möbellieren? Auch mit den Absorbern, Schaumstoffen?

Der Projektor ist ein Epson EW7400 und die Ausrichtung des Bildes wird mittels des Lensshifts bewerkstelligt. Und der schafft das meiner Meinung nach ohne eine Trapezkorrektur und somit ohne einen Verlust der Auflösung.

Ich kann den Raum auch nochmal leer messen, ausgeräumt ist der gleich.


sakly (Beitrag #5) schrieb:
Die Rechner sind ganz gut, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Grundmoden liegen (könnten, wenn es schallharte Wände sind, wovon man jetzt erstmal ausgehen muss).
Wenn man aber sowieso messen will/kann, dann bekommt man damit am Hörplatz ein deutlich besseres Gefühl dafür, welche Moden sich überhaupt "schädlich" auswirken. Nur weil es eine Mode gibt, stört sie ja nicht grundsätzlich an diesem einen Ort.
Messungen scheinen ja sowieso gemacht zu werden, wenn ich das nicht falsch verstanden habe :prost


Also ich habe mich schon eingelesen und die Rechner mal bemüht, wie...

http://www.poisonnuke.de/?action=Raumakustik#03
https://amcoustics.com/
https://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html


Tobiii2 (Beitrag #8) schrieb:

GAM3L3DER (Beitrag #1) schrieb:
Meine Frage ist macht es schon Sinn den Raum zu messen, wenn noch nicht alles am Rechten Platz steht von den Schränken und dem Ofen her?

Im Bass ist eher das grosse Loch in der Wand links neben der Anlage relevant ;)


Hab leider noch keine Türen bekommen von meinem Schreiner.
sakly
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Mai 2020, 14:21
Ok, 2 Subs habe ich auf dem Bild nicht erkannt, das verbessert die Situation typischerweise, teils deutlich.
Raummoden hast du aber trotzdem noch, die werden nur anders angeregt.
Dem Sub ist der Ofen übrigens herzlich egal. Die Wärme könnte da eher das Problem sein, Elektronik mag es halt nicht unbedingt so warm.
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Mai 2020, 14:38

sakly (Beitrag #5) schrieb:
Die Rechner sind ganz gut, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo die Grundmoden liegen (könnten, wenn es schallharte Wände sind, wovon man jetzt erstmal ausgehen muss).


Also, an den Wänden zur Hausaußenseite sind Styropor und Rigipsplatten drauf, hat man wohl damals so gemacht zur Isolierung. Zählt für mich aber auch zu schallharte Wände oder irre ich mich da? Decke ist eine Holzdecke, wie bei einem Haus aus den 1960 zu erwarten und da drauf sind OSB Platten gestrichen mit Streichputz als abgehängte Decke für die Strahler und Kabel.
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Mai 2020, 14:43

sakly (Beitrag #11) schrieb:
Ok, 2 Subs habe ich auf dem Bild nicht erkannt, das verbessert die Situation typischerweise, teils deutlich.
Raummoden hast du aber trotzdem noch, die werden nur anders angeregt.
Dem Sub ist der Ofen übrigens herzlich egal. Die Wärme könnte da eher das Problem sein, Elektronik mag es halt nicht unbedingt so warm.


Ja das mit der Wärme war auch mein Bedenken, außer ich stell ihn hinters Sofa. Das müsste man dann aber schauen. Aber zum Glück bin ich ja nicht der Typ Mensch, ders unbedingt Warm möchte. max. 20-22 Grad in den Räumen reicht mir. Der Ofen wird halt aufgestellt, da er schon vorhanden ist.
GAREA
Inventar
#14 erstellt: 12. Mai 2020, 16:58

GAM3L3DER (Beitrag #10) schrieb:

GAREA (Beitrag #3) schrieb:
Wie weit stehen die LS vor der Leinwand?
Wenn im Film ein Objekt aus der Mitte seitlich nach rechts gepannt wird, klingt das nicht so, als würde es nach vorne rechts fliegen?

