übertrager zwischen cdp und vv

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ProPulsion
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Dez 2006, 04:39
Hallo,

hier und da liest man immer wieder, daß Leute Übertrager zwischen ihre CDP und VV schalten, um den Klang zu "verbessern". Oftmals handelt es sich dabei um Vintage-Übertrager von z.B. Western Electric, UTC, Haufe oder Tamura mit einer "Übersetzung" von 600:600 Ohm.

Nun Frage ich mich, was das bringen soll / kann und in wiefern sich das von Geräten wie Musical Fidelitys X10-D oder z.B. Welters CD-Filter unterscheidet. (Hat jemand schonmal den CD-Filter von Welter ausprobiert?)

Vielleicht verwendet jemand von Euch einen solchen Übertrager / Transformer, hat soetwas hören können oder kann mir technische Hintergründe dazu geben.

PS: ich meine keine Step-Up-(MC)-Übertrager, falls jemand auf die Idee kommen sollte, sondern sogenannte line matching transformer, wie z.B. den WE 171A oder die UTC A19 - A21
Frankman_koeln
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2006, 05:00
denke das gehört in den VOODOO-BEREICH

HiFi_Addicted
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2006, 07:51
Wieso willst du so eine Klirrbombe zwischern den CD Player und Verstärker schalten.

MfG Christoph
ProPulsion
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Dez 2006, 10:45
Das will ich nicht, solange nicht erwiesen ist, worin die Vorteile dabei liegen. Mir geht es nur darum, zu verstehen, was soetwas bringen soll oder kann. Ob das Voodoo ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, sonst hätte sich der Thread für mich ja schon erledigt.

So ungewöhnlich ist die Sache nun aber auch wieder nicht. Aus der Studiotechnik kenne ich recht viele Geräte, die Übertrager am Ein- und Ausgang verwenden. Bei Hifigeräten habe ich das nur bei älteren Vorverstärkern gesehen, wobei ich auch sicher nicht alle Geräte kenne, die momentan angeboten werden (logisch)

Mich würde besonders mal ein Erfahrungsbericht interessieren, aber eben auch gerne ein wenig Theorie darüber.
Kobe8
Inventar
#5 erstellt: 01. Dez 2006, 12:41
Gude!

In der Studiotechnik wird ein Überträger in der Regel aber dafür genutzt, um ein Signal zu Symmetrieren. (Die Symmetrische Signalübertragung ist gegenüber Störungen (Einstreuungen) unempfindlicher.)
Wenn ein solcher Überträger 'schlecht' konstruiert wurde, kann u.U. der Frequenzgang verändert werden (dann klingt's halt).

Gruß Kobe
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Dez 2006, 13:05
Symmetrische Geräte müssen nicht zwingend mit Übertragern bestückt sein. Man kann symmetrische Ein- und Ausgänge auf verschiedene Weise elektronisch hin bekommen. Das ist also noch kein zwingender Grund.
Das generelle Problem eines Übertragers ist der Einfluss auf die Verzerrungen und den Frequenzgang. Und für optimale Werte muss der Übertrager an einer auf die Impedanz angepassten Schaltung und Umgebung betrieben werden.

Wenn man bei Studiogeräten wie etwa Studer den symmetrischen Trafo-Ausgang betrachtet, so ist das nicht einfach ein OPV, der da den Trafo antreibt. Da gibt es Hilfswicklungen auf dem Trafo zur Temperaturkompensation und es gibt einen Verstärker mit negativem Ri, um den Klirr in den Bässen möglichst gering zu halten.
Das bedeutet, dass bei guten Geräten mit trafosymmetrischem Ausgang ein hoher Aufwand getrieben wird, um die Werte in einem studiowürdigen Qualitätsbereich zu halten.
Wenn man hingegen einfach einen Übertrager ohne angepasste Schaltung in die Leitung klemmt, hat man schon verloren, auch wenn das ein Trafo für 200€ sein sollte.

Betrachtet man bei Studiogeräten den Trafo-Eingang, so ist entweder nur wieder so ein Ding dazwischengeschaltet, was eindeutig Verschlechterung bedeutet, oder die ganze Schaltung ist ähnlich dem Trafo-Ausgang auf höchste Qualität ausgelegt. Dies geschieht vorzugsweise mit der sogenannten Nullohmtechnik am OPV. Da werden Klirr und Frequenzgang kaum beeinflusst.

