Nachträgliche Dämmung nur an Aussenseite(!) möglich - trotzdem sinnvoll?

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re-start
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Dez 2008, 20:03
Hallo Forum!
Mein erstes posting bei den DIY'ern, deshalb erstmal "Hallo"!

Hier mein Anliegen: um an die Innenflächen meiner Standboxen vernünftig ranzukommen, müsste ich schon eine Seite oder die Rückwand aussägen (letztlich auch machbar, aber wenn's nicht unbedingt muss..), um dann Dämmmaterial aufzubringen.

Hintergrund der Aktion ist, dass z.B. bei bestimmten Songs von Kate Bush die Stimme sowie diverse Instrumente ziemlich brutal "durchschlagen" und deutliche Resonanzen hörbar sind. Die Boxen sind ca. 1m hoch, 23cm breit und 26cm tief, haben zwei Versteifungsringe und bestehen aus Spanplatte (19mm, Schallwand aus 22mm MDF). Es handelt(e) sich um Fertigboxen von Magnat, deren Gehäuse jetzt dank passender Abmessungen für ein Projekt sozusagen recycelt wurden (wobei die Resonanzprobleme schon immer bestanden haben).

Daher folgende Überlegung, dass ich auf den Aussenseiten (ausser der Schallwand) Rahmen aufklebe/aufschraube, dann den Rahmen mit Dämmung - ich dachte dabei an entweder Bawotumex, Tyrofoam oder Bitumex - auffülle und eine Abdeckung aufklebe, die man ja dann noch ansprechend gestalten könnte. Es muss nicht unbedingt schön werden, es geht nur darum, ob das überhaupt Sinn macht bzgl. Dämmung im Bereich Grundton/Mittelton.

Zusammen mit der Dämmung und den dann anzubringenden Aussenplatten hätte ich immerhin ein schönes Sandwich und den Resonanzen sollte es doch egal sein, wo sie in Wärme umgewandelt werden - oder doch nicht?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tips geben. Auch wenn die Gehäuse irgendwann nächstes Jahr komplett neu gebaut werden sollen, möchte ich bis dahin etwas tun, um die Resonanzen zumindest deutlich zu reduzieren.
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Dez 2008, 21:37
Ich würde probieren noch ein paar Versteifungen einzuarbeiten , durch die Lautsprecherausschnitte.Ein paar Lattenstücke 25mm+ 40mm sind schon von der Stärke ausreichend.An den Stirnkanten von einem Lattenstück jeweils eine kleine Fase angeschnitten und du krist die Teile besser zwischen den Seitenwänden reingepresst.Das macht schon was aus wenn die Seitenwände nicht schwingen können.Trittschalldämmung fürs Laminat auf Holzbasis sind Optimal, es sind so grüne weiche Platten 5mm stark.


[Beitrag von Tommes_Tommsen am 03. Dez 2008, 21:39 bearbeitet]
re-start
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Dez 2008, 23:05

Tommes_Tommsen schrieb:
Ich würde probieren noch ein paar Versteifungen einzuarbeiten , durch die Lautsprecherausschnitte.Ein paar Lattenstücke 25mm+ 40mm sind schon von der Stärke ausreichend.An den Stirnkanten von einem Lattenstück jeweils eine kleine Fase angeschnitten und du krist die Teile besser zwischen den Seitenwänden reingepresst.Das macht schon was aus wenn die Seitenwände nicht schwingen können.Trittschalldämmung fürs Laminat auf Holzbasis sind Optimal, es sind so grüne weiche Platten 5mm stark.


Hallo!
Erstmal danke für deine Tips. Mit Lattenstärke meinst du 25 mal 40mm nehme ich an? Die Seitenwände scheinen in der Tat den Hauptärger zu machen.

