Frage zu Lautsprecher und Tür als Gehäuse

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Kein_Experte
Stammgast
#1 erstellt: 12. Okt 2012, 11:21
Hi Car-HiFI-Experten,

obwohl ich hier schon so einiges gelernt habe (hoffe ich :D) tauchen immer mal kleine Unklarheiten auf.
Neulich tauchte diese Problematik auf:
Bei einem Subwoofer (oder besser gesagt nur dem Chassis) heißt es ja, dass das Volumen genau berechnet werden muss.
Die Form an sich spielt keine Rolle - es darf nicht zu groß, nicht zu klein sein und muss dicht/massiv sein.
(Auf Sachen wie Bass-Reflex, Bandpass will ich jetzt nicht eingehen.)
Ich denke, das kann man soweit als richtig einstufen.

Nun geht es aber speziell um Lautsprecher in den Türen.
In dem Fall ist der LS ja nicht in einer Box, sondern in der Tür, die das Volumen für den LS bietet.
Die Tür dämmen wir, damit es so dicht wie möglich ist.
Aber das Volumen wird doch nie exakt sein, wie das bei einem Subwoofer normalerweise der Fall ist.
Also wird dem LS entweder zu viel Volumen zur Verfügung gestellt oder zu wenig.
Wäre das soundtechnisch gesehen dann nicht schlecht?
Ich weiß, dass man das Problem (wenn es wirklich eins ist) nur schwer beheben könnte.

Ist das dann nun doch egal oder sind diese "Probleme" in der Praxis dann kaum hörbar?
Würde halt gerne Subwoofer im Gehäuse und LS in der Tür gegenüberstellen.

Danke!


[Beitrag von Kein_Experte am 12. Okt 2012, 11:22 bearbeitet]
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Okt 2012, 15:09
Hoi!

Die Tür ist kein Gehäuse, sondern im Prinzip eine gefaltete Schallwand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprechergehäuse

http://de.wikipedia.org/wiki/Akustischer_Kurzschluss

Da wird nichts dicht gemacht, um ein Volumen zu schaffen, sondern einzig und alleine um den akustischen Kurzschluss und Verluste durch zum Schwingen angeregte Blech-/Verkleidungsteile und/oder die "Bildung" von Passivmembranen zu verhindern.

Die Lautsprecher sind darauf ausgelegt, in einer solchen Schallwand bis zur nötigen Grenzfrequenz zu spielen, ohne auf eine rückwärtige Luftfeder angewiesen zu sein.

cwolfk
Moderator
#3 erstellt: 12. Okt 2012, 15:13
Türlautsprecher sind meist auf diese Einbaubedingungen hin optimiert. Also mit sehr größen bis unendlichen Gehäusevolumina (Free-Air) so gut wie möglich zu spielen. Aber es gilt: Auch ein Türlautsprecher würde in einem entsprechend dichten und stabilen Gehäuse besser spielen als in der Tür.

Nich umsonst arbeiten einige Leute mit Doorboards, die im Grunde geschlossene oder sogar Bassreflexgehäuse sind. Ich selbst habe auch schon 2x Fußraumgehäuse gebaut. Sah nicht super schön aus, aber das Verhältnis von Aufwand zu Ergebnis war genial!
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Okt 2012, 18:03

cwolfk schrieb:
Aber es gilt: Auch ein Türlautsprecher würde in einem entsprechend dichten und stabilen Gehäuse besser spielen als in der Tür.


Vorsicht, stimmt so keinesfalls.

Was in einer Türe/gefalteten Schallwand funktioniert und darin sauber bis zur Ankopplung an den Sub läuft (Qts um 0,7; fs um 80Hz +-, großes Vas), wird in einem sinnvoll realisierbaren geschlossenen Doorboard furchtbar überschwingen und mal so überhaupt nicht mehr tief spielen.
Musterbeispiel ist der A165G.
In BR-Konstruktionen sind die üblichen Car-Hifi-TMTs dank viel zu hoher Gesamtgüte dann ohne aufwändigSTe Entzerrung überhaupt nicht mehr brauchbar.

Deshalb bedient man sich -- sofern man geschlossene oder BR-Doorboards baut -- auch im PA- oder Home-Hifi-Bereich.
Davon ab, dass man da mehr für sein Geld bekommt, sind die Lautsprecher dafür auch tauglich.



[Beitrag von 'Stefan' am 12. Okt 2012, 18:05 bearbeitet]
cwolfk
Moderator
#5 erstellt: 12. Okt 2012, 18:20
Nunja, nehmen wir aber ein ca 30l geschlossenes Gehäuse, was einer Tür vielleicht eher entspricht..

