Wo bleibt die Energie?

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Verrückter
Inventar
#1 erstellt: 14. Sep 2008, 17:37
Hallo,

inspiriert durch einen Thread in einem anderen Forum, möchte ich hier mal nachfragen, da hier ja Experten unterwegs sind. Und vor allem auch DBA Inhaber, welche mal Messungen durchführen könnten.

Also, meine zwei simplen Fragen sind eigentlich ganz einfach. Wenn das hintere Array des DBA auch Schall abstrahlt (phaseninvertiert und verzögert), dann strahlt es auch Energie ab. Ebenso wie das vordere Array. Aber wenn die vordere Welle durch die hintere Welle "abgesogen oder ausgelöscht" wird, wo bleibt die Energie? Und was passiert mit der Nachhallzeit? Man könnte annehmen, dass sie drastisch sinkt. Müsste sie dann ja auch. Gibt es dazu Messungen bzw. mag mal Jemand welche machen?

Danke und Gruß

Stefan, der sich auf eine rege und konstruktive Diskussion freut
hreith
Inventar
#2 erstellt: 14. Sep 2008, 19:17
Hi Stefan,

die Energie bleibt natürlich erhalten - sie wird aber die Form von Wärme in den Schwingspulen und den ansteuernden Endstufen annehmen

Die Nachhallzeit bleibt unverändert da diese eine Eigenschaft des Raumen ist und nicht der Anlage.
Der Trick mit dem DBA funktioniert nur innerhalb dessen, was von der Anlage erzeugt wird. Wird also ein Ton über die Anlage wiedergegeben, dann würde man damit eine geringere (oder zumindest andere) Nachhallzeit messen als wenn man den Raum mit einer Sonde anregt.
Verrückter
Inventar
#3 erstellt: 14. Sep 2008, 19:28
Hallo Hubert,

zunächst vielen Dank für Deine Antworten. Jedoch sind sie mir etwas zu einfach/obeflächlich.

[quote="hreith"]Hi Stefan,

die Energie bleibt natürlich erhalten - sie wird aber die Form von Wärme in den Schwingspulen und den ansteuernden Endstufen annehmen [quote]

Kannst Du das bitte etwas näher erläutern? Letztlich kann die Energie nur in der Luft oder im hinteren Array verbraten werden. Dem vorderen Array dürfte es nicht jucken, ob hinten noch eins ist oder nicht.

[quote]Die Nachhallzeit bleibt unverändert da diese eine Eigenschaft des Raumen ist und nicht der Anlage.[/quote]

Klar ist die NHZ eine Funktion des Raumes. Aber der Trick des DBA ist ja nun, dass "offene Fenster" Prinzip. Also die Wellenfront soll ja hinten ausgelöscht werden. Also nicht reflektiert werden. Das bedeutet, die Zeit, die der Schall von vorn nach hinten benötigt bleibt. Aber danach müsste Stille herschen. Theoretisch dürfte es bei einem DIRAC Impuls keine, bzw. kaum nennenswerte, NHZ geben, zumindestens im Wirkbereich des DBA. Also müsste die hintere Wand als äquivalente Absorbtionsfläche hinzu kommen und somit auch die NHZ sinken. Die Schallleistung ist ja dann weg. Also auch die (Schall)Energie. Wo geht sie hin? Nimmt das hintere Array inkl. der Endstufen die Energie auf? Kann ich mir nicht vorstellen.

Sehr interessant die Ansätze von RoBernd im anderen Forum.

[quote]Der Trick mit dem DBA funktioniert nur innerhalb dessen, was von der Anlage erzeugt wird. Wird also ein Ton über die Anlage wiedergegeben, dann würde man damit eine geringere (oder zumindest andere) Nachhallzeit messen als wenn man den Raum mit einer Sonde anregt.[/quote]

Du meinst, dass die NHZ mit dem DBA gemessen geringer ist, als mit einer unabhängigen Schallquelle (Schuß, Knall etc.) gemessen? Wenn ja, müsste sie auch höher sein, wenn man das hintere Array ausschaltet.

