Neigungswinkel vor allem bei RealD (sowie bei XpanD und Dolby Digital 3D)

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jedihobbit
Neuling
#1 erstellt: 21. Feb 2010, 16:10
Hallo,

ich befasse mich gerade mit dem Thema 3D-Kino, bzw. genauer mit den verschiedenen Techniken und deren praktikablen Umsetzungsmöglichkeiten für den Heimkinobereich. Dabei soll es vor allem um die o.g. drei 3D-Variationen gehen, weil man laut c't (16/2008) nur bei diesen drei Techniken den Kopf um die sagittale Achse (also in der Frontalebene) rotieren kann, ohne den dreidimensionalen Effekt zu verlieren. Anders gesagt geht es mir darum, den Kopf beliebig bewegen zu können, ohne dass der 3D-Effekt darunter leidet - und zwar im Heimkinobereich.

Ich persönlich tendiere dazu am PC (3D-Spiele/Filme) eine Shutterbrille einzusetzen, da man dort überwiegend alleine davor sitzt. Entsprechend bräuchte ich einen 120Hz Monitor... Was mich allerdings verwundert, ist die Tatsache, dass ich bislang keinen Monitor ausfindig machen konnte, der 120Hz + 1080p Auflösung beherrscht. Ich denke, dass im Laufe der Zeit 1080p immer mehr zum Standard avancieren wird, so dass es in meinen Augen Sinn macht, einen 1080p-fähigen 3D-Monitor zu warten. Wie seht ihr das? Obendrein habe ich eine XBOX 360, welche ebenso 1080p darstellen kann und welcher neben der PS3 ein besonders 3D-orientiertes Jahr prophezeit wird.

I.Ggs. zum PC schaue ich im Wohnzimmer hinundwieder mit Freunden gemeinsam einen Film. Es sitzen also mehrere Personen vor demselben Bildschirm. Hier würde ich auf energieverbrauchende aktive (Shutter)-Brillen verzichten wollen. Fasziniert bin ich derzeit von der RealD-Technik.
Mit der RealD-Brille, die ich im Cinemaxx mitnehmen durfte, habe ich mal folgendes Experiment gemacht: Brillengläser herausgebaut, voreinander gehalten und in alle möglichen Richtungen mit- und gegeneinander vorm PC-Monitor rotiert... WOW... da passieren ja abgefahrene Sachen!

1. Man kann den PC-Monitor durch Rotation eines Brillenglases abdunkeln (bei 45°). Der Rest (Monitor/mein Zimmer...) bleibt normal bzw. etwas abgedunkelt sichtbar.

2. rechtes und linkes Brillenglas im rechten Winkel zueinander gedreht schwärzt den kompletten Teil, der beide Bereiche überlagert.

3. rotiert man die Brillengläser (angeordnet wie bei 2.), dann bleibt es nicht immer schwarz, sondern färbt sich bis hin zu lila (parallele Position).

4. ein Brillenglas wie bei 1. (also 45°) schwärzt den Bildschirm. Wenn man jetzt zwischen Monitor und diesem Brillenglas das andere Brillenglas davorschiebt und rotiert, wird in dem Bereich, in dem beide Brillengläser übereinanderliegen wieder entschwärzt!!!

Aufgrund dieser Experimente war ich sehr verblüfft. Ich dachte, dass man bei zirkulärer Polarisation eigentlich immer das andere Brillenglas schwarz sehen müsste und war über den Lila-Effekt (3.) besonders erstaunt. Leider habe ich im Kino nicht ausgetestet, ob bei Kopfrotation um 90°(also quasi die 'Lila-Effekt-Stellung') das Bild für das andere Auge sichtbar wird.

Was mich ebenso verblüfft hat, war die Tatsache, dass ich meinen Monitor schwärzen und darüber hinaus sogar wieder entschwärzen konnte. Leider kenne ich mich mit der LCD-Technik nicht sonderlich gut aus. Aber theoretisch bedarf es keiner unmöglichen Änderungen, um Real-D-Monitore und Real-D-TVs herzustellen. Da mein Monitor im richtigen Betrachtungswinkel (45°) schwarz wird und im rechten Winkel dazu (135°) nur etwas abgedunkelt aber komplett sichtbar ist, müsste man doch nur die einzelnen LCDs, bzw. evtl. nur die Lichtquelle irgendwie zusätzlich um 90° drehen, aber auf ein und demselben Raum unterbringen. Die Bildwiederholfrequenz müsste dementsprechend verdoppelt werden.

Im Kino wird ja ein aktiver Z-Filter vor den Projektor gesetzt. Soweit ich das verstanden habe, wird dort sowohl links-zirkulär, als auch rechts-zirkulär im Wechsel nacheinander polarisiert. Im Heimkinobereich ließe sich ein solcher Filter doch ebenfalls vor den Beamer + Silberleinwand oder sogar theoretisch vor die einzelnen LCDs installieren?!

