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Was sich im Radio so alles tut

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Autor
Beitrag
TomBe*
Inventar
#51 erstellt: 16. Mrz 2015, 10:58
Coole Idee
peacounter
Inventar
#52 erstellt: 16. Mrz 2015, 11:25
@mary:
Ok, dass du im Osten lebst, erklärt, dass du yalla nicht kennst.
Bei euch gibt's einfach längst nicht so viele "Orientalen".
Das heißt soviel wie "los", yalla-yalla bedeutet also sowas wie "komm in die puschen" oder "dalli dalli".
Es wird aber auch als Begrüßungsformel verwendet.
Das ist natürlich eine Verfremdung, aber das ist "grüß gott" auch (wie soll ich den denn Grüßen?) und ganz Deutschland benutzt mitlerweile das norddeutsche Moin, was genau wie das hessische "Ei gude" ebenfalls eine Verkürzung darstellt.
Es wird schließlich das Wort "Tag" weggelassen, genau wie bei "ich bin Bahnhof" der Artikel.
Witzigerweise denkt sogar der größte Teil der Menschen, die außerhalb norddeutschlands "Moin" sagen, das käme von "guten Morgen".

btw: : was sich mir auch nie erschlossen hat, ist die bedeutung des sächsischen "nu", was ständig eingebaut wird. ist aber doch auch egal! lasst doch die Leute einfach reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, solange man sich untereinander halbwegs versteht!


@radiowaves:
Nein, das weglassen der Artikel ist nicht nur ein Stilmittel der Comedy.
Als ich vor einiger Zeit mal wieder in der Bahn sass, kam es zu folgender charmanter Geschichte:
Meine Strecke geht unter anderem über den Ebertplatz und den Rudolfplatz in Köln.
Da stand ein sehr sympathischer junger Mann mit dem Handy an der Tür und sagte (mit dem unvermeindlichen vorne gerollten "r", dass auch die Franken so sprechen): "yalla lan, isch bin jetz Rudolph. Bleibs du Ebert, binsch gleisch auch Ebert. "
Ich find sowas einfach herrlich!
Ich mag aber auch Dialekte ganz gerne.
Der Bayer verkürzt "hast du mich verstanden?" zu "Host mi?" und der Kölner vergewaltigt die deutsche Sprache, indem er "tu mir mal n Zijarett" sagt.
Das ist alles total unkorrekt, hat imo aber eben Charme und wie gesagt:
Sprache lebt!
Ich mag es sehr, dass fremde Kulturen sich hier einbringen und unsere Sprache mitgestalten und dabei ist mir Bayern nicht näher als die Türkei.
Und ich möchte das dann auch gerne im Rundfunk hören und da keine Leute mit Stock im Ars... am Mikro sitzen haben, die quotengeregelte Musik spielen!



[Beitrag von peacounter am 16. Mrz 2015, 13:24 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#53 erstellt: 16. Mrz 2015, 12:34

peacounter (Beitrag #702) schrieb:
...und der Kölner vergewaltigt die deutsche Sprache, indem er "tu mir mal n Zijarett" sagt.


Schöner noch: "Isch tu mir wat an." Keine Angst, es muss niemand den Notarzt rufen. Er zieht sich nur was über. :-)
peacounter
Inventar
#54 erstellt: 16. Mrz 2015, 12:37

super, oder?
isch laach misch kapott!
ehrlich, ich mag sowas unheimlich gerne und wenn menschen bei bedarf auch noch richtiges hochdeutsch sprechen können, ist es doch völlig ok, wenn sie im alltag eben so reden "wie de schnüss jewachsen es".
und dazu gehören imo eben je nach umfeld auch anglizismen oder "türk-sprech".

SPRACHE LEBT!!!
ES LEBE DIE SPRACHE!!!!

Ich mein: wer sagt denn heute noch "wessen Duden ist das?"
Das heißt doch eigentlich eher "wem gehört der Duden?"



edit:
nee, eigentlich sagt man "wem gehört das Smartphone?", denn damit ersetzt man nicht nur den Duden sondern auch noch zig andere Bücher, einen Musikplayer, eine Schnappschußkamera, ein Navi, eine Taschenlampe, einen Kompass, einen Schallpegelmesser, eine mobile Spielekonsole und hunderte andere Gegenstände...
Sozusagen ein Schweizer Offiziersmesser in Telefonform!