Stefan

P.S: So richtig klar ist es mir immernoch nicht...
hreith
Inventar
#4 erstellt: 14. Sep 2008, 19:41
Hi Stefan,

Stimmt, beide Arrays arbeiten ansich unabhängig voneiannder und bei einem Wirkungsgrad von geschätzten 1% gehen eben 99% in Wärme über.

Wenn wir 2 Manschaften haben die tauziehen spielen, dann wenden beide sehr viel Energie auf. Das Seil bewegt sich nicht
- wenn beide keine Energie aufbringen
- wenn beide gleich viel Energie aufbringen.

Beim DBA bringt gemäß diesem Vergleich das hintere Array (von geringen Verlusten mal abgesehen) genau die gleiche Energie auf die das vordere. Einzig die Richtung der Membranauslenkung ist anders, was aber an der Energie nichts ändert die es aufzubringen gilt. Es ändert nur den Vektor.

Das DBA funktioniert ja nicht unendlich gut. und nur vorzugsweise in Längsrichtung. In die anderen beiden Richtungen funktioniert es nicht so gut, eventuell gibt es sogar Seitenkäulen die eher schlechter sein könnten. Von daher würde ich mir zwar bei einer Einspeisung über die Anlage im Bass eine geringere "virtuelle" NHZ vorstellen, aber gegen 0 wird sie nicht gehen.
TEKNOne
Stammgast
#5 erstellt: 14. Sep 2008, 19:52
Hallo,

!!Schlauberger Modus ein!!
Mit der Energie ist das nicht ganz richtig: Wenn eine Schallwelle Durch eine andere genau 180° phasenverschobene Welle Ausgelöscht wird, werden die bewegten Luftmoleküle gebremst. Das ist eine Zustandsänderung der Luftmoleküle. Für jede Zustandsänderung ist laut der Physik einen voran gegangende Energieübertragung nötig gewesen. Das heißt Energieübertragung wird sowohl zum erzeugen von Schall als auch zum auslöschen von Schall gebraucht.

Das sich die Endstufe und Schwingspule erwärmen hat nur mit dem nicht 100% Wirkungsgrad der Energieübertragung der elektrischen- zur elektrischen- Energie (im Verstärker) und von der elektrischen- zur Bewegungs- Energie (im Lautsprecher )zu tuen.
!!Schlauberger Modus aus!!

Schöne Grüße:
Thomas
Verrückter
Inventar
#6 erstellt: 14. Sep 2008, 20:09

hreith schrieb:
Hi Stefan,

Stimmt, beide Arrays arbeiten ansich unabhängig voneiannder und bei einem Wirkungsgrad von geschätzten 1% gehen eben 99% in Wärme über.

Wenn wir 2 Manschaften haben die tauziehen spielen, dann wenden beide sehr viel Energie auf. Das Seil bewegt sich nicht
- wenn beide keine Energie aufbringen
- wenn beide gleich viel Energie aufbringen.

Beim DBA bringt gemäß diesem Vergleich das hintere Array (von geringen Verlusten mal abgesehen) genau die gleiche Energie auf die das vordere. Einzig die Richtung der Membranauslenkung ist anders, was aber an der Energie nichts ändert die es aufzubringen gilt. Es ändert nur den Vektor.


Ich denke, der Vergleich hinkt. Dem vorderen Array ist es egal, ob hinten noch eins ist. Ebenso umgekehrt. Das vordere speist also nun eine (Schall)Energie in den Raum. Ebenso das hintere Array. Bleiben wir mal bei einem Impuls. Dann würde normalerweise der Schall, die Energie, langsam im Raum abgebaut, durch Reflexionen. Das findet aber nicht (im Idealfall) statt, wenn das hintere Array eingeschaltet ist. Es wird eine gegenläufige Welle erzeugt. Die beiden Wellen löschen sich nicht. Weil die Energie, die in der Luft ist, nicht erlöscht. Wie denn auch? Siehe hierzu auch destruktive Interferenz.


