Idee: Kunststoff-Lautsprecher.

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blackblade85
Inventar
#1 erstellt: 21. Aug 2008, 09:24
Moin,

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Gedanken Lautsprecher mal selbst zu bauen aber ich denke mit Holz bin ich nicht soooo geschickt wie viele andere hier im Forum.

Deshalb dachte ich mir arbeite ich doch einfach meinen Beruf mit ein und mache das Lautsprechergehäuse aus Kunststoff

Ich wollte dazu mal ein paar Meinungen hören denn bisher habe ich nicht viel über KunststoffLS hier gefunden.

Theoretisch ist vieles möglich für mich, ob ich nun ein durchsichtiges Gehäuse nehme oder hochglanz-schwarz, sieht beides sicher Schick aus.
Ein Kunde von mir hat solche Lautsprecher schon gebaut, jedoch ging es in diesem Fall mehr um aussehen, soll heissen da war noch eine blaue Beleuchtung mit drin.
Problematisch wäre glaube ich nur die Fugen dicht zu kriegen - jedenfalls wenn es durchsichtig werden soll

Das Kunststoff ein passender Werkstoff für LS ist, denke ich auf jeden Fall denn Udo Jürgens hat ja auch einen Kunststoff-Flügel aus Acrylglas, das Material stammt sogar von uns.

Was sagt ihr dazu? Könnte das was werden, ich denke jetzt hauptsächlich ans Klangtechnische...

Gruß,
Thomas
achim81
Stammgast
#2 erstellt: 21. Aug 2008, 10:35
Ich sag's mal kurz und knapp: Der Kunststoff-Flügel vom Jürgens tut genau das, was ein Lautsprecher tunlichst lassen solte: mitschwingen (resonieren).

Die Gehäusewände eines Lautsprechers sollten so ruhig wie möglich bleiben. Es gibt sogar einige hier, die sich Lausprecher aus Beton (!!) gegossen haben. Normale Menschen ( ) nehmen MDF, das dämpft schon mal viel besser als beispielsweise Massivholz (das für manche Anwendungen viel schöner wäre).

Dann gibt's hier immer wieder welche aus dem Car-Hifi-Bereich, die ihre Subwoofer in Plexiglas packen wollen. Meistens wird ihnen aber von allen anderen Forumsmitgliedern davon abgeraten.

Ganz nebenbei: Ich wollte mir mal einen E-Bass-Body aus Plexiglas bauen. Nach einem kurzen gespräch mit einem Instrumentenbauer ließ ich von dem Vorhaben ab. So wie er bin ich nun der festen Überzeugung, daß Plexiglas nur "besonders" aussieht, aber zu Allem, was mit Musik verbunden ist, nichts taugt.
bilmes
Stammgast
#3 erstellt: 21. Aug 2008, 10:37
Also mit GFK oder CFK sollte das überhaupt kein Problem sein! Ist halt nur sehr aufwändig, mit den Formen usw.
the_flix
Inventar
#4 erstellt: 21. Aug 2008, 11:11
Ob Plexiglas der richtige Werkstoff ist, wage ich auch zu bezweifeln, aber es gibt durchaus Kunststoffe, die für den Boxenbau geeignet sind. Man muss sich nur mal im PA-Sektor umschauen, da gibt es auch teilweise sehr hochwertige Kunststoffboxen wie etwa die E-Serie von d&b, die deutlich im vierstelligen Preisbereich liegt.

Aber die arbeiten da glaube ich mit Spritzguss und Formen, also sehr kostenintensiv. Da du dich anscheinend damit auskennst, weißt du ja sicher um die Preise einer solchen Form.

Da ich die Schwierigkeiten beim Bau solcher Kunststoffboxen direkt bei meinem Praktikum miterleben durfte, würde ich für Einzelstücke immer auf Holz zurück greifen.
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Aug 2008, 11:38
Acryl?
Warum nicht? Mal abgesehen von den Erfahrungen, die manch anderer so gemacht hat...
Acryl ist so weit von MDF nicht entfernt. Ich habe die Materialeigenschaften gerade nicht parat, aber ich denke E-Modul und Wichte liegen sehr eng beieinander.
Man sollte Acryl-Gehäuse dementsprechend genauso bedämmen (-dämpfen) wie MDF-Gehäuse. Auch Versteifungen sollten innerhalb der Box eingebracht werden, ebenso wie bei MDF. Das machen jedoch die Leute nicht, die mit Acrylglas arbeiten, damit man das Innere des Lautsprechers sehen kann. Sieht doof aus, wenn das Dämmaterial durch die Gehäuse zu erkennen ist. Und Verstrebungen sind auch nicht so leicht anzubringen, da es zusätliche Schnittkanten und Verklebungen gibt.
Ist wohl der Hauptgrund, warum die wenigsten Plastiklautsprecher gut klingen.
anymouse
Inventar
#6 erstellt: 21. Aug 2008, 11:48
Kunststoffboxen sollten prinzipiell gehen. Frage ist allerdings Materialkosten und Herstellungsaufwand. Die Wände sollten schon eine gewisse Stärke haben, und da wird es bei vielen Kunststoffen schon recht teuer...

