Membranbeschichtung zur Erhöhung von Mms?

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Shefffield
Inventar
#1 erstellt: 24. Aug 2007, 10:46
Moin, Kollegen!

Mich würde interessieren, ob mir jemand Erfahrungen mit Membranbeschichtungen weitergeben kann.

Mein Problem:
Ich suche Chassis für den Subwoofereinsatz mit großer Membranfläche (ab 15"), solider, verlustarmer Aufhängung (bevorzugt mit PA-Gewebesicke) und niedriger Resonanzfrequenz. Außerdem ist eine relativ hohe Gesamtgüte ebenfalls förderlich, da der Einsatz entweder im Dipol oder in CB erfolgt.

Die meisten PA-Chassis bringen für meine Anforderungen ein zu hohes fs und eine zu niedrige Güte mit - klar, hier zählt Wirkungsgrad, nicht Tiefbassfähigkeit.

Also liebäugele ich damit, ein geeignetes Chassis mittels Membranbeschichtung in die Richtung zu bringen, die ich haben will. Im Fall des Beyma 15LX60 schreibt das sogar Timmi ganz explizit in seiner Kurzbeurteilung: Mit 100 g mehr bewegter Masse wäre das Ding perfekt für Hifi-Subwoofer. Timmis Empfehlung entspricht allerdings fast einer Verdopplung der bewegten Masse. Was sagt denn die Aufhängung dazu?

Natürlich sind PA-Bässe für extreme Belastungen ausgelegt, die im Wohnzimmer nicht annähernd erreicht werden können. Aber eine Verdopplung von Mms scheint mir doch ziemlich radikal, auch bei einem als Infra ausgelegten PA-Bass mit Doppelschwingspule. Oder bin ich zu vorsichtig?

Einerseits würde ich gerne mal einen Versuch mit einem günstigen Chassis machen, bevor ich an einen teuren Beyma gehe. Aber ich könnte mir denken, dass die qualitativen Unterschiede zwischen teuren und billigen Chassis in eben solchen Dingen wie Zentrierung und Aufhängung liegen.

Also - hat's wer schon ausprobiert?

Danke,
Axel
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Aug 2007, 11:51
Ich würde vielleicht mal im Car-Hifi Sektor suchen. Da gibt es eigentlich genau das was Du suchst und die wirklich Guten machen auch bei sehr großen Hüben kaum Nebengeräusche. Bei PA-Bässen hat man oft komische Nebengeräusche von den Sicken.
holly65
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Aug 2007, 11:54
Hallo,

mit Membranbeschichtung kenne ich mich zwar nicht aus,
möglicherweise findet sich aber ein Treiber der deine
Anforderungen erfüllt.

Wie tief darf Fs denn liegen ?

Möglicherweise ist hier was bei:
http://www.traumboxen.de/ad-audio/index.htm


grüsse

Karsten
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Aug 2007, 12:03
Wenn man sich mit einer Membranbeschichtung nicht gleich den ganzen Bass versauen will kann man sich sehr gut mit den Bleikugelsträngen behelfen die zur Beschwerung von Gardinen verwendet werden. Es gibt auch runde Bleikugeln für Luftgewehre. Die klebt man dann an den Rand der Dustcap. Damit kann man ganz elegant zusätzliche 50-100g direkt in die Nähe der Schwingspule bekommen wo die Membran am stabilsten ist.
cyr1ll
Stammgast
#5 erstellt: 24. Aug 2007, 12:31
Wie könnte man die Membran beschweren ohne optische Spuren zu hinterlassen?

Kann man die Dustcap lösen und von hinten beschweren oder führt das zu dezentrierung?
Shefffield
Inventar
#6 erstellt: 24. Aug 2007, 12:57
Moin.

Danke für die Antworten.

Car-Hifi scheidet für mich aus. Hauptsächlich isses eine Bauchsache, dann schiele ich vor allem auf die 18"- und 21"-Klasse, die ist im Auto eher selten vertreten. Und die Auto-Schlammschieber sind mir zu sehr auf kleine Gehäuse ausgelegt, das brauche ich nicht. Außerdem sind mir die Sicken und Schwingsysteme z usehr auf Langhub ausgelegt und damit zu verlustbehaftet.

fs sollte unter 30 Hz liegen. Für die ganz großen Kaliber kann auch ein fs um 20 Hz sinnvoll sein, im Dipol geht das dann aber schon fast zu tief 'runter. A&D hat schöne Parameter, ich habe aber keine Idee, ob ich deren Qualität vertrauen kann. Bei den alten PA-Namen glaube ich immerhin, mich darauf verlassen zu können. Im Dipol geht's mechanisch eben zur Sache...

Der Tipp mit den Bleikugeln ist gut und, mit leichten optischen Abstrichen, auch wieder rückgängig zu machen. An die Kügelchen kann ich problemlos 'rankomen, das ist einen Versuch wert.