Die Lautsprecher stehen 40 cm vor der Leinwand. Was meinst du mit "gepannt" gespannt? Und der rechte 35 von der seitlichen Wand weg.


40cm vom LS-Chassis bis zur LW oder von der LS-Rückseite gemessen?

Panning = Schwenks im Stereofeld

Wenn z.B. ein Baum aus der Mitte des Bildes nach rechts fällt, klingt das (wenn die Boxen (zu) weit vor der LW stehen) so, als würde der Baum nicht gerade zur Seite, sondern seitlich nach vorne fallen.
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 12. Mai 2020, 17:00

GAREA (Beitrag #14) schrieb:

GAM3L3DER (Beitrag #10) schrieb:

GAREA (Beitrag #3) schrieb:
Wie weit stehen die LS vor der Leinwand?
Wenn im Film ein Objekt aus der Mitte seitlich nach rechts gepannt wird, klingt das nicht so, als würde es nach vorne rechts fliegen?

Die Lautsprecher stehen 40 cm vor der Leinwand. Was meinst du mit "gepannt" gespannt? Und der rechte 35 von der seitlichen Wand weg.


40cm vom LS-Chassis bis zur LW oder von der LS-Rückseite gemessen?

Panning = Schwenks im Stereofeld

Wenn z.B. ein Baum aus der Mitte des Bildes nach rechts fällt, klingt das (wenn die Boxen (zu) weit vor der LW stehen) so, als würde der Baum nicht gerade zur Seite, sondern seitlich nach vorne fallen.


Von der Rückseite gemessen. Da hab ich noch nicht gezielt darauf geachtet, mach ich heute Abend mal.
GAREA
Inventar
#16 erstellt: 12. Mai 2020, 17:28

GAM3L3DER (Beitrag #15) schrieb:

Von der Rückseite gemessen. Da hab ich noch nicht gezielt darauf geachtet, mach ich heute Abend mal.


Dann kämen ja nochmal 30-40 cm drauf (je nachdem wie tief deine LS sind). Eigentlich misst man immer vom Chassis, also da wo der Schall entsteht.

Ich persönlich finde das irritierend, wenn der Ton nicht wirklich zum Bild passt.
Bei normalen Mono-Signalen fällt das nicht auf. Aber wenn etwas im Bild eindeutig nach rechts fliegt, soundmäßig aber nach "vorne rechts" fliegt, ist das komisch...achte da mal drauf.


Unabhängig davon ist weniger Abstand zur Wand hinter den LS auch für den Bass besser.

Mit der Position der Subs musst du testen. Es kann auch sein, dass es besser ist, wenn die Subs links und rechts in der Front stehen oder direkt an der Frontwand. Man muss immer messen, wo die 2 Subs besser harmonieren.
Bei einer Diagonalaufstellung (einer vorne, einer hinten) wird es ungleich schwieriger mit der richtigen Phase, den Delays, sodass alles zeitgleich und phasengleich am Hörplatz ankommt (und zwar bei allen Frequenzen, wo beide Subs spielen plus die Main-LS im Übergangsbereich). Ich bin mir nicht so sicher, ob das wirklich besser wäre als zwei Subs vorne. Aber einfach messen und vergleichen


[Beitrag von GAREA am 12. Mai 2020, 17:48 bearbeitet]
GAREA
Inventar
#17 erstellt: 12. Mai 2020, 18:05
Das weitere Problem ist die Symmetrie.
Im Moment hat der rechte LS ne Wand neben sich, der linke nicht. Die beiden LS werden wohl zwangsläufig anders klingen (da von rechts mehr Seitenwand-Reflektionen + lauteren Bass) und ich weiß nicht, inwiefern das ne Raumkorrektursoftware ausgleichen kann - bin da aber skeptisch.
Auch wenn es jetzt vielleicht schon zu spät dafür ist; aber wahrscheinlich wäre es besser gewesen, das Stereodreieck um 90 Grad zu drehen.
Dann könntest du die LW aus der Decke vor dem Fenster runterfahren lassen (im Falle einer Motor-LW), hättest links und rechts jeweils ne Wand neben den LS, sprich mehr Symmetrie. Und die Raummoden betreffend ist ne Längsausrichtung des Raums auch meistens besser (wobei du hier Glück im Unglück hast und durch die fehlende Symmetrie trotz Querausrichtung nicht in der Mitte der ersten Längsmode sitzt).


