Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 Letzte

Floskeln und Sprüche von Verkäufern

+A -A
Autor
Beitrag
ZeeeM
Inventar
#101 erstellt: 28. Mai 2020, 06:18

Exboxenschieber (Beitrag #87) schrieb:
Ja, Dire Straits und die Eagles können ganz schön stressen.


Oder Jazz der Kategorie Fahrstuhlmusik.

Der Kunde hat immer recht, der hat die Geldbörse.
Sockenpuppe
Gesperrt
#102 erstellt: 28. Mai 2020, 06:38

ZeeeM (Beitrag #101) schrieb:
Der Kunde hat immer recht, der hat die Geldbörse.



Wohl jeder Service-Mitarbeiter kann ein Lied davon singen, dass der Kunde zwar König ist, sich aber nicht immer wie einer verhält.


Quelle: Mutter beleidigt Fleischerei-Fachverkäuferin - dem Edeka-Chef platzt auf Facebook der Kragen

Wer sich so verhält, muss auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, und sei die Geldbörse noch so prall gefüllt.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 28. Mai 2020, 06:40 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#103 erstellt: 28. Mai 2020, 06:47
Ja, es gibt Grenzen und ich habe auch schon Leute des Ladens verwiesen. Es gibt halt einen gewissen Prozentsatz der, sagen wir mal, spezialbegabt ist. Die Kunst des Verkäufers ist, diese Leute zu erkennen und bei Wahrung aller Formen schnell aus den Laden zu bekommen.
Im Jahr sind so eine handvoll, aber "bemerkenswerte" Kunden dabei. Die verhalten sich woanders in andern Branchen nicht anders. In einem Biergarten trinken die 2/3 eines Bieres und beschweren sich, das es schlecht war.
the_reaper
Stammgast
#104 erstellt: 28. Mai 2020, 09:00
Anfang 2018 wollte ich mir einen neuen TV kaufen. Online kam für mich nicht in Frage, da ich das Bild vor Ort testen wollte, ob es mir auch zusagt.
Also habe ich mich natürlich erstmal informiert, auf was es eigentlich ankommt und bin dann zuerst zu einem Expert und anschließend zu einem Media Markt vor Ort gefahren.
Beim Expert war ein sehr kompetenter Verkäufer anwesend, der mich wirklich beraten hat und mit dem man auch über verschiedene technische Daten diskutieren konnte. Er erzählte mir, welchen TV er selbst hat und welchen vor kurzem ein Kumpel gekauft hat. Ich hab ihm das auch alles geglaubt.
Danach dann zu Media Markt. Mein Budget war +/-1000€, ich wollte an dem TV gelegentlich Playstation spielen und Sport wie Fußball und Football schauen. Im MM den Verkäufer für die TVs gesucht und eben nach Beratung gefragt:
VK: "Was soll der TV denn können?"
Ich: "Also er sollte Apps für die gängigen Streming-Dienste haben, ich möchte darauf Playstation spielen können und Fußball schauen....."
VK: "Da brauchst du einen OLED TV, sonst wirst du nicht glücklich. Wir haben hier ein günstiges Modell für 2199€ stehen, dass wäre genau das richtige."
Ich: "Das ist mir zu teuer, ich möchte höchstens 1000€ ausgeben."
VK (bereits genervt): "Da wirst du nicht glücklich mit so einem billigen TV, da läuft das Bild nicht flüssig, du wirst immer ein Ruckeln haben."
Ich: "Aber wenn der TV ein 100Hz Panel verbaut hat, dann dürfte doch kein ruckeln mehr wahrzunehmen sein?"
VK (total ignorant und abwimmelnd): "Na wir haben da vorne noch ein Modell von Sony für 550€, schau dir das einfach mal an. Ich muss dann auch weiter."
Gekauft habe ich am Ende bei Expert zu einem unschlagbaren Preis. Beratung im MM hatte ich seitdem auch nicht mehr.
Einfach_Supi
Stammgast
#105 erstellt: 28. Mai 2020, 09:23
Hätte aber auch andersherum laufen können...selbst bei MM gibt es durchaus engagierte und kompetente Verkäufer(-innen). Und selbst wenn jemand nicht genug Ahnung hat, freue ich mich, wenn zumindest Engagement zu erkennen ist, mir als Kunden zu helfen. Leider ist durch die Ausdünnung des Sortimentes immer öfter nur zu hören "Hammwanich"

Ich brauche im Herbst auch einen neuen Fernseher, aber wie (don't fear) "the_reaper" geschrieben hat, würde ich mir keinen kaufen, ohne einen persönlichen Eindruck von der Bildqualität zu haben. Zum Zurückschicken ist mir so ein 55+x Zoll großer Trumm ein wenig zu unhandlich
olimuc
Inventar
#106 erstellt: 28. Mai 2020, 09:49
Viele Kunden nutzen gerne den Einzelhandel, um sich beraten zu lassen, die Haptik/Optik/Funktionen der Geräte live zu erleben, und kaufen dann das gerät XY Prozent billiger im Internet. Kein Wunder, dass die Preise da günstiger sind, dort braucht man ja auch kein Fachpersonal, Verkaufsflächen etc.
Fair ist das vom Kunden nicht, deshalb kaufe ich entweder im Internet inkl. Eigenrecherche oder eben im Laden aus Gründen wie eben beschrieben.

@Einfach_Supi: Ist eine generelle Aussage und NICHT auf Dich bezogen
Costanza
Stammgast
#107 erstellt: 28. Mai 2020, 09:55
Eine Geschichte, die mich eher zum Schmunzeln brachte: ich wollte 2018 (nachdem ich etwas umgeräumt hatte) meinen Denon AVR neu einmessen. Leider wurde das Messmikro nicht mehr erkannt. Bin zum Händler (bei dem ich den AVR 2015 gekauft habe und mit ich sehr zufrieden bin, das möchte ich hier ausdrücklich betonen!) gegangen und habe das Mikro prüfen lassen. Tatsächlich war es defekt. Verkäufer: "natürlich kann ich ihnen ein neues Mikro bestellen, aber Sie wollen doch wohl nicht noch so viel Geld in ein so altes (!) Gerät stecken". Selbstverständlich habe ich den Rat nicht befolgt. Das Mikro wurde an Ort und Stelle bestellt, 2 Wochen später war ich gegen eine Zahlung von 40 € wieder glücklich.