Im Ripol ist mir die Optik egal, da sind die Chassis sowieso unsichtbar eingebaut. Für sichtbaren Einbau dachte ich daran, die Membran von hinten zu beschichten. Bei den großen Chassis sollte es kein Problem sein, mit einem Pinsel hinter die Korbstreben zu kommen, da ist genug Platz.

Dass die Beschichtung nur in der Nähe des Schwingspulenansatzes gut aufgehoben ist, versteht sich.

Ich werde wohl mal einen Versuch mit 'nem Pärchen Beyma SM 212 starten, der hat die richtigen Ausgangswerte, um fs unter 30 Hz und Qts in den Bereich zwischen 0,3 und 0,4 zu bekommen. Und der Preis ist noch so eben überschaubar. Mal den Simulator anwerfen am WE, wo Mms hin muss dafür. Könnte aber noch was dauern, bis Praxis kommt...

Grüße,
Axel
Granuba
Inventar
#7 erstellt: 24. Aug 2007, 13:01
Hi,


Car-Hifi scheidet für mich aus. Hauptsächlich isses eine Bauchsache, dann schiele ich vor allem auf die 18"- und 21"-Klasse, die ist im Auto eher selten vertreten. Und die Auto-Schlammschieber sind mir zu sehr auf kleine Gehäuse ausgelegt, das brauche ich nicht. Außerdem sind mir die Sicken und Schwingsysteme z usehr auf Langhub ausgelegt und damit zu verlustbehaftet.


aber einen PA-Bass mal eben um 100 Gramm beschweren? DA hätte ich ein schlechtes Bauchgefühl.
RMS ist kein Klangkriterium.

Harry
cyr1ll
Stammgast
#8 erstellt: 24. Aug 2007, 13:28
Lässt sich durch Bepinseln die Masse um 100g erhöhen? Wohl eher nicht oder?

Nimmt man z.B. normale Farbe die vl. 30% Feststoffanteil hat müsste man demnach ja bestimmt 300ml draufschütten )


[Beitrag von cyr1ll am 24. Aug 2007, 13:29 bearbeitet]
Bee
Inventar
#9 erstellt: 24. Aug 2007, 13:34
Harry, wieso denn??

Wenn es Chassis gibt die das verkraften, dann aus der PA-Ecke mit stabilen doppel-Zentrierspinnen und knallharten Sicken.

Anyway.....


Wie wär's denn die Masseerhöhung gleich noch mit einer Stabilisierung der Membran zu verbinden?
Eine dicke, runde Pappscheibe in den Konus, den Zwischenraum vollständing mit z.B. einem PU-Hartschaum gefüllt. Quasi ein Sandwich mit variabler Membrandicke von bis zu mehreren 10mm im Bereich der Schwingspule.
2eyes
Inventar
#10 erstellt: 24. Aug 2007, 14:26

Shefffield schrieb:

Ich werde wohl mal einen Versuch mit 'nem Pärchen Beyma SM 212 starten, der hat die richtigen Ausgangswerte, um fs unter 30 Hz und Qts in den Bereich zwischen 0,3 und 0,4 zu bekommen. Und der Preis ist noch so eben überschaubar. Mal den Simulator anwerfen am WE, wo Mms hin muss dafür. Könnte aber noch was dauern, bis Praxis kommt...

Hallo Axel,
wie tief willst Du eigentlich noch runter.
Der SM 212 hat lt. Beyma eine Fs=34 Hz. In einem echten Ripolgehäuse wandert die möglicherweise 10 Hz tiefer - ohne Membranbeschwerung! Bei meinem A&D 15308 kam ich im Ripol von 37 Hz auf 27 Hz.
Shefffield
Inventar
#11 erstellt: 24. Aug 2007, 14:48

2eyes schrieb:

wie tief willst Du eigentlich noch runter.


Hallo, Rudolf!

Entschuldige bitte, ich war ungenau: Der SM 212 ist nicht für einen Ripol vorgesehen, der soll in ein geschlossenes Gehäuse und den Breitbänder oder Koax darüber im Grundton unterstützen.

Für den Ripol sind mir 12" zu klien, dafür kommen, wie schon anderswo angekündigt, zwei 21"er, und die sind mir schon ab Werk tief genug gestimmt. Ich muss aber schon zugeben, dass ich mit diesem RiPol die Grenzen des Sinnvollen ausloten will. Das Ziel ist ein musikalischer Sub, der bei jedem Pegel entspannt spielt und auch vor gemeinsten Kino-Signalen nicht kapituliert. Außerdem muss ich betonen, dass Tiefbasswiedergabe zwar echter Luxus ist, aber meiner Meinung nach der Musik sehr wohl zugute kommt und eine Menge zur Glaubwürdigkeit der Wiedergabe beiträgt. Ist wie mit einem luxuriösen Auto oder einem extrem schnell reagierenden Computer - einmal dran gewöhnt, will man's nicht mehr missen.