Das DBA funktioniert ja nicht unendlich gut. und nur vorzugsweise in Längsrichtung. In die anderen beiden Richtungen funktioniert es nicht so gut, eventuell gibt es sogar Seitenkäulen die eher schlechter sein könnten. Von daher würde ich mir zwar bei einer Einspeisung über die Anlage im Bass eine geringere "virtuelle" NHZ vorstellen, aber gegen 0 wird sie nicht gehen.


Aha, Du meinst also die NNHZ ist geringer inkl. hinterem DBA. Genau das hätte ich doch gern mal von einem DBA Besitzer nachgemessen.

Gruß

Stefan
premiumhifi
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Sep 2008, 20:18
theoretisch:

der energiegehalt der beiden schallwellen ist gleichgross. nur einmal mit positivem vorzeichen und einmal mit negativem. wenn diese beiden energiemengen auf einander treffen, ergibt sich die energiemenge null !


[Beitrag von premiumhifi am 14. Sep 2008, 20:19 bearbeitet]
HerrBolsch
Inventar
#8 erstellt: 14. Sep 2008, 20:18
Das hintere Array setzt die Schallenergie wieder in Wärme um. Wenn ein Chassis z.B. angeregt wurde und ausschwingt, wird es auch vom Verstärker eingebremst, indem dieser die enthaltene Energie in Wärme umsetzt, deshalb sind doch einige so geil auf hohe Dämoungsfaktoren. Diese Energie wird dem Chassis hier durch Schall vom vorderen DBA zugeführt.
Verrückter
Inventar
#9 erstellt: 14. Sep 2008, 20:28
Herr Bolsch, nun widersprichst Du Dich aber.

Ich glaube nicht, dass Dein erster Post passt. Gibt es positive und negative Energie?

Dein zweiter Post passt vielleicht ein bischen eher, aber es geht ja um die Energie, die bereits abgestrahlt wurde. Also kanns das imo auch nicht sein.

Stefan
premiumhifi
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Sep 2008, 20:35

Verrückter schrieb:
Herr Bolsch, nun widersprichst Du Dich aber.

Ich glaube nicht, dass Dein erster Post passt. Gibt es positive und negative Energie?

Dein zweiter Post passt vielleicht ein bischen eher, aber es geht ja um die Energie, die bereits abgestrahlt wurde. Also kanns das imo auch nicht sein.

Stefan


in einer wechselwelle gibt es sehr wohl positive und negative energieanteile. siehe wechselstrom z.b..
HerrBolsch
Inventar
#11 erstellt: 14. Sep 2008, 20:35
Mein zweiter? Ich bin nicht premiumhifi.

Das hintere BA arbeitet zweitversetzt. Es zieht die Energie wieder aus dem Raum. Oder was meinst du?
premiumhifi
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Sep 2008, 20:37

HerrBolsch schrieb:
Mein zweiter? Ich bin nicht premiumhifi.

Das hintere BA arbeitet zweitversetzt. Es zieht die Energie wieder aus dem Raum. Oder was meinst du?


hier verwechselt er wohl die tiere
HerrBolsch
Inventar
#13 erstellt: 14. Sep 2008, 20:39

hier verwechselt er wohl die tiere


Meins ist doch viel fetter Sprich uns einfach mit "essbar" und "nicht essbar" an

Gruß, Hauke


[Beitrag von HerrBolsch am 14. Sep 2008, 20:40 bearbeitet]
TEKNOne
Stammgast
#14 erstellt: 14. Sep 2008, 21:05
Hallo,


Das hintere Array setzt die Schallenergie wieder in Wärme um. Wenn ein Chassis z.B. angeregt wurde und ausschwingt, wird es auch vom Verstärker eingebremst, indem dieser die enthaltene Energie in Wärme umsetzt, deshalb sind doch einige so geil auf hohe Dämoungsfaktoren. Diese Energie wird dem Chassis hier durch Schall vom vorderen DBA zugeführt.


