Teufel M 11000 vs. Magnat Quantum 932 A - Vergleichstest

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Arbeit_ist_nicht_alles
Stammgast
#1 erstellt: 18. Mai 2008, 01:37
Da ich nach einigen Expermenten i.M. beide Subwoofer zu Hause stehen habe, um für mich eine Wahl treffen zu können und diese gegeneinder antreten lassen wollte, hier ein Vergleichstest.



*** Historie ***

Kurz umrissen wie es dazu kam: Nach Canton AS Subwoofern und einem Umzug in ein größeres Wohnzimmer wollte ich in obere Gefilde einsteigen und kaufte mir einen Magnat Omega 530. Für den Preis und bei den Testberichten von Fachzeitschriften schien dies ein interessantes Gerät. Die Freude währte aber nicht wirklich lange, da ich neben Filmton meinen Subwoofer auch im Musikbereich einsetzen möchte. Für Filmton ein absoluter Knüller musste man bei der Musikwiedergabe ständig den Subwoofer nachregeln und selbst da klang er nicht gerade knackig, sondern etwas breiig. Vereinzelte Platten klangen gut, aber das Gros eher matschig und dröhnend. Hinzu kam, dass meine Frau mit dem immensen Tiefgang beim Film- und Fernsehkonsum Probleme hatte. So musste der Omega 530 nach etwa einem halben Jahr weichen, mit einem weinenden Auge, wenn ich ehrlich bin, denn für ein Heimkino (ohne Musik) sicher ein Knüller. Leider dürfte er wegen seiner Größe und seines Tiefgangs einen schlechten Woman Acceptance Factor (WAF) haben.

Das beste Preis-Leistungsverhältnis zeigten der Heco Celan Sub 38A und der Magnat Quantum 932 A. Da beide aus dem selben Stall kommen, recherchierte ich und kam zu dem Schluss, dass im Magnat die hochwertigere Technik verbaut sein müsste und dieser noch etwas günstiger zu haben war. Zum ausprobieren zumindest interessant.



*** Mangnat Quantum 932 A ***

Der 932A spielte gleich viel flinker und sauberer als der Omega 530, auch wenn der absolute Tiefgang des 530 nicht erreicht wurde. Universeller einsetzbar, musikalischer und vielseitiger war also der 932A, allerdings der aufstellungskritischste Subwoofer den ich je erlebt habe. Tolle Einstellungsmöglichkeiten, tolle Optik, verhältnismässig kompakt in den Abmessungen musste der Subwoofer mind. 50 cm von der Wand weg gerückt werden und neigte bei gewissen Positionen zum Dröhnen. Das dauerte fast einen Tag bis der 932A endlich richtig stand und eingestellt war. Dann aber setzte er sich schön in Szene, spielte trocken und kernig bis bombastisch, je nach Musik- und Filmmaterial. Während der 530 ganze Druckwellen durch den Raum schickte, hielt sich der 932A diesbezüglich eher etwas zurück, könnte aber akkustisch durchaus überzeugen.

Da meine Frau nun aber ein Stück weit Probleme mit dem "mitten im Raum" stehenden Subwoofer hatte, holte ich mir einen Teufel M 11000, wohl unbestritten einer der besten Subwoofer (und leichter zu integrieren als der größere M 12000) um heraus zu finden ob dieser mehr Akzeptanz findet.


*** Teufel M 11000 ***

Immerhin: Wer einmal einen Omega 530 im Wohnzimmer hatte, dem kommt jeder andere Subwoofer zierlich vor
Der Teufel ist ebenso ausfstellungsunkritisch wie der Omega 530, selbst mit dem Rücken an der Wand dröhnt nichts. Für Technikmuffel ganz klar ein Vorteil. Ebenso wie die puristischen Einstellungsmöglichkeiten, denn viel ist da nicht ein zu stellen.


