eure meinung zu live8

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speedikai
Inventar
#1 erstellt: 03. Jul 2005, 00:04
hallo,

wie sind eure meinungen zu dem live8 konzert????

meine später, da ich noch schaue.

gruß
kai
scrooge
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jul 2005, 12:35
Hi,

vom möglichen politischen bzw. wirtschaftlichen Einfluss her gesehen: lobenswerte Initiative, die allerdings langfristig absolut nichts ändern wird.

Musikalisch und als Event: sehr zwiespältig. Habe auf ATV+ von 17h bis nach 24h fast nonstop zugesehen. Madonna, Green Day, Black Eyed Peas und einige Briten (Keane, Coldplay, Muse) waren für mich wirklich gut (vor allem Madonna, die Frau ist unglaublich!). Allerdings waren die 15 Minuten Bühnenzeit pro Act natürlich ein Witz (auch wenns natürlich nicht anders möglich war) und die Stilmischung, die sich unweigerlich bei einer derartigen Veranstaltung ergibt, ist imho auch problematisch.

Grüsse.
speedikai
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2005, 12:55
hallo,

also ich fand berlin richtig schlecht. einziges highlight war für mich brian ferry. sonst war der sound megaschlecht.
und diverse bands konnten nicht mal live performen(juli).

london war da schon besser. madonna weltklasse, aber auch pink floyd, sir paul, robbie und annie lenox fand ich sehr gut. und the who war genauso gut wie vor zig jahren im rockpalast.

in phili und rom war der sound am besten, allerdings habe ich dort am wenigsten vorbei geschaut. waren nicht so meine bands.

gut, politisch wird es wohl nichts bringen. trotzdem eine lohnenswerte initiative und wenn schon niemand was ändern kann(will), ist es doch ein zeichen.

hoffentlich dauert es nicht wieder 20 jahre.

kai
Supper's_Ready
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jul 2005, 21:42
Der Erfolg des Konzertes ist sicherlich zumindest zweifelhaft - gut finde ich die Initiative trotzdem.

Super Sound hatte ich eh nicht erwartet, insofern gebe ich mal ein paar Kommentare zu einzelnen Auftritten ab:

- Celine Dion war für mich eine Katastrophe, irgendwie muss sie sich wie in einer Revue gefühlt haben. Unpassend.
- Robbie Williams hat wie gewohnt grandios perfomt. Allerdings fand ich seine Selbstdarstellung (Sehr her, ich bin der Größte / Seht her, mir baumelt da was zwischen den Beinen rum) ebenfalls völlig unpassend
- Bap wirkte ungewohnt emotionslos, passt gar nicht zu dieser Band
- positiv überrascht war ich von Dido, ein sehr gelungener Auftritt, auch das Duett mit Youssou N'Dour
- Sting war klasse, auch (oder wegen?) des Repertoires, welches nur aus Police-Songs bestand (oder habe ich etwas verpasst)
- Annie Lennox war wie üblich super
- Paul McCartney kann es immer noch
- Pete Townsend hat gerockt "wie Sau" - geile Energieleistung
- Pink Floyd war für mich die absolute Krönung !!!
- das Event in Cornwall mit den afrikanischen Musikern war ebenfalls sehr gelungen. Gute Leistung von Peter Gabriel.

Folgende Leutchen haben mir gefehlt:

- Die Ärzte (in Berlin)
- Herbert Grönemeyer (oder hab ich den verpasst? Angekündigt war er doch)
- Mark Knopfler
- Led Zeppelin
- Genesis
- Peter Gabriel (auf der Londoner Bühne)
- Bruce Springsteen
- Queen
- David Bowie

und bestimmt noch so manch andere, die mir gerade nicht einfallen.


[Beitrag von Supper's_Ready am 03. Jul 2005, 21:47 bearbeitet]
istef
Inventar
#5 erstellt: 03. Jul 2005, 21:43
dass es nichts bringen wird würde ich so nicht sagen. es wird sehr wohl etwas bringen, aber natürlich nicht von heute auf morgen. aber ich denke schon, dass das ausmass dieser veranstaltung seine spuren hinterlassen wird...

für mich war das highlight ganz klar das mädchen aus der einspielung, die nah am tod war und nun, 20 jahre später auf der bühne stand mit bob geldof. das ging echt krass unter die haut.

musikalisch gesehen war für mich der auftritt von pink floyd das absolute mass aller dinge. dass ich als langjähriger fan dies noch erleben durfte....die jungs zusammen auf der bühne zu sehen war wie ein traum der in erfüllung geht. ganz ganz tief in mir lodert ein kleines fünkchen hoffnung dass dieses ereignis der startschuss zu einem neuen gemeinsamen album gewesen sein könnte... glauben tu ich nicht dran. aber träumen ist ja erlaubt...

ich muss sagen, dass mich das ganze schon etwas aufgewühlt hat. ich meine, man sitzt bequem zuhause inmitten teurer elektronik, hat soeben dick zu abend gegessen und dann sieht man diese einspielungen über sterbende kinder die einem das blut in den adern gefrieren lässt... man hat solche filme schon zig mal gesehen, aber sie erschüttern immer wieder aufs neue. an mir ist live8 nicht spurlos vorüber gegangen.

sehr gelungen fand ich die einspielung in der darauf hingewiesen wurde dass wenn in einem der G8 staaten 50'000 leute am tag sterben würden, man sofort eine lösung finden würde.... wie wahr wie wahr

istef
istef
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2005, 21:45

Robbie Williams hat wie gewohnt grandios perfomt. Allerdings fand ich seine Selbstdarstellung (Sehr her, ich bin der Größte / Seht her, mir baumelt da was zwischen den Beinen rum) ebenfalls völlig unpassend


das hat was. noch schlimmer fand ich aber will smith, der sich auf einem thron auf die bühne tragen lässt. ok, mag ja nur show gewesen sein, aber für einen solchen anlass fand ich das total daneben...
Supper's_Ready
Stammgast
#7 erstellt: 03. Jul 2005, 21:51

istef schrieb:

Robbie Williams hat wie gewohnt grandios perfomt. Allerdings fand ich seine Selbstdarstellung (Sehr her, ich bin der Größte / Seht her, mir baumelt da was zwischen den Beinen rum) ebenfalls völlig unpassend


das hat was. noch schlimmer fand ich aber will smith, der sich auf einem thron auf die bühne tragen lässt. ok, mag ja nur show gewesen sein, aber für einen solchen anlass fand ich das total daneben...