Grünes Trittschalldämmzeugs hatte ich im Baumarkt schon in der Hand, nichtmal so teuer. Schien mir nur einfach zu leicht zu sein (Raumgewicht). Das sollte ich dann also auch "reinpfriemeln" oder wie von mir beschrieben meine Sandwich-Konstruktion umsetzen? Was ist von Universol oder Supersonic von Ewifoam zu halten? Kurze Info hier:

Universol

Als PDF

Edit: ich lese gerade, das beonders die "hohen" Frequenzen bedämpft werden sollen - was immer damit gemeint ist..


[Beitrag von re-start am 03. Dez 2008, 23:11 bearbeitet]
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Dez 2008, 23:14
http://www.hifi-foru...erlagen-von-ewifoam/


Da habe ich keine Erfahrung mit bzw. noch nichts drüber gehört.
Zu der Trittschalldämmung , die kannst du auch doppelt nehmen also 10mm stärke.Die Variante hatte ich schon ein paar mal gemacht und war immer recht zufieden, vom klopftest nachher.
re-start
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Dez 2008, 23:33

Tommes_Tommsen schrieb:
http://www.hifi-foru...erlagen-von-ewifoam/


Da habe ich keine Erfahrung mit bzw. noch nichts drüber gehört.
Zu der Trittschalldämmung , die kannst du auch doppelt nehmen also 10mm stärke.Die Variante hatte ich schon ein paar mal gemacht und war immer recht zufieden, vom klopftest nachher.


Das ging ja schnell! habe eben - vermutlich - was von "ab 200 Hz" gelesen - obwohl da stand 200 MHz bis 10 GHz (!!). Kein Irrtum meinerseits und tatsächlich in diesem Zusammenhang..Muss wohl ein Druckfehler/Missverständnis gewesen sein, möchte ich vermuten. Zu finden bei goggel:

MHz GHz
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Dez 2008, 23:44
Bei der Trittschalldämmung gehts ja darum das die Gehäusewände beruhigt werden von den Bässen. Ich denke mal der Mittel und hochton haben da keine größeren Einflüsse drauf.
re-start
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Dez 2008, 00:04
Ich werde wohl einfach mal testen müssen - und damit Schluss für heute!
moby_dick
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Dez 2008, 06:27
http://www.hifi-high...-und-versteifen.html

Hier Test mit verschiedenen Materialien.
Bei der Innendämmmung ist entscheidend, was auf den Wänden ist. Schnell, sehr wirksam und preiswert geht folgendes:

Fliesen oder Holzreste in passender Größe besorgen. Bitumenschweissbahn 4 mm (Baumarkt) mit einem Gasbrenner im Freien anschmelzen und auf die Stücke andrücken, dann die Oberseite der Schweissbahn anschmelzen und kurz fest andrücken.

Alternativ teure selbsklebende Bitumenmatten auf die Stücke kleben, Bitumen alleine wirkt nicht gut!

Die Kate geht sogar durch Mark und Bein! Aber ich liebe ihre Musik.


[Beitrag von moby_dick am 04. Dez 2008, 06:36 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Dez 2008, 12:41
@re-start:

Mich störte bei meinen früheren Standboxen auch, daß man - wenn man die Hand auflegte, Vibriationen spüren konnte (je nach Frequenz, durchaus auch bei moderater Lautstärke). Inwieweit diese Vibriationen den Klang verschlechtern, ist natürlich schwer zu sagen und genauso schwer zu messen. Fakt ist jedoch, daß eine relatv große schwingende Fläche auf jeden Fall den Klang einer Box verschlechtert, zumal die Frequenz,-Phasen,-u. Richtungsbeziehungen zu den Chassis ja absolut unkontrollierbar sind.

Ich habe dann eine günstige Möglichkeit gefunden, mir ca.15mm starke Sandsteinplatten anfertigen zu lassen (etwas kleiner als die jeweilige Fläche und mit einem halbrunden Ausschnitt für den TMT). Diese Platten habe ich dann mit doppelseitigem Klebeband (ca.1,5mm stark, mit extremer Klebekraft) auf Vorder- Rück- u. Seitenwände aufgestzt.

