OP-Amp Tausch

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Packhof
Neuling
#1 erstellt: 25. Mrz 2005, 23:20
Hallo, ich überhole gerade mein altes Mischpult. Bei dieser Gelegenheit möchte ich alle OP-Amps sockeln und eventuell gegen zeitgemäße tauschen. Folgend die vorhandenen OP-Amps.

LF 351 (Mic-Input)
RC4558 (EQ)
NE5534 (Verstärkung)

Hat jemand Erfahrung in diesen Dingen? Wichtig wäre mir neben der Pin-Kompatibilität größte Rauscharmut, schnellste Verstärkung und bester Sound! Na ja, das wollen wir ja alle glaub` ich.

Geht für den
Mic-Input LF357?
EQ NE5532A?
Verstärkung AD797?
Oder gibt es noch andere in Frage kommende Typen?

Vorab für jede Antwort herzlichen Dank und schöne Ostern!
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Mrz 2005, 12:30
Kann man nicht so pauschal sagen. Das Rauschen hängt oft mehr von den Widerständen bzw. der Schaltung ab als vom OpAmp selber. Auch der rauschärmste Chip würde dann nicht viel bringen. Du müßtest also zuerst die Schaltung ansehen um zu beurteilen wieviel das im Einzelfall bringt.

Dann solltest Du auf den Stromverbrauch achten. Deine Ersatztypen brauchen allesamt mehr Strom als die ursprünglichen. Das könnte dem Netzteil zu viel werden, mal abgesehen davon daß das Pult dadurch "wärmer" wird.

Es gibt auch noch ein paar andere Dinge die einem einen Streich spielen können, wie z.B. Schwingneigungen. Da kann es u.U. sein daß Du zusätzliche Abblockkondensatoren brauchst oder andere Bauteildimensionierung.

In Frage kommende Typen gibt's vermutlich Hunderte. Da Du sockeln willst kannst Du ja wenigstens sehr leicht verschiedene Typen durchprobieren. Für Anregungen kannst Du mal auf den Webseiten von Texas Instruments, National Semiconductor, Analog Devices, New Japan Radio, On Semiconductor und ST Microelectronics stöbern gehen. Das dürften die wichtigsten Hersteller für Audio-OpAmps sein.

Was verstehst Du übrigens unter "schneller Verstärkung"?
Packhof
Neuling
#3 erstellt: 26. Mrz 2005, 13:47
Ich verstehe darunter, dass ein Signal mit der gleichen Transparenz und Auflösung den OP-Amp verlässt wie es reingekommen ist, also nicht negativ verfälscht wird.
Sind denn die einzelnen Op-Amps (Single oder Dual) untereinander pin-kompatibel? Beim Probieren und bei der Auswahl würde mir bei das erst mal sehr helfen. Oder gibt es einige Typen, die auszuprobieren sich auf jeden Fall lohnen würde?
Wäre nett, bald wieder von Dir zu hören
viele Grüße
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Mrz 2005, 17:15

Packhof schrieb:
Ich verstehe darunter, dass ein Signal mit der gleichen Transparenz und Auflösung den OP-Amp verlässt wie es reingekommen ist, also nicht negativ verfälscht wird.


Die dafür wichtigen Daten eines OpAmp sind zunächst die nichtlinearen Verzerrungen. Die sind nicht immer vernünftig angegeben, also ist es schonmal ein gutes Zeichen wenn das Datenblatt darüber ausführlich Auskunft gibt. Für den Klang spielt aber auch die umgebende Schaltung eine wichtige Rolle, und sogar das Platinenlayout, wegen möglichen Kopplungen zwischen Bauteilen oder vom Netzteil her. Wenn Du "bewußt" tunen willst solltest Du daher die Gesamtschaltung und den Aufbau mit in Betracht ziehen. Es ist auch wichtig, sich zu vergewissern daß die Betriebsbedingungen des OpAmp in der Schaltung etwa denen im Datenblatt entsprechen (Betriebsspannung, Lastwiderstand, Lastkapazität, ...). Wenn man nicht die Schaltung mühsam rekonstruieren will sollte man sich also die Serviceunterlagen besorgen.


Sind denn die einzelnen Op-Amps (Single oder Dual) untereinander pin-kompatibel? Beim Probieren und bei der Auswahl würde mir bei das erst mal sehr helfen. Oder gibt es einige Typen, die auszuprobieren sich auf jeden Fall lohnen würde?


Dual OpAmps sind fast ausnahmslos pinkompatibel. Für Single-OpAmps gilt das nur mit Einschränkungen, weil die oft unterschiedliche Schaltungen zur Offset- und Frequenzkompensation haben. Hier hilft nur der Blick ins Datenblatt.

Du solltest also zunächst die Schaltung des Geräts und die Datenblätter der darin verwendeten OpAmps besorgen. Letzteres ist einfacher als Ersteres, Google ist Dein Freund. In diesen Datenblättern solltest Du zumindest die wesentlichen Parameter wie Stromverbrauch, Versorgungsspannung, Rauschen, Verzerrungen, Mindest-Lastwiderstand, maximale Lastkapazität, etc. So gewappnet erkennst Du leichter bei eventuellen Ersatztypen ob sie vielversprechend sind.

Beispiel RC4558: Dieser Typ wird von vielen Herstellern gemacht, das Datenblatt von Texas Instruments ist relativ gut. Vergleiche das mal mit dem Typ MC33078 (wird inzwischen auch von TI angeboten, Original ist von OnSemi). Der ist immer noch billig, in praktisch jeder Hinsicht besser und zieht nur wenig mehr Strom, also ein Kandidat mit leichten Einschränkungen. Noch bessere Daten bei wesentlich höherem Stromverbrauch hat der NE5532, aber das würde ich dem Netzteil nicht zumuten. Fast alle hochwertigen OpAmps ziehen deutlich mehr Strom als der RC4558, die Möglichkeiten sind also begrenzt.
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