DAB im Auto

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bolze
Neuling
#1 erstellt: 11. Jan 2014, 13:38
Hallo,
Ich besitze ein Doppeldin Radio von Jvc älteres Modell, nun wil ich mir ein
originales Modul zum Empfang von DAB Sendern kaufen.
Leider handelt es sich um ein Modul was nicht DAB + tauglich ist, nur normales DAB.
Gibt es überhaubt noch Sender die normales DAB benutzen oder wäre der Kauf
rausgeschmissenes Geld?
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Jan 2014, 14:20

bolze (Beitrag #1) schrieb:
...Gibt es überhaubt noch Sender die normales DAB benutzen oder wäre der Kauf
rausgeschmissenes Geld?

Hallo,

ich weiß nicht, ob die Umstellung schon vollständig ist.
Aber einen Neukaut eines reinen DAB-Gerätes würde ich keinesfalls empfehlen.

Umgekehrt gibt es da kein Problem. Zitat Wiki:

Alle seit November 2011 erhältlichen Geräte, die DAB+ empfangen können, sind abwärtskompatibel
und können auch DAB-Sendungen nach dem jetzigen Verfahren (MPEG-1 Layer 2) empfangen.


Grüße - Manfred
Mimamau
Inventar
#3 erstellt: 11. Jan 2014, 18:48
Also hier (Hessen) sind alle interessanten Sender umgestellt.
oledefence
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Jan 2014, 17:14
Wie gut ist die Empfangsqualität von DAB im Auto tatsächlich? Bei UKW hängt die Qualität sehr stark von dem Zusammenspiel Antenne(n) und Radio zusammen; bei Autos aus dem VAG-Konzern hat man meist nur mit Originalradios guten Empfang. Ich habe solch ein Auto auf auf dieses ewige Geknarze und die beschränkte UKW-Bandbreite keine Lust mehr. Dazu ist meine Auto-Anlage einfach zu gut. Lohnt der Umstieg auf ein DAB-Radio?


[Beitrag von oledefence am 15. Jan 2014, 17:15 bearbeitet]
Mimamau
Inventar
#5 erstellt: 15. Jan 2014, 22:37
Im Auto habe ich damit noch keine Erfahrung, wollte mir in Zukunft aber vielleicht auch ein Autoradio mit DAB+ anschaffen. Darum habe ich mir mal zum Ausprobieren so einen Terratec USB-Stick mit DVB-T und DAB+ besorgt.
Mit der mitgelieferten Stummelantenne habe ich rein gar nichts empfangen.
Dann habe ich mir mal angesehen, auf welchem Frequenzband das Bouquet des HR hier ausgestrahlt wird. Dazu passend habe ich mir ein Dipol berechnet, gebastelt und vertikal ins Fenster gehängt. Damit kann ich jetzt einige Programme problemlos empfangen.
Die Qualität ist auch besser, als ich erwartet hatte.
oledefence
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Feb 2014, 06:49
Ich frage nochmal: Hat jemand Erfahrungen aktuell mit den gängigen DAB-Autoradioempfängern? Wie ist der Empfang in der Praxis?
Ich habe derzeit ein Alpine CD117ri verbaut. Klang mit Laufzeitkorrektur super- nur der Radioempfang im VW ist zum Kotzen.
Hat jemand Erfahrung mit folgenden Geräten?


http://www.kenwood.d...ceiver/KDC-DAB4557U/

http://www.alpine.de/p/Products/bluetooth-and-usb8/cde-136bt

http://clarion.com/d...i_1259576959958.html
caveman666
Inventar
#7 erstellt: 07. Feb 2014, 08:27
Hat man im VW udn Co den passenden Antennenadapter nkl Phantomspeisung, ist der Empfang mitm 117er wirklich in Ordnung.

Hat man noch mehr verbaut (digitale Endstufen...) sorgen in der Regel diese dafür, dass der Empfang gekillt wird.


Sowohl die Alpine als auch die Kenwood Geräte arbeiten wirklich sauber und gut - jedoch würde ICH immer den Kauf einer vernünftigen DAB-Dachantenne anraten. Die gazen SCheiben-klebeantennen sind nicht wirklich der Hit.

Erst vor Kurzem einen Golf 5 mit einer vernünftigen Antenne und nem Kenwood ausgestattet -> sogar hier bei mir in der Pampa in der Werkstatt TOP Empfang.



Gruß,
Andy.
Car-Hifi
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2014, 10:03
Also nochmal konkret: DAB ist abgeschaltet. Inzwischen wird in Deutschland nur noch in DAB+ gesendet.

Der Vorteil von DAB+ zu UKW ist vor allem der höhere Dynamikumfang und der störungsfreie Empfang. Bei DAB+ knistert, rauscht und zaschelt nichts. Wenn der Empfang verloren geht, ist er gleich richtig weg.
oledefence
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Feb 2014, 10:19

caveman666 (Beitrag #7) schrieb:
Hat man im VW udn Co den passenden Antennenadapter inkl Phantomspeisung, ist der Empfang mitm 117er wirklich in Ordnung.

Hat man noch mehr verbaut (digitale Endstufen...) sorgen in der Regel diese dafür, dass der Empfang gekillt wird.

.....sogar hier bei mir in der Pampa in der Werkstatt TOP Empfang.



Jetzt wirds interessant für mich: Ich habe in der Tat eine digitale Alpine-Endstufe (4*100 Watt). Und der Empfang ist sauschlecht- trotz passender Antennenadapter und Einbau durch eine Fachwerkstatt. Im Stand kann ich die meisten Sender gut hören- während der Fahrt de facto nur die stärksten 2 hier im Sendegebiet NDR2 und RSH einigermaßen knackfrei. Nicht das, was ich will.

Kann ich den Empfang verbessern bzw. was hat meine Endstufe damit zu tun? Das höre ich zum ersten mal.
Und zu DAB+: Kann ich die vorhandene Serienantennenverkabelung des Polo 6R für eine DAB+ Dachantenne verwenden oder muss ein neues Kabel gezogen werden?


[Beitrag von oledefence am 07. Feb 2014, 10:23 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#10 erstellt: 07. Feb 2014, 10:26
Ob tatsächlich der digitale Verstärker den Empfang stört, lässt sich nur durch ausprobieren testen. Entweder testweise einen anderen Verstärker einbauen oder einen Testlautsprecher an den Ausgang des Radios und dann während der Fahrt (von einer zweiten Person) immer wieder Verstärker ein- und ausschalten lassen.