Das sah (sieht immernoch, stehen jetzt bei einer Freundin) richtig gut aus und hat den Klang deutlich klarer und die Räumlichkeit präziser gemacht.

Grüße - Manfred
re-start
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Dez 2008, 16:54
@moby_dick/pelowski

Erstmal danke für eure Unterstützung bei meinem "Experiment". Nach allem, was ich bis jetzt von euch sowie auf verschiedenen Seiten mit Tests gelesen habe, liegen eure Vorschläge wohl nahe am Optimum. Ich habe vor ein Sandwich aus Bitumem (4mm) und Filz (8mm) zu machen. Schlechter kann's ja davon nicht werden.. Schlimmstenfalls zahle ich etwas Lehrgeld, wovon ich aber nicht ausgehe.

Wie gesagt, kommen diese Materialien aussen auf die Seite in einen Rahmen und werden dann mit Sperrholz abgedeckt. Das wäre optisch erträglich, es gibt ja genug Möglichkeiten, die Sperrholzfläche zu verschönern. Die gesamte Schichtung wäre dann: Spanplatte->Bitumen->Filz->Sperrholz. Sobald fertig, soll ein Bericht folgen.

Edit: ganz vergessen, hatte ja die eine Seite im Verlaufe verschiedener Tets ausgesägt und gegen OSB ausgetauscht, das Ergebnis sollte aber deswegen nicht viel anders ausfallen.


[Beitrag von re-start am 04. Dez 2008, 16:56 bearbeitet]
re-start
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Dez 2008, 23:04
Hallo Leute!
So, hier kommt das amtliche Ergebnis. Ich hatte ja vor, ein Sandwich aus 4mm Bitumen, 8mm Nadelfilz und zum Abschluss 4mm Sperrholz auf jeweils eine Seitenwand aufzubringen, um durchdringende Mitteltöne (insb.) zu reduzieren.

Der Versuch erwies sich als in dieser Form nicht durchführbar, weil der Nadelfilz nicht genügend zusammengedrückt werden konnte. Mein Plan war, Leisten mit 10mm Höhe als Rahmen zu verwenden, in den das Bitumen und der Filz eingebracht und dann mit dem Sperrholz "verpackt" werden sollten, mit leichtem Druck auf den Filz eben. Nach dem Aufleimen des Rahmens und einem probehalben Auflegen der Sperrholzabdeckung war klar, das das nicht geht. Merke: nicht den Rahmen aufleimen, BEVOR man das trocken getestet hat, weil man davon ausgeht, dass sich so ein bisschen Filz doch garantiert gut komprimieren lassen würde.

Da der Klopftest nach dem Aufkleben des Bitumen eh' praktisch keine Verbesserung versprach, der Filz aber, schon als ich ihn probehalber quasi nur als "Vorhang" lose übergehängt hatte, eine deutliche Reduzierung brachte, habe ich also das Bitumen wieder entfernt und nur den Filz benutzt. Fazit: der Filz bringt wirklich viel. Ausserdem habe ich wieder einigens gelernt bzgl. zu vermeidender Fehler beim geplanten kompletten Neuaufbau der Gehäuse.
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Dez 2008, 23:07
Moin moin,




VERSUCH MACHT KLUCH
re-start
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 11. Dez 2008, 23:45
Hallo Tommes!
Vielleicht ist es ja für den einen oder die andere nützlich. Jedenfalls habe ich vor bzgl. der geplanten neuen Gehäuse einigen Aufwand zu betreiben. Für mich steht fest, dass man, wenn man am Gehäuse spart, insofern klug handelt, als man sich das Geld für hochwertige Komponenten gleich mit sparen kann..
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Dez 2008, 23:50
>>>>>Jedenfalls habe ich vor bzgl. der geplanten neuen Gehäuse einigen Aufwand zu <<<<<<



