Bauplan verändern

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muglo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mai 2009, 20:39
Hallo,

ich habe mal wieder vor mir neue Lautsprecher zu bauen. Beim letzten Mal habe ich einfach den SB25JM Bausatz von Mivoc genommen und gebaut. Bislang bin ich auch ganz zufrieden damit.

Nun möchte ich allerdings einen anderen Bausatz verwenden (vermutlich irgendwas Richtung Bassreflex-Standls) und dort auch das Gehäuse verändern. Da nun ja auch das Gehäuse maßgeblich für die Klangentfaltung ist, wollte ich mal fragen, was man auch einem fertigen Bauvorschlag ändern kann und was man tunlichst sein lassen sollte.

Mir ist z.B. klar, dass das Volumen des neuen Gehäuses gleich der ursprünglichen Variante sein sollte. Aber was wäre mit der Position des BR-Kanals oder diversen Versteifungen sowie Höhe und Breite des Gehäuses? Dass man beim neuen Gehäuse nicht bei der Stabilität sparen sollte ist mir durchaus klar, aber wenn man Stabilität auch anders erreichen kann, könnte man das nicht weglassen?

Grüße,
muglo
guzzi
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mai 2009, 21:45
Moin,

wenn Du das Volumen beibehälst und die Breite, kannst du das Gehäuse abändern und auch das Bassreflexrohr versetzen. Die Verstrebungen kannst du machen wie du willst, nur stabil muß es sein.

Grüße
guzzi

PS: warum suchst du dir nicht einen Bausatz, bei dem dir die Gehäuseabmessungen gefallen? Was für ein Bausatz solls denn sein?
muglo
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Mai 2009, 21:57
naja ich will da schon was halbwegs flexibles haben, womit ich dann nen bisschen rumexperimentieren kann.

Ich denke da an nen Bausatzpreis um 100€ pro Box. Hab mich da noch nicht so richtig umgesehen, aber da sollte es doch bestimmt was geben
Takanohana
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 05. Mai 2009, 22:14
Mahlzeit,

das Versetzen des Bassreflexkanals verändert dessen Wirkungsgrad.

Der Einbau zusätzlicher Versteifungen verändert das Boxenvolumen.

Hat die Box ein Volumen von 100 Litern, sind zusätzliche Versteifungen mit einem Volumen von 1 Liter sicher unbedenklich - bei einer Box mit 10 Litern Volumen wird die Abstimmung damit grundsätzlich verändert.

Versteifungen machen sich klanglich erst bei höheren Pegeln bemerkbar, vorausgesetzt, dass das Gehäuse an sich schon eine angemessene Materialstärke hat.
Wandstärken von 19mm würde ich nur für kleine Gehäuse akzeptieren, deren Chassis 17cm nicht überschreiten sollte.
Der Gewinn des massiven (und) versteiften Gehäuses liegt im präziseren Tiefbassbereich und in mehr 'Kick'.

Was spricht dagegen, gleich ein eigenes Gehäuse zu konstruieren / zu bauen, wenn das benötigte Volumen bekannt ist? Die Einzelteile kannst du im Baumarkt für kleines Geld millimetergenau zuschneiden lassen - das passt dann auch wie Arsch auf Eimer...

Hier kannst du deine Versteifungen volumentechnisch vorher einberechnen und dir im Baumarkt auch gleich das richtige Material aussuchen (z.B. 28mm MDF/HDF oder Multiplex).

Die Mivocs können natürlich aufgrund der kleinen Chassis nicht viel Bass liefern.
Ein Upgrade auf einen 20er Bassreflex würde Welten verschieben...
muglo
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Mai 2009, 22:24
Es geht mir ja nicht um einen Vergleich mit den Mivocs, die sind ok für mich, sonder generell darum einen gewissen kreativen Spielraum zu schaffen.
Ich werde das Volumen ja beibehalten und das gesamte Gehäuse garantiert auch nicht weniger stabil bauen, als der Bauvorschlag vorgibt.

Das versetzen des Reflexkanals verändert also den Wirkungsgrad? In welchem Bereich spielt sich das denn im Allgemeinen so ab?
Roderik81
Inventar
#6 erstellt: 06. Mai 2009, 12:43

Takanohana schrieb:
Hat die Box ein Volumen von 100 Litern, sind zusätzliche Versteifungen mit einem Volumen von 1 Liter sicher unbedenklich - bei einer Box mit 10 Litern Volumen wird die Abstimmung damit grundsätzlich verändert.


+- 10 % sind einglich total unkritisch, da mach ein verschieben der Box um einen halben meter mehr aus bei der Basswiedergabe.

Versetzen des Kanals genauso - vorne bring er rechnerrisch ein bischen mehr Druck (im Tiefbass, da wo er wirkt), was der Raum dann draus macht ist aber nochmal ne ganz andere Geschichte.

Generell gilt: Schallwandbreit und Volumen beibehalten, rest frei Schnautze.
Fallstricke gibt es aber immer:
- BR auf vorderseite, kann ungewollte Mitteltonanteile entweichen lassen, besnonderst bei 2weglern.
- Auf das Gehäuse abgestimmter IHA passt uu nichtmehr.
- Es bilden sich ungünstige stehwellen im Gehäuse (Quadratisches MT Gehäuse z.b.)
etc ...