Zum Glück habe ich das nicht gesehen - zu dieser Zeit war ich beim BBC-Livestream aus Cornwall
dertelekomiker
Inventar
#8 erstellt: 03. Jul 2005, 22:31

Supper's_Ready schrieb:

- Celine Dion war für mich eine Katastrophe, irgendwie muss sie sich wie in einer Revue gefühlt haben. Unpassend.



Sie war in einer Revue! Die ist aus ihrer sch... Las Vegas Show zugeschaltet worden...

istef
Inventar
#9 erstellt: 04. Jul 2005, 00:32
anlass zur hoffnung???




und hier noch das denkwürdigste foto der musikgeschichte:



[Beitrag von istef am 04. Jul 2005, 00:48 bearbeitet]
Malcolm
Inventar
#10 erstellt: 04. Jul 2005, 17:25

Folgende Bands haben mir gefehlt:
Die Ärzte (in Berlin)


Farin hat Abends in Bonn auf der Rheinkultur gespielt (kostenloses open Air, 1x jährlich).
Abgesehen davon dass ich ihn irgendwie nicht leiden kann und die Musik IMHO auch nicht so tolle ist (Ich schlafe in der Dusche denn die Dusche ist mein Freund... etc.) war er der "Main Act" auf einem kleinen Festival mit 150.000 Besuchern.
BeastyBoy
Inventar
#11 erstellt: 04. Jul 2005, 17:31
Ich fand den Auftritt insbesondere vobn MAdonna katastrophal.
Die gute Frau hat wohl nicht verstanden, dass das nicht ur Selbstbeweihräucherung, sondern für einen festgelegten Zweck dient :-(
scrooge
Stammgast
#12 erstellt: 04. Jul 2005, 18:23

BeastyBoy schrieb:
Ich fand den Auftritt insbesondere vobn MAdonna katastrophal.
Die gute Frau hat wohl nicht verstanden, dass das nicht ur Selbstbeweihräucherung, sondern für einen festgelegten Zweck dient :-(


... und wie haben die anderen Artists im Gegensatz zu ihr diesen "Zweck" in ihren Auftritten (wohlgemerkt nicht in Statements dazwischen) vermittelt Immerhin ist auch Madonna kostenlos mit schlechten Rahmenbedingungen aufgetreten und sollte dafür imho wie alle anderen Beteiligten entsprechende Anerkennung erhalten.

Grüsse.
BeastyBoy
Inventar
#13 erstellt: 04. Jul 2005, 18:39
dann lese doch einfach mal diesen Artikel ... .

tut mir leid, wenn ich dich dann aus dem "Weltverbesserungshype" reiße ...

http://www.n24.de/bo...n2005070315032000002
dertelekomiker
Inventar
#14 erstellt: 04. Jul 2005, 19:08

BeastyBoy schrieb:
dann lese doch einfach mal diesen Artikel ... .

tut mir leid, wenn ich dich dann aus dem "Weltverbesserungshype" reiße ...

http://www.n24.de/bo...n2005070315032000002

Wo ist da jetzt der Widerspruch? Es sollte ein Riesenevent werden, der die Öfentlichkeit für die Themen Entwicklungshilfe und Schuldenerlass wachrütteln sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Kein Künstler war dazu verdonnert in Demut zu zerfliessen und den Weltverbesserer zu spielen...

Die Show mit dem Mädel war aber schon grenzwertig. was aber letztlich der/die Initiator/en zu verantworten haben und nicht Madonna
scrooge
Stammgast
#15 erstellt: 04. Jul 2005, 19:11

BeastyBoy schrieb:
dann lese doch einfach mal diesen Artikel ... .

tut mir leid, wenn ich dich dann aus dem "Weltverbesserungshype" reiße ...

http://www.n24.de/bo...n2005070315032000002


Artikel gelesen, danke für den link. Bevor Du allerdings weiterhin glaubst mich irgendwo herausreissen zu müssen lies doch mal mein erstes Posting, dann weisst Du, was ich von der Wirksamkeit der Initiative halte - nämlich (leider und fast) nichts.

Selbstdarstellung wurde von nahezu allen teilnehmenden Künstlern betrieben, der Auftritt von Madonna war zumindest unterhaltsam.

Grüsse.
istef
Inventar
#16 erstellt: 04. Jul 2005, 21:19
ich finde diese kritiken totalen quatsch. ja es macht mich sogar sauer. alles was in der öffentlichkeit passiert erntet kritik. egal was. irgendjemand hat immer was zu meckern... klar gab es gewisse teile der show die auch mir nicht so recht gefallen haben....aber was solls? das gesamte konzept musste stimmen. und das hat es.

ich versteh verdammt nochmal nicht wieso man solche veranstaltungen nicht einfach für das nehmen kann was sie sind, ohne immer das haar in der suppe zu suchen. fällt es denn gewissen leuten wirklich schwer für einmal an das gute im menschen zu glauben und solche aktionen einfach mal dem sinn der sache zuliebe zu unterstützen?

wenn die menschen mal alle an einem strick ziehen würden, anstatt immer den miespeter zu markieren, wäre die welt ein besserer ort.

ich kapiers echt nicht.

meine meinung

istef
scrooge
Stammgast
#17 erstellt: 05. Jul 2005, 08:56

istef schrieb:
ich versteh verdammt nochmal nicht wieso man solche veranstaltungen nicht einfach für das nehmen kann was sie sind, ohne immer das haar in der suppe zu suchen. fällt es denn gewissen leuten wirklich schwer für einmal an das gute im menschen zu glauben und solche aktionen einfach mal dem sinn der sache zuliebe zu unterstützen?

wenn die menschen mal alle an einem strick ziehen würden, anstatt immer den miespeter zu markieren, wäre die welt ein besserer ort.