Es sagt auch kaum noch jemand sowas wie "die Farbe des Autos" sondern heute sagt man eben "die Farbe von dem Auto" und die korrekte Konjuktivbildung ist auch überholt.
Das ist nämlich alles für ein gedeihliches Miteinander nicht nötig, sondern obsolet (um mal wieder ein einer fremden Sprache entliehenes Wort zu strapazieren)!
Natürlich "könnte" man auch so sprechen, wie vor 300 Jahren, aber dann "würde einen niemand verstehen"! (jaja, ich weiß... es "verstünde" einen keiner... ).


[Beitrag von peacounter am 17. Mrz 2015, 00:17 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#55 erstellt: 16. Mrz 2015, 13:42

peacounter (Beitrag #704) schrieb:
ehrlich, ich mag sowas unheimlich gerne und wenn menschen bei bedarf auch noch richtiges hochdeutsch sprechen können, ist es doch völlig ok, wenn sie im alltag eben so reden "wie de schüss jewachsen es".


Und genau das ist der springende Punkt. Man sollte es zuerst einmal richtig können. Wer nur noch "Isch bin Bahnhof" kennt, wird es irgendwann schwer haben.

Das ist wie beim Jazz. Um improvisieren zu können, muss man sein Instrument erst einmal perfekt beherrschen.


[Beitrag von fotoralf am 16. Mrz 2015, 13:44 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 16. Mrz 2015, 14:05

fotoralf (Beitrag #706) schrieb:
...Das ist wie beim Jazz. Um improvisieren zu können, muss man sein Instrument erst einmal perfekt beherrschen.

Sehr guter Vergleich.

Oder, wer abstrakte Bilder malen will, sollte die gegenständliche Malerei beherrschen.

Grüße - Manfred
peacounter
Inventar
#57 erstellt: 16. Mrz 2015, 14:47
seh ich auch so.
ich erlebe das aber auch nicht so, dass die nur noch ihr kiez-sprech können.
die meisten sind absolut in der lage, die artikel korrekt zu verwenden.
sie reden halt nur gerne so.
genau wie auch die meisten von uns statt "meeting" auch "besprechung" oder statt "handy" auch "mobiltelefon" sagen können.

ich denke, es finden sich weitaus häufiger dialektler, die traurigerweise kein korrektes hochdeutsch zu wege bringen.
und der "echte" konjunktiv bzw die stets richtige verwendung des genitiv ("des autos farbe") sind auch mehr oder weniger verschollen gegangen.


[Beitrag von peacounter am 16. Mrz 2015, 14:48 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#58 erstellt: 16. Mrz 2015, 16:43
ja, konsequente kleinschreibung hat auch einen grundsätzlichen (nennen wirs philosophischen) ansatz.
nicht umsonst haben sich dadaisten dessen bedient.
ich nutze mitlerweile (und das seit vielen jahren) auch handschriftlich majustkeln nur noch zur VERDEUTLICHUNG (als ersatz für highlighter oder fettschrift).

jeder versteht, ob ich ein Paar lautsprecher oder ein paar Lautsprecher will.
man versteht sogar, wenn ich schreibe, ich will "1 par loudsprecha".
bei kommunikation gehts nicht um konvention, sondern um verständnis!!!

"originell" ist daran garnix, sondern 1fach nur pragmatisch!
wer will, dass die menschen sich gut artikulieren können, sollte als erstes die schranken dafür wegmachen und eine davon ist die "korrekte" rechtschreibung!
wenn mans verstehen kann, ist es korrekt!
FERTIG!


[Beitrag von peacounter am 16. Mrz 2015, 16:44 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#59 erstellt: 16. Mrz 2015, 19:53
Und ich bin wahrscheinlich Einer von denen, die reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, weil ich ab und an Satzteile verschiebe um Was zu ergänzen und dann nicht richtig lese. Aber an so 2 Textstellen geilt sich der Herr tierisch auf ^^.