Das ist so nicht richtig der hintere Lautsprecher löscht aktiv das heißt mit 180° Phasendrehung den Schall der an der hinteren Wand ankommt aus. Der Dämpfungsfaktor ist wieder eine andere Sache die nichts direkt mit dem Prinzip des Double Bass Arrays zu tun hat.

Nochmal zur Energie ein Blöder Vergleich: Man schiebt ein schweres Auto an dann rollt es nun bremst man es wieder (mit bloßer Muskelkraft für die bessere Vorstellung) und man braucht nahezu (reale Bedingungen) die selbe Energie um es wieder zu Bremsen. Die Energiebilanz ist Null und alles ist in Ordnung.

Mit freundlichen Grüßen:
Thomas


[Beitrag von TEKNOne am 14. Sep 2008, 21:07 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#15 erstellt: 14. Sep 2008, 21:26
Ich denke essbar seit ihr beide.

Dem vorderen Array dürfte es nicht jucken, ob hinten noch eins ist oder nicht.

Praktisch sicherlich, aber theoretisch betrachtet beeinflussen sich "vorn" und "hinten" doch gegenseitig. Einfach mal durchdenken wie sich der Luftdruck ändert (nix anderes ist Schall). Und wenn der eine Tieftöner ihn ändert also z.B. zum Zeitpunkt x Überdruck erzeugt, was macht dann der andere genau zu diesem Zeitpunkt? Na gut das "genau" stimmt ja nicht ganz, es wird ja ne Zeitverzögerung eingebaut, so lange wie der Schall nunmal durch die Luft unterwegs ist.
HerrBolsch
Inventar
#16 erstellt: 14. Sep 2008, 21:26
Du widersprichst dir selbst. Wo soll die Energie denn hin? Man kann Energie nicht "auslöschen". Klar arbeitet das hintere Array mit 180°Phasendrehung, sonst würde es die Schallenergie nicht aus dem Raum ziehen sondern noch mehr abgeben. Frag dich, was bei dieser "aktiven Auslöschung" passiert.

Gruß, Hauke
HerrBolsch
Inventar
#17 erstellt: 14. Sep 2008, 21:29


Dem vorderen Array dürfte es nicht jucken, ob hinten noch eins ist oder nicht.

Praktisch sicherlich, aber theoretisch betrachtet beeinflussen sich "vorn" und "hinten" doch gegenseitig.


Nein, das stimmt schon. Das vordere Array "sieht" das hintere nicht, von den fehlenden Reflexionen der Rückwand (und deren Auswirkungen auf das vordere Array mal abgesehen, die i.d.R. nicht berücksichtigt werden). Der Vergleich mit dem offenen Fenster ist schon ganz gut.
ronmann
Inventar
#18 erstellt: 14. Sep 2008, 21:42
Ich glaub wir haben nur verschiedene Blickwinkel, was uns zu Erbsenzählern macht
Schalte ich das hintere aus, dann arbeitet das vordere in einen Raum. Schalte ich das hintere mit an, dann arbeitet das vordere auf einen Raum mit offenen Fenstern wenn man so will, der Gegendruck der im Raum eingeschlossenen Luft verringert sich, weil ja hinten ein Fentil offen ist. Sendet man einen Sinuston vorn los und beobachtet die Membranauselnkung währenddessen hinten ein und ausgeschaltet wird, so stellt man fest, dass die Amplitute der Membranen mit dem Einschalten von hinten um ca. 1µm großer wird, als wenn ich hinten auslasse. Das meinte ich mit gegenseitiger Beeinflussung.
Andriano
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 14. Sep 2008, 21:58
Hallo,
ich denke, dass die, aufs hintere SBA zusteuernde Welle ja an ihrem Wellenberg eine höhere Dichte hat als die Umgebungsluft, die chassis des hinteren SBA laufen ja nicht nur mit der vorderen Welle mit, das würde nicht reichen um sie vollständig zu absorbeiren, sondern sie müssen ja die höher-komprimierte Luft des Wellenbergs noch stärker dekomprimieren (die Luftmpleküle werden quasi beschleunigt wie im Absorber), also noch mit Gewalt an der Welle "ziehen". Und ich denke der Widerstand den sie erfahren ist auch die Auswirkung der Bewegungsenergie der Welle.
Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.
Also bitte nicht schlagen
Grüße

