LS Kabel verlängern: Löten oder klemmen?

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kilianwin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Jan 2020, 20:21
Hi Leute,
ich muss ein in der Wand verbautes LS Kabel verlängern, damit es bis zu den Boxen reicht.

Nun die Frage: Löte ich die einfach zusammen oder nehme ich eine Klemme? Welche Klemme könnte das sein?

Da die Verbindung nachher in der Wand verschwinden soll, ist sie idealerweise wartungsarm. Eine geklemmte Geschichte müsste man sich ja doch ab und an mal anschauen, oder?

Es sollte halt klanglich eine optimale Verbindung sein, da da evtl. mal teure Lautsprecher dran hängen werden..

Thx!
AusdemOff
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2020, 20:59
Ob nun krimpen, löten oder Lüsterklemme, wo ist da der Unterschied?
Wichtig ist nur das die Verbindung solide und dauerhaft durchgeführt wurde.

Wenn man lötet, villeicht zwei Hinweise: erst die beiden Enden miteinander verdrillen und dann löten.
Das ganze dann mit Schrumpfschlauch, den man natürlich vor dem Verlöten auf die Litze gezogen hat,
isolieren. Isolationsband oder ähnliches eignet sich hier weniger, da meistens der verwendete Kleber
mit der Zeit austrocknet und sich dan das Band löst.
kilianwin
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Jan 2020, 21:28
naja die Dauerhaftigkeit ist bei Klemmen angeblich nicht immer gegeben. Die Litzen oxidieren ja mit der Zeit und manch einer reinigt deshalb seine LS Anschlüsse.

Außerdem frage ich mich schon, was es für einen Einfluss auf das Signal hat, wenn andere Materialien dazwischen hängen. Also Zinn vs. Lüsterklemme, Übergangswiderstand, Reflektionen an den Kontaktstellen usw.
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 04. Jan 2020, 22:45
Hallo,

ich hatte früher das Problem weil ich häufig auf und abgebaut habe und daher öfters die Litzen mit meinen Pfoten wieder sortiert hatte - die Kabel sahen nach vielen Einsätzen besch... aus.

Ein Stück Kabel abgeschnitten neu abisoliert - Kabelendhülse sauber verpresst drauf - fäddisch. Gugg nach WAGO-Klemmen - dann hast Du Ruhe, das wird uns überleben.

Peter
Reference_100_Mk_II
Inventar
#5 erstellt: 04. Jan 2020, 23:07
Sind die klassischen WAGO Klemmen nicht für massive Leiter gedacht?

Ich meine Litzen darf (sollte) man da nicht mit verbinden, oder?

Bezogen auf LS Kabel vmtl egal, der Korrektheit halber sollte das jedoch geklärt werden, denke ich
kilianwin
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Jan 2020, 23:23
hmm.. hab aber leider kein Tool zum Pressen/Crimpen. Und die Kabel sind fest in der Wand verbaut..

Alternativ einfach Lüsterklemmen, weil Litze schlecht in WAGO?

Wenn Du WAGOs empfiehlst, scheint das Material für die Signalqualität ja eine untergeordnete Rolle zu spielen...

Sind übrigens 2.5mm2 Kabel.
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 04. Jan 2020, 23:23
Hallo,

es gibt von WAGO auch Klemmen für Litzen https://www.reichelt....html?&trstct=pol_11


Peter


[Beitrag von 8erberg am 04. Jan 2020, 23:27 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2020, 00:49

Außerdem frage ich mich schon, was es für einen Einfluss auf das Signal hat, wenn andere Materialien dazwischen hängen. Also Zinn vs. Lüsterklemme, Übergangswiderstand, Reflektionen an den Kontaktstellen usw.

