Reihen-/Abfolge beim Einmessen

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Aygo_Blue
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mai 2011, 20:05
Hi,

ich habe nun schon ausgiebig die Suche benutzt und auch versucht mit Google schlau(er) zu werden, doch ist mir die genaue Reihen-/Abfolge beim Einmessen einer CarHifi-Anlage mit einem Messmikrofon noch nicht so ganz klar geworden...

Stimmt diese Reihenfolge?

0. Alle Einstellungen zurücksetzen
1. Lautsprecher einzeln anschließen, Frequenzgänge (für links und rechts getrennt) messen und abspeichern
2. Kurven dann (z.B. in Praxis) überlagern und schauen wo sich die Frequenzgänge der einzelnen Chassis schneiden und "Überschneidungsfrequenz" ablesen (jeweils für linke und rechte Seite... (oder sind die Trennfrequenzen li und re immer gleich? Wozu dann seitengetrennte Weichen?)
3. Abgelesene Frequenz in der Weiche einstellen und Steilheit durch Ausprobieren so wählen, dass Frequenzverlauf im Übernahmebereich schön glatt wird (Frequenzen evtl. auseinander ziehen oder überlappen lassen)
4. LZK einstellen
5. Die letzten Unebenheiten im Frequenzverlauf mit EQ beseitigen, wobei eher abgesenkt wird, statt angehoben


Große Unklarheit bei mir:

Wenn ich die Frequenzweiche einstelle inkl. passender Flankensteilheit (die, wie man ja weiß, die Phase um 90°, 180°, 270° oder 360° verschiebt) und dann erst die LZK einstelle, dann schmeiß ich doch alles wieder über den Haufen, weil die Lautsprecher dann in einer anderen Phase zueinander spielen (Laufzeit und Phase hängen ja zusammen), sich somit andere Interferenzen einstellen und beim vorher glatten Übernahmebereich hab ich dann womöglich einen Berg oder ein Tal und muss dann wieder mit den Steilheiten und Trennfrequenzen spielen.

Wäre es sicht sinnvoller als allererstes die LZK eines jeden Lautsprechers einzustellen und dann die Frequenzweiche? Die Frage, die ich mir dann stelle ist aber wie... mit einem Zollstock? Und was machen, wenn ich in der Tür zwei Kicks nebeneinander parallel laufen hab? Von wo messen?



Kurz zu meiner Konfiguration:

- Omnes BB 3.01 in Spiegeldreiecken
- jeweils 2 Phonocar 2/735 in den unteren Türen (da wo mal ne Türtasche war)
- Hertz HX 300 in Kofferraum
- zu den Abständen zum Hörer: Kicks in der rechten Tür sind am weitesten vom Kopf entfernt, dann kommt entweder der rechte Omnes oder der Subwoofer (weiß ich jetzt nicht auswendig), dann Kicks in linker Tür und am nähesten ist der linke Omnes -> Kleinwagen

Aja: Radio ist ein Alpine CDA-9886R mit PXA-H100 [bietet 5 Band parametrischen EQ (nicht seitengetrennt), Frequenzweiche und LZK für jeden einzelnen Lautsprecher einstellbar (-> hier also seitengetrennt)]


Wäre schön, wenn mir mal jemand weiterhelfen könnte... möchte systematisch an das ganze rangehen und nicht ewig rumprobieren... hab das nämlich schon probiert und noch nicht so viel damit erreicht


[Beitrag von Aygo_Blue am 03. Mai 2011, 20:07 bearbeitet]
FallenAngel
Inventar
#2 erstellt: 03. Mai 2011, 22:33
Hi!

Ich machs immer so:

- LZK per Maßband (reicht für den Anfang)
- Seitengetrennte Messung der einzelnen Wege mit erweiterten Filterbereichen (Schutz der Chassis)
- Festlegen der Trennfrequenzen
- Gleichmäßiges Übertragungsverhalten im Bereich des Filters erwünscht
- Auf ausreichend hohe Trennfrequenz achten. Bringt Dynamik! Nicht um jeden Preis tief trennen!
- Beidseitig gleich trennen! Unterschiedliche Filter -> Unterschiedliche Phase R/L -> Schlechter Fokus!
- Ankopplung mit Messung des angrenzenden Wegs mit "Hold" als Vergleich. Nur wenn im Übergangsbereich kein Bereich leiser wird stimmt die Phase!
- Seitengetrennter Einsatz des EQs
- Feinjustage der LZK mit Dirac-Impuls

Messsystem: Praxis, FFT 64k, AVG 3, Autostop aus, Glättung 1/6 Okt

Grüße

Michael
Aygo_Blue
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Mai 2011, 23:37
Danke! Dann waren meine Überlegungen zur LZK ja gar nicht mal so schlecht! ^^


Ankopplung mit Messung des angrenzenden Wegs mit "Hold" als Vergleich. Nur wenn im Übergangsbereich kein Bereich leiser wird stimmt die Phase!



