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Alterung von Elektrolytkondensatoren

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Autor
Beitrag
P.Krips
Inventar
#1 erstellt: 04. Mai 2008, 17:14
hallo,

verzeiht die kleinschreibung, auf der anderen hand liegt der kater....

hab durch erbuchten einiger sammelsurien meinen weichenbauteilefundus etwas ausgebaut:

kondensatoren jetzt 372
spulen jetzt 190

alle bauteile vermessen und was merkwürdiges festgestellt.
seltsame kapazitätserhöhungen, mal beispiele:

nominal 5,6 mf - werte zwischen 6,06 und 8,45
nominal 8,2 mf - werte zwischen 11,72 und 27,25
nominal 22 mf - werte zwischen 24 und 32,4
nominal 33 mf - werte zwischen 36,15 und 42,86
nominal 47 mf - werte zwischen 55,82 und 92,55

und jetzt kommts:

die ausreisser habe ich nur bei intertechnik glatten elkos 5% toleranz (das sind die schwarz ummantelten)

So, Katz ist weg...
Alle anderen, ob Visaton, Monacor, Noname oder Intertechnik die grünen, alle o.k., wobei da einige Uraltschwarten dabei sind, z.T. 30-40 Jahre alt.

Was nun tun, die Dinger entsorgen oder halt mit den "neuen" Werten verwenden ?

Zum Teil stammen die Kondensatoren von ausgeschlachteten Intertechnik Bausatzplatinen wie z.B. der MS plus.

Nicht auszudenken, wie die Abstimmung von Intertechnikbauvorschlägen im Laufe der Zeit "baden" geht, bei solch einer Bauteiledrift.

Sehr sonderbar...

Gruß
Peter Krips
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 04. Mai 2008, 17:26
Hallo Peter,

Bei mir hatten die neu gekauften 33myFs (glatt, auch IT) 36myF.
imO schon neu unbrauchbar.
Obwohl... ich lasse sie noch etwas liegen, dann habe ich für den selben Preis 47myF.

Bei Gelegenheit wollte ich das noch mal mit LIMP checken.
Vielleicht schwankt der gemessene Wert ja mit der Frequenz.
Mein LCR-Meter misst glaube ich fest mit 500Hz.
Bei Folien stimmt die gemessene Kapazität aber immer mit dem Aufdruck überein.

Womit hast Du denn gemessen?

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 04. Mai 2008, 17:27 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#3 erstellt: 04. Mai 2008, 17:34
Hi,

Ich hab vor kurzem mit Limp einige Bauteile durchgemessen, auch ein paar glatte Elkos:

Die billigen Pollin-100µF-Elkos hatten Toleranzen von +-50%

Ob die sich allerdings nun mit der Zeit geändert haben oder nicht, kann ich nicht feststellen, sie sind ja erst ein paar Tage alt. Was verändert sich denn, wenn sich die kapazität eines kondensators selbstständig macht?

Grüße,

Alex
P.Krips
Inventar
#4 erstellt: 04. Mai 2008, 17:46
hallo Rainer,


ton-feile schrieb:
Hallo Peter,

Bei mir hatten die neu gekauften 33myFs (glatt, auch IT) 36myF.
imO schon neu unbrauchbar.
Obwohl... ich lasse sie noch etwas liegen, dann habe ich für den selben Preis 47myF.

Bei Gelegenheit wollte ich das noch mal mit LIMP checken.
Vielleicht schwankt der gemessene Wert ja mit der Frequenz.
Mein LCR-Meter misst glaube ich fest mit 500Hz.
Bei Folien stimmt die gemessene Kapazität aber immer mit dem Aufdruck überein.

Womit hast Du denn gemessen?

mit einem LCR-Meter (voltcraft plus 4080), kann Messfrequenz zwischen 120 und 1000 Hz umschalten, macht aber kaum Unterschied...

Gruß
Peter Krips
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Mai 2008, 17:47
Soweit mir bekannt, werden Elkos´s (rauh und glatt) mit ca. 10% Mehrkapazitätä hergestellt als aufgedruckt.

Gruss Robert.
P.Krips
Inventar
#6 erstellt: 04. Mai 2008, 17:56
Hallo,


Robert_Foerster schrieb:
Soweit mir bekannt, werden Elkos´s (rauh und glatt) mit ca. 10% Mehrkapazitätä hergestellt als aufgedruckt.