EDIT: Ja! das passt auch mit dem Beitrag von ronman zusammen. Die hinteren chassis müssen sich halt noch etwas mehr bewegen, sie müssen ja auch Unterdruck schaffen und dadurch entsteht aus einem Druckmaximum ein Schnellemaximum, die Moleküle "fallen" ins erzeugte "Luftloch", bewegen sich dabei und Bewegung ist Energie


[Beitrag von Andriano am 14. Sep 2008, 22:02 bearbeitet]
Shefffield
Inventar
#20 erstellt: 14. Sep 2008, 22:12
Moin.

Mir drängt sich ein anderer Vergleich auf: Ein Dipolsub befindet sich zwischen Überdruck und Unterdruck, während ein DBA den Raum zwischen diese beiden "Pole" packt. Ich würde erwarten, dass die beiden Basserzeuger ähnliche Prinzipien nutzen. Oder?

Grüße,
Axel
hreith
Inventar
#21 erstellt: 14. Sep 2008, 22:26
Hi TEKNOne,

klar, darum auch der mach der Zeile mit der Wärme. Da geht nunmal die meiste Energie hin.
Von dem winzigen Rest, der an die Luft abgegeben wird, wird 50% im Gehäuse als Wärme umgesetzt, oft im Dämpfungsmaterial. Nur die andere Hälfte geht nach außen.

Man könnte also sagen, dass die Welle die nach hinten läuft, dort in der Büchse vom Dämpfungsmaterial in Wärme umgewandelt wird.
Ohne das Array an der Rückwand würde diese Umwandlung eben fehlen und die Welle zu fast 100% von der Rückwand reflektiert werden.
Das hintere Array entzieht so gesehen dem Raum die Energie und speist sie ins Dämpfungsmaterial. Genau so machen es ja letztlich alle Arten von Absorbern, egal ob aktiv oder passiv. Der Unterschied bei den aktiven besteht einzig darin, dass man diese eben gezielt ansteuern kann und man nicht auf ein rein mechanisches Konstrukt angewiesen ist.
HerrBolsch
Inventar
#22 erstellt: 15. Sep 2008, 06:07
Hmmm müßte das hintere Array dann nicht auch (deutlich?) weniger Leistung von den Endstufen benötigen...?

Gruß, Hauke
Verrückter
Inventar
#23 erstellt: 15. Sep 2008, 06:26

HerrBolsch schrieb:
Mein zweiter? Ich bin nicht premiumhifi.

Das hintere BA arbeitet zweitversetzt. Es zieht die Energie wieder aus dem Raum. Oder was meinst du?


Sorry, hab was durcheinander bekommen...

Stefan
Verrückter
Inventar
#24 erstellt: 15. Sep 2008, 06:33

hreith schrieb:
Hi TEKNOne,

klar, darum auch der mach der Zeile mit der Wärme. Da geht nunmal die meiste Energie hin.
Von dem winzigen Rest, der an die Luft abgegeben wird, wird 50% im Gehäuse als Wärme umgesetzt, oft im Dämpfungsmaterial. Nur die andere Hälfte geht nach außen.

Man könnte also sagen, dass die Welle die nach hinten läuft, dort in der Büchse vom Dämpfungsmaterial in Wärme umgewandelt wird.
Ohne das Array an der Rückwand würde diese Umwandlung eben fehlen und die Welle zu fast 100% von der Rückwand reflektiert werden.
Das hintere Array entzieht so gesehen dem Raum die Energie und speist sie ins Dämpfungsmaterial. Genau so machen es ja letztlich alle Arten von Absorbern, egal ob aktiv oder passiv. Der Unterschied bei den aktiven besteht einzig darin, dass man diese eben gezielt ansteuern kann und man nicht auf ein rein mechanisches Konstrukt angewiesen ist.