Übergangswiderstand: zu vernachlässigen, jede LS-Buchse hätte hier mehr zu bieten
Reflektionen: Im NF-Bereich? Wohl kaum. Gilt eher für HF. Aus der Sicht von HF ist Audio Gleichstrom.
Unterschiedliche Materialien: finden sich zu hauf im Signalweg, insbesondere im Innern der Geräte
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2020, 01:27
Es ist alles klanglich relevant, was vom Anwender leicht zu ändern ist
LS Kabel verlängern? Sauber verlöten und Schrumpfschlauch drüber.
kilianwin
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Jan 2020, 12:13
danke für die Meinungen..
tendiere gerade zum Löten, das Zeug habe ich da und es ist wartungsarm..
Rio_S
Stammgast
#11 erstellt: 05. Jan 2020, 12:18
Ich habe schon öfter dieses Problem gehabt, bin deswegen letztes Jahr los gewesen und hab mir eine "Grundausstattung" zum Löten besorgt. Mit etwas Übung ist das meiner Ansicht nach die Zuverlässigste Methode. Und es kostet einmal, danach musste eig nur noch Lötzinn nachkaufen ...


[Beitrag von Rio_S am 05. Jan 2020, 12:19 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#12 erstellt: 05. Jan 2020, 13:44

kilianwin (Beitrag #10) schrieb:
danke für die Meinungen..
tendiere gerade zum Löten, das Zeug habe ich da und es ist wartungsarm..

Na dann ist das die beste Methode. So halte ich das auch, denn ehe ich erstmal einkaufen gehe oder irgendwo etwas bestellen muss, wird gelötet und fertig. Die Lötverbindung hat optimale Eigenschaften, so dass irgendein Klemmverfahren auch keine Vorteile bringt.


Gruß

Uwe
Mechwerkandi
Inventar
#13 erstellt: 05. Jan 2020, 15:32
Im Zweifelsfall Litzen nur klemmen mit korrekt verpressten Aderendhülsen. Sieht man in jedem fachgerecht montierten Schaltschrank.
Löten hat eine erheblich geringere Fehlertoleranz, von Flussmitteln angefressene Kupferadern oder per Lötkolben produzierte Salzsäure aus der PVC Isolierung sind auch nicht ohne.
WAGO ist an sich werkzeugfrei und auf kurze Verarbeitungszeit hin ausrichtet, auch für ambulante Versuche sicherlich die erste Wahl.
Uwe_Mettmann
Inventar
#14 erstellt: 05. Jan 2020, 17:48
Man verwendet überhaupt kein zusätzliches Flussmittel und das Kolophonium im Lötzinn ist säurefrei.

Eine vernünftige Lötstelle sollte man natürlich schon hinbekommen, das ist aber in der Regel bei Leuten der Fall, die einen Lötkolben zu ihrem Werkzeug zählen.

Warum soll man also den unnötigen Aufwand treiben, Klemmen, Aderendhülsen und eventuell noch Presswerkzeug für die Aderendhülsen zu besorgen, wo doch das Problem mit Löten in einigen Minuten erledigt ist?


Gruß

Uwe
Mechwerkandi
Inventar
#15 erstellt: 05. Jan 2020, 17:54

Uwe_Mettmann (Beitrag #14) schrieb:

Warum soll man also den unnötigen Aufwand treiben, Klemmen, Aderendhülsen und eventuell noch Presswerkzeug für die Aderendhülsen zu besorgen, wo doch das Problem mit Löten in einigen Minuten erledigt ist?

Vielleicht, weil es in der jeweiligen Situation schlicht die bessere Lösung ist?
Und den Lötkolben muss ich ja vielleicht auch vorher erst mal "besorgen"...
Uwe_Mettmann
Inventar
#16 erstellt: 05. Jan 2020, 18:17
Wir reden hier doch nicht von dir, sondern vom TE und der hat einen Lötkolben und Zubehör, wie hier im Thread zu lesen ist.


Gruß

Uwe
Mechwerkandi
Inventar
#17 erstellt: 05. Jan 2020, 18:37
Warum will er denn die Verbindung klemmen?
Klanglich wird er keinen Unterschied feststellen können.
Uwe_Mettmann
Inventar
#18 erstellt: 05. Jan 2020, 18:45
Der letzte Stand ist doch, dass er löten will.


