Gehe zu Seite: Erste 2 Letzte |nächste|

Filme sollten so gezeigt werden, wie vom Regisseur gewollt. Pro und Contra.

+A -A
Autor
Beitrag
Muppi
Inventar
#1 erstellt: 06. Mrz 2013, 14:10
Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist.
Mir geht es mächtig gegen den Strich wenn irgendwelche Pädagogen, die sich den ganzen Film anschauen, egal jetzt welchen, meinen sie dürften einem erwachsenen und mündigen Menschen vorschreiben was der sich anschauen darf und was nicht.
ChrisTre
Stammgast
#2 erstellt: 07. Mrz 2013, 16:16

Muppi (Beitrag #104) schrieb:
Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist.
Mir geht es mächtig gegen den Strich wenn irgendwelche Pädagogen, die sich den ganzen Film anschauen, egal jetzt welchen, meinen sie dürften einem erwachsenen und mündigen Menschen vorschreiben was der sich anschauen darf und was nicht. :{


Soll jetzt nicht ausarten, aber das interesssiert mich dann doch:

Beim Bild ist es dir wichtig, dass es so gezeigt wird, wie vom Regisseur gewollt, und du drückst aus, dass es dir 'mächtig gegen den Strich geht...' und du dir nicht vorschreiben lassen möchtest, was du dir anschauen darfst usw.

Beim Dialog/ Inhalt hingegen macht es dir überhaupt nichts aus (bestehst du darauf), dass dieser für Deutsche Kinos komplett (!) rausgeschnitten und durch einen anderen (verändert, verfälscht, zensiert) ersetzt wird.

Wie kann eine Meinung über die Präsentation eines Films derart zweigeteilt bzw. gegensätzlich sein?

Irgendwie passt das für mich überhaupt nicht zusammen.

Was bewegt dich dazu, dich bewusst gegen (!) den Originalinhalt eines Films zu entscheiden - abgesehen von der Sprachbarriere, die sich ohne Weiteres entfernen ließe, ohne den Inhalt zu verändern, zu verfälschen und zu zensieren; auf der anderen Seite dann aber 'aufzubrausen', wenn am Schnitt etwas geändert wurde?


[Beitrag von ChrisTre am 07. Mrz 2013, 18:18 bearbeitet]
Muppi
Inventar
#3 erstellt: 07. Mrz 2013, 18:44
@ChrisTre

Wie meinen?
ChrisTre
Stammgast
#4 erstellt: 07. Mrz 2013, 19:41

Muppi (Beitrag #110) schrieb:
Wie meinen? :?

Stichwort: Synchronisation
Muppi
Inventar
#5 erstellt: 07. Mrz 2013, 21:13
Irgendwie hast du mich mißverstanden.
ChrisTre
Stammgast
#6 erstellt: 08. Mrz 2013, 03:50

Muppi (Beitrag #112) schrieb:
Irgendwie hast du mich mißverstanden. :.

Nicht ganz.

Wir hatten mal eine Diskussion über Michael Fassbender im 'Prometheus'-Thread, bei der du sagtest, dass er 'eine erstklassige schauspielerische Glanzleistung' abgeliefert hätte, ohne dass du den Film in seiner Originalfassung gesehen hattest.

Obwohl ich dem zustimme, schrieb ich darauf hin, dass man die Leistung eines Schauspielers überhaupt erst dann angemessen beurteilen kann, wenn man diese auch in seiner Ganzheit gesehen und auch gehört hat.

Als Antwort kam dann von dir:

'Ich kann die schauspielerische Leistung auch dann beurteilen wenn der Schauspieler "nur" in Deutsch spricht...'

Oben schreibt du aber zum Thema Zensur eines Films Folgendes:

'Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist. ', schaust dir aber dann doch eine radikal veränderte und verfälschte Version von 'Prometheus' im Kino an.

Daraus schliesse ich, dass du in der Regel Synchronfassungen bevorzugst bzw. überwiegend im Kino oder TV anguckst, was natürlich mein Fehler ist, sollte ich damit falsch liegen.

Für meine Begriffe beisst sich allerdings deine Aussage (s.o) mit deinen Sehgewohnheiten.
peeddy
Inventar
#7 erstellt: 08. Mrz 2013, 04:58
Hhmm..das Wort Schauspiel leitet sich aus dem Wort Schau und Spiel ab..heißt, man schaut dem Spiel ( mit der Mimik..) zu..wo ist da das "gesprochene" Wort
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Mrz 2013, 10:33
naja, eigentlich dürfte es reichen den Film "Starship Troopers" zu nennen um zu zeigen bzw. zu beweisen das man nicht nur mit Bildschnitten zensieren kann. Die haben mit der deutschen Synchro die Aussage des Films komplett ad absurdum geführt. Blos nix faschistisches im deutschen Fernsehen... ist sicher ansteckend wenn man das hört....
Muppi
Inventar
#9 erstellt: 08. Mrz 2013, 12:47
@ChrisTre

Wo bitte soll da der Kontext sein, worum geht es Dir eigentlich? Warum sollte ich mir nicht die Kinofassung von Prometheus anschauen, ein Film der in 3D großartig rüberkommt??
Mir ging es bei Filmschnitte und nicht um die dt. oder englische Fassung, mein Schulenglisch reicht nicht um auf die dt. Fassung verzichten zu können.


[Beitrag von Muppi am 08. Mrz 2013, 12:54 bearbeitet]
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 08. Mrz 2013, 13:17
ich kann seine Argumentation durchaus verstehen.
Original ist Original und da gehört halt der Originalton mit der Originalsprache dazu.

Fast alle Synchros "verfälschen" den Kontext an mehr als einer Stelle. Allerdings ist das wohl nur äußerst selten im Kontext einer Zensur zu sehen. Die meisten Filme sind einfach nicht gewissenhaft genug übersetzt. Oft fehlt einfach das Verständnis für Slangbegriffe oder Subkulturen.
Muppi
Inventar
#11 erstellt: 08. Mrz 2013, 13:20
Ok, ich habe jedoch von Beginn an von Filmschnitten geschrieben, von daher sollte man meine Argumentation auch nachvollziehen können.
Wäre mein Schulenglisch besser, würde ich wohl auch den Original-Ton wählen, wobei man sich an dt. Synchronsprecher zu diversen Schaupielern schon längst gewöhnt hat.
Schili
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 08. Mrz 2013, 15:35

Wäre mein Schulenglisch besser, würde ich wohl auch den Original-Ton wählen,


Bist du kein "native speaker", hilft dir Schulenglisch oftmals NULL weiter. Mein Englisch würde ich als fließend in Schrift und Wort bezeichnen. Als ich die Serie The Wire im Original guckte, stelle ich fest, dass ich von diesem Baltimore-Gang/Cop-Slang so gut wie nichts verstehen konnte. Tatsächlich müssen sich sogar US-Amerikaner außerhalb Marylands diese Serie teilweise mit UT anschauen. Halt, als würden wir einen Film auf Schweizerdeutsch(wahlweise sächsisch/Dorfbayerisch oder Köln-Kalk-Kölsch) anschauen. Ein Ausländer mit guten oder sogar sehr guten Deutschkenntnissen, verstünde da auch NULL. Darüber hinaus ist festzustellen, dass die deutsche Synchro weltweit die aufwendigste ist und nahezu perfekt Übersetzung und Modulation umsetzt. Und wer unübersetzbaren Wortwitz zum Beispiel erleben möchte, der soll halt die Original-UT zuschalten oder halt das Original schauen. Aus meiner Sicht spricht aber NICHTS - sofern man kein native speaker ist - dagegen, sich einen Film oder eine Serie synchronisiert anzuschauen.
Ich lese Bücher von Orhan Pamuk, Salman Rushdie und Alexander Solschenizyn schließlich auch ganz selbstverständlich in der deutschen Transkription.



[Beitrag von Schili am 08. Mrz 2013, 15:44 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#13 erstellt: 08. Mrz 2013, 15:59

Muppi (Beitrag #118) schrieb:
Ok, ich habe jedoch von Beginn an von Filmschnitten geschrieben, von daher sollte man meine Argumentation auch nachvollziehen können.


Die Frage ist allerdings, was dich beim Bild halt machen und auf dessen Unversehrtheit bestehen, aber dann doch eine komplette Veränderung (Verfälschung, usw.) auf der anderen Seite akzeptieren lässt?


Muppi (Beitrag #104) schrieb:
Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist.


Wäre genauso, als würdest du in ein authentisches, Japanisches Restaurant gehen und dir Essen bestellen.