Wie meinst du das?
Eine Messung mit beiden Wegen (z.B. TMT und MT) machen, dann Hold drücken und die Kurve in den Hintergrund legen, dann nur den MT messen und gucken, ob der Pegel gleich ist und keine destruktive oder konstruktive Interferenz vorliegt?
FallenAngel
Inventar
#4 erstellt: 04. Mai 2011, 00:10
Ja, aber von Weg zu Weg.
Ich fange stets beim "höheren" Weg an und setze die Kurve auf Hold.

Grüße

Michael
Aygo_Blue
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Mai 2011, 00:49
Ah, ok!


Feinjustage der LZK mit Dirac-Impuls


Hmm, davon höre ich jetzt zum ersten Mal... Könntest du mir das bitte erklären? Hab per Google rausgefunden, was ein Dirac-Impuls ist, aber woher ich den bekomme und wie ich ihn in der Praxis verwende, konnte ich leider nicht rausfinden...
wird da wieder das Mikrofon oder das menschliche Gehör verwendet?



Und bei den Einstellungen von Praxis hätte ich auch noch eine kurze Frage:


Messsystem: Praxis, FFT 64k, AVG 3, Autostop aus, Glättung 1/6 Okt


Bewirkt das eine "endlose" Messung mit höherer Messgenauigkeit im Vergleich zu meinen bisherigen Einstellungen?
Bisher: FFT 16k, AVG 40, Auto Stop Avgs und 1/6 Okt Glättung...
FallenAngel
Inventar
#6 erstellt: 04. Mai 2011, 18:38

Aygo_Blue schrieb:



Feinjustage der LZK mit Dirac-Impuls


Hmm, davon höre ich jetzt zum ersten Mal... Könntest du mir das bitte erklären? Hab per Google rausgefunden, was ein Dirac-Impuls ist, aber woher ich den bekomme und wie ich ihn in der Praxis verwende, konnte ich leider nicht rausfinden...
wird da wieder das Mikrofon oder das menschliche Gehör verwendet?


Kannst du dir selber machen mit Audacity. Immer ein Sample auf Vollausschlag und ansonsten digitale Stille. Ruhig zwei Sekunden Pause zwischen jedem neuen Impuls.


Aygo_Blue schrieb:

Und bei den Einstellungen von Praxis hätte ich auch noch eine kurze Frage:


Messsystem: Praxis, FFT 64k, AVG 3, Autostop aus, Glättung 1/6 Okt


Bewirkt das eine "endlose" Messung mit höherer Messgenauigkeit im Vergleich zu meinen bisherigen Einstellungen?
Bisher: FFT 16k, AVG 40, Auto Stop Avgs und 1/6 Okt Glättung...



FFT 16k: zu Kurz, ungenau zu tiefen Frequenzen
AVG 40: Zu lang! Schadet nicht, aber die Kurve spricht nur langsam auf Veränderung an, z.B. im EQ.
Wichtig: Mikro nur im Bereich der Ohren wedeln! Deine Nase ist quasi taub
Autostop: Stört nur! Lieber endlos in "Echtzeit" messen. Geht einfach schneller. Kurve mit Hold sichern oder einfach durch Ende der Messung.

Grüße

Michael
Aygo_Blue
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Mai 2011, 20:56
Ah, ok, werde dann mal die Einstellungen ausprobieren!
Danke auch für deine anderen Tipps! Du hast mir echt weitergeholfen
FallenAngel
Inventar
#8 erstellt: 04. Mai 2011, 22:37
gerne!
der_golf_ritter
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Jun 2011, 14:55
Hallo Hifi-Freunde,

hat jemand so einen Dirac-Impuls den er mal hochladen könnte?
Ich hab mal im Internet geschüffelt und dashier gefunden.
Damit kann ich aber irgendwie nix anfangen.

Wie verwendet man diesen Impuls?

Gruß
der_golf_ritter
FallenAngel
Inventar
#10 erstellt: 18. Jun 2011, 16:46
Hi!

Kannste dir selber machen mit Audacity.
Digitale Stille für 2 Sekunden - Vollausschlag - digitale Stille für 2 Sekunden - Vollausschlag
usw...
der_golf_ritter
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jun 2011, 20:18
Hallo,

haste du dir mal die "Töne" angesehen die man da runterladen kann. Das ist dann ja doch das Richtige. Ich muss die Sache nur unzähligemale hintereinander kopieren. Dann brauche ich nicht extra noch ein Progi runterladen.
Welches Signal ist dann richtig 16-Bit, 44 khz, stereo oder mono? Sind die 2 Sek. einzuhalten?

Wie verwendet man das dann, einfach lauschen und die LZK so weit verschieben bis es passt?

Gruß
der_golf_ritter
FallenAngel
Inventar
#12 erstellt: 18. Jun 2011, 20:28
Mono sollte passen.

Vorgehensweise:
Rechts und Links am Ohr exakt gleich laut einpegeln und den Frequenzverlauf seitengetrennt linearisieren.
Danach den Impuls für jeden Weg (!) hören und die LZK so stellen, dass das "Klack" aus der Fahrzeugmitte bzw der Mitte der Bühne kommt. Vor dir ist nicht die richtige Position

Grüße

Michael
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