[Beitrag von Costanza am 28. Mai 2020, 10:10 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#108 erstellt: 30. Mai 2020, 00:55

Ich brauche im Herbst auch einen neuen Fernseher, ...


Wie kann man denn jetzt schon wissen das man im Herbst einen neuen TV braucht


Verkäufer: "natürlich kann ich ihnen ein neues Mikro bestellen, aber Sie wollen doch wohl nicht noch so viel Geld in ein so altes (!) Gerät stecken". Selbstverständlich habe ich den Rat nicht befolgt. Das Mikro wurde an Ort und Stelle bestellt, 2 Wochen später war ich gegen eine Zahlung von 40 € wieder glücklich.


In solch einem alten Gerät hätte ich aber nicht mehr so viel investiert.

(Meine Antworten können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten)
Einfach_Supi
Stammgast
#109 erstellt: 30. Mai 2020, 18:22
Im neuen Haus haben wir nur Kabelfernsehen und mein 10 Jahre alter Philips hat keinen integrierten Receiver dafür. Ist zudem im neuen WZ definitiv auch zu klein, da der Abstand zum Bildschirm dann nochmal 1Meter weiter ist!

Daher weiß ich halt, dass nach dem Umzug ein neuer Fernseher ins Haus kommt
Rabia_sorda
Inventar
#110 erstellt: 30. Mai 2020, 22:16

Sowas ähnliches dachte ich mir schon.

Zum Thema:
In einem Real-Markt hatte ich mir damals einen billigen HD-DVB-S Receiver angeschaut, wo sich auf der FB eine Record-Taste befand. Da ich das Vorgängermodell besaß und ich unbedingt wieder einen Receiver mit USB und PVR-Funktion (Record) haben wollte, was der alte Receiver auch alles hatte, aber bei dem neuen Gerät nichts davon auf der Verpackung geschrieben stand, habe ich dazu einen jungen Verkäufer gefragt.
Zu meiner Frage meinte er, dass das Gerät für diesen Preis (25,- €) wohl kaum diese Funktion bieten würde und die FB eine Standard-FB wäre, die bei jedem Gerät mitgeliefert wird.
Als ich ihm dann erzählte dass ich das Vorgängermodell besitze, dieses Ding auch so billig war und es auch die PVR-Funktion besitzt und ich daher vermutete, dass das Gerät es auch kann, wurde er ausfallend und sprach mit erhobener Stimme: "Wenn ich das sage, dann ist das auch so und BASTA!"
Nachdem ich ihn dann mit "freundlichen" Worten auf die Inkompetenz eines Verkäufers aufmerksam gemacht hatte, ist er von dannen gezogen.
Ich habe dann den Receiver gekauft und was soll ich sagen....er hat die PVR-Funktion.
Goldohr_
Stammgast
#111 erstellt: 31. Mai 2020, 11:02
Vor über zehn Jahren hörte ich mal folgenden Satz:

"Mit der Marantz Gurke kann man maximal nebenher Musik hören."

Es ging um einen CD Player Hatte mich dann aber für was stilechtes zu meinem damaligen McIntosh entschieden.
olimuc
Inventar
#112 erstellt: 31. Mai 2020, 11:06

Rabia_sorda (Beitrag #110) schrieb:
wurde er ausfallend und sprach mit erhobener Stimme: "Wenn ich das sage, dann ist das auch so und BASTA!"


Tja, es gibt das "Kanzlermachtwort" und halt das "Verkäufermachtwort"

Was bist Du auch so renitent ...!
Skaladesign
Inventar
#113 erstellt: 05. Jun 2020, 19:17
Witzige Geschichten
und Ja, ich hab sie auch so erlebt. Schlimmer noch ich habs live miterlebt, da ich für solche Unternehmen gearbeitet habe.
Grundsätzlich hat man immer versucht mich über den Tisch zu ziehen und auch noch geglaubt, das ich es nicht merke.
Die besten Geräte waren auch immer die, wo kiloweise Staub drauf war.
Aber es geht auch andersrum: Vor Jahren hab ich mal einen Lautsprecherbauer kennengelernt und wir hatten ein Konzept.
Grundprinzip war der Kugellautsprecher aus Beton von der Decke abgehängt, koaxiale Chassis von Seas als , sagen wir mal Sateliten ( 25 cm Kugel )
Dazu gab es dann ein / zwei Subwoofer und gesteuert wurde alles aktiv über ein 6 Kanal Digital Verstärker inkl. DSP mit Komponenten von Hypex. Also nix billiges, sondern alles hochwertige Bauteile.
An Ort und Stelle wurde dann alles montiert und von einem " Tonmeister" , also nicht von uns, den Raumnoden angepasst. Natürlich wurden auch die Wünsche des Kunden mit einbezogen.
Stundenlange Beratung mit dem Kunden im Hörraum........ Das System war echt cool. Der Kunde war begeistert.............." So was hab ich ja noch nie gehört"......... Der Preis lag je nach Ausführung zwischen 4000- 5000 Euro.
Aber was die meisten Kunden dann gemacht haben, könnt ihr Euch doch fast denken........ zur bosen Konkurenz gelaufen.... oder haben sich in einem Laden verarschen lassen. Tja wer nicht kommt hat halt frei.

Gruss Volker


[Beitrag von Skaladesign am 05. Jun 2020, 19:33 bearbeitet]
Flumme
Stammgast
#114 erstellt: 08. Jun 2020, 10:39

Der Preis lag je nach Ausführung zwischen 4000- 5000 Euro.
Aber was die meisten Kunden dann gemacht haben, könnt ihr Euch doch fast denken........ zur bosen Konkurenz gelaufen....


Der Preis scheint doch für so ein ausgefallenes System mit Betonlautsprechern und verwendeter Elektronik sehr preiswert zu sein?
Welches Produkt der Konkurenz wäre denn damit vergleichbar?
Die Welt ist schon verrückt.
Raven666+
Ist häufiger hier
#115 erstellt: 08. Jun 2020, 10:48

Grundsätzlich hat man immer versucht mich über den Tisch zu ziehen und auch noch geglaubt, das ich es nicht merke


Wie sagte mal jemand zu mir: "Du musst den Kunden über den Tisch ziehen, und die dabei entstehende Reibungswärme als Nestwärme verkaufen".