*** Vergleich ****


** Ausgangssituation **

Um ein verhältnismäßig objektives Ergebnis zu erhalten, wurden beide Subwoofer zunächst mittels Meßmikrofon und -programm des Pioneer AX10 eingestellt. Der Magnat wurde ja schon vor einigen Monaten mittels seiner eigenen Regler optimal an den Raum angepasst.
Aus einigen Beiträgen wusste ich, dass der Teufel idealerweise beim Volumeregler auf Maximum gestellt wird, den Magnat hatte ich ca. auf halb gestellt.
Da meine fünf gleichen Canton Karat durchaus über Tiefgang verfügen, wurde die Trennfrequenz auf 80 Herz gestellt, auch um eine bessere Einbindung zu ermöglichen. Bei einer Trennfrequenz von 60 Hz. war dies bei beiden Subwoofern nicht ideal, mit leichten Vorteilen für den Magnat. Um Irritationen an beiden Subwoofern zu vermeiden wurden die Frequenzregler auf etwa 100 Hz. gestellt und nicht voll aufgedreht.

Gehört wurde mit Film- und Musikmaterial unterschiedlicher Art in mehreren Durchgängen. Da beide Subwoofer nicht nur sperrig, sondern insbesondere sehr schwer sind, kann davon ausgegangen werden, dass die Standorte bei beiden nicht 100 % ideal waren, einen Vor- oder Nachteil hätten dann beide zu gleichen Teilen. Der Magnat wurde auf seine Gummifüße gestellt, denn mit Spikes fällt der Transport schwerer (und die sind höllenmässig spitz).


** Performance mit Musik **

Getestet wurde im Stereo Modus.


Massive Attack - Mezzanine

Hier schlagen einige Tiefbasswellen auf den Hörer ein. Wenn der Sub nicht sauber arbeitet wird der ohnehin breiig aufgenommene Bass unerträglich. Beide Testkandidaten klangen sehr gut, der Magnat konnte aber mit mehr Tiefgang und Punch das Duell für sich entscheiden, der Teufel spielte gut mit, ihm fehlte aber eindeutig der Tiefgang des Magnats.


Kelis - Tasty

Bei Kelis kann man verhältnismässig gut feststellen, ob der Subwoofer in der Lage ist sich an die Standlautsprecher an zu binden. Wenn er zu dominant ist, ist er ortbar. Hier gab es einige Vorteile für den 932A, der bei geschlossenen Augen nicht als Subwoofer erkennbar war, sondern nahtlos an die Cantons anknüpfte. Der Teufel machte aus dessen dynamischer Version dieser Platte ein braves Geplätscher, Meilen von der Dynamik und Lebendigkeit des Magnats entfernt.


Captain Future - Re-Animated

Das Stück von Egotronic ist sehr gut geeignet um Lautsprecher zu testen, hier merkt man auch wieder die Anbindung des Subs zu den Standboxen. Idealerweise bindet sich der Sub unmerklich ein. Air Liquide nutzt das komplette Frequenzspektrum aus und zeigt daher Abstimmungsprobleme auf.
Beim Teufel war es etwas dumpf, er wirkte manchmal etwas entrückt. Dafür klang er nie angestrengt, selbst in komplexen Passagen. Der Magnat wirkte kraftvoller und spritziger, trug aber fast zu viel auf. Nach einer Absenkung der Subwoofer-Lautstärke am Receiver war er dann besser integriert und klang ausgezeichnet.


Norah Jones

Der M 11000 war so gut eingebunden, dass er mit den Standlautsprecher zu einer Einheit verschmolz. Auch der Magnat passte sich ausgezeichnet an.


Christy Baron - Retrospective

Bei dieser SACD sind sehr feine Bassläufe vom (Kontra-)bass bzw. von der Percussionabteilung zu vernehmen. Hier lässt sich zum die Präzision, das Timing und eine eventuelle Dominanz feststellen.
Der Teufel scheint Christy Baron zu lieben, seine Bassläufe schnurren wie ein Kätzchen, trotz aller Dynamik scheint der Kontrabass auf "Ain't No Sunshine" den Hörer zu streicheln, das Schlagwerk bei "Mercy Street" schafft die gewünschte Beklemmung. Der Magnat lieferte ebenfalls eine souveräne Leistung ab, klang minimal steriler.