Gruss Robert.


äh, bei einem Elko mit Aufschrift +-5% erwarte ich max 34,65 mF bei einem 33er nominal. Bei Neukauf würde ich den bei plus 10% zurückgeben wegen Nichteinhaltung zugesicherter Produkteigenschaften....

Gruß
Peter Krips


[Beitrag von P.Krips am 04. Mai 2008, 17:58 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2008, 18:06
Eine Toleranzangabe von 5% bei den ITs ist echt ein Witz.

Da müsste dann stehen:
"5% Toleranz im Jahre 20..AD, davor 10%. Kaufen sie rechtzeitig!"

Fairerweise könnte man aber noch ein paar Mundorfs gegenchecken.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 04. Mai 2008, 18:06 bearbeitet]
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Mai 2008, 18:12
Kann mich da ja noch mal genauer informieren.

Bis ihr die in die Hände bekommt, werden die 5% sicher schon eingehalten .

Deine gemessenen Abweichungen aus Post 1 finde ich aber extrem erschreckend.

Werde in meinen, demnächst bestellten, Sortiment die Folientypen wohl doch bis 33 uF hoch wählen. (Falls noch Interesse besteht, alle L, C, R im Set zum Setpreis, Info per PM)

Gruss.
P.Krips
Inventar
#9 erstellt: 04. Mai 2008, 18:39
Hallo,

wie oben bereits geschrieben: die Probleme habe ich nur bei den schwarzen Intertechnik glatte Elkos 5 %, alle anderen Hersteller und auch die grünen IT waren, obwohl z.T. schon uralt, noch im Toleranzbereich.
Und Pollin-Teile habe ich nicht (zumindest nicht wissentlich)...

Im Visatonforum hat Visaton mal was zur Alterung von Elkos gesagt, die haben mal ihre älteren Teile überprüft und haben eher eine Kapazitätserhöhung bei älteren Teilen festgestellt, allerdings nicht solche Größenordnungen wie von mir oben beschrieben.

Gruß
Peter Krips

P.S. Zumindest hat das für mich eine Konsequenz: Sollte ich noch mal Kondensatoren neu kaufen müssen, werden es ganz gewiss nicht diese IT-Typen sein....
ton-feile
Inventar
#10 erstellt: 04. Mai 2008, 18:43
Meine Glatten sind grüne von IT.

Gruß
Rainer
holly65
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Mai 2008, 19:12
Hallo Peter,

bei glatten Elkos von ERO und WEGO hatte ich auch schon übermaßige Typen die meist recht alt sind.
Das sind 10% Elkos, werte liegen noch innerhalb der Toleranz.

Von deinen schwarzen habe ich keine.
Von den grünen 5% IT Elko glatt habe ich zwei 100uF, beide haben genau 95uF.
Liegen also innerhalb der Toleranz.

Von den Mundorf habe ich 220uF glatt - mein RCL mißt aber leider nur bis 200.

grüsse

Karsten
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 04. Mai 2008, 19:55
Seine Elkos mit 5 % Toleranz anzugeben, finde ich schon sehr mutig..

Wobei ich z.B. bei einem nominalen Wert von 33µ, Werte zwischen 30..36µ für die Funktion in der Weiche als eher unkritisch ansehe.

Werte können sich verändern, wenn das Elektrolyt sich verändert (z.B. "Austrocknen" ).

Rapide altern Elkos, wenn sie für längere Zeit höheren Temperaturen ( 40 Grad und höher) ausgesetzt sind.

Im Lautsprecherbau ist das ja aber eher nicht der Fall.
P.Krips
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2008, 20:09
Hallo,


Random_Task schrieb:
Seine Elkos mit 5 % Toleranz anzugeben, finde ich schon sehr mutig.. ;)

Ich auch, nach den Messergebnissen.


Wobei ich z.B. bei einem nominalen Wert von 33µ, Werte zwischen 30..36µ für die Funktion in der Weiche als eher unkritisch ansehe.

Seh ich anders:
Wenn dir Paargleichheit bei Boxen wichtig ist, kann das danebengehen, ebenfalls bei Weichen höherer Ordnung oder Bandpässen bei z.B. Dreiwegern.