LG Olaf
Dadof3
Moderator
#116 erstellt: 08. Jun 2020, 11:11

Flumme (Beitrag #114) schrieb:
Welches Produkt der Konkurenz wäre denn damit vergleichbar?

Ich nehme an, dass "bosen" kein Tippfehler war ... ob das nun vergleichbar ist oder nicht, spielt doch keine Rolle, wenn das Geld letzten Endes dorthin fließt.
Flumme
Stammgast
#117 erstellt: 08. Jun 2020, 11:15
Wusste gar nicht das es Bosen auch in Betongehäusen gibt
Dadof3
Moderator
#118 erstellt: 08. Jun 2020, 11:18
Ich denke, den meisten Kunden gehen in den Laden, weil sie etwas wollen, aus dem Töne rauskommen, und nicht weil sie auf der Suche sind nach an der Decke hängenden Betonkugeln.
Skaladesign
Inventar
#119 erstellt: 08. Jun 2020, 15:33
Ja genau es war kein Tippfehler und dadof3 hat Recht. Es geht darum, das die Kunden auch so eine böse Anlage haben wollen. Am besten eine die
besser ist, wie die vom Nachbar
Und wenn der Chefeinkäufer von der bösen "Manufaktur" sich damit brüstet, für kein Bauteil mehr als 10 Dollar zu bezahlen, dann weiss doch wohl Jeder was so was wert ist.
Rahel
Inventar
#120 erstellt: 08. Jun 2020, 15:49
In einem uns allen bekannten Fachmarkt war einmal ein Lautsprecherkabel von Eagle falsch
deklariert und entsprechend preislich verkehrt angeboten.
Ich kannte das Kabel aus meinem Fundus und haben den Verkäufer deshalb darauf
hingewiesen.
Der hat sich aufrichtig dafür bedankt und hatte nun in diesem Markt vom Verkäufer meinen
Spitznamen weg: "Mr. Cable".


[Beitrag von Rahel am 08. Jun 2020, 15:50 bearbeitet]
polonius_HSK
Stammgast
#121 erstellt: 10. Jun 2020, 11:01

olimuc (Beitrag #106) schrieb:
Viele Kunden nutzen gerne den Einzelhandel, um sich beraten zu lassen, die Haptik/Optik/Funktionen der Geräte live zu erleben, und kaufen dann das gerät XY Prozent billiger im Internet. Kein Wunder, dass die Preise da günstiger sind, dort braucht man ja auch kein Fachpersonal, Verkaufsflächen etc.
Fair ist das vom Kunden nicht, deshalb kaufe ich entweder im Internet inkl. Eigenrecherche oder eben im Laden aus Gründen wie eben beschrieben.


Ich hätte damals ja meinen neuen TV gern im stationären Einzelhandel gekauft, aber:
Im Internet schlau gemacht, für mich passendes Modell (von SONY, gab auch grad ganz frisch den Nachfolger, der hatte aber schlechteres Panel verbaut) gefunden, zum örtlichen Expert gefahren. Der TV war vorrätig. War mit UVP (1.999,-€) ausgezeichnet. Beratung brauchte ich keine und hab freundlich gefragt, ob man noch was am Preis machen könnte. Der nette Verkäufer hat erst abgewunken und mir dann nach einem Telefonat mit seinem Chef generöse 20€ (ZWANZIG!) Nachlass angeboten. Hab kurz überlegt, ob ich was sage, und bin dann einfach gegangen. Im Netz für 1.249,-€ bestellt. Bis ins Wohnzimmer geliefert. So muss man sich echt nicht wundern, wenn man seinen Kram nicht los wird.
Mr._Lovegrove
Inventar
#122 erstellt: 23. Jun 2020, 06:42
Ich habe bis vor kurzem im EInzelhandel gearbeitet - fast 20 Jahre lang. Habe in verschiedenen Städten bei verschiedenen Läden verschiedene Sachen verkauft; Tonträger, Spielekonsolen, braune Ware, weiße Ware, Möbel verschiedener Art.
Floskeln waren ein Basisbaustein in meinen Kundengesprächen. Sie waren extrem hilfreich, Kunden Dinge bildlich zu erklären. Die Floskel ist ja im Grundsatz erstmal nichts negatives, sondern ein hilfreicher, vorkonfigurierter Satzbaustein, der immer wieder abrufbar ist. Ich habe mir, je nach Situation, meine eigenen Floskeln gebaut und sie in der jeweiligen Situation auch fast immer angewendet. Sobald eine Floskel öfters funktioniert hat, habe ich sie beibehalten.
ABER: Die beiden Knackpunkte eines Verkaufgespräches sind Ablauf und Ahnung! Ein Verkaufsgespräch hat einen recht dezidierten Ablauf (von der Begrüßung über die Bedarfsanalyse und den Abschluß bis zur Verabschiedung). Viele Verkäufer mißachten dies und verzetteln sich. Und dann kommen entweder fast schon nerdiges Fachwissen oder völlige Ahnungslosigkeit hinzu. Die Mischung aus schlechter Gesprächstechnik und einem der beiden anderen Faktoren lässt sowohl Verkäufer als auch Kunden Zeit verschwenden. Natürlich kann kein Verkäufer alles wissen und die Zeiten werden immer schwerer. Aber zuzugeben, dass man etwas nicht weiß oder sogar, dass der Kunde mehr weiß, das fällt vielen immer noch unglaublich schwer. Selbst solche Situationen kann man ehrlich und smart lösen und somit die Situation entspannen.

Was mich persönlich deshalb am meisten als beteiligter Kunde in einem Verkaufsgespräch nervt, ist, wenn der Verkäufer nicht auf mich und meine Bedürfnisse eingeht und diese gezielt erfragt. Er soll mir ja auch eigentlich kein Produkt verkaufen, sondern eine Lösung.
Auch das mag eine Floskel sein, nämlich die eines Coaches (in der Tat ist sie das auch), aber genau da hole ich den Kunden das erste mal so richtig ab.