Hallo Istef,

Du hast natürlich moralisch gesehen vollkommen recht .

Leider bringen aber solch punktuelle und lediglich kurzfristig medienwirksame Aktionen der Sache an sich meist herzlich wenig. Was glaubst Du wieviel Prozent der Live- und Fernsehzuschauer sich wirklich mit dem Anliegen identifiziert und auseinandergesetzt haben und wieviele lediglich die Gelegenheit genutzt haben möglichst viele Stars inklusive Pink Floyd - Reunion am Stück zu sehen? Welche Maßnahmen, die langfristig wirksam sind, werden auf Grund der Veranstaltung von den Regierungen der primär angesprochenen Staaten beschlossen werden?

Was bedeutet denn "die Sache unterstützen"? Ist die reine Anwesenheit und die passive Konsumation des Events ausreichend (man ist dann ja immerhin einer der Milliarden, die durch ihr Zusehen ein Statement abgegeben haben )?

Wenn der noch nie dagewesene Aufmarsch an Berühmtheiten dann noch mit dem wohligen Gefühl kurzfristiger Betroffenheit und der Illusion durch pure Anwesenheit (vor Ort oder vor dem Fernseher) einen "Beitrag" zu leisten kombiniert ist klopft sich der Wohlstandsbürger zufrieden auf die Schulter und geht am nächsten Morgen zu business as usual über. Diese Scheinheiligkeit macht mich beispielsweise noch um einiges wütender als die negative Einstellung, die Du in Deinem Posting erwähnt hast.

Um eines abschliessend klarzustellen: diese Initiative war bewundernswert, wie ich oben schon erwähnt habe verdienen imho alle teilnehmenden Künstler und die Organisatoren (unglaubliche Logistik und Organisation!) größte Anerkennung. Ausserdem hoffe ich, dass Live8 zumindest punktuell etwas bewirken wird und - auch wenns kitschig klingt - wenn dadurch nur ein Leben gerettet wird hats natürlich schon seine Berechtigung gehabt. Schlechtreden auf keinen Fall, Kritik am Event und eine realistische Betrachtungsweise muß aber erlaubt sein.

Grüsse.
icknam
Stammgast
#18 erstellt: 05. Jul 2005, 09:47
Also - ich halte von dieser Veranstaltung wenig bis gar nichts.

Das ganze erinnert an Wohltätigkeitsveranstaltungen aus den USA, wo Millionäre und Milliardäre einige peanuts für die Krebshilfe, behinderte Kinder (was weiß ich) spenden, um danach in der Presse gut rüber zu kommen. Wenn ich sehe, wie so einige der Musikermilliardäre und -millionäre "für die gute Sache" auftreten, ansonsten aber fast nur für narzistischen Egoismus bekannt sind ... Das macht einen verlogenen und falschen Eindruck.

Alle Hochglanzmedien berichten brav darüber.
Alle finden die Veranstaltung Klasse, weil sie so absolut nichtssagend ist.
Es wird niemand angegriffen, keine ernst zu nehmende Kritik geäußert (von wem auch? von Robbie Williams, Madonna, Will Smith?) - aalglatt und blanglos.

Die, um die es angeblich ging, werden zu reinen Statisten und -- im besten mittelalterlichen Stil -- zu Bettlern, die die Knochen und Reste nach dem Festschmaus unterm Tisch aufklauben können.
BeastyBoy
Inventar
#19 erstellt: 05. Jul 2005, 09:54
damit man mich nicht falsch versteht, die Veranstaltung war interesant zu sehen, teils richtig gute Musik !

Aber die Verbindung zum erhobenen Zeigefinger hat mir gar nicht gefallen.
Das kann so einfach nicht funktionieren. Das erinnert mich an Alibi Spenden um sich ein besseres Gefühl zu verschaffen und es nebenbei auch noch von der Steuer abzusetzen. Versteht ihr was ich meine ?
dertelekomiker
Inventar
#20 erstellt: 05. Jul 2005, 10:01
Niemand, auch nicht Bob Geldof, aht diese Veranstaltung dorthin gehoben, wo sie von den Medien jetzt gesehen werden will. Es gab im Vorfeld keinen moralisch-politischen Anspruch an die Künstler und/oder Zuschauer. Die Veranstaltung sollte allein schon ob ihrer Größe auf ein Thema aufmerksam machen, dass bei G8-Treffen eigentlich immer auf der Agenda steht, aber bisher nicht zu einer Entscheidung gekommen ist. Und der Zusammenschnitt der Veranstaltungen, wie er z.B. von Ohoenix übertragen wurde, hat mit den "Pausenbeiträgen" sicherlich auch bei dem einen oder anderen "Nur-Konsumenten" zum Nachdenken angeregt.

Sensibilisierung nennt man das. Mehr kann und soll es nicht sein. Und genau das ist meines erachtens auch gelungen.

Warum haben denn schon im Vorfeld der Veranstaltung einige Teilnehmer der G8-Konferenz angedeutet, sich diesem Thema wieder annähern zu wollen.