Ich stell Dir noch einmal die Frage. Du meinst, dass die NHZ mit eingeschaltetem hinteren Array niedriger ist?

Was Herr Bolsch sagt, mit der Endstufenleistung sehe ich auch so.

Stefan
HerrBolsch
Inventar
#25 erstellt: 15. Sep 2008, 07:05

Ich stell Dir noch einmal die Frage. Du meinst, dass die NHZ mit eingeschaltetem hinteren Array niedriger ist?


Ja sischer dat. Zumindest im "wirksamen" Frequenzbereich. Das hintere Array "zieht" die Energie, die normalerweise nachhallt, aus dem Raum heraus.

Gruß
Verrückter
Inventar
#26 erstellt: 15. Sep 2008, 07:16

HerrBolsch schrieb:

Ich stell Dir noch einmal die Frage. Du meinst, dass die NHZ mit eingeschaltetem hinteren Array niedriger ist?


Ja sischer dat. Zumindest im "wirksamen" Frequenzbereich. Das hintere Array "zieht" die Energie, die normalerweise nachhallt, aus dem Raum heraus.

Gruß


Wenn das DBA so funktioniert, wie angenommen, gebe ich Dir recht. Ich schrieb ja auch schon weiter oben, dass die Fläche der Rückwand quasi die äquivalente Absorbtionsfläche darstellt. Nun kann man das sogar ausrechnen.

Aber es gibt keine mir bekannte Messung, die das bestätigt. Es gibt lediglich Waserfälle, aus denen ersichtlich ist, dass das modale Verhalten des Raumes sich positiv verändert. Aber eine NHZ Verringerung kann ich daraus nicht erkennen.

Jeder DBA Besitzer, den ich bisher dazu befragt habe, hat entweder keine NHZ Messungen, kann keine machen, hat keine Zeit oder was weis ich. Warum? Ich habe einen Besitzer gestern per PM kontaktiert und gebeten, ob er Messungen hat oder macht. Ich warte mal auf die Antwort.

Gruß

Stefan
hreith
Inventar
#27 erstellt: 15. Sep 2008, 07:50
Hi Stefan,

ja, das hintere Array ist ja minimal leiser eingestelle als der Hauptkanal und darum wird auch nur minimal weniger verbraten.

Wie schon geschrieben ist die NHZ ja eher eine Raumeigenheit und wird mit einem Kugelstrahler gemessen. Hier bringt das DBA keinerlei Vorteile.
Nur wenn man die Einspeisung eben "normwiedrig" über die Anlage vornimmt, dann kommt ja deren Richt- und Wirkungsweise zum Tragen und dann wäre die gemessenen NHZ eben kleiner.
Bei einem richtigen DBA ist der Abstand der Treiber in beiden Arrays ja so klein (in Relation zur Wellenlänge), dass es zu einer extrem gerichteten Abstrahlung kommt. Damit werden eben die anderen beiden Raum-Moden deutlich weniger angeregt. Nur um die Längsmode aufzufangen benötigt man auch das hintere Array. So gesehen liegt die Wirkung des DBA zu einem großen Teil in der Richtwirkung, ist damit grob mit DiPol-Bässen vergleichbar.
Verrückter
Inventar
#28 erstellt: 15. Sep 2008, 08:11
Hallo Hubert,

ich glaube erst dann, das die NHZ geringer ist, wenn ich eine Messung sehe.

Dass die NHZ normgerecht mit einem DODO, den ich auch besitze (HMW2007), gemessen wird, ist mir klar. Auch all deren Probleme...