Wenn Du die originale Antenne austauschen willst, musst Du auch eine Leitung für DAB+ durchs Auto ziehen. Ich sah zwar schon Splitter, die die Antenne und deren Leitung für DAB+ und UKW gleichzeitig nutzbar machen sollen, allerdings bin ich davon nicht vollends überzeugt. Schließlich haben aktive Antennen oft Filter, um ungenutzte Frequenzbereiche auszublenden.
caveman666
Inventar
#11 erstellt: 07. Feb 2014, 10:35
Dann klemm doch mal die Endstufe ab und vergleiche (eben einfach mit nem Lautsprecher direkt ans Radio angeschlossen).

Wie schon gesagt, empfehle ich eine vernünftige Antenne inkl neuer Verkabelung anzubringen.


Gruß,
Andy.
oledefence
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Apr 2014, 15:17
Hallo liebe Auto-DAB-Nutzer!!!!

Kann bitte jemand mal posten, wie die aktuelle Erfahrung von mobilem DAB+ - Empfang im Auto ist? Mittlerweile gibt es ja auch immer mehr Werksradios mit DAB+ an Bord. Ich überlege weiter auf einen DAB+-Tuner umzusteigen. Aber ich würde erwarten, dass ich zumindest auf Autobahnen und in Städten knackfreien Empfang habe. Wie sieht es eigentlich mit der DAB+ - Versorgung im Elbtunnel aus?

Fragen über Fragen.....
oledefence
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Jul 2014, 11:33
...das Thema DAB+ im Auto scheint ja eine ganz laue Nummer zu sein....

Im Ernst: Kürzlich traf ich einen BMW 5er-Fahrer, der DAB+ in seinem BMW-Radiosystem integriert hat. Sein Fazit: Toll, aber aufgrund unzureichender DAB+ - Abdeckung im ländlichen Bereich derzeit keine ernstzunehmende Alternative zu UKW. Schade.
Car-Hifi
Inventar
#14 erstellt: 15. Jul 2014, 14:00
Wenn man aber bedenkt, dass es in Deutschland deutliche Bestrebungen gibt, den Analogen Rundfunk vor Ende des Jahrzehnts abzuschalten sieht die Situation gar nicht mehr so lau aus. Wenn nur nicht die privaten Radiosender so unflexibel wären und sich mal auf neue Dinge einlassen würden - hätte die Bundesregierung die Abschaltung zum Ende 2015 nicht zurück genommen. Da bei diesen Firmen aber der Share-Holder-Value mehr zählt, als der Nutzer, haben sie ihre Lobby arbeiten lassen und versuchen DAB ein zweites mal kaputt zu spielen, statt die guten Erfahrungen mit der TV-Umstellung zu nutzen.

Wenn man aber die immer schlechter werdende Versorgung mit UKW betrachtet, könnte man auf die Idee kommen, die Landes-Medien-Anstalten bereiteten den schrittweisen Umstieg auf DAB durch die kalte Küche vor.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 15. Jul 2014, 14:32
UKW wird so schnell nicht abgeschaltet.
Die ÖRs installieren sogar noch neue UKW-Sender, die nicht alte Sender ersetzen, sondern tatsächlich neu sind.
Erst vor ein paar Wochen wurde in MV ein neuer UKW-Sender aufgebaut.
Und solche Investitionen tätigen die ÖRs nur, wenn ein Betrieb für mindestens 10 Jahre garantiert ist, denn sonst rechnet es sich nicht.

Ergo wird es garantiert vor 2025 nichts mit der UKW-Abschaltung.
Die Politik hat übrigens letztes Jahr die Zielsetzung für die UKW-Abschaltung ersatzlos aus dem Gesetz gestrichen.
Auch das spricht nicht für eine baldige UKW-Abschaltung.

Und es gibt bei der UKW-Abschaltung noch ein Problem:
Der Ersatz für UKW-Radios.
Die Geräteindustrie kann weltweit gar nicht so viele DAB+ Radios bauen, wie bei einer Abschaltung bis 2020 benötigt würden.

Es werden alleine ca. 50 Mio Autoradios ersetzt werden müssen, hinzu kommen die ganzen Radios zu Hause etc.
Grob geschätzt gibt es ca. 150 Mio. UKW-Radios in Deutschland.
Wenn davon nur die Hälfte ersetzt werden würde, wären das 75 Mio. Radios.
75 Mio. Radios in 5 Jahren wären 15 Mio. Radios im Jahr.
Das sind ca. 50.000 Radios pro Werktag, die produziert und verkauft werden müssten.

DAB/DAB+ hat sich bis jetzt nicht durchgesetzt, weil der Normalradiohörer darin keinen Vorteil gegenüber UKW sieht.
Neuerungen setzen sich nur dann durch, wenn die breite Masse darin auch eine Verbesserung sieht.

Und sinnvoll ist es eigentlich auch nur für den Mobilempfang, denn zu Hause hat man Alternativen:
- Radio über DVB-S oder DVB-C
- Internetradio

Selbst beim Mobilempfang gibt es inzwischen auch Internetradio.

DAB+ hat auch ein arges Qualitätsproblem.
- Es wird das bei UKW nötige Prozessing (zusätzlich zum üblen Soundprozessing der Sender) auch völlig unnötigerweise auf DAB+ angewendet
- Es wird in niedriger Datenrate gesendet, damit man möglichst viele Programe in ein Ensemble quetschen kann
- z.T. deutlich hörbare digitale Komprimierungsartefakte
- etc.

In der Theorie kann DAB+ hervorragend klingen, nur wird das leider in der Praxis nicht umgesetzt.
Oft klingt sogar das Programm über UKW besser als über DAB+.

Hinzu kommt eine technisch bedingte Problematik:
Wird der Empfang bei DAB+ zu schwach, ist das Programm komplett weg.
Bei UKW fängts nur an zu rauschen, aber man versteht immerhin noch etwas.
Ich habe lieber einen verrauschten Empfang als gar keinen Empfang.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 15. Jul 2014, 14:37 bearbeitet]
oledefence
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 15. Jul 2014, 15:50

Passat (Beitrag #15) schrieb:
....Und sinnvoll ist es eigentlich auch nur für den Mobilempfang, denn zu Hause hat man Alternativen:
- Radio über DVB-S oder DVB-C
- Internetradio

Selbst beim Mobilempfang gibt es inzwischen auch Internetradio.

....