Im Hifi und High End Bereich, wo faszinierende Technik mit barer Emotion gemischt wird, ist eine Bedarfsanalyse Gold wert. Und ich frage mich wirklich, wieso selbst gestandene Händler das nicht verstehen und aus diskussionswürdigen Themen wie Kabel, Strom und Zubehör eine religiöse Sache machen und den Missionar im Urwald spielen.

Gerade diese Themen kann ich doch auch geschickt ins Gespräch einbinden und dem Kunden die Wahl lassen. Aber womöglich ist die Angst der Händler zu groß, zu viele Absagen von Kunden zu bekommen wenn diese die Wahl haben. Das ist aber ausgemachter Blödsinn.

Ich habe Coaching von Beratungsfirmen irgendwann angefangen zu hassen, aber so manchem Händler würde das mal gut tun....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Jun 2020, 07:35 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#123 erstellt: 23. Jun 2020, 07:27
Schöner Beitrag!
.JC.
Inventar
#124 erstellt: 23. Jun 2020, 08:24
Moin,


Mr._Lovegrove (Beitrag #122) schrieb:
Ich habe Coaching ...


der Kunde kauft ein Gefühl und das muss der Verkäufer erzeugen (wecken).
Fertig.
Einfach_Supi
Stammgast
#125 erstellt: 23. Jun 2020, 08:39
Momentan verkaufe ich Dinge, die der Kunde benötigt (B2B) und die keinen emotionalen Mehrwert haben...müssen halt einfach funktionieren. Ab Herbst versuche ich mich in einer anderen Branche und verkaufe Dinge mit einem hohem emotionalen Faktor (B2C)...wird komplett anders, wird zu Beginn sicherlich nicht einfach, doch ich freue mich schon tierisch drauf. Gerade das Wecken von Emotionen ist doch die spannenste verkäuferische Herausforderung. Weil mich dieses stumpfe "Brauchst du das?" einfach nur nervt, da die Antwort idR nur ja oder nein lauten kann (momentan leider überwiegend nein)

Gestandene Profi sind schon bewundernswert! Vorletzte Woche im Möbelhaus hatten wir das Glück, einen Senior-Verkäufer zu finden. Es ging schon los beim Esstisch. Er hat sofort gemerkt, dass er uns gefiel, hat auch gemerkt, dass der Preis sagen wir mal sportlich ist und meinte dann nur "Das merken wir uns jetzt erstmal" und ist mit uns dann zu den Sofas gegangen. Ohne dass wir ein konkretes Budget genannt hatten, haben wir am Ende alles bekommen, was wir wollten und uns auch am besten gefallen hat und sind auf dem Punkt im Budget geblieben. Da wurde vom Verkäufer nur ein unwichtiges Detail rausgestrichen, im richtigen Moment helfend eingegriffen und ansonsten uns überwiegend nur sanft geleitet. Fazit: Meine Frau und ich sind zufrieden und der Verkäufer hat einen guten Umsatz gemacht.

Dies ist aber schweres Handwerk und besteht zum Teil aus Talent und zum Teil aus hartem Lernen.
.JC.
Inventar
#126 erstellt: 23. Jun 2020, 09:14
Hi,


Einfach_Supi (Beitrag #125) schrieb:
Fazit: Meine Frau und ich sind zufrieden und der Verkäufer hat einen guten Umsatz gemacht.
...
Dies ist aber schweres Handwerk und besteht zum Teil aus Talent und zum Teil aus hartem Lernen.


die win-win Situation.
...
Das ist kein Handwerk, das ist Kunst.
(bedenke mal was dort Preise erzielt werden ...)
Einfach_Supi
Stammgast
#127 erstellt: 23. Jun 2020, 11:22
Ist schon klar...wenn da 40% +7,5% Rabatt gewährt werden, zahlt das Möbelhaus ganz bestimmt nicht drauf

Oh, dann bin ich ein Künstler
bernnbaer
Inventar
#128 erstellt: 23. Jun 2020, 21:51

Einfach_Supi (Beitrag #125) schrieb:
im Möbelhaus hatten wir das Glück, einen Senior-Verkäufer zu finden. .

Meine letzten Erfahrungen mit Möbelverkäufern lassen mich dieses Fazit ziehen: eher vertraue ich dem Drogendealer im Park, als diesen provisionsgetriebenen Geiern,die ihre Großmütter verkaufen würden und nur durch glückliche Umstände nicht in Drückerkolonnen gelandet sind. Sorry, wenn das ziemlich harsch und pauschalisierend daherkommt.
bernnbaer
Inventar
#129 erstellt: 23. Jun 2020, 21:53

Einfach_Supi (Beitrag #125) schrieb:

Dies ist aber schweres Handwerk und besteht zum Teil aus Talent und zum Teil aus hartem Lernen.

ja, vor allem das Talent, sich morgens nicht immer übergeben zu müssen, wenn man in den Spiegel schaut.
Skaladesign
Inventar
#130 erstellt: 23. Jun 2020, 22:53
Ich stelle mir das gerade vor
Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist der beste Verkäufer im ganzen Land ...................Jöööööööööööööörggggg

Ne Spass beiseite, vieleicht können die nicht anders, weil der Grundlohn ein Hungerlohn ist und ohne Provision das Leben nur schwer zu meistern ist.

Und jetzt kommt mir nicht mit, " Der hätte ja in der Schule besser aufpassen können "
Wenn alle aufgepasst hätten, gäb es wohl keinen, der Jobs macht die schlecht bezahlt werden.
Und bitte jetzt nicht als Abwertung verstehen.
Jeder so gut wie er es kann, man muss nur schlauer sein, wie der, der dich übers Ohr hauen will. Der hat nämlich aufgepasst


[Beitrag von Skaladesign am 23. Jun 2020, 22:54 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#131 erstellt: 24. Jun 2020, 06:44
Grundsätzlich ist Provisions- basiertes Verkäufen eine extrem zweischneidige Angelegenheit. Aus einigen Verkäufern macht das ein Raubtier, das ohne Gnade und Respekt Beute reißen will, andere schaffen ihr Soll aber auch in seriöser Weise. Ich habe als Kunde und auch als Kollege schon beides erlebt.