Anschliessend gehst du dann allerdings zur Pommesbude nebenan und lässt dir dort deine Speise mit ordentlich viel Ketchup nachwürzen.

Danach setzt du dich wieder ins Restaurant und erzählst, dass Japanisches Essen nur so gegessen werden sollte, wie vom Koch vorgesehen.

Bevor dieser Beitrag wieder verschoben wird, weil er doch ein wenig vom Thema wegführt, können wir es auch dabei belassen und mit der Diskussion zur hoffentlich gelungenen 'The Evil Dead'-, bzw.(in Deutschen Kinos) 'Tanz Der Teufel'-, obwohl in dem Film weder Teufel vorkommen, noch getanzt wird. ( ), Neuverfilmung fortsetzen.

Noch kurz, gerne auch per PM:

Im 'Django'-Thread schreibst du, dass 'Once Upon A Time In The West' (Spiel mir das Lied Vom Tod) zu deinen Lieblingswestern gehört.

Ein fantastischer Film.

Hast du den schon einmal im Original gesehen? Wenn nicht, solltest du dich unbedingt auf eine Überraschung gefasst machen.
Die Deutsche Fassung habe ich als Kind gesehen und war als Filmfan dann 'geschockt' (!), als ich das Original sah, mit welcher Ignoranz der Film verändert wurde.
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:07
Ja, Outputs wo es um Seriösität und Originalschauplätze geht sind schon teilweise hart. Gerade auch wenns um in sich abgeschlossene Subkulturen und deren Slang dreht. The Wire ist da ein sehr treffendes Beispiel. Manche anderer Serie wie z.B. The Shield (teilweise) auch.
Von Filmen wie z.B. Menace to Society gar nicht erst zu sprechen.

MMn zerstört es viel von der Authentizität wenn alle Charactere in der deutschen Synchro ein, mehr oder minder, lupenreines Deutsch sprechen. Das wiederspricht dem Sinn der in der Serie steckt.
Ich kann gut mit Untertitel leben. Nach ner Staffel oder zwei braucht man den meistens nichtmal mehr. Ich finde auch nicht das der Untertitel von der Handlung ablenkt (was ja gerne als Totschlagargument genutzt wird).

Ich guck aber auch chinesische, koreanische und japanische Filme im Original mit, meist englischem, Untertitel. Die schaffen es nämlich zu 99% nicht in den Synchronspercherhimmel Deutschland.

Es gibt dutzende/hunderte sehr gute, sehr schlechte und tausende passable Synchros. Alle haben eins gemein: Sie ersetzen nicht das Original.
Schili
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:08

Hast du den schon einmal im Original gesehen?


Grad in Bezug auf Ouatitw finde ich das ein recht schlechtes Beispiel. Der Film lebt zu 80% von der Bildsprache, zu 15% vom Score/Geräuschen und nur 5% von den Dialogen...


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Und ob´s nun der Vater oder der Bruder war, ist inhaltlich doch tatsächlich von nahezu ungeordneter Relevanz...


Schili
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:21
In der Tat sollte das hier aber nicht weiter thematisiert werden, wir(mich eingeschlossen) wandeln schon schwer auf OT-Pfaden...

Hier können wir bei Bedarf weiter diskutieren...

http://www.hifi-foru...um_id=85&thread=2495

ChrisTre
Stammgast
#17 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:38

Schili (Beitrag #122) schrieb:

Grad in Bezug auf Ouatitw finde ich das ein recht schlechtes Beispiel. Der Film lebt zu 80% von der Bildsprache, zu 15% vom Score/Geräuschen und nur 5% von den Dialogen...

Ich finde den Film als Beispiel recht passend, weil er a) einer Muppis Lieblingwestern ist, und an ihn meine Frage ja auch gerichtet war, und b) weil

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

am Ende einfach etwas dazuerfunden und Harmonica in den Mund gelegt wird, was da überhaupt nicht hingehört.
Schili
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:41
Ist ja mal ne Wahnsinns-Argumentation...
ChrisTre
Stammgast
#19 erstellt: 08. Mrz 2013, 16:54

Schili (Beitrag #125) schrieb:
Ist ja mal ne Wahnsinns-Argumentation... :D


?

Die Argumentation, es gäbe nicht genug Dialog ist da wohl eher etwas schwach. Das macht den Film sogar zu einem noch besseren Beispiel.


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Was macht den Film zu einem schlechten Beispiel, wenn er doch einfach eine Szene dazuerfindet, die so im Original nie stattgefunden hat und sich der Drehbuchautor/ Regisseur schon etwas dabei gedacht hat seinen Charakter nichts sagen zu lassen, während man im Deutschen das komplett ignoriert und ihm einfach sprechen lässt?


Ein besseres Beispiel von Verfälschung kann es wohl kaum geben:


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Original: der Charakter bleibt stumm

Synchro: der Charakter spricht
Muppi
Inventar
#20 erstellt: 08. Mrz 2013, 17:56
@ChrisTre

Belassen wir es einfach dabei bevor das wieder ausufert wie bei Prometheus, denn ich habe den Eindruck das Du mein Argument nicht wirklich verstanden hast bzw. nachvollziehen kannst.
Ich kann immer noch wählen ob ich den Film in dt. Sprache oder im Original schauen möchte, bei Zensurschnitten kann ich das nicht, denn da haben dann wie hier bei The Evil Dead irgendwelche Zensurheinis einfach bestimmt was ich sehen darf und was nicht, kommt das so einigermaßen verständlich rüber worum es mir geht!?
Ansonsten halte ich es hiermit, Du hast recht und ich meine Ruhe.


[Beitrag von Muppi am 08. Mrz 2013, 18:04 bearbeitet]
Muppi
Inventar
#21 erstellt: 08. Mrz 2013, 17:58

ChrisTre (Beitrag #120) schrieb:

Wäre genauso, als würdest du in ein authentisches, Japanisches Restaurant gehen und dir Essen bestellen.

Anschliessend gehst du dann allerdings zur Pommesbude nebenan und lässt dir dort deine Speise mit ordentlich viel Ketchup nachwürzen.

Danach setzt du dich wieder ins Restaurant und erzählst, dass Japanisches Essen nur so gegessen werden sollte, wie vom Koch vorgesehen.



Den Vergleich finde ich gelinde gesagt haarsträubend.
Muppi
Inventar
#22 erstellt: 08. Mrz 2013, 18:09
ChrisTre
Stammgast
#23 erstellt: 08. Mrz 2013, 19:43

Muppi (Beitrag #127) schrieb:

Ich kann immer noch wählen ob ich den Film in dt. Sprache oder im Original schauen möchte, bei Zensurschnitten kann ich das nicht, denn da haben dann wie hier bei The Evil Dead irgendwelche Zensurheinis einfach bestimmt was ich sehen darf und was nicht, kommt das so einigermaßen verständlich rüber worum es mir geht!?

Sollte sich die Kinolandschaft in Deutschland tatsächlich in den letzten Jahren derart geändert haben?
Das bleibt Wunschdenken.

Worum es dir geht habe ich schon vom ersten Beitrag an verstanden.
Deswegen hatte ich ja überhaupt erst meine Frage an dich.

Wenn du es auf den reinen Konsum Zuhause beschränkst, erinnere ich dich gerne daran, dass man auch da zwischen der Zensurfassung und der unzensierten Version wählen kann, und dann verstehe ich dein 'Problem' tatsächlich nicht.

Sollte dir als Antwort in den Sinn kommen, 'Ja, aber ich möchte einen unveränderten Film in einer Deutschen Fassung', dann ist das ein Widerspruch in sich, und meine Frage bleibt weiterhin unbeantwortet.

Aber na gut, du möchtest darauf nicht antworten, und dann belassen wir es einfach dabei.

Das Restaurantbeispiel ist nicht haarsträubend, sondern trifft den Nagel auf den Kopf:

- Japanische Essen, wie vom Koch gewollt, aber dann doch mit Ketchup.

- Den Film, wie vom Regisseur gewollt, aber dann doch total anders und widerlich.