Wenn ich Kölsch höre denke ich sofort an die Fussbroichs, nachdem die bei EinsFestival wiederholt wurden und ich mir das immer wieder Mal angesehn habe empfindet man entweder starke Sympathie für diese einfach gestrickten aber liebenswerten Leute, oder grenzenlosen Hass. Ich glaub, ich würde die knuddeln, wenn ich die auf der Straße treffen würde.

Also die meisten Leute, mit denen ich in meiner Schulzeit konfrontiert wurde, wo ja diese "urbane Sprache" mehr oder weniger populär wurde (die erste Radiocomedy, wo ich das gehört hab, war ein Teil von Kabarett mit Schlips von Michael Quast bei hr1 so um 1996 "Ey vorsischt, sonst hol isch meine Brüdda!" und dann kam Mundstuhl) haben tatsächlich so geredet und konnten es auch nicht anders, viele Deutsche, die in ärmeren Vierteln lebten, wo auch ein hoher Migrantenanteil war nahmen sich dann dieser "Mundart" an und haben auch so gesprochen, bei Vielen ist die Sprache dadurch völlig verwaist, die Leute sind oft scheiße sozialisiert und haben deshalb auch keine Bildung und das ist ein Fakt.

Wenn ein Ausländer so redet, weil ers nicht besser kann, weil er erst als Jugendlicher her kam und die Sprache nachträglich gelernt hat finde ich das auch charmant, wenn der eben mit Akzent spricht, Artikel vertauscht und so, aber wenn Jemand sowohl schriftlich als auch sprachlich nicht in der Lage ist Einen vernünftigen Satz zu sprechen, weil er es von Kind auf nicht anders gelernt hat finde ich das schon wirklich schlimm.

Ich finde Anglizismus auch nicht unbedingt schlecht und ich benutze gern englische Worte, weil ich die Sprache auch ganz gut beherrsche, ich finde es gerade im technischen Bereich toll, dass Alles einheitlich ist, was bringt mir ein Ghettoblaster, wo ich nicht Mal die Lautstärke auf Anhieb finde, weil Alles in japanischen oder kyrillischen Schriftzeichen drauf steht? Ist schon gut, wenn da Alles einheitlich in englisch steht.

Viele Dinge hat man über die Jahre selbst angenommen und empfindet sie als normal. Direkte Übersetzungen schleichen sich immer mehr ein, z.B. sowas wie "in 2003..." oder "Nicht wirklich...", wir sind durch die ganzen Sitcoms und Filme und amerikanischen Vorbilder nunmal geprägt und das hat auch Einfluss auf die Sprache und ich finde das auch nicht verwerflich.

Ich finde es aber verwerflich, wenn Familien seit Jahren in diesem Land leben und große Teile bereits hier geboren sind ihnen nicht vernünftig unsere Sprache beizubringen. Es kotzt mich an, wenn ein türkisches Kind schon von Kindesbeinen an permanent erzählt kriegt, dass Türken ne Ehre haben und der Islam sowas wie ne Politik ist und die Menschen halt völlig anders sind, als wir und dass Türken keine Deutschen heiraten dürfen und es wenn dann nicht gut ist, weil ein Christ nicht so rein ist und dann auch dementsprechend isoliert zuhause nur türkisch spricht und auch NUR unter Türken aufwächst und bis zum Kindergarten kein einziges Deutsches Wort gehört hat. Die Eltern sagen dann oft "Ach das lernt er dann im Kindergarten..." und dann sind diese Kinder durch ihr soziales Umfeld so im Nachteil, weil sie erstens den direkten Anschluss zu anderen Kindern, die eben nicht türkisch sind nicht haben und sich mit der Deutschen Kultur null identifizieren und zweitens ihr Leben lang mit Akzent sprechen, als wären sie eben nicht hier geboren.

In der ersten Generation mag das noch verständlich sein, aber mittlerweile sind viele Familien bereits seit 3 oder 4 Generationen hier, sämtliche deren Kinder hier geboren, aber die haben keine Identifikation zu diesem Land, die Türkei ist die Heimat, obwohl sie nur in den Sommerferien dort sind und manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste für die türkisch lernen, weil sie nicht in der Lage sind mich zu verstehen, obwohl ich ganz normal mit denen rede. Wenn ich da unten bei uns am Mattenberg lang gehe, gucken die mich manchmal an, als sei ich ein Ausländer, obwohl wir es ja eigentlich Beide nicht sind, aber man sieht dann auch wieder nur Türken mit Türken und auch die Paare sind selten deutsche oder andersstämmige Männer und türkische Frauen, öfter aber deutsche Frauen und türkische Männer, die dann für sie zum Islam konvertieren und deren Kultur komplett annehmen und die Deutsche verdrängen und das Kind dann auch wieder türkisch aufziehen.