Dann bau ein Sandwitschgehäuse 10mm Spanplatte-- 10mm Sandfüllung-- 10mm Spanplatte.
Hatte ich schon gebaut. Wenn der Sand richtig verdichtet wird ,merkste nachher garnichts beim Auflegen deiner Hand auch bei sehr lauter Musik nichts bzw spürste nichts.
re-start
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 11. Dez 2008, 23:59

Tommes_Tommsen schrieb:
>>>>>Jedenfalls habe ich vor bzgl. der geplanten neuen Gehäuse einigen Aufwand zu <<<<<<



Dann bau ein Sandwitschgehäuse 10mm Spanplatte-- 10mm Sandfüllung-- 10mm Spanplatte.
Hatte ich schon gebaut. Wenn der Sand richtig verdichtet wird ,merkste nachher garnichts beim Auflegen deiner Hand auch bei sehr lauter Musik nichts bzw spürste nichts.


Sandfüllung habe ich in Erwägung gezogen, auch weil das so manche Trainigssession ersetzt. Interessant, dass du damit so gute Ergebnisse erzielt hast. Darf ich fragen, welches Projekt und welches Gewicht? Habe in dem Buch "Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit" (S. 155, Elektor Verlag) von dem sog. "Koninzidenz-Effekt" gelesen und kann die dort gemachten Aussagen insofern bestätigen, als dass simpler Gipskarton, aufgeklebt auf die Innenseite (Spanplatte), einen überraschend großen Effekt hat. Ich betrachte ja das jetzige set-up als Experiment, um Erfahrungen zu sammeln, die im nächsten Projekt umgesetzt werden sollen.
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 12. Dez 2008, 00:10
Die hatte ich vor ca. 2 Jahren gebaut eine Visaton Box Classic 200. Eine Box hatte ca. 60 kg. Ich würde dir empfehlen wenn du solche Box baust mach sie 2 teilig. Nicht wegen der schwere der Box sondern weil die Kiste denn schwer zu händeln ist und unhandlich bei den maßen von 100 cm + 26 cm + 40 cm. So drückst du dann Kanten um und solche Sachen. Da macht sich eine 2 teilige Kiste besser.

pelowski
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 12. Dez 2008, 00:18
Hallo Tommes Tommsen,

sehr schöne Box - Respekt !

Die Abschrägungen oben, verringern sie spürbar (messbar) die Kantenreflexionen?
Wie klingen sie (die Boxen natürlich)?

Grüße - Manfred
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 12. Dez 2008, 00:26
>>>>>Die Abschrägungen oben, verringern sie spürbar (messbar) die Kantenreflexionen?<<<<<<<<<<<


Du kann ich dir garnicht sagen, keine Ahnung. Ich habs gemacht weils mir optisch zugesagt hat und wollte einfach mal was ausprobieren. Die Schrägen habe ich mit ner Handkreisäge gemacht, klappt einwanfrei.
Zum klang--war sehr gut, zwar ein bischen hell aber manche CD,s haben sich klasse angehört.
re-start
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 12. Dez 2008, 00:29

Tommes_Tommsen schrieb:
Die hatte ich vor ca. 2 Jahren gebaut eine Visaton Box Classic 200. Eine Box hatte ca. 60 kg. Ich würde dir empfehlen wenn du solche Box baust mach sie 2 teilig. Nicht wegen der schwere der Box sondern weil die Kiste denn schwer zu händeln ist und unhandlich bei den maßen von 100 cm + 26 cm + 40 cm. So drückst du dann Kanten um und solche Sachen. Da macht sich eine 2 teilige Kiste besser.



Wow - genau das meinte ich mit Training. Trotzdem, Gehäuseresonanzen nerven mich ungemein, also ziehe ich die Sandkonstruktion zumindest in Erwägung, zumal 60 Kilo bei einer Standbox dieser Größe ja irgendwie noch im Rahmen sind. Ich muss das (Gewicht) mal für meine zukünftigen Gehäuse ausrechnen und einen Plan machen, ob/wie sich eine zweiteilige Konstruktion machen ließe. Ok, das war's für heute, habe da noch was vor. Bis dann!
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