[Beitrag von GAREA am 12. Mai 2020, 18:28 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#18 erstellt: 12. Mai 2020, 19:28

GAM3L3DER (Beitrag #10) schrieb:



AusdemOff (Beitrag #6) schrieb:
Das Kind ist sowieso schon in den Brunnen gefallen.
Akustische Optimierungen macht man zuerst, bevor irgend etwas in den Raum hineingestellt wird.
Der geplante Ofen ist da schon fast zu vernachlässigen.
Alles andere ist jetzt nur noch Symptomkorrektur.

Ist so ähnlich wie mit dem Projektor. Dieser produziert aufgrund seiner nicht optimalen Aufstellung
eine gehörige Trapezverzerrung die intern korrigiert werden muß. Damit verliert das Bild an Auflösung.

Ähnlich wird es sich mit der Akustik verhalten. Entsprechende Verhinderungsmaßnahmen die vermutlich
von Nöten gewesen wären, werden im Nachgang über den AVR oder unschöne Akustikmatten, Segel
und ähnliches versucht zu kaschieren.

Schade eigentlich, da der vorliegende Designansatz gar nicht mal so schlecht ist.
Ich hoffe für den Themenersteller das sich der Raum akustisch wohlwollend verhält, ansonsten
wird das Design am Ende womöglich nicht mehr zu erkennen sein.


Aber was oder mit was macht man dann die Optimierungen vor dem möbellieren? Auch mit den Absorbern, Schaumstoffen?

Der Projektor ist ein Epson EW7400 und die Ausrichtung des Bildes wird mittels des Lensshifts bewerkstelligt. Und der schafft das meiner Meinung nach ohne eine Trapezkorrektur und somit ohne einen Verlust der Auflösung.


Der Epson hat eine horizontale lens shift Möglichkeit von +/-47,1°.
Das heißt, aus der Mitte heraus sind es nach beiden Seiten 23,55°. Das könnte knapp werden.
Aber bitte daran denken: je näher man dem Maximum kommt, desto mehr optische Verzerrungen schleichen sich ein.
Eigentlich gehört das Dingens unter die Decke, mittig vor die Leinwand.

Zur Akustik:
Du hast da zwei grundlegender Probleme:
Erstens sollten alle Lautsprecher "in Linie" mit der Leinwand. Diese dämliche Regel mit des LS "...mind. ein Meter frei jeder Wand" ist nur in vollkommen akustisch korrigierten Räumen sinnvoll.
Zweitens sieht der Raum ziemlich schallhart aus, d. h. Erstreflexionen im HT-Bereich und Moden sind hier vorprogrammiert.
Das Fenster sollte irgendwie akustisch gedämpft werden. Vorhänge eignen sich hierfür, wenn der Projektor nicht im Weg wäre...
Um die Raummoden in den Griff zu bekommen bedarf es wahrscheinlich sogennanter Kantenabsorber umlaufend und in den Ecken. Höhe und Breite der Kantenabsorber richten sich nach den Raumverhältnissen. Sowas kann man messen, z. B.
mit REW, Carma und einem UMIK-1. Kantenabsorber bestehen Lochblenden beliebigen Materials gefüllt mit Steinwolle oder schwer entflammbaren Schaumstoff.

Zur Aufstellung der Subwoofer ist eigentlich antizyklisch vorzugehen. Will heißen, man sucht sich die schlechtesten Positionen
aus. Diese findet man meist vorne in den Ecken. Grund hierfür ist: da man auch mit Kantenabsorbern nicht alles in den Griff
bekommt, muß elektronisch nachgeholfen werden. Physikalisch kann jedwede Elektronik am Besten Überhöhungen absenken.
Dellen im Frequenzgang können diese meist nicht korrigieren.