Diese Klangveränderunge sind in der Regle nicht riesig, und machen aus einer guten Box keine Schlechte - ein bischen Aufmerksamkeit sollte man diesen Details bei der Planung aber schon schenken.
Takanohana
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Mai 2009, 15:25

Roderik81 schrieb:


+- 10 % sind einglich total unkritisch, da mach ein verschieben der Box um einen halben meter mehr aus bei der Basswiedergabe.

Diese Klangveränderunge sind in der Regle nicht riesig, und machen aus einer guten Box keine Schlechte - ein bischen Aufmerksamkeit sollte man diesen Details bei der Planung aber schon schenken.


Hi,

da sieht man mal, wie die Ansichten auseinander gehen .

+/- 10% machen im Bass m.E. erhebliche Unterschiede.

Ist das Volumen gegenüber dem 'optimalen' Volumen 10% zu klein, resultiert daraus jedenfalls eine Pegelüberhöhung um die +3dB knapp über der Resonanz des Chassis, was auf jeden Fall zu Lasten des Zeichnungsvermögens geht und zu einem steileren Abfall unterhalb der Resonanzfrequenz führt, was in der Konsequenz auch die untere Grenzfrequenz der Box anhebt.

10% verändern die Reflexabstimmung so erheblich, dass von 'Abstimmung' eigentlich keine Rede mehr sein kann - hier 'passt' nichts mehr, das Ganze bekommt einen PI x Daumen-Charakter. Hier ist der BR-Tunnel zwingend anzupassen.

Zum BR-Tunnel:
Der Wirkungsgrad erhöht sich mit dem Abstand zum Chassis sowie mit der relativen Nähe zum Boden.

Die 'beste' Lösung sind in der Regel die Rechteck-Tunnel am Gehäuseboden wie z.B. seinerzeit bei der Arcus TM85.

Ist - bei ansonsten 'korrekter' Abstimmung - der Tunnel-Querschitt zu groß (und in der Folge der Kanal zu kurz) liefert das i.d.R. die unerwünschte Abstrahlung mittlerer Frequenzen. Ist der Querschitt zu klein (und in der Folge der Tunnel zu lang) liefert das i.d.R. Strömungsgeräusche, wenn die Chassis gezwungen werden, Hub zu machen.

Der Rechenaufwand ist nicht so erheblich, dass man es unbedingt bleiben lassen müsste. Lieber vorher ein paar Stunden gerechnet, als nachher nochmal komplett neu anfangen zu müssen.

Aber ich habe auch mal mit PI x Daumen-Bauwerken angefangen...
Roderik81
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2009, 15:56

Takanohana schrieb:

+/- 10% machen im Bass m.E. erhebliche Unterschiede.

Ist das Volumen gegenüber dem 'optimalen' Volumen 10% zu klein, resultiert daraus jedenfalls eine Pegelüberhöhung um die +3dB knapp über der Resonanz des Chassis, was auf jeden Fall zu Lasten des Zeichnungsvermögens geht und zu einem steileren Abfall unterhalb der Resonanzfrequenz führt, was in der Konsequenz auch die untere Grenzfrequenz der Box anhebt.


Huch, irgenwie bringst du hier was durcheinander ...
für eine 3db anhebung brauche ich deutlich mehr als 10% - schon ein verwendung von anderem/ mehr Dämmmaterial kann Locker 10-20% "virtuelles" Volumen bringen.

Hab das mal ebene druchsimuliert ... bei 10% Volumenänderung braucht man schon eine Lupe um den Unterschied zu sehen.

Wie gesagt - der Raum mach Buckel und Löcher von Locker +-10db und hebt unterum auchnochmal den Bass (Druckkamereffekt)


Takanohana schrieb:
10% verändern die Reflexabstimmung so erheblich, dass von 'Abstimmung' eigentlich keine Rede mehr sein kann - hier 'passt' nichts mehr, das Ganze bekommt einen PI x Daumen-Charakter. Hier ist der BR-Tunnel zwingend anzupassen.


10% Unterschied der TSP findest du schon mitunter bei den selben Chassis - Herstellungstoleranzen. Hinzu kommt Erwärmung der Schwingspule, Andere Lufttemperatur, Veränderung der Nachgibigkeit der Aufhängun im Betrieb, Lautsärkeabhängige unterschiede etc... wenn du mehr al Pi mal Daumen willst, musste du Treiber selektieren und von Hand abstimmen, nicht per Simulation!



Takanohana schrieb:
Zum BR-Tunnel:
Der Wirkungsgrad erhöht sich mit dem Abstand zum Chassis sowie mit der relativen Nähe zum Boden.


Die Anregung von Raummoden auch ...



Takanohana schrieb:
Die 'beste' Lösung sind in der Regel die Rechteck-Tunnel am Gehäuseboden wie z.B. seinerzeit bei der Arcus TM85.


Und auch die am Schlechtesten abzustimmenden (Tipp, Rohre kann man einfachst Kürzen/Austauschen)



Takanohana schrieb:
Ist - bei ansonsten 'korrekter' Abstimmung - der Tunnel-Querschitt zu groß (und in der Folge der Kanal zu kurz) liefert das i.d.R. die unerwünschte Abstrahlung mittlerer Frequenzen. Ist der Querschitt zu klein (und in der Folge der Tunnel zu lang) liefert das i.d.R. Strömungsgeräusche, wenn die Chassis gezwungen werden, Hub zu machen.


Wenn der Kanaldurmesser größer wird, muss der Kanal länger werden und umgekert ... du bringst hier was durcheinander.



Takanohana schrieb:
Aber ich habe auch mal mit PI x Daumen-Bauwerken angefangen... :D


Und nun?
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