FAZIT:
Der Teufel M 11000 eignet sich hervorragend zur Unterstützung von Standboxen bei der Musikwiedergabe. Er fügt sich i.d.R. harmonisch ein und kommt mit einer universellen Einstellung mit unterschiedlichster Musik klar.
Der Magnat Quantum 932A ist sehr dynamisch und schafft sogar Discopegel im Wohnzimmer wenn dies gewünscht ist. Er ist präzise und schnell und hilft basslastiger Musik zu einem ungeahnten Niveau. Dabei ist er aber kein Grobmotoriker wie der Omega 530 aus gleichem Hause, sondern kann durchaus als musikalisch bezeichnet werden.



** Performance mit Film **

- An jedem verdammten Sonntag (Anfang)
- Transformers (Kapitel 19, 1:51:27)
- Titan A.E.
- Krieg der Welten (Pulverisieren)
- Findet Nemo (Kapitel 24 u. 25 am Anfang)
- Live Earth (z.B. Madonna)

Der M 11000 lässt keine Wünsche offen. So muss Kino sein. Je höher der Pegel umso mehr Spass scheint es ihm zu machen. Er spielt solide und passt sich gut ins Lautsprechersystem ein. Dabei machte er sowohl einen Raumschiffstart nebst Planetenexplosion (Titan A.E.), als auch einen Angriff von Außerirdischen (Krieg der Welten) zu einem körperhaftem Erlebnis. Selbst "Findet Nemo" macht mehr Spass. Der Teufel beeindruckt eher unspektakulär durch seine trockene Art.
Wieder bis man den Magnat gehört hat. Noch mehr Tiefgang, noch trockener, auch in leisen Lautstärken. Hier spürt man was körperhaftes Erlebnis eigentlich bedeutet. Gerade bei "Findet Nemo" hält man Danas Klopfen an die Aquariumscheibe selbst kaum aus, kommt die Szene aus Transformers (s.o) wesentlich extremer zur Geltung. Bei Live Earth kam seine Musikalität wieder ausgezeichnet zur Geltung, da ist die Live-Atmosphäre spürbar.


** Optik und Verarbeitung **

Optisch gefällt mir der Magnat am Besten von allen drei oben genannten. Das Holzfurnier harmoniert m.M.n. sehr gut mit der grauen - (bei anderen Dekoren schwarzen) Stoffbespannung und der Lackierung von Front und Bodenplatte. Der Teufel wirkt etwas langweilig dagegen. Auch wenn das Holzfurnier einen sehr gepflegten Eindruck macht, steht einfach nur ein Kasten im Raum. Ohne Bespannung dürften ihn sich die Wenigsten über 25 Jahren ins Wohnzimmer stellen, das sieht doch etwas komisch aus. Das ist aber Geschmackssache.

Der Magnat sieht auf Spikes weitaus edler aus, als wenn er mit seinen Gummifüßen direkt auf dem Boden steht. Auch das ist natürlich akzeptabel, sieht aber im Vergleich etwas plumper aus.


ZUSAMMENFASSUNG
Vom WAF sollte der Teufel, abgesehen von der Größe, auf alle Fälle akzeptiert werden. Da dröhnt nichts, nichts zerrt an den Nerven - einfach ein grundsolider Subwoofer mit genug Potenz zum Spass haben. Tut mir leid, aber merh war nicht drin. Wie sagte meine Frau so schön: Der ist eher ein Kätzchen.

Wer das Maximum aus seiner Musik, seinen Filmen und seiner Anlage heraus holen möchte sei vor gewarnt: Der Magnat ist sehr aufstellungskritisch, steht halb im Raum und ist durchaus anstrengend zu hören, weil man nicht unbedingt alle Details hören möchte.