Gruß
Peter Krips
Pa-priester
Stammgast
#14 erstellt: 04. Mai 2008, 21:47
Und mit mal eben 10 bestellen und dann messen ists es bei Preisen um 10€ für einen kleinen Kondi leider auch nicht.

Mach ich bei Endstufen immer, wenn ich Widerstände brauche, die entweder im Signalweg liegen, oder zur Empfindlichkeitseinstellung gebraucht werden.
Was sind 10 Cent mal 5...

Andererseits kannst du jetzt Weichen entwickeln, die nicht auf Normwerte getrimmt sind. Leider kann es niemand nachbauen... Aber garantiert High-End!

Gruß!
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 04. Mai 2008, 21:51
Wenn es überschaubar bleibt, kann ich euch auch Elkos nach Feierabend selektieren.

Gruss.
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#16 erstellt: 04. Mai 2008, 22:21
Hallo Robert,
warum denn nach Feierabend? Bei mir gehören paarweise selektierte Bauteile selbstverständlich zum guten Ton Doch das war hier ja gar nicht die Frage, festgestellt wurde, dass Elkos altern. Früher fand man das Herstellungsdatum auf vielen Kondensatoren, dann wusste man, wie alt die verwendeten Bauteile waren. Wegen ihrer Vorzüge setze ich Elkos weiterhin gern im Parallelzweig von Bässen ein. Ein Austausch der Teile nach sieben bis acht Jahren ist auch heute noch empfehlenswert, obwohl die Metallmäntel mittlerweile dichter geworden sind.
Das Problem des Austrocknens gibt es nicht nur bei billigen Elkos, auch die wesentlich teureren Ölpapier-C's sind davon nicht verschont.

Gruß Udo
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 04. Mai 2008, 22:34
N´Abend Udo,

jaaaa, ist klar ,

dann werden wir in Zukunft nur noch bei dir bestellen. Du hast doch nichts dagegen, oder?

Elkos austauschen nach 8 Jahren ist sinnvoll.

Gruss Robert
_ES_
Administrator
#18 erstellt: 04. Mai 2008, 22:40

Udo_Wohlgemuth schrieb:
Hallo Robert,
warum denn nach Feierabend? Bei mir gehören paarweise selektierte Bauteile selbstverständlich zum guten Ton Doch das war hier ja gar nicht die Frage, festgestellt wurde, dass Elkos altern. Früher fand man das Herstellungsdatum auf vielen Kondensatoren, dann wusste man, wie alt die verwendeten Bauteile waren. Wegen ihrer Vorzüge setze ich Elkos weiterhin gern im Parallelzweig von Bässen ein. Ein Austausch der Teile nach sieben bis acht Jahren ist auch heute noch empfehlenswert, obwohl die Metallmäntel mittlerweile dichter geworden sind.
Das Problem des Austrocknens gibt es nicht nur bei billigen Elkos, auch die wesentlich teureren Ölpapier-C's sind davon nicht verschont.

Gruß Udo


N´Abend Udo..

Mich würde interessieren, wo genau Du die Vorteile als Parallel-C im Bassbereich siehst..

Und wenn man selektiert, müsste man dann nicht es auch konsequenterweise bis zu den Chassis tun ?


[Beitrag von _ES_ am 04. Mai 2008, 22:43 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#19 erstellt: 05. Mai 2008, 00:04
Hallo Random_Task,
bis der Elko geladen ist, darf der Bass die Impulse nahzu allein zum Einschwingen nutzen. In den ersten Schwingperioden muss seine Masse aus der Ruhelage auf die richtige Amplitude bewegt werden, die Filterwirkung des Parallelzweigs ist da noch nicht so wichtig. Das ist erst im eingeschwungenen Zustand erforderlich.
Zum Selektieren der Chassis muss man den Umkarton öffnen und den Lautsprecher auf die Messwand schrauben. Viele Menschen wollen das dann nicht mehr verschlossene, aber original verpackte Chassis anschließend nicht abnehmen. Es könnte ja gebraucht sein.

