Testbericht: JBL L8400P

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XBOX_360_Freak
Stammgast
#1 erstellt: 04. Jun 2010, 20:46
Hi Leute,

im Netz liest man recht wenig über den Sub – insbesondere auf deutschen Seiten. Da ich nun schon seit rund 3 Wochen im Besitz des JBL´s bin, hab ich mir überlegt, ich könnte doch einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben



1.Vorwort

Nach mehreren Subwoofern im Bereich bis 200€ (u.a. Mivoc SW1500A-II und Heco Victa 25A), die mir allesamt nicht vollends gefallen haben, wurde ich quasi dazu gezwungen, etwas mehr Geld zu investieren.
Der Mivoc hatte zwar Pegel ohne Ende, war aber oftmals bei schnellen Bassorgien dermaßen überfordert, dass sich die einzelnen Impulse wie Sinustöne anhörten. Ebenso vermisste ich den Tiefgang, den man von einem 15“ Chassis erwarten könnte.

Den Victa kann man mit recht wenig Worten sehr gut beschreiben. Präzise, sehr schön, leistungsschwach und kein Tiefgang. Der Subwoofer der Heco Victa Reihe ist ein wahres Designerstück, dass für den Musikfreund mit etwas zurückgenommenen Anforderungen bezüglich der Lautstärke perfekt sein dürfte. Als Filmsubwoofer ist er allerdings absolut nicht zu empfehlen. Ich verfüge über kein Messequipment, meinen Ohren zufolge knickt er aber bei etwa 33Hz stark ein. Doch auch bei dieser Frequenz ist er alles andere als laut.

Nachdem beide verkauft wurden, suchte ich einen Schallwandler, der die Präzision des Victas mit dem Pegelvermögen des Mivocs kombiniert, hierbei allerdings die 30Hz Grenze nach unten hin knackt. Bestenfalls sollte er nicht viel größer sein als der Heco und die 400€ Marke möglichst nicht durchbrechen.


2.Einführung

Bei dem JBL L8400P handelt es sich um einen geschlossenen Subwoofer mit einer 30cm Membran. Er besitzt eine Class-D Endstufe mit bis zu 700 Watt Leistungsaufnahme! Laut Hersteller werden hiervon rund 600Watt an den Magneten weitergeleitet, was angesicht der digitalen Technik durchaus möglich ist.
Trotz seiner recht kompakten Maße von 40 x 40 x 40 cm, wiegt dieser Würfel rund 26 kg.





3.Verarbeitung

JBL sollte man hierfür einen Preis verleihen. Das Echtholzfunier sieht tadellos aus und ist top verarbeitet. Es macht richtig Spaß den Subwoofer im Detail anzuschauen. Alles wurde perfekt eingepasst und sitzt bombenfest. Lediglich wenn man den Subwoofer umdreht sieht man, wo der Rotstift zum Einsatz kam. Die Standfüße wurden nur von außen in Alu-Optik lackiert, innen jedoch nicht. Die Haptik stimmt allemal.


4.Anschlussmöglichkeiten

An Anschlussmöglichkeiten mangelt es dem JBL nicht. Er kann per Chinch, doppelt Chinch oder High Level Eingängen angesteuert werden. Für jedes normale Heimkino sollten diese Anschlüsse reichen. Negativ anzumerken ist hier, dass das Netzkabel nicht komplett entfernt werden kann.



5.Einstellmöglichkeiten

Der L8400P verfügt über einen Crossover – und Lautstärkeregler, LFE Schalter sowie einen Phasenschalter. Und hier gibt es auch Abzüge. Während viele andere Hersteller, wie zum Beispiel Teufel, bei ihren Subwoofern in der 400€ Klasse frei regelbare Phasenschalter einbauen, gibt es hier nur die Möglichkeit den Schalter von 0 auf 180 zu stellen. Ein wenig enttäuschend, aber so ist es nun mal.
Sehr schön finde ich hingegen die Möglichkeit, den Crossover – Regler komplett abschalten zu können, in dem man nur einen Chincheingang benutzt und den LFE Schalter betätigt. Somit regelt nur noch der AV – Receiver die Trennfrequenz. Betreibt man den Subwoofer an einem Verstärker ohne einstellbare Trennfrequenz, sollte man von dieser Funktion keinen Gebrauch machen, da der Subwoofer dann das komplette Frequenzspektrum wiedergeben muss und er hierdurch in sekundenschnelle zerstört wird.