Und da vermute ich den K.O. für DAB oder DAB+ oder was auch immer. Ich habe kürzlich Internetradio per UMTS im Auto ausprobiert- ohne externe Antenne einfach so mitten auf dem Land. Und was soll ich sagen- es funktionierte. Zwar nur mono mit der Tonqualität eines 50er Jahre Radios- aber es funktionierte. Wenn ich mir also eine externe Antenne besorge und den LTE/4G Standard verwende, überhole ich DAB+ am Ende noch. Mit weiteren Neuanschaffungen (besitze bereits ein DAB+-Küchenradio) bin ich also zurückhaltend. Schade.


[Beitrag von oledefence am 15. Jul 2014, 15:51 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#17 erstellt: 15. Jul 2014, 17:36

Passat (Beitrag #15) schrieb:
UKW wird so schnell nicht abgeschaltet.
Die ÖRs installieren sogar noch neue UKW-Sender, die nicht alte Sender ersetzen, sondern tatsächlich neu sind.
Erst vor ein paar Wochen wurde in MV ein neuer UKW-Sender aufgebaut.
Und solche Investitionen tätigen die ÖRs nur, wenn ein Betrieb für mindestens 10 Jahre garantiert ist, denn sonst rechnet es sich nicht.

In Großstädten wie Berlin, Dresden, Nürnberg (von denen weiß ich es mit Bestimmtheit) sind die UKW-Sender von hoch gelegenen Sendeantennen mit hoher Sendeleistung auf niedrigere Antennen mit geringerer Leistung gewechselt. Dabei gab es auch Umsetzungen von Rundstrahl- auf Richtstrahl-Charakteristik. Dafür finden sich jetzt weiter oben DAB+ und DVB-T. Einige der ehemals relativ guten Sender kann man jetzt fast gar nicht mehr empfangen. Das ist aus meiner Sicht ein praktisches deutliches Zeichen - egal wie die Lobby der privaten Sender die Gesetzgebung beeinflusst.

Ich kenne Car-HiFi-Fachhändler, die inzwischen fast genau so viele DAB+-Tuner verkaufen wie UKW.

Deine Berechnung bezüglich der nötigen Empfänger ist so nicht ganz schlüssig. Zum einen wären 75 Mill. Geräte gar kein Problem. Die Industrie fertigte im Jahr 2013 über 1.000 Mill. Smartphones! Und selbst der Verkauf würde kein Problem darstellen, schließlich verteilt der sich auf Auto-Händler, Car-HiFi-Händler, Elektro-Großmärkte, HiFi-Fachhändler, Supermärkte, Online-Versender ....

Und nicht jeder Empfänger müsste ersetzt werden. Ich kenne Dutzende Leute in meinem Umkreis, die keinen UKW-Empfänger mehr in ihrer Wohnung nutzen, obwohl er herum steht. Wenn ich ganz genau überlege, kenne ich sogar nur einen Haushalt, in dem regelmäßig UKW gehört wird. Auch im Auto sollte das kein großes Problem darstellen. Viele Autohersteller haben bereits nachrüstbare DAB+-Tuner in Petto, die in die bestehende Anlage angeschlossen wird. Alle Neufahrzeuge seit (das genaue Datum habe ich leider vergessen) 2010 (?) sind gemäß einer Selbstverpflichtung darauf vorbereitet. Und für die restlichen stehen die Car-HiFi-Händler in den Startlöchern. Wir haben in den 1990 in Millionen Fahrzeuge Wegfahrsperren nachgerüstet, warum sollte das nicht auch mit Autoradios möglich sein.

Ich persönlich halte ohnehin in großem und ganzen in Deutschland den mobilen Empfang für die Bezugsquelle Nummer eins für UKW, später DAB+, so wie es einst bei TV und DVB-T war.

Wie auch immer. letzten Endes können wir nur beobachten, was die betroffenen Parteien machen: Gesetzgeber, Landes-Medien-Anstalten, Rundfunkbetreiber, Geräte- und Fahrzeughersteller, Verkäufer, Nutzer .... Was sich aus dem Zusammenspiel ergeben wird, kann man jetzt noch nicht eindeutig absehen.

Ich persönlich plädiere für eine Abschaltung von UKW, eine Synchronisierung der Frequenzen (damit die überregionalen Bouquets stets auf der selben Frequenz sitzen und lückenlos empfangen werden) sowie eine lückenlose Versorgung von 100% der bewohnten Flächen.
Passat
Inventar
#18 erstellt: 15. Jul 2014, 18:51
Noch etwas habe ich vergessen, was gegen die baldige Abschaltung von UKW spricht: TMC.

TMC ist ein Datendienst des RDS.
Ohne UKW kein RDS und ohne RDS kein TMC.
Damit hätten dann Millionen von Navis keine Verkehrsinformationen mehr zur Verfügung.

Grüße
Roman
Car-Hifi
Inventar
#19 erstellt: 15. Jul 2014, 19:34
Das ist so nicht ganz richtig. Du kannst über DAB+ natürlich auch sowas wie TMC übertragen und heißt dort TPEG. Nicht umsonst nennt sich das, was über DAB+ vertrieben wird nicht Sender, sondern Bouquets und Dienste. Garmin zum Beispiel nutzt TPEG schon jetzt - die Vorteile gegenüber TMC sind gewaltig, allerdings soll Live Traffic von TomTom (via 3G, 4G) noch etwas besser sein. (TPEG-Test beim MDR)

Doch wenn eine Abschaltung eine Übergangszeit von 5 Jahren hätte, könnten sich zum einen Kunden neue Navis kaufen (die Saugnapf-Scheiben-Navis halten inzwischen ohnehin kaum länger). Und selbst die moralische Haltbarkeit von festverbauten Geräten ist kaum größer. Für einige Geräte gibt es keine Softwareupdates mehr nach wenigen Jahren oder die Geräte sind bereits technisch völlig veraltet. Momentan macht noch kein Hersteller Angaben darüber, ob und in wie weit seine Navigation mit UKW, TMC und DAB+ auch TPEG-Daten zur Navi weiter leiten könnte.

Also auch beim Thema TMC sehe ich noch nicht das Totschlagargument gegen DAB+.
Passat
Inventar
#20 erstellt: 15. Jul 2014, 20:01
Wie auch immer:
Ich werde mir kein DAB+ Gerät kaufen, selbst wenn UKW einmal abgeschaltet werden sollte.

Und was die Analogabschaltung beim TV angeht:
Über Antenne wurde die erst gemacht, als der Anteil der Analog-Antennenseher unter einen bestimmten Prozentsatz gefallen war.
Das war nämlich gesetzliche Vorgabe für die Analogabschaltung über Antenne.

Bei Radio sieht die Situation dagegen ganz anders aus als beim TV.