Vertikale Moden kommt man durchaus mit Teppichen bei, Hochfloor. Alternativ kann die Decke gedämmt werden.
Das aber erst im Nachgang, wenn die Kantenabsorber stehen.

Dies sind nur kleine Hinweise, die aber schwerwiegende Eingriffe in den Raum vonnöten machen.
Läuft auf ein: "Gehen Sie zurück auf Los!" hinaus.

Falls der Begriff Kantenabsorber nicht bekannt sein sollte: einfach mal googeln.
Empfehlenswert ist auch folgende Lektüre: ISBN 978-3-662-53162-4 oder als e-book: ISBN 978-3-662-53163-1
GAREA
Inventar
#19 erstellt: 12. Mai 2020, 19:49

AusdemOff (Beitrag #18) schrieb:


Zur Akustik:
Du hast da zwei grundlegender Probleme:
Erstens sollten alle Lautsprecher "in Linie" mit der Leinwand. Diese dämliche Regel mit des LS "...mind. ein Meter frei jeder Wand" ist nur in vollkommen akustisch korrigierten Räumen sinnvoll.


Und gerade da werden die LS gerne so nah wie möglich an die Frontwand gestellt. Die Überhöhungen lassen sich ja super leicht abschneiden... im Gegensatz zu SBIR bedingte Auslöschungen versuchen aufzufüllen (da würden dann nur fette Bassabsorber an der Frontwand helfen).

Ausnahme ist, wenn man die 1/4-Wellenlängen-Auslöschung durch geeigneten Wandabstand in jenen Frequenzbereich verschiebt, wo dann ohnehin der Sub die Arbeit macht. Dann kann man auch weiter von der Wand weg (weil es z.B. für die korrekte Einhaltung des Stereodreiecks besser ist oder so...).
So hab ich es z.B. geregelt.

Da beim TE die Chassis aber nur ca. 70 cm von der Frontwand weg stehen, ist die 1/4-Wellenlängen-Auslöschung bei um die 123 Hz. Da spielt normalerweise noch kein Sub.


[Beitrag von GAREA am 12. Mai 2020, 19:50 bearbeitet]
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 15. Mai 2020, 16:31

GAREA (Beitrag #17) schrieb:
Das weitere Problem ist die Symmetrie.
Im Moment hat der rechte LS ne Wand neben sich, der linke nicht. Die beiden LS werden wohl zwangsläufig anders klingen (da von rechts mehr Seitenwand-Reflektionen + lauteren Bass) und ich weiß nicht, inwiefern das ne Raumkorrektursoftware ausgleichen kann - bin da aber skeptisch.
Auch wenn es jetzt vielleicht schon zu spät dafür ist; aber wahrscheinlich wäre es besser gewesen, das Stereodreieck um 90 Grad zu drehen.
Dann könntest du die LW aus der Decke vor dem Fenster runterfahren lassen (im Falle einer Motor-LW), hättest links und rechts jeweils ne Wand neben den LS, sprich mehr Symmetrie. Und die Raummoden betreffend ist ne Längsausrichtung des Raums auch meistens besser (wobei du hier Glück im Unglück hast und durch die fehlende Symmetrie trotz Querausrichtung nicht in der Mitte der ersten Längsmode sitzt).



Ja der Zug ist abgefahren, aber dann hätte ich immer um den Lautsprecher rumlaufen müssen. Und die Kabel in der Decke liegen jetzt auch schon drin. Und das mit der Subwooferplatzierung teste ich nochmal, müssen halt die Sockelleisten nochmal weg. Kann man den Bass nicht dämmen auf der rechten Seite oder trägt das dann zu sehr auf auf der Wand?
GAREA
Inventar
#21 erstellt: 15. Mai 2020, 16:50
Das trägt schon sehr dick auf, weil im Bass, wenn man den breitbandig bedämpfen will, mit viel Volumen gearbeitet werden muss. Das heißt breit, hoch und tief. In der Regel möglichst über die gesamte Raumhöhe und Wandbreite und mind. 30-40cm dick.
Ein Grund, warum man das selten an den Seitenwänden macht, sondern hauptsächlich an der Front- und/oder Rückwand oder gar „nur“ in den Raumkanten.