Übrigens ist das Gehaltsmodell nicht bei jedem Möbelhändler gleich. Nicht alle zahlen ein nur ärmliches Fixum und der Verkäufer muß dann zusehen. Gibt es auch anders. Also da bitte nicht pauschalisieren.

Der Möbelbereich ist ja schon sehr speziell. Es herrscht, gewollt durch die Händler und Handelsketten, ein hohen Maß ein Instransparenz. Da werden halt Marken und Modelle durch andere Bezeichnungen und Logos verschleiert, um ja nicht vergleichbar zu sein. Es gibt da auch Ausnahmen, aber viele Dinge werden umbenannt oder es gibt bauähnliche Sondermodelle für den jeweiligen Einkaufsverband. Und dann hast du als Verkäufer natürlich leichteres Spiel in Bezug auf Preisgestaltung und gezieltem Angebot. Und dass er der Kunde dann bei Abschluß den erreichten Preis als gut empfindet, heißt ja nicht unbedingt, dass er auch gut ist.

Dort wo es dann transparent bleibt, wo Marken nicht verschleiert werden (können), da ist der Preiskampf dann am Markt umso höher. Deshalb wollen viele Möbelhändler möglichst viel verschleiern.
Flumme
Stammgast
#132 erstellt: 24. Jun 2020, 10:34
Ich finde es extrem nervig, dass einige Menschen dauernd das Gefühl haben von Verkäufern über den Tisch gezogen zu werden. Man muss doch selber auch ein Gefühl für die Preis- Leistungsrelation haben. Ein aus guten Materialien gefertigtes Möbelstück, womöglich aus deutscher oder wenigstens europäischer Produktion kann doch nicht zu einem Schnäppchenpreis verkauft werden. Gerade bei Möbeln ist es doch so, dass die Verkaufsflächen mit den Schaustücken sehr kostenintensiv sind und auch Verkäufer, die sich wirklich auskennen.
Die letzten Möbelstücke vom Regal über Sideboard und Sofa habe ich in einem klkeinen Möbelgeschaäft gekauft, die nur Massivholzmöbel anbieten. So ein Schrank kostet dann auch schnell 3000 € (Kernbuche massiv), aber sieht toll aus und hält ewig. Selbst nach 10 Jahren ist ein Tischler von dem Geschäft gekommen, um eine verzogene Schublade zu reparieren. Die Frage ist auch immer was ist mir als Kunde der Service wert - Service kann nicht kostenlos sein. Das ist in Deutschland ein großer Denkfehler bei vielen Kunden.
Einfach_Supi
Stammgast
#133 erstellt: 24. Jun 2020, 10:58
Danke
Ich war eigentlich schon raus, weil mir die Stimmung zu aggro geworden ist. Ich bin auch ein Verkäufer und denke, dass ich ganz gut dabei bin. Klar gehe ich in jedes Kundengespräch mit dem Gedanken, dem Kunden billigen Schrott zum überteuerten Preis unterzujubeln und hinter das Wort Service endgültig aus meinem Wortschatz zu streichen.
Aber wer nur im Internet bestellt, kennt halt auch nicht den Reiz eines Verkaufsgesprächs. Ja, auch ich als Kunde habe oft Spass daran und wenn die Stimmung passt, ist es auch ein tolles Erlebnis.

Und Möbel, die durchaus ein paar Jahre halten sollen, haben ihren Preis. Unsere Käufe werden alle in Deutschland hergestellt und haben uns durch Optik, Haptik und Funktion überzeugt. Sofas, wo die Polster nach 2 Jahren durchgesessen sind oder gar abfärben, kann ich nicht gebrauchen, genausowenig, wie Betten die quietschen, Schränke mit schiefen Türen, Tische die wackeln oder überhaupt diesen Kram, der in der Jugend noch toll war: schraubst du noch oder wohnst du schon?. Gut, ist euch noch nicht passiert, ich weiß!

BTW, ich habe durchaus gesunden Menschenverstand und kann unterscheiden, ob mich ein Verkäufer (?) verar***en will, oder ernsthaft auf einen Abschluss hinarbeitet.
.JC.
Inventar
#134 erstellt: 24. Jun 2020, 11:07
Hi,


Einfach_Supi (Beitrag #133) schrieb:
.. und kann unterscheiden, ob mich ein Verkäufer (?) verar***en will, oder ..


wenn Du selbst Verkäufer bist, dann ist das doch logisch.
Flumme
Stammgast
#135 erstellt: 24. Jun 2020, 11:21
Gesunder Menschenverstand wird oft bei niedrigen Preisen, oder auf die Hoffnung auf ein Schnäppchen abgelegt.
Die Servicewüste Deutschland existiert nur deshalb, weil Service kein Geld kosten soll. Das gilt übrigens auch für die Gastronomie.
Ich bin kein Verkäufer und habe beruflich auch überhaupt nichts damit zu tun.
Mich nervt es aber mittlerweile total, dass auch hier im Forum schon eine Amazonfunktion istalliert ist und viele sogar nur noch direkt aus China Ware bestellen. Wir schaffen dadurch do zukünftig alle unsere eigenen Arbeitsplätze ab.
.JC.
Inventar
#136 erstellt: 24. Jun 2020, 11:33
Tja, Geiz ist geil.
Ein wahrlich satanischer Werbespruch !!
(für den, der die Hintergründe erkennen kann)
Einfach_Supi
Stammgast
#137 erstellt: 24. Jun 2020, 12:27
Dank Corona hat sich das mit den Verkäufern größtenteils eh erledigt...am Ende des Jahres gehe ich von mindestens 30% Insolvenzen im Einzelhandel aus. Und der Rest spart Personla und somit auch Service ein, um zu überleben. Daher schon o.k., kauft nur im Internet...all die arbeitslosen Verkäufer können dann ja auf Paketfahrer umsatteln
ZeeeM
Inventar
#138 erstellt: 24. Jun 2020, 12:44

Einfach_Supi (Beitrag #137) schrieb:
all die arbeitslosen Verkäufer können dann ja auf Paketfahrer umsatteln :L


Das ist auch nur eine Frage der Zeit bis auch die wegrationalisiert sind.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#139 erstellt: 24. Jun 2020, 13:41
Der E-Commerce Sektor besteht ja nicht nur aus Big Business a la Amazon und Co. Derzeit boomen gerade die kleinen Shopbetreiber und der Kunde produziert Traffic ohne Ende, was neue Jobs entstehen lässt. Wir stellen sogar derzeit ein, um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden. Wobei man auch sagen muss, dass sich der Kreis am Ende doch wieder bei Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Google (GCP) schließt, weil die sich den Traffic teuer bezahlen lassen.