Grüße
Roman
oledefence
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 17. Jul 2014, 09:37
Das ist das Traurige an DVB-T: Bis es endlich zwangseingeführt wurde, war es technisch bereits veraltet. Für moderne Standard- 42" - Fernsehgeräte ist die DVB-T - Auflösung einfach nur ungenügend. Auch die Anzahl der Sender und verfügbaren Zusatzdienste ist nicht mehr zeitgemäß.

Ich hoffe, dass DAB+ nicht dasselbe Schicksal ereilt. Das Problem ist, dass DAB+ sich irgendwo zwischen UKW und Internetradio positionieren muss- und wenn es das jetzt nicht schafft, wird es vom mobilen Internetradio überholt.

Moderne UKW-Tuner sind für die allermeisten Benutzer völlig ausreichend. Mit einem mittelguten Werksradio kann man von Kolding (DK) bis Kassel NDR2 hören ohne dass es ein Mal signifikant knackt. Die bessere Tonqualität können die meisten Autoanlagen nicht wiedergeben; von der Wertschätzung der Benutzer ganz zu schweigen. Sämtliche Zusatzdienste werden meiner Meinung nach mittelfristig über das Internet kommen.

Wer braucht also DAB? Ich bin dereinst auf den Geschmack gekommen, weil ich in der Küche schlechten UKW-Empfang der schwachen Nachrichtensender hatte. DAB+ ging super.

Und im Auto müsste ich etwa 500€ investieren, um DAB+ nachzurüsten (inkl. Dachantenne mit Verkabelung). Das ist mir bei der unklaren Zukunft (wer weiß- vielleicht kommt ja noch DAB++ und DAB+ - Geräte dürfen in die Tonne) und der unterschiedlich guten Netzabdeckung zu teuer. Dabei würde ich gern die Tonqualität des DAB+ nutzen- Musik per UKW macht mir keinen Spaß mehr.
musv
Stammgast
#22 erstellt: 23. Jul 2014, 10:55
Hmm, ich seh grad, dass der Thread tatsächlich noch aktuell ist.

Also ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken auf DAB+ im Auto umzusteigen. Zu Hause ist DAB+ irrelevant, da ich dort eigentlich nie Radio höre. Und wenn doch, dann entweder über den Sat-Receiver oder Webradio.

Bei Heise stand heut diese Meldung:

Viele Hörer müssen DAB erst noch entdecken.

Die Heise-Trolle haben dann fast ohne Ausnahme in den dazugehörigen Kommentaren DAB+ verrissen.

Gut, zurück zu meinem Problem:

Ich leb in Südhessen. Mein Lieblingssender, bzw. der einzige Sender, den ich akzeptabel finde, ist Radio Bob. Dummerweise ist der UKW-Empfang dieses Senders beschissen. Zum Einen gibt's einen Frequenzwechsel in unserem Gebiet, zum anderen wird Radio Bob permanent durch Sender ohne Zielgruppe (irgendwelche ÖR Info, 2, 4) überlagert.

Bei größeren Fahrten kommt man dann auch relativ schnell aus dem UKW-Sendegebiet von Radio Bob raus. "Außerhalb" gibt's dann gefühlt nur 3 Sender:
  • [N|W|M]DR 1 und 3, Antenne irgendwas, Radio irgendwas, Jump und Schlag mich tot: Diese Sender teilen sich alle die gleichen Werbeslogans: "Das Beste der 60-,70-,80-,90-er (2000 klappt nicht mehr) und das Beste von heute". Interessanterweise haben die ganzen Sender auch noch die gleiche CD mit dem seichtesten Mainstream-Müll, den sie 24 Stunden am Tag runterdudeln und nur von Werbung und Nachrichten unterbrechen lassen.
  • Irgendwelche Infosender, die nur labern. Also genau das, was ich beim Autofahren nicht will. Deutschlandfunk / Deutschlandradio hat gefühlt 10 Frequenzen auf UKW an jedem Standort, an dem man sich gerade befindet.
  • Klassiksender, die aber erstaunlicherweise ausnahmslos nie Sachen bringen, die mir gefallen. Dabei gibt's 'ne Menge klassischer Musik, die ich liebe.

Nach ca. einer halben Stunde Quälerei und permanentem Umschalten schalte ich das Radio dann immer entnervt und aggressionsgeladen aus. Leider fehlt dann der Verkehrsfunk.

Abhilfe könnte hier ein DAB+-Radio schaffen, da ich damit Radio Bob wenigstens bundesweit empfangen könnte (die werben zumindest damit).

Jetzt kommt aber das nächste Problem:
Ich fahre einen älteren B-Elch. Da ist ein CD-Radio ohne USB drin (hab keine CDs mehr). Um das Ding durch ein anderes Radio zur ersetzen, brauch ich wohl noch einen Can-Bus-Adapter, um die Lenkradsteuerung irgendwie mit dem Radio nutzen zu können. Das nächste Problem ist dann noch die Verwendung der Dachantenne. Da braucht man auch wieder irgendwelche Weichen, Adapter, sonst was. Und zu guter Letzt sind DAB+-Radios nicht gerade billig.

Alles in allem ein ziemlicher Aufwand mit einigem Risiko, dass das hinterher alles funktioniert und hohen Kosten.

Tja, und nun bin ich am Überlegen, ob mir nervenschonende Musik soviel wert ist, die Arbeit, die Kohle und das Risiko auf mich zu nehmen, oder ob ich lieber das Radio permanent ausgeschaltet lasse.

Die Problematik der Funklöcher ist jetzt noch nicht mal mit einbezogen. Sofern das tatsächlich noch ein real-existierendes, größeres Problem darstellt, lohnt sich für mich der Umstieg kaum. Dann lass ich das Radio lieber ganz aus.
Car-Hifi
Inventar
#23 erstellt: 23. Jul 2014, 18:23
Du könntest Dich mal bei Car-HiFi-Händlern in Deiner Umgebung nach ihren Erfahrungen erkundigen. Vielleicht ist der eine oder andere auch Bob-Fan und kann Dir genaues zur Qualität über DAB+ sagen.
oledefence
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 05. Sep 2014, 11:39

Car-Hifi (Beitrag #23) schrieb:
Du könntest Dich mal bei Car-HiFi-Händlern in Deiner Umgebung nach ihren Erfahrungen erkundigen. Vielleicht ist der eine oder andere auch Bob-Fan und kann Dir genaues zur Qualität über DAB+ sagen.