6.Klangeindrücke

Unterstützt und angesteuert wurde der Subwoofer von folgenden Komponenten:
Front: Heco Victa 500
Center: Heco Victa 100
Rear: Heco Victa 200
AV – Reciever: Onkyo TX SR 506

Nach mehrstündiger, erfolgreicher Suche nach dem perfekten Stellplatz für den JBL, ging es los. LFE – Kanal aktiviert, Lautstärkeregler auf 1 Uhr und Phasenregler auf 180. Die restlichen Lautsprecher standen auf small und wurden bei 60Hz getrennt.
Mein Raum ist ca. 13m² klein.


6.1 Musik

Nightwish – For the Heart I once had

Sehr trocken, perfektes Zusammenspiel mit den anderen Lautsprechern. Allerdings ist in manchen Passagen ein leichtes Dröhnen zu hören. Dies dürfte allerdings am Raum liegen.


Evanescence – Like You

Hatte ich vorher nur Bassbrei vernommen, hört sich jetzt alles „gewollt“ an. Kein schwabbliges Bollern, sondern genaue Konturen. Sehr schwer zu beschreiben Aber so sollte es sich anhören.


Rammstein – Ich tu dir weh

Absolut brutaler Bass. Man könnte den Eindruck gewinnen, es stünden 10 Drummer vor einem. Nicht lautstärkemäßig, aber was das Volumen anbelangt. Auch hier ist wieder jeder Bassschlag auf den Punkt genau.


Metallica – Unforgiven

„Oha“, war das Erste, was ich zu mir selber sagte. Bassanteile, die man zuvor nicht einmal erahnen konnte, kommen plötzlich zum Vorschein. Es klingt sehr tief, teils fast schon böse. Leider aber auch leicht unpräzise. Vielleicht ist der Suboofer bei diesen Frequenzen etwas überfordert.


ZZ Top – Rough Boy

Wahnsinns warmer Bass, er umschließt einen quasi. Sehr angenehm und auch beruhigend. Auch bei höherer Lautstärke kein Dröhnen. Einfach toll


Nelly Furtado – Say it right

Sehr starker, weicher Bass. Man kann den Bass etwa mit den Pauken an Karneval vergleichen. Er weiß zu gefallen und klingt kein bisschen unpräzise.


Genesis – No Son of Mine

Eigentlich ein perfekter Bass. Ich kann mir nicht vorstellen, was man hier noch besser machen könnte. Der JBL gibt alles so wieder, wie es meiner Meinung nach sein sollte. Einfach Bombe.


Dido – Don´t belive in love

Auch hier wieder ein toller Bass. Teils hat man den Eindruck, man würde vom Bass „eingesaugt“ werden. Beeindruckend.



Zusammenfassung:
Der JBL L8400P hört sich stets souverän an und kommt bei den von mir gehörten Lieder so gut wie nie ins schwitzen. Es kommen Bass - Passagen zum Vorschein, die ich zuvor nur erahnen konnte oder schlicht nicht vorhanden waren. Alles kommt punktgenau und unverwaschen. Es ist eine wahre Freude mit ihm Musik zu hören.


6.2 Filme

Avatar – Aufbruch nach Pandora

Mein erster Film, den ich mit dem neuen Subwoofer angeschaut habe. Und ich bin einfach nur begeistert. Der JBL geht wahnsinnig los, macht aber nie den Eindruck übertrieben zu wirken. Zum Beispiel die Szene am Anfang, als der Jet ins Bild kommt. Auf einmal wird man von einer Bassgewalt umgeben, die wirklich enorm ist! Tiefgründig, laut, aber dennoch ohne lästig zu wirken.


HDR 3 – Die Rückkehr des Königs

Ich muss gestehen, mir nicht den kompletten Film nochmal angeschaut zu haben. Nein, ich bin sofort zu der Szene gesprungen, in der die Schlacht stattfindet, in der die großen Elefanten zum Vorschein kommen. Und ich wurde nicht enttäuscht Alles klingt ziemlich authentisch. Als der Elefant umfliegt, hätte man meinen können, draußen auf der Straße hätte ein Elefant selbiges getan. Einfach Wahnsinn.