Andererseits kann man durch die Verformbarkeit von Kunststoff sicherlich manche Formen herstellen, die mit schnöden Holzwerkstoffen schlecht zu erreichen sind.

Plexiglas soll wohl gut geeignet sein -- Problem ist halt sichtbare Dämmung (oder schlechter Klang durch keine Dämmung) und der Preis für das 20mm dicke Material
blackblade85
Inventar
#7 erstellt: 21. Aug 2008, 16:01
Das klingt ja soweit nicht so gut

Also Spritzgussformen und Co. kosten locker mal ein paar tausend Euro, dass isses mir dann ja auch nicht wert...

Acrylglas in 20mm Stärke wäre kostentechnisch jetzt nicht das Problem, so teuer ist das gar nicht wie "die" Privatkunden immer erzählen wollen

Gut das mit der Dämmung wäre natürlich ein Problem aber nicht wenn man sie Beispielweise aus satiniertem Kunststoff macht, dann könnte man sie z.B. von hinten beleuchten.

Verstrebungen wären wenn man nicht direkt in das Gehäuse gucken kann jetzt auch nicht soo das Problem...
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Aug 2008, 15:00
Moin,

Ich hatte mal mit Giesskunststoff rumexperimentier.

Das Zeug, mit dem Hochspannungsmuffen vergossen werden, so ein 2-Komponenten Kram.

Ging-abgesehn von der Hitzeentwicklung beim mischen, recht gut.

Allerdings ist das Zeug recht teuer, und mir war nur ne begrenzte Menge zugelaufen

Hatte also nur für 2 frontplatten gereicht- aber akustisch interessantt, weil wirklich schalltot...

Die Formen waren btw. aus Modellgips.
rolandv
Stammgast
#9 erstellt: 22. Aug 2008, 16:06
du kannst ja sehr wohl aus plexiglas bauen mit einer aufwändigen versteifungsstruktur inne siehts auch nich sehr technisch aus, wenn man drauf steht.
es gab übruigens eine zeit lang durchsichtige monitorlautsprecher für die bühne...
mal frau google fragen?
mfg, roland
Gelscht
Gelöscht
#10 erstellt: 22. Aug 2008, 17:47
warum nicht aus Glas und aus Kunsstoff hab ich schon Gehäuse gebaut allerdings schönde quadratisch

es hat was eigenes und auch vom sound her muss man mit einem anderen Klangcharakter leben denn Holz ist eben im sound lebloser oder toter bzw auch gewohnter als andere werkstoffe.

Aber nur zu.
achim81
Stammgast
#11 erstellt: 22. Aug 2008, 20:24

tthorstenpa schrieb:

...
Holz ist eben im sound lebloser oder toter
...


Also so hatte ich Holz bis jetzt nie "erlebt". *ohne Ironie!*
Heimwerkerking
Inventar
#12 erstellt: 22. Aug 2008, 23:10
So grundlegen spricht nix gegen ein Gehäuse aus Kunststoff.
Du mußt es halt nur so hinbekome das nix schwingt was nicht schwingen soll.
Nur wenn ich da mal so gucke aus meinem beruflichen Alltag was es in derIndustrie so für Kunstoffe gibt Stichwort Murtfeld und ähnliches spricht da von meiner ansichtn ach nix gegen
20Hertz
Stammgast
#13 erstellt: 24. Aug 2008, 11:25
Hallo,

in der K&T 3/99 wurde ein Bausatz ("Esprit 99") in einem Gehäuse aus 20 mm dickem Polypropylen vorgestellt. Es scheint also grundsätzlich zu funktionieren, wenn man das Material entsprechend verabreiten kann.

Hersteller der Gehäuse war die Günther Plötz GmbH.


Grüße
Matthias
Erwin_Schrödinger
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 16. Okt 2008, 08:19

blackblade85 schrieb:
Deshalb dachte ich mir arbeite ich doch einfach meinen Beruf mit ein und mache das Lautsprechergehäuse aus Kunststoff :D


Hallo!


Das Thema interessiert mich brennend. Hast Du mittlerweile schon mehr Erkenntnisse, oder praktische Versuche?


Grüße Tobi
Gelscht
Gelöscht
#15 erstellt: 16. Okt 2008, 17:02
Moin
Eigenresonanzen habe ich mit MDF, Spanplatte und Akustikbeton mal folgendermaßen gemessen.
Beachtet nicht nur Herz sondern auch die Lautstärke.
Die Protokolle findet Ihr hier.
http://freenet-homepage.de/graka/home.html

LG
Wolfgang
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