Meine Erfahrung mit den Car-HiFi-Händlern: Die interessieren sich kaum für Radioempfang. Deren Kunden wollen Multimedia (DVD, Spiele) oder HiFi oder Lautstärke. Nach gutem Radioempfang fragt da kaum einer nach. Die Wahrheit ist auch unschön:
DAB+ - Abdeckung ist ungenügend und am UKW-Empfang gibt es nichts zu verdienen. Da ist die Technik ausgereizt und der Empfang hängt zum großen Teil vom Zusammenspiel Radio <-> Antenne(n) ab. Und genau da haben Nachrüstradios im Vergleich zu Werkslösungen (teils mit dreifach-Diversity ausgestattet) keine Chance. Mit den aktuellen Standard-VW/Skoda - Werkradios erziele ich hierzulande Empfangsqualitäten, gegen die das beste Nachrüstradio chancenlos bleibt.
AlexG1990
Inventar
#25 erstellt: 30. Nov 2014, 19:15
Hallo!

Bin grade über diesen Thread gestolpert, weil ich etwas bzgl. DAB+ suchen wollte, und kann mir ein Statement gerade nicht verkneifen:

Immer wieder wird über "Klang" diskutiert, was im Bezug auf UKW vs. DAB+ völlig müßig ist, denn:
Man muss sich erstmal klar machen, WAS man da (egal über welchen Weg) überhaupt hört!
Das Audiosignal, was das Sendestudio großer deutscher Rundfunkanstalten verlässt, hat mit HiFi meist nicht mehr die Bohne etwas zu tun. Wenn ein Sender einen Titel spielt, kommt hinter dem Mischpult nämlich die große Sound-Presse (alias Orban Optimod etc.), die den bekannten dünnen, drucklosen Radio-Zischel-Klang erzeugt.
Erst jetzt geht das Signal über die verschiedenen Verbreitungswege nach draußen - von eventuellen nochmaligen Zwischen-Encodings auf dem Weg zu den Sendestandorten einmal abgesehen.

Nahezu jeder digitale Verbreitungsweg (DAB+, DVB, Web, etc.) verwendet nun eine der bekannten Kompressionsarten (AAC-LC, HE-AAC, MP2, MP3, ...). Diese können bestenfalls "quasi-verlustfrei" bzw. "transparent" sein, was ich bei DVB-S/-C behaupten würde, wo großtenteils MP2 @ 256-320kBit/s gesendet wird - oder Web-Streams mit 192kBit/s AAC-LC.
Beim DAB+ -Verbreitungsweg würde ich aber von hörbaren Komprimierungsartefakten sprechen, wenn mit 112kBit/s AAC-LC, oder noch schlimmer: HE-AAC übertragen wird. Bei HE-AAC sind die Höhen gar nur noch synthetisch erzeugt.

UKW-FM als analoges Übertragungsverfahren ist "klanglich" völlig verlustfrei (was z.B. den Frequenzgang betrifft). Die zu Unrecht viel zitierte Beschränkung auf 15kHz ist für meine Ohren völlig vernachlässigbar (selbst getestet per Kopfhörer mit CD-Titeln, die ich per Low-Pass auf 15kHz beschnitten habe).
Bei FM hat man eher mit niedrigem Rauschabstand, Störungen und schankende Kanaltrennung zu kämpfen, die sich jedoch in keiner Weise auf den "Klang" an sich auswirken.
Beweis dafür: Ein ÖR-Sender gleichzeitig per UKW mit einem guten HiFi-Tuner empfangen (wozu ich auch Autoradios zähle) und per DVB-S empfangen - absolut kein Unterschied hörbar...

Fazit:
Das miserable Soundprocessing der öffentlichen Radiosender ist für den miesen Klang verantwortlich! Jetzt kann man sich aussuchen, ob man diesen akustischen Sondermüll (ab Studioausgang) lieber mit leichten Störungen und geringfügigem Rauschen angereichert (per UKW), oder mit zusätzlichen, hörbaren Kompressionsartefakten (per DAB+) empfangen will. Ich entscheide mich für ersteres, denn gerade die niedrigen AAC-Bitraten via DAB+ vertragen sich gar nicht gut mit dem "Zischel-Processing" der Sender.
Das Übertragungssystem kann nichts für den Klang...

Habe nur etwas dagegen, dass es immer heißt "UKW klingt sche*ße - ja das liegt an der 15kHz-Bandbreite und weil's analog ist"...
Ja, UKW klingt in Deutschland sche*ße, aber am FM-Verfahren liegt es eben nicht!

Fahrt z.B. mal nach BeNeLux, da "klingt" Radio ganz anders! - egal ob über UKW oder DAB...

LG Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 30. Nov 2014, 19:19 bearbeitet]
oledefence
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 30. Nov 2014, 20:32
Geradezu niedlich die Weihnachtswerbung von "digitalradio.de", sich doch DAB-Tuner zu Weihnachten zu schenken. Hauptargument: Die große Sendervielfalt. Nun, von geschätzen 20 empfangbaren Stationen in meiner "Hochzeit" des DAB+ vor 3-4 Jahren sind geschätzt zwei Drittel übrig geblieben- bei jedem 3. Sender vermeldet mein Tuner nun "Sender nicht gefunden".
Ich habe DAB/ DAB+ mental schon abgeschrieben. Die klanglichen Aspekte, die von AlexG1990 beschrieben wurden, sind auch nicht gerade eine Empfehlung für DAB/ DAB+.
musv
Stammgast
#27 erstellt: 30. Nov 2014, 20:48
Wie oben beschrieben hatte ich das Projekt DAB+-Umrüstung für dieses Jahr angedacht. In den letzten Monaten kam aber so viel dazwischen. Und die Finanzen stimmen auch momentan nicht.

Mittlerweile bin ich an den Punkt, wo ich mich dazu entschlossen hab, dass ich weder das Geld (mind. 300€) noch die Zeit dafür investieren will. Inzwischen bleibt das Radio auch auf Kurzstrecken öfters ausgeschaltet.

Mit anderen Worten: Ich hab mich von dem Gedanken der DAB-Umrüstung ziemlich sicher verabschiedet.
Car-Hifi
Inventar
#28 erstellt: 30. Nov 2014, 20:58
In Berlin sieht die Situation sehr erfreulich aus. Die Anzahl der Sender ist gleichbleibend hoch. Und bei der Umschaltung UKW->DAB+ ist auch deutlich eine Verbesserung des Klangbildes festzustellen. Das betrifft nicht nur Frequenzbeschränkung, die in der Tat im Auto während der Fahrt untergeht. Es ist viel mehr der Gewinn an Dynamik und - bei einer guten Anlage im Auto besonders zu bemerken - der Kanalabstand. Die virtuelle Bühne auf dem Armaturenbrett wird viel breiter. Man könnte fast meinen, die Sendeanstalten senden über UKW nur ein etwas breiteres Mono-Signal.