Dass in der Studiotechnik Trafos verwendet werden liegt daran, dass die Geräte oft weit auseinander stehen und daher mit Sicherheit an einer anderen Stromversorgung betrieben werden. Eine Erdverbindung ist daher ohne Brummschleife nicht möglich. Bei trafosymmetrischen Eingängen ist aber kein Erdbezug nötig, sodass die Abschirmung des Kabels nur einseitig angeschlossen wird. Damit ist das Brummproblem gelöst.

Die Gründe für den Trafo sind folglich klar. Diese gelten aber zuhause nicht, wenn die Geräte unmittelbar nebeneinander stehen und von der selben Steckdose versorgt werden. Hier wird nur künstlich verschlechtert, wenn man einen Trafo dazwischen schaltet.
Es gibt Leute, die mögen angebranntes Essen. Und andere lieben es richtig gekocht.
Es gibt Leute, die mögen Musik, die verzerrt, weils lauter wirkt. Und andere mögen sie so, wie sie aufgenommen wurde.
Man kann dem Esser verbrannter Speisen nicht das Recht absprechen, sowas zu sich zu nehmen. Aber man wird ihn kaum als Gourmet bezeichnen.
Und genau so wird jemand, der sinnlos einen Trafo in die Leitung klemmt, nicht unbedingt als Kenner der Musik und der Technik zu bezeichnen sein.
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 02. Dez 2006, 19:54
Hallo!

richi44 hat es klar ausgedrückt, ab und an bleibt eben nix anderes übrig als mit Hilfe eines Übertragers eine Galvanische Trennung zwischen den Geräten vorzunehmen. Aber daß ist Mittel zum Zweck, alles andere ist eigentlich eher ein Grund zur Erheiterung. Vor allem dann wenn der User obendrein noch Kabelverfechter ist und sich nun einige Hundert Meter dünnsten Draht in die Leitung klemmt ohne sich dabei was zu Denken

MFG Günther
ProPulsion
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Dez 2006, 12:21
Hallo richi44 + Günther,

danke für die Infos. Mich hat das einfach mal interessiert, weil ich gerade im Bereich USA / Asien oftmals solche "Konstruktionen" sehe und mich dabei natürlich gefragt habe, ob soetwas tatsächlich Vorteile bringen kann.

Ich hatte selbst vermutet, daß ein Übertrager in der Praxis einen sehr weiten Bandpass- oder Tiefpassfilter darstellt, wodurch er den CD-Klang in Richtung weniger Höhen drückt, was viele Leute wahrscheinlich als angenehm empfinden dürften.

However, meine Fragen sind beantwortet und vielleicht nutzt dieser Thread ja dem ein oder anderen in der Zukunft, der sich ernsthaft überlegt, soetwas mal auszuprobieren.

Wünsche Euch einen angenehmen Tag!
pelmazo
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Dez 2006, 14:07

ProPulsion schrieb:
danke für die Infos. Mich hat das einfach mal interessiert, weil ich gerade im Bereich USA / Asien oftmals solche "Konstruktionen" sehe und mich dabei natürlich gefragt habe, ob soetwas tatsächlich Vorteile bringen kann.


Es kann genau dann Vorteile haben wenn man die galvanische Trennung des Übertragers braucht, z.B. um Brummschleifen aufzutrennen.


Ich hatte selbst vermutet, daß ein Übertrager in der Praxis einen sehr weiten Bandpass- oder Tiefpassfilter darstellt, wodurch er den CD-Klang in Richtung weniger Höhen drückt, was viele Leute wahrscheinlich als angenehm empfinden dürften.


Ein guter Übertrager schwächt die Höhen nicht ab. Bandbreiten bis zu 100kHz oder mehr sind keine Seltenheit, da ist der begrenzende Faktor die CD und nicht der Übertrager. Die größten Probleme hat ein Übertrager im Tieftonbereich, wo tendenziell die Verzerrungen zunehmen. Maßnahmen dagegen sind (bei externen Übertragern) mit Kosten verbunden, denn sie laufen auf größere Kerne hinaus. Die im Tieftonbereich entstehenden Verzerrungen können aber angenehm klingen.
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