Fazit: Freut Euch, eine schöne Veranstaltung gesehen zu haben, freut Euch, die Pink Floyd Reunion gesehen zu haben und freut Euch, dass es den Veranstaltern gelungen ist, wenigsten ein wenig das Augenmerk der Öffentlichkeit auf ihr Anliegen gelenkt zu haben.

icknam
Stammgast
#21 erstellt: 05. Jul 2005, 10:05

BeastyBoy schrieb:
damit man mich nicht falsch versteht, die Veranstaltung war interesant zu sehen, teils richtig gute Musik !

Aber die Verbindung zum erhobenen Zeigefinger hat mir gar nicht gefallen.
Das kann so einfach nicht funktionieren. Das erinnert mich an Alibi Spenden um sich ein besseres Gefühl zu verschaffen und es nebenbei auch noch von der Steuer abzusetzen. Versteht ihr was ich meine ?


Ich verstehe das. Paul McCartney hat genügend Geld, um in Afrika 500 oder 1000 Schulen bauen zu lassen. Ob es irgend jemand verdient hat, so viel Geld zu haben, sei mal dahingestellt. Der Bursche hat aber von dem (angeblich schlechten) System grandios profitiert.

Schwamm drüber, als teilweise Klasse Konzert verbuchen und sich nicht über "Alibi-Spenden" aufregen - man gehört ja selber auch irgendwie dazu (wenn auch nicht unbedingt an vorderster Front).


[Beitrag von icknam am 05. Jul 2005, 10:07 bearbeitet]
dertelekomiker
Inventar
#22 erstellt: 05. Jul 2005, 10:10

icknam schrieb:

BeastyBoy schrieb:
damit man mich nicht falsch versteht, die Veranstaltung war interesant zu sehen, teils richtig gute Musik !

Aber die Verbindung zum erhobenen Zeigefinger hat mir gar nicht gefallen.
Das kann so einfach nicht funktionieren. Das erinnert mich an Alibi Spenden um sich ein besseres Gefühl zu verschaffen und es nebenbei auch noch von der Steuer abzusetzen. Versteht ihr was ich meine ?


Ich verstehe das. Paul McCartney hat genügend Geld, um in Afrika 500 oder 1000 Schulen bauen zu lassen. Ob es irgend jemand verdient hat, so viel Geld zu haben, sei mal dahingestellt. Der Bursche hat aber von dem (angeblich schlechten) System grandios profitiert.

Schwamm drüber, als teilweise Klasse Konzert verbuchen und sich nicht über "Alibi-Spenden" aufregen - man gehört ja selber auch irgendwie dazu (wenn auch nicht unbedingt an vorderster Front).

Es hat niemand gespendet und es sollte auch keiner Spenden. Ziel war es, auf das Thema aufmerksam zu machen und möglichst viele Unterschriften für die "Resolution" bei der G8-Konferenz zu erhalten.

Aber mit nem leckeren Salamibrötchen im Maul kritisiert es halt so schön...

*SCNR*

Schili
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 05. Jul 2005, 10:11
Hi Zusammen.
Zunächst möchte ich mich der Sichtweise von Istef anschließen.

Dann möchte ich mich im Vorfeld für das Off-Topic entschuldiigen und hoffe, dass meine Sichtweise über einen Kontinent und die Menschen, die dort leben nicht falsch interpretiert wird.

Hilfe, sofern sie benötigt wird, sollte immer gewährleistet sein.Und wer sich dafür engagiert, dem sollte man Respekt zollen.

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass Afrika langsam auch mal selbst Verantwortung übernehmen muß.

Das Ende der europäischen Kolonialzeit ist nun über 40 Jahre her und langsam zieht das Argument nicht mehr.

Afrika richtet sich auch, und nicht unerheblich, selbst zugrunde.

Durch endlose Stammesfehden, Aberglauben ,Bürgerkriege, Bequemlichkeit, raffgierige(afrikanische) Despoten und sogar Faulheit. Bevor jetzt Jemand aufschreit:

Meine Frau hat vor einigen Jahren im Auftrag der Bundesministerin für Entwicklung und Zusammenarbeit journalistisch über einige Hilfsprojekte in Afrika berichtet. U.a. in Südafrika, Namibia, Malawi, Sambia und Swasiland.
Ich selbst war beruflich und privat im Senegal, Elfenbeinküste, Kamerun, Togo, Sierra Leone, Mali, Äthiopien und Mauretanien. Und war dort z.T. mit Missionaren und Entwicklungshelfern unterwegs.
Es ist oftmals erschreckend. Beispiel: Deutsche Ingenieure bauen Brunnen und zeigen der einheimischen Bevölkerung, wie die Instandsetzung funktioniert.
Geht so ein Brunnen(bzw. die Pumpe) kaputt, bleibt er kaputt. Bis wieder ein deutscher(oder anderer) Ingenieuer kommt um ihn zu reparieren. Das macht die Jungs da wahnsinnig. Kein bißchen Eigeninitiative....dementsprechend kann wieder nix angebaut werden...zum Mäusemelken.

Das Kongo-Becken führt genug Wasser, um nach Reisanbau theoretisch ganz Afrika mit Nahrung zu versorgen.

Aber viele Afrikaner wollen keinen Reis essen. Sie wollen Hirse. Nix zu machen.

In Somalia verschimmelten 100te Tonnen Hilfsgüter, weil die Warlords und deren Soldateska es dem Volk nicht übergaben.
Endlose, sinnlose Bürgerkriege mit Kindersoldaten sind die Pest Afrikas. Afrika müßte nicht hungern.Afrika ist (jenseits der Sahara) ein blühendes, reiches Land.

Aids. Ein Afrikaner benutzt keine Kondome. Punkt. Warum auch? Die Medizinmänner im südlichen Afrika predigen, Sex mit einer Jungfrau heile Aids. Die Vergewaltigungsrate von kleinen Mädchen ist astronomisch...und schon die Kleinsten sind infiziert...
Da helfen auch keine großangelegten Aufklärungskampagnen.
In Afrika sterben mehr Menschen an Aids als an Hunger.

