Aircell, Aircom, Ecoflex = Cinchkabel

Moin,
das sind alles hervorragende HF-Kabel, die von Funkamateuren viel verwendet werden.
Mit Aircell7 haben wir sogar ein 10baseT Netzwerksegment ueber die als maximal
angegebenen 185m gebaut. Ich glaube, es waren 220m.

Fuer NF-Anwendungen sind diese Kabel grundsaetzlich geeignet, aber das ist RG174 auch.

Da "Cinchkabel" von Cinch nicht hergestellt werden, gibt es solche nicht.
;-)

Die Beschreibung der Kabel in den Links ist erschoepfend genug.
Nur fuer NF-Verbindungen mit RCA-Steckern sind sie bis auf Aircell7 kaum geeignet.
Das Aircell auch nur, weil es das duennste ist mit 7mm Durchmesser.
Dafuer soll es noch halbwegs passende Stecker geben.

Flexibel bedeutet in den Beschreibungen, dass man zum Biegen der Kabel nicht
gerade eine Rohrbiegemaschine benoetigt.

Die Daempfung dieser Kabel ist im Hochfrequenzbereich schon gering, im NF-Bereich ist sie irrelevant.

Zum Verkuezungsfaktor:
Der V. ist eine Materialkonstante, die vom Dielektrikum zwischen Innenleiter und Aussenleiter
abhaengt. Er gibt an, um wieviel eine Wellenlaenge auf dem Kabel kuerzer als in Luft (genauer Vakuum) ist.
Grund dafuer ist, dass sich die Welle auf dem Kabel langsamer als im Vakuum bewegt.

Bei Massiv-Polyaethylaen ist der V. 0,66, bei dem Schaumdielektrikum von Aircell und Ecoflex ist er groesser, am groessten ist er bei
Aircom, weil das Dielektrikum nur noch eine Stuetzstruktur fuer den Innenleiter ist.
Der Verkuerzungsfaktor ist bei NF auch vollkommen irrelevant.
Nach der Leitungstheorie ist die Laenge einer Leitung in Bezug auf die Eigenschaften der Leitung vernachlaessigbar, solange die Leitung
kuerzer als 1/100 der Wellenlaenge auf der Leitung ist. Bei einem Kabel mit V= 0,66 sind das knapp 100m (bei 20kHz).
Damit sind NF-Leitungen mit einer Laenge von 1-2m elektrisch nicht vorhanden.

73
Peter

Hallo Peter

Danke für deine Erklärung.
Hat mir weitergeholfen.

Peter schrieb:

Flexibel bedeutet in den Beschreibungen, dass man zum Biegen der Kabel nicht gerade eine Rohrbiegemaschine benoetigt.

Ja das hab ich jetzt auch gemerkt. Die schreiben ja von "hochflexibel".
Aber da verstehe ich was anderes drunter.

Ok, danke nochmal und nen schönen Gruß Frido

Moin,

"hochflexibel"

Ist ja alles relativ. Das sind prof. Kabel, die z.B. auch auf Schiffen verwendet werden.
Verglichen mit dem Kabel einer S-Band Radarantenne ist das hochflexibel.
Das S-Band-Kabel hat einen Biegeradius von ca. 0,5 Meter (enger geht auch nur mit roher Gewalt)
und zum Stecker anbauen wird ein Loch in den massiven Innenleiter gebohrt und ein Gewinde reingeschnitten (ich glaube es war M4).


Grüße,
dieter

Moin,
im HF-Labor "meiner" FH steht ein Stueck Koaxkabel, das in Grossendern verwendet wird.
Ich habe es nicht mehr so genau im Kopf, der Aussenleiter ist ein gewelltes Kupferrohr von ca. 12-15cm Dmr
und etwa 2mm Wandstaerke, der Innenleiter geht als Kupferrohr fuer Heizungs- oder Wasserinstallationen durch.
Sowas biegt man wirklich nur maschinell mit etwa 2m Radius...
Dielektrikum ist Luft, der Innenleiter wird von einer Stuetzwendel getragen.

Da jetzt noch RCA-Stecker dran und zwischen CD-Spieler und Verstaerker schalten...
;-)

73
Peter

Hallo Peter und dieter

Peter schrieb:

...gewelltes Kupferrohr von ca. 12-15cm Dmr und etwa 2mm Wandstaerke, der Innenleiter geht als Kupferrohr fuer Heizungs- oder Wasserinstallationen durch.

...daraus könnte man doch ein Rack bauen...2 Fliegen mit einer Klappe und so....

Ne dieses Aircell ist mir aber zu steif.

Habe ein Deep Blue C von AIV...das ist "richtig" flexibel.
Bei der Suche auf der HP von AIV habe ich noch 2 andere gefunden.
Black Moon
und
Colorado

Was haltet ihr denn von dieser 3-fachen Abschirmung?
Und wie muß denn diese angeschlossen sein?
Wenn sie beidseitig angeschlossen ist fließt doch das Nutzsignal aufgeteilt über 3 Schirmungen.
Ob das gut ist?

Das "Colorado" ist signalrichtungsgebunden.
Könnte mir dann vorstellen das da die 1. und 3. Schirmung
Zeichnung vom Kabelaufbau unter "Cinchkabel"
an einer Seite offen ist. Oder?

Was haltet ihr davon?

Gruß Frido