Darüberhinaus möchte ich mir als Kunde auch nicht den ganzen Tag lang Gedanken darüber machen, wo an welcher Stelle ich welchen Schaden anrichte und wo an welcher Stelle mein Geld vermeintlich besser aufgehoben wäre.
Raven666+
Ist häufiger hier
#140 erstellt: 24. Jun 2020, 17:07
Für mich ist ein guter Verkäufer, jemand der ehrlich, kompetent und freundlich ist.
Wenn du mit einem guten Produkt und einem guten Gefühl das Geschäft verlässt, ist doch alles gut.
Du kommst als Kunde gerne wieder und sprichst im Umfeld positiv über den Einkauf.

Natürlich gibt es auch andere Verkäufer die um jeden Preis verkaufen wollen.
Das bekommt aber aber früher oder später mit, wenn die Ware nicht i.o. ist, oder es was besseres zu dem Preis gibt.
Oder du bekommst mit, wenn der Verkäufer dich belogen hat.
Wenn du merkst, dass du von einem Verkäufer "ums Ohr gehauen" wurdest, wie oft gehst du dann noch dort hin?
Empfiehlst du den Verkäufer oder das Geschäft deiner Familie oder Freunden?
Bestimmt nicht, oder?

Beispiel 1:
Ich war auf der Suche nach einem Dienstwagen.
In einem Autohaus wurde ich nett und freundlich von einem Verkäufer bedient. Es kamen zwei Autos in die engere Wahl.
Das billige, welches mir so lala gefiel, aber im Budget war. Das teurere welches mir sehr gut gefiel, aber ausserhalb meines Budget war.
Schweren Herzens habe ich zum Verkäufer gesagt, dass ich mich dann leider für keines der beiden Autos entscheiden werde.

Das bekam sein Chef mit und tönte sofort mit sehr großer Schnauze durch den ganzen Laden: "Da kann man was machen, dann vergessen wir einfach bei dem teuren Auto die Mehrwertsteuer und dann passt es schon ins Budget!"
Ich fragte dann freundlich wie dass den von statten gehen soll, und wie das denn in der Praxis genau funktionieren soll, ohne dass das Finanzamt, der Hersteller und meine Arbeitgeber was merkt? Ein konkreter Vorschlag kam natürlich nicht.
Der Chef machte dann noch seinen Verkäufer vor allen Leuten runter und meinte, dass er sich mal was trauen soll und nicht so schüchtern sein soll.
Das ganze war meiner Frau, mir und dem Verkäufer sehr unangenehm.
Mir platzte es dann raus und sagte dem Chef, dass ich selten jemanden so eine gequirlte Scheisse habe labern gehört habe, und dass ich lieber bei einem schüchternen aber ehrlichen Verkäufer kaufe, als bei so einem Laberkopp wie Ihnen.
Der Chef hat kein Ton mehr gesagt und wurde etwas rot im Gesicht, und sein Verkäufer hatte ein grinsen im Gesicht.
Ich habe dann natürlich mein Auto woanders gekauft und das Autohaus seitdem gemieden.


Beispiel 2:
Wir haben vor einigen Monaten ein neuen Wohnzimmerschrank von Musterring gekauft, welcher nicht ganz billig war.
Beim Verkaufsgespräch sagte der Verkäufer schon, dass die Möbel von Musterring nicht mit der hauseigenen Spedition ausgeliefert werden können, sondern von einem externen Spediteur, und dass wir die Kosten dafür übernehmen müssen. Kam uns schon sehr komisch vor, da es aber nur ein Bruchteil des Schrankes kostete, haben wir abgenickt.
Am Tag der Anlieferung kam dann der "Möbelspediteur" und hatte keine Hilfsmittel wie Sackkarre, Handschuhe oder Hebebänder dabei.
Wir haben schon sehen können, dass die Leute keine Ahnung vom Möbeltransport hatten.
Wir kamen aus dem staunen nicht mehr raus, wie die Möbelpacker den Schrank aus Klavierlack behandelt haben.
Uns war schnell klar, das sind keine Möbel-Profis.
Also haben wir alles schön fotografiert, gefilmt und alles dokumentiert.
Es kam wie es kommen musste, beim Auspacken der Möbelstücke im Wohnzimmer kamen uns schon Lacksplitter und abgebrochene Ecken der Möbel entgegen.
Parallel habe ich noch meinen Kumpel angerufen, der Rechtsanwalt ist. Sein Rat war, die Ware nicht anzunehmen und auf den Papieren die Mängel aufzuführen.
Als alle Möbelstücke im Wohnzimmer waren habe ich den Möbelpackern gesagt, dass ich aufgrund der Mängel die Annahme verweigere, und die Möbel wieder mitgenommen werden müssen.
Das Möbelhaus hat sich dann trotz der erdrückenden Beweislage sehr zögerlich verhalten.
Erst nach dem ich drei Fristen gesetzt habe und mit einem Anwalt gedroht habe, hat sich das Möbelhaus endlich bewegt.
Man zeigte sich dann aber sehr kulant und hat uns dann noch einen ordentlichen Rabatt gewährt und die Möbel einige Tage später mit der hauseigenen Spedition angeliefert und zu unserer vollsten Zufriedenheit aufgebaut.

Und jetzt kommt der Hammer: Das Möbelhaus hat dann zugegeben, dass der Verkäufer auf Provisionsbasis angestelt war, und die externe Spedition eigemächtig durch den Verkäufer eingeschaltet wurde.
Es kam raus, das der Verkäufer von der externen Spedition auch noch eine Provision kassierte!
Ergebnis: Das Möbelhaus hat sich vom Verkäufer getrennt, und das Möbelhaus ist nur wegen des hohen Nachlasses an einer Klage vorbeigeschrammt.
Das Möbelhaus meiden wir natürlich seitdem.