Gruß

Uwe
flexiJazzfan
Inventar
#19 erstellt: 05. Jan 2020, 18:45
Nur zur Sicherheit sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob die Litzen des LS Kabels einzeln lackiert sind. Das gibt es nämlich auch. Die müssen dann notdürftig gereinigt werden, sonst gibt es zusätzlichen Gestank und schlechte Kontakte .
Wenn man das mit dem Schrumpfschlauch mal wieder vergessen hat , kann man nachträglich sehr schön mit Teflonband (von der Sanitärmontage) umwickeln. Das ist ohne Kleber und wird am Ende unter einem Stück Klebeband fixiert.

Gruß Rainer
ZeeeM
Inventar
#20 erstellt: 05. Jan 2020, 18:53
Lautsprecherleitungen haben wohl eher keine einzeln lackierten Litzen, obwohl man einräumen muss, das es spinnerte Hersteller gibt, die sowas machen könnten.
Wenn man nochmal etwas mehr Sorgfalt walten lassen möchte, dann vermeiden das Fingerfett reinkommt und der Lötkolben Power genug hat. Geht das ganze unter Putz, ggf. abdichtenden Schrumpfschlauch und irgendwo sicher vermerken, wo die Stelle unter der Wand liegt.
Mechwerkandi
Inventar
#21 erstellt: 05. Jan 2020, 18:55
Es ist ein Irrtum des Wissens, eine Meinung mit Tatsachen zu beeinflussen.
8erberg
Inventar
#22 erstellt: 05. Jan 2020, 19:24
Hallo,

sowieso, man geht auch eh immer davon aus was (bei einem selbst) vorhanden ist: Als Modellbahner hab ich Endhülsen und Wagos in Mengen da - "überkopf" Löten ist Arbeit für Leute die Vaddern und Muddern auf dem Gewissen haben

Peter


[Beitrag von 8erberg am 05. Jan 2020, 19:25 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#23 erstellt: 05. Jan 2020, 19:28
Es gibt einige Hersteller (z.B. Cardas, AKG), die mit Lacklitzen arbeiten. Früher war meiner Erfahrung nach auch die dicke Meterware von Oehlbach mit lackierten Litzen. Heute sind dort die Litzen versilbert , so wie bei Goldkabel auch.
Egal ob jetzt der Kabelhersteller "spinnert" war oder nicht, muss man, wenn man merkt , dass Lötzinn sich einfach nicht anschmiegt oder haften bleibt, die Litzen reinigen. Das heißt vorsichtig abkratzen und dann mit viel Lötzinn auf dem Kolben die LItzen "sauberbrennen" bis sie sich gut verzinnen lassen. Dabei mit einer Flachzange das Kabel in der Nähe fassen um es kühl zu halten.
Mit dem Verdrillen wird dann wahrscheinlich nix mehr!

Gruß Rainer
ZeeeM
Inventar
#24 erstellt: 05. Jan 2020, 19:55
Wozu nutzt man Lacklitzen bei Lautsprecherkabel? Bei Kopfhörern fallen mir Gründe ein.
Mag aber auch an meinen beschränkten audiophilen Background liegen
Uwe_Mettmann
Inventar
#25 erstellt: 05. Jan 2020, 20:12
Jetzt hört doch auf mit eurer Grundsatzdiskussion, dass hilft dem TE nicht weiter. Wenn das Lautsprecherkabel Lacklitze haben würde, hätte der TE uns das sicherlich erzählt, denn dann hätte er ja das Problem des Entfernens des Lacks bei der Löt- und auch bei Klemmlösung.