Tot ist für mich weder UKW noch DAB+. Ich gebe aber ehrlich zu, dass das regierende Mittelmaß in Deutschland viele, sehr viele Dinge sehr stiefmütterlich behandelt und für klare Konzepte und Planungen über eine Legislaturperiode hinaus nicht empfänglich ist. (Ich streite denen sogar die Begabung ab, über den nächsten Monat hinaus zu denken...) So kommt es dann, dass visionäre Großprojekte sehr kleinlich und meist sinnlos beschnitten an den Start gehen. Sei es nun das digitale Fernsehen, das digitale Radio, die Magnetschwebebahn, Stuttgart 21, Philharmonie, Flughafen, Trennung von Güter- und Personenverkehr ... Diese Liste ließe sich beliebig verlängern.

Und durch dieses politische Mittelmaß und technische Unverständnis kommt es, dass Technologien wie DAB+ ohne Grund in Agonie geboren werden. Die angesprochenen Probleme und Einschränkungen ließen sich lösen - wenn es denn wirklich gewollt wäre.

Wie dem auch sei, so lange die Zeichen der UKW-Abschaltung 2018-2020 nicht verlöschen, werde ich weiter für DAB+ werben und seine Vorteile und Nachteile im Gegensatz zu UKW vertreten.
AlexG1990
Inventar
#29 erstellt: 01. Dez 2014, 00:48

Und bei der Umschaltung UKW->DAB+ ist auch deutlich eine Verbesserung des Klangbildes festzustellen. Das betrifft nicht nur Frequenzbeschränkung, die in der Tat im Auto während der Fahrt untergeht. Es ist viel mehr der Gewinn an Dynamik und - bei einer guten Anlage im Auto besonders zu bemerken - der Kanalabstand. Die virtuelle Bühne auf dem Armaturenbrett wird viel breiter. Man könnte fast meinen, die Sendeanstalten senden über UKW nur ein etwas breiteres Mono-Signal.

Das muss man genau differenzieren!

Frequenzbeschränkung:
Damit meinst du den 15kHz-Tiefpass, der bei beim UKW-FM-Stereo-System per Definition vorgenommen wird. Dieser ist IMHO völlig irrelevant - nicht nur während der Fahrt im Auto. Ich hatte es wie gesagt selbst einmal getestet, mit einem CD-Titel per Kopfhörer.
Den Unterschied, ob nun Frequenzen über 15kHz da sind oder nicht, können vielleicht 5-jährige (!) im direkten Vergleich innerhalb eines Musiktitels der bis 20kHz geht - aber die wird es kaum interessieren^^
Dieses Faktum der 15kHz-Begrenzung wird beim Thema "Klang" immer wieder "gehyped", v.a. von Leuten die nicht mal etwas von Soundprocessing gehört haben! Dabei ist es das irrelevanteste überhaupt...
Übrigens fallen auch MP3, AAC und konsorten bei spätestens bei 16kHz stark ab, v.a. bei niedrigen Bitraten!
Nebenbei: Das matschige Soundprocessing der Sender entfernt in den meisten Fällen sowieso bereits alles über 15kHz, die Musik kommt bei denen auch nicht aus FLAC-Dateien und auf DAB+ wird AAC-LC bei 112kBit/s auch kaum mehr codieren können, bei 64-80kBit/s HE-AAC schon gar nicht!

Der Frequenzgang bleibt bei jedem digitalen Codierverfahren, genauso wie per FM-Übertragung absolut linear (guter Tuner mit korrekter Deemphasis vorausgesetzt).

"Gewinn an Dynamik":
Modern gemastertet Titel haben im Original (CD oder MP3-Download) schon kaum Dynamik, wohl aber noch Druck und Volumen in den einzelnen Frequenzbereichen. Der besagte Soundprocessor (Orban Optimod, etc.) der öffentlichen Sender, der am Ende das Audiosignal des Sendestudios bearbeitet, sorgt aber nun dafür, dass per Multiband-Kompression, Exciter-Effekten und Stereobasis-Manipulationen dieser dünne, drucklose, zischelnde, kreissägenhafte Matsch-Sound herauskommt, der letztendlich praktisch gar keine Dynamik mehr hat. Das Soundprocessing ist je nach Sender natürlich nochmal etwas anders eingestellt, aber in Deutschland generell sehr schlimm - die Höhen zischen, die Mitten schreien und die Bässe brummen nur noch...

DAB+ überträgt in AAC, was lossy-codiertes PCM-Signal ist. Das ändert also gar nichts an den digitalen Level-Werten. Ein PCM-Signal bei 16-Bit hat einen theoretischen digitalen Dynamikumfang von 96dB (genauso wie bei CD, MP3, usw.).
Bei der UKW-FM-Übertragung kann sich ebenfalls nichts an der "Dynamik" verändern - der FM-Hub ist proportional zum Audiosignal am Sender, sowie zum NF-Ausgangssignal hinter dem Tuner. Was vorne beim Sender reingeht kommt auch hinten am Empfänger wieder raus.
Der nutzbare Dynamikumfang des Systems ist bei UKW-FM natürlich deutlich geringer, begrenzt durch die 75kHz Maximalhub/-pegel und das Grundrauschen. Da das Grundrauschen je nach Tuner und Empfangssituation variabel ist, variiert der nutzbare Dynamikumfang so zwischen 30 und 50dB - was ebenfalls mehr als ausreichend ist, da die Sender hinter dem Soundprocessing kaum mehr als 10dB Dynamik haben...
Also: Auch hier ist kein "klanglicher" Einfluss möglich, vorausgesetzt es wird das selbe Signal übertragen, was aber in 98% der Fälle der Fall ist.

"Kanalabstand":
Du meinst die Kanaltrennung. Die kann bei FM-Stereo etwas geringer sein als bei anderen Übertragungsarten, je nach Signalstärke. Per UKW-FM wird Stereo im Mid-Side-Verfahren gesendet. Am Sender werden die Stereo-Kanäle zu einem Monosignal zusammengemischt. Das wird frequenzmoduliert auf der Trägerfrequenz übertragen. Dazu wird das L-R-Differenzsignal gebildet, was amplitudenmoduliert übertragen wird. Daher ist es viel störanfälliger als das Mono-Signal. Der Empfänger kann nun aus dem Mono-Signal und dem Differenzsignal wieder die L-R-Kanäle rekonstruieren. Wenn das Signal schwächer wird, nehmen die Differenz-Störungen zu, bis der Tuner irgendwann auf Mono schaltet. Manche Tuner im Auto finden je nach Signalstärke einen Kompromiss zwischen Stereo-Effekt und Störungen, indem sie die Kanaltrennung vermindern. Bei gutem Ortsempfang sollte aber auch hier kein Verlust warnehmbar sein...
MP3, AAC und co. arbeiten auch im Mid-Side-Verfahren ("Joined-Stereo"), da sich das Signal so besser komprimieren lässt. Das hat aber hier keinen Einfluss auf die Kanaltrennung.