Diese Leute rechtfertigen sich auch für Alles mit solchen Aussagen wie "So sind wir Türken halt..." oder "ich bin Türke, da ist das anders...", ich habe noch nie im Leben so oft erwähnt, dass ich Deutscher bin, wie die das innerhalb von wenigen Stunden tun, als wäre es irgendwie unglaublich wichtig und ausschlaggebend für Alles. Ich komm mir da immer diskriminert vor, weil ich das Gefühl bekomme, als Deutscher nicht so viel wert zu sein.

Ich habe keinen Nationalstolz, ich sehe es nicht ein, auf Etwas stolz zu sein, für das ich nicht verantwortlich bin, dennoch liebe ich dieses Land, denn es ist meine Heimat und trotzdem sind Leute gegen mich in diesem Land, das eigentlich auch ihre Heimat sein sollte faschistisch und sehen sich selbst als Ausländer, obwohl sie hier geboren sind. Ich finde das abartig und es kotzt mich an. Es macht mich wütend und wenn man das dann sagt ist man gleich rechts oder Faschist, aber ich finde es pervers, wenn ich ein Mädchen liebe, aber deren Religion mir vorschreibt, dass ich es nicht darf, es sei denn ich konvertiere und das liegt nicht Mal an der Religion, sondern an dummen dummen Eltern, die Ansichten vertreten, die aus dem Mittelalter stammen.

Ich habe nichts gegen irgendeinen Menschen, egal woher er kommt. Ich habe Niemals Vorurteile wegen Hautfarbe, Religion, Kultur oder Herkunft, aber DAS muss aufhören. Diese Stammtischbrüder, die dann sagen "Die sollte man heim schicken..." verstehen das Problem nicht, weil sie nicht kapieren, dass sie nicht heim können, weil sie hier zuhause sind und erst gestern habe ich auf WDR5 wieder so eine Diskussionsrunde über extreme Islamisten, den Koran, Salafismus etc. gehört und da waren dann auch Moslime, die sich davon distanziert haben und so...

Mir is schon klar, dass ein Moslem nicht automatisch Salafist oder Islamist ist und mir ist auch klar, dass der Islam eigentlich nicht großartig anders ist als das Christentum, dass es genug Moslems gibt, die genau so locker damit umgehen, wie ein "moderner Christ", aber es sind immer wieder die selben Gründe, weshalb sich speziell diese Leute nicht lange in meinem sozialen Umfeld halten.

Es war auch bei uns in der Schule so (ich war auf einer Gesamtschule, Europaschule mit Intensivkurs und Fördermitteln für neu Zugezogene aus dem Ausland), dass im Gymnasialzweig selten Türken waren, die waren meist im Hauptschulzweig und Wenige im Realschulzweig und natürlich hat das Nix mit deren Herkunft zu tun, sondern einfach damit, dass deren Familien oft keinen Wert auf Bildung legen, die die Sprache nicht vernünftig beigebracht bekommen haben und deshalb in großen Teilen große Schwierigkeiten in der Schule hatten.

Mir tut das weh für die Kinder, mir tut das weh, weil ich mich selbst angegriffen und diskriminiert fühle, wenn ich Briefe für die Gemeinde austrage und eine Yasmin suche und dann von ein paar spielenden Kindern (ausschliesslich türkischer Abstammung) gesagt bekommte "Hier wohnen nur Türken.", obwohl ich nie danach gefragt habe und dann 2 Minuten später der Vater auf der Matte steht und mich erst Mal zur Sau macht so auf "Ey was willst du?!", weil ich ja Deutscher bin und da nicht hingehöre, erst Nachdem ich freundlich nachgefragt habe ob er weiß wo Haus 36F ist, wurde er freundlich.

