Magnat Quantum-Set: 505, 502, 513

So. Hier einmal der Eindruck eines neuen Quantum-Sets. Sorry, wenn es an der einen oder anderen Stelle zu blumig klingen sollte. Seht es dann vielleicht als Ausdruck von Zufriedenheit. Außerdem hoffe ich, möglichen Interessenten bei ihrer Kaufentscheidung helfen zu können.

Auf geht´s:

Der UPS-Bote hatte fünf Kartons mit den Quatums (2x 505, 2x 502, 1x 513) im Schlepptau. Im Treppenhaus fiel allerdings eine der 505er der Länge nach hin. Das fing ja gut an! Der Bote mußte mein entsetztes Gesicht bemerkt haben. "Also, wenn die das nicht abkönnen, hätten sie den Transport bis hierher nicht überleben dürfen. Wenn Sie wüßten, wie die Dinger über die Transportbänder laufen. Besonders lustig ist, wenn eines der großen Pakete auf ein kleines fällt."

*schluck*

Nun gut. Den ersten Schock verdaut, gleich an das Auspacken gemacht. Äußerlich waren alle Lautsprecher unversehrt. Später konnte ich mich davon überzeugen, daß auch die Innereien in Ordnung waren. Die Verarbeitung macht einen hochwertigen und massiven Eindruck. Die Standlautsprecher stehen auf recht massiven Bodenplatten. Sogar Spikes werden mitgeliefert. Sehr gut auch die leicht zugänglichen Bi-Wiring-Anschlüße der 505er. Hier wurden die vergoldeten Werksbrücken allerdings erstmal durch Kabelbrücken ausgetauscht. Nach dem die Lautsprecher aufgestellt und angeschlossen waren, hieß es warten. Die Lautsprecher waren über Nacht allesamt ziemlich kühl gelagert und bekamen trotz meiner Ungeduld nun genügend Zeit, um aufzuwärmen.

Also Gelegenheit, schon mal ein paar Test-Silberlinge herauszusuchen:

Norah Jones - Come with me
Jack Johnson - In between dreams
Dire Straits - Alchemy
Dream Theater - Once in a livetime
Depeche Mode - The Singles
The Corrs - Unpluggled (DVD)

Master and Commander
Star Wars - Episode One
Herr der Ringe Trilogie extd.
Der Soldat James Ryan
Königreich der Himmel
Gladiator

Nach zwei Stunden war es soweit. Einmessautomatik gestartet, Ergebnis fehlerfrei. Der DVD-Player ist digital angeschlossen. Angefangen wurde in Stereo (Pure direct) mit Norah Jones und Jack Johnson (Stimmenwiedergabe, Bühne, Differenzierung).

Die beiden schienen direkt im Wohnzimmer zu stehen. Die Stimmen kamen klar und sehr detailiert. Selbst das leichte Kratzen der Stimmenbänder war hörbar. Die Instrumente klangen sehr körperhaft und einfach... hm... groß. Einfach klasse. Das Rutschen von Johnsons Finger über Gitarrensaiten, das Piano von Norah, das Klopfen auf der Gitarrenoberseite... alles sehr klar und echt. Als würde man direkt vor einer Bühne sitzen.

Das Bassspiel ist konturiert, trocken und ohne Übertreibung. Sehr Differenziert, wenn auch etwas träge. Auch die Höhen lösten noch nicht wirklich so seidig auf. Das hat sich aber nach beinahe drei Tagen nonstop Spielzeit deutlich gebessert. Auch die Basswiedergabe ist jetzt wie erwartet: Trocken, knackig, sehr tief, ohne Wärme und Volumen missen zu lassen.

Weiter mit Dire Straits und Dream Theater. Der Eindruck setzte sich fort und wurde durch mehr Dynamik und reichlich Klangfarben ergänzt. Ehrlich gesagt wußte ich nicht, wo ich zuerst hinhören sollte. Die Differenzierung der Instrumente und Stimmen, die klare Positionierung trotz Loslösens von den Lautsprechern mußte ersteinmal verarbeitet werden. Also zurücklehnen und genießen.

Zuletzt Depeche Mode. Auch hier sehr gute Differenzierung, insbesondere im Mittel- und Tieftonbereich. Dazu eine knackig-schnelle Dynamik, die automatisch die Füße mitwippen ließ.