Funktioniert dieser Effekt eigentlich auch bei EDGE-LED-TVs? Vielleicht ließe sich die EDGE-Beleuchtung einfach um eine Beleuchtung im rechten Winkel dazu (also quasi eine TOP-DOWN-Beleuchtung) erweitern, um pro Brillenglas zwei verschiedene Schwärzungs-Winkel zu erzeugen?

Vielleicht konnte ich ja den einen oder anderen Denkanstoß geben. Ich jedenfalls hoffe, dass das Wohnzimmer möglichst bald qualitativ hochwertig 3D-fähig wird...

Diejenigen denen die Unterschiede der drei o.g. Techniken nicht geläufig sind, können auf
dieser Seite einen kurzen Vergleich finden.

Nachtrag 14:33
Mir ist gerade aufgefallen, dass mein Notebook-Bildschirm i.Ggs. zum normalen TFT nicht bei 45° schwärzt, sondern bei 135°. :-) Natürlich sind zwei Bildschirme nicht einer, aber wenn man beide quasi zu einem Bildschirm zueinander verschmelzen würde, hätte man beide Polarisationswinkel an einem Bildschirm. Allerdings müsste der Kopf dann aber auch gerade gehalten werden :-(


[Beitrag von jedihobbit am 21. Feb 2010, 16:36 bearbeitet]
ahastedt
Neuling
#2 erstellt: 23. Feb 2010, 19:20
Ich vermute, dass die dein Monitor eine Zirkulationsfolie hat, dein Laptop nicht. Hier ein Auszug aus Wikipedia zu Polarisation:

"Zirkularpolarisationsfilter vermögen mittels spezieller Plastikfolien (von Polaroid oder 3M) aus zufällig polarisiertem Licht zirkular polarisiertes zu erzeugen. Sie werden zur Kontrastverstärkung vor Displays eingesetzt und lassen am Display-Glas nahezu senkrecht reflektiertes Fremdlicht nicht ein zweites Mal passieren, da es dann eine Zirkularpolarisations-Drehrichtung aufweist, für die der Filter intransparent ist." (Irgendwo in dem Artikel ist auch beschrieben wie zwei Polfilter hintereinander sich beeinflussen.)


Ich denke, dass es nicht so einfach sein wird einen Real-D-fähigen Monitor zu bauen. Das Licht, das polarisiert sein muss, ist das, was auf deine Augen (die Polarisationsbrille) trifft. Das ist der Grund, warum Silberleinwände benötigt werden. Normale Leinwände würden die zirkularisierte Polarisation aufheben. Das heißt, dass Edge-Light auf jeden Fall ausfällt als Möglichkeit, weil es auf Reflektionen beruht. Bei anderen Lichtquellen wäre die Frage, ob eine Polarisierung vor oder auch nach der LCD-Einheit genügen würde, oder ob sie tatsächlich nach dem Austreten des Lichts aus dem Monitor stattfinden muss.

Ich habe es ehrlich gesagt auch selber nicht ausprobiert, aber wenn ich die Theorie richtig verstanden habe, dürfte Real-D keine Probleme bei Kopfneigung machen, da die Polarisierung des Lichts ja nicht im Verhältnis zum Betrachter zu sehen ist. Vielmehr ist ein Brillenglas gegen eine Polarisierung undurchdringlich oder nicht.


Dolby Digital 3D stehe ich persönlich noch skeptisch gegenüber. Allerdings hab ich keine Bilder geshen und halte mich deshalb mit schlechten Bewertungen zurück. Aber ein filtern der Spektren kann nicht förderlich sein.



Ich bin wirklich mal sehr gespannt, was bei den Bemühungen der Industrie den Hype zu nutzen, um 3D in den Markt zu bringen herauskommt. Ich sehe es genauso wie du, dass 1080p der Standard sein wird. Zweimal 1080p24/25/30 ist schon eine ordentliche Stange an Daten, die es zu übertragen gilt. Aber wenn man davon ausgeht, dass sich linkes und rechtes Bild nicht in riesigem Maße unterscheiden, ist dem mit Interframe-Codierung, also differenzbilübertragung wie bei H.264 etc., sicher gut beizukommen.


Wenn man jetzt mal bei der Shutter-Brille als einfachste Möglichkeit auch mit mehreren 3D zu sehen bleibt und die nötige Bandbreite schafft, dann ist der Schritt kein großer mehr. Die Herzzahlen sind bei heutigen Fernsehern hoch genug, um auch zwei Bildströme anzuzeigen, fehlt nurnoch die Vereinbarung, wie der zweite Datenstrom übertragen und verarbeitet wird.
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