An den Seitenwänden würde ich normale 10cm dicke Breitbandabsorber wie Basotect an den Erstreflexionspunkten anbringen.
Aber auch hier sollte man auf Symmetrie achten ... also rechte wie linke Wand gleichermaßen bedämpfen.
Das wirkt zwar nicht wirklich im Bass ... müsste aber die fehlende Links-/Rechts-Symmetrie im Mittel- und Hochtonbereich kompensieren.


[Beitrag von GAREA am 15. Mai 2020, 16:56 bearbeitet]
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 15. Mai 2020, 17:25

AusdemOff (Beitrag #18) schrieb:


Der Epson hat eine horizontale lens shift Möglichkeit von +/-47,1°.
Das heißt, aus der Mitte heraus sind es nach beiden Seiten 23,55°. Das könnte knapp werden.
Aber bitte daran denken: je näher man dem Maximum kommt, desto mehr optische Verzerrungen schleichen sich ein.
Eigentlich gehört das Dingens unter die Decke, mittig vor die Leinwand.


Zur Akustik:

Zweitens sieht der Raum ziemlich schallhart aus, d. h. Erstreflexionen im HT-Bereich und Moden sind hier vorprogrammiert.
Das Fenster sollte irgendwie akustisch gedämpft werden. Vorhänge eignen sich hierfür, wenn der Projektor nicht im Weg wäre...
Um die Raummoden in den Griff zu bekommen bedarf es wahrscheinlich sogennanter Kantenabsorber umlaufend und in den Ecken. Höhe und Breite der Kantenabsorber richten sich nach den Raumverhältnissen. Sowas kann man messen, z. B.
mit REW, Carma und einem UMIK-1. Kantenabsorber bestehen Lochblenden beliebigen Materials gefüllt mit Steinwolle oder schwer entflammbaren Schaumstoff.

Zur Aufstellung der Subwoofer ist eigentlich antizyklisch vorzugehen. Will heißen, man sucht sich die schlechtesten Positionen
aus. Diese findet man meist vorne in den Ecken. Grund hierfür ist: da man auch mit Kantenabsorbern nicht alles in den Griff
bekommt, muß elektronisch nachgeholfen werden. Physikalisch kann jedwede Elektronik am Besten Überhöhungen absenken.
Dellen im Frequenzgang können diese meist nicht korrigieren.

Vertikale Moden kommt man durchaus mit Teppichen bei, Hochfloor. Alternativ kann die Decke gedämmt werden.
Das aber erst im Nachgang, wenn die Kantenabsorber stehen.



Das mit dem Beamer stimmt schon, war auch geplant den an die Decke zu hängen. Habe ir deswegen auch die Epsondeckenhalterung geholt, die nur 6 cm hoch ist. Doch dann geht ein Flügel des Fensters nicht mehr richtig auf. Mit dem wollte ich eigentlich dann leben und den Beamer bei Bedarf dann einfach abmontieren. Durch austesten habe ich dann aber gedacht, dass der Beamer auch einfach nur zur Seite verschoben wird. Eine andere Idee war den Beamer mit Halterung auf einem Schlitten mit Führungsschiene zu montieren um ihn zur Seite zu schieben, doch zu einem erschwinglichen Maß gabs da nichts.

Wie würden sich solche optische Verzerrungen abzeichnen? Unschärfe im Bild?

Bei den Erstreflektionen am Fenster habe ich auch gelesen, das Plissees helfen sollen? Die können aber halt auch nur einen Teil der Fensterfront abdecken.

Bei dem Mikro, kann man da auch das OmnesAudio MikOne USB-Kondensator-Messmikrofon nehmen, da das von dir genannte nirgends lieferbar ist. Außer zu absurb hohen Preisen?
AusdemOff
Inventar
#23 erstellt: 15. Mai 2020, 19:13
Wenn man es mit dem Horizontalschift zu sehr übertreibt, ja, dann gibt es Unschärfen
und sogenannten chromatische Abberationen. Man könnte zweiteres auch als Verzerrung bezeichen.
Es sind dann so schäne blaue oder rote Doppelkanten.