Um ja endlich "frei" zu sein, verscheuchen und enteignen die Namibier die weißen Farmer. Seitdem geht nix mehr. Die Ernten verrotten, das Vieh wird nicht mehr gemolken.
Es ist schon zu 1. Hungersnöten gekommen. Aber dafür gehört Naminia wieder den Namibiern.

Außer acht lassen darf man selbstredend auch nicht, dass die USA natürlich mit ihren Erdölkonzernen Afrika abgrasen. Der Diamantenabbau von de Beers und die Blutdiamanten z.B. aus Sierra Leone sorgen weiter für Elend.

So sehr solche Konzerte wie Live8 eine humanitäre Botschaft verbreiten und auch toll sind. Es ist immer nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Afrika muß endlich in Ruhe gelassen werden und versuchen selbständig zu werden.

Ich habe keinen Masterplan in der Tasche. Aber die Globalisierung und die Raffgier des Westens sind wahrlich nicht alleine Schuld an der Misere Afrikas.

So - sorry nochmals. Und nochmals die Betonung: Ich liebe diesen tollen Kontinent und die Menschen dort. Aber man darf Afrika nicht aus europäischer Sicht betrachten.Die Misere Afrikas könnte man nicht auf 1000 Seiten begründen. Von daher ist mein Beitrag nur ein minimaler Abriß und natürlich oberflächlich.
Wer sich für das Thema interessiert, dem könnte ich einige interessante Bücher nennen.


Gruß, Schili (der leider nur einen ganz kleinen Teil des Konzerts gesehen hat)


[Beitrag von Schili am 06. Jul 2005, 08:25 bearbeitet]
dertelekomiker
Inventar
#24 erstellt: 05. Jul 2005, 10:37
Hi Schili,

ist natürlich viel Wahres an Deinem Beitrag. Aber irgendwo dreht sich das ganze im Kreis. Afrika und die Kolonialherren sind irgendwie wie die berühmte Henne und das Ei. Die ultimative Lösung wird es dafür nicht geben.

Zum Thema AIDS: Ich betrachte solche Zivilisationskrankheiten, wie damals auch die Pest u.a., als eine Art "Selbstheilungsmittel" der Natur gegen die Überpopulation einer Art. Wenn AIDS besiegt werden sollte, dann gibt es bald eine neue Seuche.
istef
Inventar
#25 erstellt: 05. Jul 2005, 11:55
@schili
danke für den interessanten bericht. ich kann das 100%ig bestätigen. leider weniger aus eigener erfahrungen als viel mehr von mir nahestehenden leuten. und da ich lange in der reisebranche tätig war hat man gezwungermassen am rande mit diesen problemen zu tun. insbesondere die sache mit AIDS wissen viele leute nicht. die von schili genannten zustände und ein paar klimatische fakten haben das land leider dorthin geführt wo es heute ist.



Du hast natürlich moralisch gesehen vollkommen recht


danke. und das ist ja genau der springende punkt! diese veranstaltung musste auf moralischer ebene funktionieren! und dann finde ich es halt schon nicht gerade ruhmhaft wenn gewisse anstalten das ereignis aufgrund kleiner details in frage stellen.


Leider bringen aber solch punktuelle und lediglich kurzfristig medienwirksame Aktionen der Sache an sich meist herzlich wenig.


bring einen gegenvorschlag.


Was bedeutet denn "die Sache unterstützen"? Ist die reine Anwesenheit und die passive Konsumation des Events ausreichend (man ist dann ja immerhin einer der Milliarden, die durch ihr Zusehen ein Statement abgegeben haben


du hast hier frage und antwort gerade selber geliefert. jedes übel fängt im kopf an. und bob geldof hat es m.E. richtig erkannt, dass das problem an der wurzel gepackt werden muss. auch wenn es noch so unbedeutend erscheinen mag für dich. wegzusehen und sagen "bringt doch eh nix" ist falsch. versteh mich nicht falsch. ich bin auch nicht der vorzeigebürger der alles in seiner macht tut um das elend dieser welt auszumerzen. wie kannst du also unterstützen? im moment hast du deinen beitrag geleistet, indem du live8 geschaut hast. auch wenn du nur einer von milliarden warst. zukünftig könntest du vielleicht darauf achten die afrikanische wirtschaft zu unterstützen, sofern vorhanden. das war ja einer der wichtigen aufrufe geldofs.


zumindest punktuell etwas bewirken wird und - auch wenns kitschig klingt - wenn dadurch nur ein Leben gerettet wird hats natürlich schon seine Berechtigung gehabt.


ein leben zu retten ist NICHT kitschig.


Schlechtreden auf keinen Fall, Kritik am Event und eine realistische Betrachtungsweise muß aber erlaubt sein.


sehe ich auch so.

@icknam


Das ganze erinnert an Wohltätigkeitsveranstaltungen aus den USA, wo Millionäre und Milliardäre einige peanuts für die Krebshilfe, behinderte Kinder (was weiß ich) spenden, um danach in der Presse gut rüber zu kommen. Wenn ich sehe, wie so einige der Musikermilliardäre und -millionäre "für die gute Sache" auftreten, ansonsten aber fast nur für narzistischen Egoismus bekannt sind ... Das macht einen verlogenen und falschen Eindruck.


du hast die veranstaltung imho völlig falsch verstanden. wäre das der fall, hätte geldof zu spenden aufgerufen. was wäre deiner meinung nach der richtige weg? natürlich waren es millionäre. sollen sie sich dafür schämen?

es mag musiker geben, die aus PR gründen gerne mal etwas gutes tun. aber grundsätzlich halte ich das für ein klischee aus oberflächlichen hollywood produktionen. hast du z.b. gewusst, dass david gilmour sein haus für 3.7 mio. verkauft hat und den erlös gespendet hat? dass bill gates jede schule der USA gratis mit computer versorgt? dass er abermillionen für den guten zweck spendet? etc. etc. wir wissen einfach zu wenig über diese leute, als dass wir sie über das fernsehen beurteilen können.