Von der Verarbeitung her gibt es bei beiden Subwoofern nichts zu kritisieren. Vom Styling her Geschmackssache, dürfte der Teufel leichter zu übersehen sein trotz seiner Größe, weil er an der Wand stehen kann, der Magnat steht im Raum und muss daher wirklich gefallen, sonst wird er auf Dauer nicht befriedigen.

Meiner Frau war der Teufel zu brav, daher kann der Magnat bleiben.
MarioGramms
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Mai 2008, 09:08
Schöner Bericht. Danke! Hat sich meine Vermutung ja bestätigt.
Beim Vergleich gegen zwei gute Selbstbauten (2x Peerless XLS-12 + Hypex DS 4.0 Endstufe) hatte sich das schon angedeutet. Die Fertigsubs die ich gegen den
Quantum hören konnte(Yamaha SW-800, Heco Phalanx 12, Nubert AW-1000) hatten zum
Teil deutlich das Nachsehen.
darkraver
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Mai 2008, 10:07
super Bericht.
Magnat 932 scheint ja wirklich ein gutes Teil zu sein.
Meine Erfahrungen sind eigentlich identisch dabei ist das gute Teil im Moment saubillig zu bekommen.
Teufel 11000....wuerde mir gerne nun den 9500 mal anhoren, der soll ja nochmals besser sein

Subwoofer aus Europa sind ja nicht nur scheisse, gut um zu lesen das auch in Europa vernuenftiges Zeug produziert wird/ produziert werden kann.
quio
Stammgast
#4 erstellt: 18. Mai 2008, 10:13
Sehr schöner Bericht.

Da kann ichs nun erst recht nichtmehr erwarten das mein besteller 932A ankommt

Hoffe nur das klappt mit der Aufstellung bei mir


Grüße
darkraver
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Mai 2008, 13:06

Da kann ichs nun erst recht nichtmehr erwarten das mein besteller 932A ankommt

Hoffe nur das klappt mit der Aufstellung bei mir


da sind wir dann mal gespannt, wir lesen es bestimmt dann
Karsten33
Neuling
#6 erstellt: 18. Mai 2008, 18:56
Klasse Bericht!

Wie groß ist dein "Testraum"? Kannst du vielleicht die Aufstellung des Magnats etwas näher beschreiben? Vielleicht eine Skizze oder ein Foto? Mich interessiert vor allem, was "mitten im Raum" bei dir heißt. Wenn du den Sub zwischen deine Fronts gestellt hast, klang er nicht so gut?
Arbeit_ist_nicht_alles
Stammgast
#7 erstellt: 18. Mai 2008, 22:17
Danke für die Blumen.

Der Subwoofer steht schon zwischen den Front Speakern, allerdings können die 20 cm vor der Wand stehen, der Magnat ist ohnehin schon tiefer als die Cantons und steht bei mir ca. 65 cm von der Wand entfernt, ragt also insgesamt über einen Meter in den Raum.

Mein Hörraum hat 28 qm, relativ gleiche Seiten.

Fotos mache ich vielleicht im Laufe der Woche, stehe nicht so aufs Fotografieren.


[Beitrag von Arbeit_ist_nicht_alles am 18. Mai 2008, 22:18 bearbeitet]
ssn
Inventar
#8 erstellt: 19. Mai 2008, 08:59
noch vor ein paar Tagen war der Quantum 932 bei Ebay für € 499 zu bekommen. Der gleiche Anbieter hat jetzt den Preis auf € 599 angehoben. Wenn das man nichts mit der durch diesen Beitrag gestiegenen Nachfrage zu tun hat...
quio
Stammgast
#9 erstellt: 19. Mai 2008, 15:26
Mit dem Thread hat das wohl nichts zu tun.

Beobachte die Preise schon seit der ganzen letzten Woche lag die ganze Zeit bei 599€.

Wobei Preis / Leistung auch da noch dicke stimmt wenn man sich so die Konkurenten anschaut ;).

Grüße
Flörchi
Inventar
#10 erstellt: 21. Mai 2008, 03:03
Wie kommst du darauf, dass im Heco Celan Sub weniger gute Bauteile verwendet wurden?
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