Born to be wild – Saumäßig unterwegs

Wahrlich kein toller Film. Doch hier kann man sehr gut erkennen, dass der JBL sein Werk versteht. Eine Harley hört sich an wie eine Harley. Ein tiefes blubbern eben. Diese Art von Bass kannte ich zuvor noch nicht.


Braveheart

Durchweg perfekt. Der JBL8400 macht auch hier wieder seine Arbeit souverän und wusste zu beeindrucken.


Zusammenfassung:

Altbekannte Filme werden plötzlich zu einem völlig neuen Erlebnis. Neue prägen sich noch besser in den Kopf ein, da die Begeisterung höher ist. So soll und muss es sein.



Fazit

Pegel wie der Mivoc, Präzision wie der Heco kombiniert mit mehr Tiefgang. Das war es, wonach ich gesucht hatte. Und ich fand es – zumindest fast.
Präzision? Ja. Tiefgang? Ja. Aber Pegel? Nun, keinesfalls ist der JBL schwach. An den Mivoc kommt er aber dennoch nicht heran. Der Heco hingegen wird doppelt überholt. Kein Vergleich. Dies gilt für Musik und Film gleichermaßen. Sieht man vom Pegel ab, ist er beiden Subwoofern überlegen, was angesichts des Preises auch zu erwarten ist.

Wer einen Subwoofer sucht und bis zu 400€ ausgeben möchte, sollte sich den JBL auf jedenfall anhören. Es lohnt sich!


[Beitrag von XBOX_360_Freak am 05. Jun 2010, 17:37 bearbeitet]
Eminenz
Inventar
#2 erstellt: 05. Jun 2010, 07:56
Schön geschriebener Bericht, danke

Hatte auch schon häufiger mit dem Teil geliebäugelt, zumal mal den zwischenzeitlich auch mal deutlich unter 400.- bekommen hatte. Manko war für mich immer die Optik, passt so gar nicht zu meinen Lautsprechern.

Für 13qm ist das natürlich eine Hausnummer, bei Dröhntendenz wäre ein zweiter wohl angesagt.

Dass der JBL mortz Reserven hat, schrieb auch schon AREADVD im Test vor einigen Jahren. Wenn man bedenkt, dass der Sub mal das Doppelte gekostet hat, fallen die Mankos natürlich etwas mehr ins GEwicht, aber bei 400.- ists ok.

Für 20.- Aufpreis zum JBL gibts auch diesen Mindaudio, wäre interessant mal einen Vergleich zu haben, ob der JBL da mitkommt.
blabupp123
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 05. Jun 2010, 12:09
Hallo!
Endlich meldet sich ein Besitzer zu Wort!
Hier in der Kaufberatung geht der Sub tatsächlich unter. Habe ihn bereits ein paar mal erwähnt: Resonanz Null, keine Ahnung, wieso!

Meine Höreindrücke decken sich in etwa mit Deinen, bis auf den Tiefgang: wenn es richtig zur Sache ging (U-571), mußte er seine Waffen strecken. Hier setzt die kompakte und geschlossene Bauweise Grenzen.

Ansonsten ist er in dieser Preisklasse durchaus eine Alternative und hätte mehr Beachtung verdient.

Was mir persönlich nicht gefällt, sind die Füße! Das hätte man auch eleganter lösen können. So macht er auf mich einen "PA"-Eindruck.
nursodabei
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Jun 2010, 14:05
sagt mal habt Ihr auch das nette "tschirpen" nach dem Einschalten meim ersten Subsignal?


[Beitrag von nursodabei am 17. Jun 2010, 14:06 bearbeitet]
XBOX_360_Freak
Stammgast
#5 erstellt: 17. Jun 2010, 14:21
Hi,

ja, das "zwitschern" hab ich auch. Scheint vollkommen normal zu sein. Viele berichten auch in amerikanischen Foren von dem Geräusch.


[Beitrag von XBOX_360_Freak am 17. Jun 2010, 14:21 bearbeitet]
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