In Boards und kleinen Gehäusen stimme ich dir mit den Home-Hifi Chassis auf jeden Fall zu!

Gruß, Carsten
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Okt 2012, 18:24
Die Tür entspricht ja eben nicht diesen xx Litern.
Es ist faktisch kein definiertes Volumen, es ist nur eine (gefaltete) Schallwand und nicht mit einem geschlossenen, definierten Volumen vergleichbar.

Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Okt 2012, 17:13
Hallo Stefan,


Die Tür entspricht ja eben nicht diesen xx Litern.
Es ist faktisch kein definiertes Volumen, es ist nur eine (gefaltete) Schallwand und nicht mit einem geschlossenen, definierten Volumen vergleichbar.


Gibt es hierzu eine belastbare Quelle? Ich meine dass die Tür einer Box näher kommen sollte als einer Schallwand, trotz der verschiedenen Undichtigkeiten.

Eine so kleine Schallwand dürfte kaum bassmäßig so weit runterkommen wie es eine Tür kann.

Lasse mich aber gerne überzeugen...

Gruß
Martin
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 20. Okt 2012, 19:05
Hoi!


Elektronisator schrieb:
Gibt es hierzu eine belastbare Quelle?


Einfache Impedanzmessungen bei "Volumenänderung" der Tür.


Eine so kleine Schallwand dürfte kaum bassmäßig so weit runterkommen wie es eine Tür kann.


Wenn man das Türinnenblech im Freifeld ohne das restliche Auto betrachtet, mag das so sein.
Faktisch wird die Schallwand aber durch den Rest des Autos mehr als ausreichend vergrößert.
Fußraum und Druckkammer erledigen dann den Rest.



[Beitrag von 'Stefan' am 20. Okt 2012, 19:09 bearbeitet]
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 21. Okt 2012, 12:44
Hallo Stefan,


Einfache Impedanzmessungen bei "Volumenänderung" der Tür.


Du meinst das Imedanzmaximum würde frequenzmäßig gleich bleiben trotz einer Volumenänderung der Tür ...


Faktisch wird die Schallwand aber durch den Rest des Autos mehr als ausreichend vergrößert.


... da man im Auto quasi im Inneren der "Box" sitzt und nicht vor bzw. neben der Tür"box"? Also Boxenvolumen = kompletter Innenraum?

'Stefan'
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Okt 2012, 14:43

Elektronisator schrieb:
Du meinst das Imedanzmaximum würde frequenzmäßig gleich bleiben trotz einer Volumenänderung der Tür ...


Das nicht unbedingt, es verschiebt sich aber deutlichst weniger als man es bei einem geschlossenen Gehäuse erwartet.


... da man im Auto quasi im Inneren der "Box" sitzt und nicht vor bzw. neben der Tür"box"?


Nein.
Du sitzt nicht im "Inneren der Box", du sitzt im Prinzip vor der großen, um dich herum gebauten Schallwand, die den akust. Kurzschluss bis "in den Keller" verhindert.


Also Boxenvolumen = kompletter Innenraum?


Nein.



[Beitrag von 'Stefan' am 21. Okt 2012, 14:48 bearbeitet]
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 21. Okt 2012, 21:18

Das nicht unbedingt, es verschiebt sich aber deutlichst weniger als man es bei einem geschlossenen Gehäuse erwartet.


Du meinst wenn man einen LS in eine volumengleiche geschlossene Box baut, verschiebt sich die Resonanzfrequenz stärker. Eher wegen der Undichtigkeiten der Tür oder den schwingenden Wänden?



Du sitzt nicht im "Inneren der Box", du sitzt im Prinzip vor der großen, um dich herum gebauten Schallwand,


Wie unterscheidet sich rein geometrisch eine "um mich herum gebaute Schallwand" vom "Sitzen im Inneren einer Box"??


Auch ...
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Okt 2012, 14:34

Elektronisator schrieb:
Wie unterscheidet sich rein geometrisch eine "um mich herum gebaute Schallwand" vom "Sitzen im Inneren einer Box"?


Geometrisch weniger, viel mehr philosophisch. Wenn du an einer Schallwand stehst und die Membran siehst, ist das erfahrungsgemäß/konventionell "vorne", wenn du den Antrieb siehst, ist das erfahrungsgemäß "hinten".
Wenn du das andersherum sehen magst, sei dir das gegönnt.


Eher wegen der Undichtigkeiten der Tür oder den schwingenden Wänden?


Ob resonierende "Gehäuse"wände überhaupt reinspielen, siehst du ja dann an kleinen Spitzen in der Impedanzmessung.

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