Gruß

Uwe
kilianwin
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 07. Jan 2020, 00:00
hehe, nein Lack ist da nicht drauf. Das ist von Sommercable, ich glaube, die machen so was nicht.
Würde mir auch nicht einfallen, warum einer das bei LS Kabel haben wollte.
Ich denk´, ich krieg das mit dem Löten hin, ist zum Glück in der Wand, nicht in der Decke
Schrumpfschlauch ich auch noch vorhanden!
AntiAntiAnti
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 13. Jan 2020, 23:57
Obwohl der Drops wohl schon gelutscht sein dürfte, kann ich Wago-Klemmen sehr empfehlen.
Der Übergangswiderstand dürfte mindestens auf Augenhöhe mit einer guten Lötstelle liegen, wenn nicht sogar darüber, bzw. darunter.
(Wagotest von Heissmann)
Die Teile können, je nach Modellreihe, sowohl starre als auch flexible Leiter zuverlässig und konform miteinander verbinden und das bei sehr simpler Handhabung.
Da rüttelt sich auch nix lose, wie bei einer klassischen Lüsterklemme und Aderendhülsen und Crimpequipment sind nicht erforderlich.
Ich hab damit von der Hauselektrik bis zur Frequenzweiche alles verkabelt, wo es der Platz zugelassen hat.
Lieber sauber klemmen als lausig löten und mehr als abisolieren muss man nicht können.

Nicht falsch verstehen, ich habe großen Respekt vor Leuten, die das Löthandwerk sauber beherrschen, aber für mich als Dachrinnenbratertalent sind die Teile schon eine Erleichterung und lassen sich leicht rück- und umbauen.

Nachteile sind der Preis und der erhöhte Platzbedarf.


[Beitrag von AntiAntiAnti am 14. Jan 2020, 00:06 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#28 erstellt: 14. Jan 2020, 01:26
Manchmal finde ich die Argumente schon etwas eigenartig. Egal ob nun gelötet wird oder man die Wago-Klemmen, der Übergangswiderstand ist zu vernachlässigen.

Dann das Negativargument mit dem lausig Löten, dann löte ich eben nicht lausig.

Letztendlich sind beide Verbindungsarten gleichwertig. Wie schon geschrieben, brauchen Klemmen mehr Platz, was hinter einem Schrank kein Problem ist, aber unter eine Fußleiste hingegen schon. Der Vorteil des Klemmens ist, dass man sie öffnen und wieder schließen kann. Braucht man aber nicht, da eine Verlängerung eines Lautsprecherkabels aber in der Regel eine dauerhafte Verbindung ist.

Wie schon geschrieben, ich würde das machen, was für mich am einfachsten ist. Hat man Wago-Klemmen nimmt man die. Hat man diese nicht, aber einen Lötkolben, so ist löten die Lösung der Wahl.


Gruß

Uwe
AusdemOff
Inventar
#29 erstellt: 14. Jan 2020, 01:47
Stimme ich voll und ganz zu.
Witzig ist, das die auf der Homepage empfehlen die Litzen zuerst zu verzinnen und dann die Wagos zu verwenden.
Also bitte, wenn man den Lötkolben schon mal in die Hand nehmen muß, ..., okay bleibt noch die Frage mit der
Isolation. Da spielen die Wago-Klemmen ihre Überlegenheit aus.
ZeeeM
Inventar
#30 erstellt: 14. Jan 2020, 07:59
Uwe, das ist ein Phänomen der heutigen Zeit, da werden gerne mal Probleme größer gemacht, als sie sind.
Wenn man keinen Lötkolben hat, dann schafft man sich einen an, gehört irgendwie in eine gut sortierte Bastelkiste.
Wenn man es noch nicht gemacht, ein Stück Kabel nehmen und etwas üben. Fingerfett vermeiden und Flussmittel nehmen.
AntiAntiAnti
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 14. Jan 2020, 09:08
Das Phänomen in Foren scheinen dagegen Geräteanschaffungen zu sein.