Und da ist mir schon wieder die Hutschnur geplatzt, als ich gestern in dieser Gesprächsrunde gehört hab, dass da so ne türkische Frau, die mit in der Diskussionsrunde war wieder an Alle apelliert hat, dass Sprache ein Geschenk ist und man von Kindheit an darauf achten soll, dass sie die türkische Sprache vernünftig erlernen und das auch in Schulen unterstüzt wird, dass es türkische und deutsche Lehrer gibt. Ja, gut, wenn das so praktiziert wird, wie die das will, ist das ne tolle Sache, ich bin grundsätzlich dafür Kinder mehrsprachig aufzuziehen, das fördert die Aufnahmefähigkeit, aber ich krieg nen Hass, wenn das dann wieder nur einseitig gefördert wird - nämlich das, was sie zuhause zwangsläufig lernen, in der Schule noch besser gelehrt bekommen, aber dann Deutsch sprechen, als wären es Ausländer, die vor 2 Jahren hier her gezogen sind.

Wir hatten Russen im Intensivkurs, die konnten nach wenigen Monaten fliessend deutsch, zwar mit Akzent, aber fliessend und die haben auch Alles verstanden. Als ich noch bei der Wechselrichterfirma war, waren da viele Türken, mit denen gabs oft Auseinandersetzungen, weil die sprachlich nicht in der Lage waren solche Diskussionen überhaupt zu führen, da war ich dann gleich der Nazi.

Ich habe mal ein unglaublich liebes Mädchen kennengelernt, das Kopftuch trug, wir waren spazieren, sie war total locker und ich wollte auf sie eingehen und habe ihr dann Fragen zu ihrer Religion gestellt, die eigentlich nicht diskriminierend sein sollten, sie hat sich aber angegriffen gefühlt, da haben wir nicht mehr über das Thema geredet, es war dann aber trotzdem ein sehr schöner Nachmittag, als ich sie heim gefahren habe, hat sie mich ganz fest umarmt und mir danach geschrieben, dass es besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen. Ich habe das dann einem türkischen Arbeitskollegen erzählt, der meinte dann, dass es die Angst vor der Familie sei und die Eltern wahrscheinlich nicht wollen, dass sie überhaupt männliche Freunde hat - schon gar keine Deutschen.

Wenn das die Gründe sind, dass Sprache so verkommt und die Leute sie auch gar nicht mehr anders sprechen KÖNNEN, dann finde ich das alles Andere als Willkommen. Denn ich will die eigentlich lieb haben, aber sie haben mich nicht lieb, weil sie nicht kapieren, dass es scheißegal woher man kommt oder was man glaubt, wenn das Herz gut ist und das macht mich wahnsinnig, dass da eine Distanz aufgebaut wird, die nicht existieren müsste, wenn man den ganzen Leuten mal klar machen würde, dass wir alle Menschen sind, aber wir sollen zur Integration beitragen und wir sollen tolerant sein, wir sollen für Religionsfreiheit sein und fremde Kulturen aufnehmen und verstehen lernen, aber die (nicht Alle und eh nicht die, die Bildung haben und vernünftig sind, aber ein großer Prozentsatz hier in meinem Umfeld, weil die wenigsten flüchten, wenn es ihnen zuhause gut geht) haben gefühlt keine Akzeptanz für das Land in dem sie leben und deren Kultur.

Wenn ich darüber nachdenke, bringt mich das in so eine Verzweiflung, weil die Menschen, denen ich das mitteilen möchte verstehen mich nicht und das tut einfach unglaublich weh. Die hören dann auch gar nicht zu, weil sie denken ich ziehe deren Kultur in den Dreck und akzeptiere sie nicht. Scheiße ist das.

Ich bin dankbar, dass es hier so eine Vielfalt gibt und dass hier Menschen aller Kulturen ziemlich friedlich gemeinsam leben, aber gerade deshalb wünsche ich mir ein Miteinander, wo man überhaupt nicht mehr darüber nachdenken muss, dass DER ja Türke ist oder DER Albaner, denn wenn die Leute kapieren würden, dass das Scheißegal ist, wäre Alles viel einfacher.