Hallo Robert,
mit Clio ist das Selektieren ein Klacks. ich habe mir eine Vorrichtung gebastelt, an die ich die Bauteile nur andrücken muss und kann sofort den Wert ablesen. Dann dauert jeder Messvorgang etwa drei Sekunden. So viel Zeit sollte man für seine Kunden schon übrig haben

Gruß Udo
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 05. Mai 2008, 00:11
Jetzt muss ich noch mal nachhaken.

Jeder Kondi, auch Elko!!! den du verkaufst, ist von dir kostenfrei auf, sagen wir mal 1 % paarweise, selektiert???

Gilt das auch für deinen Arbeitgeber?


Wir machen das nur auf Wunsch. Verkaufen täglich zuviele Caps. Verhältnismässigkeit?, aua!. Forumsmitglieder dürfen mich aber ruhig anschreiben wenn Bedarf besteht.

Gute Nacht und eine Schöne Woche.


[Beitrag von Robert_Foerster am 05. Mai 2008, 01:58 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#21 erstellt: 05. Mai 2008, 13:29
Hallo Robert,
woher soll ich denn einen Arbeitgeber nehmen? Es weiß doch jeder, dass Menschen mit eigenem Kopf, zu denen ich mich zähle, ihre Glaubwürdigkeit nicht den Interessen eines Kaufmanns unterordnen. So ist man als Arbeitnehmer nicht beliebt, ist mir aber auch ganz recht so So kann ich meine Zeit mit dem Selektieren von Bauteilen verbringen statt mit irgend einem Chef über Verkaufsstatisiken zu reden

Gruß Udo
Pa-priester
Stammgast
#22 erstellt: 05. Mai 2008, 13:52
Solche Arbeiten haben etwas sehr Meditatives.


Gruß!
Robert_Foerster
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 05. Mai 2008, 14:06
Deshalb ist der Udo so erschreckend entspannt .

_ES_
Administrator
#24 erstellt: 05. Mai 2008, 17:27

Udo Wohlgemuth schrieb:
Wegen ihrer Vorzüge setze ich Elkos weiterhin gern im Parallelzweig von Bässen ein.



Udo Wohlgemuth schrieb:
bis der Elko geladen ist, darf der Bass die Impulse nahzu allein zum Einschwingen nutzen. In den ersten Schwingperioden muss seine Masse aus der Ruhelage auf die richtige Amplitude bewegt werden, die Filterwirkung des Parallelzweigs ist da noch nicht so wichtig. Das ist erst im eingeschwungenen Zustand erforderlich.


Kann sein, daß ich mich trotz E-Technik Studium hier gleich böse blamiere, aber:

Das ist jetzt der Vorzug eines Elkos gegenüber den anderen Bauarten, bei gleicher Kapazität ?

Udo_Wohlgemuth
Inventar
#25 erstellt: 05. Mai 2008, 18:03
Hallo Martin,
das Ganze ist natürlich viel komplexer, denn die unterschiedlichen Aufbauten der Kondensatoren haben auch stets andere Randeinflüsse. Das ist aber eher ein eigenes Thema. Hier ist dazu ein wenig darüber in Wikipedia zu lesen.

Gruß Udo
P.Krips
Inventar
#26 erstellt: 05. Mai 2008, 19:30
Hallo,

irgendwie ist da eine Frage aus dem Anfangspost untergegangen:

Die "gedrifteten" C's nicht verwenden (Tonne ) oder sich freuen, daß man höhere Kapazitäten zu günstigen Preisen hat ...

Gruß
Peter Krips
Pa-priester
Stammgast
#27 erstellt: 05. Mai 2008, 19:37
Mal andersherum gedacht:

Weichen bauen, die ganz unabhängig der Normen sind und damit so unglaublich audiophil, dass es nichts gibt, was mehr High-End ist als das!

(auch wenn es nur Elkos sind, die nicht in Öl getränkt wurden...)

Am besten noch golden anmalen...

Gruß!
Bastelhans
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 06. Mai 2008, 00:10

P.Krips schrieb:
nur bei intertechnik glatten elkos 5% toleranz (das sind die schwarz ummantelten)

Zum Teil stammen die Kondensatoren von ausgeschlachteten Intertechnik Bausatzplatinen wie z.B. der MS plus.



Mensch du machst mir ja Hoffnung.
Ich glaube ich werde meine gut 20 Jahre alten MS plus dann nach dem Umzug auch mal auf Herz und Nieren prüfen dürfen.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 08. Mai 2008, 14:35
Moinsen!