Widerlich bleibt natürlich Geschmacksache, und es gibt mit Sicherheit auch Leute die Japanisches Essen mit Ketchup bevorzugen. Genauso wie es Leute gibt die lieber auf Dialekte, Kultur, Lippensynchronität, Originalsprache, Witz, Gefühl, Kontext, Inhalte, Dialoge, usw. in einem Film verzichten und lieber zur Fassung in glattgebügeltem Hannoveraner Deutsch greifen. Perlen vor die Säue.
Anschliessend aber zu sagen, es ginge einem gegen den Strich, wenn jemand die Pilze weglässt, und man Japanisches Essen nur so serviert bekommen möchte, wie vom Koch gedacht, käme wohl niemandem in den Sinn.
Schili
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 08. Mrz 2013, 20:13
Dann muss man unzähligen US-amerikanischen Filmen auch vorwerfen, dass Deutsche in WK2-Filmen englisch und Indianer und Mexikaner in Western dies ebenfalls tun. Niemals ist Sprache im Film authentisch.Spielfilm ist immer ein Kunstprodukt und keine Doku. Das hat Tarantino eindrucksvoll in I.B. demonstriert.
ChrisTre
Stammgast
#25 erstellt: 08. Mrz 2013, 20:52

Schili (Beitrag #131) schrieb:
Dann muss man unzähligen US-amerikanischen Filmen auch vorwerfen, dass Deutsche in WK2-Filmen englisch und Indianer und Mexikaner in Western dies ebenfalls tun. Niemals ist Sprache im Film authentisch.Spielfilm ist immer ein Kunstprodukt und keine Doku. Das hat Tarantino eindrucksvoll in I.B. demonstriert.


Das dürfte aber die Ausnahme sein, denn Deutsche sprechen in US-Amerikanischen Produktionen in der Regel immer Deutsch, besonders, wenn der Film in Deutschland spielt, oder ein Englisch mit Deutschem Akzent.
Gerade in WW2-Filmen sprechen die Charaktere Deutsch, denn jeder Zuschauer weiß, dass die Wehrmacht kein Englisch gesprochen hat und nur Kleinkinder glauben, dass auf der ganzen Welt ihre eigene Sprache gesprochen wird.

Sollte ein eher seltener Ausnahmefall eintreten, dann ist das vom Schreiber/ Regisseur so gewollt, und hier liegt ja gerade der Unterschied.

Schön, dass du es ansprichst:
Tarantino ist ein Meister im Schreiben von Dialogen, und es sind seine Dialoge, die seine Filme so ausgezeichnet machen.
Tarantinos 'Django' funktioniert in der Deutschen Synchronisation allerdings überhaupt (!) nicht, weil hier wieder viel mit Sprache (auch dem Deutschen) und Dialekten gespielt wird.
Am Ende gibt es dann auch noch eine eklatante Veränderung, die eine der stärksten Szenen einfach so verpuffen lässt, dass sich einem die Nachenhaare aufstellen.


[Beitrag von ChrisTre am 08. Mrz 2013, 21:08 bearbeitet]
Muppi
Inventar
#26 erstellt: 08. Mrz 2013, 21:10

ChrisTre (Beitrag #130) schrieb:

Worum es dir geht habe ich schon vom ersten Beitrag an verstanden.
Deswegen hatte ich ja überhaupt erst meine Frage an dich.

Wenn du es auf den reinen Konsum Zuhause beschränkst, erinnere ich dich gerne daran, dass man auch da zwischen der Zensurfassung und der unzensierten Version wählen kann, und dann verstehe ich dein 'Problem' tatsächlich nicht.


Aber na gut, du möchtest darauf nicht antworten, und dann belassen wir es einfach dabei.

Das Restaurantbeispiel ist nicht haarsträubend, sondern trifft den Nagel auf den Kopf:


Ok, dann hast Du es tatsächlich nicht verstanden, denn mir ging es um die Tatsache der Zensur an sich, quasi darum das überhaupt zensiert wird. Aber auch das habe ich schon mehrmals betont.
Einem erwachsenen mündigen Bürger vorschreiben zu wollen, in dem Fall The Evil Dead, was er sehen darf und was nicht ist schon mehr als anmaßend.
Ich ärgere mich darüber das irgendwelche Möchtegern-Pädagogen meinen mir genau das vorschreiben zu dürfen, wobei sie selbst sich natürlich diese Inhalte anschauen die sie mir/uns dann verwehren.
Ist das jetzt einigermaßen rübergekommen, denn noch einfacher kann ich es nicht beschreiben?!

Und ich bleibe dabei, der Vergleich mit dem Restaurant ist in meinen Augen völlig unpassend.
Jetzt sollten wir aber auch einfach beim Thema bleiben, nämlich diesem Film der ärgerlicherweise verschoben wurde.


[Beitrag von Muppi am 08. Mrz 2013, 21:11 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#27 erstellt: 08. Mrz 2013, 21:26

Muppi (Beitrag #133) schrieb:
Ok, dann hast Du es tatsächlich nicht verstanden, denn mir ging es um die Tatsache der Zensur an sich, quasi darum das überhaupt zensiert wird.


Vielleicht gehe ich tatsächlich zu sehr in die Tiefe.

Kurz: Synchronisation ist Zensur.
Schili
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 08. Mrz 2013, 21:38

Kurz: Synchronisation ist Zensur.


Das ist m.A.n. schlicht maßlos überzogen, denn unter diesen Voraussetzungen wäre auch jede Buchtranskription-wie geschrieben- Zensur. "Casablanca" wäre ein tatsächlich zutreffendes Beispiel dafür, dass Schnitt und Synchro einen Film gänzlich verändern können. Synchronisierte Filme allerdings, die durch die Synchro zu nicht ganz anderen Filmen gemacht werden, fallen da wohl kaum drunter. Darüberhinaus ist es unangebracht, den Begriff "Zensur" durch solch eine Aussage zu vergewaltigen. Denn dieser enorme Grundrechts-Einschnitt hat es nicht verdient, in solch einem Kontext eine derartige Abwertung zu erhalten.
Wer zum Beispiel mal "Agenten sterben einsam"(Where Eagles dare) im Original gesehen hat, möchte nur noch weinen - so dämlich ist das im Original hinsichtlich der Sprache umgesetzt. (Um meinem WKII-Beispiel einen Namen zu geben)



[Beitrag von Schili am 08. Mrz 2013, 21:40 bearbeitet]
Muppi
Inventar
#29 erstellt: 08. Mrz 2013, 21:47

ChrisTre (Beitrag #134) schrieb:

Kurz: Synchronisation ist Zensur.



Nein, nicht im Kontext meiner Aussage und meines Anliegens.
ChrisTre
Stammgast
#30 erstellt: 08. Mrz 2013, 21:52

Schili (Beitrag #135) schrieb:

Kurz: Synchronisation ist Zensur.


Das ist m.A.n. schlicht maßlos überzogen, denn unter diesen Voraussetzungen wäre auch jede Buchtranskription-wie geschrieben- Zensur. "Casablanca" wäre ein tatsächlich zutreffendes Beispiel dafür, dass Schnitt und Synchro einen Film gänzlich verändern können. Synchronisierte Filme allerdings, die durch die Synchro zu nicht ganz anderen Filmen gemacht werden, fallen da wohl kaum drunter. Darüberhinaus ist es unangebracht, den Begriff "Zensur" durch solch eine Aussage zu vergewaltigen. Denn dieser enorme Grundrechts-Einschnitt hat es nicht verdient, in solch einem Kontext eine derartige Abwertung zu erhalten.
Wer zum Beispiel mal "Agenten sterben einsam"(Where Eagles dare) im Original gesehen hat, möchte nur noch weinen - so dämlich ist das im Original hinsichtlich der Sprache umgesetzt. (Um meinem WKII-Beispiel einen Namen zu geben)

:prost


Überzogen. Ja.
Trotzdem kommt es vor (Die Hard, Starship Troopers uvm)

Es geht doch darum, dass der Film nicht mehr so ist, wie von den Machern gedacht. Und das ist er nach drastischen Veränderungen wie einer Synchronisation mit Sicherheit nicht mehr.

Vielleicht ist das als Deutscher, der nur mit Synchronisationen aufgewachsen ist und sich einfach daran gewöhnt hat, nur schwer nachvollziehbar, wie ignorant es eigentlich dem Werk (Film) gegenüber ist, wenn man kurzerhand einen großen Kulturanteil dessen einfach platt macht.

So, genug davon.
Ich rede hier eh gegen eine Wand.
Schili
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 08. Mrz 2013, 22:02

Ich rede hier eh gegen eine Wand.