LG, Tobi
peacounter
Inventar
#60 erstellt: 16. Mrz 2015, 21:21

Ghettoblaster
"radiorecorder" bitte schön!
und das auch nur, wenn man wohlwollend über den wortteil "recorder" hinwegsieht!
peacounter
Inventar
#61 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:00
Was meinst du mit "soweit kommt's noch"?
Wie gesagt, sprache verändert sich und wenn ein nicht unbeträchtlicher Teil der deutschen so spricht, macht's schon Sinn, das zu verstehen.
Aber wenn das in deinem Umfeld nicht üblich ist, brauchst du es auch nicht, das ist klar.
Hier ist es zum beispiel absolut unüblich, um dreiviertel-elf einkaufen zu gehen und deswegen weiß auch kaum jemand, wann das ist.
Wir gehen um 22:45 oder um viertel vor elf.
Aber nützlich kann es trotzdem sein, das zu verstehen und wenn man in einer Gegend wohnt, wo zufällig viele süddeutsche leben, hilfts sogar ganz enorm.
Und ich würd mich auch nicht aufregen, wenn im WDR jemand dreiviertel-irgendwas sagen würde.


[Beitrag von peacounter am 16. Mrz 2015, 22:02 bearbeitet]
Willi.E
Stammgast
#62 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:09

Was meinst du mit "soweit kommt's noch"?


Ja seh ich aus wie ein Türke? Ne, und wenn das jemand zu mir sagen würde, würde ich
bestimmt nicht antworten.
peacounter
Inventar
#63 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:17
Naja, ich antworte ja auch auf grüß gott oder Servus, obwohl ich kein Bayer oder ösi bin.
Und "hi" kommt aus dem angloamerikanischen Sprachraum.
Warum benutzt du das denn dann?
Mary_1271
Inventar
#64 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:21
Hallo

Wow Tobi. Du hast viele Dinge sehr gut beobachtet und auf den Punkt gebracht. Respekt. Auf einer "extrem" linken Plattform "würde" jetzt sicherlich ein "Wutsturm" Dir gegenüber vom Zaun brechen. Schnell, sehr schnell wird man in eine Ecke gestellt, in die man eigentlich garnicht hinein möchte.


Radiowaves (Beitrag #692) schrieb:

Toleranz gegenüber solchen Entwicklungen könnte aus ner Menge Richtungen kommen. Nur aus der nicht, aus der offenbar vor allem im Osten Kreuze an bestimmten Stellen gesetzt werden.

...... und ich rate Dir, Mary, lies das durch,....


Was hiermit meiner Meinung nach wiedermal bewiesen wäre.
Ganz toll.


Radiowaves (Beitrag #692) schrieb:
Wo setzt er es denn? Ich könnte es daraus nicht entnehmen.


Das wird dann wohl daran liegen, daß ich möglicherweise messerscharf kombinieren kann!


Radiowaves (Beitrag #692) schrieb:

Dazu gab es schon vor vielen, vielen Jahren, als man sich über die Fahrer eines bestimmten PKWs von Opel lustig machte, einen Witz:

Fährt ein Manta-Fahrer die Straße lang, kennt sich im Ort nicht aus, sucht den Aldi. Da, endlich ein Fußgänger. Mantafahrer hält an, leiert die Scheibe runter und sieht, daß es ein Türke ist. Naja, kanns ja trotzdem mal versuchen... "Hallo, wo gehtsn hier nach Aldi?" Der Türke korrigiert freundlich: "zu Aldi?" Darauf der Mantafahrer: "scheiße, schon geschlossen."


"Den" fand ich sogar gut. Man könnte es mit folgender Frage beantworten.:

Wenn ein Mantafahrer 1,80m groß ist, wie hoch sind dann 10 Mantafahrer?
Auch nur 1,80m. Die sind so hohl, daß man sie ineinander stapeln kann.