Stefan
anymouse
Inventar
#29 erstellt: 15. Sep 2008, 09:58
Hier ist die Frage, ob mit Nachhallzeit die NHZ des Raumes alleine gemeint ist (die wird sich durch das DBA nicht verändern), oder die Nachhallzeit des durch das DBA erzeugten Schalles (hier sollte sich in der Tat etwas ändern). Letzteres kann natürlich nicht mit dem Dodo, sondern nur mittels DBA gemessen werden.
Verrückter
Inventar
#30 erstellt: 15. Sep 2008, 10:18

anymouse schrieb:
Hier ist die Frage, ob mit Nachhallzeit die NHZ des Raumes alleine gemeint ist (die wird sich durch das DBA nicht verändern), oder die Nachhallzeit des durch das DBA erzeugten Schalles (hier sollte sich in der Tat etwas ändern). Letzteres kann natürlich nicht mit dem Dodo, sondern nur mittels DBA gemessen werden.



Letzteres ist gemeint und auch klar von Deinen Ausführungen her, außer der Punkt, dass die NHZ des DBA geringer ist als mit SBA.

Stefan
HerrBolsch
Inventar
#31 erstellt: 15. Sep 2008, 10:57
Wie hreith schon schreibt, basiert der Effekt eines DBA zum einen auf der Richtwirkung, das hat es mit dem SBA gemeinsam, und zusätzlich der Auslöschung der Reflexionen an der Rückwand, das ein Nachschwingen der angeregten Frequenzen verhindert oder zumindest reduziert. Und genau das tut ein SBA nicht. Die Energie, die einmal in den Raum abgegeben wirde, wird nur durch die passive Bedämpfung (Vorhänge, Polstermöbel ect) abgebaut. Der Raum hallt also nach. Der Abbau der Energie im DBA erfolgt "aktiv" durch das hintere BA und somit schneller als mit einem SBA. Es reduziert damit die Nachhallzeit im Frequenzbereich des DBA.
Zumindest theoretisch. Wie groß der Effekt in der Praxis ist, weiß ich nicht.

Gruß, Hauke
Verrückter
Inventar
#32 erstellt: 15. Sep 2008, 11:55

HerrBolsch schrieb:
Wie hreith schon schreibt, basiert der Effekt eines DBA zum einen auf der Richtwirkung, das hat es mit dem SBA gemeinsam, und zusätzlich der Auslöschung der Reflexionen an der Rückwand, das ein Nachschwingen der angeregten Frequenzen verhindert oder zumindest reduziert. Und genau das tut ein SBA nicht. Die Energie, die einmal in den Raum abgegeben wirde, wird nur durch die passive Bedämpfung (Vorhänge, Polstermöbel ect) abgebaut. Der Raum hallt also nach. Der Abbau der Energie im DBA erfolgt "aktiv" durch das hintere BA und somit schneller als mit einem SBA. Es reduziert damit die Nachhallzeit im Frequenzbereich des DBA.
Zumindest theoretisch. Wie groß der Effekt in der Praxis ist, weiß ich nicht.

Gruß, Hauke


Hallo Hauke,

wie Du schreibst, schrieb Hubert schon.

Wo ist das Neue in Deinem Post?

Bleibt für mich abzuwarten, Jemanden zu finden, der die NHZ mit SBA und DBA misst...

Stefan
Andriano
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 15. Sep 2008, 13:05

Bleibt für mich abzuwarten, Jemanden zu finden, der die NHZ mit SBA und DBA misst...

...da sag ich nur Poisonnuke, schaut bei ihm auf der homepage vorbei, denn er ist kaum mehr im Forum hier unterwegs. Ich erinnere mich grob, dass er mal versucht hat das hintere SBA nicht Phasenverkehrt zu betreiben und ohne delay, quasi reiner Multisub-Betrieb, er hat die NHZ dann nochmals gemessen und zu seinem Erstaunen war die NHZ (im nicht DBA Betrieb) nur etwas höher als mit DBA.
Außerdem habe ich noch irgendwo was ähnliches gelesen, ebenfalls von einem DBA Besitzer, man kann also vermuten, dass das DBA in der Realität kaum so gut funktioniert wie auf dem Papier!
Im audiovideoforum in dem Manfred Zoller Admin ist, schrieb herr Zoller auch, dass der Aufwand/Nutzen beim DBA nicht sonderlich hoch ist, da soll eine reine Multisubanordnung, seiner Meinung nach sinnvoller sein.
Ich war etwas OT.