Du redest nicht gegen eine Wand, du lässt schlicht Argumentationen und andere Meinungen & Ansichten an dir abprallen und erhebst deine Meinung und Ansicht als die absolute Wahrheit. Das ist ein gewaltiger Unterschied.Und dieser Zensur-Vorwurf ist halt schlicht Bullshit, weil jeder Film auch in der Originalsprache erhältlich ist.Da wird NICHTS unterdrückt. Durch die Synchro wird dem Zuschauer lediglich eine Auswahlmöglichkeit (wie beim..seufz...Buch..)angeboten. Auf Argumente, die dir nicht in den Kram passen, gehst nämlich DU nicht ein. WER redet also gegen eine Wand?


Und das ist er nach drastischen Veränderungen wie einer Synchronisation mit Sicherheit nicht mehr.


Drastisch. Das ist der Knackpunkt. Aus "Motherfucker" "Schweinebacke" zu machen, ist ganz sicher keine inhaltliche(sic!) Veränderung. Aus "Casablanca" z.B. durch drastische Schnitte und Synchro eine banale Liebesschnulze zu machen, schon eher. Ich sehe nicht nur Schwarz und Weiß. Sondern Nuancen.



[Beitrag von Schili am 08. Mrz 2013, 22:07 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#32 erstellt: 08. Mrz 2013, 22:53

Schili (Beitrag #138) schrieb:

Ich rede hier eh gegen eine Wand.


Du redest nicht gegen eine Wand, du lässt schlicht Argumentationen und andere Meinungen & Ansichten an dir abprallen und erhebst deine Meinung und Ansicht als die absolute Wahrheit.


Und das ist er nach drastischen Veränderungen wie einer Synchronisation mit Sicherheit nicht mehr.




Ich hatte aus Interesse lediglich eine Frage gestellt, die mir bisher nicht beantwortet wurde.
Warum werden Veränderungen am Bild (Schnitt) wortgewaltig abgelehnt, während Veränderungen am Inhalt (Dialog) stillschweigend akzeptiert werden?

'Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist. ' (Muppi)

Wollte der Regisseur Deutsch sprechende Charaktere in der 'The Evil Dead' Neuverfilmung? Wohl kaum, sonst hätte er die eingebaut.

Welche Argumente lasse ich an mir abprallen?

Meine Meinung ist die absolute Wahrheit?
Wie kommst du zu solch einer Schlussfolgerungen?

Neben dem Wegfallen der Kultur eines Films, halte ich Veränderungen, wo Dialog eingefügt wird, wo keiner ist (OUATITW), oder wenn Schlüsselszenen (!) komplett und ohne Zusammenhang verändert werden (DJANGO - Unchained), für drastisch und ignorant.

Ich schaue mir Filme halt gerne so an, wie sie von den jeweiligen Machern/ Regisseuren gewollt sind.
In Deutschen Kinos ist das leider kaum möglich.

Spricht man so etwas an, ist man hier einem Sturm der Entrüstung ausgesetzt. Warum eigentlich? Aus Scham vor dem eigenen Kulturdesinteresse?


[Beitrag von ChrisTre am 08. Mrz 2013, 23:51 bearbeitet]
Schili
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 09. Mrz 2013, 00:49
So. Hier können wir nun ohne schlechtes Gewissen weiter diskutieren...(den Fred-Titel hab ich mal spontan gewählt, wer nen besseren Vorschlag hat...)

-----------


Warum werden Veränderungen am Bild (Schnitt) wortgewaltig abgelehnt, während Veränderungen am Inhalt (Dialog) stillschweigend akzeptiert werden?


Das mag wohl daran liegen, dass Film nunmal in erster Linie ein visuelles Medium ist. Zu Zeiten des Stummfilms hätte sich diese Frage gar nicht erst gestellt.



Wollte der Regisseur Deutsch sprechende Charaktere in der 'The Evil Dead' Neuverfilmung? Wohl kaum, sonst hätte er die eingebaut.


Langsam frage ich mich tatsächlich, ob du Argumente tatsächlich komplett ausblendest. So lange ein Film im Original erhältlich ist, spricht nichts, aber auch gar nichts dagegen, dem Zuschauer, der nicht gerne UT liest und/oder auch der jeweiligen Sprache nicht mächtig ist, eine Synchro anzubieten. Langsam wird´s mir auch zu blöd, das Buch-Beispiel anzubringen.


Ich schaue mir Filme halt gerne so an, wie sie von den jeweiligen Machern/ Regisseuren gewollt sind.


Das ist in Zeiten von DVD/BD wohl das kleinste Problem.


Spricht man so etwas an, ist man hier einem Sturm der Entrüstung ausgesetzt.


Kann es sein, dass du gerne ein wenig polemisierst? Einen "Sturm der Entrüstung" kann zumindest ich nicht erkennen.Lediglich eine Meinung dazu.


Warum eigentlich? Aus Scham vor dem eigenen Kulturdesinteresse?


Präferenz. Bequemlichkeit. Vielleicht "mag" man es einfach. Stellt sich dir die Frage auch, ob du Herodots "Historien" in altgriechisch oder doch lieber in deutscher Übersetzung lesen möchtest? Wenn ich ein Medium wie Film einem möglichst großen Publikum zugänglich machen möchte, kann ich auf eine Synchro schwerlich verzichten. Hast du mal an Kinderfilme gedacht? Fänd mein neunjähriges Patenkind bestimmt ganz toll, müsste sie "Findet Nemo" auf englisch mit deutschen UT gucken. Oder denk ich an meine eigene Kindheit - die Astrid Lindgren Klassiker auf schwedisch? Mahlzeit.



[Beitrag von Schili am 09. Mrz 2013, 00:58 bearbeitet]
JesusonSpeed
Inventar
#34 erstellt: 09. Mrz 2013, 02:04
Ich hab so das Gefühl hier wird grade ziemlich aneinander vorbei geredet.
Also ich finde das Beispiel mit dem japanischen Restaurant eigentlich nicht schlecht, allerdings fehlt da eine Kleinigkeit.
Deine Frage ChrisTre war wieso der TE behauptet er will das Gericht so wie der Koch es kochen wollte und trotzdem Ketchup drauftut.
Das ist aber nicht das Problem des TE.
Das Problem ist, dass dem TE in Form von Zensur das Gericht schon mit Ketchup serviert wird, obwohl der Koch keinen vorgesehen hat, dem TE wird schlichtweg mit der Bild-Zensur die Wahl genommen.
Das ist bei der Synchro ja heutzutage kein Problem mehr.
Ich hoffe ich konnte das ein bisschen aufklären.
ChrisTre
Stammgast
#35 erstellt: 09. Mrz 2013, 06:55

JesusonSpeed (Beitrag #34) schrieb:
Ich hab so das Gefühl hier wird grade ziemlich aneinander vorbei geredet.
Also ich finde das Beispiel mit dem japanischen Restaurant eigentlich nicht schlecht, allerdings fehlt da eine Kleinigkeit.
Deine Frage ChrisTre war wieso der TE behauptet er will das Gericht so wie der Koch es kochen wollte und trotzdem Ketchup drauftut.
Das ist aber nicht das Problem des TE.
Das Problem ist, dass dem TE in Form von Zensur das Gericht schon mit Ketchup serviert wird, obwohl der Koch keinen vorgesehen hat, dem TE wird schlichtweg mit der Bild-Zensur die Wahl genommen.
Das ist bei der Synchro ja heutzutage kein Problem mehr.
Ich hoffe ich konnte das ein bisschen aufklären.


Der Titel ist leider irreführend.

'Filme sollten so gezeigt werden, wie vom Regisseur gewollt.'

wäre wohl der passendere Titel, denn darauf beruht ja die ganze Diskussion.

Der Ketchup im Beispiel ist die Synchronisation, die er sich selber wünscht obwohl er für sich behauptet, dass Filme so gezeigt werden sollten, wie vom Regisseur gedacht (geschnittene Stellen wären wohl eher die fehlenden Pilze).

Erkennt denn niemand diesen Widerspruch?

Ein Synchronisierter Film ist nicht so wie vom Regisseur gedacht.
Und das ist doch genau der Punkt, weil sie einen Film viel mehr verunstaltet als ein paar fehlende Gewaltszenen.

Nicht das ich diese gutheissen würde, doch wird hier mit zweierlei Maß gemessen.

'Am Bild nix schneiden, aber den Schauspielern schneiden wir mal alle (!) Dialoge raus, übersetzen das irgendwie ins Hannoverdeutsch und ersetzen sie durch unsere drei Sprecher.
Hauptsache der Film wird so gezeigt, wie vom Regisseur gewollt.'

Ja, genau!

Wenn hier immer wieder angeführt wird, dass man in Zeiten von DVD die Wahl hat: Stimmt, aber wir reden hier doch vom Kino und Fernsehen, wo man eben nicht die Wahl hat.