Fazit: Dem Kunden um jeden Preis was zu verkaufen ist eine sehr kurzsichtige Strategie!

Gruß Olaf


[Beitrag von Raven666+ am 24. Jun 2020, 17:19 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#141 erstellt: 24. Jun 2020, 18:14
Hallo Olaf
Warum gehst du nicht zu einem Tischler
bernnbaer
Inventar
#142 erstellt: 24. Jun 2020, 18:29
Beispiel 2:
da kannste aber froh sein, dass Du einen RA als Freund hast, und/oder eine Rechtsschutzversicherung.
Ohne zu zögern würde ich meine Hand ins Feuer halten, dass Du ohne Anwalt, gepaart mit dem Vorteil der ganz offensichtlichen Mängel, die der Händler faktisch nicht wegleugnen konnte, noch seeeeehr viiiiel "Spaß" mit dem Möbelhaus gehabt hättest.
Das sieht man schon daran, dass erst nach mehreren Fristsetzungen und Drohung mit dem Anwalt endlich etwas passiert ist.
Mein Fazit: Möbel von großen Möbelhäusern? Nie wieder!
Nur noch, Ihr könnt gerne lachen, von IKEA, oder, wenn man es sich leisten kann, vom Schreiner. Aber nicht mehr von diesen großen Möbelhäusern, bei denen der Service genau bis zur Kasse reicht.
John22
Inventar
#143 erstellt: 24. Jun 2020, 19:01
Ich lese auch immer gerne den Newsletter von dieser Webseite und muss oft schmunzeln:

https://www.clevermoebelkaufen.de/news/
Skaladesign
Inventar
#144 erstellt: 24. Jun 2020, 19:23
Wenn ich mal aus dem Nähkästen plaudern darf.
Ab einem gewissen Auftragsvolumen, lohnt es sich, mal den Tischler zu fragen.
Hier bekommt man zumeist fachkundige Beratung und wird von Anfang an ,an die Hand genommen.
Dazu noch die hochwertigsten Beschläge weil es sich gar nicht Lohnt billigere zu kaufen.
Desweiteren ist die Standardstärke der verwendeten Platten im Handwerk 19mm, bei Industriell gefertigten Möbeln nur 16. mm.
bedenke : kein Zwischenhandel, keine Provisionen, kein Subunternehmer zum Aufbauen. Alles aus einer Hand.
Ausgenommen sind hier natürlich Mitnahmemöbel.
Natürlich spreche ich für meinen Berufstand, aber nicht zum Vorteil für mich selber. Ich verdiene mein Geld zu 90 Prozent mit dem Treppenbau.
Und das kann Olaf bestätigen.

Gruss aus Oberhausen
Raven666+
Ist häufiger hier
#145 erstellt: 24. Jun 2020, 20:11

Hallo Olaf
Warum gehst du nicht zu einem Tischler


...wenn ich dich da schon gekannt hätte...

Im Ernst, wir haben viele Möbel von IKEA und sind auch sehr zufrieden damit.
Wir wohnen in einem ca. 250 Jahre altem Haus, mit vielen Holzelementen. So in Richtung Landhausstil.
Unsere Küche ist z.B. aus einzelnen Elementen von IKEA aus Fichte. Frag mich bitte nicht nach dem Namen.
Wir haben uns dann von einem Schreiner "Verbindungselemente" zu den einzelnen Elementen machen lassen. Quasi passgenaue Arbeitsplatten in Echtholz.
Die Möbel gehen jetzt einmal um die Küche rum. Das sieht total edel aus. Viele Fragen und war das denn für eine geile Küche ist.
Wenn wir sagen IKEA will das erst keiner glauben.

Um wieder den Bogen zu einem Verkäufer zu bekommen.... Wenn man seine eigenen Vorstellungen von einem Produkt hat, ist es hilfreich wenn der "Verkäufer", in dem Falle der Schreiner, die Ideen des Kunden aufnimmt, und diese mit dem Kunden weiter entwickelt.

In dem konkreten Fall bin ich auch mit meinem DUAL CS 455 zu Skaladesign gegangen um diesen zu veredeln.
Wir haben viel diskutiert, aber letzendlich zu einem für mich sehr befriedigenden Ergebnis gekommen.
Das Ergebnis könnt ihr in "Bilder eurer Plattenspieler" in #31578 sehen.

Und so etwas meine ich mit einem guten Verkäufer.
.JC.
Inventar
#146 erstellt: 24. Jun 2020, 21:14
Hi,


Raven666+ (Beitrag #145) schrieb:
Und so etwas meine ich mit einem guten Verkäufer.


gut dass die nicht ausgestorben sind.
Es wird aber immer schwerer für sie --> Onlinehandel --> Preisvergleich --> Kurzsichtigkeit
dieses oberdämliche Nur-der-Preis-zählt Denken steckt wg. G i g (s.o.) zu sehr in den Köpfen der Leute.


ps
ich war auch mal Verkäufer (vor 30 Jahren für mechanische Sicherheitstechnik) und habe es
hingebracht an der Ladentheke ein Trinkgeld zu bekommen für die ehrliche und kompetente Beratung.
Das war aber auch ein Käufer mit Stil, den findet man heute kaum noch.
Mr._Lovegrove
Inventar
#147 erstellt: 25. Jun 2020, 07:25

.JC. (Beitrag #146) schrieb:

und habe es
hingebracht an der Ladentheke ein Trinkgeld zu bekommen für die ehrliche und kompetente Beratung.
Das war aber auch ein Käufer mit Stil, den findet man heute kaum noch.

Oh, das ist mir in meiner Zeit als Verkäufer öfters passiert. Vorallem Kunden älteren Semesters schätzen einfach den persönlichen Kontakt, Ehrlichkeit und vorallem die Erklärung und Aufklärung von Zusammenhängen. Das kann das Internet nämlich in einer einfachen und komprimierten Form, die schnell und unmissverständlich zu erarbeiten ist, kaum bieten. Zumindest nicht für die ältere Generation, die sich damit weniger auseinandersetzen will und manchmal auch kann.