Kleines Beispiel?
Mein aktueller Dipol (noch nach Linkwitz gemäß HH-Bauplan) spielt mit zwei Monacor SPH-390TC, die vom Hersteller mit fs = 23 Hz angegeben sind. Im Zusammenspiel mit den neuen Satelliten, wahlweise B 200 oder FE 206 E im geschlossenen Gehäuse, mache ich erstaunliche Erfahrungen: Tiefe Bassimpulse auf mir wohlbekannten CDs klingen völlig anders! Was ist anders? Es ist mehr ein Druckereignis als ein Ton, das einen da überrollt. Nicht die große Keule, sondern schön dezent und angenehm. Wieso? Kann ich nur vermuten, aber diese Vermutung zeigt auf die bisherigen Satelliten, bei denen je ein winziger Vifa 10 BGS 119/8 im Yellowplay-Horn ungefiltert durchlief - ich vermute, dass der ganz einfach hörbare Verzerrungen produziert hat, die dem Druckereignis einen (Ober-) Ton aufgeprägt haben. Kann das sein?


Die kurze Antwort ist also: So verzerrungsarme 20 Hz wie möglich, und das ohne störende Moden.

Grüße,
Axel

Verrückt, aber mit Maß und Ziel...
ukw
Inventar
#12 erstellt: 24. Aug 2007, 19:07
Der Beyma Lx60 hat 120 Gramm MMS

Diese auf 240 Gramm zu erhöhen ist - bei Hifi Heim Sub Nutzung - völlig problemlos
Wenn Du darauf verzichten kannst, daß die Erhöhung unsichtbar geschehen soll...

Ich würde dazu

- 120 Gramm Epoxid oder Polyester mischen
- Chassis mit dem Gesicht nach oben (waagerecht hinlegen)
- Region um Dustcab sicher entfetten und ev. etwas anrauhen
- Pampe um die Dustcab gießen

Feddisch
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 24. Aug 2007, 19:38
Es gab ja mal die Isophon PSL 385/400 und die Spezialausführung nach Guido J. Wasser den PSL 385/400 GJW (Schwarzweiß läßt grüßen).

Der GJW wurde durch Zusammenbacken von zwei Membranen des normalen Typs hergestellt. Ich habe ein Paar dieser PSL 385/400 und habe mit einem Kranz von Bleikugeln exakt die Parameter des GJW erzielen können. Ich habe diese mit Heißkleber geklebt und konnte die dann mittels Heißluftfön auch wieder einfach entfernen. Nach ein wenig Make Up sieht man davon nichts mehr.

Und noch ein Wort zu den sogenannten Schlammschiebern aus dem Car-Hifi Bereich. Es hat wohl in der jüngsten Vergangenheit wohl auf keinem Gebiet so große Fortschritte gegeben wie in genau dem Car-Hifi Subwoofer Bereich. Wurde das anfänglich belächelt so sieht man nun immer mehr solcher Ableger auch im Hifi Bereich und auch von renommierten Herstellern. Man schaue sich nur mal bei Scan Speak, Peerless und auch JBL um.

Ein Raptor-15 oder ein Sonic-15 dürfte in einem Dipol wahrscheinlich ziemlich einzigartig dastehen. Was mit diesen Bässen geht muß man einfach mal erlebt und erfühlt haben! Da wo meine Baßhörner aufhören fangen die im Tiefbass erst richtig an. Der Raptor-15 wurde z.B. ursprünglich als Sub für den PA-Bereich entwickelt. Das wurde nicht weiterverfolgt da diese extreme Tiefbasswiedergabe im PA-Bereich zu enormen Problemen führte.

@Sheffield
auch Raffi Bauer war ursprünglich so ähnlich eingestellt wie Du, bis er den Sonic in geschlossenem Gehäuse gehört hat. Der macht da Baß mit Präzision.


[Beitrag von Frank_HB am 24. Aug 2007, 19:53 bearbeitet]
ukw
Inventar
#14 erstellt: 24. Aug 2007, 19:58

Bee schrieb:

Wie wär's denn die Masseerhöhung gleich noch mit einer Stabilisierung der Membran zu verbinden?
Eine dicke, runde Pappscheibe in den Konus, den Zwischenraum vollständing mit z.B. einem PU-Hartschaum gefüllt. Quasi ein Sandwich mit variabler Membrandicke von bis zu mehreren 10mm im Bereich der Schwingspule.


Gute Idee
Robert_K._
Inventar
#15 erstellt: 24. Aug 2007, 20:12

ukw schrieb:

Bee schrieb:

Wie wär's denn die Masseerhöhung gleich noch mit einer Stabilisierung der Membran zu verbinden?
Eine dicke, runde Pappscheibe in den Konus, den Zwischenraum vollständing mit z.B. einem PU-Hartschaum gefüllt. Quasi ein Sandwich mit variabler Membrandicke von bis zu mehreren 10mm im Bereich der Schwingspule.
images/smilies/insane.gifimages/smilies/insane.gifimages/smilies/insane.gif


Gute Idee


Gar einzig sinnvolle Idee!!!

Obwohl so ein Raptor im Dipol.......
Bestimmt nett!!!!

Grüße

Robert


[Beitrag von Robert_K._ am 24. Aug 2007, 20:13 bearbeitet]
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