Zuhause wird einem die Wahl, eine ungeschnittene Fassung auf DVD zu gucken aber auch nicht genommen.

Schili:

Welche Argument blende ich aus?
Es geht hier nicht um DVDs, obwohl da bei den Deutschen Veröffentlichungen auch nicht immer die Originalfassung mit drauf ist.
Es geht hier auch nicht um Bücher, die allerdings in einer Übersetzung auch nicht mehr so sind, wie vom Autor vorgesehen.

Bei Kinderfilmen könnte man, wie in anderen Ländern auch, zwei Fassungen anbieten.
Du wirst lachen, wie viel mehr Kinder in anderen Ländern alleine durch das Schauen von Originalfilmen an Kulturverständnis entwickeln und Sprachkenntnissen mitnehmen.
Wird uns im Kino und TV leider vorenthalten.

Mit 'Sturm der Entrüstung' habe ich mich nicht (nur) auf diesen Thread bezogen.
Das ist ja nicht die erste Diskussion über dieses Thema, an denen ich mich eigentlich nicht mehr beteiligen wollte, weil das Verständnis für den Erhalt von Film als Kultur- und Kunstgut so gut wie kaum vorhanden ist, und niemand so wirklich verstehen will was da eigentlich passiert, und wie viel eines Films durch Synchronisation kaputt gemacht wird.

Stummfilme haben übrigens auch Text.

Film ist so viel mehr, als dass ich es auf ein rein visuelles Medium reduzieren würde.
Schili
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 09. Mrz 2013, 11:37

Am Bild nix schneiden, aber den Schauspielern schneiden wir mal alle (!) Dialoge raus, übersetzen das irgendwie ins Hannoverdeutsch und ersetzen sie durch unsere drei Sprecher.


Und schon wieder polemisierst du. Grad am Beispiel der Serie The Wire wird deutlich, wie akribisch und liebevoll in Deutschland synchronisiert wird. Jede einzelne Textzeile wurde in mühevoller Kleinarbeit unter Zuhilfenahme von native speakern mit exzellenten Berufssynchronisierern umgesetzt. Zieht man deine Dogmen als Vorbild heran, ist jeder! Originalfilm kein Abbild der Realität in Bezug auf die Sprache. Ausnahmen sind aktuelle Serien wie Deadwood, The Shield oder halt The Wire. Schon ROME wäre lächerlich, da dort wohl kaum Englisch gesprochen wurde. Und wenn ich dann Textzeilen 1:1 übersetze, stellt das wohl kaum einen Affront an den Regisseur oder das Publikum dar.

Ich will hier auch nicht falsch verstanden werden : Original ist das Optimum. Es dient der Authentizität, der Bildung, dem Sprachverständnis. Aber Film ist ein Massenmedium und sollte einer möglichst großen Zielgruppe bestmöglich zugänglich gemacht werden. Und da wir hier von deutscher! Synchro sprechen, erachte ich das als den mit Abstand besten Kompromiss und nicht als den verdummenden, den Regisseur knechtenden, respektlos behandelnden Antichrist. Ich habe TV schon so ziemlich auf der ganzen Welt geschaut. Und was ich da schon für Arten der Synchro erlebt habe, das ist zum Teil zum Brüllen komisch, haarsträubend und peinlich. Aber nicht in Deutschland.Es hat schon seinen Grund, weshalb du fast JEDEN Film kurz nach der Veröffentlichung in den exotischsten Synchros - aber selten in Deutsch bekommst.Das dauert nämlich.

Stichwort DC. Fast NIE wird ein Film - weder in Bild. noch in (Original-)Ton so gezeigt, wie der Regisseur das Rohmaterial abgedreht hat. Da hat die Produktionsfirma bzw. die ausführenden Produzenten nahezu IMMER das letzte Wort. Zum Schluss werden noch Testvorführungen einem kleinen, handverlesenen Publikum vorgeführt. Wenn da an Bildern und Dialogen rumgemault wird, wird nochmal nachgeschnitten, werden Dialoge geändert, rausgeschnitten.....und das ist zum Teil gut so! Es gibt einige Szenen in The Good, The Bad & the Ugly - die nun auch (natürlich unsynchronisiert) im DC vorhanden sind. Furchtbar. Ganz furchtbar. Manchmal muss ein Regisseur nämlich schier vor sich selbst geschützt werden.


Bei Kinderfilmen könnte man, wie in anderen Ländern auch, zwei Fassungen anbieten.


Das könnte man machen.Und schon wäre der "Abzocke"-Aufschrei wieder gewaltig. Papi möchte "Die letzten Glühwürmchen" gerne im Original schauen. Die Kinder können das noch nicht. Also am besten beide Versionen kaufen. Wozu?


Du wirst lachen, wie viel mehr Kinder in anderen Ländern alleine durch das Schauen von Originalfilmen an Kulturverständnis entwickeln und Sprachkenntnissen mitnehmen.


Du scheinst nicht zu wissen, dass Kinderfilme auf der ganzen Welt synchronisiert werden - halt um Kindern diese Filme ohne Einschränkungen zugänglich zu machen.Und da zeichnet sich die deutsche Synchro wieder als die beste weltweit aus.Kinder sind nämlich hoffnungslos überfordert, müssten sie auch noch so schnell Dialoge mitlesen. Da kann das angeblich ach so frühkindlich ausgeprägte Kultur- und Sprachverständnis in Nicht-Syncho-Ländern wohl kaum herrühren. Da muss ich eher über deine Unkenntnis diesbezüglich lachen.Sorry.

Und die Gründe, weshalb Länder ihre Filme NICHT synchronisieren, sind wahrlich nicht grundsätzlich auf ihr hohes Kulturverständnis zurückzuführen. Sondern schlicht eine Kosten- und Aufwandsfrage. Grundsätzlich! vertreten wir sogar eine einheitliche Linie. Ich sehe nur nicht den Untergang des Abendlandes in einer guten, liebevollen Synchro(das war jetzt MEINE kleine Polemik.. )



PS: Hab den Titel auf deinen Wunsch hin geändert. Schrieb ich ja - war quasi nur nen Spontanprovisorium....


[Beitrag von Schili am 09. Mrz 2013, 12:34 bearbeitet]
Aimo
Inventar
#37 erstellt: 09. Mrz 2013, 11:51
@CrisTre

Es sehen halt das Thema nicht alle so wie du (glücklicherweise). Syncronisation und Altersfreigaben- Zensurschnitt sind halt verschiedene Dinge. Nur du setzt das gleich.

Dieser Thread hier ist auch nichts anderes, als die vielen verkappten O-Ton- Syncro- Debatten, die wie ein Krebsgeschwür nun beinahe überall auftauchen, meistens von dir entfacht.

Schilli hat dir doch nun wirklich simpel deutlich gemacht, das dir alle Freiheiten offenstehen für dich mit dem Thema O- Ton umzugehen. Warum fühlst du dich berufen, alle anderen zu bekehren?

Wem seine Muttersprache lieber ist und NY- Bronx- Slang (und die unzähligen anderen lokalen englisch-amerikanischen Dialekte) nicht fließend spricht, sollte froh sein, das sich hier so viel Mühe mit einer anständigen Syncro gegeben wird. Auch das erwähnte Schilli schon. Deswegen sind das noch lange keine Kunstbanausen, das ist einfach zu weit hergeholt.

Eigentlich ist alles gesagt, auf einen gemeinsamen Nenner werden wir wohl nicht kommen. Muß man mit leben, nicht für ungut...
Dies schrieb ich dir früher schon mal in einem anderen Thread:



Aimo (Beitrag #31) schrieb:
Selbstverständlich kann man schauspielerische Leistung auch beurteilen, ohne die Orignalstimmen des Darstellers zu hören. Viel entscheidender als diese sind nämlich Mimik, Gestik und Körpersprache allgemein. Wirklich niemand wird ernsthaft bezweifeln, das z.B. Elizabeth Taylor und Paul Newman in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" ein Feuerwerk an darstellerischem Könnens präsentieren, auch wenn man den Film in deutsch schaut.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, das eine Fremdsprache der eigenen Muttersprache vorgezogen wird. Wir sollten dankbar sein, das es für uns eine Syncro gibt.