peacounter (Beitrag #702) schrieb:
@mary:
Ok, dass du im Osten lebst, erklärt, dass du yalla nicht kennst.
Bei euch gibt's einfach längst nicht so viele "Orientalen".
Das heißt soviel wie "los", yalla-yalla bedeutet also sowas wie "komm in die puschen" oder "dalli dalli".
Es wird aber auch als Begrüßungsformel verwendet.
Das ist natürlich eine Verfremdung, aber das ist "grüß gott" auch (wie soll ich den denn Grüßen?) und ganz Deutschland benutzt mitlerweile das norddeutsche Moin, was genau wie das hessische "Ei gude" ebenfalls eine Verkürzung darstellt.
Es wird schließlich das Wort "Tag" weggelassen, genau wie bei "ich bin Bahnhof" der Artikel.
Witzigerweise denkt sogar der größte Teil der Menschen, die außerhalb norddeutschlands "Moin" sagen, das käme von "guten Morgen".

btw: : was sich mir auch nie erschlossen hat, ist die bedeutung des sächsischen "nu", was ständig eingebaut wird. ist aber doch auch egal! lasst doch die Leute einfach reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, solange man sich untereinander halbwegs versteht!


Danke.
Und wenn der Sachse "nu" oder "nu nu" sagt, dann heißt das soviel wie "ja". Gelle?

Dialekte finde ich ja im Grunde "geil"! Der Trickfilm "Werner-Beinhart" wäre mit Sicherheit nicht sooo ein Erfolg geworden, wenn es beispielsweise in "hessisch" gedreht worden wäre. "Das muß ganz einfach norddeutsch!" Den Dialekt finde ich herrlich.



peacounter (Beitrag #715) schrieb:

Hier ist es zum beispiel absolut unüblich, um dreiviertel-elf einkaufen zu gehen und deswegen weiß auch kaum jemand, wann das ist.
Wir gehen um 22:45 oder um viertel vor elf.


Also dreiviertelelf (sprich 22Uhr45) sind im Osten die Supermärkte schon zu. (um zäne is schischt). Im Osten ist auch vielerorts der "Samstag" noch ein "Sonnabend".


peacounter (Beitrag #713) schrieb:

Ghettoblaster
"radiorecorder" bitte schön!
und das auch nur, wenn man wohlwollend über den wortteil "recorder" hinwegsieht! :.


Nee. Wenn schon, dann Radio-Cassettentonbandgerät.

Ja ja das Radio.....das liebe Radio.

Gegen 18Uhr15 kam auf RSA die sogenannte "Lange Rille"....Trance X--Living on Video. Den Titel habe ich bestimmt schon tausendmal gehört und trotzdem mußte ich unweigerlich das Radio ganz erheblich über Zimmerlautstärke "aufwurzeln".

Was die Qualität von AAC-HE angeht


Radiowaves (Beitrag #692) schrieb:

HE-AAC mit 72 kbps kann vermutlich durchaus genauso "gut" klingen wie ein MP3 mit 128 kbps.


Radio BOB und Sunshine Live übertragen beide mit 72kbit/s. Ich habe allerdings das "Gefühl", daß man bei Radio BOB die niedrige Bitrate eher wahrnimmt als bei Sunshine Live. Bei mp3 gibt es ja auch Unterschiede. Beispielsweise klingt eine Lame-mp3 mit niedriger Bitrate am hochwertigsten. Könnte es sein, daß es auch verschiedene AAC-Codecs gibt und die Sender diese entsprechend verwenden?

Liebe Grüße
Mary
peacounter
Inventar
#65 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:29
Siehste?
Du finds Moin bei Werner gut und ich hab nix gegen yalla.
Und ich geh auch gerne am Samstag abend um elf einkaufen.
Oft sogar.
Und manchmal sag ich dann auch salam zum Abschied, wenn ein islamischer Freund an der Kasse sitzt.
Das heißt übrigens "Friede" und es ist eine sehr schöne Sitte , sich den zum Abschied zu wünschen!
DB
Inventar
#66 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:39

peacounter (Beitrag #715) schrieb:
Wie gesagt, sprache verändert sich und wenn ein nicht unbeträchtlicher Teil der deutschen so spricht, macht's schon Sinn, das zu verstehen.

Sprache (nicht: Dialekt) grenzt auch soziale Schichten voneinander ab (Klick!, Klick!).

Sogar in sich selbst für überdurchschnittlich haltenden Nachrichtensendungen sind auf der Autobahn "zwei Laster ineinandergekracht". Diese sprachliche Flachwasserschwimmerei mag zum Behufe der Massenverständlichkeit mittlerweile wohl angebracht sein, schön ist das allerdings nicht.