Ich vermute einen ganz anderen Effekt: Lautstärke und Loudness-Funktion!

Man kennt die alte Weisheit: "Lauter ist besser". Auch wenn du den Lautstärkeregler dann zurückdrehst, das bleibt im Unterbewusstsein hängen.

Warum digitale Quellen immer "lauter" sind hat folgenden Grund:
Früher als es nur analoge Quellen (LP, MC, FM) gab, hat man dort einen Referenzpegel "0dB" definiert. Darüber gab es noch etwas "Luft nach oben", den so genannten "Headroom". Bei der Kassette z.B. konnte man noch ca. 6-8dB höher aussteuern als die 0dB-Marke. Die Geräte waren so kalibriert, dass ein Sinus von 0dB eine Spannung von ca. 500mV RMS am NF-Ausgang produzierte.
Bei FM waren es ca. 5dB "Headroom", also 40kHz Hub waren "0dB" und erzeugten hinter dem Tuner ca. 500mV. Alle Quellen sollten in etwa gleich laut sein.
Dann kamen digitale Medien (erst CD, dann MP3, DVB, DVD, DAB, USB, ...). Das sind alles PCM-Datenströme, und da gibt es nur ein "hartes" oberes Pegel-Limit, definiert als 0dB-Full-Scale. Weil man genug Luft nach unten hatte, hat man einen großzügigen Headroom von 12dB definiert. -12dBFS entsprachen also "0dB". Digitale Quellen müssen natürlich durch einen D/A-Wandler in ein analoges Audiosignal umgewandelt werden. Der analoge Ausgangspegel wurde wieder so definiert, dass -12dBFS im digitalen = "0dB" = 500mV Sinus RMS entsprechen. Ein bis ans digitale Limit (0dBFS = +12dB) ausgesteuerter Sinus erzeugt hinter dem D/A-Wandler also eine analoge Spannung von 2V RMS. Das ist das 4-fache, denn +6dB sind Faktor 2, +12dB also das 4-fache.
Dann haben die Mastering-Studios aber angefangen durch Kompessoren und Brickwall-Limiter Signalspitzen abzubremsen und das Signal so zu verdichten, um den Maximalpegel bei gleich bleibender Lautstärke zu senken. So kann man die Aufnahme viel näher an das digitale Limit aufsteuern.
=> Deshalb sind digitale Quellen (CD/MP3/USB - auch DAB) immer bis zu 10dB lauter als FM, LP oder Kassette - egal ob an der HiFi-Anlage, am Ghettoblaster oder im Autoradio!

Die Sender erzeugen mit ihrem Soundprocessing genau so eine hoch verdichtete "Presswurst". Auf FM gibt es jetzt die (teilweise unsinnige) Vorschrift, den mittleren Lautheitspegel immer bei den genormten 0dB zu halten. Also steuern die Sender ihre "Presswurst" auf 0dB (=500mV am Tuner-Ausgang) aus. Die dümpeln dann bei ca. 40kHz Hub herum, obwohl 75kHz Maximalpegel möglich sind.
Auf DAB können die ihre "Presswurst" aber bis 0dBFS aussteuern, was 2V RMS entspricht. DAB kann also bis zu ca. 10-12 dB lauter sein als FM.
Manche ARD-Sender halten sich digital auf DAB/DVB usw. noch an die ARD-interne Pegel-Richtlinie von -9dBFS, aber selbst das wäre noch ein Ticken lauter als über FM.

Dann kommt dazu, dass (gerade bei Autoradios!) die Loudness-Funktion noch sehr weit verbreitet ist. Das ist eine ungefähre lautstärkeabhängige Bass- und Höhen-Anhebung, die zur gehörrichtigen Wiedergabe bei geringeren bis mittleren Lautstärken führen soll. Der Klang bleibt damit auch bei geringen Lautstärken druckvoll.
Das funktioniert aber nur richtig, wenn man sich halbwegs an die Normpegel hält! Wenn man jetzt von (eigentlich viel zu hoch ausgesteuerten) digitalen Quellen hört, dreht man eben leiser, um die gleiche Lautstärke zu erreichen (oder umgekehrt bei FM eben lauter), dabei greift die Loudness-Anhebung bei niedrigerer Lautstärkeeinstellung aber stärker (zu stark) - was zu "mehr Bass" führt!

"Mehr Bass - Mehr Laut = Geil"

...das kann schon ganz unbewusst zu dem "Eindruck" führen, dass das eine Signal besser wäre.

Teste das mal: Sind die selben Sender über FM und DAB gleich laut? Gute Autoradios haben dafür sogar eine Quellenabhängige Anpassung im Menü!

Das selbe Problem gibt es oft beim Aux-Anschluss - da heißt es dann: "CD, USB-Stick klingt viel geiler als über Aux-Kabel vom Handy - aber wenn ich's über Bluetooth mache ists genauso gut!".
Die Erklärung ist dann oft: "Aja, Aux ist halt sche*ße, weils analog ist..."
Denen braucht man nicht zu erklären, dass der D/A-Wandler vom Handy mindestens genauso gut ist wie der im Radio und es deshalb eigentlich egal ist...
Dass das Problem dann an der Kopfhörer-Pegelbegrenzung am Handy liegt, weil es nur 300mV statt Line-Level liefert, und deshalb durch das weitere "aufdrehen" die Loudness nicht mehr richtig arbeitet, das ist dann zu viel des guten...^^

Gruß Alex
AlexG1990
Inventar
#30 erstellt: 01. Dez 2014, 12:09
...wollt echt niemandem auf die Füße treten - das heißt ja auch überhaupt nicht, dass DAB+ deswegen schlecht ist!

Ich wollte nur klarstellen, dass *wenn* DAB+ besser klingt, entweder:
- das gesendete Audiosignal anders ist
- oder der FM-Tuner nichts taugt
- oder der Empfang schlecht ist
- oder unterschiedliche Eingangspegel als Ursache in Frage kommen

Fazit:
Über FM hat man leichtes Grundrauschen und ab und an kleinere Störungen.
Über DAB+ hat man störungsfreien Empfang, dafür je nach Bitrate leichte Kompressionsartefakte - und je nach Region mehr Sender.