icknam, wenn dir die veranstaltung nicht gefallen hat, ist das OK. aber bevor ICH eine solche veranstaltung kritisiere, frage ich mich zuerst, ob ich von mir behaupten kann genug für die welt getan zu haben als dass ich mir solche worte erlauben kann.

ich zieh den hut vor bob geldof. meine meinung.

sorry für OT, aber ich denke das ausmass der veranstaltung rechtfertigt eine diskussion darüber.

istef


[Beitrag von istef am 05. Jul 2005, 11:58 bearbeitet]
icknam
Stammgast
#26 erstellt: 05. Jul 2005, 13:41

istef schrieb:
icknam, wenn dir die veranstaltung nicht gefallen hat, ist das OK. aber bevor ICH eine solche veranstaltung kritisiere, frage ich mich zuerst, ob ich von mir behaupten kann genug für die welt getan zu haben als dass ich mir solche worte erlauben kann.


Du hast sicherlich in vielen Punkten Recht, bei anderen Sachen wird mir schlecht.

Ich muss überhaupt nichts für die Welt getan haben, um Bemühungen anderer zu kritisieren (wo kämen wir denn da hin). Wenn ich 10 Stunden im Dritte-Welt-Laden verkauft habe und Madonna 40 Minuten aufgetreten ist, hat dann einer genug für die welt getan.

Das Bill Gates jeder Schule in den USA Computer schenkt, ist ziemlich falsch. Das wollte Microsoft im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs machen (aber es gibt eine milliardenschwere Gates-Stiftung - ca. 20 Mrd. USD nach meiner Erinnerung). Umgekehrt kann man nachlesen, mit welchen Methoden Bill Gates zu dem vielen Geld gekommen ist - von fair und gerecht wird man da nicht viel finden. Und natürlich kann man Gates nicht vorwerfen, dass er in den USA lebt und dort Spenden, Steuern und Kapital anders organisiert sind als hier. Und natürlich helfen solche Spendenaktionen.

Das ändert aber nichts daran, dass das ganze mir wie eine Wohltätigkeitsveranstaltungen, wo Millionäre und Milliardäre für die "gute Sache" spenden, vorkommt.
istef
Inventar
#27 erstellt: 05. Jul 2005, 13:54
@icknam
mag sein dass ich in sachen bill gates irre. ich wollte dir damit nur sagen, dass wir nicht übers fernsehen prominente beurteilen können. die einen gehen mit ihren guten taten an die öffentlichkeit, die anderen nicht. einfach nur das schlechte sehen weil sie reich sind, erachte ich als falsch.

aber ich sehe dein problem nicht mit der tatsache, dass prominente leute für eine gute sache kämpfen. was passt dir nicht daran? dass diese leute in saus und braus leben und dann für arme leute kämpfen? sollen sies nicht tun weil sie millionäre sind oder was? war das ganze ein PR-gag der musiker? willst du das damit sagen?

icknam, es geht nicht im detail darum was du persönlich für die welt getan hast. ich finde es einfach verkehrt andere für deren einsatz zu kritisieren, wo man doch selber mehr machen könnte. JEDER von uns könnte das, mich eingeschlossen. deshalb gilt für mich: wenn jemand einsatz zeigt für eine gute sache, anerkenne ich diese tat, und wenn sie noch so unbedeutend erscheinen mag. ich suche nicht nach dem haar in der suppe.

ich will dich nicht beurteilen oder kritisieren, aber mir kommt es vor als legst du bei dieser sache die prioritäten etwas falsch. meiner meinung nach natürlich. wenn du dies anders siehst, ist es wie gesagt OK.

ich fand das ganze konzept eine lobenswerte aktion.

istef
scrooge
Stammgast
#28 erstellt: 05. Jul 2005, 14:06
@istef:
Für Gegenvorschläge bin ich weder zuständig noch muss ich diese bringen, um den Status Quo kommentieren / kritisieren zu dürfen. Weiters bitte ich Dich eindringlich darum, meine "kitschig" - Aussage nicht in einen falschen Kontext zu bringen und gezielt falsch zu interpretieren!! Würde aber abschliessend sagen, dass wir bei den wesentlichen Punkten eigentlich mehr oder weniger konform gehen

@ Schili:
Interessantes Posting, die weiterführende Literatur würde mich jedenfalls interessieren. Bitte wenn möglich um Tipps.

Grüsse.
istef
Inventar
#29 erstellt: 05. Jul 2005, 14:18
@ scrooge


Ausserdem hoffe ich, dass Live8 zumindest punktuell etwas bewirken wird und - auch wenns kitschig klingt - wenn dadurch nur ein Leben gerettet wird hats natürlich schon seine Berechtigung gehabt.


falscher kontext? du schreibst, dass es kitschig klingt...

OK, du sagst nicht, ein leben zu retten sei kitschig. könnte man missverstehen. vielleicht haben wir einfach eine andere auffassung von kitschig. ich finde nicht dass dies kitschig klingt. aber lassen wir die haarspalterei. entscheidend ist dass wir vom gleichen reden. falls ich was undeutliches wiedergegeben habe, SORRY.




Für Gegenvorschläge bin ich weder zuständig noch muss ich diese bringen, um den Status Quo kommentieren / kritisieren zu dürfen


wieso nicht? du bist wie wir alle auch teil der gesellschaft und hast ein recht auf meinungsfreiheit. ich verstehe nicht weshalb du dich zurückziehst und sagst "ich bin nicht zuständig". du hast doch sicher eine meinung dazu, was mehr bringen würde als live8.....