Im Mehrkanalbetrieb (7ch-Stereo und Corrs-DVD in DD5.1) unverändertes Bild. Gute Räumlichkeit gepaart mit hoher Auflösung und umfassenden Klangfarbenspektrum.

Später ging es dann mit den Filmen weiter. Das Zusammenspiel der Fronts und Rears ist einwandfrei. Zu Beginn von Master and Commander wird eine dichte Kulisse aus Meeresrauschen, Wind, knarrenden Planken und Seilen aufgebaut. Dazwischen die Schiffsglocke, klar und seidig. Mit Gefechtsbeginn wird es dann hektisch. Fußgetrampel, gerufene Befehle und in Position geschobene Kanonen mischen sich extrem dicht und doch diffenziert. Mit den ersten Einschlägen ist dann Schluß mit Ordnung. Bidirektionale Effekte jagen durch die Hörzone, Splitter prasseln, Matrosen schreien. Man wähnt sich mitten drin. So auch bei der Landung der amerikanischen Soldaten in der Normandie. Schon irgendwie beängstigend und nichts für empfindliche Naturen. Und immer souverän: Der Center. In leisen wie in lauten Passagen ist die Stimmwiedergabe natürlich und sehr gut verständlich. Das gesamte Klangbild bleibt stets homogen.

Ein paar Schattenseiten gibt es aber dennoch. Weniger im Klang, dafür bei der Verarbeitung. Und auch hier nur im Detail. Das Furnier ist zwar einwandfrei verarbeitet, aber die Bassreflexrohre haben mehrere Segmente und sind aus Kunststoff gefertigt. Die Übergänge der Segmente weisen teilweise ein oder zwei Millimeter hohe Kanten auf. Nicht wirklich schlimm, aber fällt bei einem genauen Blick durchaus auf. Bei einer der 502er fiel mir auf, daß die Rückseite nicht hundertprozentig gerade eingefügt war. Weniger als ein Millimeter an der Oberkante stimmten nicht ganz. Aber das ist schon beinahe Erbsenzählerei. Die Schutzgitter sind aus Metal (der Rahmen aus Kunststoff), lassen sich aber leicht lösen und wieder einsetzen.

Ansonsten bin ich rundum zufrieden. Für 700,00 Euro denke ich, ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bekommen zu haben. Die Quantums zeigen sich extrem vielseitig, ausgewogen und neutral. Keine Übertreibungen oder Understatements. Von der Klangcharakteristik würde ich sie irgendwo zwischen Wharfedales 9er-Serie und den Canton LEs einordnen, um mal zwei bekannte Produkte als Vergleich zu nennen.

Hallo Urwaldjunk,

danke erst al für den schönen Testbericht und die Tipps. Ich habe mir vor kurzem ein ähnliches System zugelegt.

Bei mir spielt ein Onky 605 an

1 x Magnat 513 (113€) Ebay
2 x Magnat 507 (189€ / Stk.) hifi-shop24.de
2 x Meine alten Standlautsprecher hinten (Modell gerade entfallen)

Sobald das Bankkonto erholt ist, sollen hinten noch zwei 503er das Set komplett machen.

Soweit bin ich aber schon total begeistert vom Klang. Am Besten bei Musik mit Bass, da hört man infach den Unterschied zu früher. Aber bei guten Aufnah,men hörn sich auch Stimmen (Oper / Jazz) genial an. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen noch einen aktiven Sub zu brauchen. Ich denke mehr als jetzt kann ich meinen Nachbarn fast nicht zumuten. Der Bass kommt schon echt gut.

Bei Filmen hab ich schon öfters zur Fernbedienung gegriffen da der Bass mich fast weggehauen hat.

Was mir aufgefallen ist, ist dass mir MP3s jetzt nicht mehr so gut gefallen. 256Kbit sollten es schon sein, sonst hört man doch die Qualitätseinbußen. Vor allem bei Klassik.

Bei Musik hat mir Der PLIIx Klang anfangs nicht so ganz zugesagt. Habe jetzt das ganze stark in Richtung "Stereo" getrimmt. Kann aber gut sein, dass es auch an den unpassend Rear-Boxen liegt.

Deshalb werde ich meinen Erfahrungsbericht noch zurückhalten bis das System komplett ist.

Grüße Dominik