Fahrzeug-Raumakustik messen

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armut2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jun 2020, 17:35
Hallo Leute,

ich habe mir vor kurzem die Audison APSP G7 eingebaut und bin eigentlich zufrieden.
Abgesehen vom etwas niedrigem Pegel hört sich die Anlage gut an und macht Spaß.

Nun ist mir allerdings folgendes aufgefallen:
Der Bass ist über dem Armaturenbrett gefühlt fast doppelt so viel wie auf dem Fahrersitz. Ich habe mir die Einstellungen über die SW von Audison angeschaut und das bereits fertige Setup nochmal aufgespielt und die Polung der LS überprüft, um mögliche Fehlerquellen auszuschließen.
Ich bin zwar kein Profi, habe allerdings ein wenig Erfahrung mit Messtools, welche ich regelmäßig in meinem Beruf (Bluetooth tuning) benutze.
Daher habe ich die Möglichkeit das Fahrzeug noch mal einzumessen, benötige aber hierfür eine Vorgehensweise.
Mein Ziel wäre es, den Bass, welcher zur Zeit hauptsächlich auf dem Armaturenbrett ist, auf die Fahrerposition zu verschieben.

Bei dem Messgerät handelt es sich um die NTI Audio LX2. Das entsprechende Mikrofon Earthworks Audio M30.

Würde mich freuen, wenn ihr einige Ratschläge hättet.
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 08. Jun 2020, 18:42
Tach auch,

das Auto ist praktisch der schlechteste Ort, um Musik zu hören. Die verschiedensten Oberflächen sorgen für Reflexionen und Absorptionen, die sich nicht vorhersagen oder gar regeln lassen. Somit kommt es an jedem Punkt im Auto zu einer ganz eigenen Mischung von Auslöschungen und Additionen - und ja, das kann auch bedeuten, dass es an einem Punkt auf dem Armaturenbrett lauter ist, als am eigentlichen Hörort. Aus meiner Sicht kann man das nicht ändern. Man kann ja nur schlecht den Hörraum optimieren, wie man es bei einem Kino oder einem Konzertsaal machen würde.

Statt dessen optimiert man Laufzeit, Übergangsfrequenzen, Pegel und Frequenzgang so, dass sich die vorhandenen Lautsprecher am Hörplatz so gut wie möglich addieren.

Ja, das kann im Endeffekt immer noch bedeuten, dass es auf dem Armaturenbrett lauter und und wegen meiner am Ganghebel leider. Aber man hat das Optimum am Hörplatz eingestellt.
armut2
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Jun 2020, 12:49
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort!:)

Wie wäre die sinnvollste herangehensweise, wenn man sie Laufzeit, Übergangsfrrquenz, den Pegel und den Frequenzganh optimieren möchte?
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2020, 23:06
Da hat jeder Einsteller seine eigene Vorgehensweise.

Ich stelle als erstes die Übergangsfrequenzen an Hand der technischen Daten im Datenblatt ein. Anschließend messe ich die Laufzeit. Ich messe dafür tatsächlich die Signallaufzeit eines Dirac-Impulses und verzögere alle nahen Lautsprecher so, dass die so lange brauchen wie der entfernteste. Die zweitbeste Methode ist das Messen des Abstandes mit einem Maßband - ein Punkt ist die Mitte der Kopfstütze, die andere der Mittelpunkt der jeweiligen Membran (also durchs Gitter hindurch gedacht).

Anekdote: ich lernte mal jemanden kennen, der die Laufzeit nach Gehör einstellt: er gibt links und rechts abwechselnd ein wenig Verzögerungszeit dazu, bis es passt … (sein Auto klang auch so …)

Anschließend sehe ich mir den Frequenzgang an und korrigiere nochmals die Übergangsfrequenzen - aus dem Bauch heraus. Manchmal messe ich auch die Verzerrungen und lege anhand der 1% THD-Grenze die Übergangsfrequenz fest (zum Beispiel bei Mitteltönern in zu kleinem Gehäuse).

Anschließend korrigiere ich den Frequenzgang. Überhöhungen werden herunter gedreht, während zu leise nur wenig angehoben werden. (Spitzen im Frequenzgang sind deutlich nerviger als zu schwache Anteile.)

Und dann wird der Pegel angepasst.

Das ganze passiert bis hierhin immer nur mit genau einem Chassis. Die Anpassung beider Chassis aufeinander ist mitunter nochmal genau so aufwändiger - oder deutlich mehr. Dafür benutze ich dann ganz gerne auch mal mein Gehör und Terzbandrauschen.

Und dann kommt Musik dran. Am besten welche, die ich praktisch in- und auswendig kenne.

Und nach zwei Wochen frage ich mich, was hier nicht stimmt …
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