Auch ich mach mir hin und wieder die Mühe, mal auf BD zwischen den Tonspuren zu wechseln.
Dabei ist mir noch kein Film untergekommen, der für mich das Seherlebnis verbessert hätte, wenn ich lieber die Originalstimmen höre, als unsere deutschen Syncronsprecher.
Viel zu oft ist es so, das gerade Emotionalität (Angst, Freude, Aufregung) im deutschen viel besser rüberkommen, als auf englisch, das beinahe zu jeder Emotion den selben sonoren Tonfall bietet.
Wer Eva Longoria z.B. mal in ihrer eigenen Sprache gehört hat, wird für die angenehme deutsche Syncro dankbar sein.

Darüber hinaus ist es einfach so, das die meisten Deutschen halt des Englischen nicht so mächtig sind, als das es für die ein Genuß wäre sich Filme im Original anzusehen. Aber auch die wollen mal ins Kino gehen und für zwei Stunden ihren Alltag vergessen aber bestimmt keinen Film, bei dem sie 80% der Sprache nicht verstehen (wer würde bei Eddie Murphys Sprachgewitter aus "Beverly Hills Cop" überhaupt was verstehen mit seinem Schulenglisch???)

Die Syncro Debatte hatte wir ja hier schin oft und immer wieder taucht sie mal auf, dabei ist sie immer so überflüssig wie nur was.
Wer meint ihm bringts mehr im Original hat immerhin die Möglichkeit auf BD umzuschalten.
Für alle anderen ist es einfach gut, Filme in seiner eigenen Muttersprache zu genießen.

In diesem Sinne: schöne Woche allen.


[Beitrag von Aimo am 09. Mrz 2013, 11:53 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#38 erstellt: 09. Mrz 2013, 12:35

Schili (Beitrag #36) schrieb:
Zieht man deine Dogmen als Vorbild heran, ist jeder! Originalfilm kein Abbild der Realität in Bezug auf die Sprache.


Ich glaube mittlerweile, dass du meine Beiträge gar nicht richtig liest.

Wer redet denn davon, dass Filme Abbild der Realität sein sollten?



Schili (Beitrag #36) schrieb:
da wir hier von deutscher! Synchro sprechen, erachte ich das als den mit Abstand besten Kompromiss und nicht als den verdummenden...


Siehst du, und hier sind wir anderer Meinung. Da brauchst du nur einmal in die Niederlande zu fahren und wirst feststellen wie viel besser man dort z.B. Englisch spricht.

Anderswo schrieb ich, dass die Synchronisationsmafia Deutschland fest im Griff hat.
Wehren kann man sich dagegen nicht, ausser man geht nicht mehr ins Kino, bzw. meidet synchronisierte Filme und Serien im TV.
Im Fernsehen wäre es doch dazu überhaupt kein Problem den Originalton mit Untertitel mitzusenden, damit man einen Rober De Niro auch hört und nicht nur sieht.
Das ist schon ein Unterschied wie Tag und Nacht, weil sich Schauspielern nicht nur auf Gestik und Mimik beschränkt.

Die Originalstimme, mit all ihrem Gefühl und Ausdruck, bleibt erhalten.


Schili (Beitrag #36) schrieb:
Fast NIE wird ein Film - weder in Bild. noch in (Original-)Ton so gezeigt, wie der Regisseur das Rohmaterial abgedreht hat. Da hat die Produktionsfirma bzw. die ausführenden Produzenten nahezu IMMER das letzte Wort.


Das ist schon klar. Deswegen schrieb ich ja auch zwischenzeitlich 'Machern/ Regisseur'.
'Regisseur' vereinfacht es lediglich, sonst könnten wir auch noch anderweitig jedes einzelne Wort auseinander nehmen und genau definieren, kommen dann aber noch weniger weit.

Da Wort 'Zensur' müsste in meinem früheren Beitrag übrigens durch 'Schnitt' ersetzt werden.


Schili (Beitrag #36) schrieb:


Bei Kinderfilmen könnte man, wie in anderen Ländern auch, zwei Fassungen anbieten.


Das könnte man machen.Und schon wäre der "Abzocke"-Aufschrei wieder gewaltig. Papi möchte "Die letzten Glühwürmchen" gerne im Original schauen. Die Kinder können das noch nicht. Also am besten beide Versionen kaufen. Wozu?


Abzocke? Du redest schon wieder vom Filmekaufen!?
Es geht immer noch ums Kino und TV.


Schili (Beitrag #36) schrieb:

Du scheinst nicht zu wissen, dass Kinderfilme auf der ganzen Welt synchronisiert werden - halt um Kindern diese Filme ohne Einschränkungen zugänglich zu machen.Und da zeichnet sich die deutsche Synchro wieder als die beste weltweit aus.Kinder sind nämlich hoffnungslos überfordert, müssten sie auch noch so schnell Dialoge mitlesen. Da brauche ich also nicht zu lachen.


Ein paar Zeilen vorher schrieb ich, wie man es in anderen Ländern macht.
Dort gibt es häufig beide Versionen (Original mit Untertitel und/ oder eine Neuaufnahme), je nach Altersfreigabe.


Schili (Beitrag #36) schrieb:
die Gründe, weshalb Länder ihre Filme NICHT synchronisieren, sind wahrlich nicht grundsätzlich auf ihr hohes Kulturverständnis zurückzuführen.


So wird aus einem Nachteil, dann aber doch wieder ein Vorteil.
Bitte auch nicht verwechseln: Film als Kulturgut und Kultur in einem Film.

Es gibt sogar eine aktuelle Studie aus Finnland zu dem Thema 'Kulturverständnis und Synchronisation'.
Sehr interessant.
kölsche_jung
Moderator
#39 erstellt: 09. Mrz 2013, 12:56
Bevor hier ausschließlich über die Synchro (die ich in D übrigens auch - und da bin ich ganz bei Schili - in aller Regel sehr aufwändig finde) rumdiskutiert wird ...

was ist eigentlich: "vom Regisseur gewollt" welchen Bladerunner muss ich denn jetzt gucken?
will nicht manchmal der Regisseur was anders als die Produktionsfirma, der Verleih etc pp?
Wenn Filme in der Testvorführung durchfallen, werden sie oft nachgeschnitten ... was ist mit alternativen Schlussszenen?

Ich glaube, muppi hat sich hier etwas verquer ausgedrückt ... eigentlich geht es ihm wohl um die Bundesprüfstelle (was eigentlich auch aus dem Eröffnungspostung "herauszulesen" ist ...)

klaus
Schili
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 09. Mrz 2013, 13:20

Da brauchst du nur einmal in die Niederlande zu fahren und wirst feststellen wie viel besser man dort z.B. Englisch spricht.


Findest du es nicht selbst ein wenig zu banal , dies auf eine Nicht-Synchronisierung von Filmen rückzuschließen?
Dazu muss das gesamte Bildungssystem als Maßstab herangezogen werden. Mein - sorry- exzellentes Englisch fußt nicht auf das schauen von Filmen im OT. Darüber hinaus erachte ICH es auch zunächstmal wichtiger, dass Kinder hier ihre Muttersprache lernen. Mein Neffe wächst in London grad dreisprachig auf. Weil seine Eltern mit ihm deutsch, französisch und englisch SPRECHEN.


Wer redet denn davon, dass Filme Abbild der Realität sein sollten?


Du. In jedem deiner Beiträge.In Bezug auf Dialoge. Davon reden wir hier. Und nicht von Kostümen.


Anderswo schrieb ich, dass die Synchronisationsmafia Deutschland fest im Griff hat.


So eine Aussage zeugt von wenig Differenzierungsvermögen. Erstens ist das eine über Jahrzehnte in Deutschland gewachsene Kunstform und zweitens schafft sie sogar Arbeitsplätze.Schon wieder - wie bei "Zensur" - eine polemische Vergewaltigung des Begriffs "Mafia".


Wehren kann man sich dagegen nicht, ausser man geht nicht mehr ins Kino,


Allein in Köln kann ich dir drei Kinos nennen, die Filme im OT zeigen.


Abzocke? Du redest schon wieder vom Filmekaufen!?


Natürlich schreibe ich von Filme kaufen. Im TV kann ich doch sehr häufig zwischen Synchro und OT wählen. Fast alle Filme auf ARTE, 3Sat und den digitalen ÖR senden Filme im Zweikanalton.
Es ist schlicht borniert, Menschen mit seiner pseudointellektuellen Ansicht bis zum erbrechen zu penetrieren. Friss oder stirb? Wenn du Depp halt keine Fremdsprache beherrschst und UT auch nicht so schnell mitlesen kannst oder willst, dann bleiben dir halt nur deutsche Filme. Ja? Dann frag ich dich: liest du Bücher? Wenn du kein ausgewiesenes Sprachgenie bist, wird die Auswahl irgendwann sehr sehr übersichtlich für dich werden. ICH werde NICHT schwedisch, russisch,norwegisch, arabisch ......für meine Lesesucht lernen. So anstrebenswert dies in der Theorie auch wäre.Film ist und bleibt in erster Linie ein visuelles Medium.