Vielleicht ist ja hiermit alles kein Problem:

moby_dick
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 08. Mai 2008, 15:07
Elkos sind Murks!

Ich verwende bis 150 µF nur Folie, ist etwas teurer, aber stressfreier.


[Beitrag von moby_dick am 08. Mai 2008, 15:10 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#31 erstellt: 08. Mai 2008, 15:12
Hallo Peter,

evtl hilft dir dieser Link weiter:
http://www.amplifier...n_im_Verstaerker.htm

Gibt keine klare Antwort, aber der Hinweis auf Leckstrom und Verlustfaktor sowie ESR, der könnte evtl. Licht in die Sache bringen...

Grüße,

Alex
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#32 erstellt: 08. Mai 2008, 22:17
Hallo Peter,
heute habe ich bei Intertechnik dein Problem mit den alten, schwarzen Elkos angesprochen. Das ungewöhnlich starke Driften des Wertes nach langem Gebrauch war vor etwa zehn Jahren der Anlass, sich von dem Hersteller zu trennen. Die grünen Kondensatoren kommen vom neuen (deutschen) Produzenten, der dichtere Hüllen und Gummipfropfen verwendet. Altern werden die natürlich auch, da geht es den Elkos nicht wirklich besser als uns

Gruß Udo
Bastelhans
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 08. Mai 2008, 23:57
Bieten die denn für den austauschen evtl. sogar ein Gesamtpaket an. Würde mich zumindest interessieren.
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#34 erstellt: 09. Mai 2008, 12:08
Hallo Bastelhans,
wenn du die Elkos austauschen willst, musst du nur auf die Zahlen der alten schauen und die entsprechenden Werte bestellen. Ein Update mit neuen Kondis wird niemand nach zwanzig Jahren anbieten, zumal es die Chassis schon lange nicht mehr gibt. Spulen, Widerstände und Folien-C's sind von der Alterung eh nicht betroffen. Mit Sicherheit wird es dafür keine Mogelpackung unter dem Namen "Wertverbesserungs-Paket" mit High-End-Bauteilen geben.

Gruß Udo

Nachdem ich gerade den von Alex verlinkten Artikel noch einmal etwas genauer gelesen habe, fiel es mir erst auf, wie unsinnig die Messungen eines Kondensators ist, der jahrelang in der Kartoffelkiste gelegen hat. Durch die Lagerung hat sich das Elektrolyt abgesetzt und die Platten sind nicht mehr gleichmäßig benetzt. Der Kondensator muss erst wieder "formatiert" werden, bevor seine Kapazität wieder richtig angezeigt wird. Natürlich verändert sich der Wert im Laufe der Jahre durch Austrocknung, doch viel mehr als 10 % Variation ergeben sich kaum, wenn er die ganze Zeit in einer Weiche von Strom durchflossen wurde. Einen schwarzen 47µF-Elko, den ich seit 15 Jahren in der Schublade aufbewahrt hatte, habe ich gerade an mein Messgerät gehängt, die anfangs angezeigten 69 µF sind innerhalb von einer Minute schon bei wenigen Millivolt Spannung auf 63 µF abgesunken. Nachdem ich ihm eine kurze Zeit lang 40 V draufknallte, zeigt das Messgerät nun 51 µF an.
Für dich, lieber Bastelhans, heißt das: Hör dir eine Zeitlang ein wenig Musik an und miss dann die Elkos in deiner Weiche. Dort wo der Wert weit vom aufgedruckten abweicht, solltest du einen neuen Elko einsetzen.