Würde aber abschliessend sagen, dass wir bei den wesentlichen Punkten eigentlich mehr oder weniger konform gehen


bin ich froh

istef
icknam
Stammgast
#30 erstellt: 05. Jul 2005, 14:26

istef schrieb:
mag sein dass ich in sachen bill gates irre.


Dank seines Reichtums dürften Bill Gates und seine Frau auch die »spendabelsten« Menschen sein: durch die gemeinsame Stiftung Bill and Melinda Gates Foundation, die über ein Vermögen von annähernd 34 Milliarden verfügt, haben sie bis heute etwa 7,5 Milliarden US-$ ihres Privatvermögens für wohltätige Zwecke gespendet. Die im Dezember 2004 an ihn ausgeschüttete Sonderdividende von knapp drei Milliarden US-$ floss ebenfalls in diese Stiftung ein. Bis zu seinem Ableben will Gates nach eigenen Aussagen 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden.

Unter wikipedia steht noch mehr.

Mir geht es nicht darum, "nur das schlechte sehen weil sie reich sind", sondern darum, dass man denen keine Heiligenschein umhängen darf, weil sie reich sind. Es war halt eine Wohltätigkeitsveranstaltungen, wo Millionäre und Milliardäre für die "gute Sache" spenden. Hier hatten das ganze in einer ganz besonderen Ausprägung
=> Millionäre und Milliardäre für die "gute Sache".
=> Publikukm noch und nöcher
aLLErdIngS WiRd vOn MAncheN bEReitS diE nenNUNG dEr tAtSAchEn alS KRItiK verSTandEN.
istef
Inventar
#31 erstellt: 05. Jul 2005, 14:30
interessante fakten zu gates!

gespendet hat NIEMAND! es ging nicht um geld, sondern lediglich darum die welt wiedermal etwas aufzurütteln und auf gewisse missstände aufmerksam zu machen. und wer bitte soll das besser machen als prominente musiker??? die sind doch das perfekte sprachrohr!



istef


[Beitrag von istef am 05. Jul 2005, 14:30 bearbeitet]
icknam
Stammgast
#32 erstellt: 05. Jul 2005, 14:48

istef schrieb:
interessante fakten zu gates!


Ich lag mit meinen 20 Mrd. auch ziemich daneben - aber dass es mehr war, als vermutlich das gesamte BSP von Mail in einem Jahr, hatte ich noch in Erinnerung.


istef schrieb:
gespendet hat NIEMAND!

Treten unentgeltlich auf und die Verwertungsrechte ... Das ist bei Musikussen wie Pink Floyd, Madonna, Robbie Williams etc. wie bares Geld. Wer anderes erzählt, wird von mir nicht ernst genommen.



istef schrieb:
die sind doch das perfekte sprachrohr!

Naja - ob die angesprochenen reagieren (außer wie hier im Forum => Wer hat XY aufgenommen?), ist zweifelhaft. Ich glaube eher folgendes:

Spaßveranstaltung wie andere Konzerte auch:
1. Alle Hochglanzmedien berichten brav darüber.
2. Alle finden die Veranstaltung klasse, weil sie so nichtssagend, aalglatt und blanglos ist.


[Beitrag von icknam am 05. Jul 2005, 14:55 bearbeitet]
istef
Inventar
#33 erstellt: 05. Jul 2005, 14:58
ich glaube dich überzeugt heut niemand mehr vom gegenteil, was?

in tat und wahrheit ist es so, dass es gerade im fall von pink floyd einige überzeugungsarbeit gebraucht hat. aber trotz des ernsten hintergrunds war es auch eine musikveranstaltung. ich denke es ist nicht verkehrt sich trotz der traurigen wahrheit auch an der musik zu erfreuen. und diese leute sind nunmal erfolgreiche stars. du hörst dir vermutlich auch musik von einigen der bands an, oder? weshalb soll nicht das eine mit dem anderen verbunden werden?

ob dies für die stars nun wie bares geld war oder nicht ist jetzt aber wirklich völlig wurscht... die veranstaltung hat mit sicherheit viele leute aufgewühlt und zum nachdenken bewegt. und DAS finde ich extrem wichtig. ob die musiker nun wirklich mit oder ohne eigennutz aufgetreten sind, interessiert mich ehrlich gesagt nicht die bohne....

istef
icknam
Stammgast
#34 erstellt: 05. Jul 2005, 15:21

istef schrieb:
ich glaube dich überzeugt heut niemand mehr vom gegenteil, was?


Ich erlaube mir heute ein fremde Meinung: "Don't give me that do goody good bullshit."


istef schrieb:
die veranstaltung hat mit sicherheit viele leute aufgewühlt und zum nachdenken bewegt.

Hoffen wir mal, das dem so ist.


Money, it's a crime.
Share it fairly but don't take a slice of my pie.
Money, so they say
Is the root of all evil today.


[Beitrag von icknam am 05. Jul 2005, 15:25 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#35 erstellt: 05. Jul 2005, 17:03
Hallo,

live8 war eine tolle Sache, aber selbst wenn es seinen "Zweck" erfüllt, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das so sinvoll ist.

Ich hab mich seit einiger Zeit nicht mehr mit der Problematik auseinander gesetzt, aber vor einigen Jahre sah es so aus:
Äthiopien und Eritrea waren Mitten im "Gernzkonflikt".
Beide haben Miliardenschwere, hochgerüstete Armeen, wärend die Bevölkerung verhungert...
Ich weiss nicht, welcher Anteil der Staatsschulden sozialer und welcher militärischer Natur ist, aber IMO sollte man den Schuldenerlass an eine Auflösung der Armee bzw. eine Beschränkung auf Inlandskonflikte binden.

mfg
Martin
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#36 erstellt: 06. Jul 2005, 11:00
Moin,


Schili schrieb:
Das Ende der europäischen Kolonialzeit ist nun über 40 Jahre her und langsam zieht das Argument nicht mehr.