Das der TE offensichtlich einen Lötkolben besitzt, betrifft ihn das nicht, aber stillen Mitlesern mit ähnlicher Problematik gleich ne komplette Lötausrüstung kategorisch anzuraten, um 4 Litzen zu verdrahten ist irgendwie auch so ne seltsame Eigenheit unserer Zeit.
Das Teil liegt dann wahrscheinlich als einmal gebrauchte Geräteleiche für Jahrzehnte in der Schublade.

Die Wagoklemme ist eine ebenbürtige Alternative, die keinerlei Nachteile mit sich bringt und wer beim Abisolieren nicht am blanken Draht rumpatscht, der kann auch ohne Verzinnen verklemmen.

Wer eine Lötausrüstung besitzt und beherrscht, der kann es auch auf klassischem Wege lösen.
ZeeeM
Inventar
#32 erstellt: 14. Jan 2020, 09:15
Sorry für meine gewohnt kontraproduktive und sachfremde Meinung die anderen Leuten Schäden bereitet könnte.
Mechwerkandi
Inventar
#33 erstellt: 14. Jan 2020, 10:14
Der, gerade für Laien, entscheidende Vorteil der beschriebenen Klemmverbindung liegt in der höheren Fehlertoleranz.
Deswegen haben auch brauchbare Presszangen für Endhülsen eine Zwangsauslösung und die Klemmkraft einer WAGO ist nicht einstellbar.
ZeeeM
Inventar
#34 erstellt: 14. Jan 2020, 10:26
Ob es wohl auch Laien gibt die ihre Wagoverbindung einputzen? Bei Lüsterklemmen habe ich sowas schon gesehen
Allerdings auch Netzwerkkabelverlängerungen mit Wagoklemmen.

Was die Anschaffung eines Lötkolbens anbelangt, der vergammelt nicht, etwas Fertigkeiten schaden nicht und manchmal muss ein Klinkenstecker dran oder ein Cinch Stecker etc.
Mechwerkandi
Inventar
#35 erstellt: 14. Jan 2020, 10:35
Da empfehle ich dann doch die Anschaffung eines Schweißgerätes.
Das vergammelt auch nicht, braucht ebenfalls einige Fertigkeiten und Rostlöcher am Auto reparieren geht dann auch noch.

Oder:
Kabelenden zusammenwürgen und Tesafilm drumwickeln.
Habe ich schon oft gesehen. Kann so schlecht nicht sein.
ZeeeM
Inventar
#36 erstellt: 14. Jan 2020, 11:14
Es gibt Leute die schweißen Klinkenstecker
flexiJazzfan
Inventar
#37 erstellt: 14. Jan 2020, 16:08
Ich bin beeindruckt, wie ein solches Thema wieder in das Fahrwasser „ist doch alles sowieso das gleiche“ abdriften kann.

Als Vorbemerkung: Es gibt einen Unterschied zwischen Wandmontage und freier Leitungsverlegung im Raum. Es gibt einen Unterschied zwischen Niederspannung und Hochspannung.