Gruß Udo


[Beitrag von Udo_Wohlgemuth am 09. Mai 2008, 13:24 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#35 erstellt: 09. Mai 2008, 13:47
Hallo Udo,

Danke Das werd ich mir gleich noch mal durchlesen und überlegen, warum ich da nicht drauf gekommen bin :-D

Und später wirds ausprobiert, Elko's mit "Überkapazität" hab' ich ja ein paar von Pollin, mal schauen, was sich tut.

wie hast du die Spannung auf den Elko gegeben? Sinusgenerator bei 50Hz und mit dem Multimeter die Spannung gemessen? (für Nicht-besitzer eines TRMS-Multimeters empfiehlt sich aber in der Tat die Musikmethode)

Grüße,

Alex
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#36 erstellt: 09. Mai 2008, 14:05
Hallo Alex,
den Kondensator habe ich an Clio gehängt und erst ohne zusätzliche Verstärkung gemessen. Dabei sackte die Kapazität stetig auf der 2. Stelle nach dem Komma ab. Dann habe ich den Messverstärker dazu geschaltet, auf 40 V hochgedreht und eine Minute lang 1000 Hz durch den C pfeifen lassen. Einen Lautsprecher sollte man dabei nicht mitlaufen lassen, solange man sich in Hörweite befindet

Gruß Udo

PS: Das Experiment läuft noch, mittlerweile bin ich bei 50,46 µF angekommen. Nun dauert es erheblich länger, bis die Anzeige sich ändert.
Bastelhans
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 09. Mai 2008, 14:35
Moin Udo,

also um eine Art "Wertverbesserungs-Paket" ging es mir in dem Sinn nun nicht, dachte nur da Internetchnik das Problem bekannt ist eine entsprechende Bestelloption hat. Ich weiß ja nicht wieviele von den Dingern im Umlauf sind. ^^
Mich würde es ja sowieso auch reitzen Chassiseitig das ganze etwas auf zu werten, wenn da sich entsprende Alternativchasis anbieten, wobei ich da schon beim Baß schwarz sehe, da Seas keine 13" mehr herstellt und die allgemeine Auswahl in der Größe mit Doppelschwingspulensystem eh mau ist.

Gruß, Timo
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#38 erstellt: 09. Mai 2008, 15:06
Hallo Timo,
die gute MS-Plus, seinerzeit noch von Heinz Schmitt bei IT entwickelt, hat sicher damals zum Besten gehört, was man im Selbstbau kaufen konnte. Seither sind jedoch etwa 20 Jahre ins Land gezogen und die Hersteller haben sich mit neuen Messmethoden angefreundet und bessere Chassis erfunden. Es wär trotzdem der falsche Weg, die Löcher in den vorhandenen Gehäusen, so schön sie auch sein mögen, durch neue Lautsprecher zu füllen und die Weichen entsprechend umzuändern. Das käme einer Neuentwicklung in nicht passenden Volumina für mindestens drei der vier Chassis gleich. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar, dass es ein Erfolg wird, wage ich zu bezweifeln, obwohl ich sonst nicht zum Spekulieren neige. Wenn dir deine Boxen nicht mehr so recht gefallen, kommst du um Hörproben und möglicherweise neue Tonmöbel nicht herum.

Gruß Udo

Edit:
Die Formulierung:" dachte nur da Internetchnik das Problem bekannt ist ..." ist recht Sinn entstellend. Wie wir gerade gelernt haben, ist es das Problem aller Elkos, nicht das des Vertriebs, bei langer Nichtnutzung aus den oben beschriebenen Gründen den Wert zu ändern. Mit dem Wechsel zu einem neuen Hersteller konnte von IT eine größere Serienkonstanz (natürlich unter entsprechender Spannung) gewährleistet werden.


[Beitrag von Udo_Wohlgemuth am 09. Mai 2008, 15:37 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#39 erstellt: 09. Mai 2008, 17:53
Hallo Udo,

das ist doch mal was handfestes.....

da muß ich mir geschwind was basteln mit verstärker, lastwiderstand und so.
vielleicht kann man so noch einige "wiederbeleben"

gruß
peter krips

p.s. entschuldigt die kleinschreibung, katz blockiert eine hand..
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#40 erstellt: 09. Mai 2008, 18:11
Hallo Peter,
wenn sich deine Elkos wieder erholen, wär es fair, in deinem ersten Post das fett geschriebene zu löschen Du weißt, wie schnell sich sonst nur noch diese Aussage in den Köpfen festsetzt