Die Originalstimme, mit all ihrem Gefühl und Ausdruck, bleibt erhalten.


Und ich bin froh, dass ich manch ausdruckslose Nuschelei des Originalsprechers nicht ertragen muss. Da das - speziell in amerikanischen Filmen - oftmals Schauspieler sind, die niemals tatsächlich eine Schauspielschule mit ausgefeilten Sprach- und Dialogübungen besucht haben, ist das manchmal sogar schlicht eine Zumutung.



Ein paar Zeilen vorher schrieb ich, wie man es in anderen Ländern macht.
Dort gibt es häufig beide Versionen (Original mit Untertitel und/ oder eine Neuaufnahme), je nach Altersfreigabe.


Nein. Du redest dich schlicht raus. Du hast nämlich nicht - sorry - den Arsch in der Hose zuzugeben, dass du gar nicht wusstest, dass Kinderfilme weltweit synchronisiert werden. In der Schul- bzw. Lernphase schauen Kinder nämlich weltweit! Kinderfilme synchronisiert. Du widersprichst dir zuvor nämlich, da du fehlende Synchro als Merkmal für Sprachverständnis bei Kindern anführst.
Jedesmal, wenn ich wieder ins englischsprechende Ausland fahre, lese ich zum Beispiel nochmal vorher sämtliche Harry Potter-Bücher im Original. Das fördert meine Sprache mehr, als mir das Baltimore- Terlingua-Kauderwelsch einer Burgerbraterin in einem Film anzuhören.

Deine Missionierung in allen Ehren. Aber weiterhin vermittelst du 100% eine absolute Starrköpfigkeit, von der der du keinen Millimeter abweichst. Der Punkt ist nur der,dass es wenig sympathisch ist, anderen Leuten seine starren Dogmen aufzudrücken.


Es gibt sogar eine aktuelle Studie aus Finnland


Studien sind wie Arschlöcher. Jeder kann eins/eine zu jedem Punkt vorweisen. Ich kann mir aus jedem Land etwas rauspicken, was ich als Pro oder Contra-Punkt anführen kann.

Fakt ist: als Deutschland noch als das Land der Dichter und Denker zitiert wurde(so albern das auch erscheinen mag) gab es noch keine Filme. Wer Bildung, Fremdsprachenkenntnisse und sein Sprachverständnis großteilig auf den Filmgenuss im OT schiebt, muss schon ziemlich eingeschränkt denken.
Und nochmal: weshalb Länder auf Synchro verzichten, hat ganz unterschiedliche Gründe.
Schau dir gerne Filme im OT an. Dann sei aber auch so konsequent und lies Bücher nur im Original. Oder dürfen es etwa nur bestimmte Sprachen sein? Da würde dir sehr viel entgehen.....


Da Wort 'Zensur' müsste in meinem früheren Beitrag übrigens durch 'Schnitt' ersetzt werden.


Du schreibst so einiges, was du vielleicht mal einer Reflexion unterziehen solltest, bevor du es in Zeilen kleidest.Ich kann deine Gedanken natürlich in großen Teilaspekten nachhalten.Ich mag nur keinen dogmatischen Starrsinn.



[Beitrag von Schili am 09. Mrz 2013, 13:31 bearbeitet]
Schili
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 09. Mrz 2013, 13:58
Zusatz: ziehen wir doch mal das nette Ländchen Finnland als Beispiel heran. Sehr! hohes Bildungsniveau. Und sogar durchaus eine kleine, feine Filmindustrie.
Synchronisiert Finnland? Meines Wissens nach nein. Die Gründe könnten allerdings auch darin zu suchen sein, dass Finnland nur einen Bruchteil der Einwohner Deutschlands hat. Zur Zeit wohl gute 5 Millionen.Das wäre dann in etwa so, als würde man nur für Berlin und das brandenburgische Umland Filme synchronisieren,sofern dort eine andere Sprache gesprochen würde.(Na ja....wird dort ja fast... ) Es würde sich nicht lohnen.Reduziere ich es nämlich auch noch auf die jeweilige Zielgruppe,wäre es durchaus denkbar, dass ein Film aufwändig! lediglich für ein paar hunderttausend Menschen synchronisiert würde. So in etwa, als würde ich "Krieg und Frieden" auch ins Wolof übersetzen. Das sollte als Aspekt, weshalb nicht synchronisiert wird, durchaus in Überlegungen einbezogen werden.

Ich meine hier übrigens nix persönlich. Ich mag emotionale Diskussionen.


[Beitrag von Schili am 09. Mrz 2013, 13:59 bearbeitet]
jnrs90
Stammgast
#42 erstellt: 09. Mrz 2013, 14:18

Schili (Beitrag #36) schrieb:

Grad am Beispiel der Serie The Wire wird deutlich, wie akribisch und liebevoll in Deutschland synchronisiert wird.

Achja, was für eine tolle Synchro
Schili
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 09. Mrz 2013, 14:22
Ach Gottchen. So etwas ist schlicht Erbsenzählerei. Es ändert doch nichts an der grundsätzlich hervorragenden Synchro.
jnrs90
Stammgast
#44 erstellt: 09. Mrz 2013, 14:42

Schili (Beitrag #43) schrieb:
Ach Gottchen. So etwas ist schlicht Erbsenzählerei. Es ändert doch nichts an der grundsätzlich hervorragenden Synchro.

Ich hab den Link nicht wegen der ungenauen Übersetzung gewählt, sondern weil die voice actors hier einfach grundsätzlich versagen.
Muppi
Inventar
#45 erstellt: 09. Mrz 2013, 15:57
@ChrisTre

Du bist einfach nicht in der Lage, oder willst es vielleicht auch nicht, meiner Argumentation zu folgen. Und ich bin es müßig Dir ständig dasselbe runterleiern zu müssen, denn ich habe mich mehrmals recht einfach ausgedrückt.
Zudem lag es mir fern das dies wieder mal so ausartet, hier werden Erinnerungen an den "Prometheus-Thread" bei mir wach, worauf ich ja einige Beiträge vorher schon anspielte und nun hab ich den "Salat".
Du siehst in meiner Argumentation in der es mir um Schnitte von Szenen ging einen Widerspruch und kommst mir ständig mit Tonschnitten, obwohl ich mehrmals darauf verwies das ich es grundsätzlich dreist von einer FSK oder FSF oder was auch immer finde, mir vorschreiben zu müssen was ich sehen darf und was nicht.
Ich sehe inhaltlich keinen Widerspruch, aber von mir aus hast du recht und ich dafür meine Ruhe, denn ich bin diese sich im Kreis drehende Diskussion leid und wollte auch deswegen keinen Thread eröffnen.
Aber danke an die Moderation, denn das gehörte schon längst nicht mehr zum Thread von Evil Dead.
Mary_1271
Inventar
#46 erstellt: 09. Mrz 2013, 17:15

ChrisTre (Beitrag #35) schrieb:


Ein synchronisierter Film ist nicht so wie vom Regisseur gedacht.
Und das ist doch genau der Punkt, weil sie einen Film viel mehr verunstaltet als ein paar fehlende Gewaltszenen.


Hallo

Mal abgesehen davon, daß Du völlig beratungsresistent zusein scheinst...... aber das Fehlen von oft minutenlangen Szenen ist doch genau der Punkt den Muppi anprangert! Es ist eine Frechheit, daß eine Handvoll vermutlich alt 68er den mündigen (deutschen) Bürger vorschreiben will, wieviel Gewalt, Sex usw. sie/er im erwachsenen Alter sehen darf! Die erwachsenen Österreicher und Schweizer scheinen da deutlich mündiger zusein als der deutsche Michel.
Die Qualitäten der deutschen Synchronsprecher stehen auf einem anderen Blatt. Die Synchronisation ist für meine Begriffe meistens gut.


Schili (Beitrag #40) schrieb:


Die Originalstimme, mit all ihrem Gefühl und Ausdruck, bleibt erhalten.


Und ich bin froh, dass ich manch ausdruckslose Nuschelei des Originalsprechers nicht ertragen muss. Da das - speziell in amerikanischen Filmen - oftmals Schauspieler sind, die niemals tatsächlich eine Schauspielschule mit ausgefeilten Sprach- und Dialogübungen besucht haben, ist das manchmal sogar schlicht eine Zumutung.