Grundsätzlich haben alle Klemmverbindungen (Krimpen, Schneidklemmen, Steckerklemmen) den Nachteil, dass sie auf Grund der mikroskopischen Oberflächenrauhigkeiten nur zu einem gewissen Prozentsatz echten direkten metallischen Kontakt haben. Diese Kontaktfläche wird umso größer, je größer der Pressdruck ist. Auch bei großem Druck findet allerdings ein echtes (Kalt)Verschweißen nicht statt und Luftanteile bleiben im Spalt.
Bei genügend hohen Spannungen ist das Durchschlagen über diese winzigen Abstände (zusätzlich zu den Direktkontakten) kein Problem. Bei niedrigen Spannungen findet Stromdurchgang jedoch nur im Direktkontakt statt. Dazwischen kann Sauerstoff und Feuchtigkeit (je nach Material) zu Oxidation führen. Oxidation führt zu Volumenvergrößerung und tendiert daher dazu, benachbarte Fugen aufzubiegen und darin weiter vorzudringen.
Schiebekontakte für Steckverbindungen sind deshalb sinnvollerweise mit weichem Gold belegt (Vergrößerung der Direktkontakte, keine Oxidation). Zusammengedrehte blanke Kupferlitzen (mit Tesafilm umwickelt) z.B. Telefondrähte in Kellerschaltschränken, neigen dagegen dazu, ihren Kontakt komplett zu verlieren (schon erlebt).
Das Löten ist ein komplett anderer Vorgang. Bei fachgerechter Ausführung wird die zu verbindende Leitung gänzlich von der Lötlegierung benetzt. Zudem erfolgt bei ausreichender Hitze ein echtes Eindringen des Lötmetalls in das zu verbindende Metall mit Bildung einer kleinen Schicht aus einer Legierung der beiden Metalle. Da spielt es praktisch keine Rolle, dass das Lötmaterial nur ca. 15% der Leitfähigkeit des Kupfers hat, denn es überbrückt ja im Idealfall nur ganz kleine Abstände zwischen den Kupferleitern. Beim Weichlöten beträgt auch die Festigkeit der Lötstelle nur wenige Prozent der Festigkeit von Kupfer, dafür ist das Material dann an dieser Stelle aber auch kompakt.

Fazit: In der Wand würde ich wegen guter Konstanz der Leitfähigkeit und geringem Platzbedarf immer die Lötstelle vorziehen.

Die Wagoklemmen scheinen mir sehr ergonomisch, mit angenehmem Design , gerade für Versuchsaufbauten. Vorteil der Federklemmen ist ihr konstanter Pressdruck. Schraubklemmen können ihren Anpressdruck verlieren, wenn z.B. das Weichlot von verzinnten Litzen mit der Zeit kriecht d.h. dem Druck ausweicht.
Für Litzenleiter finde ich aber Schneidklemmen eher problematisch.

Es tut mir leid, dass ich die unterhaltsamen Beiträge über allerlei Bastellösungen einfach aus innerem Antrieb mit dem konfrontieren muss, was mir so an Grundlagen einfällt.
Darüber können wir ja jetzt fleißig weiter herziehen.
Gruß Rainer
Uwe_Mettmann
Inventar
#38 erstellt: 14. Jan 2020, 22:42

Mechwerkandi (Beitrag #35) schrieb:
Da empfehle ich dann doch die Anschaffung eines Schweißgerätes.
Das vergammelt auch nicht, braucht ebenfalls einige Fertigkeiten und Rostlöcher am Auto reparieren geht dann auch noch. :D

Sachliche Argumente würden dir auch ganz gut tun.

Dein Vergleich mit dem Schweißgerät trifft ja wohl eher auf deinen Crimpkwerkzeug zu. Der TE hat bereits einen Lötkolben, Crimpwerzeug hingegen nicht. Warum wohl nicht, weil er es bisher genauso wenig gebraucht hat, wie ein Schweißgerät.


Mechwerkandi (Beitrag #35) schrieb:
Oder:
Kabelenden zusammenwürgen und Tesafilm drumwickeln.

…und weiter geht es mit deiner Unsachlichkeit.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 14. Jan 2020, 22:45 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#39 erstellt: 15. Jan 2020, 14:24

Uwe_Mettmann (Beitrag #38) schrieb:

Sachliche Argumente würden dir auch ganz gut tun.
...
…und weiter geht es mit deiner Unsachlichkeit.

Die Unterstellung ärgert mich ein bisschen, zumal der durchaus erkennbare ironische Hintergrund nicht wahrgenommen wurde.
War das gewollt oder möchtest Du das richtigstellen?
Hüb'
Moderator
#40 erstellt: 15. Jan 2020, 14:36
Hallo zusammen,

bitte klärt die persönlichen Befindlichkeiten bei Bedarf per PN. Danke!
Weiteres off-topic wird abgelehnt werden.

Viele Grüße
Frank
-Moderation Hifi-Forum-
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