Ach ja. Hier ein Beispiel, an dem der Kulturverlust wirklich deutlich wird: http://www.ddc.de/files/hs_kulturverlust.pdf


MfG
DB


[Beitrag von DB am 16. Mrz 2015, 22:50 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#67 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:48
Was ist denn nun auch noch an "ineinander krachen" verkehrt?
Das drückt doch in einem Wort aus, wofür man "ete petete" einen ganzen Satz benötigt!
Willi.E
Stammgast
#68 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:48
Sag mal,

geht der Thread über Radio oder über Sprachverwendung?
Das wird langsam echt Off-Topic.
DB
Inventar
#69 erstellt: 16. Mrz 2015, 22:56

peacounter (Beitrag #721) schrieb:
Was ist denn nun auch noch an "ineinander krachen" verkehrt?
Das drückt doch in einem Wort aus, wofür man "ete petete" einen ganzen Satz benötigt!


Nun, besser wäre vielleicht die Meldung, daß zwei Lastwagen zusammengestoßen sind.
Aber wie ich schon schrieb, jeder präsentiert sich sprachlich so, wie es ihm beliebt.
Ich möchte so etwas in den Nachrichten jedenfalls nicht hören. Mir fehlt an diesen Stellen der sprachliche Schliff. Immerhin sind es Nachrichten und keine Streiterei in einer Trinkhalle.


MfG
DB
peacounter
Inventar
#70 erstellt: 16. Mrz 2015, 23:04

technikfreak91 (Beitrag #722) schrieb:
Sag mal,

geht der Thread über Radio oder über Sprachverwendung?
Das wird langsam echt Off-Topic.
das mit dem ot geht hier im thread schon lange so.
Eine ganze Zeitlang wurde seitenweise über rundfunktechnik geschwafelt und jetzt sind's halt rundunkinhalte, die etwas ausufernder diskutiert werden.
Das sollte man nicht überbewerten.


@DB:
"Zusammenstossen" drückt aber nicht das selbe aus wie "ineinander krachen".
Bei zweiterem ist gleich auch eine Aussage über eine gewisse "Wucht" beinhaltet.
Willi.E
Stammgast
#71 erstellt: 16. Mrz 2015, 23:11
Naja, ist ja nicht mein Job mich drum zu kümmern.
Wenn die Moderatoren keinen Grund sehen einzugreifen passt ja alles.

Zu den Sprachen nochmal.
Ich benutze "Hi", weil das in meinem Umfeld so üblich ist.
Ich benutze aber auch "Servus" oder halt das ganz normale "Hallo".
Wenn ich das nicht mache, dann benutze ich mal "Moin Moin", weil das
manchmal passend ist.
fotoralf
Inventar
#72 erstellt: 16. Mrz 2015, 23:42

peacounter (Beitrag #724) schrieb:
"Zusammenstossen" drückt aber nicht das selbe aus wie "ineinander krachen".
Bei zweiterem ist gleich auch eine Aussage über eine gewisse "Wucht" beinhaltet.


Heutzutage rast in den Nachrichten ja auch alles. Vorzugsweise Güterzüge, die kaum jemals schneller als 80 km/h fahren. Letztens raste bei wetteronline.de die Schneefallgrenze nach unten.
peacounter
Inventar
#73 erstellt: 17. Mrz 2015, 00:05

technikfreak91 (Beitrag #725) schrieb:

Ich benutze "Hi", weil das in meinem Umfeld so üblich ist.
Ich benutze aber auch "Servus" oder halt das ganz normale "Hallo".
Wenn ich das nicht mache, dann benutze ich mal "Moin Moin", weil das
manchmal passend ist.
jetzt wundere ich mich aber wirklich.
Du benutzt das amerikanische "hi", das österreichische "Servus" und das norddeutsche "Moin".
Warum dann diese Ablehnung gegen "yalla"?
Das ist doch auch nur eine weitere Begrüßungsformel und imo ist es nichtmal ehrenrührig, wenn man überhaupt nicht weiß, was es bedeutet.
Das wissen schliessich viele, die "Moin" benutzen auch nicht und trotzdem tun sie's.
Find ich auch absolut ok, selbst als Nordlicht.
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