Habe DAB+ selbst schon im Auto auf ner guten Anlage gehört: Das selbe dünne Sound-Gezischel wie über UKW, plus hörbare Artefakte.
Das war im Hunsrück in Rheinland-Pfalz - da bringt DAB+ definitiv wegen der Vielfalt etwas, über UKW gibts da nur die 4 SWR's, RPR1 und BigFM. Über DAB+ kommt da viel mehr rein.
Im Ballungsraum Mainz dagegen bin ich mit UKW genauso bedient, da ist viel mehr in der Luft!

Gruß Alex
oledefence
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 21. Sep 2015, 12:01
Ich habe übers Wochenende einen Skoda-Werks-DAB-Tuner im Gebrauch gehabt. Fazit: Im norddeutschen Flachland hat UKW klare Abdeckungsvorteile- DAB brach zeitweise völlig ein. Da geht man dann schnell weg von der tollen "Sendervielfalt" wieder zurück zu dem bewährten UKW-Angebot.
Für mich ist DAB somit keine Bereicherung sondern technische Spielerei. Schade.
oledefence
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 16. Dez 2016, 12:50
Update 2016/2017:

DAB ist zunehmend kein Thema mehr. Mein ehemals so geliebtes DAB-Radio zu Hause empfängt spielt mittlerweile nur noch Programme, die ich genausogut über UKW bekäme. Satt dessen zieht zu Hause wie unterwegs Internetradio ein. Im Auto höre ich zunehmend Internet; auf Autobahnen und in Ballungsräumen mit wenig Störungen. Klar bricht im Wald und in Unterführungen der Empfang weg; aber die Puffermechanismen werden immer besser und die erforderlichen Bandbreiten stehen zunehmend flächendeckend zur Verfügung.
Derzeit muss man Datenvolumina >1GB beim Mobilfungbetreiber noch teuer bezaheln- aber auch da wird es sehr bald Fortschritte geben. Für mich ist DAB tot.
Inernetradio ist die Zukunft.
oledefence
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 11. Dez 2017, 08:58
Update 2017/2018:

Die Welt dreht sich weiter und so auch meine Hörgewohnheiten. Musik gibts bei mir fast nur noch vom Streamingdienst ergo via Handy; die Puffermechanismen reichen selbst für kürzere Tunnel/Funklöcher aus. Im Rahmen eines Antennentausches habe ich eine UKW-/DAB-Kombi-Antenne nachrüsten lassen und mir auch einen DAB-Tuner gegönnt. Der Aufpreis zu "Nicht-DAB" ist mittlerweile sehr gering.
Nun bin ich am Ende also doch noch zum DAB gekommen- ich lass mich überraschen, was es für mich bringt. Ich werde berichten.
Simon
Inventar
#34 erstellt: 11. Dez 2017, 10:10
Neugierig bin ich, wie hoch der Anteil an DAB+ und Streaming im Schnitt ausfällt.

Und freundlich grüßt
der Simon
oledefence
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 11. Dez 2017, 11:53

Simon (Beitrag #34) schrieb:
Neugierig bin ich, wie hoch der Anteil an DAB+ und Streaming im Schnitt ausfällt.



Erste Tendenz: Für kurze Strecken <30 Minuten Fahrzeit DAB/UKW; für längere Fahrten lohnt dann der Fummelaufwand mit dem Starten der App am Handy und dem Auswählen der gewünschten Audio-Files/ -Streams.

Das Medium "CD" hat sich mit dem Tunerwechsel bei mir auch erledigt; die klappern ohnehin nur im Auto herum. Ein Medium mit 80 Min Ton oder rund 700MB Speicherplatz ist auch nicht mehr zeitgemäß...

Ich habe jetzt UKW/DAB, USB, Bluetooth und AUX.
Kompl3xX
Stammgast
#36 erstellt: 03. Jan 2019, 23:56
Moin,

gerne möchte ich auch mal etwas aus meiner Erfahrung berichten.

Ich habe das Alpine CDE-136BT seit ungefähr vier Jahren und bin sehr zufrieden. Die mitgelieferte Antenne habe ich an der Frontscheibe rechts unten angebracht. Der Klang ist top. Gerade in Richtung Süddeutschland und in der Schweiz kann man ohne große Unterbrechungen Radio hören. In der Schweiz gibt es in den meisten Tunneln sowohl DAB- als auch Handy-Empfang. In deutschen Tunneln siehts damit eher schlecht aus..

Das Radio ist sicherlich ein Allrounder und meiner Meinung nach sehr zu empfehlen.

Grüße
oledefence
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 11. Jan 2019, 10:56
Ich habe mittlerweile das Alpine UTE-93DAB Autoradio in Betrieb. Tolles Gerät; Laufzeitkorrektur und zig Klangeinstellungsmöglichkeiten auch per App. Klasse Spielzeug.

Was ich vermisse, ist ein automatisches Umschalten der DAB-Kanäle bei längeren Autofahrten. Wenn ich einen DAB-Sender höre, so verliere ich den Kanal spätestens nach 50km Fahrt und dann beginnt eine händische Suche, ob ich den Sender nicht noch auf irgend einem anderen Kanal empfangen kann.
Klares Plus für UKW.

Weiß jemand Abhilfe?
Kompl3xX
Stammgast
#38 erstellt: 11. Jan 2019, 15:11
Hallo oledefence,

das Verhalten ist ja seltsam. Ich kenne das so von meinem Radio nicht. Vielleicht hast du Empfangsschwierigkeiten? Wenn beispielsweise das DAB-Signal beim Hören von NDR 2 verloren geht, wählt das CDE-136BT automatisch die UKW-Frequenz.

Grüße
oledefence
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 16. Jan 2019, 10:40
Hallo,

die automatische Umschaltung von DAB auf UKW habe ich gefunden- Bedienungsanleitung sei Dank.

Nur gibt es so etwas wie die automatische Senderverfolgung / Kanalwechsel um den selben Radiosender weiter zu hören auch bei DAB?

Also DAB einschalten von Flensburg nach Göttingen fahren und durchgehend NDR 2 per DAB hören? Das habe ich noch nicht hinbekommen.
Kompl3xX
Stammgast
#40 erstellt: 17. Jan 2019, 00:20
Hallo oledefence,

genau diese Funktion meinte ich. Ich höre selten UKW aber bei meinem Radio funktioniert das denke ich.

Grüße
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