Europa hat nach dem Ende der Kolonisation durch Rom schlappe 1500 Jahre gebraucht, bis überhaupt mal ein bisschen Stabilität hineinkam.

Während des dunklen Mittelalters sah es hier nicht anders aus als wie Du Afrika beschreibst.

Gruß
Cpt.
icknam
Stammgast
#37 erstellt: 06. Jul 2005, 11:10

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Während des dunklen Mittelalters sah es hier nicht anders aus als wie Du Afrika beschreibst.


Nur waren damals Maschinengewehre, Tretminen, Granatwerfer etc. weniger verbreitet, was schon einen deutlichen Unterschied ausmacht.
Schili
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 06. Jul 2005, 11:18

Europa hat nach dem Ende der Kolonisation durch Rom schlappe 1500 Jahre gebraucht, bis überhaupt mal ein bisschen Stabilität hineinkam.


Kein Vergleich. Die Römer brachten den Handel, die Kanalisation, Kunst, Kultur etc. nach Europa.
Der Rest Europas wurde nicht lediglich als Selbstbedienungsladen gesehen.

Außerdem, setzt man Technik & Logistik die heutzutage zur Verfügung steht analog um, entsprächen 1000 Jahre Mittelalter ca. 50 Jahre 20- bzw. 21. Jahrhundert....


Während des dunklen Mittelalters sah es hier nicht anders aus als wie Du Afrika beschreibst.


Wenn Afrika nicht aufpasst, landet es genau dort wieder...und selbst nicht ganz unschuldig...

Gruß, Schili


[Beitrag von Schili am 06. Jul 2005, 11:19 bearbeitet]
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#39 erstellt: 06. Jul 2005, 11:30
Moin,


icknam schrieb:
Nur waren damals Maschinengewehre, Tretminen, Granatwerfer etc. weniger verbreitet, was schon einen deutlichen Unterschied ausmacht.


Ob man von einer Maschinengewehrkugel in den Kopf getroffen oder einem das Gladius in die Eingeweide gerammt wird kommt doch irgendwie aufs Gleiche heraus, oder? Letzteres ist sogar schmerzhafter.


Schili schrieb:
Die Römer brachten den Handel, die Kanalisation, Kunst, Kultur etc. nach Europa.


Mal davon abgesehen dass es vor den Römern in den "unzivilisierten" Gegenden auch schon Handel, Kunst und Kultur gegeben hat, haben die Kolonisten nicht das gleiche nach Afrika gebracht?


Der Rest Europas wurde nicht lediglich als Selbstbedienungsladen gesehen.


Und ob. Es gab die adlig-militärische Oberschicht, und den Rest, der zum großen Teil versklavt wurde (anders kann man das nicht nennen).


Außerdem, setzt man Technik & Logistik die heutzutage zur Verfügung steht analog um, entsprächen 1000 Jahre Mittelalter ca. 50 Jahre 20- bzw. 21. Jahrhundert....


Spekulation.


Wenn Afrika nicht aufpasst, landet es genau dort wieder


Es ist doch noch gar nicht darüber hinweg.

Gruß
Cpt.
Schili
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 06. Jul 2005, 11:47

Spekulation.


Keinesfalls.
Flugzeuge, Pipelines, virtuelle Datenbanken etc.
Eine Schiffspassage dauerte noch vor hundert Jahre von Hamburg nach Dakar ca. 1 Woche. Mit dem Flugzeug dauert es etwa 7 Stunden...
Das ganze Logistik & Informationsnetz ist bestimmt 20 x schneller als im Mittelalter...
Wieso also Spekulation?


Mal davon abgesehen dass es vor den Römern in den "unzivilisierten" Gegenden auch schon Handel, Kunst und Kultur gegeben hat, haben die Kolonisten nicht das gleiche nach Afrika gebracht?


Nein. Von einigen Missionaren mal abgesehen, wurde Afrika als Safaripark, Bodenschatzreservoir und Spielplatz betrachtet (ganz besonders der Kongo unter dem belgischen König Leopold).


Ob man von einer Maschinengewehrkugel in den Kopf getroffen oder einem das Gladius in die Eingeweide gerammt wird kommt doch irgendwie aufs Gleiche heraus, oder? Letzteres ist sogar schmerzhafter.


Aha. Meinst du nicht, dass es einer Nervenbahn ziemlich egal ist, was sie zerstört?
Da mußt du schon beim gleichen Beispiel bleiben.
Ein Stich ins Herz mit einem Bajonett führt schneller zum Tod als eine "zivilisierte" Kugel in die Eingeweide.
Eine Kugel in die Eingeweide ist genau so schmerzhaft wie ein Stich...

Ein 12-jähriger, mit einer AK47 ausgerüsteter Kindersoldat kann mühelos 20 Zivilisten töten.
Ein Kind mit einem Schwert könnte das wohl kaum...

Europa des Mittelalters und der Neuzeit läßt sich zu keiner Zeit analog mit dem afrikanischen Kontinent vergleichen...

Gruß, Schili


[Beitrag von Schili am 06. Jul 2005, 11:49 bearbeitet]
icknam
Stammgast
#41 erstellt: 06. Jul 2005, 12:04

Schili schrieb:
Ein 12-jähriger, mit einer AK47 ausgerüsteter Kindersoldat kann mühelos 20 Zivilisten töten.
Ein Kind mit einem Schwert könnte das wohl kaum ...


Sehe ich auch so. Außerdem können heute die mit dem Maschinengewehr und dem Jeep theoretisch einen ganzen Landstrich beherrschen, da die ordnende Staatsmacht (sofern existent) weit weg ist und sich im Zweifel nur am Rande interessiert.
Mit eben so einem Vorsprung in der Waffentechnik hat Europa früher den Rest der Welt erobert und teilweise eingeheimst.
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