Das hintere Array muss ja etwas leiser sein, da die "die Welle" ja schon geschwächt (leiser) hinten ankommt.
Was eventuell noch interessant wäre ist,d ass beim "Multisub-Betrieb" bei Poisonnuke der Bass viel mehr im Haus zu hören warnals DBA.


[Beitrag von Andriano am 15. Sep 2008, 13:16 bearbeitet]
HerrBolsch
Inventar
#34 erstellt: 15. Sep 2008, 13:39



Verrückter schrieb:
Wo ist das Neue in Deinem Post?


Der Versuch, auf folgendes Verständnisproblem einzugehen...


Verrückter schrieb:
Letzteres ist gemeint und auch klar von Deinen Ausführungen her, außer der Punkt, dass die NHZ des DBA geringer ist als mit SBA.




Bleibt für mich abzuwarten, Jemanden zu finden, der die NHZ mit SBA und DBA misst...


Ja, wäre interessant, inwiefern sich so ein ideales Modell umsetzen lässt.

Gruß
FoLLgoTT
Stammgast
#35 erstellt: 15. Sep 2008, 15:08

Andriano schrieb:
Das hintere Array muss ja etwas leiser sein, da die "die Welle" ja schon geschwächt (leiser) hinten ankommt.



Das ist richtig. Bei mir muss ich das hintere Array auch leiser einstellen, damit sich ein ebener Frequenzgang mit möglichst wenig Längsmodenausprägung einstellt. Anscheinend gibt es schon eine Menge Verlust, wenn sich die Welle durch den Raum ausbreitet. Allerdings ist der Pegel bei mir trotzdem über die Raumlänge konstant.

Leider kann ich keine vernünftigen Messungen mehr erstellen, weil das DBA mit den zwei Sitzreihen und dem Podest nicht mehr ganz so gut funktioniert wie damals in leererem Raum auf den alten Messungen in dem anderen Thread.
Verrückter
Inventar
#36 erstellt: 15. Sep 2008, 15:50
Hallo Nils,

ich meine Dich nicht persönlich!

Aber wieder ein DBA Besitzer, der das nicht messen kann.

Für mich auffällig.


Gruß

Stefan
hreith
Inventar
#37 erstellt: 15. Sep 2008, 18:23
Hi Stefan,

Ich denke es gibt so wenig Messungen weil es so wenig DBA-Anwender gibt. Und davon werden viele auch keine wirklichen DBA's sein.
Damit das bis sagen wir mal 80Hz sauber funktioniert, müsste der Abstand der Treiber wohl eher kleiner als 1m (max. 90Grad zwischen den Treibern) sein.
Bei 2,5m Raumhöhe und einer Breite von sagen wir mal 4m wären damit an der Stirn- und Rückwand jeweils 3 Reihen mit je 3-4 Treibern notwendig. Nur dann könnte wohl halbwegs sichergestellt werden, dass bis 80Hz auch eine näherungsweise ebene Wellenfront durch das Zimmer wandert und es nicht zu Phasenproblemen zwischen den Treibern kommt. Ich glaube, sowas ist im privaten Umfeld nur extrem selten machbar und so gehen deine Aussichten auf echte Messungen gegen 0.

Zu Multisub-Anwendungen gibt es ja aus anderen Quellen Messungen. Diese ziehlen aber eher auf einen ausgewogenen Frequenzgang ab und betrachten nicht die NHZ.

Ich empfinde den DBA-Ansatz als schön - zumindest theoretisch. In der Praxis ist er aber wohl extrem selten umsetzbar.
Ab dem Grundton aufwärts kann man schon eher eine realistische Aussicht auf eine Herrichtung der Raumeigenschaften erhoffen. Darunter helfen
- die geschickte Aufstellung des Sub
- eventuell 2 davon
- eventuell mal einen DiPol versuchen
- und den Rest mit dem dsp beiziehen.
Perfekt ist das nicht - aber umsetzbar.
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