Gruß Udo
Bastelhans
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 09. Mai 2008, 18:23
Danke für die prombte Antwort Udo,

daß das Problem der Elkos nicht Intertechnik bedingt ist war mir schon klar. Du erwähntest ja auch zu Beginn daß es nur diese Serie war und zwar von einem Zulieferer von Intertechnik.
Weswegen ich auf die Idee kam war ja eben wegen der Neukonstruktionen die unter anderem Seas die letzten Jahre auf den Markt geworfen haben und weil eben gerade auch die anderen Chassis nun zum letzten Jahr aus den Programm genommen wurden. Daß die Weiche dann an einigen Stellen angepast werden müßte ist klar, aber wenn ich schon sowieso bei den Elkos dabei bin, wieso auch nicht weiter? So zu mindest mein Denkansatz.
Im Bereich der Hochtöner sehe ich da zum Glück nicht das Problem des tausches. Wo ich dir absolut Recht gebe ist eben einen 7" Mitteltöner mit ähnlichen Rolloff und vor allem (natürlich verbaut) ähnlichen Qts zu finden.
Vom Tieftöner will ich mal gar nicht sprechen, da bin ich in der Tat Ahnungslos was auch nur im Ansatz passen könnte.
Es wäre wie gesagt nur ein Versuch, mit der Option dann später die Chassis halt einfach wirklich neu konstruiert in ein eigenes Gehäuse zu geben. Die Idee mag im ersten Moment etwas verbohrt klingen, aber es ist halt einfach nur der Versuch zu sehen was aus einem alten Konzept mit neuen Materialen machbar ist.
Wenn du nun sagst daß mein Vorhaben von Grund auf zum scheitern verurteilt ist , dann will ich dir das schon ungeprüft glauben und ich werde mein Augenmerk wohl oder übel auf ein außer dem in der Warteschleife liegenden Neubau legen.

Gruß, Timo
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#42 erstellt: 09. Mai 2008, 18:45
Hallo Timo,
jetzt habe ich den Fehler in meinem Post auch gefunden. Es hätte natürlich heißen müssen: "Das ungewöhnlich starke Driften des Wertes nach langem Nicht-Gebrauch war vor etwa zehn Jahren ..."
Der neue Lieferant setzte damals schon die besseren Materialien ein, wodurch die Drift um ein Vielfaches kleiner wurde. Nach Anlegen einer Spannung ist zudem die Serienkonstanz größer.
Deine Boxen mit neuen Chassis zu bestücken, scheitert an allen Chassis. Einen Bass mit 33 cm Durchmesser kann man noch finden, aber er wird sicher nicht in das gleiche Volumen passen. Das gilt ebenso für die anderen Chassis, die Weiche muss von Grund auf neu entwickelt werden. Das Material, aus dem deine alten Boxen gebaut sind, musst du heute als Sondermüll beseitigen, die Inhaltsstoffe sind mittlerweile als gesundheitlich bedenklich, teils sogar krebserregend deklariert und verboten. Beginn den Naubau mit Hören und Vergleichen, dann wirst du schnell deine alten Boxen abgeben

Gruß Udo
P.Krips
Inventar
#43 erstellt: 09. Mai 2008, 19:47
Hallo Udo,


Udo_Wohlgemuth schrieb:
Hallo Peter,
wenn sich deine Elkos wieder erholen, wär es fair, in deinem ersten Post das fett geschriebene zu löschen Du weißt, wie schnell sich sonst nur noch diese Aussage in den Köpfen festsetzt

Gruß Udo


das werde ich ganz sicher nicht machen, denn bei insgesamt rund 300 durchgemessenen C's trat das Problem wie beschrieben nur bei einem Hersteller und Bautyp auf.


Sollten die C's mit "Einbrennen" wieder ins Lot kommen, werde ich das dann allerdings auch hier berichten.

Gruß
Peter Krips
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#44 erstellt: 09. Mai 2008, 20:08
Hallo Peter,
damit ich jetzt nichts Falsches behaupte, habe ich auch ältere, seit 10 oder mehr Jahren nicht benutzte Elkos von Focal, Fischer/Tausche, Monacor und weiteren Vertreibern aus Deutschland und England durchgemessen. Das Ergebnis war nahe an den schwarzen von IT. Verwunderlich ist das nicht, denn die Physik ist für alle gleich.