Zudem es Informationen gibt, die im Netz nur schwer oder gar nicht zu finden sind (glaubt man ja kaum) und die man eben nur als geschulte Verkäufer bekommt. Und deswegen war und ist für mich Fachwissen und dessen Kontextualisierung extrem wichtig im Verkauf. Das reine runterrattern oder aufzählen von Fakten, das einige Verkäufer ja wunderbar beherrschen (just bei der Suche nach einem Pedelec erlebt) hilft da leider nicht weiter. Erst die Erklärung wird zu einem Teil der Argumentation. Und da helfen Floskeln dann wiederum sehr, weil man die gleiche Sache ja auch immer wieder erzählen muss.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Jun 2020, 07:26 bearbeitet]
Bastet28
Inventar
#148 erstellt: 27. Jun 2020, 14:12
das Problem ist zum Teil auch oftmals eine Unternehmensvorgabe - ich habe gerne Praxisgerecht nach den Wünschen des Kunden beraten und damit vielmals auch gut gelegen (wenn man eine Filiale aufbaut über mehrere Jahre hat man ja auch nchvollziehbare Daten und Ergebnisse) - wenn aber ein Franchise-Geber dann Komunikationsvorgaben macht (oder Arbeitgeber) über festgelegte Gesprächsvorgaben dann dreht sich mir zum Teil der Magen um weil man dann genau so eine vorgefertigte Sell-Slot-Maschine ist. Ja, sowas basiert auf Umfragen, Tests und Marketingpsychologie - aber viele Menschen sind da ja auch sensibel auf eben solch vorgefertigte Standardtexte und gehen dann ohne Abschluss weil sie die Werbeprospekte selbst lesen können, den Werbespot nicht nochmals vorgespielt brauchen und ohne eine ehrliche, vertrauenswürdige persönliche Meinung dann auch billiger online kaufen können. Ganz übel wird es dann mit Verkaufspaketen, hier noch ein Zweitvertrag dazu, dort ein Bundleangebot... haben Sie schon gewusst dass sie bekommen was Sie garnicht brauchen? Naja. Ich bin aus dem Beratungs- und Verkaufsgeschäft ausgestiegen damit ich mich wieder jederzeit "ganz ich selbst" sein kann. Das ist im direkten Kundenkontakt nämlich nicht immer leicht mit der Zielvorgaben-Grätsche und eben solchen Phrasenvorgaben.


[Beitrag von Bastet28 am 27. Jun 2020, 14:16 bearbeitet]
Einfach_Supi
Stammgast
#149 erstellt: 27. Jun 2020, 14:42
Aus diesem Vorgabenkorsett hatte ich mich vor 13 Jahren befreit, weil ich halt auch eine sehr eigene Art habe und mir ungern Vorschriften machen lassen möchte. Zum Glück konnte ich das bisher auch als Franchisenehmer in meinem Sinne!

Was mir in meiner abwechslungsreichen Historie aufgefallen ist, dass es starke regionale Unterschiede gibt. Die ehrliche, serviceorientierte Art kommt hier in Hessen leider nicht so schnell zum Ziel. Daher gehe ich wieder nach Schleswig-Holstein...der Norddeutsche (der ich ja auch bin) ist da einfacher für mich: Da zählt noch der Handschlag und da wird nicht lange herumlaviert, wenn dir vertraut wird, bist du im Geschäft.
Zum Hessen sage ich mal nichts mehr...nachtreten ist feige
Mr._Lovegrove
Inventar
#150 erstellt: 27. Jun 2020, 14:51
Ganz schlimm wird es, wenn es nur noch um Dienstleistungen geht, wie Versicherungen, Garantieverlängerungen oder Panzergläser und Setups von Handys und Laptops. Sicher sind das Margenbringer und in Zeiten der nahezu komatösen Gewinnspannen durchaus ein Kompensationsfaktor für die großen Ketten, aber ich habe es als sektenhafte Einnordung erlebt, wie man so etwas zu priosieren hat und dass das Produkt selber nur noch der Aufhänger für eben diese Dienste sein soll.
Auch gibt es genügend Hersteller, die sich einfach in den Gesamtmarkt kaufen wollen und dies mit Boni und großzügigen Vereinbarungen sehr aggressiv machen. Und dann produzieren die teilweise so einen Müll, dass du als Verkäufer an der Front viel zu viel Zeit mit dem Ärger der Kunden verbringst. Mir fällt da zum Beispiel so ein Hersteller aus Südkorea beginnend mit S ein. Von dem würde ich nie irgendein Haussgerät kaufen; nie! Ich habe es auch immer sehr ungerne verkauft, weil ich um die Schwachstellen einiger dieser Geräte wußte. Und die waren und sind keine Lappalie.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Jun 2020, 15:00 bearbeitet]
Bastet28
Inventar
#151 erstellt: 02. Jul 2020, 07:30
"komatiöse Gewinnspanne"? Sehe ich zum Teil anders... für den Mitarbeiter ja, nicht aber für den Geschäftsbetreiber/Inhaber... und ja, da laufen im Mobilfunksektor und Elektronikgerätemarkt doch alle 2-3 Monate die Verkaufs-Gewinnspiele / Incentives und wie diese Bestechungs+Schmiergelder alle heissen wo dann Sony, Samsung, Apple und dann HTC Verkaufsgesponsert wird.. wer in diesen 2 Monaten am meisten Samsung Flagshipmodelle + Bundles verkauft, bekommt x.xxx bis xx.xxx Euro extra.. Danach wird dann das nächste Herstellerprldukt mit der höchsten Vertriebsmarge gehypt... Da werden unwissenden Kunden gegenüber Datenbackups und Datenmüll genutzt um die nächste schnellere Hardware zu verkaufen.. Dreckiges Geschäft bringt Geld, je kaltschnäuziger und glatter du Leute anlügen kannst um so mehr verdienst du. Bist du ehrlich, lebst eben am Untersten Schuldenlimit. So ist das eben mit CashCow und Margenberatung.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 Letzte

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder929.359 ( Heute: 3 )
  • Neuestes MitgliedR2D2F2
  • Gesamtzahl an Themen1.560.371
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.749.352