OmnesAudio MikOne sagt mir nichts. Lade einmal REW oder Carma herunter und schau welche Mikros
die jeweilige Messsoftware unterstützt..

Hast du es bzgl. des UMIK-1 schon einmal direkt beim Hersteller versucht? Lieferung erfolgt innerhalb einer Woche. Eine Angst wegen USD, Importzoll oder MwSt.
MwSt. fallen natürlich 19 % an. Zoll: 0 %. Plus Versandkosten. In der Summe sollten da so in etwa 100 EUR herauskommen.

Wenn wir schon beim Thema sind: Wie vermutet ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, will sagen eine sinnvolle
akustische Korrektur mittels baulichen Mitteln wird nicht mehr in Frage kommen.
Wenn du also schon ein UMIK-1 bestellst, bestelle gleich zwei minidsp mit. Einen für die Hauplautsprecher, den anderen für den Sub plus Center. Dirac ist dem Einmesssystem des Denon haushoch überlegen und gibt dir mehr Freiheiten.

Wunder kann zwar ein DSP nicht erwirken, du wirst aber überrascht sein was da so geht.
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 16. Mai 2020, 11:24

AusdemOff (Beitrag #23) schrieb:


Wenn wir schon beim Thema sind: Wie vermutet ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, will sagen eine sinnvolle
akustische Korrektur mittels baulichen Mitteln wird nicht mehr in Frage kommen.
Wenn du also schon ein UMIK-1 bestellst, bestelle gleich zwei minidsp mit. Einen für die Hauplautsprecher, den anderen für den Sub plus Center. Dirac ist dem Einmesssystem des Denon haushoch überlegen und gibt dir mehr Freiheiten.

Wunder kann zwar ein DSP nicht erwirken, du wirst aber überrascht sein was da so geht.


Wie sieht das dann bei zwei Subwoofern aus, lass ich die dann über einen Eingang laufen? Oder würde ich da nochmal eins benötigen?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 16. Mai 2020, 14:06

GAM3L3DER (Beitrag #24) schrieb:
Wie sieht das dann bei zwei Subwoofern aus, lass ich die dann über einen Eingang laufen? Oder würde ich da nochmal eins benötigen?

Überlegst Du ernsthaft, drei miniDSP zu je 449 Dollar anzuschaffen? Oder ist das eine hypothetische Frage?

Dachgeschosse in "Altbauten" verhalten sich im (Tief-) Bass häufig eher unproblematisch, daher solltest Du erstmal messen (wenn die Tür drin ist).

Hast Du vor Absorber anzubringen, oder soll die Elektronik Alles richten? Betonung auf "soll", denn das wird immer schlechter bleiben als eine klassische Optimierung bzw. die Kombination damit.
GAM3L3DER
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 16. Mai 2020, 17:26

Tobiii2 (Beitrag #25) schrieb:

GAM3L3DER (Beitrag #24) schrieb:
Wie sieht das dann bei zwei Subwoofern aus, lass ich die dann über einen Eingang laufen? Oder würde ich da nochmal eins benötigen?

Überlegst Du ernsthaft, drei miniDSP zu je 449 Dollar anzuschaffen? Oder ist das eine hypothetische Frage?

Dachgeschosse in "Altbauten" verhalten sich im (Tief-) Bass häufig eher unproblematisch, daher solltest Du erstmal messen (wenn die Tür drin ist).

Hast Du vor Absorber anzubringen, oder soll die Elektronik Alles richten? Betonung auf "soll", denn das wird immer schlechter bleiben als eine klassische Optimierung bzw. die Kombination damit.


Ja das war rein hypothetisch! Würde erst messen und dann mit Absorber arbeiten. Und erst anschließend in Erwägung ziehen elektronisch nachzuhelfen. Ist ja auch nicht grad günstig diese Anschaffung.
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