Aber Du sprichst mir doch jetzt sowas von aus vollster Seele.......

Wenn ich schonmal spaßenshalber auf den englischen Originalton umschalte, bin ich meistens regelrecht enttäuscht, wie lieblos dort die Sprache "dahinsäuselt"! Desweiteren klingt der Ton oft dumpf.....grad so, als wenn die Sprachspur rigoros auf "Mittelwellen-Niveau" abgesenkt wird.

Nein danke!! Und danke dafür, daß Filme in die jeweilige Muttersprache synchronisiert werden.

Liebe Grüße
Mary
Kakapofreund
Inventar
#47 erstellt: 10. Mrz 2013, 11:32

Muppi (Beitrag #1) schrieb:
Der Film sollte so gezeigt werden wie er vom Regisseur gewollt ist.
Mir geht es mächtig gegen den Strich wenn irgendwelche Pädagogen, die sich den ganzen Film anschauen, egal jetzt welchen, meinen sie dürften einem erwachsenen und mündigen Menschen vorschreiben was der sich anschauen darf und was nicht. :{


Nicht nur das, sondern auch die Filmstudios pfuschen ja oft dazwischen.

Bestes Beispiel ist mein absoluter Lieblingsfilm "Blade Runner".

Als Theatrical Version von 1982 ist er nicht zu gebrauchen!
Als Final Cut Version von 2007 ist er ein Meisterwerk ohnegleichen!!!

Ich möchte Filme auch so sehen, wie vom Regisseur intendiert.

Wenn ich mir eine Wagner-Oper anschaue kommt ja auch niemand auf die Idee, da einfach etwas (Wichtiges) auszulassen, weil es nicht zur political correctness von heute passt. Und wenn doch, dann wäre ich sehr empört.

Aber da man heute schon lange etablierte Kinderbücher umschreibt, die eigentlich so wie sie immer waren, nichts wirklich Fürchterliches an sich hatten, ist sowieso Hopfen und Malz verloren...

Das nenne ich Zensur! Mit künstlerischer Freiheit hat das rein gar nichts zu tun und ebenso wenig damit, dass man jemanden schützen möchte. Es ist eine Gängelung und Bevormundung und zielt fast schon auf so etwas wie Gleichschaltung ab, weil man dadurch die kulturelle Vielfalt beschneidet.


[Beitrag von Kakapofreund am 10. Mrz 2013, 11:36 bearbeitet]
Schili
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 10. Mrz 2013, 13:29

Als Theatrical Version von 1982 ist er nicht zu gebrauchen!
Als Final Cut Version von 2007 ist er ein Meisterwerk ohnegleichen!!!


Blade Runner sollte! 1982 in der DC-Fassung veröffentlicht werden. Das -Achtung! - Publikum hat diesen Film nicht kapiert! Und nur für das Publikum! wurde der Film mit dem voice over und dem Happy End versehen(von dieser unfassbar wichtigen Traumsequenz mal abgesehen...). So oder so ist der Film seinerzeit trotz! der erklärenden Worte an der Kinokasse gnadenlos gefloppt, weil er in seiner Düsternis den Zeitgeist der STAR WARS gewöhnten Zielgruppe nicht traf und von HF wieder eine Han Solo-Rolle erwartet wurde. Ich habe diesen Film seinerzeit - 1982 - im Kino gesehen. Und danach bestimmt noch 30 Mal. Wäre dieser DC später nie gezeigt worden - es wäre NIEMANDEM aufgefallen, dass Harrison Fords voice over so vom Regisseur nicht gewollt gewesen wäre. Viele Jahre später traf er halt im DC den Zeitgeist.Bei Blade Runner ist es also genau umgekehrt. Nicht der böse Verleih, sondern das Publikum wollte den DC nicht! Wie es den gesamten Film in den politisch düsteren 80er Jahren großteilig ablehnte. Man sollte sich schon ein wenig mit Film beschäftigen, bevor man in diesem Zusammenhang Wörter wie "Zensur" und "Gleichschaltung" in den Mund nimmt. Ganz zu schweigen davon, dass der 82er-Cut "nicht zu gebrauchen" wäre.Denn ähnlich wie bei OUATITW lebt Blade Runner in erster Linie von der düsteren Bildkomposition,der Symbolik(alles dreht sich um Augen), den langen Kamerafahrten, dem Design und dem Score. Und DAS ist im 82er Cut alles enthalten. Vom DC hat Ridley Scott sich übrigens stets sanft distanziert. Die Krone setzt deine Äußerung auf, dass der 2007er Final Cut nun das "Meisterwerk" sei. Denn ausgerechnet diese Form wurde nachträglich(sic!) mit einem anderen Score versehen und die Spezialeffekte wurden aufpoliert. Im Grunde genommen ist SO nämlich der Final Cut eine Version, die 82 vom Regisseur in der Form niemals hätte realisiert werden können und prinzipiell eine Fassung, die nachträglich! angepasst wurde.So wird deine Aussage nämlich nicht nur karikiert, sondern sogar ab absurdum geführt, was "Zensur" betrifft. Denn "zensiert"(um diesen lächerlichen Ausdruck mal zu verwenden) wurde nun ausgerechnet der vom -Achtung- Verleih Warner in Auftrag gegebene Final Cut.

Dafür, dass es angeblich dein "absoluter Lieblingsfilm" ist, scheinst du dich mit Blade Runner anscheinend inhaltlich nur recht oberflächlich auseinandergesetzt zu haben.


Wenn ich mir eine Wagner-Oper anschaue kommt ja auch niemand auf die Idee, da einfach etwas (Wichtiges) auszulassen, weil es nicht zur political correctness von heute passt. Und wenn doch, dann wäre ich sehr empört.


Wäre ich bei einer Wagner-Oper ganz bestimmt nicht.... Aber empören ist ja immer so....wichtig...


[Beitrag von Schili am 10. Mrz 2013, 14:09 bearbeitet]
Muppi
Inventar
#49 erstellt: 10. Mrz 2013, 15:11

Kakapofreund (Beitrag #47) schrieb:

Bestes Beispiel ist mein absoluter Lieblingsfilm "Blade Runner".

Als Theatrical Version von 1982 ist er nicht zu gebrauchen!
Als Final Cut Version von 2007 ist er ein Meisterwerk ohnegleichen!!!


Da kann ich Dir nur beipflichten.
kölsche_jung
Moderator
#50 erstellt: 10. Mrz 2013, 15:21
und wie ist das mit StarWars (E IV) ...
77er Fassung oder die Lucasfassung von 1997 oder 2004
und empire strikes back?
80, 97 oder 2004?

jetzt bin ich aber mal gespannt
Schili
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 10. Mrz 2013, 15:31
Ich auch....
Suche:
Gehe zu Seite: Erste 2 Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
3D Filme 2010
baumfred am 04.04.2010  –  Letzte Antwort am 07.05.2010  –  9 Beiträge
keine endzeit filme mehr ?
patrick27 am 01.03.2007  –  Letzte Antwort am 16.03.2007  –  16 Beiträge
Welche Videospiele sollten verfilmt werden?
ChiefThunder am 26.02.2011  –  Letzte Antwort am 02.10.2011  –  153 Beiträge
Wenn Schauspieler zu Regisseuren werden
MasterKenobi am 27.01.2017  –  Letzte Antwort am 30.01.2017  –  4 Beiträge
World Invasion: Battle Los Angeles Sequel
manolo_TT am 12.04.2012  –  Letzte Antwort am 29.05.2012  –  12 Beiträge
Filme für Open Air Kino
*johny* am 04.08.2011  –  Letzte Antwort am 09.08.2011  –  13 Beiträge
Kino, das ältere Filme zeigt?
hificinema am 01.11.2009  –  Letzte Antwort am 13.11.2009  –  7 Beiträge
Ähnliche Filme?
firstdrop am 03.10.2005  –  Letzte Antwort am 04.10.2005  –  8 Beiträge
Filme empfehlen
Jorg_Wel am 10.11.2008  –  Letzte Antwort am 11.11.2008  –  5 Beiträge
Kommende Filme
Supertech2 am 12.10.2016  –  Letzte Antwort am 20.10.2016  –  8 Beiträge
Foren Archiv
2013

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.708 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedRandalltib
  • Gesamtzahl an Themen1.551.026
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.277

Hersteller in diesem Thread Widget schließen