Gruß Udo
P.Krips
Inventar
#45 erstellt: 09. Mai 2008, 20:37
Hallo Udo,


Udo_Wohlgemuth schrieb:
Hallo Peter,
damit ich jetzt nichts Falsches behaupte, habe ich auch ältere, seit 10 oder mehr Jahren nicht benutzte Elkos von Focal, Fischer/Tausche, Monacor und weiteren Vertreibern aus Deutschland und England durchgemessen. Das Ergebnis war nahe an den schwarzen von IT. Verwunderlich ist das nicht, denn die Physik ist für alle gleich.

Gruß Udo


irgendwie überrascht mich dieses Post nicht wirklich, war ja durch deine nun besondere Nähe zu IT fast zu erwarten.

In meinem Fundus ist es halt wie in Post 1 beschrieben, Punkt.
Da hat die Physik bei mir um etliche ältere Nicht-IT(IT=schwarz, 5 %)-Schwarten irgendwie einen Bogen gemacht....

Gruß
Peter Krips


[Beitrag von P.Krips am 09. Mai 2008, 20:41 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#46 erstellt: 09. Mai 2008, 20:49
Hallo Peter,


...war ja durch deine nun besondere Nähe zu IT fast zu erwarten


das halte ich trotz Smily jetzt nicht für die feine Art, meine Bemühung um Aufklärung zu kommentieren .

Gruß Udo
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 09. Mai 2008, 21:53
Hm, bei dem neuen Eton Keramik Hochtöner hast Du Dich auch schon mal reichlich weit aus dem Fenster gehängt - oder wie war das mit dessen Resonanzfreiheit in deinem messtechnisch zur Verfügung stehenden Messbereich?
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#48 erstellt: 09. Mai 2008, 22:16
Hallo Frank,
ich weiß zwar nicht, was du meinst, aber wir wollen doch bei dem schönen Wetter nicht wirklich streiten

Gruß Udo

PS: Das ATB precision besitze ich erst seit kurzer Zeit, Clio 6.5 kann tatsächlich nur bis 22,3 kHz messen.
castorpollux
Inventar
#49 erstellt: 09. Mai 2008, 22:37
Hi,

habe eben in ermangelung von kondensatoren, die älter als ich sind, die billigen pollin-elkos ohne Toleranzangabe durchgemessen.

Bei einigen 100µF-elkos, vorrangig bei denen, die aussehen wie ausgelaufene Batterien, war die Kapazität zunächst mal bei ausgewachsenen 160µF, nachdem ich dann bei 200hz 5V für 10 minuten draufgegeben hab, war sie bei 135µF. Die anderen Elkos, die nicht so fürchterlich aussahen, waren in der Regel schon in diesem Bereich und es tat sich auch recht wenig (wenig=!nichts), habe nun ca 5 Stück auf diese Weise durchgemessen.

Die fürchterlich aussehenden Elkos sind mit sicherheit ein schlechtes Beispiel für Elkos - künstliche Alterung aufgrund von schlechter Qualität dürfte aber dem Effekt gerecht werden

Grüße,

Alex
ton-feile
Inventar
#50 erstellt: 09. Mai 2008, 23:06
Hallo,

mir ist das mit den Elkos nach diesen Erfahrungen zu unsicher.

Abgesehen von toleranten Saugkreisen,
"Über-Alles"- Impedanzlinearisierungen und
zu großen geforderten Werten lasse ich da jetzt die Finger von.

Da bastel ich in mühevoller Abstimmungsarbeit eine Weiche, die meinen klanglichen Ansprüchen genügt, löte einen Elko in den Parallelzweig und je nach Lust und Laune verändert das Teil dann seinen Wert und damit die klangliche Abstimmung.

Sonst finde ich Udos Idee, die Eigenschaften der Elkos, die sie vom idealen "C" trennen auszunutzen, sehr gut.
Der Preis der schlechteren Wertbeständigkeit ist mir aber zu hoch.

Völlig egal, ob IT oder eine andere Firma.

Gruß
Rainer
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 09. Mai 2008, 23:35

Udo_Wohlgemuth schrieb:
Hallo Frank,
ich weiß zwar nicht, was du meinst, aber wir wollen doch bei dem schönen Wetter nicht wirklich streiten

Gruß Udo

PS: Das ATB precision besitze ich erst seit kurzer Zeit, Clio 6.5 kann tatsächlich nur bis 22,3 kHz messen.


Ich meinte ja nur diese Aussage in diesem thread.

http://www.hifi-foru...d=12009&postID=70#70
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